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Entführt für immer vielleicht
Es war heiß und dunkel ich lag auf einer harten alten Matratze und fühlte mich als würde ich streben. Ich weiß nicht wie lange ich schon hier in diesem LKW war aber es waren sicher schon einige Tage. Ich frage mich wohin die so viele Mädchen bringen wollen. Hoffentlich haben sie nicht vor uns an irgendwelche Männer zu verkaufen. Das wäre wirklich mein schlimmster Albtraum, ich möchte meine Jungfräulichkeit nicht an irgendeinen perversen Idioten verlieren. Mein Hals brennt weil meine Kehle so trocken ist und mein Magen schmerzte ununterbrochen. Ich weiß einfach nicht wie lange ich das noch aushalten kann und muss. Das einzige was ich über das Land wusste in das sie uns brachten ist, dass es extrem kalt ist. Was aber nicht besonders viel aussagt, da wir Winter haben. Wegen der Kälte konnte ich nicht schlafen weshalb ich auch noch unter Schlafmangel litt. Da ich mein Zeitgefühl komplett verloren habe kann ich nicht sagen wie lange wir unterwegs waren, als sich endlich die Tür öffnete. Unsere Entführer trugen Masken, weswegen man keinen erkennen konnte. Sie brachten uns in eine Lagerhalle und gaben uns Essen und Trinken. Sie sprachen in einer Sprache die ich nicht verstand, ich konnte nicht mal sagen wo sie ungefähr her kam. Als ich fertig war mit dem essen und trinken legte ich mich wieder auf die mir zugewiesene Matratze. Sie war zwar genau so hart wie die im LKW aber dafür war es in dem Lagerraum um einiges wärmer. Wahrscheinlich aber auch nur, weil ein paar Aufpasser hierblieben und sich selbst nicht den Arsch abfrieren wollten. Das alles ging ungefähr eine Woche bis sie anfingen Mädchen wegzuschleppen. Ich wusste nicht was aus Ihnen geworden ist oder ob es Ihnen gut ging. Das interessierte mich auch gar nicht, dass einzige was mich in dem Moment interessierte war wie lange es dauerte, dass ich eines dieser Mädchen wurde. Je länger ich in dem Lagerraum war desto mehr trieb mich das in den Wahnsinn. Sie machten so weiter, bis nur noch ich und neun andere Mädchen über waren. Als sie an heute durch die Tür kamen um jemanden zu holen, dachte ich dass sie es wie immer machen, aber komischerweise waren sie nicht zu zweit sondern mehrere. Sie brachten uns in einen Transporter. Wir fuhren nicht lange, als wir ausstiegen standen wir vor einer riesen Villa. Ich bekam kaum noch Luft. Was war wenn jetzt mein letztes Stündlein geschlagen hat und mein Albtraum war wird. Sie brachten uns in die Villa zu einer älteren Dame. Irgendwie hatte ich das Gefühl das sie Mitleid mit uns hatte, aber auch auf uns herunter schaute. Komisches Gefühl das sag ich euch. Als sie uns sagte ihr zu folgen klappte mir vor erstaunen die Kinnlade runter. Sie spricht unsere Sprache. Sie brachte uns in einen Umkleideraum und gab uns Dienstmädchen Kleidung in die Hand. Ich hatte immer noch Angst hoffte, aber dass das alles war weswegen wir hier waren, weil wir putzen sollten. „Wer kann kochen?“ Ein paar der Mädchen meldeten sich unsicher, ich wusste nicht wie man mit Sachen in der Küche umgeht. Sie sagte Ihnen den Weg in die Küche und wand sich wieder den Übrigen. Von den fünf übrigen wurden drei für den Garten eingeteilt und ich und ein anderes Mädchen sollten uns um das Innere des Hauses sorgen. Ich merkte schnell, dass ein Großteil der Angestellten aus meinem Land kam und auch viele der anderen unsere Sprache sprachen. Die Besitzer der Villa waren momentan nicht vor Ort weswegen es hier sehr ruhig zuging. Was, wie ich gehört hab, aber anders sein soll, wenn sie da sind. Es dauerte ungefähr zwei Wochen da