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Das Turnier

"Roku warte auf mich!", rief ich schnaubend. Schließlich blieb Roku stehen und drehte sich zu mir um, während ich auf ihn zu rannte. "Shana los wir müssen uns beeilen. Der Kampf beginnt gleich." Nach Luft hechelnd stand ich nun vor Roku und sagte: "Ja ich weiß. Ich wäre ja schneller wenn ich auf Kyoru hätte reiten können." "Shana du weißt genau, dass die Regierung nichts von Kyoru erfahren darf." Ich verdrehte die Augen: "Du hast mir nie gesagt, weshalb die Regierung nichts von Kyoru erfahren darf." "Das sage ich dir später doch nun müssen wir uns beeilen, sonst kommst du zu spät zu deinem Kampf." Ich nickte und rannte wieder so schnell ich konnte Roku nach. Trotzdem wollte ich wissen was es mit Kyoru und der Regierung auf sich hat. Doch das musste warten, denn nun stand mein erster Feuerbändiger-Doppelkampf an.

Als wir in der Halle ankamen, in der die Kämpfe stattfanden, wurde Roku bejubelt. Ich lief an ihm vorbei zu den Umkleideräumen der Kämpfer und wurde dort schon erwartet. Lhero mein Kampfpartner rannte energisch auf mich zu und sagte: "Da bist du ja endlich ich hab schon befürchtet wir werden disqualifiziert, nur weil du nicht kommst." "Ich bin doch jetzt hier, also beruhige dich." Schnell zog ich mir meine Kampfrobe an und trat dann zusammen mit Lhero hinaus in den Kampfring.

Der Kommentator sprach ziemlich energisch doch gerade das heizte die Zuschauer erst so richtig an. "Herzlich Willkommen zum diesjährigen Feuerbändiger Turnier. Zunächst möchte ich die Gewinner des letzten Jahres auf die Bühne bitten. Einen kräftigen Applaus für die Feuerwölfe." Mit diesen Worten traten zwei Personen aus Rauchwolken hervor. Sie trugen Wolfsmasken, deren Augen rot leuchteten. Sie demonstrierten ihre Kampftechnik vom letzten Jahr, welche ihnen den Sieg beschert hatte: die Feuerklaue. Nach dem die Feuerwölfe ihren Auftritt beendet hatten, setzte der Kommentator seine Rede fort. "Danke an die Feuerwölfe, wir werden sie am Ende des Turniers noch einmal treffen, wenn sie gegen das beste Team von diesem Jahr antreten werden. Doch nun weiter wie auch bereits im letzten Jahr, haben sich dieses Jahr zahlreiche Feuerbändiger beworben. Doch leider haben es nicht alle geschafft sich zu qualifizieren. Hier nun die 4 Teams die sich gegen die zahlreichen Bewerber durch setzten konnten. Wir beginnen mit den Feuermeistern, gefolgt von den Dragons. Als nächste Mannschaft begrüßen wir die Höllenhunde und als letztes die Lords of Fire." Mit dem Aufrufen unseres Namens traten wir zu dem Kommentator und den anderen Mannschaften auf die Bühne. "Ich verkünde nun welche Teams als erstes gegeneinander antreten werden. Den ersten Kampf sehen wir zwischen den Feuermeistern und den Lords of Fire." Lautes gejubel hallte durch die Halle, während wir unseren Platz einnahmen und uns ein letztes Mal die Regeln erklärt wurden. Doch anstatt sie mir anzuhören, sah ich hinauf zu Roku. Auch Roku sah zu mir und nickte. Nun blickte ich unsere Gegner an. Es war ein Mädchen ungefähr so alt wie ich und ein Junge der so wie er aussah mindestens schon 17 war. "Bändiger nehmt eure Kampfhaltung ein. Wir beginnen den Kampf." Es ertönte ein Gong und sofort wurden Lhero und ich von Feuerbällen bombardiert. Schnell wichen wir aus und so waren wir die, die die Feuerbälle warfen. Nach etlichen Minuten des Ausweichen und Angreifen, konnten wir unseren ersten Treffer verbuchen. Als erstes fiel das Mädchen durch einen direkten Treffer gegen das Bein, doch dann musste ich zusehen, wie Lhero von dem Jungen durch eine Feuerpeitsche getroffen wurde und dadurch aus der Runde aussschied. Ich blickte zu Lhero, der mir lautlos die Worte: Zeit für den Drachen, zu warf. Ich nickte und stand nun meinen Gegner Aug in Aug gegenüber. Ich atmete tief ein, während mein Gegner weitere Feuerbälle auf mich zu warf, doch bevor sie mich erreichten, spie ich wie ein Drache, aus meinem Mund einen so gewaltigen Feuerstoß, das sämtliche Leute in der Halle den Atem anhielten. Das einzige, was ich noch hörte, war der Gong, der mir signalierte, das ich meinen Gegner bezwungen hatte. Erleichtert und ein wenig erschöpft zugleich sackte ich in mich zusammen und kniete nun auf dem Boden. Die Zuschauer jubelten wie verrückt, doch ich suchte wie zu Beginn des Kampfes Roku und konnte, als ich ihn in der gröhlenden Menge fand, seine Begeisterung förmlich in seinen Augen leuchten sehen. Als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte, wandte ich den Blick von Roku ab und erhielt eine freudige Umarmung von Lhero, der mir euphorisch die Worte: "Das war der Wahnsinn!" , fast ins Ohr schrie um gegen das Gejubel der Zuschauer anzukommen. Nachdem der Kommentator noch einmal ein paar letzte Worte zu unserem Kampf sagte, gingen Lhero und ich zurück in unsere Kabine, da wir die Kämpfe der andern Teams nicht sehen durften.

"Du warst der Wahnsinn, der Feuerstoß war sogar noch größer und mächtiger als im Training." Gerade wollte ich antworten, als die Erde bebte. "Was ist hier los?", fragte Lhero tänzelnd um nicht umzufallen. Als das Beben beendet war, sah ich schnell zu Lhero und einen Moment später rannten wir raus aus der Umkleide auf direktem Weg in die Kampfhalle. Dort angekommen sahen wir das ausmaß der Katastrophe. Der Platzt, wo wir gerade noch unseren Sieg eingeheimst hatten, war durch einen mindestens 3 Meter breiten Spalt im Boden geteilt. Plötzlich hörte ich eine Stimme, welche mich ungewollt zum erschaudern brachte. "Wer von euch drittklassigen Bändigern ist Shana." Sofort wurde ich von jedem der mich kannte angestarrt, doch ich suchte nach dem verbleib der Person, welche nach mir suchte. Nach etlichen Sekunden des Suchens, erkannte ich hoch über uns einen Schatten, der immer weiter zu uns nach unten kam. Ich beschloss einige Schritte vorwärts zu gehen um mich erkenntlich zu machen. "Das wäre dann wohl ich!" rief ich der fremden Person zu, die sofort im Sturzflug auf mich zu kam.

Nur wenige Meter vor mir, kam die Person auf dem Boden auf, wodurch ich erkannte, dass es sich bei der Person um einen Jungen Mann handelte, der nicht viel älter war als ich. "Endlich habe ich dich gefunden, ich muss sagen, du hast dich sehr gut versteckt." ,sagte er in einer Tonlage, die mich leicht erschaudern ließ. "Ich weiß nicht wovon du sprichst, ich habe mich vor niemandem versteckt!" "Mag sein, dass es dir nicht bewusst ist, doch dadurch das du stetigen Kontakt zum Avatar hast, bist durch einen unerklärenbaren Schutzschild unauffindbar." Skeptisch blickte ich durch die Kampfhalle, bis ich Roku sah, der mit langsamen Schritten auf uns zukam. "Es stimmt Shana, meine Aura hat dich immer vor anderen Verborgen, doch das geschah nur, weil du eine besondere Bändigerin bist!" , sagte Roku mit sanfter Stimme. Der Fremde sah mich musternd an: "Wovon spricht er?" Ich sah den Fremden nun mit starrem Blick an und sagte mit einer Stärker in meiner Stimme, die mich selbst verwunderte: "Roku meint damit, dass ich keine gewöhnliche Bändigerin bin. Ich bin nämlich in der Lage zwei Elemente zu bändigen." "Das ist unmöglich, nur der Avatar ist in der Lage mehr als ein Element zu bändigen und du bist gewiss nicht der Avatar der nächsten Generation." "Ich bin vielleicht nicht der neue Avatar trotzdem ist es Wahr, ich kann zwei Elemnte bändigen!"  Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen machte ich eine Feuerbändiger bewegung, wodurch in meiner Hand ein Feuerball entstand. Als nächsten machte ich eine Wasserbändiger Figur, wodurch das Wasser, welches um den Kampfplatz herum war, einer Fontäne gleich nach oben stieß. Ich konnte das erstaunen eines jeden einzelnen erkennen, doch als ich zu Lhero sah, blickte ich in Augen des blanken entsetzen. Sofort ließ ich meine Arme sinken und ging einige Schritte auf Lhero zu, die er allerdings zurückging, wodurch ich stehen blieb und mit sanfter Stimme zu ihm sagt: "Lhero ich weiß ich hätte es dir sagen sollen, doch ich wollte nicht das du in genau so einer Situation gelangst." "Shana wir sind befreundet seit wir kleine Kinder waren. Wir haben alles gemeinsam durchgestanden, das Feuerbändiger Training bei Shou Feng, die Auswahlverfahren hier fürs Turnier und dann verschweigst du mir die Info, dass du zwei Elemente bändigen kannst." "Aber Lhero..." Er unterbrach mich. "Nichts aber, lass mich jetzt einfach in Ruhe." Mit diesen Worten, verließ er die Halle.

