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1. Kapitel

 

Lautes Knurren weckte mich, doch woher kam es, einen Hund durfte ich nicht halten, da meine Mutter auf Hundehaare allergisch reagierte. Also woher kam es? Ich lauschte in der Hoffnung ich habe mir alles nur eingebildet! Doch da war es schon wieder dieses furchteinflößende Knurren. Ängstlich stieg ich aus dem Bett und ging zur Tür, die mit einem lauten quietschen aufging, als ich sie öffnete. Ich lugte den Flur auf und ab, konnte aber niemanden entdecken. Verwirrt schloss ich die nun nicht mehr quietschende Tür und ging gerade zurück zu meinem Bett, als ich mir einbildete jemand stünde vor meinem Fenster. Das jedoch war ein Ding der Unmöglichkeit, denn zum Ersten lag mein Zimmer im 1. Stock unseres Hauses und zum anderen stand kein Baum in der Nähe meines Fensters, von dem man aus zu mir herein schauen konnte. Während ich zum Fenster ging um mir Klarheit zu verschaffen, zitterte ich am ganzen Körper. Zögernd öffnete ich das Fenster und betete, dass mir meine Augen einen Streich gespielt haben. Mein Gebet wurde erhört. Beim Blick aus dem Fenster konnte ich nichts erkennen was mich beobachten könnte. Während mein Blick durch die Nacht streifte, bemerkte ich zum ersten Mal wie wunderschön alles wirkte. Das lag Großteils daran, weil der Vollmond der in seiner ganzen Pracht hoch am Himmel stand, alles mit einer Art Zauber überzog wodurch alles wie von selbst zu leuchten begann. Nach gefühlten 20 min schloss ich das Fenster wieder und erst jetzt bemerkte ich, dass mir nicht kalt war und das obwohl es bereits Mitte November war. Müde ging ich zurück ins Bett und schlief sofort ein. Ich wachte plötzlich auf, beim Blick auf den Wecker gähnte ich laut auf. Es war erst 0:01, kurz nach Mitternacht. Doch der Grund weshalb ich diesmal wach wurde lag nicht daran, dass ich wieder das Knurren gehört hatte. Diesmal wurde ich wach, weil ich einen riesigen Durst hatte. Lautstark stürmte ich aus meinem Zimmer, die Treppe herunter auf direktem Weg in die Küche. Dort angekommen sprintete ich zum Kühlschrank, riss ihn auf und schnappte mir das erste was ich sah :eine 2l Flasche Cola, die ich mit einem gierigen Schlucken innerhalb weniger Züge austrank. Nur wenige Sekunden nachdem ich die leere Flasche in die Ecke geworfen hatte, öffnete ich erneut den Kühlschrank, denn mein Hals fühlte sich noch immer an als bestünde er aus Schleifpapier. Ich blinzelte und entdeckte ein frisches Steak. Wie hypnotisiert starrte ich es an, bis mein Instinkt die Macht über meinen Körper bekam. Hastig griff ich das Steak und biss mit einem lautlosen Seufzer hinein.
Plötzlich schmerzten meine Zähne und so ließ ich das nun trockene Steak zu meinen Füßen fallen. Ich rannte mit schmerzverzerrtem Gesicht ins Bad. Als ich in den Spiegel blickte, verschlug es mir den Atem, die Person die ich dort sah war nicht die 17- jährige Marie, sondern eine erwachsene Bildhübsche Frau. Ich blinzelte heftig und rieb mir die Augen, doch beim erneuten Blick in den Spiegel sah ich nur die kleine graue Maus die ich in Wirklichkeit war. Doch was mich erschrecken ließ war die zwei Dolchartigen Eckzähne die aus meinem Gebiss herausragten. Geschockt ging ich zurück in die Küche um das Steak zu entsorgen. Dabei bemerkte ich zwei Löcher im Steak und so schluchzte ich den Tränen nahe: Was passiert hier bloß mit mir! Mein Schluchzen wurde durch das Knarren der Treppe unterbrochen. Da kam jemand, was sollte ich jetzt machen, verstecken konnte ich mich nirgends. Ich musste der Tatsache ins Auge sehen, dass der jenige der die Treppe herunter kommt mich aufgrund des trockenen Steaks als Irre abstempeln wird.
„Marie?“, ich erschrak, das war Mom und sie klang sehr müde. „Ja ich bin es!“, sprach ich mit zittriger Stimme, während Mom das Licht anmachte.“Marie was machst du hier unten hast du mal auf die Uhr geschaut, es ist mitten in der Nacht.“ „Ja ich weiß, aber ich hatte so einen Durst....und dann ist das passiert.“; Zögernd hielt ich meiner Mutter das trockene Steak hin. Kurz darauf schloss sie die Augen, vermutlich aus Ekel, doch dann wich die Ekel- Miene der Freuden- Miene. Verdutzt und verwirrt schaute ich meine Mutter direkt ins Gesicht, die nun sagte: „Na endlich ich dachte schon ich bin die einzige in unserer Familie!“
Total verwirrt fragte ich sie: „Wieso bist du so froh, dass ich ein Steak ausgesauggt habe?“ „Weil das heißt, dass du ab jetzt ein Teil des Clans bist!“, antwortete Mom hocherfreut. Ich sah meine Mutter mit einem Blick an der ganz klar sagte: Erklärung bitte! „Marie du und ich wir...... , zögernd sprach sie weiter, Wir sind Vampire!“
Lachend antwortete ich: „Mom du und deine Geschichten.“ „Aber Marie, das ist keine Geschichte! Das Steak und dein Gebiss, sind eindeutige Beweise dafür, dass bei dir die Wandlung beginnt!“, sprach Mom mit ruhiger Stimme. „Okay Mom, so absurd wie deine Geschichte, von wegen wir sind Vampire klingt. Du hast mir noch immer nicht gesagt, was dieser Clan ist, dem du gerade gesprochen hast?“, sagte ich neugierig.
Mom holte tief Luft und sprach: „Okay, dann fang ich am besten von ganz vorne an. Zuerst musst du wissen, dass Vampire nicht die einzigen übermenschlichen Wesen sind, es gibt Werwölfe, von denen es aber nur noch wenige gibt Dutzend gibt. Zum Glück, denn du musst wissen ein Werwolf kann einen Vampir mit wenigen Prankenhieben töten. Allerdings können sie sich nur unter 2 Bedingungen verwandeln, wenn jemand den sie von ganzem Herzen lieben angegriffen wird, oder wenn der Vollmond hoch am Himmel steht.
Des Weiteren gibt es noch die sogenannten ,,Sheogh“, sie sind die Söhne und Töchter von Vampiren und Werwölfen. Sie sind starke Wesen, da sie die Angriffslust und Ausdauer eines Werwolfes haben, kombiniert mit dem Jagdtrieb und der Schnelligkeit eines Vampirs. Zum Glück gibt es nur noch 2 von ihnen, doch die stammen von den ersten Vampiren und Werwölfen ab, wodurch sie noch mächtiger sind!“, erklärte Mom ausgiebig. Ich sah Mom direkt in die Augen und wusste Sie sagt die Wahrheit, trotzdem gab ich mich noch nicht ganz geschlagen. „Okay sagen wir mal ich glaube dir zu 50%, auch wenn mein Gebiss auch die restlichen Zweifel aus dem weg räumen sollten.“ „Nagut um dich zu überzeugen, gibt es.....noch zwei Dinge die ich dir demonstrieren möchte.“

Erschrocken spürte ich, dass Mom hinter mir stand. „Wie?“ „Das ist der Vorteil, wenn man ein Vampir ist. Wir sind schneller, als das menschliche Auge uns wahrnehmen kann und da du zurzeit, noch mehr Mensch, als Vampir bist, konntest du mich nicht erkennen. Doch kommen wir nun zum zweiten Punkt. Wir Vampire sind in der Lage, die Gedanken und die Gefühle von Lebewesen zu lesen und zu erkennen. Denke mal bitte an einen Ort, einen Gegenstand oder an eine Person!“
Ich überlegte kurz und signalisierte meiner Mutter mit einem Nicken, dass ich bereit war. „Okay, mal schauen an was du gedacht hast?“ Mom schaute mir tief in die Augen und sagte: „Du hast an den neuen Schüler in deiner Klasse gedacht, Sam Jefferson.“ Ich lief rot an und wandte den Blick ab, antwortete aber zögernd: „Ja, an ihn habe ich gedacht!“ „Okay, dann mal schnell weiter bevor du gleich in Ohnmacht fällst! Der dritte Punkt, welchen einen Vampir zum Vampir macht, ist die Fähigkeit sich schnell zu regenerieren!“, in dem Moment nahm Mom ein Küchenmesser aus der Schublade und schnitt sich der Länge nach in den Arm. Doch so schnell wie der Schnitt da war, verschwand er auch schon wieder. „Whoah, Wahnsinn, das muss ich morgen unbedingt Alina erzählen die wird ausrasten!“, in dem Moment wehte eine Woge der Macht um mich, ich zitterte als Mom fast schrie: „Nein, dass darfst du niemandem erzählen, das ist das erste was du als zukünftiger Vampir lernen musst!“ „Warum darf ich es niemandem sagen?“, fragte ich noch immer eingeschüchtert von der Macht in Moms Stimme. „Weil die Information. Dass es hier in Newcastle noch Vampire gibt, für alle Einwohner tödlich sein könnte. Sobald die Sheogh erfahren, dass es hier an der Quelle ihrer Macht einen Clan gibt, der diese Macht zerstören kann, werden sie Jagd auf uns machen!“, sagte Mom jetzt mit ruhiger Stimme.

Ich verstummte.

Dann fiel mir das Knurren ein, welches ich vor einer gefühlten Ewigkeit gehört hatte. Gerade als ich Mom danach befragen wollte, sagte sie gähnend: „So Marie, jetzt geh aber ins Bett du hast morgen schließlich deinen ersten Schultag, als zukünftiger Vampir, da musst du ausgeruht sein.“ Ich nickte und ging schläfrig die Treppe hoch in den 1. Stock. Ich stand vor der Tür zu meinem Zimmer, als ich Mom von unten rufen hörte: „Morgen nach der Schule erzähl ich dir den Rest, den du als Vampir wissen musst! Gute Nacht!“ „Gute Nacht!“, rief ich zurück bevor ich mein Zimmer betrat. Gerade als ich die Tür wieder schließen wollte, bemerkte ich eine Person, die mitten in meinem Zimmer stand. Offenbar kehrte mir die Person den Rücken zu und blickte aus dem offenen Fenster. Während ich die fremde Person leise, fast unverständlich fragte: „Wer bist du?“, gefror mir förmlich das Blut. Blitzschnell drehte sich die Person um und ich erkannte ein wunderschönes blaues Augenpaar, welches in der Dunkelheit leuchtete wie die Sterne am Himmel.
Wie ferngesteuert ging ich auf die Person zu, als diese mit einem Satz aus dem Fenster sprang. Ich rannte fast zum Fenster, doch beim Blick hinaus konnte ich nichts, abgesehen von der kalten und lauernden Dunkelheit erkennen, also schloss ich das Fenster und legte mich erschöpft ins Bett. Allerdings schaffte ich es nicht meine Augen lange genug geschlossen zu halten um einzuschlafen. Darum dachte ich noch ein wenig über die Worte meiner Mutter nach, womit ich aber die meiste Zeit verbrachte war an die blauen Augen der fremden Person zu denken. Die werde ich niemals vergessen, wie könnte ich auch, so wie sie geleuchtet haben. Mein Blick auf den Wecker sagte mir, dass es bereits 1:28 Uhr war, also höchste Zeit die letzten 6 Stunden zu schlafen, bevor ich als Vampir meinen ersten Schultag überstehen muss. Vollkommen erschöpft schlief ich ein.

2. Kapitel

 

Der Traum begann wie jeder andere Traum von mir auch. Ich stand auf einer Lichtung, die vom Mond erhellt wurde. Wie schon öfters stand ich einfach nur da, den Blick in den dunklen Wald vor mir gerichtet. *Merkwürdig*, dachte ich, *schon wieder dieser Traum, das war diesen Monat bestimmt schon das dritte Mal*. Doch irgendwas war anders als sonst. Ich schaute mich um: „Aber was?“ Der Mond leuchtete in demselben gold- gelben Ton wie sonst auch. Selbst die Geräusche waren dieselben, das Schaben der Tiere und das Schreien der Eulen. Achselzuckend ging ich gerade einen Schritt auf den Wald zu, als ich hinter mir eine Bewegung spürte. Schnell drehte ich mich um, doch nichts war zu sehen. „Komisch!“ Ich drehte mich gerade wieder um, als ich nun vor mir eine Bewegung zwischen den Bäumen wahrnahm. Vor Schreck bewegte ich mich einen Schritt zurück, doch dann streckte jemand den Arm nach mir aus, um mich von der Bewegung abzuhalten. Mit Erfolg, mein Körper gehorchte mir nicht mehr. Wie erstarrt blieb ich stehen und sah zu wie die Person aus dem Wald kam, direkt auf mich zu. Ich kniff die Augen zusammen um die Person zu erkennen. Es war ein Mann mit braunem, fast schwarzem Haar. Seine Augen waren rot wie Blut und die Pupillen waren nicht größer als ein Nadelöhr. Der Rest seines Gesichts war einfach perfekt, eine markante Nase und ein dünner Mund mit leicht rötlichen Lippen. Er trug ein schwarzes Hemd durch welches er noch heller als ohnehin schon wirkte. Trotzdem konnte man seine Muskeln deutlich erkennen. Neben dem Hemd trug er eine schwarze Hose die ihm genau bis an die Füße ging, was mich aber wunderte war, dass er keine Schuhe trug. Ich blickte von den Füßen des Mannes auf und erschrak, da er fast vor mir stand. Erst jetzt sah ich das er kein gewöhnlicher Mann war, der Grund er hatte Flügel die so schwarz wie die sternenlose Nacht waren. Allerdings waren seine Flügel nicht ganz schwarz, was ich aber erst beim zweiten Blick bemerkte, sie hatten nämlich an den Spitzen einen leicht silbernen Schimmer. *Wunderschön*, dachte ich und bemerkte nicht, dass der Mann bereits wenige Zentimeter vor mir stand. Ich löste den Blick von seinen Flügeln und schaute ihm direkt ins Gesicht. Ängstlich fing ich an wie verrückt zu blinzeln, was ihn wohl amüsierte, da sich ein Lächeln auf seinem Gesicht breit machte.
Dann fielen mir seine dolchartigen Zähne auf welche, mich an meine erinnerten, allerdings waren diese um einiges länger. Plötzlich hauchte er mir ins Gesicht. Sein Atem war sowohl eiskalt als süßlich und stechend zugleich. Total in den Geruch seines Atems vertieft bemerkte ich nicht wie er meinen Kopf seitlich legte, um mit seinem Kopf meinem Hals näher kam. Weiterhin total abwesend hörte ich ein Knurren und sofort wusste ich es war das Knurren, welches ich hörte als ich das erste Mal wach geworden war. Doch diesmal wurde es lauter, bis ich dachte hinter mir stünde ein Bär. Dann sah ich durch den Schleier der durch den Atem des Mannes hervorgerufen wurde, einen großen grau-braunen Wolf. Ich beobachtete den Wolf der mit einer Grazie auf uns zusteuerte, dass ich dachte er würde tanzen und nicht laufen. Ich dachte in den Augen des Wolfes etwas Vertrautes zu erkennen, konnte mich aber an keine Begegnung mit einem Wolf erinnern.
Plötzlich ergriff der Mann, der mich gerade noch mit seinem Atem ins Fantasieland befördert hatte die Flucht. Mit einem Schlag packte mich wieder die Realität. Leider nicht ohne Folgen, denn mein Kopf fühlte sich an, als sei er mit einem Presslufthammer bearbeitet worden. Ein seltsames Gefühl durchfuhr mich, als ich sah wie der Wolf mich keines Blickes würdigend zurück in den Wald ging. Instinktiv wusste ich, dass ich ihm folgen musste und so tat ich es ohne darüber nachzudenken welche Konsequenzen es haben könnte. Eine schiere Ewigkeit folgte ich dem Wolf durch Gelände, welches ich normalerweise während meiner Träume gemieden hatte. Dann erreichten der Wolf und ich ein heruntergekommenes, altes Haus in das er hineinging. Um Abstand zu halten, versteckte ich mich im dichten Geäst und beobachtete die Tür des schaurigen Hauses.
Dann, ich dachte der Wolf würde zurückkommen um mich als Zwischensnack zu gebrauchen. Doch was oder besser wen ich dann sah, verschlug mir den Atem. Ich erkannte nur die leuchtenden blauen Augen und so wusste ich, es war dieselbe Person die in meinem Zimmer war. Gesteuert von Angst ging ich rückwärts. - KNARCK- Oh Shit. Die Person drehte sich zu mir um und so sahen wir uns direkt in die Augen. Doch was ich dann in seinem Gesicht erkannte, ließ mich erbleichen. In seinem Gesicht war eine Spur von Ekel, Hass und Begehren zu erkennen. Plötzlich bewegte er sich auf mich zu, ich versuchte zurückzuweichen, doch es ging nicht weiter, denn hinter mir stand bereits ein Baum. Er kam näher und näher, bis er direkt vor mir stand und ich förmlich anfing vor Angst und Anspannung zu glühen. Zaghaft senkte ich den Blick, doch er umschloss mein Kinn mit seiner Hand, die so weich wie Samt war und zog mich vorsichtig zu sich heran. Zitternd schloss ich die Augen und spürte einen sanften Kuss auf meiner Stirn.
Kühler Wind blies mich sachte ins Gesicht und so öffnete ich die Augen. Verdutzt und müde, schaute ich mich um und bemerkte, dass ich mich wieder in meinem Zimmer befand. Bestimmt träumte ich noch immer und so kniff ich mich in den Arm, um mich zu vergewissern das ich nicht mehr träumte. -AUTSCH- Definitiv kein Traum mehr! Bei einem weiteren Blick durchs Zimmer sah ich das offene Fenster und murmelte als ich aufstand um es zu schließen: <<Was zum . . . . ?>> Gerade als ich es schließen wollte fiel mir ein Umschlag auf der Fensterbank auf, ich blickte aus dem Fenster, aber ich sah keinen, also hob ich den Umschlag auf und schloss das Fenster. Ich musterte den Umschlag und bemerkte auf der Rückseite ein Siegel welches den Umschlag verschloss. Es zeigte einen Kopf mit großen Ohren und spitzen Zähnen. Meine Vermutung war, dass der Brief von den Sheogh war, aber woher sollten sie von uns wissen. Zitternd öffnete ich den Umschlag und entfaltete den Brief. Als ich las was drauf geschrieben war, wich mir jeglicher Zweifel, dass es sich um einen gewöhnlichen Traum gehandelt hatte.

Freu mich schon auf
unsere nächste Begegnung.
Hoffe wir werden dann
nicht wieder unterbrochen.
Dein dich liebender Rhackel

Nervlich am Ende ging ich zum Bett und legte mich hinein um ein wenig zu schlafen. Doch es ging nicht, denn immer wieder kreisten mir dieselben Fragen durch den Kopf:
Wer ist Rhackel und ist er wirklich ein Sheogh?
Wer war der Fremde mit den tollen blauen Augen, der in meinem Zimmer und in meinem Traum war?
Und vor allem: Was hat der Traum zu bedeuten?

 

3. Kapitel

 

 