tauchten sie auf einmal, unangemeldet auf und das Haus wurde ins Chaos gestürzt. Die Zimmer mussten noch einmal sauber gemacht werden und Essen musste schnell aus dem Hut gezaubert werden. Nach dem wir mit den Zimmern fertig waren sollten wir helfen das Essen rauszubringen. Während sie das gebrachte aßen mussten wir an der Wand stehen bleiben, falls sie noch etwas wünschen. Die meisten von Ihnen trugen feine Anzüge, nur ein paar trugen was anderes, was aber auch ziemlich edel und teuer aussah. Sie beachteten uns nicht im Geringsten, bis eines der Mädchen Wein über das Hemd von einem goss. Sofort änderte sich die Stimmung im Raum. Er wollte sie ausschimpfen, bis ihm auffiel, dass er sie nicht kannte. Er schaute sich um und schien erst jetzt zu bemerken, dass neue Gesichter unter den Anwesenden waren. „Alec, was hat das hier zu bedeuten?“ Auf einmal schauten alle den meiner Meinung am jüngsten Aussehenden an. Er zuckte einfach nur mit den Schultern. Es überraschte mich dass er auf Deutsch sprach. Doch da fing er auch schon an irgendwas in seiner Sprache zu Schreien. Muss wohl wütend sein. Die alte Dame wirkte bedrückt und wies uns an den Raum zu verlassen und uns wieder unseren Aufgaben zu widmen. Ich wurde von jemand anderen angewiesen ein paar Koffer auf das Zimmer zu bringen und auszuräumen. Als ich endlich beim letzten Koffer angekommen war öffnete sich plötzlich die Tür. Dieser Alec glaube ich jedenfalls starrte mich total entgeistert an. Ich erstarrte und wusste nicht was ich jetzt machen sollte. Wir starrten uns eine ganze Weile nur an, keiner wusste so genau was er jetzt machen sollte. Irgendwann kam die alte Dame vorbei und schnauzte mich an was ich denn hier machen würde. Ich erwachte aus meiner Starre und lief schnell aus dem Zimmer. Ich hörte wie jemand mir hinterher lief, aber nach kurzer Zeit wieder stehen blieb. Als ich in dem Dienstmädchenzimmer angekommen war, war niemand anderes da, was mich verunsicherte, also entschied mich nachzusehen wo die anderen waren. Dabei belauschte ich wie die alte Dame mit jemanden redete, da ich von dem Zeug eh nichts verstand interessierte es mich eigentlich überhaupt nicht. Aber als ich einmal meinen Namen aus dem Gespräch hörte blieb ich wie abrupt stehen. Da ich aber nicht im Geringsten wusste, worüber sie jetzt redeten, blieb mir nichts anderes über, als weiter zu gehen. Ich fand ein paar der andern im Wohnzimmer kniend auf dem Boden. Einige weinten und sie schienen generell ziemlich verängstigt. Als einer der sechs die wir vorher bedient haben mich entdeckte zog er mich am Arm zu den andern und drückte mich auch auf meine Knie. Ich war total verwirrt und wusste nicht was los war. Nach einiger Zeit kam die alte Dame mit dem, dem sie vorhin geredet hatte. „Ace, das ist genug. Ihr geht sofort.“ Mehr sagte er nicht sondern ging weiter. Dieser „Ace“ ging ihm hinterher und als er uns den Rücken zudrehte fingen die Mädchen an zum Dienstmädchenzimmer zu rennen. Ich Ihnen hinterher. „Oh mein Gott, dieser Typ ist vielleicht gruselig. Alex, Mila ihr tut mir so leid ihr werdet ihm bestimmt am häufigsten begegnen.“ Leider musste ich ihr Recht geben Mila und ich hatten da echt die Arschkarte gezogen. Ich musste mich auch noch um sein Zimmer kümmern. Ich hatte damals die Zimmer von Ace, Alec und Bang bekommen. Jetzt, da ich von zwei wusste wer sie waren beneidete ich Mila. Als ich merkte, dass die Gespräche um mich herum verstummten schaute ich mich um. In der Tür stand die alte Dame und wies uns an schlafen zu gehen. Ich wachte auf, als jemand die Vorhänge aufzog und Licht ins Zimmer floss. „Da die Herren wieder zurück sind werden fünf von euch einem der Herren zugeteilt werden und sich um jeden seiner Wünsche kümmern. Alexandra zu Ace , Mila zu Alec,….