"Wie schnell eine Freundschaft doch zerbrechen kann. Doch genug der Geheimnistuerei, sag mir wo Kyoru ist." Schnell blickte ich vom gehenden Lhero weg und sah stattdessen den Fremden mit einem Ausdruck an, den ich selbst nicht deuten konnte. "Woher weißt du von ihm und wer hat dir seinen Namen verraten?", fragte ich ihn. "Ich habe von einer sicheren Quelle erfahren das es einen letzten Sej’jin, hier in dieser Stadt geben soll und nach etlichen Recherchen habe ich auch erfahren, das er dein Gefährte ist." "Ich werde dir niemals sagen, wo sich Kyoru befindet. Ich würde sogar lieber sterben als ihn zu verraten." Der Fremde grinste und lachte kurz darauf einmal laut, bevor er mir antwortete: "Diesen Wunsch kann ich dir schnell erfüllen." Schneller als ich reagieren konnte, warf der Fremde Feuerbälle nach mir die stärker waren als alle die ich je zuvor gesehen hatte. Ich konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen und wurde mit ganzer Wucht von dem Feuerball getroffen, der mich zu Boden riss. Nach Luft japsend, versuchte ich mich wieder aufzusetzen, doch es gelang mir zu erst nicht. Der Fremde sah, dass ich Probleme hatte mich aufzurappeln und trat nun mit großen Schritten und leichter Verwunderung in seiner Stimme und seinem Blick auf mich zu. "Sag mir nun endlich wo Kyoru ist, oder ich werde dem ganzen ein Ende setzten." Ich hustete, wobei ein wenig Blut meinen Mund verließ. Doch kurz darauf musste ich grinsen, als ich sagte: "Ich glaube du kennst meine Antwort bereits, aber sag mir eins, bevor du mich umbringen wirst. Wer wird dich, wenn nicht ich zu Kyoru führen. Denn das Problem ist dass ich die einzige bin, die weiß wo er sich befindet. Nicht einmal Roku weiß es." Ich konnte in den Augen des Fremden eine Gefühlsregung erkennen, die ich allerdings nicht ganz deuten konnte. Doch bevor ich weiter darüber grübeln konnte, was in dem Fremden gerade vor sich ging, griff er erneut mit einem Feuerball an. Instinktiv, verschränkte ich die Arme vor meinem Gesicht und hörte im nächsten Moment das Schmerzerfüllte Schreien des Fremden. Ich ließ meine Arme langsam sinken, sodass ich den Fremden sehen konnte. Er kniete auf dem Boden und man sah ihm seinen Schmerz förmlich an. Ich sah umher, auf der Suche, wer für seinen Schmerz verantwortlich ist, als Roku sich neben mich stellte und seine Hand auf meine Schulter legte. Mit sanfter Stimme sagte Roku: "Shana lass gut sein. Ich glaube er weiß jetzt, wozu du im Stande bist." Ich sah Roku fragend an, als ich aussprach was ich dachte: "Womit soll ich aufhören? Ich mache doch gar nichts." Roku sah auf meine Hände und ich tat es ihm nur wenige Augenblicke später gleich, doch was ich dann sah, ließ mich erschrecken. Meine Hände waren total verkrampft und die Adern zeichneten sich klar und deutlich ab. Ich sah zu Roku, der meine Frage, welche in meinem Kopf ihre Kreise zog beantwortet. "Das nennt man Blutbändigen. Dadurch das du auch das Wasser bändigen kannst, bist du auch in der Lage die Flüssigkeiten in Lebewesen zu bändigen." Ich spürte wie ich mich durch die Erkenntnis, die ich gerade erhalten hatte entspannte und meine Hände sich aus der Verkrampfung lösten. Der Fremde atmete hörbar erleichtert, als kurz darauf ein Ruf zu mir drang den ich nur zu gut kannte. Ich blickte zum Himmel und sah wie ein Schatten auf mich zukam. Ich blickte zuerst zu Roku und dann zu dem Fremden, bevor ich etwas mit starker Stimme sagte, die mich selbst verwunderte: "Roku ich danke dir für alles, was du für mich getan hast, doch nun ist es an der Zeit für mich, meinen eigenen Weg zu finden. Und auch dir Danke ich , Fremder, denn du hast mir gezeigt, welche Kräfte in mir schlummern und dass ich dadurch noch vieles zu lernen habe. Doch nun möchte ich mich verabschieden, denn die Zeit ist reif." Ich hatte den Satz gerade beendet, als Kyoru neben mir zu Boden sank. Ich sah ein letztes Mal Roku und den Fremden an und sah in dem Blick des Fremden, dass er von Kyorus Antlitz wie gefesselt war, da er ihn mit weit geöffneten Augen ansah. Ich hingegen grinste bei dem Anblick der sich mir bot in mich hinein und stieg auf Kyorus Rücken, bevor ich mich noch einmal Roku zuwandte. >>Ich hoffe wir werden uns irgendwann mal wiedersehen Roku und wenn es soweit ist, dann tragen wir ein kleines Kämpfchen aus." ,sagte ich noch immer breit grinsend, als Roku mir zunickte und Kyoru sich kurz darauf wieder in die Lüfte schwang.

 

Roku:

Als Shana außer Sichtweite war, ging ich zu Ekmaniel und half ihm auf. "Sie hat dir einiges voraus, mein Freund." "Das hat sie in der Tat. Ich kann aber noch immer nicht fassen, dass sie zwei Elemente bändigen kann, so etwas gab es noch nie, wenn man den Avatar außen vor lässt." Ekmaniel schaute bei seinen Worten zum Himmel, dorthin, wo zuvor Shana und Kyoru verschwunden waren.

"Da hast du Recht, sie ist etwas besonderes, aber sie ist dadurch auch eine Bombe, welche jeden Moment explodieren kann.", sagte ich und folgte Ekmaniel´s Blick gen Himmel. "Was glaubst du wo sie nun hingeht?", fragte mich Ekmaniel ehe er mich musternd ansah. Ich senkte meinen Kopf und antwortete: "Ich weiß es nicht, doch wir werden noch einiges von ihr hören, da bin ich mir sicher.", bei diesen Worten übermannte meine Lippen ein Lächeln und ich drehte mich um und verließ die Halle.

 

Unerwarteter Abschied?!

Wo ist er nur. Verdammt wie soll ich ihm alles erklären, wenn ich ihn nicht finde. Nach einer gefühlten halben Stunde, viel mir nur noch ein Ort ein, an dem er sein könnte. "Kyoru bitte fliege so schnell du kannst, zum See!" Kyoru kam meiner bitte nach und so waren wir in nicht mal fünf Minuten am See. Kyoru landete, wodurch ich Sekunden später von seinem Rücken steigen konnte. Ich sah mich um, doch er war nicht da. Ich setzte mich an den Rand des Sees und ließ meine Füße, langsam hineingleiten. Als sich das Wasser wieder beruhigt hatte, wagte ich einen Blick und erhaschte mein Spiegelbild. Ich sah fürchterlich auch. Sowohl das Tunier als auch der Kampf mit dem Fremden hatte mir ziemlich zugesetzt. Auf der rechten Seite meines Gesichts, floss das Blut herab und auch aus meinem Mund floss noch weiter das Blut. Mit einer gekonnten Handbewegung, schwebten mehrere Wasserkugeln vor mir und mit einer weiteren Bewegung, säuberte ich so mein Gesicht von dem Ganzen Blut. Nachdem ich alles Blut aus meinem Gesicht entfernt hatte, schaute ich erneut in mein Spiegelbild im See und musste erschrocken feststellen, dass an meinem Hals eine Brandnarbe war, welche ein seltsame Form hatte. Die Narbe erinnerte mich ein wenig an eine Blüte, doch um was genau es sich handelte, konnte ich nicht sagen.