Mein Wecker ertönte so laut, dass ich vor Schreck aus dem Bett fiel. Noch halb im Schlaf richtete ich mich auf und schaltete brummend den Wecker aus. Erleichterung durchfuhr mich als ich bemerkte, dass ich kein weiteres mal weder vom fremden noch von Rhackel geträumt hatte. Ich wollte gerade zu meinem Kleiderschrank gehen um mich umzuziehen, als Mom aufgeregt in mein zimmer stürmte. „guten morgen mein Schatz!“, Sagte sie richtig fröhlich. „Hi Mom, warum bist du denn schon wach?“ „ach, ich wollte dir nur etwas für deine ersten Schultag als zukünftigen Vampir geben. Einen Wolozit!“ Mom hielt mir eine kette mit einem hellvioletten Stein entgegen. „Wow, der ist schön, aber warum gibst du mir den denn jetzt schon, wir wissen doch erst seit gestern das ich ein Vampir werde.“ „Naja du musste wissen der Wolozit hat besondere Eigenschaften die selbst einem jungen Vampir nützlich sein können. Zum Beispiel verhindert er Verletzungen durch das Sonnenlicht, auch wenn du da noch nicht viel von mit bekommen wirst. Außerdem gibt er dem Körper in bestimmten Situationen zusätzliche kraft. Zudem hilft er die Selbstkontrolle aufrecht zu erhalten und so den ständigen Blutdurst zu lindern! Und das war es soweit auch schon was für dich wichtig sein könnte, natürlich kann er noch in anderen Situationen helfen, das jedoch ist bei jedem Vampir anders. Jetzt musst du dich aber für die schule fertig machen, ich mach derweil dein Frühstück fertig!“ „okay!“, Gab ich von mir ohne den blick vom Wolozit abzuwenden. Mom war bereits aus dem zimmer, bevor ich den blick vom Wolozit löste. Ich ging zu meinem Kleiderschrank öffnete ihn und sagte zu mir selbst: „Man Marie, du hast echt nichts zum anziehen!“ Ich wühlte ein wenig im Schrank, bevor ich sie endlich fand, meine Lieblingsjeans, die mit den vielen Strasssteinen richtig nobel aussah. Außerdem mein rotes Sweatshirt wo drin mein Busen nicht gerade klein wirkte. Schnell zog ich mich an und ging ins Bad um mir die Zähne zu putzen und meine Haare zu kämmen. Ich ging zurück in mein zimmer um meine Tasche für die schule zu packen. Ich zog mir meine Schuhe an, nahm meine Tasche und ging zügig nach unten wo mich mein Frühstück sehnlichst erwartete. „Ach Marie, da bist du ja. Ich habe mir überlegt, dass ich dich heute nicht zur schule fahre, sondern dass du selber fahren darfst!“, sagte Mom während sie sich ein Brot schmierte. „echt, du bist die beste!“ Ich sprang ihr entgegen und schlang meine arme für eine dicke Umarmung um sie. Als ich sie losließ, sagte sie „Schon okay, jetzt iss aber, damit du nicht zu spät kommst.“ Ich schlang mein Frühstück so schnell herunter, dass ich anfing zu grunzen, was Mom wohl sehr amüsant fand. Ich schluckte ein letztes mal bevor ich aufstand und zu meiner Tasche ging, als Mom mich fragte: „Hast du an den Wolozit gedacht? Den solltest du wenn möglich immer bei dir haben!“ Ich schlug mir mit der flachen Hand auf die Stirn und antwortete: „Ne, den hab ich noch oben, aber ich hol ihn noch schnell!“Ich Hastete nach oben riss meine Zimmertür auf und erstarrte.
Da stand er wieder, der Mann der letzte Nacht in meinem zimmer war. Ich rieb mir meine Augen, doch dann war er weg, zögernd ging ich zum Bett und griff dem Wolozit, als Mom von unten rief: „was dauert denn so lange, du kommst noch zu spät zur schule!“ „komme!“, Rief ich zurück, während ich mir die kette um machte und wieder nach unten ging. Unten angekommen griff ich meine Tasche, die Autoschlüssel meiner Mom und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Sie hielt mich noch kurz auf, um mir noch einmal zu sagen, dass mein Vampir Dasein mein größtes Geheimnis sei. Danach ging ich aus dem Haus und freute mich wie ein Honigkuchenpferd, als ich den Porsche meiner Mom vor mir in der einfahrt stehen sah.
Schnell stieg ich ein, schmiss meine Tasche auf den Beifahrersitz, startete den Motor und fuhr zur schule. Als ich in die Straße zur ,,Avenue High“ einbog, fühlte ich mich wie eine Prinzessin. Die Jungs starrten mich an, während die Mädchen mir die Pest an den Hals wünschten. Es dauerte nicht lange da hatte ich auch schon einen Parkplatz gefunden. Erst als ich bereits stand und den Motor ausgemacht hatte, bemerkte ich wem ich gegenüber stand. Adam McGanner, der Star unseres Footballteams. Er stand an seinem wagen wie eine billige Transe (nur ohne Kleid und Make-up), er durchbohrte mich förmlich mit seinen blicken. Ich meine er sieht ja nicht schlecht aus groß, muskulös, dunkelhaarig und nicht zu vergessen seine Apfel grünen Augen, aber er ist ein richtiges Arschloch. Egal wo er ist, schikaniert er alles und jeden, außerdem hat man bei ihm immer das Gefühl, dass er jeden hasst außer zwei Person. Zum einen sich selbst, was man immer gut beobachten, wenn er in der nähe eines Spiegels steht. Die andere Person die er komischerweise gut leiden kann, ist seine Freundin, Oberzicke und dazu auch noch beliebteste Schülerin der gesamten ,,Avenue High“, die ach so tolle Zoey Collins.
Zögernd stieg ich aus dem Wagen, wohlbedacht dass Adam mich noch immer beobachtete. Ich schloss die Tür des Auto und verriegelte es. Ich drehte mich um und wollte gerade zum Eingang der Schule laufen, als ich Alina auf mich zu rasen sah, als wäre ein Schwarm Hornissen hinter ihr her. Sie sprang mir mit einer solchen Geschwindigkeit entgegen, dass ich einen schritt rückwärts machen musste um nicht umzufallen. Sie umarmte mich und sprach freudig: „Hey Marie, schön dass du da bist, ich hab tolle Neuigkeiten! Mrs. Salmaro kam gerade zu mir und hat gesagt, dass ich ab sofort auch in der Schülerband bin, genau wie du!“ Hocherfreut nahm ich Alina fest in den Arm und bemerkte wie sie nach luftjapsend sagte: Marie, du zerquetscht mich!“ Nach Luft ringend sagte sie: „danke, dass du mich nicht zerdrückt hast. Aber ich habe dir noch was zu erzählen und zwar ist heute morgen ein neuer Schüler angekommen. Der hat total angegeben auf seinem Motorrad.“ „Angeber!“, sagte ich lautstark als ich bemerkte wie Adam sich hinter mir räusperte. „Ja, finde ich auch, was ich aber total komisch fand ist, dass alle Mädchen ihm hinterher gedackelt sind. Dabei ist der Typ meiner Meinung nach gar nicht so süß!“, sagte sie leicht abwesend, während sie an mir vorbei zum Auto meiner Mom blickte. „Aber Marie ist das etwa . . . . . ?“ „Ja das ist der Porsche meiner Mom!“, beendete ich den Satz während Alina Luftsprünge machte. Ich versuchte Alina zu beruhigen, um ihr weiß zu machen das wir jetzt rein müssten, da unser Unterricht gleich beginne.
Mit zügigen Schritten gingen wir in Richtung Eingang als Alina anhielt und auf einen Jungen zeigte der unter einem Baum saß. Erst bei genauerem hinsehen konnte ich erkennen wer es war, Sam Jefferson der neue in unserer Klasse. Er saß allein unter dem Baum und las ein Buch. „Jetzt komm schon Marie, Mr. Trewens wird sauer, wenn wir zu spät kommen!“ Ich nickte Alina zu und so machten wir uns auf den Weg zum Matheunterricht. Danach stand Bandprobe mit Mrs. Salmaro auf dem Plan. Dann hatten wir Physik bei Mr. Parker und dann zu guter letzt, oder besser zum schlimmsten des gesamten Tages, Sport! Als Alina und ich erledigt vom Sportunterricht zum Auto gingen, boxte sie mich in die Seite und sagte: „Schau da vorne, der am Motorrad steht. Das ist der neue!“ Ich blickte während ich mir meinen schmerzenden Arm rieb nach vorn und dachte ihn irgendwoher zu kennen. Grübelnd woher er mir bekannt vorkam, sagte ich zu Alina: „Hast recht, der Typ ist nicht so der Renner!“ In dem Moment hob er leicht den Kopf und grinste, als hätte er gehört was ich gesagt habe. Zügig gingen wir an ihm vorbei, wobei ich aus den Augenwinkeln heraus, seine blauen Augen erkannte. Dieselben blauen Augen wie sie der Fremde in meinem zimmer hatte, was bedeutete . . . . , er war in meinem Zimmer! Abrupt drehte ich meinen Oberkörper gerade soweit um, dass ich ihn sehen konnte. Er hatte noch immer ein Grinsen im Gesicht, doch diesmal war es verlogener als zuvor.
Am Auto angekommen öffnete ich den Kofferraum und Alina warf ihre Tasche auf meine und schloss ihn wieder. Ich setzte mich hinters Lenkrad, wartete noch kurz bis Alina saß, starte den Motor und fuhr vom Parkplatz. Als wir am neuen Schüler vorbeifuhren, konnte ich es mir nicht verkneifen einen Blick in den Rückspiegel zu werfen. Der neue setzte seinen Helm auf und schwang sich galant auf sein Motorrad. Während des gesamten Weg zu Alina redeten wir nicht, außer einmal. Ich hatte ziemlich oft in den Rückspiegel gesehen, worauf Alina mich fragte: „Suchst du wen, oder siehst du schon Gespenster?“ „Ne, ich will nur sichergehen, dass ich niemanden überfahren habe!“ ,log ich. Als wir bei Alina ankamen, stieg sie aus, holte ihre Tasche aus dem Kofferraum und verschwand winkend im Haus. Ich wartete noch kurz, während ich suchend in den Rückspiegel blickte. Nichts, also fuhr ich nach Hause wo ich meine Mutter mit fragen über mein Vampirdasein löchern konnte.
Ich bog gerade in die Straße ein in der ich wohnte, als ich ihn sah, den neuen auf seinem Motorrad. Ich fuhr vorsichtig auf unsere Auffahrt als ich im Rückspiegel sah, dass er vor dem Haus gegenüber von unserem geparkte hatte. Langsam stieg ich aus und musterte ihn, während ich meine Tasche aus dem Kofferraum holte. Er stieg von seinem Motorrad und ging ins Haus. Ich schloss das Auto ab und trottete langsam ins Haus, aus dem ich schon den Essensgeruch riechen konnte.
„Bin wieder da!“ ,rief ich, während ich die Haustür schloss. Ich folgte dem Duft in die Küche, wo meine Mom am Herd stand und mein Lieblingsessen zubereitete. Pfannkuchen :-) Hungrig als hätte ich seit Tagen nichts gegessen, setzte ich mich auf einen Hocker am Küchentresen und fragte meine Mutter: „Ähm Mom, ich habe über deine Worte von Gestern nachgedacht und da fiel mir auf, dass du mir nicht erzählt hast, was der Clan ist!“ Mom räusperte sich, begann dann aber nach kurzem zögern mit sanfter Stimme zu reden an: „Der Clan ist so etwas wie ein Club, der ein bestimmtes Ziel verfolgt. In unserem Fall möchte unser Clan, friedlich mit den Werwölfen leben. Allerdings stimmten sie unserem Streben nie zu!“ „Warum nicht?“ ,fragte ich gefesselt von Moms worten. „Wegen den Sheoghs, oder besser wegen dem Sheogh. Rhackel der Anführer der Sheogh will nicht, dass Vampire und Werwölfe im Einklang miteinander leben, da er Angst hat wir könnten ihn mit vereinten Kräften stürzen!“ Leicht abwesend begann ich zu zittern, doch zum Glück bemerkte meine Mutter es nicht. Rhackel ist also doch ein Sheogh. Noch immer zitternd, wollte ich gerade das Gespräch auf ein anderes Thema lenken, als mein Handy klingelte.
Ich blickte auf das Display, es war Alina. Ich schaute Mom an, doch sie schien bereits zu wissen, wer gerade anrief und so nickte sie kurz. Ich stieg vom Hocker und rannte nach oben in mein Zimmer. Ich nahm ihren Anruf entgegen und sprach: „Hey Alina, was gibt’s?“ „Hallo Marie!“ ,sagte eine Stimme die ich nicht kannte. „Wer ist da?“ „Aber Marie erkennst du mich denn nicht wieder. Ich bin es Rhackel!“ Ich spürte wie die Farbe aus meinem Gesicht wich und ich anfing unruhig zu atmen. Trotzdem schaffte ich es ohne zu Stottern zu antworten: „Was willst du von mir und warum rufst du von Alinas Handy an?“ „Ich will eigentlich nur, dass du dich mit mir in 20 min in der Schule triffst!“ „Und warum sollte ich das machen?“ „Weil du keine andere Wahl hast, außer du möchtest eine Freundin weniger haben?“ „Wie meinst du das?“ „Naja ich weiß nicht wie lange es Alina noch gut gehen wird, wenn du dich weigerst dich mit mir zu treffen?“ Drohend mit Kraft in der Stimme die mich selbst erschreckte sagte ich: „Wehe du krümmst ihr auch nur ein einziges Haar!“ „Was dann bekomme ich sonst Ärger mit dir? Komm einfach in die Schule und ihr wird es gut ergehen, vielleicht!“ Ehe ich antworten konnte, legte er auf. Schnell tippte ich die Nummer von Alinas Haustelefon ein und wartete. Tuut, tuut, tuut. Es nahm keiner ab. Ich versuchte es ein weiteres mal, doch auch diesmal nur der Freizeichenton.
„Also ist Alina wirklich bei Rhackel!“ ,dachte ich laut. Ohne zu überlegen wie ich, ein noch nicht einmal 1 tag alter Vampir, meine beste Freundin aus den fängen eines keine Ahnung wie alten Sheogh befreien sollte, rannte ich die Treppe hinunter. „Mom, kann ich noch einmal dein Auto haben. Alina hat probleme mit Mathe und da wollte ich ihr helfen!“ ,log ich. „Klar, fahr aber bitte vorsichtig!“ ,sagte Mom abwesend. Ich schnappte mir die Autoschlüssel und ging aus dem Haus zum Auto. Ich stieg ins Auto und sprach während ich den Motor startete: „Warum passieren solche Sachen immer mir?“ Ich legte den Rückwärtsgang ein, fuhr von der Auffahrt und von dort so schnell es ging zur ,,Avenue High“.

 

4. Kapitel

 

Ich fuhr auf den Parkplatz und hatte ein ungutes Gefühl in der Magengrube. Trotzdem stieg ich aus dem Wagen und ging zum Eingang der Schule. Vorsichtig öffnete ich Tür und im selben Moment wusste ich wo ich hinmusste um Alina zu retten. Von dem Drang geführt meine beste Freundin von einem Irren zu befreien, rannte ich zur Sporthalle. Ich stoß die Tür mit einer solchen Kraft auf, dass ich mich erschrak als diese mit einem lauten Knall an die Wand schlug. „So hier bin ich, jetzt lass Alina frei!“, rief ich suchend in der dunklen Halle. „Warum sollte ich, unsere Unterhaltung hat doch gerade erst begonnen.“ „Was willst du eigentlich von mir?“, sprach ich nervös. „Ich will dir ein Geheimnis verraten!“ „Und warum mir, such dir doch jemand anderen, von dem du die beste Freundin entführst und lass Alina und mich gehen!“ Er zögerte: „Das kann ich nicht!“ „Und warum nicht?“, sagte ich nun leicht gereizt. „Weil die anderen mich nicht verstehen würden. Marie du und ich, wir sind mit einander verbunden. Wir gehören zusammen!“ „Der Traum!“, nuschelte ich unverständlich leise, doch er hatte es gehört und kam aus der dunklen Halle auf mich zu. „Ja der Traum, er war allerdings erst der Anfang!“ „Wie meinst du das?“ „Marie weißt du was du bist?“ „Klar weiß ich das! Seit gestern Abend bin ich ein Vampir wieso fragst du?“ „Klar du bist ein Vampir, aber du bist kein gewöhnlicher Vampir. Du bist was Besonderes. Du bist die Blitzkriegerin!“ „Was ist die Blitzkriegerin?“, fragte ich neugierig, während er mittlerweile nur noch wenige Meter von mir entfernt stand. „Die Blitzkriegerin ist eine Vampirin die das stärkste aller ,, Social Spirit“ an ihrer Seite stehen hat und so die Welt wieder in Einklang bringen kann!“ „Und was in aller Welt ist ein Social Spirit?“, fragte ich. „Ein Social Spirit ist wie ein Schatten deiner selbst, er zeigt deine eigene Stärke in Form eines Tieres! Ich habe auch einen Social Spirit.“ In dem Moment sah ich eine riesige Schlange, die sich um Rhackel schlang. Dann sah ich, dass die Schlange irgendwas in ihrem Maul hatte. „Alina!“, sagte ich, ohne dass ich wusste ob sie es wirklich war. „Ja, das ist Alina!“ „Dann lass sie frei!“, rief ich wütend. In dem Moment ließ die Schlange Alina fallen. Ich rannte zu ihr, doch sie atmete nicht mehr. „Was hast du mit ihr gemacht?“ „Du kannst sie noch retten, das heißt wenn du wirklich die Blitzkriegerin bist!“ „Was muss ich tun?“ „Gib ihr dein Blut!“ „Ich soll was?“ „Ihr dein Blut geben, dadurch kannst du sie retten, allerdings wird sie dadurch selbst zum Vampir. Wenn du das Risiko eingehen willst, dann tu es!“ Ich zögerte kurz wusste aber, dass Alina dasselbe für mich tun würde.
Ich biss mir ins Handgelenk und hielt Alina mein blutendes Handgelenk an den Mund. Doch sie rührte sich nicht. Unter Tränen sackte ich in mich zusammen und fing an um meine beste Freundin zu trauern. Plötzlich bewegte sich Alina und kam wieder zu Bewusstsein. Ich rieb mir meine Tränen aus dem Gesicht und sagte zu ihr: „Komm wir gehen!“ „Ihr geht nirgendwo hin!“ „Und wieso nicht?“ „Weil es draußen Taghell ist und Alina jetzt ein Vampir ist. Sie würde Verletzungen davon tragen!“ „Aber wie kann ich es verhindern?“ Und dann fiel es mir ein: Der Wolozit! Ich riss mir meine Kette vom Hals und hing sie Alina um. „Aber Marie, jetzt wirst du verletzt!“ „Das Risiko gehe ich ein!“, sagte ich ohne dabei auf Rhackel zu achten.
Ich stand mit Alina im Arm vor der Tür die mich von der Sonne fernhielt. Zögernd öffnete ich die Tür als ich Rhackels Stimme in meinem Kopf hörte wie er etwas sagte, was ich aber verdrängen konnte. Wir liefen durch die brennenden Sonnenstrahlen zum Auto. Als wir schließlich im Auto saßen, begutachtete ich meine Brandverletzungen und bemerkte, dass es gar nicht so schlimm war wie ich zuerst dachte. Ich hatte lediglich eine kleine Brandverletzung an der rechten Hand und am rechten Oberarm, die zwar nicht sehr groß war, jedoch ziemlich schmerzte. „Ich fahr dich jetzt zu Mom die weiß was zu tun ist!“, hoffe ich , dachte ich ergänzend. Als wir bei mir zu Hause ankamen rief ich Mom durch das ganze Haus bis sie zu mir und Alina kam. Ich legte Alina auf die Couch während Mom ins Wohnzimmer trat und geschockt rief: „Oh mein Gott, was ist mit euch passiert, geht es euch gut?“ „Mir geht es gut, aber Alina . . . . !“, sagte ich. „Was ist mit ihr, sag schon Marie?“ „Naja, ich musste sie . . . . , in einen Vampir wandeln!“ „Du musstest was? Warum, was ist passiert?“, sagte Mom total aufgewühlt.
„Was würdest du sagen, wenn ich dir erzähle das eine bestimmte Person für Alinas jetzigen Zustand verantwortlich ist!“ „Wer ist es?“, fragte Mom so eindringlich, das ich kapitulierte. „Es war Rhackel!“ „Was . . . . .!“,stoppte Mom ihren Satz. „Ich versorg jetzt erst mal Alina und du gehst in den Keller an den Kühlschrank. Ganz unten ist ein Fach, welches man heraus ziehen kann dort findest du Blutbeutel, bring mir zwei oder drei mit. Aber beeil dich!“ Ich hastete in den Keller zum Kühlschrank und nahm drei Blutbeutel in die Hand, bei deren Anblick mir ein wenig schlecht wurde. Ich unterdrückte das Übelkeitsgefühl und sprintete die Treppe wieder hinauf und zurück ins Wohnzimmer. Ich reichte Mom die Blutbeutel, die sie aufriss und Alina an den leicht geöffneten Mund hielt. Alina kam langsam zu sich, bevor sie den Blutbeutel hastig leertrank. In schnellem Tempo trank Alina einen Beutel bis auf den letzten Tropfen aus. Mom reichte mir einen Blutbeutel und sagte: „Hier für deine Wunden!“ „Oh die hatte ich schon wieder vergessen.“, sagte ich, während ich den Beutel entgegen nahm. „Es war sehr mutig von dir Alina deinen Wolozit zu geben, du hattest Glück das du nicht schlimmer verletzt worden bist.“, sagte sie als sie mir meinen Wolozit wiedergab.
„Wie konntest du Alina eigentlich wandeln? Du bist doch erst seit gestern ein Vampir und daher normalerweise noch nicht fähig jemanden zu wandeln!“ Ich zögerte kurz: „Naja Rhackel sagte zu mir ich soll es versuchen, . . . . . . da ich anscheint die Blitzkriegerin oder irgendwie so was sei.“ „Ruf bei Alinas Mutter an und frag ob sie heute hier schlafen darf!“, sagte Mom schnell und reichte mir das Telefon. Ich tippte die Nummer ein und wartete. „Shay!“ „Hallo Mrs. Shay hier ist Marie!“ „Ach hallo Marie, was kann ich für dich tun?“ „Ich wollte sie fragen ob Alina vielleicht heute bei mir übernachten darf?“ „Aber klar, sag ihr Gute Nacht von mir, wir sehen uns dann bald. Tschüss Marie!“ „Tschüss, Mrs. Shay“, ich legte auf und nickte Mom zu.

5. Kapitel

 

„Hat Rhackel, bezüglich der Blitzkriegerinnen Sache noch etwas gesagt?“, fragte Mom während sie sich wieder Alina zuwandte, die mittlerweile den zweiten Blutbeutel geleert hatte?“ „Er hat nur noch gesagt, dass die Blitzkriegerin eines der mächtigsten Social Spirit hat!“ Mom schwieg einige Zeit, sodass ich sie fragte: „Wie wollen wir Rhackel wieder loswerden?“ Sie überlegte sichtlich, also trank ich einige Schlucke aus dem Blutbeutel. „Ich weiß es nicht, aber er ist im Moment unser geringstes Problem. Ich habe für Alina keinen Wolozit mehr und ohne darf sie das Haus nicht verlassen!“ „Und wie wollen das Ihrer Mutter erklären. Ich kann ja schlecht zu ihr gehen und sagen: Hallo Mrs. Shay ich muss ihnen sagen ich bin ein Vampir und um ihre Tochter vor dem sicheren Tod zu retten, musste ich sie in einen Vampir verwandeln!“, sagte ich sarkastisch. Einen Moment später schaute Mom mich an und grinste. „Was ist?“ „Du gehst nicht zu Alinas Mutter sondern zum Clan der Werwölfe!“ „Ich soll was?“, sagte ich vollkommen perplex. „Das ist die einzige Möglichkeit Alina wieder nach draußen zu lassen. Du musst den Clan besuchen und mit Lasir, dem Anführer reden, er kann dir eventuell einen Wolozit geben.“ „Und wie soll ich bitte zu diesem Kerl gelangen, ich dachte die Werwölfe können einem Vampir ein schnelles Ende bereiten.“, sagte ich ein wenig ängstlich, also nippte ich noch einmal an dem Blutbeutel, dessen Inhalt gar nicht mehr so schlimm schmeckte. „Stimmt aber nicht wenn du einen Werwolf bei dir hast!“ Ich sah Mom mit einem Blick an der ihr deutlich machte, dass ich über diesen Gedanken nicht sehr erfreut war.
Ich blickte zu Alina die noch immer regungslos auf der Couch lag, als ich zustimmte: „Okay ich mach es, aber wo bekommen wir jetzt einen Werwolf her der mich in die eigenen Reihen bringt?“ „Lass das mal meine Sorge sein.“, in dem Augenblick nahm Mom das Telefon und wählte eine Nummer, die ich nicht kannte. „Wen . . ?“, brach ich ab als Mom die Hand hob. „Hallo Margret, ich bins Susan. Ich wollte dich fragen ob du Nathan vielleicht kurz vorbei schicken kannst, ich wollte ihn was fragen?“ „Super danke und grüß Gail von uns. Tschüss.“ Mom legte auf und sagte: „Gleich lernst du einen Werwolf kennen!“
Ungeduldig warteten wir zehn Minuten auf unseren etwas anderen Gast, während ich den Blutbeutel mittlerweile geleert hatte. Es klopfte und ich sprang auf, als Mom bereits zur Tür ging. Ich stand neben Alina, als ich Mom sagen hörte: „Hallo Nathan komm rein!“ „Hallo Mrs Hale, schön sie wieder zu sehen!“, sagte eine samtweiche Stimme. Nathan betrat, gefolgt von meiner Mutter das Wohnzimmer. Zuerst erkannte ich ihn nicht da er mit meiner Mutter redete als der den Raum betrat, als ich ihn jedoch erkannte erschrak ich. Es war der Neue von meiner Schule und zudem noch derjenige der in der letzten Nacht in meinem Zimmer war. Langsam ging ich einen Schritt zurück, bevor Mom sagen konnte: „Marie das ist Nathan, er ist auf . . . . .!“ „ . . . . auf meiner Schule, ich weiß, wir sind uns bereits begegnet!“, sagte ich während ich Nathan giftig ansah. „Oh, Okay dann können wir uns die Vorstellungsrunde ja sparen. Nathan, der Grund weshalb ich wollte das du herkommst ist, dass ich dich bitten möchte Marie zu Lasir zu bringen!“ „Und warum sollte ich das tun?“, sagte er als er sich mir ab und meiner Mutter zuwandte. „Naja, ich weiß nicht wie ich es dir erklären soll. Aber Marie ist heute Rhackel begegnet und dabei wurde ihre Freundin in einen Vampir verwandelt, aber ich habe keinen Wolozit mehr für sie und daher sollte Marie zu Lasir, um ihn um einen zu bitten. Aber da sie da nicht alleine hin kann wollte ich dich fragen ob du sie dorthin begleiten kannst?“ „Ich mache es aber unter einer Bedingung!“ „Und die wäre ?“, sagte Mom fröhlich. „Du musst mir erklären ob es stimmt, was alle im Clan sagen. Ist sie die Blitzkriegerin?“, sagte er mit einem herablassenden Blick zu mir. „Ja sie ist es, auch Rhackel weiß es bereits, also bleibt uns nicht mehr viel Zeit!“ Er schaute mich mit dem gleichen Lächeln an, welches er als erstes auf dem Parkplatz gezeigt hatte.
„Ich mache es. Heute um 23:00 Uhr bist du draußen!“, sagte er, als sei er ein General. „Danke Nathan, ich steh in deiner Schuld!“, sagte Mom mit leutenden Augen. Mit einem Nicken ging er aus dem Haus und schloss die Tür. „Woher wissen die Werwölfe es, ich meine dass ich die Blitzkriegerin sein soll.“ „Naja, wie soll ich es erklären. Die Werwölfe haben genau wie wir Vampire bestimmte Fähigkeiten, der Clanleiter der Werwölfe Lasir kann z.B. über mehrere Kilometer die Gedanken von Vampiren und Werwölfen verstehen.“ „Ach so und deshalb wussten sie, dass ich die Blitzkriegerin sein soll!“ Die restliche Zeit verbrachten wir vor dem Fernseher und tranken den Inhalt mehrerer Blutbeutel, deren Geschmack ich jetzt ziemlich ansprechend fand. Kurz vor 23 Uhr holte ich meine Tasche und ging nach draußen, als Mom mir die Autoschlüssel in die Hand drückte: „Hier den wirst du brauchen, wenn du wieder Zuhause bist musst du Alina den Wolozit umhängen. Ich werde ihr noch ein paar Blutbeutel hinlegen und ihr sagen was sie absofort ist.“ Ich nickte und ging zur Haustür als Mom mir nachrief. „Viel Glück!“ Ich dankte ihr und ging nach draußen, wo Nathan schon an seinem Motorrad stand. „Na endlich, ich hasse es zu warten!“, und ich hasse dich dachte ich, während ich ihm ein nicht ernst gemeintes Grinsen zuwarf. „Mom hat mir das Auto gegeben, aber ich fahre!“ „Tu dir keinen Zwang an, aber mach dich auf eine lange Fahrt gefasst!“ Als wir im Wagen saßen, spürte ich seinen Blick auf mir lasten. „Wo müssen wir hin?“, fragte ich. Er sagte nur ein Wort, doch das mit einem solchen Tonfall, also gefiele ihm das Ziel nicht: „Grafton!“
Während der Fahrt redeten wir nicht, außer, wenn er mir sagte, dass ich bald abbiegen musste. Irgendwann ergriff ich das Wort. „Von wo kommst du eigentlich?“ „Aus Canberra!“ Du bist echt kein Mensch der Worte, dachte ich fragte aber trotzdem weiter. „Und warum bist du jetzt hier?“ Er zögerte, sagte dann aber schließlich mit gesenktem Blick: „Meine Eltern sind verstorben!“ Ich spürte dass er trauerte. „Wenn ich fragen darf, woran sind deine Eltern gestorben?“, bei der Antwort von ihm fing ich an zu zittern. „Sie wurden ermordet, . . . . . . von Rhackel!“ Ich fuhr an den Rand und wandte meinen nun selbst trauernden Blick zu ihm. „Von Rhackel?“, er nickte und sagte dann: „Ja, meine Eltern waren genau wie ich Werwölfe. Sie haben versucht Rhackel davon zu überzeugen, dass wir mit den Vampiren in Frieden leben können. Für ihre Ansichten mussten sie sterben.“, er senkte wieder den Blick. Kurze Zeit saßen wir einfach nur so im Auto und starrten in die Nacht. Dann fiel mir der Traum ein: „Warst du eigentlich letzte Nacht der Wolf in meinem Traum?“, die Frage schien ihn zu verwundern, doch er antwortete: „Ja ich war es, ich weiß aber nicht wieso ich da war. Auf einmal war ich einfach drin.“ „Wie einfach drin?“, fragte ich verwirrt. „Plötzlich konnte ich dich zusammen mit Rhackel sehen, aber ich wusste, dass es nicht real war!“ „Und woher wusstest du es!“, fragte ich, als ich weiterfuhr. „Ich hatte es im Gefühl!“
Nach einer knappen halben Stunde weiteren Fahrt sagte er: „Da sind wir!“. Wir waren an einem großen prunkvollem Gebäude angekommen. Er stieg aus und ging zur Tür, zeigte aber mit einer Handbewegung dass ich im Wagen bleiben sollte. Er klopfte an die Tür und ein hochgewachsener gutaussehender Mann trat heraus. Sie unterhielten sich, ich konnte aber nichts verstehen. Schließlich drehte Nathan sich um und winkte mich zu ihnen. „Wir dürfen jetzt zu Lasir?“ Ich nickte und folgte ihm. Ich bekam ein wenig Angst, doch Nathan bemerkte es und hielt meine Hand. Ich errötete doch seine Berührung fühlte sich gut an.
Wir kamen in einen großen Raum, der mit den vielen Buntglasfenstern im ersten Moment wie eine Kirche aussah. Während ich mich in der vermeintlichen Kirche umsah, bemerkte ich auf einmal, dass Nathan seine Hand wegnahm. Und dann wusste ich auch warum. Vor uns saß ein junger hübscher Mann auf einem großen mit Gold verziertem Thron. „Guten Tag meine Name ist Lasir, wie ist eurer?“ „Ich heiße Marie und es freut mich euch kennenzulernen. Ich habe schon viel von euch gehört!“ „Erzählt mir euer Anliegen!“ 2Gewiss doch!“ Ich erzählte Lasir, dass ich ein Vampir bin, dann die Sache mit Rhackel und das mit Alina. Schließlich sagte er etwas, doch das war nicht an mich gerichtet. „Mein Sohn sag mir, stimmt es, ist sie die Blitzkriegerin?“ „Ja Vater ist sie, es ist nur . . . . . . Rhackel weiß es auch und es ist nur eine Frage der Zeit bis er erneut nach Newcastle kommt!“ „Tja da hast du wohl Recht! Darum möchte ich dass du in Zukunft ein Auge auf sie hast!“ Nathan sah mich mit einem breiten Grinsen an. „Ähm Lasir, der Grund weshalb ich hier bin ist, meine Mutter sagte mir ihr hättet einen Wolozit und da wollte ich fragen ob ich den von euch bekommen könnte. Es ist sehr wichtig für mich!“ Lasir schaute mich musternd an, bevor er eine Handbewegung machte, woraufhin einer der Männer die gerade noch hinter uns an der Tür lehnten verschwand. „Du wirst den Wolozit bekommen, wenn du mir eine Frage beantwortest!“ Ich schaute ihn mit einem fragenden Blick an, daraufhin sagte er: „Warum konntest du deine Freundin wandeln, obwohl du erst sowie du erwähntest seit kurzer Zeit ein Vampir bist?“ „Es tut mir leid, die Frage kann ich nicht beantworten, da ich selbst nicht weiß wieso es klappte! Allerdings sagte Rhackel, als auch meine Mutter, dass es damit zusammen hängen könnte, weil ich die Blitzkriegerin bin.“ Lasir nickte: „Ich verstehe, hier hast du den Wolozit!“, der Mann der gerade herausgegangen war, reichte mir nun den Stein. „Wir überlegen wie wir weiterhin vorgehen, wir werden uns bei dir melden!“ Lasir stand auf und verbeugte sich und so tat ich es ihm gleich.
Als Nathan und ich wieder am Auto waren fühlte ich mich plötzlich nicht gut und so gab ich Nathan die Autoschlüssel und sagte: „So jetzt bist du dran, mir geht es nicht gut!“ Wir stiegen in den Wagen und erst jetzt sah, dass es wieder hell wurde. „Wie lange waren wir da drin?“ „5 Stunden!“ Wir waren schon ein ganzes Stück gefahren bevor ich ihn fragte: „Warum hast du vorhin eigentlich so gegrinst?“, er schaute mich wieder mit diesem breiten Grinsen an und sagte mit verführerischer Stimme: „Jetzt hab ich einen Grund in deiner Nähe zu sein, damit du nicht wieder zu Alina sagen kannst *Hast Recht, der Typ ist nicht so der Renner*!“ Errötend schaute ich nach unten in meinen Schoß und betrachtete den Wolozit.
Zuhause angekommen erzählte ich Mom alles was bei den Werwölfen vorgefallen ist, bis auf die Sache, dass Nathan ab sofort mein ,, Beschützer“ ist. Suchend blickte ich durch das Wohnzimmer. „Mom, wo ist Alina?“ „Die ist oben in deinem Zimmer und schläft!“, beruhigt gab ich Mom einen Kuss und ging nach oben in mein Zimmer. Alina schlief tatsächlich. Ich legte ihr den Wolozit neben das Kissen, dann zog ich mich um, legte mich ins Bett und ließ die letzten Stunden Revue passieren.

