Wer den Schaden hat ...
… braucht für den Spott nicht zu sorgen! Meint Ihr wirklich? Ha ha ha!
Falsch gedacht! Gebt zu, Euer erster Gedanke war doch bestimmt der - Was mag der Kleine ausgefressen haben, dass ihn jemand mitten im November pitsch patsch nass macht? Wer mag sich so maßlos über ihn geärgert haben? Vielleicht ein Nachbar? Oder gar seine eigenen Dosenöffner? -
Pah, Ihr liegt voll spezial daneben! Nichts dergleichen ist geschehen.
Es war völlig harmlos.
Nach meinem Morgenspaziergang saß ich – wie immer – brav vor der Terrassentüre. Miauen brauchte ich nicht, weil meine Dosenöffnerin oft genug durchs Wohnzimmer spazierte. Sie hat mich dann auch gleich entdeckt, erfreut die Türe geöffnet und mich herein gelassen.
Aber was war das? Mit einem schnellen Griff packte sie mich und säuberte mir mit einem Papiertuch alle vier Pfoten. Dabei waren sie ganz sauber und trocken. Hm! Das mag ich absolut nicht, weil ich die Wäsche lieber selber in die Pfote nehme. Und dann – nun kommt’ s – roch sie plötzlich an meinem Fell und rümpfte die Nase.
„Pfui, Charly, Du stinkst aber!“ meinte sie ein wenig vorwurfsvoll. „In welchem Mist hast Du Dich denn gewälzt? Am besten brausen wir Dich gleich ab, Charly. So kannst Du Dich hier nirgendwo hinlegen. Ist ja eklig!“
Kurz entschlossen wurde ich geschnappt und mit warmem Wasser zunächst einmal abgebraust. Anschließend bekam ich mein Fell vom Kopf bis zur Schwanzspitze mit Shampoo eingeschäumt.
Och, das gefiel mir nicht schlecht. Ich mag ja Wasser und den Brausenschlauch lehne ich auch nicht ab. Genüsslich ließ ich mir das Shampoo mit warmem Wasser abspülen. Kurze Zeit später wurde ich dann mit einem Handtuch vorsichtig abgetrocknet. Meine Dosenöffnerin setzte mich auf den Boden und wickelte mich immer wieder ins Handtuch ein, bis es letztendlich total nass war. Ich schüttelte mich dreimal kräftig und flitzte in den Keller hinunter. In der Diele hockte ich mich auf den Teppich und prüfte zuerst einmal die Nässe meines Felles. Dann putzte ich mich eine Weile, während meine Dosenöffnerin die Fotos von mir schoss.
Sind doch gelungen, was? Ich bin eben ein toller Kater!
Im Hobbyraum habe ich es mir dann in einem Sessel neben der Heizung gemütlich gemacht und ein längeres Schläfchen gehalten.
Als ich erwachte war mein Fell wieder trocken, seidig glänzend und weich.
Es hat mir nicht schlecht gefallen – aber jeden Tag möchte ich solch eine Prozedur denn doch nicht über mich ergehen lassen müssen.
Euer Charly.
© Helga Salfer
Texte: Texte und Fotos © Helga Salfer
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Tag der Veröffentlichung: 24.11.2009
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