Nachdem ich meine Narbe, noch einige Minuten betrachtet hatte, lehnte ich mich zurück und schaute in den strahlend blauen Himmel. Als Kyoru sich neben mich legte, streichelte ich seinen Kopf und sagte mit leicht trauriger Stimme: "Na wenigstens scheint die Sonne am Tag unseres Abschiedes."

"Willst du etwa gehen, ohne dich von mir zu verbschieden?" Ich kannte die Stimme genau, denn sie war es, die ich die ganze Zeit gesucht hatte. Mit schnellen Bewegungen, stellte ich mich hin und schaute in die Richtung, aus der die Stimme kam. Umrungen von Bäumen und Farnen stand er der beste Teamkollege, den man sich wünschen konnte. "Ich wollte nicht einfach so gehen, ich hab dich gesucht und außerdem wollte ich dir noch alles erklären, bevor ich von hier weg muss."

"Du brauchst mir nichts zu erklären, ich hab mir schon immer gedacht, dass du anders bist als ich!", sagte er belustigt.

"Haha, vielleicht liegt das daran, dass ich ein Mädchen und du ein Junge bist.", sagte ich ebenfalls mit Belustigung in meiner Stimme. Sekundenspäter, trat er direkt vor mich und schaute mir tief in die Augen. Sanft strich er mir eine Strähne meines Feuerroten Haares aus dem Gesicht. An der Stelle, an der seine Hand meine Haut berührte, begann es zu kribbeln, wodurch sich mein Gesicht leicht erwärmte. Als sein Kopf meinem immer näher kam, konnte ich nur noch leise seinen Namen hauchen, bevor er seine Lippen auf meine legte. "Lhero!"

Der Kuss war wundervoll, doch er war meiner Meinung nach viel zu kurz. Als sich Lhero von mir löste, sagte er mit einem breiten Grinsen auf den göttlichsten Lippen die ich je Küssen durfte: "Das wollte ich schon so lange machen!" "Aber wieso jetzt?", versuchte ich mit starker Stimme zu sagen, doch es klang mehr nach einem Flüstern. "Weil ich dadurch hoffe du überlegst es dich noch einmal mit dem weggehen! Shana ich liebe dich und ich will nicht, dass du von hier weggehst!" Damit hatte ich nicht gerechnet. Lhero hatte mir gerade seine Liebe gestanden, doch was empfand ich für ihn, war ich auch in ihn verliebt? Ich verbannte die Frage aus meinem Kopf, denn ich wusste die Antwort und doch musste ich ihn enttäuschen. "Lhero ich liebe dich auch, aber..... ich muss gehen!" Mit den letzten Worten, entfernte ich mich ein paar Schritte von ihm und stellte mich neben Kyoru.

"Aber Shana wenn du mich auch liebst, wie kannst du dann gehen?" Ich senkte den Blick und ohne, dass ich es wollte, flossen mir Tränen über meine Wangen. "Es tut mir leid, aber ich muss. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis jeder über Kyoru und mich bescheid weiß. Dann wird man ihn töten, dass kann ich nicht zulassen." Ich spürte, wie Lhero mich ansah, doch ich sah weiter auf dem Boden. Doch dann sagte Lhero etwas, wodurch mein Blick blitzschnell den seinen suchte. "Okay dann komme ich mit dir!" "Aber Lhero was wird denn dann aus deiner kleinen Schwester, sie hat nur noch dich." Ich konnte deutlich erkennen, wie Lhero nach Antworten suchte. Doch dann sagte er etwas, was in meinen Ohren machbar klang und doch Trauer verursachte. "Ich könnte deine Eltern fragen ob sie Therja aufnehmen, dann können wir von hier verschwinden." Meine Eltern, auch ihnen musste ich noch sagen, dass ich verschwinden müsse. Mir war bewusst, dass das eine schwieriege Aufgabe sein wird, meine Eltern und auch Shen zu verlassen.

Ich nickte Lhero zu und schwang mich im nächsten Moment auf den Rücken von Kyoru und hielt Lhero meine Hand hin, um zu symbolisieren, dass er auch aufsteigen konnte. Lhero ergriff meine Hand und schwang sich galant auf Kyorus Rücken und sagte: "Wow, das ist echt Klasse, zum ersten Mal sitze ich auf dem Rücken von ihm!" Sekunden später gab ich Kyoru ein Zeichen und schon wang er sich in die Lüfte und einer schwierigen Aufgabe entgegen.

Der Abschied von Therja

 

Nach wenigen Minuten, landete Kyoru vor dem Haus von Lhero. Zum Glück wohnte er ein wenig abseits der Stadt, direkt an einem kleinen Wald, in dem sich Kyoru verstecken konnte, während wir uns verabschiedeten. Lhero ging ins Haus und seine Schwester kam ihm sofort entgegen und wurde von Lhero liebevoll umarmt. “Da bist du ja wieder!, sie sah an ihm vorbei und sah mich, Und Shana ist auch da!“ Sofort kam sie zu mir gerannt und so konnte auch ich sie in die Arme schließen. Immer wenn ich in Therja´s Nähe war, spürte ich ihre Energie und ihre Freude, die sie am Leben hatte. Und genau dafür liebte ich die so, als wäre sie meine eigene Schwester. Ich blickte zu Lhero, der und mit einem breiten Grinsen ansah. Ich löste mich von Therja, als sie uns fragte: “Und habt ihr gewonnen? Ihr habt bestimmt gewonnen, so gut wie ihr beiden seit!“ Ich sah Lhero an und er mich, unsere Blicke übermittelten deutlcih, die Frage: Sollen wir ihr die Wahrheit sagen!

Ich nickte Lhero zu und kniete mich vor Therja, um ihr die Geschehnisse des heutigen Tages zu erzählen. Währenddessen, packte Lhero sowohl seine Sachen in eine Tasche, als auch die seiner Schwester. Nachdem ich Therja soweit alles erzählt habe, sah sie mich ein wenig schockiert an, als Lhero wieder bei uns stand, mit zwei Taschen in den Händen. Ich wendete den Blick von Therja und sah zu Lhero, der jedoch den Blick gesenkt hatte. Auch Therja, sah zu Lhero und sagte: “Was verschweigt ihr mir!“ Ich bin immer wieder erstaunt, wie klug sie war und das obwohl sie erst 5 Jahre alt war. Wenn sie Bändigungskräfte hätte, würde aus ihr etwas großes werden.

Als weder Lhero, noch ich etwas auf ihre Frage sagten, ging sie auf ihren Bruder zu und frage nocheinmal: “Was verschweigt ihr mir!“ Ich sah Lhero an und verließ kurz darauf mit den Taschen das Haus. Das musste er alleine machen.

Draußen stand Kyoru noch immer da wo er gelandet war und so stellte ich die Taschen neben die Tür und ging zu ihm. Kyoru ähnelte einem weißen Tiger, doch er war mindestens doppelt so groß. Und nicht nur die größe, war außergewöhnlich an ihm. Kyorus Kopf ziehrte ein großes Geweih, welches an das eines ausgewachsenen Hirsches erinnerte. Ehe ich ihn weiter betrachten konnte, öffnete sich die Tür und die heulende Therja kam rausgerannt. Sie blieb kurz stehen und schaute sich um und als sie mich entdeckte, fing noch mehr an zu weinen und rannte auf mich zu. Unter Schluckzen, welches ihre Worte verzerrte, sagte sie: “Ihr dürft nicht gehen. Ich will das ihr hier bleibt!“ Ich spürte wie nun auch meine Wangen nass wurden und so sagte ich schnell, bevor meine Tränen in einen Wasserfall enden würden: “Wir wollen doch auch nicht gehen, aber wir müssen. Aber ich verspreche dir, wir werden dich besuchen.“ Nachdem sich Therja wieder ein wenig beruhigt hatte, drückte ich sie in Lheros Richtung, der schon mit den Taschen Aufbruch bereit stand. Ich drehte mich noch einmal zu Kyoru um und nannte ihm unseren Treffpunkt, bevor er sich in die Lüfte erhob und Sekunden später außer sicht weite war. Doch genau das machte mir deutlich, das nun ich diejenige war, die sich von ihrer Familie verabschieden musste. Ich spürte bei dem Gedanken daran, einen stechenden Schmerz in meiner Brust, doch trotzdem setzte ich einen Fuß vor den anderen, immer im Hinterkopf die Hoffnung, dass sie meine Lage verstehen würden.