 

6. Kapitel

 

In der Nacht schlief ich wie ein Stein. Als ich morgens wach wurde blickte ich zu Alina, doch sie war weg. Panisch sprang ich aus dem Bett und rannte nach unten in die Küche, da saß sie. Auf einem Hocker am Tresen der Küche. „Warum bist du denn schon wach?“, fragte ich bevor ich gähnen musste. „Alina ist schon seit 06:30 Uhr hier unten!“, sagte Mom. Ich blickte auf die Küchenuhr. „Es ist ja schon 07:45 Uhr, warum habt ihr mich denn nicht geweckt!“, sprach ich schnell, bevor ich nach oben hastete und unter die Dusche sprang. Danach zog ich mich an und trocknete meine Haare nahm meine Schultasche und ging wieder nach unten. Alina stand schon ungeduldig in der Tür und hielt die Autoschlüssel in der Hand. Ich schaute Alina an und wollte sie gerade etwas fragen als Mom mir zu vorkam. „Habt ihr an euren Wolozit gedacht!“ Ich nickte und schaute zu Alina, während sie in ihre Hosentasche griff und den Wolozit hervor holte. „Alina geh doch schon mal ins Auto ich schicke Marie gleich nach!“ „Okay!“, sagte Alina und verließ das Haus. „Was ist denn?“, fragte ich neugierig. „Ich wollte dir nur sagen, dass du gestern sehr mutig warst, ich hätte es nicht geschafft! Zum einen, dass du Alina deinen Wolozit gegeben hast und auch, dass du bei den Werwölfen warst!“ „Danke Mom, das bedeutet mir viel. Hast du eigentlich Alina erzählt was sie ist!“ „Ja hab ich, im ersten Moment war es zwar für sie ein Schock, aber ich denke sie wird damit zurechtkommen, dass sie jetzt ein Vampir ist! Passt trotzdem auf euch auf!“, ich nickte und Mom gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Du schaffst das schon!“ Ich ging zur Tür und öffnete sie, als ich dachte zu hören wie Mom so etwas sagte wie: Bis bald, und viel Glück. Ich schüttelte den Kopf, ging aus dem Haus und stieg ins Auto, in dem Alina laut *The edge of Glory von Lady Gaga* sang.
Ich schaute sie an und grinste, woraufhin wir anfingen zu lachen. Wir fuhren zur Schule und kamen gerade noch rechtzeitig. Im Bio Unterricht fragte Alina mich: „Wer ist denn überhaupt Nathan?“ Ich schluckte: „Wieso?“ „Naja du hast während du geschlafen hast andauernd den Namen gesagt!“ Ich schaute sie an und antwortete ihr: „Erzähl ich dir in der Pause!“ „Mrs. Hale, Mrs. Shay ich würde mich sehr freuen wenn sie dem Unterricht folgen würden, dieses Thema kommt schließlich in der nächsten Klausur dran!“ „Natürlich Mr. Brown, Entschuldigung!“, sagten Alina und ich synchron. In der Pause gingen wir nach draußen und setzten uns auf die Bank. „Also jetzt erzähl schon wer ist dieser Nathan?“, ich schaute sie mit einem Blick an der ihr zu verstehen gab, dass sie es besser nicht wissen sollte. Doch als Alina mich mit einem ihrem „Komm erzähl schon“ Blick anstarrte konnte ich nicht anders und so fing ich an zu erzählen. „Nathan ist ein Freund!“ „Und?“, harkte Alina nach. „Und er ist ein Werwolf!“ Alina blieb der Atem weg. „Ein Werwolf? Bist du denn vollkommen verrückt? Nachdem was deine Mutter mir erzählt hat, sollte man sich lieber nicht mit einem anfreunden!“ In dem Moment kam Nathan auf uns zu, doch er kam aus der Richtung, der Alina den Rücken zuwendete. „Mit wem sollte man sich nicht anfreunden?“, sagte Nathan als er hinter Alina stand. Alina erschrak und ehe sie sich umdrehen konnte, sagte ich: „Mit dir!“ Alina erschrak erneut als sie Nathan ansah. „Du bist doch der neue oder nicht?“ „Ja das bin. Du kannst mich Nathan nennen!“ Alina blickte mich vorwurfsvoll an, doch ich zuckte nur mit den Schultern. „Hi Nathan, wie geht’s?“ „Hi Marie ich wollte dir etwas sagen hast du kurz eine Minute?“, ich schaute Alina an die nun sagte: „Geh du nur ich warte drinnen auf dich!“ „Danke Alina, ich beeile mich!“ Mit einem Winken ging Alina wieder ins Gebäude. „Also was gibt es?“ „Ich habe heute Morgen eine Nachricht von Lasir erhalten er hat etwas über deine Bestimmung heraus gefunden und du sollst so schnell wie möglich zu ihm kommen!“ „Du kommst aber wieder mit, oder?“ „Leider Nein, ich habe von Lasir einen Auftrag bekommen, den ich ausführen muss!“ Ich schluckte: „Ich muss alleine gehen?“ „Ich wusste dass du davon nicht erfreut bist, daher hab ich gebeten, dass dich jemand begleitet.“ Ich überlegte wen ich zur Verstärkung mitnehmen soll: „Darf ich auch Alina mitnehmen?“, sagte ich bevor ich nur daran gedacht hatte sie mitzunehmen. „Klar wenn sie sich benimmt!“ „Das wird sie, dafür sorge ich schon!“ „Okay, ich muss jetzt zum Unterricht.“, sagte er kurz bevor er mich umarmte. Seine Umarmung war warm und ich fühlte mich geborgen. Ich wollte ihn nie wieder loslassen.
„Wo hast du jetzt Unterricht?“, fragte ich als er seine Umarmung lockerte. Er schaute auf einen kleinen Zettel den er aus seiner Hosentasche holte und sagte: „Im Raum 106!“ „Passt ja ich hab jetzt in 104. Dann können wir ja zusammen zum Unterricht gehen!“ „Geht nicht ich treffe mich mit jemanden aus dem Clan!“ „Es gibt noch mehr aus eurem Clan an unserer Schule?“ „Na klar, mit mir sind wir zu viert an der Schule!“ „Wer ist es?“, fragte ich neugierig. „Darf ich dir nicht sagen, aber du wirst es erfahren, wenn Lasir das Okay gibt. Denn je weniger ein Vampir vom Clan der Werwölfe erfährt umso besser.“ Mit Miesepeter Gesicht gab ich mich geschlagen, und so gingen wir in verschiedene Richtungen zu unserem Unterricht.

7. Kapitel

 

Der Rest des Tages lief Reibungslos von statten. Als Alina und ich Zuhause ankamen rief ich Mom zu, dass wir wieder zu Hause seien, doch ich bekam keine Antwort. „Komisch!“ Ich ging durch das Haus doch Mom war nicht da. „Hey Marie kommst du mal?“, rief Alina von unten. Ich ging zu Alina in die Küche und sah auf dem Esstisch einen Umschlag. „Der ist für dich, ich glaube von deiner Mutter!“ Er war tatsächlich von Mom:


Hallo Marie, wenn du das liest bin ich schon nicht mehr Zuhause. Vorrübergehend müssen du und Alina alleine zurechtkommen, ich habe allerdings bevor ich gegangen bin bei Alina's Mutter vorbeigeschaut und sie gefragt ob Alina für einige Zeit bei uns/dir wohnen könnte. Sie sagte Alina dürfe. Aber weiter. Du musst heute Nacht zu den Wölfen, ich hoffe du weißt den Weg noch, ansonsten findest du im Spülschrank einen doppelten Boden, dort drunter ist eine Karte versteckt. Bewahre sie gut auf, sie könnte noch wichtig sein. Nachdem du bei den Wölfen warst gehst du zu Nathan, ihn fragst du nach Thero. Ich weiß nur, dass er der Handlanger von Rhackel war und nun eigene Wege geht. Du darfst aber nur Nathan nach ihm befragen. Ich muss jetzt aber aufhören und denke an meine Worte wegen Rhackel. Passt auf euch auf, Blitzkriegerin und Erlöserin.
In liebe Mom


„Erlöserin?“, fragte Alina während sie die rechte Braue skeptisch hob. Ich sackte in mich zusammen und starrte in die leere. „Sie hat mich verlassen, Warum?“, sprach ich, die Hände ineinander verkrampft. Alina holte mir ein Glas Wasser, welches ich eilig leerte. Das Wasser wirkte wunder ich beendete meine Depriphase und sagte zu Alina: „Wäre doch peinlich, wenn wir uns verfahren. Ich hol die Karte und du legst dich am besten mal für ein paar Stunden hin du siehst müde aus!“ „Hast wahrscheinlich recht, ich bin dann oben!“ „Ist gut!“, gab ich zurück als Alina die Küche verließ. Ich ging zum Spülschrank und schaute ob ich den doppelten Boden finden konnte. „Da bist du ja!“, sagte ich, als ich den Doppelten Boden öffnete und eine alte Karte hervorholte. Nach dem entfalten der Karte bemerkte ich, dass auch ich müde wurde, da ich laut gähnte und so machte ich mich auf ins Wohnzimmer. Ich legte mich auf die Couch und war einfach nur noch K.O. Und so schlief ich sofort ein.
Gegen 22:00 Uhr wachte ich auf. Ich stand auf und ging nach unten in den Keller, an den Kühlschrank. Ich griff mir zwei Blutbeutel und trabte wieder nach oben in die Küche. In dem Moment, als ich einen der Blutbeutel in den Müll geworfen hatte, kam Alina von oben und sagte: „Komm wir müssen los!“ Ich nickte und griff die Autoschlüssel und so machten wir uns auf den Weg zu den Werwölfen. „Was hat Mom dir eigentlich alles über dein Neues Ich erzählt?“, fragte ich Alina als wir aus der Stadt fuhren. „Nur dass ich ein Vampir bin und du mich gewandelt hast. Ach und etwas über die Werwölfe und die Sheogh!“ „Okay, also hat sie dir dasselbe wie mir erzählt!“, stellte ich fest. Während der weiteren Fahrt erzählte ich Alina wie wir uns bei den Werwölfen verhalten mussten und all das was ich noch über die Vampire und Werwölfe erfahren habe.
Als wir schließlich bei den Wölfen ankamen, stiegen wir aus dem Auto und ich ging zur Tür des prunkvollen Gebäudes. Ich klopfte und kurze Zeit später öffnete sich die Tür. Der Mann der Nathan gestern die Tür geöffnet hatte, war es aber nicht sondern diesmal war es eine hübsche Frau mit langen schwarzen Haaren. „Wer bist du und was willst du hier?“ „Ich bin Marie!“, Sie schaute mich skeptisch an also ergänzte ich: „Die Blitzkriegerin!“ „Natürlich kommt herein, aber wer ist eure Begleitung?“ Plötzlich schoss mir das Ende von Moms Brief durch den Kopf und so sagte ich: „Das ist die Erlöserin!“ Die Frau sagte nichts mehr und winkte Alina und mich herein.
Wir gingen in den Kirchen ähnlichen Raum und dann sah ich ihn wieder, Lasir. Alina stupste mich in die Seite und fragte flüsternd: „Wer ist das da vorn auf dem Thron?“ „Das ist Lasir!“, antwortet ich zurück flüsternd. „Die Blitzkriegerin und sie hat eine Freundin mitgebracht!“, rief Lasir durch den gesamten Raum. „Guten Tag, Lasir. Dass ist die Person für die ich den Wolozit von euch gebraucht habe!“ „Ich bin Alina Shay, freut mich euch kennen zu lernen!“ „Die Freude ist ganz auf meiner Seite! Aber genug der Formalitäten. Ich möchte euch unsere Untersuchungsergebnisse preisgeben.“, Lasir erhob sich von seinem Thron und kam auf uns zu. „Ich habe Kontakt zu der Clanleiterin der Vampire aufgenommen. Sie sagte sie möchte euch im Laufe der kommende Woche besuchen und einen Plan gegen Rhackel schmieden!“ „Wer ist die Leiterin des Clans?“, fragte ich Lasir der hinter uns entlang zu der Frau ging die uns die Tür geöffnet hatte. „Ihr wisst nicht wer sie ist?“ „Ich bedaure nein! Wisst ihr meine Mutter ist vorüber gehend nicht erreichbar und sie hatte es nicht mehr geschafft uns vor ihrem Aufbruch restliche Details zum Clan zu berichten.“
„Sie heißt Delara und ist eine der ältesten Vampire. Sie hat einen Phönix als Social Spirit und somit einen der mächtigsten.“ „Einen was?“, fragte Alina und so begann ich zu erklären: „Ein Social Spirit ist ein Spiegel deiner eigenen Stärke in Form eines Tieres!“ „Korrekt und ihr werdet auch welche bekommen.“, sagte Lasir. „Wir werden auch welche bekommen. Also hatte Rhackel recht!“ „Womit hatte er Recht?“, fragte Lasir eindringlich. „Rhackel sagte, dass ich als Blitzkriegerin das Stärkste der Social Spirit an meiner Seite stehen habe.“ „Hat er auch gesagt was für eines du haben wirst?“ Ich schüttelte den Kopf. Die Frau ergriff das Wort: „Ähm Vater, soweit ich weiß ist das Stärkste Tiamat, der Drache des Mondes.“ „Der Drache des Mondes!“, sagte Lasir als würde ihm wieder etwas einfallen. „Natürlich, dann musst du die Erlöserin sein!“, sprach er mit hocherfreutem Gesichtsausdruck.
Alina nickte kurz zögernd. „So hat Maries Mutter es zu mindestens niedergeschrieben!“ Lasir ging wieder zu seinem Thron und hob den Sitzpolster an. Er kramte in einem Fach unter dem Polster und wurde anscheint fündig. Er trat vom Thron weg und kam mit einem Buch in der Hand auf uns zu. Er reichte mir das Buch und sagte: „Wenn Delara da ist, gib ihr bitte das Buch, sie wird euch bestimmt etwas über eurer Schicksal erzählen können. Und nun möchte ich euch bitten zu gehen. Wir bekommen noch weiteren Besuch“,, Selbstverständlich! Wir werden sofort gehen.“ „Wenn wir noch etwas herausfinden, wird Nathan dir Bescheid sagen.“ Alina und ich verabschiedeten uns und verließen das Gebäude.
„Ich frag mich wie diese Delara wohl so ist?“, fragte Alina als wir wieder im Auto saßen. „Ich hoffe sie kann uns sagen, was wir mit Rhackel machen sollen!“, antwortete ich und dachte über die Worte der jungen Frau nach. „Und hoffentlich kann sie mir erklären, warum deine Mutter und dieser Lasir denken ich wäre die Erlöserin. Nicht das es mir nicht gefallen würde von allen die Erlöserin genannt zu werden. Ich hab nur nicht den blassesten Schimmer, was die Erlöserin ist. Geschweige denn wie ich mich als Erlöserin verhalten soll?“ Während der gesamten Fahrt zurück nach Newcastle redete Alina nur darüber, wie sich Delara vorstellte und was für ein Tier wohl ihr Social Spirit sein wird. Ich hörte allerdings nicht genau hin, da ich mehr mit dem Gedanken beschäftigt war, warum gerade ich die Blitzkriegerin war. Als wir Zuhause ankamen, blickte ich stutzig und fragte Alina: „Hast du das Licht angelassen?“ Doch Alina schüttelte den Kopf.
Wir gingen ins Haus und suchten es leise ab. Das gesamte Haus war leer, bis auf das Wohnzimmer. Da saß Nathan auf der Couch und schaute sich The Jersey Shore an. „Hey Nathan, was machst du denn hier? Und wie bist du überhaupt reingekommen?“ Er stand auf und drehte sich um, doch als ich in sein Gesicht blickte sah ich Trauer. „Was ist los?“ „Marie es tut mir so leid?“ „Was tut dir leid? Sag schon!“ „Deine Mom . . . . . !“ „Was ist mit Mom?“, fragte ich ängstlich. Er schaute mir tief in die Augen. Ich wusste was mit Mom war. „Nein!“ „Marie!“ Ich rannte aus dem Haus und setzte mich ins Auto, doch ich fuhr nicht los. Ich weinte viel zu sehr, als das ich hätte fahren können ohne im nächsten Graben zu landen. „Meine Mom ist . . . . .!“, ich brach den Satz. Dann vergrub ich mein Gesicht in den Händen.
Nachdem ich geraume Zeit im Auto saß und mich an Mom erinnerte, ging ich wieder ins Haus. „Leute tut mir leid, dass ich einfach rausgestürmt bin!“, sagte ich den Tränen nahe. Alina kam auf mich zu und umarmte mich. „Es tut mir so leid!“ Nach kurzer Zeit sagte ich: „Genug geweint, Mom hätte das nicht gewollt! Nathan ich muss dich was fragen. Mom hat mir in einem Brief geschrieben, in dem sie sagt, ich soll dich nach einem Thero befragen. Kannst du mir etwas über ihn sagen?“ Nathan setzte sich auf die Couch und ging sich mit der Hand durch die Haare, als er sagte: „Thero ist ein Sheogh und stand unter Rhackels befehlen. Bis er vor 200 Jahren verschwand!“ „Wie er verschwand?“ „Naja er hat sich anscheint nicht mit den Plänen von Rhackel anfreunden können und ist daraufhin weggegangen. Allerdings weiß keiner so Recht wo er jetzt ist. Aber eine Legende die wir uns im Clan erzählen ist, dass eines Tages zwei Vampirfrauen kommen und Thero finden, um mit ihm Rhackel zu töten.“ „Und ihr denkt diese beiden Vampire sind Alina und ich?“ „Wir denken es nicht nur, wir wissen es. Dadurch dass du Alina gewandelt hast, hast du offiziell gemacht, dass du die Blitzkriegerin bist. Normalerweise hätte der Blutaustausch nämlich nicht das geringste bewirkt, da du ja noch ein Jungvampir bist!“ Dann viel mir das Buch ein welches Lasir uns mitgegeben hatte: „Ich bin sofort wieder da!“
Bevor jemand was sagen konnte rannte ich schon aus dem Haus zum Auto. „Wo ist es nur?“, sagte ich zu mir als, ich suchend unter dem Beifahrersitz tastete. „Ich habs!“ Mit dem Buch von Lasir im Arm rannte ich zurück ins Haus: „Nathan kennst du dieses Buch?“ Er starrte das Buch an und antwortete: „Klar kenne ich das, es ist das Buch unseres Clans. Aber wie kommst du da ran?“ „Lasir hat es uns gegeben, wir sollen es Delara geben wenn sie hier ist.“ Nathan schwieg. „Jetzt mal ein anderes Thema, kann ich heute hier übernachten? Lasir hat mich angerufen als ihr losgefahren seid und mich damit beauftragt dich zu fragen ob ich hier schlafen kann. Nur zur Sicherheit selbstverständlich.“ „Klar, aber du schläfst auf der Couch!“, grinste ich ihn noch immer leicht angeschlagen an.
Alina gähnte laut. „Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich geh ins Bett, der heutige Tag hatte genug Aufregung für sechs Tage!“, sagte Alina erneut gähnend. „Ich komme auch gleich, ich trink nur noch was!“ „Ist Okay, bringst du mir einen Beutel mit, ich bekomme so langsam Entzugserscheinungen!“ „Ich bring dir einen mit, und jetzt geh schon nach oben, sonst schläfst du noch auf der Treppe ein!“ „Das wäre peinlich!“, sagte sie als sie Richtung Treppe ging. Als das Geräusch meiner Zimmertür zu hören war fragte Nathan mich: „Wie geht es dir?“ „Abgesehen davon, dass meine Mutter tot ist und ich Rhackel nur töten kann, wenn ich gemeinsame Sache mit seinem Ex- Untergebenen mache, eigentlich ganz gut. Danke der Nachfrage!“, antwortete ich ihm giftig. Nach meiner Antwort wollte ich nach unten in den Keller gehen, um aus dem Kühlschrank zwei Blutbeutel zu holen, als Nathan mir den Weg zur Kellertreppe versperrte. Trotzig fragte ich: „Was soll das denn jetzt?“ „Du musst da nicht alleine durch und du musst nicht die Starke spielen. Ich weiß wie es sich anfühlt geliebte Menschen zu verlieren.“ „Deine Eltern!“, murmelte ich.
Wir schwiegen einige Zeit bevor ich mich an ihm vorbei in den Keller schmuggelte. Ich ging die Treppe hinab und lief zum Kühlschrank. Nachdem ich zwei Blutbeutel aus dem Kühlschrank genommen hatte lief ich zurück ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch. Ich riss einen Blutbeutel auf und nippte daran, bevor Nathan sich neben mich setzte. „Wie geht es bei dir jetzt weiter?“, fragte Nathan einfühlsam. „Ich weiß nicht, aber ich weiß was ich nicht machen werde. Ich werde bestimmt nicht den Kopf in den Sand stecken, dass würde Mom nicht wollen!“, Tränen liefen mir übers Gesicht. Doch Nathan wischte sie mir sanft weg. Ich blickte ihm in die Augen, er kam mit seinem Gesicht näher an meins und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Wie in meinem Traum“, dachte ich. „Du solltest jetzt ins Bett gehen du hast dir den Schlaf verdient!“ Ich nickte und gab ihm eine Umarmung: „Danke, für alles! Wenn du eine Decke brauchst, im Flur in der untersten Schublade der Kommode sind welche!“
Während ich den Blutbeutel leerte, ging ich nach oben in mein Zimmer um mich ins Bett zu legen. Ich öffnete die Tür. Alina war noch wach und lag mit meinem Laptop im Bett. „Hier dein Beutel, ich gehe jetzt ins Bad und dann gehen wir schlafen. Okay!“ „Okay!“, sagte Alina als ich ihr den Beutel zuwarf. Ich ging ins Bad putzte mir die Zähne, zog mir meine Schlabber Shorts und meinen Schlabber Pulli an und ging zurück ins Zimmer. Mittlerweile hatte Alina ihren Blutbeutel geleert und sich im Bett breit gemacht. „Dir ist aber schon bewusst, dass ich auch noch Platz brauche!“, sagte ich belustigt zu Alina. „Och schade, das war gerade so gemütlich!“, antwortete sie mir ebenfalls mit Belustigung in ihrer Stimme. Ich legte mich zu ihr ins Bett und so schliefen wir kurze Zeit später ein.

 

8. Kapitel

 

Am Nächsten Morgen war ich wieder die letzte die wach wurde. „Warum weckt mich nur keiner?“ Schnell zog ich mich an und ging nach unten, wo es vertraut nach Frühstück roch. „Guten Morgen, Marie!“ Ich erkannte die Stimme, konnte sie aber nicht ganz einordnen. Als ich in die Küche kam, wusste ich woher ich die Stimme kannte. Es war Mrs. Salmaro, meine Musiklehrerin. „Mrs. Salmaro, was machen sie hier?“ „Ich habe, dass von deiner Mutter erfahren? Es tut mir unwahrscheinlich leid! Wenn ich irgendetwas für dich tun kann, dann sag es ruhig!“ „Danke!“ „Wissen sie wo Alina ist?“ „Ja, die ist zu ihrer Mutter gefahren, deshalb soll ich dir auch ausrichten, dass sie sich das Auto geborgt hat.“, sagte Mrs. Salmaro, während sie mir ein Toast auf den Tisch stellte. „Woher wissen sie eigentlich das mit Mom?“, fragte ich bevor ich hungrig in mein Frühstück biss. „Ich weiß es von Nathan und er weiß es von Delara!“ „Sie kennen Delara?“ fragte ich mit fast vollem Mund. „Na klar kenne ich Delara. Wenn wir nicht so unterschiedlich wären, wurde ich mich ihr anschließen.“ „Warum geht es denn nicht?“ „Weil sie auch ein Werwolf ist!“ Erschrocken drehte ich mich um und blickte Nathan an, der am Türrahmen lehnte. „Seit wann stehst du denn schon da?“ „Bin grad erst gekommen!“, grinste er. Freudig blickte ich auf mein Frühstück. „Ihr drei könnt heute zuhause bleiben! Ich habe in der Schule Bescheid gegeben, dass ihr euch nicht wohl fühlt!“ „Danke Mrs. Salmaro!“ „Du kannst mich Joan nennen.“ Ich blickte sie mit einem Grinsen an. „So jetzt muss ich aber los ich habe gleich Unterricht!“, sagte sie, während sie aus der Küche zu Nathan ging, der noch immer am Türrahmen stand. Mrs. Salmaro sagte noch etwas zu Nathan, doch was, konnte ich nicht verstehen. „Tschüss Marie!“ „Tschüss Mrs. Sal . . . , ich korrigierte, Tschüss Joan!“ Sie sah mich mit einem Grinsen an und ging aus dem Haus. Nachdem die Haustür zu hören war trat Nathan näher: „Geht es dir heute Morgen besser?“ „Es geht, wenigstens habe ich die Nacht durchgeschlafen!“, mit einem biss in mein Frühstück beendete ich den Satz. „Woher wusstest du eigentlich, dass mit meiner Mom?“, ich merkte, dass ich wieder den Tränen nahe war, doch ich riss mich am Riemen. Für Mom. „Sagte Joan doch gerade schon, ich weiß es von Delara!“ „Aber warum sagt Delara es dir und kommt nicht selbst vorbei. Ich meine immerhin bist du ein Werwolf.“ „Ich weiß es auch nicht, normalerweise nehmen weder Werwölfe noch Vampire Kontakt zum jeweils anderen Clan auf. Allerdings meinte Lasir, dass es ihn nicht wundert das Delara mir Bescheid gegeben hat, da sie weiß das ich so etwas wie dein Beschützer bin.“ „Wieso hat Rhackel Mom getötet? Ich bin es doch die ihm gefährlich werden könnte! Warum Mom?“, ich beendete den Satz mit einem Schluchzen und sackte in mich zusammen. „Sie hat sich für dich geopfert!“, bei den Worten blickte ich Nathan ins Gesicht, direkt in seine wunderschönen blauen Augen. „Aber wieso hat sie es gemacht?“ „Dann muss ich wohl auspacken! Deine Mutter kam kurz bevor sie zu Rhackel gegangen ist zu mir. Sie sagte, dass ich dir den wahren Grund für ihr Verschwinden nicht sagen soll. Doch ich muss es jetzt tun.“, er schwieg kurz, begann dann aber mit starker Stimme zu berichten. „Sie wollte mit Rhackel einen Deal machen! Sie untergibt sich ihm und dafür müsste er dich in Ruhe lassen. Doch er war damit nicht einverstanden!“, plötzlich fiel mir der Brief ein den ich nach meinem Traum gefunden hatte. „Bin sofort wieder da!“, die Schwäche von gerade eben war verflogen und so rannte ich sicheren Schrittes nach oben in mein Zimmer.
Ich wühlte alles durch, bis ich den Brief in meinem Nachtschrank fand. Ich ging wieder nach unten und sagte nachdem ich wieder in der Küche war: „Hier dieser Brief lag nach dem Traum auf meiner Fensterbank.“, ich reichte Nathan den Brief. „Das ist übel! Das ist sehr übel!“ „Was ist übel?“, fragte Alina die gerade durch die Haustür kam. Nachdem Alina die Tür geschlossen hatte, kam sie zu uns in die Küche und dann erklärte Nathan uns warum die Sache so übel war. „Marie ich muss dir leider mitteilen, dass Rhackel in dich oder besser in das Wesen der Blitzkriegerin verliebt ist!“ „Und das heißt?“ „Er wird alles tun um dich zu bekommen! Und wenn er es geschafft hat, dass du in seiner Gewalt bist, dann ist er das Stärkste übermenschliche Wesen auf der Welt.“ Alina und ich schluckten bei den Worten im Chor. „Und wie können wir verhindern, dass er sie bekommt?“, fragte Alina hörbar besorgt. „Ich schätze wir müssen auf Delara warten!“
Nach dem Gespräch haben wir nicht mehr viel miteinander geredet. Ich habe die freie Zeit dafür genutzt, dass Haus aufzuräumen. Als ich jedoch vor dem Schlafzimmer meiner Mom stand, überrannte mich erneut die Trauer. Ich ging in mein Zimmer und legte mich auf mein Bett, den Laptop auf dem Schoß. Ich loggte mich bei Facebook ein, mein Posteingang zeigte 82 neue Nachrichten. Nachdem ich sämtliche Nachrichten gelesen hatte, stellte ich fest, dass alle eines gemeinsam hatten. Jede sagte aus wie sehr es dem Absender um den Verlust meiner Mutter leidtat. „Tut es euch doch gar nicht!“, sagte ich schließlich.
Ich klappte den Laptop wieder zu und machte mich auf den Weg in den Keller. Am Kellerkühlschrank angekommen, bemerkte ich beim Aufmachen des unteren Fachs, dass uns die Blutbeutel so langsam ausgingen. Mal schauen wo wir welche herbekommen. Ich ging die Treppe hoch in die Küche als ich sah, dass Alina und Nathan auf der Couch saßen und fernsahen. Ich setzte mich an den Tresen und öffnete den Beutel, als Alina sagte: „Du kannst dich auch zu uns setzten, dann hast du ein wenig Gesellschaft!“, ich grinste, stieg vom Hocker und ging zur Couch. Ich setzte mich zwischen den beiden und so schauten wir zu dritt fern. Der restliche Tag war eigentlich relativ ruhig, wenn man sich überlegt, was in den letzten beiden Tagen alles passiert war.

9. Kapitel

 

Mittlerweile war eine Woche vergangen seit meine Mutter verstorben war und heute würde der Besuch von Delara anstehen. Allerdings musste ich erst mal den ersten Schultag nach dem Tod meiner Mutter überstehen. Übrigens hatte ich erfahren wer neben Mrs. Salmaro und Nathan noch ein Werwolf war. Zu meinem entsetzte waren es Adam McGanner und Zoey Collins. Was aber ziemlich gut war, ist das Nathan seit dem wir wissen, dass Rhackel in das Wesen der Blitzkriegerin verliebt ist, also in mich, mir nicht mehr von der Seite weicht. Mrs. Salmaro hat es sogar durchsetzten können das wir alle in derselben Klasse sind. In der Pause gingen Alina und ich auf die Toilette. „Du magst ihn oder?“ „Wen?“, fragte ich, obwohl ich wusste wen Alina meinte. „Nathan natürlich. Da läuft doch was zwischen euch!“ „Nein wir sind nur gute Freunde. Und überhaupt dürften wir gar nicht zusammen sein.“ „Ach so ich verstehe. Aber du findest ihn süß!“ „Alina?“ „Was denn reine Neugier!“, ich schüttelte den Kopf. Wir kamen von der Mädchen Toilette und gingen danach in Richtung Mathe. Wobei ich bemerkte wie Alina Andeutungen machte und das nur, weil Nathan dicht neben mir lief. „Habt ihr euch schon überlegt, was ihr Delara sagen wollt?“, fragte Nathan mit harter Stimme. Ich schaute Alina an, doch die schüttelte nur den Kopf. „Nein, hast du vielleicht eine Idee?“ Doch auch Nathan verneinte die Frage.
Wir kamen in den Mathe Raum und setzten uns an unseren üblichen Platz. Als Mr. Trewens den Raum betrat, sah er mich und kam direkt auf mich zu. „Marie, das mit deiner Mutter tut mir leid!“ „Danke Mr. Trewens.“ „So, wo waren wir gestern stehen geblieben?“, richtete sich Mr. Trewens der Klasse zu. Die Stunde verging wie im Flug und ehe ich das Thema verstand war die Stunde schon zu Ende. Wie jeden Tag gingen Alina und ich nach draußen, während Nathan sich wieder zu den anderen aus seinem Clan gesellte. Trotzdem beobachtete er uns die ganze Zeit. Nach der Pause hatten wir mit Mrs. Salmaro Bandprobe. „Hallo Marie, Hallo Alina schön dass ihr wieder da seid. Ich habe Neuigkeiten für euch. Am 17. Dezember veranstaltet unsere Schule einen Wintermaskenball und ihr dürft auf der Bühne stehen und singen!“ Ich schaute Alina an, die sagte: „Das ist ja der Oberhammer!“ „Und welches Lied sollen wir singen?“ „Das ist der Punkt, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Aber bis dahin haben wir ja noch ein bisschen Zeit.“ Nachdem wir die gesamte Stunde überlegt haben welches Lied Alina und ich singen, hatten wir mal wieder Sport. Aber dieses Mal waren Alina und ich nicht so erschöpft wie wir es sonst waren. In der letzten Stunde hatten wir Geschichte mit Mrs. Marten und ihrem Lieblingsthema: Der Bürgerkrieg. Allerdings konnte ich mich nicht richtig konzentrieren, da ich extrem aufgeregt war. Der Grund war, dass in weniger als einer Stunde Delara vor unserer Tür stehen würde und ich keine Ahnung hatte wie ich mich ihr gegenüber verhalten sollte.
Schließlich war es so weit, der Unterricht war zuende und Alina und ich gingen zum Auto. Plötzlich kamen Zoey und Adam direkt auf uns zu, als Zoey uns zurief: „Wir sehen uns nachher!“ Verdutzt sah ich Alina an, rief aber trotzdem zurück: „Ähm, ist Okay!“ Als Alina und ich im Wagen saßen fragte sie mich: „Warum nachher?“ Ich zuckte mit den Schultern, als ich den Motor startete. So schnell es ging fuhr ich nach Hause um wenigstens noch etwas zu essen bevor Delara kam. Wir gingen ins Haus und verteilten uns auch so gleich. Alina ging nach oben und machte sich schon mal Gedanken darüber, was wir am Winterball anziehen sollten. Ich hingegen ging in die Küche und schaute mit einem hungrigen Blick in den Kühlschrank.
„Hier bin ich!“, rief Nathan der gerade durch die Tür kam. Er ging in die Küche wo ich mir gerade was zu essen machte. Ich schaute ihn finster an. „Was ist? Hab ich was falsches gesagt?“ „Hast du vielleicht zufällig gewusst, dass Zoey und Adam auch hier her kommen.“ „Naja, das war so. Lasir hat vorgeschlagen, dass es, falls etwas schiefläuft für euch sicherer ist, wenn wir zu dritt sind!“ „Und dann müssen es unbedingt die beiden sein?“ „Ehrlich gesagt, ja!“ Leicht genervt ging zur Tür, an der es soeben geklopft hat. Als ich die Tür öffnete, dachte ich: „Na super, wenn man vom Teufel spricht.“ Zoey und Adam standen vor der Tür, drängelten sich aber kurze Zeit später an mir vorbei. „Ähm Hallo, ich habe euch nicht hereingebeten!“, sagte ich unfreundlich. Adam guckte mich böse an. Doch es blieb mir keine Zeit zu kontern, denn es klopfte erneut an der Tür. Gereizt öffnete ich die Tür und erblickte eine sehr hübsche junge Frau mit Haaren wie Gold. „Hallo du musst Marie sein. Ich bin Delara!“ „Hallo Delara komm doch rein!“ Leise als würde sie den Boden nicht berühren trat sie ins Haus. Adam und Zoey sahen geschockt aus, was vielleicht an der einzigartigen Schönheit und Eleganz lag die Delara ausstrahlte.
Nachdem wir alle ins Wohnzimmer gegangen waren und uns hingesetzt haben, kam auch Alina von ihrem Gedankengang zurück und setzte sich zu uns. „Delara. Lasir hat mir ein Buch für dich gegeben, er sagte du könntest uns mit Rhackel helfen!“ „Ja das kann ich wahrscheinlich wirklich! Wo ist denn das Buch?“ „Ich hole es einen Moment.“, ich stand auf und ging in die Küche und griff in das versteckte Fach im Schrank der Spüle. Nachdem ich das Buch in der Hand hatte, ging ich schnell zurück ins Wohnzimmer. „Hier das ist das Buch!“, sagte ich während ich Delara das Buch reichte. „Interessant. Ist das nicht das Buch eures Clans?“, richtete sie die Frage an die Werwölfe. „Ja richtig, doch ich habe noch immer keine Ahnung wie uns das Buch mit Rhackel weiterhelfen soll?“, sagte Adam mit herzloser Stimme.
Delara räusperte sich und begann zu erzählen: „Naja, das ist so. Rhackel war vor mehr als 900 Jahren im Clan der Wölfe. Allerdings war er auch zur Hälfte ein Vampir, was dazu führte, dass er aus dem Werwolfclan verbannt wurde. Doch wie man im Nachhinein erkannt hat, hatte Rhackel sein Leben in diesem Buch niedergeschrieben. Dadurch können wir vielleicht einen Hinweis zu seinem Schwachpunkt herausfinden, um ihn so zu stürzen.“, Delara schlug das Buch auf. Plötzlich verbitterte sich ihre Miene: „Verdammt!“ „Was ist los?“, fragte Alina bevor ich antworten konnte.
„Wir haben ein Problem. Rhackel hat alles in einer alten Schrift verfasst, von der ich dachte sie wäre längst ausgestorben.“ Delara schaute mich auf einmal mit einem Hoffnungsvollen Blick an und sagte: „Aber vielleicht haben wir noch eine Chance!“ „Und die wäre?“, fragte ich ein wenig von Ihrem Blick eingeschüchtert. „Du musst Thero finden!“ „Und wie soll ich ihn finden? Nathan sagte das er vor mehr als 200 Jahren spurlos verschwand!“ „Das ist richtig, allerdings hast du als Blitzkriegerin die Gabe verschwundene Person ausfindig zu machen.“ „Ich wüsste nicht das ich so etwas kann!“ „Vorher konntest du es auch nicht. Aber dadurch, dass du einen geliebten Menschen verloren hast, ist die Fähigkeit in deinem Innersten erwacht! Doch um die Gabe zu benutzen, musst du zuerst loslassen!“ „Wie loslassen?“, fragte ich obwohl ich wusste, was Delara meinte. „Du musst versuchen deine Mutter zu vergessen!“, bei den Worten schossen mir wieder Tränen in die Augen, die ich seit einer Woche täglich zurückgehalten hatte. Alina und Nathan versuchten mich zu trösten, doch der Gedanke daran meine Mutter vergessen zu müssen war stärker, und so schluchzte ich laut weiter.
Nachdem ich tränenmäßig ausgebrannt war, sagte ich mit schwacher Stimme zu Delara: „Okay, wie soll ich es anstellen?“ „Du musst ein Objekt deiner Mutter, welches sie oft berührt hat, verbrennen. Dann musst du die Worte: Riteratubarita Urus Ariarosu Baro Metorio zweimal sagen und dabei deine Augen schließen und deinen Geist von deiner Mutter lösen. Wenn du aber einen Fehler machst, wirst du das Ritual vielleicht nicht überleben. Aber ich glaube, dass du das schaffst. Und die anderen auch!“ Ich schaute in die Runde, Alina nickte und Nathan nickte auch, selbst Zoey und Adam gaben mir ihre Unterstützung mit einem nicken. Ich atmete tief ein. „Okay fangen wir an!“, sagte ich mich einer Stärke, die mir die anderen durch ihre Unterstützung gaben.

10. Kapitel

 