Ein Geschenk für die Ewigkeit

 

Ich stand vor meinem Haus und konnte Shen von drinnen Rufen hören: „Mama, Papa, Shana ist wieder da.“ Ich musste grinsen. Er wusste immer wenn ich in der Nähe war, keine Ahnung wieso, ich vermutete, weil wir beide uns super verstehen. Ich hatte gerade meinen Gedanken beendet als meine Mutter die Tür öffnete: „Shana mein Schatz da bist du ja wieder. Und wie wars habt ihr gewonnen?“ Man konnte deutlich erkennen, das meine Mutter schon ganz gespannt auf eine Antwort von mir war. Als sie jedoch an mir vorbei sah und Lhero und Therja entdeckte, verschwand die euphorische Miene. „Ähm Shana, was machen denn Lhero und Therja hier und warum weint sie.“ Ich drehte mich und sah die tatsächlich noch immer weinende Therja an. Mein Blick wurde durch den Anblick betrübt, doch mit starker Stimme antwortete ich: „Lass mich das drinnen erklären!“ Meine Mutter drehte sich um und betrat das Haus, ich deutete Lhero und Therja den weg hinein und blickte, bevor auch ich hineinging, umher um mich zu vergewissern, dass uns keiner gefolgt war. Als ich niemanden entdeckte, schloss ich hinter mir die Tür. Ich folgte den anderen ins Wohnzimmer, wo mich meine Eltern schon mit fragendem Blick auf mich warteten. Ich setzte mich gegenüber von ihnen und sah ihnen abwechselnd ins Gesicht. Langsam glitt mein Kopf in Richtung meines Schoßes. Ich wusste nicht wie ich anfangen sollte es ihnen zu erklären, ich dachte über jede Reaktion nach, wie sie reagieren könnten. „Shana?“, fragte mein Vater mit bedachter Tonlage. Ich schaute ihm ins Gesicht und wusste wie ich anfangen musste. Einfach ab durch die Mitte, sagte ich mir selber. Ich atmete noch einmal tief ein. „Also als erstes, wir haben das Tunier nicht gewonnen, aber nicht weil wir zu schwach waren. Die Tunierhalle wurde von einem Mann angegriffen,....ich schluckte,... er wollte Kyoru haben!“ Ich konnte große Fragezeichen in den Gesichter meiner Eltern und auch in dem meines Bruders sehen. „Wer ist Kyoru?“, fragte mich Shen und sah mich lächelnd an. Ich lächelte zurück, da mir sein Ausdruck auf dem Gesicht die Kraft gab weiter zu erzählen. „Kyoru ist mein Begleittier, ähnlich wie Fang für Roku, allerding gibt es Menschen die Kyoru suchen und fangen wollen. Aufgrund dessen muss ich so leid es mir tut euch verlassen. Ich bin verpflichtet Kyoru zu schützen, aber das kann ich nur indem ich von hier verschwinde.“ Ich sah meine Eltern, Shen;therja und Lhero an, bevor ich sagte, ich sollte bevor ich fortgehe noch ein paar Kleidungsstücke mitnehmen. Mit diesem Satz ging ich die Treppe hinauf in mein Zimmer. Ich packte Oberteile, Hosen und Unterwäsche in meinen großen Leinenbeutel und wollte mich grad umdrehen, als ich spürte, dass Shen in meinem Zimmer war.

Ich sah zu meinem Bruder und blickte in seine leuchtenden blauen Augen. Ich ließ mein Blick von seinem Gesicht auf seine Hand gleiten, da er mir etwas hinhielt. Shen hielt eine Kette in der Hand. Sie war wunderschön. Die Kette bestand aus einer dünnen aber dennoch starken silberkette und einem Blauen Stein, auf dem sich ein Schuppenartiges Muster befand. Wenn man den Anhänger leicht bewegte, schimmerte er in den Farben eines Regenbogens.

„Shen die Kette ist wunderschön, woher hast du sie?“, fragte ich meinen Bruder, während ich mir die Tränen mit meinem Handrücken von meinem Gesicht wischte. „Diese Kette hab ich von meiner leiblichen Mutter bekommen, zwar kann ich mich nicht mehr daran erinnern aber ich spüre, dass sie von ihr ist.“ Ich lächelte Shen an und nahm ihm mit den Worten: „Ich danke dir Shen, das bedeutet mir viel.“, die Kette ab. Ich legte sie mir sogleich um und spürte eine unbekannte Energie. Ich blickte von der Kette auf und sagte zu Shen: „Komm lass uns wieder nach unten gehen. Ich schwang mir meinen Beutel über die Schulter und lief zusammen mit meinen Bruder die Treppe wieder hinab.

Im Wohnzimmer angekommen, konnte ich deutlich erkennen, dass meine Eltern jetzt begriffen hatten, wo das hier alles endet und sogleich kamen meiner Mutter die Tränen. Ich sah sie an und sprach mit starker und doch zittriger stimme: „Bevor ich gehe, möchte ich euch um etwas bitten. Ich möchte, dass ihr Therja aufnimmt und so liebvoll behandelt, wie ihr mich immer behandelt habt.“

Mein Vater ergriff das Wort: „Ich verspreche es dir. Wir kümmern uns um sie als wäre sie unsere eigene Tochter.“ „Danke!“, sagte ich mit leicht schwächelnder Stimme. Ich sah meiner Mutter noch einmal ins Gesicht, bevor ich mich noch ein letztes Mal an meine Eltern wandte. „Ich danke euch für alles, das werde ich euch nie vergessen.“ Meinen Bruder Shen nahm ich ein letztes Mal in die Arme, bevor ich unter Tränen meinen Leinenbeutel nahm und zusammen mit Lhero das Haus verließ.

Auf Wiedersehen, Roku!

 

Ich rannte immer weiter. Die Tränen trübten meine Sicht. Lhero rannte mir nach und hielt mich dann schließlich fest, sodass ich nicht mehr weiterkonnte. Er umarmte mich und sagte: „Shana, du wirst sie wiedersehen. Da bin ich mir ganz sicher!“ Ich sah ihm mit ins Gesicht und sah das Lhero lächelte. Sein Lächeln gab mir die Hoffnung, dass ich sie wirklich wiedersehen werde. Ich wischte mir die Tränen mit meinem Handrücken vom Gesicht. Ich sah Lhero nun nicht mehr weinend an und sagte leise: „Danke.“ Ich küsste ihn, bevor wir nun in normalem Tempo Hand in Hand zu Kyoru gingen. Als Lhero bemerkte, dass wir aus der Stadt liefen fragte er mich flüsternd, sodass niemand anderes es hören konnte: „Sag mal Shana wo treffen wir eigentlich auf Kyoru?“ Ich sah zu ihm und lächelte ihn an, bevor ich sagte: „Ich hab zu Kyoru gesagt, dass wir uns dem Ort treffen, wo ich ihn damals gefunden habe.“ Lhero schaute mich fragen an, ich jedoch zog ich nur weiter mit mit und so verließen wir kurze Zeit Später die Hauptstadt der Feuernation.

Wir liefen in eine angrenzendes Waldgebiet. Ungefähr eine halbe Stunde später, erreichten wir eine Höhle. Vor dem Eingang blieb ich kurz stehen und holte noch einmal tief Luft. Ich sah zu Lhero, bevor wir kurz danach die Höhle betraten. Wir gingen bis tief in die Höhle hinein. Bis ich plötzlich eine Stimme hörte. Anfangs erschrak ich, als ich dann jedoch erkannte, wem die Stimme gehörte, löste ich mich von Lhero und lief schnell dem Besitzer der Stimme entgegen.

„Roku was machst du hier und woher kennst du diesen Ort?“, fragte ich freudig. Roku drehte sich zu mir um, hinter ihm konnte ich Kyoru sehen, der sich sichtbar freute mich sehen. „Shana, ich wollte mich von die verabschieden. Und woher ich diesen Ort kenne.....Nun ja sagen wir mal ein neuer Freund hat ihn mir gezeigt!“ Mit den letzten Worten drehte Roku seinen Kopf zu Kyoru und sah mich dann mit einem Lächeln an. Ich spürte wie mir wieder die Tränen kamen, denn nun musste ich mich auch von Roku verabschieden. Roku war immer wie ein zweiter Vater für mich gewesen, er hatte mich trainiert, bevor ich mit Lhero zur Feuerbändiger Schule gegangen bin. Von ihm hatte ich mein Wissen über das Feuerbändigen und auch durch ihn konnte ich meine Fähigkeit als Wasserbändigerin verfeinern.

Ich ging langsam auf Roku zu und umarmte ihn: „Ich danke dir für alles Roku. Du hast mich zu dem gemacht was ich heute bin und dafür danke ich dir von ganzem Herzen.“ „Shana, das stimmt nicht ganz. Ich habe dir nur geholfen dich selbst zu finden. Du hattest schon immer einen starken Willen und dadurch hast du dich nie unterkriegen lassen, egal wie auswegslos die Situation schien.“

Ich löste mich von Roku und nun räusperte sich Lhero hinter mir. „Shana wir sollten gehen ich habe ein ungutes Gefühl!“ Ich nickte Lhero zu und ging dann zu Kyoru. Schnell stieg ich auf seinen Rücken und hielt Lhero meine Hand hin, damit er leicher aufsteigen konnte. Ich sah ein letztes mal zu Roku und sagte: „Wir sehen uns wieder Roku!“ Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, erhob sich Kyoru in die Luft und flog durch einen Spalt in der Höhlendecke.