„Bevor wir anfangen, brauchen wir aber noch Kerzen und Blut!“, sagte Delara. „Und wofür brauchen wir die beiden Dinge?“, fragte Zoey. Ich wunderte mich, da ihre Stimme sich einfühlsam und weich anhörte. Nicht so kalt wie ich es mir sonst immer vorgestellt hatte. „Die Kerzen benötigen wir um einen Schutzkreis zubilden, der Marie dabei unterstützt ihr unterfangen zu vollenden. Und das Blut träufelt einer von uns, der neben Marie im Kreis steht, langsam in eine Schale und sagt dabei die Worte: Erlöst wird die Seele der Reinen, auf dass sie ruhen kann in Frieden.“ Als erster sagte Nathan: „Ich mache es!“ Ich schaute ihn an, als Delara etwas sagte, was mir klarmachte welche Gefahr er einging. „Bist du dir sicher, denn sollte etwas schiefgehen wirst auch du verletzt oder gar getötet!“ „Ich bin mir sicher und ich vertraue Marie. Ich weiß sie schafft das!“ Er schaute mich mit einem ermutigenden Gesichtsausdruck an. Ich sah ihn mit einem Ausdruck an, der ihm Dank aussprach für sein Vertrauen. „Ich hol die Kerzen und das Blut! Und ihr bereitet schon mal alles vor!“ „Ich komme mit!“, sagte Adam, was mich verdutzte. „Ähm, Okay komm mit!“ Wir gingen zuerst in die Küche und suchten nach den Kerzen, nach endlosem Suchen hatte ich die Kerzen gefunden. Allerdings bemerkte ich, dass Adam mich mit demselben durchbohrenden Blick wie in der Schule ansah.
Plötzlich rutschte mir: „Warum schaust du mich eigentlich immer so finster an?“, heraus. Ich schaue dich nicht finster an. Ich schaue dich angewidert an!“ „Ach stinke ich oder was!“ „Für uns Werwölfe stinkt jeder Vampir, ein Urinstinkt von uns.“ „Komisch Nathan scheint es nicht zu stören!“ „Du verstehst auch gar nichts, oder!“ „Was verstehe ich nicht?“ „Er ist in dich verliebt!“ „Er ist . . . . in mich verliebt?“ „Ja, allerdings weißt du ja, dass ihr nicht zusammen sein dürft!“ „Warum dürfen Vampire und Werwölfe eigentlich nicht zusammen sein?“, fragte ich und war innerlich total happy. Nathan war in mich verliebt, doch wie waren meine Gefühle für ihn. Bevor ich weiter denken konnte, sprach Adam schon weiter. „Wir wollen verhindern, dass neue Sheogh geboren werden. Denn die Befürchtungen sind, dass die Neugeborenen genauso Böse wie Rhackel werden.“ „Ach so! Jetzt lass uns das Blut holen, damit wir mit dem Ritual beginnen können.“, beendete ich das Gespräch, allerdings war ich zu glücklich um klar zu denken.
Als nächstes gingen wir in den Keller an den Kühlschrank um Blutbeutel zu holen. Ich öffnete das untere Fach und schrie, mit dem Schrei kamen Tränen. In dem Kühl Fach in dem sonst immer die Blutbeutel waren, lag der Kopf meiner Mutter. Adam der hinter mir stand schloss den Kühlschrank und trug mich die Treppe nach oben. Wir waren fast oben, als Delara durch die Tür gestürmt kam. „Was ist los?“ Adam machte eine Kopfbewegung nach unten und sofort stürmte sie an uns vorbei in den Keller. Als wir die Treppe hinter uns gelassen hatten, setzte Adam mich auf den Küchentresen und sofort kam Nathan zu mir und umarmte mich. Die Umarmung beruhigte mich, doch kurz nach dem Delara aus dem Keller kam wurde ich Ohnmächtig.
Langsam wachte ich auf. Ich hörte Delara sagen: „Sie schläft jetzt schon 6 Stunden. Es hat sie sicherlich total aus der Bahn geworfen. Habt ihr alles gesäubert.“ Ich hörte ganz leise, wie Zoey die Frage bejate. Noch leicht angeschlagen erwachte ich langsam. Benommen fragte ich: „War ich echt 6 Stunden abwesend?“ „Marie!“, Alina rannte zu mir und umarmte mich bis ich keine Luft mehr bekam. „Luft.“, japste ich. Alina lockerte die Umarmung, sodass ich wieder atmen konnte. Als sie mich losließ schaute ich in die Runde. Ich konnte bedrückte und angeschlagene Gesichter sehen. Selbst Adam und Zoey senkten den Blick. „Marie!“, begann Delara einfühlsam, „Es tut mir leid, dass du das ansehen musstest! Sag mir Bescheid wenn du so weit bist, Okay!“ Ich nickte. „Ist gut!“ Adam, Zoey und Delara verabschiedeten sich und gingen aus dem Haus.
Ich blickte zur Uhr. Es war zwar schon 21:37Uhr, trotzdem sagte ich mit noch immer angeschlagenen Stimme zu Alina und Nathan: „Ab zum Auto wir fahren zu Lasir!“ „Gute Idee, so können wir ihm das erzählen, was Delara zu uns gesagt hat!“, sagte Nathan während ich versuchte aufzustehen.
Gerade als wir ins Auto steigen wollte sagte Alina: „Ich glaub ich komme nicht mit!“ „Warum denn nicht?“ , fragte ich. „Ich habe mir überlegt, dass ich meiner Mutter sagen werde, was ich bin!“ „Soll ich dich bei dir zuhause rumfahren?“ „Nein ich laufe, dann kann ich mir überlegen wie ich es ihr sagen soll.“ „Ist gut, sag aber nicht zu viel. Denn je weniger sie weiß, desto sicherer ist sie, falls Rhackel noch hier ist, oder er noch mal nach Newcastle kommt.“ Alina nickte, umarmte mich und zu meiner Verwunderung auch Nathan. Danach lief sie die Straße entlang zu sich nach Hause. „Dann fahren wir jetzt alleine zu Lasir!“ „Sieht so aus!“, antwortete Nathan. Auch dieses Mal schwieg Nathan und so ergriff ich wieder das Wort.
„Stimmt es was Adam gesagt hat?“, fragte ich schüchtern. „Was hat er denn gesagt!“ „Naja ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber er meinte, als wir die Kerzen geholt haben, dass du, naja., ich holte tief Luft, Er sagte dass du in mich verliebt bist!“, ich spürte wie er sich verkrampfte. „Du musst nicht antworten schon in Ordnung.“ Ich bereute die Frage, denn durch diese wechselte Nathan die ganze Fahrt über kein Wort mit mir. Als wir bei den Werwölfen ankamen, stieg er noch immer schweigend aus dem Auto und klopfte an die Tür. Er musste zweimal klopfen, bevor jemand die Tür öffnete. Es war die hübsche Frau, die Alina und mir beim letzten Mal die Tür geöffnet hatte. „Hallo Nathan, komm doch rein. Marie dich muss ich allerdings bitten dich noch kurz zu gedulden. Ich komm dich gleich holen.“ Ich wurde skeptisch, trotzdem nickte ich und schaute zu, wie Nathan noch immer mit geballten Fäusten das Haus betrat.
Ich stand bereits seit ungefähr zehn Minuten vor dem Gebäude, als ich Stimmen hörte. „Das darf nicht passieren, du weißt wie die Regeln sind. Schlag dir den Gedanken aus dem Kopf!“ Danach konnte ich nichts mehr verstehen, also setzte ich mich ins Auto. Nach weiteren zehn Minuten warten kam Nathan wieder raus. Er sah niedergeschlagen aus. Schnell stieg ich aus dem Wagen und rannte auf ihn zu. „Was ist los? Was ist da drin passiert?“ Ich blickte an ihm vorbei zur Tür. Doch die Frau die vorhin zu mir sagte sie würde mich holen, sobald sie mit dem Gespräch fertig seien, war nicht da. Nathan räusperte sich und sagte: „Lass uns fahren!“ „Aber ich . . . . !“ „Lass uns fahren!“, wiederholte er mit einem unterdrückten Knurren. Ich wiedersetzte mich ihm nicht und ging zurück zum Wagen. Doch er kam nicht mit. „Was ist? Ich dachte du wolltest los?“ „Ich laufe!“ „Du willst den ganzen Weg zurück laufen! Bist du verrückt, das ist viel zu weit.“
Er sah mich mit dem breiten Grinsen an, welches ich langsam zu mögen begann an und sagte: „Du vergisst wohl, dass ich ein Werwolf bin!“ Ich erinnerte mich an Moms Worte: „Aber du kannst dich doch gar nicht verwandeln, es ist doch gar nicht Vollmond!“ In dem Moment, als ich den Satz beendete, zog er an einer Kette um seinen Hals und holte einen Tiefroten Stein hervor. Gefesselt von der Schönheit des Steins ging ich auf Nathan zu, um den Stein genauer zu betrachten. „Was ist das für ein Stein?“, fragte ich, noch immer den Stein betrachtend. „Ein roter Melori. Er ist mein persönlicher Stein.“ Ich schaute ihn an. „Wie dein persönlicher Stein?“ „Er ist für mich so wie dein Wolozit für dich. Er gibt mir die Kraft die ich in bestimmten Situationen brauch. Und er macht eine Verwandlung auch dann möglich, wenn kein Vollmond ist.“ Ich löste den Blick von Nathan und dem Stein und ging mit gesenktem Blick zum Auto zurück. Ich hörte wie Nathan mir langsam folgte, als er fragte: „Hab ich was falsches gesagt!“ „Nein, du hast gar nichts gesagt. Das hast du falsch gemacht!“ „Worauf willst du hinaus?“ Ich schaute ihm ins Gesicht und sagte: „Du hast meine Frage nicht beantwortet!“ Ich sah wie er sich wieder verkrampfte, doch diesmal nicht lange. „Steig ins Auto und ich sag dir alles, was du wissen willst!“
Wir stiegen ins Auto. Ich startete den Wagen und fuhr los. Nach endlosen Minuten des Schweigens fragte ich ihn: „Also wie lautet deine Antwort!“. Er atmete tief ein und sagte: „Fahr mal kurz rechts ran!“ Ich tat es und noch im selben Moment, riss Nathan sich die Kette vom Hals und legte sie auf das Armaturenbrett. Wir standen noch nicht ganz, als Nathan schon die Tür aufgerissen hatte und aus dem Wagen sprang. Während er im Gebüsch verschwand rief er: „Du bekommst deine Antwort!“ Ich wartete nicht lange, als ich eine Gestalt aus dem Geäst nähertraten sah. Ich brauchte sehr lange, bis ich begriff, dass es sich bei der Person nicht um Nathan handelte.

11. Kapitel

 

„Rhackel was willst du hier?“, sprach ich mit einer Kraft und Macht in der Stimme, die mich selbst zusammen zucken ließ. „Aber, aber. Warum denn so feindselig? Ich will dir ein Angebot machen!“ „Nein, danke ich mache mit solchen Typen wie dir keine Geschäfte!“ „Hör doch erst mal an, was ich dir zu sagen habe!“ „Warum sollte ich, du hast meine Mutter getötet!“ „Weil ich dir deine Mutter zurückgeben kann!“ Ich wollte etwas sagten, doch bevor ich antworten konnte, war er verschwunden. Es fühlte sich an, als würde ich Tage lang im Auto sitzen, bevor ich Nathan sah, aber nicht in seiner menschlichen Gestalt. Er stand wie in meinem Traum in der Gestalt eines Wolfes vor mir. Langsam stieg aus dem Wagen, ging auf die Beifahrerseite und umarmte Nathan mit Tränen in den Augen. Sein Fell war weich, wie das eines Kaninchens. Ich bemerkte nicht, dass er wieder ein Mensch war, bis er mich einfühlsam fragte: „Was ist los?“ Ich schaute ihm direkt ins Gesicht. „Mom sagte mir, dass ein Werwolf sich auch ohne Vollmond verwandeln kann, wenn er jemanden liebt!“ Er grinste mich an und sagte mit verführerischer Stimme: „Ich hab doch gesagt du bekommst deine Antwort!“, bevor er mir einen Kuss auf die Stirn gab. „Da ist noch was?“, sagte ich und unterdrückte den Gedanken, dass Adam Recht hatte. Er schaute mich mit einem solchen Blick an, als wüsste er was ich ihm jetzt sage. „Rhackel war gerade hier!“ Besorgt inspizierte Nathan mich um sicherzugehen, dass Rhackel mir nichts getan hatte. Trotzdem fragte er: „Er hat dir aber nichts getan oder?“ „Nein er hat mir nichts getan, aber er hat mir ein Angebot gemacht. Er sagte er könne mir meine Mutter wiedergeben.“ „Und was wollte er als Gegenleistung haben?“ „Ich weiß es nicht, bevor er es mir sagen konnte, bist du aus dem Wald gekommen. Aber ich habe eine Vermutung, du hast doch mal gesagt, dass Mom sich für mich geopfert hat, damit Rhackel mich in Ruhe lässt!“ „Ja aber worauf willst du hinaus?“ „Naja, an dem Tag als ich Alina gewandelt habe, sagte Rhackel zu mir, dass ich mit ihm verbunden wäre und zu ihm gehören würde! Und daher glaube ich, dass er möchte das ich zu ihm gehe und im Gegenzug, gibt er Mom eine Zweite Chance.“ „Du willst jetzt aber nicht zu ihm gehen oder.“ „Hab ich eine andere Möglichkeit, du hast gesehen was er mit Mom gemacht hat!“ Ich schluckte. „Das lasse ich nicht zu! Du gehst nicht zu ihm. Wir müssen Thero suchen, er wird wissen was wir machen müssen!“ Ich nickte und umarmte Nathan. Wir stiegen wieder in den Wagen und Nathan hing sich seine Kette wieder um den Hals.
Zuhause angekommen fragte ich Nathan: „Könntest du mir einen Blutbeutel holen. Ich drehe sonst gleich durch!“ Er nickte und rannte hinunter in den Keller und kam kurze Zeit später mit zwei Beuteln wieder. Ich nahm einen entgegen, als er mir ihn reichte, den anderen legte er auf den Tisch. „Bist du denn überhaupt bereit dazu das Ritual zu vollziehen.“ Ich sog stark an dem Beutel und nickte Nathan zögernd zu. „Okay ich sag Delara Bescheid!“ Nathan wollte gerade aufstehen, als ich ihn am Arm griff und sagte: „Nein, ich möchte nicht das sie dabei ist! , ich zögerte und senkte dabei den Blick, und ich will nicht das du dabei bist!“ „Aber wieso. Delara sagte es sollte eine zweite Person mit im Kreis stehen und die tropft dann das Blut in eine Schale!“ „Ja sie sagte aber nicht, dass eine zweite Person dabei sein muss. Und schließlich bin ich die jenige die Thero finden muss, dabei will ich niemanden verletzten, falls etwas schief läuft. Bitte geh jetzt, damit ich den Kreis vorbereiten kann!“ Er zögerte: „Okay, sei aber vorsichtig, verspreche es mir!“ „Versprochen!“ Nathan hielt mein Gesicht in seinen Händen und ehe ich mich versah, küsste er mich. Nicht auf die Stirn wie vorhin am Auto, sondern so, dass seine Lippen meine berührten. Mir wurde plötzlich ganz warm und jetzt war ich mir sicher, was ich für ihn empfand. Ich liebte ihn.
Nathan war bereits gegangen, doch ich stand noch immer an derselben Stelle. Ich versuchte wieder klar zu denken, damit ich das Ritual vorbereiten konnte. Ich ging in die Küche und holte die Kerzen, danach ging ich ins Wohnzimmer und stellte die Kerzen in einem Kreis auf. Ich ging ein zweites Mal in die Küche und holte eine Schüssel und danach den Blutbeutel. Dann fielen mir die Worte von Delara ein, sie sagte ich solle ein Objekt, welches meine Mutter oft gehalten oder benutzt hat verbrennen. Doch was sollte ich nehmen. Nach kurzem Überlegen wusste ich, was ich nehmen sollte, ich rannte die Treppe hinauf in das Schlafzimmer meiner Mutter. Als ich die Tür öffnete unterdrückte ich die Tränen, die mir in die Augen schossen. Jetzt betrat ich das erste Mal nach dem Tod meiner Mutter ihr Zimmer. Doch es fühlte sich nicht an als sei es ihr Zimmer. Ich wurde nicht von Moms Lieblings Parfüm benebelt, welches sie immer im ganzen Raum versprühte. Da war nichts, nur ein Kühler Raum, ohne jegliches Leben. Mit sachten Schritten ging ich an den Nachtschrank meiner verstorbenen Mutter und nahm ihr Tagebuch an mich. Schnellen Fußes verließ ich Moms Zimmer und bemerkte, dass eine Träne über meine Wange rollte. Ich wischte sie mit dem Handrücken weg und ging wieder nach unten ins Wohnzimmer, wo ich mich in die Mitte des Kreises stellte und die Kerzen, eine nach der anderen entzündete. Danach stellte ich die Schüssel auf den Boden. Ohne wirklich zu wissen was ich tat begann ich mit dem Ritual:
Als erstes sagte ich die Worte Riteratubarita Urus Ariarosu Baro Metorio zweimal und schloss dabei meine Augen. Plötzlich musste ich an meine Mutter denken, die zu mir sagte es ist Zeit loszulassen. Das war als ich vier Jahre alt war, an dem Tag war mein Hamster gestorben und ich hatte geweint wie ein Schloss Hund. Mit Tränen in den Augen sagte ich nun die Worte: Erlöst wird die Seele der Reinen, auf dass sie ruhen kann in Frieden, während ich das Blut in die Schale tropfen ließ. Ich spürte wie der Wolozit um meinen Hals wärmer wurde und plötzlich hörte ich einen lauten Knall. Ich riss meine Augen auf. Aus der Schale trat dichter Rauch hoch. Ich konnte etwas erkennen, es hatte die Form eines Menschen und dann wusste ich wer es war, ohne etwas Genaueres zu sehen. „Thero!“ ,sagte ich laut. Das Bild wurde deutlicher. Thero stand in einem Wald, ich konnte nicht sagen woher ich den Wald kannte, bis es mir plötzlich einfiel. Es war der Wald aus meinem Traum. Doch wo war dieser Wald. Ich schaute genauer hin und konnte einen kleinen Wasserfall erkennen. Dann wurde der Rauch immer dünner, bis er schließlich ganz verschwand.
Ich wusste nicht woher ich den Wasserfall kannte. Aber eines wusste ich: Ich hatte ihn schon einmal gesehen, doch wo wollte mir nicht einfallen, also setzte ich mich, nachdem ich alles aufgeräumt hatte, auf die Couch. Ich grübelte noch einige Zeit weiter, bevor ich laut gähnte. Erschöpft legte ich mich auf die Couch und schlief einige Minuten später ein.

12. Kapitel

 

Ich stand wieder in dem Wald, in dem ich Rhackel in meinem Traum zum ersten Mal begegnet war. Doch diesmal war er nicht so dunkel und angsterfüllend wie sonst. Diesmal wurde der Wald, durch die Sonne erhellt, welche hoch am Himmel stand. Ich ging einige Schritte durch den Wald, als ich plötzlich die Stimme meiner Mutter hörte. „Marie, jetzt komm schon, wir sind ja gleich da!“ Ich sah mich um, doch anstatt meiner Mutter konnte ich ein kleines Mädchen, mit Schulterlangen blonden Haaren sehen. „Komme Mama!“ Das kleine Mädchen rannte durch mich hindurch als würde ich nicht existieren. Ich drehte mich um und wusste wer das kleine Mädchen war. Ich war das kleine Mädchen. Die kleine Version von mir rannte in den Wald, als ich erneut die Stimme meiner Mutter hörte: „Willst du etwa da stehen bleiben. Blitzkriegerin?“ Ich war überrascht, dass meine Mutter zu mir sprach, obwohl ich dachte, sie würde mich genau wie die kleine Version von mir nicht wahrnehmen. Passiert das etwa gerade Wirklich, aber das würde dann bedeuten, dass das kleine Mädchen nicht ich bin und Mom würde noch leben.
„Nein, das ist nicht Real, meine Mutter ist tot!“, die letzten Worten schluchzte ich unverständlich, als mir eine Träne über die Wange lief. Schnell wischte ich sie weg und ging dem Mädchen hinterher in den Wald. Es dauerte nicht lange, bis ich Mom sah. Ich hatte das Bedürfnis auf sie zu zu rennen, sie zu umarmen und nie wieder loszulassen. Doch ich wusste das würde nicht mehr gehen. Ich schaute Mom noch etwas an, um zu bestaunen wie Wunderschön sie aussah. Sie trug ein weißes Spagettiträger Kleid. Ich kannte die Situation. Es war ein Tag nach meinem sechsten Geburtstag gewesen. Mom hatte mir versprochen, sie würde mir etwas ganz tolles zeigen. Doch was es war, daran konnte ich mich nicht erinnern. Mom kam auf mich zu und fragte: „Marie weißt du noch was ich dir damals gezeigt habe?“ Ich schüttelte den Kopf. „Dann komm mit!“ Mom drehte sich um und lief durch dichtes Gebüsch. Mit langsamen Schritten folgte ich ihr. Ich konnte nach einiger Zeit, dass Rauschen und plätschern von Wasser hören. Bis ich schließlich sah, was es war. Der Wasserfall, der im Rauch erschien. Und jener Wasserfall vor dem Thero stand. „Mom, wie heißt der Wasserfall?“ „Das mein Schatz ist der ScottBrown Wasserfall! Komm ruhig näher.“ Ich tat was meine Mutter sagte, ging zu ihr und stellte mich dicht neben sie. Gemeinsam starrten wir einfach nur zum Wasserfall.
„Wo sind wir eigentlich?“, fragte ich und drehte mich im selben Augenblick zu Mom. Doch sie war weg. „Mom?! Mom?!“ Keine Antwort und keine Spur von ihr. Plötzlich hörte ich im Gebüsch etwas Rascheln. „Mom, bist du das!“ „Nicht ganz!“, sagte eine raue Stimme. Dann kam aus dem Gebüsch ein Mann, meine Befürchtung es würde sich dabei um Rhackel handeln, blieb unbegründet. Es war Thero. „Hallo Marie, schön dich kennen zu lernen!“ „Thero was machst du hier?“ „Du kennst mich? Woher?“
Ich wartete kurz bevor ich antwortete. „Ich habe ein Ritual abgehalten um dich zu finden. Dann kam vor mir eine Rauchwolke, in der ich dich gesehen habe.“ „Ach so, dass erklärt die Sache natürlich. Aber warum wolltest du mich überhaupt finden?“ „Naja, das ist so. Ich muss Rhackel töten.“ „Und wieso musst du ihn töten er lebt doch nur noch im verborgenen und da kann er nun wirklich niemanden etwas antun.“ Ich holte tief Luft. „Du hast unrecht. Du weißt doch wer ich bin oder?“ Thero nickte.“Du bist die Blitzkriegerin!“ „Richtig und deswegen hat Rhackel meine Mutter getötet!“ Thero schwieg. „Verstehst du nun warum ich Rhackel töten muss?“ „Ja ich verstehe. Du willst Rache! Und Rache führt dazu, dass man immer mehr will. Und dafür würde man alles tun.“
Ich drehte mich um und ging zu einem Baum, an den ich mich lehnend auf den Boden setzte. Wir schwiegen einige Zeit, bis ich schließlich zu reden anfing. „Also ich erzähl dir jetzt alles, was ich seit ich ein Vampir bin erlebt habe. Ich hoffe danach kannst du verstehen, warum es für mich nicht nur Rache ist.“Ich erzählte Thero einfach alles beginnend von dem Abend, als ich ein Vampir wurde. Bis hin zu diesem Moment. Thero sah mich begutachtend an, sodass ich mich fragte, was er gerade dachte. „Ich kann dein Leid verstehen, welches du erlebt hast. Darum bewundere ich deine Stärke.“ Ich grinste ihn an und sagte: „Danke, aber ich bin nicht so stark wie ich mich nach außen hin gebe. Innerlich zerreißt es mich fast. Allein der Gedanke daran, dass meine Mutter nicht mehr lebt, raubt mir den Atem.“ Ich stellte mich wieder hin, während ich Thero fragte: „Jetzt, wo du den Grund für mein Anliegen kennst. Kannst du mir helfen Rhackel zu töten, oder nicht?“ Thero zögerte. „Ich helfe dir! Ich werde zu dir kommen, dann werde ich dir einige Dinge über Rhackel sagen , die du wissen musst.“ Ich nickte: „Okay, aber wann wirst du kommen?“ „Ihr habt doch demnächst einen Maskenball in der Schule, dort werde ich auftauchen.“ „Und wie soll ich dich erkennen?“ „Das brauchst du nicht, ich werde dich erkennen.“ Thero kam auf mich zu, gab mir einen Handkuss und sagte: „Lebewohl, Blitzkriegerin!“ Danach verschwand er im Wald und ich blieb allein zurück.
Ich blieb noch einige Zeit auf der Stelle stehen, bis ich mich umdrehte und durch den Wald lief, vertieft in meine Gedanken. „Und was hat er gesagt?“ Ich erschrak und sah Mom an. „Eigentlich nur, dass er mir vorerst nicht sagen kann wie ich Rhackel töten kann. Aber er sagte, dass er auf den Maskenball kommen würde und er mir dann wichtiges über Rhackel sagen könne.“ „Ich wünsche dir viel Glück!“ Und dann verschwand auch Mom. Ich lief noch einige Zeit umher und schaute mir den Wald an, als ich mich erschöpft auf den kühlen, mit Moos bedeckten Boden legte und die Augen schloss.
„Marie! Marie! Wach auf!“ Ich hörte jemanden rufen also öffnete ich langsam die Augen. „Gott sei Dank, du bist wach! Ich hab schon mit dem schlimmsten gerechnet!“ „Nathan, was machst du hier?“ „Ich habe Rauch über dem Haus gesehen, da bin ich sofort gekommen um nach dir zu sehen! Was ist eigentlich passiert?“ Ich rieb mir die Augen und gähnte auf, bevor ich ihm antwortete. „Ich hab das Ritual abgehalten! Und dann wurde ich müde, also habe ich mich auf die Couch gelegt.“ „Das war aber kein gewöhnliches Nickerchen. Ich versuche seit 10 Minuten dich zu wecken, doch du warst wie weggetreten.“ „Das kann gut sein, denn ich habe sowohl mit Mom als auch mit Thero gesprochen!“ „Du hast mit Thero gesprochen, was hat er gesagt?“ „Er sagte nur, dass ich ihn beim Maskenball in unserer Schule wiedersehen werde. Dann wird er mir auch alles Wichtige über Rhackel sagen!“ Wankend stand ich auf und ging zum Kühlschrank, doch anstatt mir einen Blutbeutel zu nehmen, griff ich eine Flasche Cola. „Bist du auf einer Blut Diät, oder warum trinkst du jetzt Cola?“, sagte Nathan höhnisch. „Nein, aber ich will meinen Blutkonsum verringern, damit wir länger damit auskommen. Ich habe nämlich noch immer nicht erfahren, wo Mom das ganze Blut her hatte.“
Nachdem Nathan und ich uns noch über Thero und Rhackel unterhalteten, setzten wir uns auf die Couch und schauten The Jersey Shore. Plötzlich kam Nathan mit seinem Kopf an meinen und gab mir einen Kuss auf die Lippen. „Wofür war der denn?“ ,fragte ich, nachdem ich wieder richtig atmen konnte. „Ich bin nur froh, dass es dir gut geht!“ „Warum sollte es mir nicht gut gehen?“ „Naja, Delara sagte doch, dass das Ritual Risiken mit sich bringt. Und deshalb bin so froh dich unverletzt wiederzuhaben.“ Bei dem letzten Wort schaute ich errötet zum Fernseher und grinste.
Wir schauten gemeinsam weiter Fernsehen, als Alina durch die Tür kam. „Bin wieder da!“ Sie klang traurig, also stand ich auf und ging zu ihr. „Hey, was ist los?“ ,fragte ich sie, als ich ihr ins verheulte Gesicht sah. „Meine Mutter wollte, nachdem ich ihr gesagt habe, dass ich ein Vampir bin, nichts mehr mit mir zu tun haben. Also hab ich sie manipuliert! Aber nur um uns zu schützen. , sagte Alina mit Nachdruck. Sie wollte zur Polizei gehen und denen von uns erzählen. Ich musste es einfach tun.“ Ich umarmte Alina und sagte: „Schon Okay!“ In dem Moment kam Nathan zu uns. Mit dem Satz: „Wir schaffen das schon!“, umarmte er mich und Alina.

13. Kapitel

 

„Ich gehe jetzt ins Bett!“, sagte Alina als sie sich aus unserer Umarmung löste. „Ist gut ich schau noch ein bisschen Fernsehen. Soll ich dir nachher noch einen Beutel mitbringen?“ Alina nickte und ging die Treppe rauf. Langsam ging ich wieder ins Wohnzimmer und setzte mich wieder auf die Couch. „Sagtest du nicht so etwas wie, ihr müsst sparsamer mit dem Blut sein?“ „Ja ich weiß aber aus irgendeinem Grund, ist es für Alina schwieriger ohne Blut auszukommen als für mich! Ich dachte schon, dass es vielleicht daran liegt, weil ich sie gewandelt habe. Ich hingegen bin ja mit dem Vampirgen geboren und kann den Bluthunger dadurch vielleicht besser kontrollieren als sie.“ „Das kann gut sein. Ich wollte dich aber noch etwas fragen?“ ,sagte Nathan zögernd, nachdem er sich neben mich auf die Couch setzte. „Und was?“, fragte ich neugierig und wartete ungeduldig auf seine Antwort. „Ich wollte dich fragen, ob du mich zum Maskenball begleitest?“ Grinsend drehte ich mich zu Nathan und umarmte ihn. „Ich werte das mal als Ja.“ „Klar begleite ich dich gerne, aber . . .!“ „Aber was?“, fragte Nathan mit fragendem Blick. „Was machen wir mit Alina. Sie kann ja schlecht alleine hingehen!“ „Lass das mal meine Sorge sein.“ Ich schaute Nathan unwissend und fragend zugleich an. „Ich glaube ich kenne jemanden der ihr gefallen könnte!“ „Wer ist es?“ „Kein Kommentar!“ Ich schaute ihn mit einem solchen Schmollmund an, dass er eigentlich hätte weich werden müssen. Doch Fehlanzeige, er blieb hart und so stand ich auf, ging zum Kühlschrank und nahm einen Blutbeutel heraus. „So ich geh jetzt nach oben, ein wenig schlafen! Sehen wir uns morgen?“ Nathan nickte und kam auf mich zu. Er küsste mich und sagte: „Ich hol euch morgen früh ab, Okay!“ Ich grinste und nickte. Nathan löste sich von mir und ging aus dem Haus. Ich blieb einige Minuten stehen und dachte darüber nach, dass Nathan mich gerade wirklich zum Ball eingeladen hatte. Ich war überglücklich und rannte die Treppe hinauf in mein Zimmer um Alina diese Neuigkeit zu berichten, als ich Alina reden hörte. „Nein ich mache es nicht, wie oft soll ich es dir denn noch sagen?“ Ein kurzes Schweigen, welches mich vermuten ließ, dass sie Telefonierte. „Okay Morgen um vier auf dem Friedhof. Und sei pünktlich ich will nicht wieder Stundenlang warten.“ Ich wartete noch kurz bevor ich, ohne von etwas zu wissen mein Zimmer betrat. „Hey Alina hier ist dein Beutel.“ „Danke ich habe so einen Durst! Hast du eigentlich schon heraus gefunden wo deine Mom die ganzen Blutbeutel herbekommen hat?“, fragte sie bevor sie einen großzügigen Schluck aus dem Beutel trank. „Nein, noch nicht und deswegen müssen wir solange auch sparsam mit den Beuteln sein. Ich muss Delara mal fragen ob sie weiß wo wir welche herbekommen.“ „Jetzt mal eine andere Sache was hat Lasir eigentlich gesagt?“ „Nichts.“ „Wie nichts?“, fragte Alina. „Er war nicht da!“, log ich ohne es zu wollen, die Worte kamen einfach aus meinem Mund. „Okay und wann wollt ihr ihm jetzt sagen, was Delara uns erzählt hat?“ „Keine Ahnung. Jetzt lass uns aber schlafen, wir müssen morgen wieder zur Schule!“ Ich zog mir meinen Schlafanzug an und legte mich ins Bett. Nachdem Alina im Bad war und sich umgezogen hatte legte sie sich auch ins Bett und so konnte ich das Licht ausmachen. „Gute Nacht, Alina.“ „Gute Nacht, Marie.“
Der nächste Morgen wurde wieder hektisch. Wie immer war ich die letzte die wach wurde, schnell ging ich ins Bad und sprang unter die Dusche. Nachdem ich aus der Dusche kam und mir ein Handtuch um den Körper legte, ging ich zurück in mein Zimmer um meine Kleidung zu holen. Ich öffnete die Badezimmertür und erschrak. „Oh mein Gott, Nathan musst du mich so erschrecken!“ „Entschuldige, ich wollte nur wissen ob du schon wach bist!“ Er begutachtete mich von Kopf bis Fuß und sagte mit einem Grinsen im Gesicht: „Schickes Outfit, damit bist du in der Schule bestimmt der absolute Renner!“ „Witzig, kann ich mich jetzt anziehen!“ „Klar, ich gehe wieder nach unten und wart dort auf dich.“ „Ist gut, ich beeile mich auch!“ Nachdem Nathan mein Zimmer verlassen und die Tür hinter sich geschlossen hatte, zog ich mich an. Ich ging ins Bad, föhnte meine Haare und ging samt gepackter Schultasche die Treppe hinunter.
Nathan stand jetzt am Küchentresen und las Zeitung, während Alina auf einem Hocker saß und einen Kaffee trank. „Können wir los?“ Alina und Nathan schauten zu mir und sagten synchron: „Irgendwie siehst du anders aus als sonst!“, im selben Moment schauten sie sich an und grinsten. „Wieso sollte ich anders aussehen?“, fragte ich gespannt was sie sagten. „Naja, ergriff Alina das Wort, Du siehst irgendwie älter aus!“ „Herzlichen Dank auch, Alina.“, sagte ich leicht beleidigt. „Das sollte nicht böse gemeint sein. Es ist nur so, du siehst halt älter aus, aber auf eine positive Art und Weise.“, erklärte Nathan mit sanfter Stimme. „Achso und wieso sehe ich älter aus, habt ihr dafür vielleicht eine Idee?“ Beide schüttelten den Kopf. „Na super, ich sehe älter aus, ohne dass wir wissen wieso, ich schaute zur Küchenuhr, Und wir kommen zu spät zur Schule. Toller Morgen.“
Schnell rannten wir zum Auto und fuhren so schnell wie möglich zur Schule, gerade noch rechtzeitig. Als wir ausstiegen, standen noch Schüler an ihren Autos und unterhielten sich. „Ein Glück, dass wir pünktlich sind. Mr. Trewens hätte uns sonst die Hölle heiß gemacht.“ Schnellen Schrittes gingen wir zum Matheunterricht, als Mrs. Salmaro uns am Eingang abfing. „Hallo ihr drei, gut dass ich euch antreffe. Ich habe euch für den heutigen Tag vom Unterricht befreit, damit wir gemeinsam den Winterball vorbereiten können.“ „Gute Idee, so können Marie und ich uns überlegen, was wir singen sollen!“, sagte Alina und grinste mich an. „Ja das könnt ihr machen habt ihr denn schon eine Idee in welche Richtung das Lied gehen soll, dann können wir die Auswahl ein wenig eingrenzen.“ Ich schaute Alina an und sagte ohne ihr die Chance zu geben zu antworten: „Pop und ich weiß auch schon welches Lied!“ Alina, Mrs. Salmaro und Nathan schauten mich fragend an und so sagte ich freudig: „Wonderful Dream.“ „Gute Wahl!“, sagte Mrs. Salmaro und gab uns eine Handbewegung, ihr zu folgen.
Wir gingen in den Musikraum, wo Alina sich gleich an den Computer setzte und das Lied, samt Text suchte. Während dessen holte Mrs. Salmaro zwei Mikrofone und ging dann wieder in den Raum mit den Instrumenten. „Weißt du schon, was du anziehst wenn du auf der Bühne stehst?“ Ich drehte mich zu Nathan der hinter mir stand um und sagte: „Nein, aber ich denke Alina hat schon eine Idee. Schließlich ist sie die Modeexpertin.“ „Naja nicht mehr nach deinem Outfit von heute früh.“ Ich warf ihm ein sarkastisches Grinsen zu und ging zu Alina, die laut rief: „Ich habs!“
„Gut, dann können ihr ja anfangen zu Proben! Währenddessen gehen Nathan und ich die Dekoration besorgen!“, sagte Mrs. Salmaro, als sie aus dem Instrumentenraum kam. „Okay, dann los!“,antwortete Alina. Nachdem Nathan und Mrs. Salmaro den Raum verlassen hatten, begannen Alina und ich das Lied zu üben.
Wir probten fast 2 Stunden, bis es in unseren Ohren akzeptabel Klang. „Ich gehe eben zur Toilette, Okay. Bin gleich wieder da.“, sagte Alina und rannte aus dem Raum. „Ich hab gehört, was beim Ritual passiert ist. Wie geht es dir?“ Schlag artig drehte ich mich um und sah Adam. „Es geht mir gut. Aber woher weißt du es?“ „Von Nathan.“ „Er hat es dir erzählt?“ „Nein, ich habe es gefühlt.“ Verwirrt über seine Worte, schaute ich ihn fragend an. „Ich konnte spüren wie er sich fühlte, als er den Rauch über dem Haus sah. Er hatte Angst. Angst, dass dir etwas passiert ist. Und dann spürte ich Erleichterung.“ Ich schaute zaghaft nach unten, hob aber danach wieder den Kopf und antwortete Adam: „Vor euch bleibt auch nichts verborgen, oder?“ „Nein. Aber manchmal nervt es auch, dass die anderen die Gedanken und die Gefühle von einem quasi miterleben können.“ „Könnt ihr eure Gefühle und Gedanken vor den anderen denn nicht verbergen?“ „Leider nicht alle. Es geht nur, wenn wir unseren persönlichen Stein gefunden haben, aber auch dann funktioniert es nur mit viel Können.“ Ich dachte über seine Worte nach, bevor ich erschrak. „Können wir weiterproben?“, fragte Alina. Ich hebte den Blick und sah, dass Adam verschwunden war. Mit den Worten: „Können wir machen.“, drehte ich mich zu Alina um.
Wir probten weitere 30 Minuten, bevor Mrs. Salmaro und Nathan wieder da waren. „Klingt doch schon nicht schlecht.“, hörte ich Nathan sagen. „Da muss ich dir recht geben. Hattet ihr schon eine Pause?“ Ich drehte mich langsam um. „Nein noch nicht, wir wollten das Lied auf die Reihe bekommen.“ „Dann wird es aber langsam Zeit. Los raus mit euch in die Pause. Und macht euch schon mal Gedanken, was ihr anziehen wollt.“ „Ist gut, ich hab auch schon eine Idee!“, sagte Alina mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
„Also was hast du dir für unsere Kleider überlegt?“, fragte ich Alina neugierig, als wir uns draußen auf die Bank gesetzt hatten. „Ich dachte da an etwas schlichtes aber trotzdem sexy.“ „Okay und welche Farben sollen die Kleider haben?“ „Dein Kleid wird Tiefrot und meins wird schwarz mit Pailletten bestickt, damit es ein bisschen funkelt und nicht so langweilig aussieht. Bei deinem brauchen nämlich keine Pailletten drauf, da dein Kleid einen Nack holder hat und dazu noch einen freien Rücken. Na wie klingt das?“ „Klingt gut, aber wo bekommen wir solche Kleider her?“ „Das ist kein Problem meine Grandma hat angerufen und gesagt, dass sie uns solche Kleider anfertigt. Das Beste jedoch ist, dass wir dafür nicht mal etwas zahlen müssen. Das einzige was wir aber selber besorgen müssen sind die Masken.“ „Kein Problem, dann fahren wir halt demnächst shoppen.“ Ein breites Grinsen machte sich ein auf ihrem Gesicht breit. Sie schaute an mir vorbei und ihr lächeln verebbte. Ich drehte mich um, damit ich sehen konnte wer die gute Laune von Alina so schnell hatte ändern können und sah Sam Jefferson. Ich sah in seine Richtung und konnte sehen, dass er auf uns zukam. Ich blicke zu Alina, die den Kopf senkte. „Hey Alina!“ „Hey Sam! Wie geht’s?“ „Gut und dir?“ „Ich kann nicht klagen!“ „Naja ich wollte dich eigentlich fragen ob du mich zum Schulball begleiten würdest?“ Alina strahlte. „Ich würde gerne mit dir zum Ball gehen.“ Sam sah glücklich aus und sagte schließlich: „Super ich hol dann ab, Okay.“ Alina nickte.
Nachdem Sam gegangen war, sah Alina mich an und fing an zu hüpfen. „Ich geh mit Sam zum Ball. Wie cool ist das denn bitte.“ Sie griff meine Hände und so hüpfte und freute ich mich mit ihr.

14. Kapitel

 

Nachdem Alina und ich mit dem hüpfen und freuen fertig waren, gingen wir wieder zurück in den Musikraum. Als wir dort ankamen sah ich Nathan mit Adam reden und sagte zu Alina: „Geh schon mal vor ich komme gleich nach.“ „Okay!“ ,sagte Alina, als sie ebenfalls Nathan sah.

Schnell ging sie in den Musikraum, sodass ich zu Adam und Nathan gehen konnte. „Hallo Marie!“, sagte Adam seltsam freundlich, als er mich kommen sah. „Hey Adam wie geht es dir!“ „Ganz gut.“ Adam sah Nathan mit finsterer Miene an, bevor er sich wegdrehte und ging. „Was war denn das jetzt.“ „Nichts wichtiges nur Rudelinternes.“ „Achso. Eigentlich wollte ich nur danke sagen.“ „Wofür??“ „Na dafür, dass du Sam dazu gebracht hast Alina zu fragen, ob er mit ihr zum Ball geht.“ „Ähm ich hab ihn nicht gefragt.“ „Wie du hast ihn nicht gefragt? Aber das heißt ja das er sie selbstständig gefragt hat.“ Ich umarmte Nathan. „Wie cool!“ Ich löste mich von ihm und wollte gerade in den Musikraum gehen, als er mich am Arm griff und küsste. „Das wird es wohl heißen.“, sagte er in einer kurzen Atempause, bevor er mich wieder küsste.

„Ich muss jetzt wirklich wieder rein. Wir müssen noch weiter proben.“ Er ließ mich los, sodass ich in den Musikraum gehen konnte. „Na endlich was habt ihr denn da so lange gequatscht. Ich wollte dich gerade holen.“ Ich wurde rot. „Ach wir haben uns nur über den Ball unterhalten.“ Alina zögerte sagte dann aber. „Okay jetzt lass uns weiterproben, sonst kriegen wir das Lied nicht hin.“ Ich nickte und so begannen wir erneut zu singen. „Klingt schon sehr gut, aber an den höheren Tönen müsst ihr noch ein wenig feilen, dann ist es perfekt.“ Alina und ich drehten uns zur Tür. „Hallo Mr. Trewens, was machen sie denn hier?“ „Ich wollte nur mal kurz mit dir reden Marie!“ „Ähm und worüber möchten sie mit mir reden?“ „Das ist etwas persönliches. Können wir kurz auf den Flur?“ Ich sah Alina an und sagte: „Klar aber ich habe nicht viel Zeit, denn wie sie bereits richtig erkannt haben, sitzen die hohen Töne noch nicht ganz.“ „Aber natürlich. Ich versichere dir es dauert nur eine Minute.“ Ich folgte Mr. Trewens in den Flur und schloss hinter mir die Tür zum Musikraum.

„Also worüber wollten sie mit mir reden?“ „Ich habe eine Nachricht von Delara für dich.“ „Sie kennen Delara. Sind sie etwa . . . ?“ „Nein ich bin kein Vampir, aber meine Frau war einer.“ „War?“, fragte ich, obwohl ich es im Gefühl hatte, die Antwort bereits zu kennen.
„Meine Frau wurde von Rhackel getötet. Aber beiseite, ich muss dir die Nachricht überbringen. Ich soll dir von Delara sagen, dass du noch einmal Kontakt zu ihr und den Werwölfen aufnehmen sollst. Allerdings sollst du ihnen alleine gegenübertreten.“ „Und warum alleine?“ ,fragte ich skeptisch. „Genaues weiß ich auch nicht, aber ich schätze es hat was mit deinem Wesen zu tun.“ „Mein Wesen?“ „Ja das Wesen der Blitzkriegerin.“ Ich zögerte. „Okay und wo und wann soll ich sie treffen?“ „Heute Abend vier Uhr, bei den Werwölfen.“ Plötzlich erinnerte ich mich an das Gespräch von Alina, welches ich unbewusst belauscht hatte. „Tut mir leid, aber sie müssen Delara sagen, dass ich schon einen Termin habe.“ „Aber Marie es ist sehr wichtig.“ „Mein Termin ist auch wichtig und jetzt muss ich wieder rein. Danke für die Nachricht, aber wie schon gesagt ich habe keine Zeit.“
Schnellen Fußes ging ich zurück in den Musikraum, wo Alina mich so gleich fragte, weshalb Mr. Trewens mich sprechen wollte. „Er hat mir nur gesagt, dass sich meine Noten verschlechtert haben. Und dass ich da etwas gegen machen soll, dass sie nicht noch schlechter werden.“, log ich. „Achso, ich dachte nämlich Delaras Namen gehört zu haben. Aber da hab ich mich wohl verhört.“ „Das hast du wohl ganz gewaltig, woher sollte Mr. Trewens Delara denn auch kennen.“ Wir sangen das Lied noch ein letztes Mal, gaben dann Mrs. Salmaro Bescheid, dass wir nach Hause fahren würden. Nathan blieb noch in der Schule, um die Dekoration vorzubereiten, also fragte ich: „Soll ich dich nachher abholen?“ „Das wäre cool. Ich ruf dich dann an wenn ich fertig bin, Okay!“ Ich nickte, gab ihm einen Kuss auf die Wange und folgte Alina raus zum Auto.
„Ich wusste da läuft was zwischen euch! Hat er dich denn schon zum Ball eingeladen?“ Ich grinste Alina an , während ich ins Auto stieg und kurz darauf den Motor startete. „Ja er hat mich bereits gefragt!, Ich schaute sie an und sah die nächste Frage in ihrem Gesicht aufleuchten, Und ja ich gehe mit ihm da hin!“ Alina kreischte bevor sie sagte: „Unser erster Ball und wir gehen jeder mit einem tollen Typen hin. Besser kann es für uns nicht mehr laufen.“
Als wir Zuhause ankamen und aus dem Auto gestiegen sind, sahen wir auf der Türschwelle ein Paket. Zögernd ging ich zur Tür und hob das Paket an und brachte dieses ins Haus. Ich stellte es auf den Wohnzimmertisch und begutachtete den Absender. Doch ich fand keinen konkreten Hinweis, also öffnete ich es vorsichtig. Oben auf lag ein Brief:
Hier habt ihr erst mal einen kleinen Blutvorrat, aber teilt ihn euch gut ein ich weiß nämlich nicht, wann ich wieder an welche rankomme.
Zoey
„Und von wem ist das Paket?“, fragte Alina, als sie mit einem Blutbeutel in der Hand das Wohnzimmer betrat. „Von Zoey, sie hat uns Blutbeutel geschickt.“ „Das ist doch ein Scherz. Warum sollte Zoey uns Blutbeutel schicken. Sie hasst uns.“ Ich sah Alina an und sagte: „Ich glaube nicht das sie uns hasst. Adam hat mal gesagt, dass wir auf Werwölfe nicht sehr angenehm wirken.“ „Wie meinst du das?“ „Naja die Werwölfe finden wir stinken. Adam meinte es sei ein Urinstinkt von ihnen.“ „Achso na das erklärt die Sache natürlich. Aber warum ist Nathan dann nicht so abweisend zu uns.“ Ich zögerte, sagte Alina dann aber alles was zwischen mir und Nathan privat vorgefallen war. Ich war nicht einmal verwundert über ihre nächsten Worte, die sie mit fröhlichen Gekreische von sich gab.
„Ich habe es von Anfang an gewusst, dass ihr zusammen kommt. Ich freu mich so für dich.“

Schnell umarmte sie mich und flüsterte mir ins Ohr: „Passt gut auf euch auf.“ Sie löste sich aus der Umarmung, schaute zur Uhr und sagte: „Schon so spät ich muss zu los.“ Ich schaute auch zur Uhr, es war halb vier und ich wusste dass Alina sich mit jemandem um vier auf dem Friedhof treffen wollte. „Wo willst du denn jetzt hin?“ , fragte ich sie neugierig. Alina zögerte. „Ich wollte noch mal mit meiner Mutter reden, vielleicht hat sie sich ja um entschieden.“ Skeptisch sah ich Alina an, sagte aber zu ihr: „Okay soll ich dich rum fahren?“ Schnell antwortete Alina: „Ne ich laufe, aber Danke.“
Ich nickte kurz, danach verschwand sie aus der Tür und rief beim Schließen der Tür: „Bis nachher.“ Einen kurzen Moment später rannte ich zum Fenster um zu schauen ob Alina noch da war. Als ich sie nicht mehr sehen konnte, holte ich schnell mein Handy aus der Hosentasche und rief Nathan an. „Hey Nathan kannst du herkommen, wir müssen etwas tun.“ „Klar aber was willst du denn machen, dann kann ich mich drauf einstellen.“ „Wir müssen jemanden beschatten! Alles weitere erzähl ich dir gleich. Und komme bitte mit deinem Motorrad.“ „Ähm Okay. Bis gleich.“
Ich musste nicht lange warten, da klopfte es an der Tür. „Hallo Nathan schön, dass du so schnell kommen konntest.“ ,sagte ich als ich die Tür öffnete. „Kein Ding, also wen willst du beschatten?“ „Alina. Als ich gestern nach oben gegangen bin, habe ich sie mit irgendjemanden telefonieren gehört. Sie sagte, dass sie sich heute mit dieser Person auf dem Friedhof treffen wollte. Zu mir hat sie gerade eben aber gesagt, dass sie zu ihrer Mutter geht.“ „Das ist in der Tat verdächtigt. Worauf warten wir also noch, lass uns los Alina beschatten.“
Ich nickte holte meine Jacke und folgte Nathan aus dem Haus zum Motorrad. Er reichte mir seinen Helm und stieg auf. Ich setzte den Helm auf, stieg hinter ihm auf das Motorrad und hielt mich verkrampft an ihm fest. „Du bist noch nicht oft auf einem Motorrad gefahren oder?“ „Um ehrlich zu sagen noch nie, ich habe ein bisschen Bammel.“ „Keine Panik, ich fahr vorsichtig.“
Gerade als ich meinen Griff entkrampfen wollte, startet Nathan die Maschine und fuhr mit quietschenden Reifen von der Auffahrt. Während der Fahrt drückte ich mein Gesicht an seine Schulter, um nicht zu sehen wie schnell wir fuhren. Als wir dann schließlich am Friedhof ankamen, stieg ich mit zittriger Bewegung vom Motorrad und kniete mich auf den Boden. Zu meinem Übel fing Nathan leicht an zu lachen: „Ach komm jetzt stell dich nicht so an, ich bin doch gar nicht so schnell gefahren!“ „Nicht so schnell, mir hängt das Herz in den Kniekehlen, falls es dich interessiert.“ Nathan grinste. „Das ist nicht witzig.“ „Oh doch.“ ,sagte er und kam einen Schritt näher. „Du bist doof.“ ,grinste ich ihn.
Ich hörte ein Geräusch. Es war Alina und sie redete. Ich gab Nathan ein Zeichen, dass er mir leise folgen sollte. Wir schlichen Alinas Stimme nach bis wir sie sahen. „Na endlich. Du weißt ich hasse es zu warten. Wo hast du gesteckt?“ Eine Person die ich nicht erkennen konnte sagte: „Es tut mir leid, ich wurde aufgehalten.“ „Naja ist jetzt auch egal. Was hast du herausgefunden?“ „Also ich weiß, dass Isis und Varkas anscheint nicht tot sind, allerdings ist mir der Aufenthaltsort der beiden nicht bekannt.“ „Das ist ja schon mal etwas. Hast du noch etwas?“ „Gewiss Gebieter!“ Ich schaute Nathan fragend an, doch er schüttelte nichts wissend den Kopf. „Thero ist auf dem Weg hierher! Ich habe ihn in der Nähe von Sydney wahrgenommen. Und er kommt nicht alleine.“ „Wen hat er bei sich?“, fragte Alina mit leicht panischer Stimme.