Der Beginn des neuen Lebens

 

Der Tag an dem wir uns von unseren Familien und von Roku verabschiedet haben, ist nun mehr als ein halbes Jahr her. Lhero, Kyoru und ich sind noch immer auf der Suche nach einem neuen unbeschwerten Leben. Wir waren mittlerweile auf dem Weg nach Omaschu unserer letzten Chance auf ein Leben, wie wir es uns erträumt haben. Kyoru landete vor dem Palast in Omaschu, als mehrere Männer auf uns zukamen. Es war die Sicherheitsgarde des Königs, welche uns Begrüßte, wobei begrüßen ein falscher Ausdruck für das was gerade passierte war.

 

„Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“, fragte uns einer der Schwergepanzerten Wachmänner, bevor ein anderer ergänzte: „Und was ist das mit dem ihr hergekommen seit!“ Ich sah die Wachmänner reihum an, ich konnte deutlich erkennen, dass sie Angst hatten aber trotzdem nicht vor einem Angriff zurückschrecken würden. „Ich bin Shana, das hier sind Lhero und Kyoru, wir sind auf der Flucht vor der Feuernation und kamen mit der Hoffnung hier her, ein neues Leben zu beginnen.“ Die Wachmänner sahen mich skeptisch an, bevor einer fragte: „Weshalb seit ihr auf der Flucht, seit ihr vielleicht Verbrecher oder vielleicht Verräter?“ Ich sah den Wachmann, von dem die Frage kam. „Weder noch, wir sind aus der Feuernation geflohen, da man mir etwas nehmen wollte, welches mir sehr viel beudeutet.“ Ich senkte den Blick, bevor ich zu Lhero und zu Kyoru sah. „Wir wollen niemandem Schaden, wir suchen lediglich einen Ort, an dem wir ein neues Leben beginnen können.“ „Okay folgen sie uns bitte, wir werden ihr Anliegen besprechen!“ Die Wachmänner setzten sich in Bewegung. Wir folgten ihnen, doch bei jedem weiteren Schritt, fühlte es sich an, als würde jeden Moment etwas geschehen.

 

Als wir in einem großen Saal ankamen, stellten sich die Wachmänner an die Wände. Nachdem jeder im Raum war, schloss sich hinter uns eine große Tür aus Stein. „Also sie wollen sich hier in Omaschu ein neues Leben aufbauen. Sicher wissen sie, dass das Erdkönigreich und die Feuernation seit Jahrhunderten verfeindet sind. Daher möchte ich sie bitten mir zu erklären, weshalb wir jemandem aus der Feuernation Unterschlupf gewähren sollten?“, fragte der Wachmann, der anscheint der Truppenführer war. Ich begann mit sanfter und doch starker Stimme zu reden: „Ich kann verstehen, dass wir nicht Willkommen sind, aber ich verspreche ihnen wir sind nicht hier um ihnen Ärger zu machen. Im Gegenteil, wir würden uns, wenn sie uns eine Chance geben auf ihre Seite stellen.“ „Sie würden sich also gegen Ihre Heimat wenden und uns falls es soweit kommt im Krieg dienen?“, der Truppenführer, sah mich mit musterndem Blick an.

Ich schluckte und blickte zu Lhero. Er sah mich mit einem Ausdruck im Gesicht an, der eindeutig sagte: Wir sind dann Feinde der Feuernation. Ich senkte den Blick und sah dann zu dem Truppenführer: „Wir würden mit ihnen im Krieg kämpfen und ihnen zur Seite stehen, aber wir werde immer die Feuernation im Herzen tragen.“ Ich schluckte, als sich der Blick des Truppenführers verhärtete. „Also gut, wir werden sie auf die Probe stellen. Es wird ihnen eine Behausung zur Verfühgung gestellt. Wir werden sie über einen gewissen Zeitraum beobachten. Sollten sie in dieser Zeit durch Aktionen, welche dem Erdkönigreich schaden würden auffallen, werden wir sie verhaften und wegsperren.“ Ich nickte und Lhero ebenso. „Ich bedanke mich im höchsten Maße bei ihnen!“ Ich verbeugte mich und stellte mich dann neben Lhero und Kyoru. Auch Lhero verbeugte sich und sagte: „Ich danke ihnen ebenfalls.“ „Genug geredet. Ich werde jemanden rufen, der ihnen ihre Bleibe zeigen wird.“ Lhero und ich verbeugten uns erneut, bevor wir den Saal verließen.

Die Nacht der Geister

 

Ein Jahr war seit dem Tag unserer Ankunft in Omaschu vergangen. Wir wurden als Bürger akzeptiert und dienten in der Verteidigungsgarde. Alles war perfekt. Lhero und ich hatten so viel Geld verdient, dass wir uns ein Haus kaufen konnten, in dem auch Kyoru bleiben konnte. „Shana los komm schon beeile dich, wir kommen noch zu spät!“, rief Lhero von der Treppe nach oben. Heute war die Nacht der Geister. Einmal alle vierhundert Jahre, ist das Tor zur Geisterwelt so schwach, das gemunkelt wird, dass Geister durch unsere Welt streifen. „Ist ja gut ich komme schon!“, sagte ich als ich die Treppe hinunter ging. „Ich habe nochmal nach Kyoru geguckt er ist irgendwie komisch in letzter Zeit.“ „Das kommt sicherlich, weil er sich erstmal an unser neues Zuhause gewöhnen muss!“, sagte Lhero, bevor er mir einen sanften Kuss gab. Ich nickte: „Vermutlich hast du Recht!“

In Omaschu gab es heute zu Ehren der Geisternacht eine große Parade. Die Menschen liefen mit Laternen durch die Straßen und zeigten so den Geistern ihren Respekt. „Die perfekte Nacht für die Geister!“, sagte ich als ich zum Vollmond hinauf schaute. Lhero nickte.

Als wir an einem großen See ankamen, sah ich am anderen Ende des Sees ein Licht. Sogleich ging ich zum Paradenführer und fragte ihn: „Sind da drüben etwa auch noch welche, die der Parade beiwohnen wollen!“ Der Paradenführer verneinte. Es machte mich stutzig, immer wieder blitzte ein Licht auf. „Lhero komm mal mit!“ „Shana was ist denn los, die Parade ist doch noch gar nicht vorbei?“ „Schau mal dadrüben auf der anderen Seite des Sees, siehst du das Licht?“ Lhero nickte. „Ich will wissen was das ist.“ Im nächsten Moment machte ich eine Wasserbändigerfigur und vor uns im Wasser formte sich ein Boot aus Eis. Lhero und ich hüpften ins Boot und ich ließ uns in Richtung des Lichts gleiten.

Je näher wir dem Licht kamen, desto mulmiger wurde mir. Als wir auf der andere Seite ankamen, war das Licht verschwunden. Lhero und ich schauten uns um, bis er eine Höhle entdeckte. „Vielleicht sind die da rein gegangen.“ Wir erkundeten die Höhle, bis vor uns etwas auftauchte, was aussah wie ein riesiger Tausendfüßler. Moment Tausendfüßler, Roku hatte mir mal etwas über einen erzählt!, überlegte ich. Einen kurzen Augenblick später erinnerte ich mich. Schnell drehte ich mich zu Lhero und sagte: „Lhero was auch passiert, lass keine Emotion dein Gesicht verändern!“ Lhero sah mich fragend an: „Aber Shana was ist denn?“ Schnell erzählte ich ihm weshalb. Gerade noch rechtzeitig, denn Sekunden später standen wir dem Gesichtsräuber Koh gegenüber. „Hallo meine Freunde, habt ihr euch verlaufen? Ich kann euch helfen hier wieder herauszukommen!“, sagte Koh mit freundlicher Stimme. Sein Gesicht war das einer schönen jungen Frau. „Hallo Koh, nein wir haben uns keineswegs verlaufen. Wir haben ein Licht gesehen, welches uns komisch vorkam, darum sind wir hier.“ „Oh du kennst mich na das ist ja mal was. Es ist ziemlich selten, dass jemand meinen Namen kennt. Wem habe ich dein Wissen zu verdanken?“, fragte Koh, während er um Lhero und mich kreiste. „Avatar Roku hat mir von die erzählt. Du sollst der Frau von Avatar Kuruk das Gesicht gestohlen haben, daher hat Avatar Roku mir von dir erzählt. Aber eine Frage habe ich noch an dich, wie kommt es das du hier bist. Müsstest du nicht in der Geisterwelt sein. Immerhin hat Avatar Kuruk seine Frau gerächt?“, ich bemühte mich keine Emotion zu zeigen und es gelang mir. „Roku hat recht ich habe Ummi das Gesicht gestohlen. Und nun zu deiner Frage. Heute ist Geisternacht, daher kann ich die Geisterwelt verlassen und mich in eurer Welt ein wenig austoben.“, sagte Koh, bevor er versuchte mich zu erschrecken. Jedoch blieb ich standhaft und mein Gesicht zeigte keine Reaktion. „Nicht schlecht. Du hast deine Gefühle gut unter Kontrolle.“, sagte Koh, als er sich von mir und Lhero entfernte. „Koh sag mir, was möchtest du hier?“, fragte ich, bevor ich zu Lhero schaute und ihm zuflüsterte : „Bleib stark!“ Lhero nickte, bevor Koh antwortete: „Ich warte seit vierhundert Jahren auf diesen Tag, endlich kann ich meiner Sammlung neue Gesichter hinzufügen!“, sagte Koh. Kurz darauf stand er plötzlich vor Lhero, doch anders als ich hatte er seine Gefühle nicht unter Kontrolle. Er erschrak kurz, allerdings lange genug, sodass Koh es wahrnahm. Schneller als ich es begreifen konnte, hatte Koh Lhero das Gesicht gestohlen. Sogleich sank sein lebloser Körper auf den Boden. Ich wollte in Trauer verfallen, doch ich konnte nicht. „Koh du bist ein Monster!“, sagte ich an Koh gerichtet ohne das mein Gesicht eine Emotion zeigte. Koh wechselte sein Gesicht und zeigte mir Lheros Gesicht. Innerlich weinte ich unaufhörlich, doch ich ließ mir nichts anmerken. „Ich zolle dir meinen Respekt, bisher hat niemand es geschafft den Verlust eines geliebten Menschen zu ertragen ohne seine Emotionen zu zeigen. Schade eigentlich, denn ich hätte gerne eine so hübsche junge Frau in meiner Sammlung. Doch nun ist es sowieso zu spät. Die Geisternacht ist gleich zu Ende, doch bevor ich gehe, bitte sage mir deinen Namen.“ „Ich heiße Shana und du kannst froh sein dass du schon in der Geisterwelt bist, ansonsten hätte ich dich Persönlich getötet.“, die Trauer in mir wich der Wut, bevor Koh verblasste, bis er schließlich ganz verschwand.

Ich verspürte Erleichterung, als Koh verschwunden war. Sogleich fiel ich auf die Knie und weinte bitterlich. Ich robbte mich langsam zu Lheros Körper und hielt ihn fest in meinen Armen. Ich schrie meine Trauer solaut es ging heraus.

Auf Wiedersehen Omaschu

 

Nach mehreren Stunden des Weinens, rappelte ich mich auf und ging aus der Höhle. Ich gelangte wieder mit Hilfe des Wasserbändigens auf die andere Seite des Sees. Noch immer mit nassen Wangen, lief ich zurück zu dem Haus, welches Lhero und ich zusammen gekauft hatten. Erneut brach ich vor lauter Tränen zusammen, diesmal vor der Haustür.

Ich weinte die ganze Nacht. Am Horizont stieg die Sonne empor. Ich schaute zur Sonne und weinte noch immer. >Lhero ist einzig und alleine wegen mir Tod. Wenn ich alleine gegangen wäre, dann wäre er noch am Leben.< Im nächsten Moment hörte ich Kyoru, als dieser Sekunden später im Vorgarten landete und mit langsamen Schritten auf mich zu kam. Ich hob den Blick und sah Kyoru an. Meine linke Hand, legte ich auf seinen Kopf und streichelte ihn sanft. Mit meiner rechten Hand wischte ich mir meine Tränen aus dem Gesicht und sah dann Kyoru an, bevor ich sagte: „Du wusstest es. Nicht wahr mein Freund?“ Kyoru senkte seinen Kopf und legte ihn in meinen Schoß. Ich streichelte ihn weiter, bis ich aufstand und ins Haus ging, um meine Sachen zusammen zupacken. Als ich die Tür geschlossen hatte, spürte ich wie mir erneut die Tränen kamen, doch ich kämpfte dagegen an und konnte sie abwehren. Ich ging in das Zimmer von Lhero und mir. Ich sah mich um und dachte an die schönen Momente. Die Stunden in denen wir gelacht hatten, bis wir Magenschmerzen hatten. Oder an die Zeiten, in denen wir einfach nur auf dem Bett lagen und uns aneinander kuschelten. Ich senkte meinen Trauernden Blick und ging zum Kleiderschrank. Ich nahm mir eine Tasche hinaus und packte meine Kleidung hinein. Auch die Kleidung von Lhero nahm ich heraus und legte sie zu meinen in die Tasche. Ich atmete tief ein, bevor ich aus dem Raum und die Treppe hinunter ging.

Ich ging in die Küche und packte Proviant ein. Dann entdeckte ich im Schrank hinter den Konserven eine kleine Schachtel. Vorsichtig nahm ich sie heraus und begutachete sie. Ein kleines Schild war an der Schleife, welches das Paket verschnürte befestigt. Auf dem Schild, war einzig und alleine ein Herz. Sogleich wurden meine Wangen wieder nass. Ich öffnete behutsam die Schleife und öffnete das Paket. Als ich den Inhalt sah erstarrte ich, bevor ich unter Tränen zusammensackte. In der kleinen Schachtel, war ein Ring. Er war schöner als alle die ich je gesehen habe. Unter Tränen sagte ich: „Ich liebe dich Lhero!“ Ich saß noch einige Minuten auf dem Küchenboden, bevor ich aufstand, mir die Tränen aus dem Gesicht wischte und das Haus verließ. Ich ging zu Kyoru und stieg auf. Ich ließ einen letzten Blick auf das Haus gleiten, in dem Lhero und ich alt werden wollten, doch nun erinnerte es mich nur noch daran, dass ich Lhero nie wieder sehen werde.

„Auf geht’s mein Freund, lass uns bescheid geben, dass wir Omaschu verlassen werden!“ Sogleich begab sich Kyoru in die Luft und flog zum Palast. Dort erzählte ich dem Truppenführer, dass ich Omaschu verlassen werde. Man sah ihm deutlich an, dass er es nicht gut fand dass ich gehe. Doch er erwiderte nichts außer: „Wir danken dir Shana und ich hoffe, dass wir uns eines Tages wiedersehen werden.“ „Nein ich habe zu danken, immerhin habt ihr uns die Chance gegeben ein normales Leben zu führen.“ Der Gedanke an Lhero schmerzte, doch ich ließ mir nichts anmerken. Kurz darauf, verließen Kyoru und ich Omaschu und flogen in Richtung südlicher Wasserstamm.

Avatar Aang

 

Mittlerweile waren mehr als 150 Jahre vergangen. Ich bin nie zurück zu Feuernation gegangen, so sehr ich es auch wollte. Doch ich hätte es nicht gekonnt jedem von Lheros Tod zu erzählen. Auch Roku war mittlerweile verstorben, dass hatte ich gespürt. Ich lebte nun also seit knapp 100 jahren beim Wasserstamm. Man hatte Kyoru und mich herzlichst aufgenommen. Außerdem habe ich erfahren, dass die Kette, die ich von Shen vor meiner Abreise bekommen habe, besondere Fähigkeiten hat. Man sagte mir, dass die Kette nach dem Schmieden in Wasser aus der Geisteroase abgekühlt wurde, daher lässt sie den Träger, wenn er das Wasser bändigen kann, nicht altern. Daher sehe ich auch nach 150 Jahren noch immer aus wie 15, auch wenn ich eigentlich schon 115 Jahre alt wäre.