„Ich weiß es nicht, aber ich versuche es herauszufinden.“ Alina nickte. „Du kannst gehen.“ Die fremde Person verbeugte sich und verschwand rennend in den Weiten des Friedhofs. Ich sah zu Nathan und wollte ihm zeigen, dass wir zurückgehen sollten, als er mit einer Kopfbewegung zu Alina zeigte. Alina stand noch immer an derselben Stelle. „Ihr könnt ruhig aus eurem Versteck herauskommen.“ Wir folgten Alinas Aufruf und gingen auf sie zu, die uns noch immer den Rücken kehrte. „Schön dich wieder zu sehen, Blitzkriegerin. Ich wusste du würdest kommen.“ „Alina warum bist du hier und wer war das gerade?“ Alina drehte sich um und ohne dass ich wusste weshalb, bewegte sich mein Körper einen Schritt rückwärts. Nathan blickte mich verwundert an und fragte: „Was ist?“ „Das ist nicht Alina!“ Nathan schaute wieder nach vorne. „Wie das ist nicht Alina sieh sie dir doch an. Das ist meiner Meinung nach Alina.“ „Schau ihr in die Augen. Sie sind nicht bernsteinfarben. Sie sind Blutrot.“ Nathan schaute der vermeintlichen Alina ins Gesicht und erkannte die Roten Augen. „Wer bist du?“ , fragte er mit einem lauten Knurren endend. „Das ist Rhackel!“ ,sagte ich zitternd. Nathan sah mich an und bemerkte mein zittern. Er stellte sich neben mich und legt seinen Arm um mich. „Ich wusste, dass ich dich nicht täuschen kann.“ „Was willst du hier?>>, fragte ich und löste Nathans Arm von mir.
„Ich wollte dir eigentlich nur mein Angebot erneut erläutern, nachdem wir das letzte Mal unterbrochen wurde.“ Er schaute Nathan feindselig an. „Ich sagte dir bereits, dass mich dein Angebot nicht interessiert. Ich finde eine andere Möglichkeit meine Mutter wiederzuholen. Dafür brauche ich deine miesen Tricks nicht.“ Ich drehte mich um und ging einige Schritte neben Nathan zurück, als Rhackel in seinem Körper vor uns stand. Schnell blickte ich zurück in um mich zu vergewissern, dass Alina nicht dort liegen würde. „Wo ist Alina?“, fragte ich als ich sie nicht sah. „Sie ist an einem sicheren Ort.“ „WO IST SIE?“, sagte ich mit Bedrohlicher Stimme, die mich zusammen fahren ließ. „Sie ist bei Ihrer Mutter!“ „Dein Glück und jetzt lass uns gehen.“ „Ich kann dich nicht gehen lassen. Du brauchst mich, wenn du deine Mutter wirklich zurückhaben willst.“ „Falsch dich brauche ich bestimmt nicht, die einzigen die ich brauch sind meine Freunde.“ Ich sah Nathan an und kurz danach sah ich wieder zu Rhackel. „Jetzt lass uns gehen!“ „Nein ich kann euch nicht gehen lassen!“ Im nächsten Moment sah ich seinen Social Spirit. „Was ist das?“, fragte Nathan merklich eingeschüchtert. „Sein Social Spirit.“ „Aha!“, sagte Nathan und schaute mich mit fragendem Blick an. Ich wandte meinen Blick von Nathan ab und sah zu Rhackel, der etwas sagte was mich verwunderte. „Wolf du kannst dich glücklich schätzen, du wirst auch einen bekommen.“ „Was meinst du damit?“ ,fragte ich Rhackel. Rhackel grinste mich an. „Er wird auch einen Social Spirit erhalten. Den Löwen Kirin!“ Ich blickte zu Nathan, richtete aber meine Frage an Rhackel. „Woher weißt du das?“ „Ich sehe es in seinen Augen! Kirin wird schon sehr bald in sein Leben treten!“ Ich sah Rhackel eindringlich an und hörte plötzlich die Stimme meiner Mutter: „Lass dich nicht ablenken. Verschwindet.“
Als wäre bei mir ein Schalter umgelegt worden, sagte ich mit starker Stimme. „Bist du jetzt fertig mit deinen Geschichten. Wir wollen gehen.“ Zu meiner Verwunderung ging Rhackel ein paar Schritte zur Seite, wodurch ich mit Nathan schnell an Ihm vorbei ging. „Denk dran du brauchst meine Hilfe, wenn du deine Mutter wiedersehen willst.“ Ich versuchte die Worte zu verdrängen, doch sie brannten sich in meine Gedanken. „Was ist wenn er Recht hat und ich seine Hilfe wirklich brauchte.“ „Du schaffst das auch alleine, ich weiß es.“ Ich sah Nathan dankend an und sagte: „Ich hoffe es.“
Wir gingen den Rest des Weges ohne ein weiteres Wort von Rhackel zu hören, zum Motorrad zurück. Nachdem ich den Helm aufgesetzt und mich hinter Nathan auf das Motorrad gesetzt hatte fuhren wir los. „Glaubst du Rhackel hat recht damit, dass ich einen Social Spirit bekomme?“ ,fragte Nathan als wir zurück am Haus waren. „Ich habe keine Ahnung, ich zögerte, aber ich glaube ich kenne jemanden, der es wissen könnte.“ „Und wer?“ „Thero!“ „Warum sollte Thero das wissen.“ ,fragte Nathan, während ich die Tür aufschloss und das Haus betrat. „Keine Ahnung, aber ich habe es im Gefühl.“

15. Kapitel

 

Eine Woche war seit dem Vorfall auf dem Friedhof vergangen und bis zum Maskenball waren es auch nur noch 2 Tage. Die Freude darauf wurde noch verstärkt, als Alina mit einem großen Paket durch die Haustür kam. „Unsere Kleider sind da!“ Ich stürmte zu Alina, die das Paket ins Wohnzimmer stellte und es auch sofort öffnete. „Los zeig schon her!“ ,sagte ich ungeduldig, als Alina mir den Rücken zuwandte und das erste Kleid aus dem Karton holte. Sie drehte sich langsam um.
„Das ist deins!“ Sie hielt ein rotes Kleid in der Hand, welches ich ihr eilig abnahm. Es war samtweich und hatte ein Pailletten bedecktes Dekolleté. Der untere Rand des Kleides war mit feiner Stickerei veredelt, der Rücken des Kleides wurde mit rotglitzernden Bändern zusammen genäht. Als i-Tüpfelchen, hatte Alinas Großmutter das Kleid mit einer kleinen schimmernden Schleppe noch edler gemacht als es ohnehin schon war. „Es ist wunderschön.“ ,sagte ich sichtlich angetan von dem Kleid. „Und das ist meins.“ ,sagte Alina und holte ein schwarzes ebenfalls glitzerndes bodenlanges Kleid aus dem Karton.
„Lass sie uns sofort anprobieren!“ ,sagte sie mit freudigem strahlen in den Augen. Ich nickte und ging zügig nach oben in mein Zimmer, um das Kleid anzuprobieren. Ich zog das Kleid schnell und doch behutsam an. Es fühlte sich einfach toll an. Es war samtweich und zudem noch so leicht, dass ich das Gefühl hatte ich würde gar nichts tragen. Plötzlich klopfte es an der Tür.
„Darf ich reinkommen?“ Es war Alina. „Klar!“ ,rief ich zurück und im nächsten Moment kam Alina durch die Tür. Als sie mich ansah fiel ihr die Kinnlade herab: „Du siehst . . . . . WOW!“ Ich grinste sie an und sagte: „Ähm danke, du siehst aber auch WOW aus.“ Alina stand das Kleid wirklich gut. Sie sah einfach wunderschön aus. „Okay aber was machen wir mit unseren Haaren.“ fragte ich Alina, als wir uns beide im Spiegel betrachteten. „Lasst das mal meine Sorge sein.“ Ruckartig drehte ich mich um und sah Zoey. „Wie bist du hier rein gekommen?“ „Die Tür war offen. Ich hoffe ihr habt noch Blutbeutel so schnell kann ich keine mehr besorgen.“,sagte sie mit einem Blick auf die Blutbeutelverpackung auf meinem Nachtschrank. „Ach ja da wollte ich dich sowieso noch drauf ansprechen.“ Ich machte eine Handbewegung die Zoey klarmachte, dass ich alleine mit ihr reden wollte. „Ähm Alina, überleg du dir doch schon mal was für unsere Frisuren, Okay.“, sagte ich zu Alina, die sich mit meinem Laptop aufs Bett. Schnell gingen wir aus meinem Zimmer hinunter in die Küche.
„Also was willst du mir sagen?“ „Ich wollte mich bei dir bedanken. Ich weiß nämlich nicht, wo ich Blut herbekommen hätte!“ Zoey lächelte mich freundlich an. „Übrigens ich weiß von der Sache auf dem Friedhof. Mutig wie du dich Rhackel gegenüber verhalten hast.“ „Danke, aber woher weißt du davon?“ „Du weißt doch noch was Adam zu dir sagte, wegen dem fühlen, was die anderen fühlen“ Ich nickte. „Ich konnte Verwirrung und Verwunderung bei Nathan spüren. Aber da war noch was. Für einen kurzen Moment, hatte ich das Gefühl, einem Löwen gegenüber zu stehen. Aber ich weiß nicht was es zu bedeuten hat. Weißt du vielleicht etwas genaueres?“ Ich senkte den Blick. „Du hast recht es war ein Löwe. ,ich räusperte mich und erzählte weiter, Rhackel hatte so etwas angedeutet. Er meinte, dass Nathan einen Social Spirit erhalten würde.“ „Und dieser Social Spirit soll ein Löwe sein?“ Ich nickte. „Rhackel sagte es sei der Löwe Kirin.“
Zoey wirkte nun irgendwie angespannt, als sie sagte: „Du solltest Lasir davon erzählen, er weiß bestimmt was wir diesbezüglich machen sollen. Aber ich muss jetzt los, ihr seid schließlich nicht die einzigen, die noch Vorbereitungen für den Ball treffen müssen.“ Mit einer flüchtigen Handbewegung verabschiedete sie sich und trat aus der Tür. Ich drehte mich um und wollte wieder nach oben als Zoey mich rief. Ich drehte mich um, als sie zu mir sagte: „Übrigens du siehst gut aus. Aber bilde dir jetzt nicht ein es sei ein Kompliment.“ Mit einem verstohlenen Grinsen ging sie nun endgültig aus dem Haus.
„Ich weiß wie wir unsere Haare frisieren.“ ,sagte Alina als ich mein Zimmer betrat. „Cool, aber wir müssen vorher noch etwas erledigen!“ „Und was?“ ,fragte Alina. „Wir fahren zu Lasir.“
Wir zogen uns um und gingen gerade aus dem Haus, als ich sah, dass Adam sich mit seinem Wagen direkt an die Auffahrt gestellt hatte und uns so den Weg versperrte. „Was wird das wenn ich fragen darf?“ „Ich versuche euch davon abzuhalten zu Lasir zu fahren.“ „Und warum? Wir müssen ihn was wichtiges fragen.“ Er sah mich mit einem finsteren Blick an, als wüsste er weshalb wir zu Lasir wollten. Plötzlich sagte er zu meiner Verwunderung: „Ich komme mit, steigt ein ich fahre.“ Kaum zu halten stürmte Alina zu Adams Wagen. Ich hingegen wartete bis sie eingestiegen war und fragte ihn: „Was ist los?“ „Was meinst du?“ „Du weißt was ich meine. Warum willst du Alina und mich nicht alleine zu Lasir lassen?“ Sein Gesicht verzog sich zu einer Aggressiveren Miene, als er sich räusperte und mir den Grund für sein Handeln nannte. „Lasir ist . . . . . nicht er selbst.“ „Wie nicht er selbst?“ „Rhackel war im Clan und wollte das Buch haben, welches du zuvor von Lasir erhalten hast. Als er es nicht gefunden hat, ist eine riesige Schlange aufgetaucht und hat Lasir vergiftet.“ Geschockt hielt ich mir die Hände vor den Mund, als Adam etwas ergänzte. „Lasir wird womöglich nicht mehr lange Leben. Seit dem er vergiftet wurde, ist er nicht mehr er selbst. Er verwandelt sich seit dem dauernd und ohne Anzeichen, welche sonst in Erscheinung treten, wenn man kurz vor einer Verwandlung steht. Das Gift frisst ihn von innen heraus auf.“ „Kommt ihr jetzt, oder wollt ihr noch länger da draußen rumstehen.“, fragte Alina.
„Sofort.“ ,sagte Adam aggressiv. „Darum willst du also nicht, dass Alina und ich alleine zu ihm gehen. Aber wenn Lasir . . . . , ich zögerte, was wird dann aus dem Clan.“ „Ich weiß es nicht! Aber Alina hat recht wir müssen los.“ „Warte.“, blitzschnell war ich bei ihm und hielt ihn am Arm fest. „Warum hat Zoey dann gesagt ich soll zu ihm gehen, wenn es gefährlich ist.“ Adam schaute mir direkt in die Augen und sagte: „Ich weiß es nicht. Aber sie wollte euch nicht in Gefahr bringen so viel ist sicher.“ „Woher weißt du das. Sie mag Alina und mich nicht besonders, sie hätte sich bestimmt gefreut, wenn wir allein zu ihm gegangen wären.“ „Nein sie hätte sich nicht gefreut, kurz nachdem sie aus dem Haus gegangen ist, spürte ich Reue, welche von ihr kam.“ Ich senkte dem Blick.
Schnell stiegen wir zu Alina in den Wagen und fuhren zum Clan der Werwölfe, wo der unberechenbare Lasir schon auf uns wartete.

16. Kapitel

 

Zögernd stiegen wir aus dem Wagen. Adam stand bereits an der Tür zum Clan und klopfte. Es dauerte nicht lange, da wurde die Tür geöffnet, doch anstatt, dass jemand aus dem Clan der Werwölfe die Tür öffnete, tat es Delara. „Delara was machst du hier?“, fragte ich erstaunt sie hier anzutreffen. Delara lächelte mich an, als sie sagte: „Kommt erst mal rein ich werde euch dann alles weitere erklären!“ Mit vorsichtigen Schritten folgten wir Delara hinein zu Lasir. „Also was machst du hier?“ , fragte Adam so kalt, das ich erschauderte. „Ich versuche Lasir im Zaum zu halten. Das Gift hat seinem Körper sehr zugesetzt, daher kann er seine Verwandlungen nicht kontrollieren!“ „Und du versuchst jetzt ihn daran zu hindern, dass er sich oder dem Clan schaden zu fügt!“ ,hörte ich Nathan sagen. Schnell drehte ich mich um und lächelte ihn an. „Stimmt, doch ich werde es nicht mehr lange machen können.“ Verwirrt über ihre Worte drehte ich mich wieder nach vorn und sah Delara fragend an. „Und wieso?“ ,fragte Adam angespannt. „Meine Kräfte schwinden, sie sah mich an, als sie ergänzend sagte, dadurch dass die Vergiftung keinen natürlichen Ursprung hat, muss ich meinen Social Spirit rufen, um Lasir im Zaum halten.“ Ich spürte, dass Nathan sich neben mich stellte, als ich mit leicht zittriger Stimme sagte: „Ich möchte zu ihm!“
„Marie bist du sicher?“ ,fragte Nathan besorgt. „Ich bin mir sicher!“ Ich wandte mich wieder Delara zu: „Kannst du mich jetzt bitte zu Lasir bringen.“ „Was heißt hier dich, wenn dann komme ich mit!“ ,sagte Nathan, als er mich am Arm festhielt. „Nein ich geh alleine!“ , sagte ich mit finsterer Miene Nathan zugewandt. Sofort ließ er mich los, allerdings nicht ohne mir zu sagen: „Okay, aber sein vorsichtig, du weißt nicht wie er reagiert.“ Ich nickte und folgte daraufhin Delara, die durch eine große massive Eisentür ging.
„Er macht sich wirklich große Sorgen um dich!“ ,sagte Delara, als wir einen langen spärlich beleuchteten Flur entlang gingnen. „Ja das stimmt, er denkt immer ich schaffe es nicht alleine, dass er mich beschützen müsste ,aber ...!“ ,ich brach den Satz ab, als Delara vor einer weiteren großen Tür anhielt. „Da ist er drin, mein Social Spirit ist ebenfalls in diesem Raum also brauchst du dir keine Sorgen machen.“ Warum denken eigentlich alle, dass ich nichts alleine hinbekomme, dachte ich und verdrehte dabei leicht die Augen, welches Delara nicht verborgen blieb. „Ich verstehe dich. Aber wir sorgen uns einfach um dich. Ich hab Lasir noch nie so gesehen er ist wie ausgewechselt. Als hätte ein Monster, getrieben von Hass und Mordlust seinen Platz eingenommen! Bist du sicher dass du da alleine reingehen willst.“ Ich zögerte und doch nickte ich und sagte: „Ja ich möchte gern alleine reingehen, er wird mir nichts tun auch wenn er nicht er selbst ist.“ „Woher willst du das wissen, er hat selbst mich versucht zu töten und ich kenne ihn seit mehr als 100 Jahren.“ Ich zuckte mit den Schultern und sagte: „Ich weiß es nicht aber ich hoffe es. Ansonsten muss ich die Konsequenzen tragen.“ Delara sah mich entgeistert an: „Marie das ist töricht, er wird dich töten.“ Ich ging zur Tür und umschloss die Klinke mit meiner Hand: „Dann ist das so, sagte ich zu Delara ohne sie anzusehen, wenn du nichts dagegen hast würde ich jetzt gern mit Lasir reden.“ Ich drehte mich zu Delara um und grinste an, als ich ergänzend sagte: „Und ruf bitte deinen Social Spirit zurück!“ Delara nickte und doch sah ich in ihrem Blick, dass sie nicht begeistert davon war, mich alleine ohne jeglichen Schutz zu Lasir zu lassen.
Ich atmete tief ein und betrat den Raum. Mit einem letzten Blick zu Delara schloß ich die Tür. Ich stellte mich mit dem Rücken zur Tür und schaute mich um. In dem Raum stand ein großes Himmelbett, auf das ich nur mit einer Trittleiter kommen würde, weil es so hoch war. Dann stand da noch eine schöne altertümliche Kommode. Und dann sah ich Lasir, er saß auf einem edlem Sessel und starrte mich mit einem Grinsen an , welches mir eine Gänsehaut bescherte. „Schön dass du mich besuchen kommst!“ Ich trat zaghaft einige Schritte vorwärts. Lasir sah elendig aus, er hatte zentimeter dicke Augenringe und wirkte wie ein zerbrechlicher alter Mann. „Hallo Lasir, ich bin gekommen um von dir zu erfahren, was Rhackel wollte, als er hier in den Clan kam!“ Lasir hustete lautstark und ich konnte den Geruch von Blut wahrnehemen. Er litt wirklich sehr unter der Vergiftung. „Er wollte dich! ,ich zitterte kurz doch konnte mich schnell wieder beruhigen, Er sagte du wärst mit ihm verbunden und er dir deine Mutter wiedergeben könnte.“ „Hat er noch etwas gesagt?“ Lasir verkrampfte sich und knurrte bedrohlich. „Verschwinde, schnell!“ ,keuchte er. „Versuch dich zu beruhigen., Lasir. Kämpfe dagegen an!“ ,ich ging einige Schritte auf ihn zu. Plötzlich schaute er mir in die Augen und ich konnte erkennen, dass er sich in jedem Moment verwandeln könnte.
„Verschwinde, los jetzt.“ Ich ging zu Lasir und legte ihm meine ziternden Hände auf die Schultern um ihn zu beruhigen. Ich dachte es funktioniert, da sich sein Körper entspannte, doch mit einem schmerzerfülltem Schrei krümmte er sich auf dem Boden. Als nächstes sah ich Lasir in der Gestalt eines Wolfes. Er fixierte mich mit seinem Blick, welcher erkennen ließ, das Delara recht hatte. In ihm steckte wirklich ein Monster, welches nur noch von Hass und Mordlust getrieben wurde. Trotzdem wich ich nicht zurück, als ich sagte: „Lasir kämpfe dagegen an!“ Lasir jauelte auf und sprang auf mich zu und warf mich auf den Boden. Er war direkt über mir und sah mich an als würde er mich nicht kennen.
Lasir zeigte seine Zähne und knurrte mich an. Sein speichel trofte mir auf mein Gesicht und begann meine Haut zu verätzen. „Lasir!“ ,schrie ich und plötzlich wurde er an die Wand geschleudert.
Schnell stellte ich mich wieder hin und wischte mich den ätzenden Speichel vom Gesicht. Auch Lasir stand schnell wieder rauf den Beinen und schüttelte sich, bevor er mich Knurrend ansah.
Auf einmal sah ich ein leuchten um Lasir herum, welches er aber anscheint nicht wahrnahm. Es umzog ihn wie ein Aura. Und plötzlich wie durch einen Geistesblitz wusste ich was zu tun war. Zitternd ging ich auf Lasir zu der mich noch immer knurrend ansah. Ich umarmte ihn und spürte wie er sich im nächsten Moment wieder zurückverwandelte. Nach Luft ringend sagte Lasir: „Marie es tut mir so leid, ich weiß nicht wie das geschehen konnte.“Schon in Ordnung du warst nicht du selbst und mir geht es gut.“ „Was war das gerade, ich spürte nur noch deine Umarmung und dann fühlte ich wie ich mich zurück verwandelte.“ „Ich weiß es auch nicht, das einzige was ich sagen kann ist das um dich herum ein helles Licht war und plötzlich wusste ich was ich tun musste.“ Lasir sah auf den Boden bevor er sagte: „Du wolltest doch wissen was Rhackel noch von uns wollte.“ Ich nickte. „Er hat gesagt, dass es sein Plan ist die Welt zu unterwerfen und dass du die Kraft dazu hast. Er will die Werwölfe, die Vampire und die Menschen zu seinen Untergeben machen und dann die Welt nach seinem Willen neu formen.“
Lasir schaute mir eindringlich in die Augen als er sagte: „Marie, tu mir einen Gefallen. Besiege Rhackel.“ „Und wie soll ich das machen?“ „Die Legende besagt, dass einzig und allein der Drachendolch dazu in der Lage ist. Das Pronlem ist aber, dass dieser Dolch anfangs keine besonderen Fähigkeiten hat. Erst wenn er mit einer Drache des Mondrachen veredelt wurde, kann man damit einen Sheogh töten. Doch bevor der Dolch geschmiedet werden kann, muss der Sheogh der damit getötet werden soll die Schuppe berühren, welches es unmöglich macht diesen Dolch zu fertigen.“ „Ich danke dir Lasir, ich verspreche dir ich werde eine Möglichkeit finden Rhackel zu töten. Und jetzt versuch ein wenig zu schlafen.“ Lasir nickte und legte sich auf das Bett. Ich ging zur Tür, als Lasir abschließend sagte: „Es tut mir wirklich leid Marie.“ Ich nickte. „Viel Glück!“ ,hörte ich Lasir gähnend sagen, als ich die Tür hinter mir schloss.
„Marie, Gott sei dank dir geht es gut.“, sagte Nathan der mich umarmte als ich die große Eisentür öffnete. Delara sah mich erleichert an, als auch Alina und Adam zu mir kamen und mich erleichtert umarmten. „Was ist passiert? Wir haben dich schreien gehört und wollten zu dir um dir helfen aber die Tür ging nicht auf.“ ,sagte Alina hysterisch. „Delara du hattest Recht. Er ist nicht er selbst.“ Ich schaute auf den Boden. „Ich fürchte er lebt nicht mehr lange. Er hat sich verwandelt und hat mich danach angesprungen. Sein Speichel ist auf meine Gesicht getropft. Es hat fürchterlich gebrannt als würde meine Haut verätzen.“ Nathan prüfte mit angestrengtem Blick mein Gesicht.
„Er hat mir erzählt was Rhackel wollte als er hier war. Er will dass ich ihm helfe eine neue Welt zu erschaffen. Eine Welt in er er der alleinige Herrscher über Vampire, Werwölfe und Menschen ist.“ „Das können wir nicht zulassen, wir müssen ihn töten!“ ,sagte Alina lautstark. „Genau da liegt das Problem. Rhackel kann nur mit dem Drachendolch getötet werden. Und der muss erst geschaffen werden.“ „Und wie machen wir das?“ ,fragte Nathan. „Wir brauchen eine Schuppe des Monddrachen, diese Schuppe muss Rhackel berühren, erst dann können wir dem Dolch die Kraft geben Rhackel zu töten. ,ich ging zu Delara, die den Blick senkte. Delara weißt du wo der Dolch ist?“ Sie nickte: „Er ist in Rhackels Anwesen in England.“
„Na groß artig! Und wie sollen wir jetzt den Dolch bekommen?“, meldete sich Adam zu Wort. „Keine Ahnung aber vielleicht weiß Thero ja wie wir ihn bekommen. Er kommt zu uns auf den Ball, da werde ich in nach dem Dolch befragen.“ Delara nickte mir zu und sagte: „Gut und ich versuche eine Lösung zu finden, das Gift aus Lasir´s Körper zu bekommen.“ Mit einem Nicken verabschiedeten wir uns von Delara, die durch die Eisentür verschwand.