Ich war gerade mit meinen Freunden Katara und Sokka dabei, Fische für das dorf zu fangen, als ich ein seltsames Gefühl hatte. Ich schaute mich und sah dann eine große Eiskugel. „Hey Katara, Sokka schaut euch das mal an!“ „Was hast du denn Shana?“, fragte Sokka als er zusammen mit Katara näher kam. Als sie die Eiskugel sahen, fragte Katara: „Shana weißst du was das ist?“ „Ich habe keine Ahnung aber es scheint, als wäre da jemand drinne! Kommt helft mir das herauszufinden!“ Sogleich begann ich damit das Eis mithilfe von Feuerbändigen zum schmelzen zu bringen, doch es brachte nichts. „Komisch!“, sagte ich. „Lass mich mal!“ Katara nahm sich den Boomerang von Sokka und schlug damit auf die Kugel ein. „Als ob du mit einem Boomerang weiterkommst als ich mit Feuerbändigen!“ Und genau dann geschah es. Die Eiskugel bekam einen Riss und im nächsten Moment schoß ein starker Luftstrom aus der Kugel und pustete uns Meterweit weg. Als der Luftstrom nachgelassen hatte, gingen wir drei langsam auf die Kugel zu, welche mittlerweile eher eine halbkugel war. „Schaut mal da ist ein Junge!“, sagte ich zu Sokka und Katara, bevor ich zu dem Jungen rannte. „Er lebt!“, sagte ich zu Katara, die besorgt aussah. „Und was ist das hier?“, fragte Sokka, als er mit seinem Boomerang an einem großen Tier mit Fell rumstocherte. „Ich habe keine Ahnung aber schaut mal das Tier hat genau die gleichen Pfeile auf seinem Körper wie dieser Junge.“ In dem Moment erwachte der Junge. Panisch flog der Junge plötzlich hoch und schwebte für Sekunden in der Luft. „Du bist ein Luftbändiger!“, sagte ich erstaunt. „Ich dachte alle Luftbändiger seien Tod.“ „Ach quatsch am Östlichen Lufttempel gibt es noch viel mehr. Ich bin übrigens Aang!“, sagte der Junge. „Ich bin Shana und das sind Katara und Sokka!“, stellte ich uns vor. „Was ist das hinter dir?“, fragte Sokka, als sich das große Tier hinter Aang bewegte. Aang drehte sich um und spang dann freudig auf den Kopf des großen Tieres. „Das ist Appa! Er ist ein Himmelsbison und mein Begleiter, seit ich denken kann.“ Katara sah mich an und sagte: „Also wie Kyoru bei dir!“ Ich nickte, bevor Aang fragte: „Sag mal was meintest du als du sagtest, die Luftbändiger seien alle Tod?“ Ich senkte den Blick, bevor ich mit sanfter Stimme sagte: „Nun ja, die Feuernation hat die Lufttempel alle abgebrannt!“ „Das kann nicht sein ich habe gestern noch mit Mönch Gyatso gespielt!“, sagte Aang ungläubig über meine Worte. „Aang, das kann nicht sein, der Krieg ist seit 100 Jahren vorbei.“ „Aber das würde ja dann bedeuten, dass ich 112 Jahre alt bin.“ Dann sagte Sokka: „Das kann doch gar nicht sein.“ „Sokka denk dran, ich bin auch 165 Jahre alt, also Theoretisch.“ „Ja schon aber bei dir hängt das mit dieser Ketten-Dings-Bumms-Sache zusammen. Aber wie erklärst du dir das bei Aang.“ Ich grübelte über Sokkas Worte nach, als sich Katara zu Wort meldete: „Vielleicht liegt das daran, dass du die ganze Zeit im Eis warst. Dadurch hat sich dein Körper nicht verändert.“ Ich schmunzelte: „Das ist die einzig logische Erklärung. Aber wir sollten nicht hier einfach nur rumstehen. Aang was hälst du davon, wenn du mit uns kommst!“ Sokka sah empört aus: „Aber Shana, du kannst ihn noch nicht einfach mit ins Dorf nehmen!“ „Okay dann kommt er halt mir zu mir, immerhin steht meine Hütte nicht im Dorf!“, nach dieser Aussage streckte ich Sokka meine Zunge entgegen. „Komm Aang, ich bring dich zu meiner Hütte.“, sagte ich freundlich. Aang nickte und lief mir hinterher. „Sag mal Shana, was hat das eigentlich mit dir und deiner Kette auf sich?“, fragte Aang, als er neben mir lief. „Ich habe die Kette von meinem Bruder bekommen, kurz bevor ich von Zuhause weggegangen bin!“ „Und wieso bist du weggegangen?“, fragte Aang freundlich. „Ich musste weggehen, ich habe damals mit meiner Familie in der Feuernation gelebt, als man von meinem Begleittier erfuhr, war ich quasi gezwungen zu gehen. Ich habe ihm damals geschworen, alles nötige zu unternehmen, um ihn zu schützen und das hab ich letzten Endes gemacht.“, erklärte ich Aang.

Wo ist der Avatar?

Als wir an dem Boot ankamen, mit dem wir unterwegs waren, sagte Aang: „Also ich glaube nicht, dass wir alle da rein passen. Appa!“ Aang sah zu Appa, welcher sogleich versuchte sich in die Luft zu schwingen. Doch es klappte nicht. Auch nach weiteren Versuchen schaffte Appa es nicht sich in die Luft zu schwingen. „Okay mein großer dann müssen wir wohl schwimmen!“, sagte Aang liebvoll zu dem großen Himmelsbison. Kurz darauf, lief Appa ins Wasser. Schnell stiegen wir alle auf Appas Rücken, bevor wir zurück zum Dorf gingen. „Sag mal Aang, kann es sein das du der Avatar bist?“, fragte ich plump. Aang, Katara und Sokka sahen mich an. Beschämt über die Frage senkte ich meinen Blick. „Ja ich bin der Avatar, aber ich wollte es nie sein. Woher weißt du das?“ Ich sah zu Aang und sagte: „Ich war eine Freundin von Avatar Roku, er war der Avatar vor dir. Ich denke daher war es mir irgendwie bewusst!“

Als wir kurz vor dem Dorf waren, stiegen wir von Appas Rücken und liefen das letzte Stück. Kaum hatten uns die Kinder gesehen, rannte sie auf uns zu, dachten wir zumindesten. Sämtliche Kinder des Dorfes, liefen zu Appa und kuschelten sich fest an ihn. Zu Beginn, konnte man deutlich sehen, dass es ihm nicht gefiel, so umgarmt zu werde, doch er fand schnell gefallen daran. „Gran Gran!“, sagte Katara, als die Dorfälteste auf uns zukam. „Hallo Katara, Sokka und Hallo Shana, schön dass ihr wieder da seit, wie ich sehe habt ihr einen Fremden mitgebracht.“ Aang ging ein paar Schritte vor und sagte dann freundlich: „Hallo ich bin Aang und komme vom östlichen Lufttempel!“ deutlich konnte man verwumderung in Gran Grans Blick erkennen. „Gran Gran ich denke wir sollten alles an einem ruhigeren Ort besprechen.“, sagte ich. Sogleich gingen wir alle zur Hütte von Gran Gran.

„Aang du sagtest du bist vom südlichen Lufttempel, doch dort lebt schon seit fast 100 Jahren niemand mehr!“, sagte Gran Gran mit freundlicher Stimme. „Ich habe von Shana erfahren, dass ich der letzte überlebende vom östlichen Lufttempel bin. Das letzte woran ich mich erinnern kann ist, dass ich zusammen mit Appa geflohen bin. Wir kamen dann plötzlich in ein Gewitter und dann weiß ich nichts mehr, bis zu dem Zeitpunkt, wo mich Katara, Shana und Sokka gefunden haben.“, sagte Aang. „Gran Gran Aang ist der Avatar, vermutlich konnte er deswegen so lange überleben, als wir ihn fanden, war er in einer Kugel aus Eis eingeschlossen, vermutlich konnte er deshalb so lange überleben.“, sagte ich. Gran Gran nickte: „Das klingt logisch! Okay ich denke wir können dem Avatar, vertrauen und ihn bei uns wohnen lassen.“ Wir alle verbeugten uns vor Gran Gran, bevor wir die Hütte verließen. „Aang, ich möchte dir jemanden vorstellen!“, sagte ich zu Aang. Katara und Sokka schlossen sich uns an und zusammen, gingen wir zu meiner Hütte, die etwas außerhalb des Dorfes stand. Ich pfiff einmal laut und im nächsten Moment stand Kyoru vor uns. „Aang, darf ich vorstellen, das ist Kyoru mein Begleittier.“ Deutlich konnte man auch bei Aang erkennen, dass er von Kyorus anglitz wie verzaubert war. „Was ist er für ein Tier?“, fragte Aang, als er langsam auf ihn zu ging. „Kyoru ist ein Sej’jin!“, sagte ich, bevor ich sanft den Kopf von Kyoru streichelte. „Wow ich habe noch nie einen gesehen. Er ist wunderschön!“, sagte Aang, als auch er seine Hand auf seinen Kopf legte. „Aber Shana du hast doch gesagt, dass du schon 165 Jahre alt bist. Wie kann es also sein, dass Kyoru noch immer lebt?“ „Die Sej’jin leben so lange wie der Mensch, dem sie sich angeschlossen haben. Daher lebt Kyoru solange wie ich lebe und sollte ich mal zum Beispiel verletzt sein, dann ist auch Kyoru verletzt. Er ist also im Endeffeckt mit mir verbunden.“ Aang nickte begreifend.

Plötzlich viel schwarzer Schnee vom Himmel. „Nein nicht schon wieder!“, sagten Katara, Sokka und ich im gleichen Moment. „Was ist denn los?“, fragte Aang. Während Katara und Sokka sich bereit machten, stieg ich auf den Rücken von Kyoru und sagte dann zu Aang: „Schwarzer Schnee, ist das Zeichen, dass die Feuernation im Anmarsch ist!“ Aang verstand und rannte schnell zurück zum Dorf, vermutlich um Appa zu holen. Ich gab Kyoru das Zeichen loszufliegen und einen Augenblick später flog ich zum Wasser. Ich sah ein Schiff der Feuernation, auf das Kyoru nun zu flog. Ich drehte eine Runde um das Schiff, auf dem unmengen von Soldaten waren. Als sie das Dorf erreicht hatten, flog ich mit Kyoru zurück zu den anderen und stellte mich vorne zu Katara, Sokka und Aang. Als der Bug vom Schiff sich senkte, traten dutzende Soldaten aus dem inneren des Schiffs, vorne an ein Junge, welcher aufgrund der Statur in meinem Alter sein musste. Als er den Helm abnahm, konnte man sehen, dass er eine große Narbe auf der linken Seite seines Gesichts hatte. „Wo ist der Avatar? Ich weiß das er hier ist, also versucht nicht mich zu belügen.“ Ich sah den Jungen starr an, und sagte: „Was ist wenn er wirklich hier ist, wir ihn euch aber nicht aushändigen.“ Der Junge grinste schelmisch und sagte dann mit finsterer Stimme: „Dann werde ich eurer Dorf eigenhändig abbrennen!“ Bei diesen Worten machte ich eine Schritt vor, niemand drohte damit mein Zuhause niederzubrennen. „Shana nicht!“, hörte ich Aang sagen, als er an mir vorbei ging. „Ich bin der Avatar, wenn ich mit dir komme, will ich dass du das Dorf in Ruhe lässt!“, sagte Aang. „Du hast mein Wort Avatar, ich werde niemandem etwas tun, solange du keine Gegenwehr leistest!“, sagte der Junge mit der Narbe. Aang ging über die Rampe ins Schiff. „Aang nicht!“, rief Katara. Aang drehte sich um und sagte:“Keine Sorge ich komme schon zurecht, aber bitte kümmer dich um Appa solange ich weg bin.“ Kurz darauf waren sämtliche Soldaten wieder weg und die Rampe wurde wieder hochgezogen. Sekunden später zog das Schiff davon.

Rettung ala Shana!

 

„Katara, Sokka ihr reitet auf Appa und ich auf Kyoru und dann holen wir Aang da raus.“ Katara und Sokka nickten, bevor sie auf Appa stiegen und mit ihm in die Luft abhebten. Kyoru und ich folgten ihnen. „Shana hast du auch einen Plan wie wir ihn da raus holen?“ „Ja den hab ich. Ich gehe auf das Schiff und lenke die Soldaten ab und dann geht Katara hinunter und sucht nach Aang.“ Katara nickte und kurz darauf setzte Kyoru zum Sinkflug an. Ich sprang von seinem Rücken und sogleich kamen mir sechs Soldaten entgegen. „Na wen haben wir denn da die kleine vom Wasserstamm. Wollen wir doch mal gucken was sie so kann?“ In dem Moment, bewarfen mich alle Soldaten, die um mich herum standen mit Feuerbällen. Schnell wich ich jedem einzelnen aus. „Na los komm schon Mädchen wir wollen was sehen.“, sagte einer der Soldaten. „Okay wie ihr wollt, dann macht mal weiter mit eurem Ball gewerfe!“ Die letzten Worte, sagte ich sarkastisch, was die Soldaten anstachelte. Sogleich wurde ich wieder mit Feuerbällen beworfen, doch diesmal nutze ich Wasserbändigen um sie zu Stoppen. Die Soldaten grinsten und warfen weiter Feuerbälle. Immer wieder blockte ich sie mit Wasser ab. Währenddessen gelang es Katara unbemerkt auf das Schiff zu kommen, doch gerade als sie die Tür ins innere des Schiffes öffnen wollte, wurde diese mit Schwung geöffnet. Aus der Tür kam Aang gerannt, als er mich und Katara sah, machte sich auf seinem Gesicht ein lächeln breit. Sekunden später kam aus der Tür der Junge mit der Narbe raus. Wutenbrannt, rannte er Aang hinterher. Katara vereiste den Weg zwischen dem Jungen und Aang, wodurch er ins rutschen kam. Aang wich aus, als der Junge auf ihn zu schlitterte, genau in meine Richtung. Nun machte ich mit den Soldaten kurzen Prozess und beförderte sie alle samt vom Schiff.

Katara und Aang, rannten zu mir, als sich der Junge mit der Narbe von seiner unfreiwilligen Rutschpartie befreit hatte. Aang und Katara standen nun neben mir und so stand es nun wir drei gegen den Jungen mit der Narbe. „Avatar Aang. Du entkommst mir nicht!“ „Das seh ich anders!“ Aang machte unter sich eine Luftkugel und drehte sich dann mehrfach um den Jungen, bevor er in die Luft sprang. Als Appa dann unter ihm auftauschte, gleitete Aang auf Appas Rücken. Ich pfiff, einmal kurz, während der Junge abgelenkt war. Als Kyoru erschien, stiegen Katara und ich schnell auf und flogen hinauf in die Luft. Der Junge mit der Narbe ließ Feuerbälle in seiner Hand erscheinen und warf diese nach uns, doch schnell währte ich diese ebenfalls mit Feuerbändigen ab. Als weitere Soldaten, aus dem inneren des Schiffes kamen, beluden sie die Wurfgeschosse mit Großen Feuerbällen. Als ich das sah, lenkte ich Kyoru wieder zurück zum Schiff und sprang dann, schneller als Katara reagieren konnte von Kyorus Rücken. Als ich auf dem Schiffsdeck gelandet war, wurde ich sogleich wieder von Feuerbändigern angegriffen. Ich rannte so schnell es ging zu den Katapulten und trennte mit einer Feuerpeitsche die Spannseile durch. Gerade als ich an dem letzten Katapult angekommen war, traf mich ein Feuerball, welcher mich zu fall brachte. Ich sah in die Richtung, aus der der Feuerball kam und schaute in die Augen von dem Jungen mit der Narbe. Einen kurzen Augenblick war ich fasziniert von den dunklen Augen, doch dann fasste ich mich wieder und sprang auf, bevor ich ihn mit der Feuerpeitsche angriff. Schnell ließ er meinen Angriff abblocken und setzte zum Gegenangriff an, als plötzlich Kyoru vor mir erschien und den Jungen anbrüllte, wobei die Flammen, welche an den Beinen und am Schweif von Kyoru loderten, hellblau aufglühten. Schnell, solange Kyoru den Jungen ablenkte, schnitt ich das letzte Seil durch, bevor ich auf Kyorus Rücken sprang und dieser sich schnell erhob.

Während Kyoru sich immer weiter vom Schiff enfernte, sah ich zu dem Jungen mit der Narbe. „Wer ist das?“, diese Frage kreiste mir die ganze Zeit im Kopf herum.

Als wir wieder im Dorf ankamen, rannten uns die Kinder entgegen. „Katara, Shana, Sokka, Aang geht es euch gut?“, hörten wir Gran Grans besorgte Stimme. „Ja Gran Gran es geht uns gut!“, sagte Katara, als sie von Kyorus Rücken stieg. Auch ich steig von seinem Rücken und streichelte ihn sanft am Hals: „Danke mein großer!“ Kyoru rieb seinen Kof an meiner Brust und ging dann zu unserer Hütte. „Ähm Leute!“, sagte Aang mit betrübter Stimme, sodass wir ihn alle ansahen. „Ich werde von hier weggehen. Die Feuernation ist hinter mir her, das heißt wenn ich gehe, werden sie hier nicht mehr auftauchen.“ „Aber Aang!“, sagte Katara, „Du kannst doch nicht einfach gehen wo willst du denn hin?“ „Ich bin der Avatar und wenn es stimmt was ihr gesagt habt, dann herrscht ein Krieg, die Mönche haben mich auf das hier vorbereitet, sie sagten, dass wenn ich der Avatar sein will, dann muss ich alle Elemente beherrschen.“ „Dann werde ich mit dir kommen!“, sagte ich und trat einen Schritt auf ihn zu. „Und ich auch!“, klingte sich Katara ein. Dann sahen Katara und ich zu Sokka mit finsterem Blick. Sokka atmete einmal tief ein, bevor er sagte: „Okay ich komme auch mit!“ „Wirklich super!“, rief Aang fröhlich, bevor er uns umarmte. Als wir uns aus der Umarmung lösten, sagte ich: „Aber bevor wir aufbrechen, sollten wir uns überlegen, wohin wir als erstes gehen.“ „Ich weiß wohin wir als erstes gehen. Zum südlichen Lufttempel!“, sagte Aang. Katara, Sokka und ich nickten, bevor wir uns von allen im Dorf verabschiedeten. Dann stiegen Katara, Sokka und Aang auf Appa, während ich mich auf Kyorus Rücken setzte und wir uns dann auf den Weg zum Südlichen Lufttempel machten.

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Tag der Veröffentlichung: 18.05.2013

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