17. Kapitel

Der Tag des Maskenballs war gekommen. Es klopfte an der Tür und so ging ich schnell hin und öffnete sie. Plötzlich kamen mir zich Leute entgegen die alle einen große Koffer in der Hand hatten. Als letztes trat Zoey durch die Tür und stahlte mich grinsend an. „Ihr dürft euch glücklich schätzen, nur für euch habe ich mein komplettes Stylisten Team mitgebracht und die verpassen euch eine tolle Frisur und ein umwerfendes Make- up.“ „Ähm, danke aber wieso machst du das?“ Zoey sah mich leidend an: „Ich wollte mich entschuldigen, dafür dass ich euch zu Lasir geschickt habe ohne zu sagen, dass man ihm im Moment nicht trauen kann. Es tut mir ehrlich leid.“ „Schon in Ordnung, Adam hat uns abgefangen und hat gesagt, dass du es nicht so gemeint hast.“ Ich lächelte sie an und sie grinste zurück. Wer weiß vielleicht werden wir ja noch Freunde, dachte ich als ich die Haustür schloss.
Innerhalb einer halben Stunde wurden Alina und ich von Zoey Stylisten Partytauglich gemacht. Geschockt sagte Alina plötzlich: „Verdammt wir haben das wichtigste vergessen!“ Verdutzt sah ich sie an: „Wieso wir haben unsere Kleider doch.“ „Die meinte ich nicht wir gehen auf einen Maskenball ohne Masken.“ „Verdammt stimmt, wo bekommen wir denn jetzt noch welche her.“
„Wenn ihr mich nicht hättet!“ ,sagte Zoey wärend sie in einem Koffer kramte. Kurze zeit später holte sie zwei wunderschöne Masken herraus. Eine tiefrote mit strass und ein schwarze ebenfalls mit Strass verziert. „Zoey du bist die beste!“ ,sagte ich als sie uns die Masken reichte. „Erzähl mir bitte etwas was ich noch nicht weiß!“ Sofort fingen wir drei an zu lachen, bevor Alina und ich nach oben gingen und unsere Kleider anzogen.
„Alina, Sam ist da!“ ,hörten wir Zoey von unten rufen. Zögernd ging Alina aus dem Zimmer und sagte abschließend zu mir bevor sie Treppe hinabging: „Wir sehen uns nachher, okay!“ „Okay! Und Alina! ,sie drehte sich noch einmal zu mir um, Du siehst toll aus!“ „Danke du auch!“ Mit einem Lächeln verschwand sie die Treppe hinab. Ich hörte nur noch die Tür und wartete nun auf Nathan.
Die Zeit wollte gar nicht verstreichen bis ich zehn Minuten später Nathan´s Stimme hörte. Hibbelig ging ich die Treppe hinab, als Zoey mich rief. Nathan trug einen edlen schwarzen Anzug, in dem er irgendwie reifer als sonst aussah. Langsam ging ich die Treppe herab und wünschte mir, meine Mutter könnte mich jetzt sehen. Ich spürte wie mir eine Träne die Wange herab lief, als ich fast unten ankam. Nathan sah mich an und wusste das etwas nicht stimmte. Er eilte die Treppe zu mir hinauf und fragte mich besorgt: „Was ist los?“ „Nichts ich wünsche mir nur Mom wäre jetzt hier.“ Nathan nahm mich kurz in den Arm, bevor er mir sanft die Träne aus dem Gesicht wischte. „Lass uns ein Foto machen dann kann sie sehen wie wunderschön du aussiehst.“ Ich lächelte Nathan an und nickte.
Nachdem Zoey das Foto gemacht hat. Klopfte es an der Tür. „Jetzt können wir alle zum Ball.“ Zoey ging in ihrem Knielangen und Hautengem weißen Kleid zur Tür und öffnete Adam die Tür.
Als wir an der Schule ankamen stiegen wir aus Adam´s Wagen und wollten gerade in das Gebäude gehen, als ich eine Person an dem Baum sah an dem Sam immer in seinem Buch vertieft war. Schnell sagte ich: „Geht schon mal vor ich komm gleich nach!“ Verwundert gingen die drei in die Schule. Vorsichtig ging ich auf die Person zu. Es war Thero. „Hallo Marie, ich wusste du würdest mich erkennen.“ „Hallo Thero, kommst du mit rein.“ Er nickte und so gingen wir gemeinsam in die Schule wo wir sogleich zu Zoey, Alina, Sam, Adam und Nathan gingen. Nathan sah Thero mit finsterem Ausdruck an und fragte: „Marie wer ist das.“
„Das ist Thero.“ „Freut mich euch kennenzulernen.“ ,sofort entspannte Nathan sich wieder und umschloss mich mit seinem Arm um meine Taille. „Also worauf warten wir noch lasst uns tanzen.“ ,sagte Adam mit ansteckend guter Laune. Sofort gingen wir Adams Vorschlag nach und tanzten 2 Lieder durch bis ein langsamer Song kam. Sofort kamen sämtliche Pärchen zusammen und tanzten eng umschlungen auf der Tanzfläche. Auch Nathan und ich waren unter den Pärchen.
„Und wie findest du den Abend.“ ,fragte ich ihn. „Er ist wunderschön, genau wie du!2, schnell beendete er den Satz mit einem Kuss.
Nach dem Lied wurden wir aufgefordert alle unsere Masken aufzusetzten, danach wurden Alina und ich auf die Bühne gebeten um unseren Song zu performen. Als wir oben auf der Bühne standen, bewegte sich plötzlich nicht mehr. Ich blickte zu den anderen doch keiner bewegte sich. Ich schaute mich um und sah Rhackel, wie er an der Wand lehnte und mich anstarrte. „Hallo Marie !“ ,sagte er als plötzlich sein Social Spirit auf mich zu kam und sich vor mir aufstellte. „Was willst du hier?“ „Ich will mich nur mit dir unterhalten. Ich weiß das du bei Lasir warst und ich weiß von dem Licht. Und ich weiß über euren Plan bescheid.“ Ich schluckte: „Welchen Plan?“ ,tat ich als würde ich von nichts wissen. „Spiel nicht die dumme, Marie. Den Plan mich mit dem Drachendolch zu töten. Aber ich muss dir leider sagen das wird nichts.“ „Und wieso sollte es nichts werden, vielleicht weil du denkt, dass du das stärkste Wesen auf der gesamten Welt bist. Da muss ich dich leider entäuschen das werde ich sein und ich werde die jenige sein die dir dein Herz durchbohrt.“ Auf einmal fing er an zu lachen, was mich erschaudern ließ. „Du hast recht du wirst das stärkste Wesen auf der Welt sein, aber du wirst mich nicht töten.“ „Wie kannst du dir da so sicher sein?“ „Ich weiß es weil ich mit dir verbunden bist, daher weiß ich was du machen wirst und was nicht.“
Gerade als ich was antworten wollte, war er verschwunden und alles was zuvor wie eingefroren war bewegte sich wieder. „Marie was ist los?“ ,fragte Alina mich als sie sich zu mir stellte. Ich schaute sie an und sagte: „Rhackel war hier!“ Sie sah mich entgeistert an und blickte kurze Zeit später um sich. Ihr Blick blieb auf Nathan haften, der gerade die Bühne heraufstürmen wollte.
„So wie es aussieht müsst ihr noch einen kleinen Moment auf den Auftritt warten.“ Mrs Salmaro gab dem DJ das Zeichen ein weiteres Lied zu spielen, bevor sie zu mir und Alina kam um uns von der Bühne zu holen. Mrs Salmaro sah mich mit einem eindringlichen Blick an, sodass ich ihr erzählte was gerade passiert war. „Das ist gar nicht gut, wenn Rhackel weiß das wir wissen wie wir ihn töten können, dann müssen wir versuchen ihm den Dolch irgendwie abhzunehmen!“ Ich nickte. „Aber wie sollen wir das anstellen?“ ,fragte Nathan der mich beschützend umarmte.
„Ich glaube, ich weiß wer uns helfen kann!“ ,sagte ich und sah die fragenden Gesichter der anderen. „Du hast recht, ich weiß wie ihr Rhackel den Dolch entwenden könnt, aber es wird nicht einfach.“ Erschrocken drehte ich mich um. Schnell grinste ich Thero an, der hinter uns stand und offenbar alles mit angehört hatte.
„Seid ihr sicher das ihr das wissen wollt?“ Ich nickte und sagte: „Ja wir wollen es wissen.“ Thero atmete tief ein, bevor er sagte: „Um an den Dolch zu kommen müsst ihr ihn schwächen!“ „Und wie sollen wir das anstellen?“ ,fragte Nathan bevor ich es tat. „Im Schloss Balmoral. Ungefähr 80 km von der Schottischen Stadt Aberdeen entfernt, hat Rhackel seine Unterkunft errichtet. Im Schloss hält er mehrere Vampire und Werwölfe als Untergebe, die ihm alles Begehren lindern. Unter ihnen ist die Vampirin Marissa, sie weiß wie man Rhackel seiner Kraft berauben kann, da sie einige Zeit mit ihm leirt war.“ Fragend sah in die Runde, als ich sagte: „Und wie sollen wir da hinkommen?“ „Mit mir!“ ,sagte Thero und grinste mich an. Er drehte sich um und ging mit einer Handbewegung davon, die uns signalisierte, ihm zu folgen.
Als wir vor der Schule waren drehte sich Thero wieder zu uns und sagte: „Ich möchte euch jemanden vorstellen.“ In dem Moment landete eine schimmernder Drache direkt vor uns. Gebannt von der Schönheit ging ich einige Schritte vor, als ich Theros Stimme hörte: „Ich würde vorsichtig sein Marie, sie ist Fremden gegenüber nicht sehr freundlich.“ „Sie?“ ,fragte Nathan unglaubwürdig.
„Das ist mein Social Spirit, sie heißt Galmina und ist der Eisdrache und der Drache der Meere. Außerdem ist sie die Schwester von Tiamat.“ Mit dem letzten Wort sah Thero mich musternd an.
Ich wandte den Blick von Thero und fixierte erneut Galmina, die mir ihren Kopf entgegenstreckte. „Interessant, sie spürt Tiamat und daher erkennt sie auch dich.“ Langsam fing ich an ihren Kopf zu berühren, als sie plötzlich aufschrak. „Rhackel, noch immer hier?“ ,sagte Thero mit distanzierter Stimme. „Natürlich ich möchte doch unserer kleinen Marie noch das Ende der Geschichte erzählen.“ Mit finsterem Ausdruck sah er mich an, wodurch ich hinter mir das Knurren von Nathan hörte. „Dann erzähl, mal sehen wie du deine Niederlage siehst!“ Jetzt ginste Rhackel mich an, doch Nathan beruhigte sich nicht, also sah ich zu ihm und erschrak. Er wirkte,als wäre er kurz davor sich zu verwandeln.
Ich ging langsam zu Nathan und hielt ihn am Arm und versuchte ihn zu beruhigen. Er sah mich erschrocken an und es schien zu funktionieren, er entspannte sich langsam wieder. „Warum meine Niederlage. Lasir hat dir den Grund für meinen Besuch genannt, die Vampire, die Werwölfe und die Menschen werden diejenigen sein, die diesen Kampf verlieren werden.“ Rhackel schaute mich wieder finster an. Plötzlich spürte ich wie Nathan sich hinter mir verwandelte. Ich blickte zurück und erschrak. Nathan war größer geworden seit ich ihn das Erste mal als Wolf gesehen hatte.
„Kirin scheint bereits nach dir zu rufen, Wolf. Deine Größe ist ein eindeutiges Zeichen dafür. Bald ist es soweit, ich schätze in weniger als einer Woche wird Kirin in dein Leben treten.“ Thero ergänzte als er mich ansah: „Doch es werden unglaubliche Schmerzen sein, wie bei der Ersten Verwandlung in einen Wolf.“ Rhackel ergriff wieder das Wort: „Marie ich mache dir ein Angebot, du hilfst mir eine Neue bessere Welt zu erschaffen und dafür krümm ich deinen Freunden kein einziges Haar!“ „Du kannst soviele Drohungen aussprechen wie du willst,trotdem werde ich dir niemals bei deinem Streben nach Macht helfen. Ich stehe zu meinen Freunden und sie zu mir. Und unsere Freundschaft wird dein Untergang sein.“ Meine Stimme wurde von einer ungewohnten Stärke unterstützt.
Rhackel lachte und stand im nächsten Moment direkt vor mir. „Wenn du mir nicht hilfst wirst du genau wie die anderen die sich gegen mich stellen sterben.“ Ich hörte Nathan laut und bedrohlich Knurren, bevor er aufheulte und Rhackel mit einem einzigen Sprung angriff. Doch Rhackel wehrte seinen Angriff ab, indem er Nathan am Hals hielt und würgte, wodurch er sich zurück verwandelte. „Lass ihn los!“ ,schrie ich Rhackel an. Er sah mich an und schleuderte Nathan mit einer leichtigkeit hinter ihn an die Wand der Schule. Total geschockt sah ich bewegungsunfähig zu wie Nathan gegen die Wand schlug und leblos auf den Boden fiel.
„Nathan!“ ,schrie ich als Rhackel mich festhielt. Ich schaute Rhackel finster ins Gesicht und sagte drohend: „Lass mich sofort los!“ Zu meiner Verwunderung tat er es auch, wodurch ich schnell zu Nathan rannte. Als ich bei ihm war kniete ich mich neben ihn und bemerkte, dass sein Puls sehr schwach war. Schnell blickte ich zu Rhackel und sagte: „Sollte ihm irgendetwas fehlen, schwör ich dir wirst du schneller den Dolch in deinem Herzen haben, als du deinen eigenen Namen schreiben kannst.“ Mein Blick wanderte wieder zu Nathan, als mir Tränen über die Wange liefen und ich anfing zu schluchzen: „Nathan bitte,tu mir das nicht an.“ Ich legte meinen Kopf auf seine Brust, als ich ein wärmendes Gefühl in der Magengegend verspürte. Plötzlich spürte ich in mir die Anwesenheit von etwas, als es mich im nächsten Moment wie ein Blitz durchfuhr.
„Marie!“ ,stotterte Nathan sichlich unter schmerzen. „Psst, nicht sprechen.“ Ich legte ihm eine Hand auf die Brust und sagte: „Bleib ruhig liegen!“ Er nickte zögernd, als ich mich aufstellte und langsam zu Thero ging. Wohlbedacht, dass Rhackel mich noch immer musterte. Ich sah Thero mit einem Grinsen an und sagte: „Galmina wusste es.“ Thero sah mich an, als wüsste er nicht wovon ich rede, also erklärte ich es ihm mit einem einzigen Wort: „Tiamat!“ Nun ging ich zu Galmina und streichelte ihren Kopf, als sie mir diesen hinstreckte.
Ich sah zu Nathan und sagte ihr, sie solle ihn zum Clan der Werwölfe bringen. Ohne das ich wusste ob sie es tut, breitete sie ihre Flügel aus und ging zu Nathan um ihn sacht, in ihrem Maul in die Sternenlose Nacht hinfort zutragen. „Interessant, sie hört also auch auf dich!“ ,sagte Rhackel mit noch immer musterndem Gesichtsausdruck. Plötzlich schmerzte es in meinem Herzen, wodurch Alina, Zoey, Adam und Thero schnell zu mir kamen. Mit ruhiger Stimme sagte ich: „Auch ich möchte euch nun jemanden vorstellen.“
Als ein großer lilaner Drache aus dem Himmel direkt vor uns landete sagte ich, meinen Blick zu Rhackel gewandt: „Darf ich vorstellen Tiamat der Drache des Mondes. Mein Social Spirit.“ Rhackel wich leicht zurück, als ich seinen Social Spirit sah. Die Schlange türmte sich genau wie zuvor in der Sporthalle, vor mir auf.

„Marie, dass ist deine letzte Chance, mein Angebot anzunehmen, solltest du dich weigern dann...!“ „Dann WAS?“ ,fragte ich mit starker Stimme, als ich ein paar Schritte auf Rhackel zuging. „Willst du mir etwa auch meine Freunde nehmen, so wie du mir meine Mutter genommen hast?“ Rhackel lächelte, wodurch ich lautlos schluckte, als Worte aus meinem Mund kamen, wo ich nie gedacht hätte mal so zu klingen, denn meine Stimme, klang Selbstbewusst und siegessicher, wodurch Rhackel ein wenig zurückwich. „Ich sage es dir jetzt ein letztes Mal und ich hoffe für dich du kapierst es endlich. Ich werde mich dir niemals anschließen, eher sterbe ich, doch bevor ich das tue, bringe ich dich eigenhändig um, in dem ich dir den Dolch in dein einskaltes Herz stoße und dabei zusehen, wie der letzte Funken leben deinen Körper verlässt.“ Ich drehte mich um und gab den anderen, das Zeichen sich auf den Rücken von Tiamat zu setzten. Gerade als ich es ihnen gleich tun wollte, sah ich noch einmal mit finsterer Miene zu Rhackel, der einen Ausdruck auf seinem Gesicht hatte, als würde er sich fürchten. Ich stieg auf und wir flogen mit Tiamat zurück zum Clan der Wölfe.

18. Kapitel

 

„So wir sind da!“, sagte ich als Tiamat gelandet war und sich wie zuvor an der Schule auf den Boden legte. Als erstes stieg Zoey schnell ab und kniete sich auf den Boden mit den Worten: „Endlich wieder auf dem Boden!“ Ich fing ein wenig an zu lachen als Thero und ich von Tiamats Rücken stiegen. Ich krauelte den Kopf von Tiamat, bevor sie sich mit einem abschließenden Blick zu Thero und Zoey in die sternenlose Nacht zurück schwang. „Lasst und reingehen!“ ,sagte ich nachdem Tiamat nicht mehr zu sehen war. Thero öffnete die Eingangstür und so gingen wir auf direktem Weg in den großen Raum, in dem wir zuvor mit Delara geredet hatten. Ich trat durch die Tür, die uns von den anderen trennte, als ich gerufen wurde. Verwirrt drehte ich mich um und sah Lasir. „Lasir was machst du hier? Du sollst dich doch nicht so viel bewegen.“ Er sah mich erleichert an. „Marie dir geht es gut! Nathan wurde von einem Drachen hier hergebracht. Nathan sagte, dass Rhackel beim Ball war, stimmt das?“ ,beendete er den Satz mit einem erschöpften Keuchen. Ich nickte und ging auf Lasir zu. „Geht schon vor ich bring Lasir zurück in sein Zimmer!“ Ohne zu wiedersprechen verschwanden Zoey und Thero durch die Tür zum großen Saal.
„Komm Lasir lass uns zurück gehen!“ Wir gingen durch die Tür zu seinem Zimmer, als ich erschrak. Im kompletten Raum waren an den Wänden tiefe Kratzspuren. „Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle, dass passiert jetzt viel öfter und es ist schmerzvoller als zuvor.“ Ich sah zu Lasir und sagte: „Keine Sorge wir bekommen das schon hin.“ „Ich danke dir Marie! Und jetzt geh zu Nathan er braucht dich. Ich kommschon zurecht!“ „Bist du sicher, Nathan wird es verstehen wenn ich später zu ihm komm.“ „Ich bin sicher und jetzt geh!“
Ich drehte mich um und ging zur Tür. Ich blickte ein letztes Mal zu Lasir und lächelte ihn als ich sagte: „Ich verspreche dir, ich beeile mich etwas zu finden, dass dir hilft!“
Nachdem ich den Raum verlassen hatte, beeilte ich mich zu Nathan zu kommen. Als ich die Tür öffnete, durch die zuvor Thero und Zoey gegangen waren, wurde ich sofort von Galmina freudig begrüßt, in dem sie mir ihren Kopf entgegenstreckte. Kurz gab ich mich ihrer Freude hin und berührte sie sanft, als ich mich ihr abwandte und zu Zoey ging, die am Boden vor Nathan kniete.
„Wie geht es ihm?“ ,fragte ich schnell, als ich sah das er sich nicht bewegte. Zoey erschrak: „Musst du mir so einen Schrecken einjagen!“ Nachdem sich ihr verschnellerter Atem wieder beruhigt hatte sprach sie weiter: „Den Umständen entsprechend geht es ihm gut, der Heilungsprozess hat bereits begonnen. Doch er hat schwere innere Verletzungen.“

Bei den letzten Worten kniete ich mich besorgt auf die andere Seite von Nathan und hielt seine schlaffe Hand. „Marie!“ ,sagte Nathan mit schmerzverzerrtem Gesicht. „Pst, nicht reden du hast innere Verletzungen. Bleib ganz ruhig liegen.“ ,ich lächelte ihn an, als mir eine Träne über die Wange lief. Er bewegte die Hand die ich mit meiner umschloss und strich über meine Wange um die Träne wegzuwischen.
Kurze Zeit später fragte ich Zoey: „Wo ist eigentlich Thero?“ Zoey zuckte nichts wissend mit den Schultern als ich hinter mir Thero hörte. „Ich habe mit Delara geredet und ihr die aktuellen Geschehnisse übermittelt.“ Ich drehte mich um und sah ihm in die Augen als ich sagte: „Bitte bring Nathan in ein Zimmer damit er sich ausruhen kann.“ Thero nickte, kam auf uns zu und hob Nathan hoch. Dann verschwand durch die Tür, durch die ich zuvor in diesen Raum kam. Auch ich stand auf und folgte ihm durch die selbe Tür.
Doch ich ging nicht in ein Zimmer, sondern ich ging nach draußen um frische Luft zu schnappen. Draußen angekommen, spürte ich sofort wie das Mondlicht auf mich fiel. Ich sah zum Himmel hinauf und bestaunte den Mond. Plötzlich hörte ich hinter mir ein rascheln im Wald.
„Wer ist da?“ ,fragte ich. Dann trat Tiamat aus dem Wald un schaute mich freundlich an. „Tiamat, du hast mich erschreckt!“ ,sagte ich erleichtert. Tiamat kam mit gesenktem Kopf zu mir. „Schon okay!“ ,sagte ich und streichelte ihren Kopf.
Nachdem ich geschätzte 10 min Tiamat gestreichelt hatte, hob sie ihren Kopf zum Himmel und schaute zum Mond. Sie schloss langsam ihre wunderschönen lila leuchtenden Augen und ich konnte spüren wie sie Energie vom Mond erhielt.
„Und wie fühlt es sich an?“ ,ich erschrak und drehte mich schnell zu der Stimme um. Es war Thero und so grinste ich ihn an. „Es fühlt sich toll an, als würden tausende kleine Vögel durch unsere Körper fliegen!“ ,sagte ich und schwang dabei meine Arme so als würde ich mit den Flügeln schlagen. Thero grinste mich nun auch an und sagte: „Marie, ich möchte dir sagen wo ich vorhin war. Es ging um Delara, sie hat sich vollends verausgabt, als sie versuchte Lasir unter Kontrolle zu bringen. Zu ihrem Unglück hat Lasir sie gebissen, die Wunde ist sehr schlimm und wird immer größer.“
Geschockt sah ich ihn an. „Bitte bring mich zu ihr!“ Thero drehte sich auf der Stelle und trat durch die Tür, die in den Clan führte. Ich berührte ein letztes Mal Tiamat und folgte Thero.
„Delara, Marie ist hier, sie möchte mit dir reden!“ ,sagte Thero sanft als er die Tür in eines der Nobel ausgestatteten Zimmer öffnete. „Lass sie rein.“ ,konnte ich die Stimme von Delara ganz schwach wahrnehmen. Thero wich zur Seite und ich konnte eintreten. Nachdem ich zum Bett ging in dem Delara nicht wiederzuerkennend lag, schloss Thero die Tür und so waren wir alleine.
„Hallo Marie! Wie geht es dir?“ ,versuchte sie mit klarer Stimme zu sagen. Ich lächelte sie an: „Hallo Delara mir geht es gut! Aber wie fühlst du dich? Ich habe das mit Lasir soeben erfahren.“ Delara hustete sichlich unter Schmerzen und antwortete mit schwacher Stimme: „Mir geht es den umständen entsprechend gut. Es tut mir so leid es geht Lasir immer schlechter und ich war zu schwach, ihn zu beruhigen.“ „Nein Delara, du wolltest einem Freund in seiner Not helfen und hast dabei sogar dein Leben riskiert. Das ehrt dich. ,ich zögerte kurz, übrigens Rhackel,war heute bei unserem Maskenball und hat mir gesagt wie ich Lasir helfen kann.“ Schnell richtete sich Delara auf und sah mich mit musterndem und neugierigen Blick an. „Und wie kannst du ihm helfen?“ Ich schaute ihr in die Augen und sagte: „Er muss mein Blut trinken, . . . . . , mein gesamtes Blut. Lasir muss mich töten damit er leben kann.“ Delara schüttelte den Kopf: „Nein, das kann nicht sein es muss eine andere Lösung geben. Das kann einfach nicht!“ „Ich weiß nicht ob es noch ein andere Möglichkeit gibt, aber wenn es sie gibt werde ich sie finden, sonst werde ich mich für ihn opfern.“ Delara griff mich jetzt unsanft an den Armen: „Marie das kannst du nicht machen, du bist die Blitzkriegerin, irgendeine andere Möglichkeit muss es einfach geben!“ Ich löste mich vorsichtig aus ihrem Griff und sah direkt in ihre goldenen Augen und sagte: „Es ist meine Schuld das Lasir überhaupt erst in dieser Lage ist, ich hätte gleich mit Rhackel gehen sollen als er hier war. Aber ich verspreche dir ich werde etwas finden um ihm und dir zu helfen.“ Erleichtert ließ Delara ihre Hände wieder sinken und rutschte zurück unter die Decke.“Ich sollte besser gehen, damit du dich ausruhen kannst.“ Mit diesen Worten verließ ich das Zimmer und schloss hinter mir die Tür.
„Es geht ihr wirklich sehr schlecht!“ ,dachte ich, als ich zu Zoey und Thero zurückging. Thero sah mich entmutigt an, also glitt mein Blick zu Zoey und sagte: „Ich werde nach Hause gehen, bitte ruf mich sofort an, wenn Nathan aufwacht!“ Zoey nickte und so ging ich zu den beiden und umarmte Zoey und Thero, bevor ich mich Galmina zuwandte.
„Ich danke dir von ganzem Herzen, Galmina!“ Mit diesen Worten gab ich ihr einen leichten Kuss und verschwand danach durch die Tür nach draußen.

Tiamat stand noch in der selben Position wie zuvor. Langsam ging ich auf sie zu und krauelte sie. Tiamat senkte ihren Kopf und legte sich auf den Boden damit ich aufsteigen konnte.

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Tag der Veröffentlichung: 03.04.2012

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