“ Den Rest bekam ich schon nicht mehr mit. Ich konnte den eben gehörten Worten nicht glauben. „…Alex…Alex hörst du mir zu?“ Ich schreckte hoch und guckte Mila an. „Die Alte hat gesagt, dass wir den „Herren“ das Frühstück bringen sollen. Die in der Küche haben schon alles vorbereitet.“ „Okay“ Ich lief Mila abwesend hinterher und fragte mich warum die Welt mich so hasste. Als ich mit dem Essen anklopfte bekam ich nur ein: „Stell es vor die Tür und verschwinde zu hören.“ Natürlich war ich darüber sehr erleichtert. Ace war nämlich echt angsteinflößend. Ich kümmerte mich den Rest des Tages um meine anderen Aufgaben und versuchte jedem der nicht hier arbeitete aus dem Weg zu gehen. Leider gelang mir das nicht immer so gut. Aber wenigstens piepte mein Pager nicht ein einziges Mal, ganz im Gegensatz zu den Pagern von der anderen. Die netten „Herren“ fanden es wohl sehr witzig ihren persönlichen Sklaven hin und her zu schicken. Als ich fertig war die Eingangshalle zu wischen und auf dem Weg zum Besenkammer war begegnete ich Alec. Er guckte sich verunsichert um und packte dann meine Hand und zog mich in die Besenkammer. „Du siehst ihr einfach verdammt ähnlich.“ Ich fühlte mich unwohl weil er mich anstarrte und versuchte mich aus seinem Griff zu winden, was mir aber nicht gelang. Er zog mich an sich und umarmte mich. „Bitte, beweg dich einen Moment nicht.“ Das nächste, was ich sah war ein wutentbrannter Ace, der Alec eine verpasste und mich hinter sich herzog. Hilfe!! Als wir in seinem Zimmer angelangt waren schubste er mich auf einen der Sessel und sagte: „Du wirst ab jetzt jeden Morgen her kommen dich dort hinsetzten und den Rest des Tages dort sitzen bleiben. Deine anderen Tätigkeiten werden andere übernehmen und wehe du redest auch nur ein Wort! Um acht kannst du gehen.“ Er setzte sich an seinen Schreibtisch und arbeitete. Als ich wieder zu mir kam war es stockdunkel. Ich musste wohl eingeschlafen sein. Ich hörte jemanden meinen Namen rufen, kurz darauf öffnete sich die Tür und dieser große Typ der anscheinend der Anführer oder so war trat ein. Er schien wütend zu sein. „Ace…..“, den Rest verstand ich wieder nicht. Ich war total verwirrt. Ace anscheinend auch als er sich zu mir umdreht und anscheinend total verwirrt war, weil ich noch hier war. Er ignorierte den wutentbrannten Mann neben sich und fragte mich: „Warum bist du noch hier ich habe dir gesagt du sollst um acht verschwinden.“ Jetzt starrten beide mich an und warteten anscheinend auf meine Antwort. „Bin eingeschlafen, es tut mir leid ich werde auf der Stelle gehen.“ Der eben noch wutentbrannte nahm für einen kurzen Moment einen liebevollen Gesichtszug an, der aber sofort wieder verschwand, so als ob er nie da war. Ich rannte fast zurück zu unserem Zimmer. Was für eine Show war das den bitte? Ich legte mich schlafen, aber es dauerte noch eine halbe Ewigkeit bis ich einschlief, da ich zu aufgewühlt war um zu schlafen. Am nächsten Morgen tat ich genau das, was mir aufgetragen wurde. Nach einer Stunde in diesem Sessel wurde mir tot langweilig und Ace würdigte mich nicht mal eines Blickes. Ich könnte wetten, er würde es nicht mal mit bekommen, wenn ich einfach verschwinden würde. Nach zwei weiteren Stunden hielt es nicht mehr aus und verschwand wirklich einfach. Wenn er sich jetzt umdreht bin ich ein totes Mädchen. „Bang, er hält sie da drin quasi gefangen. So etwas sollten wir niemanden antun. Wir haben diesen Mädchen alles genommen, das ist zu viel.“ Im ersten Moment fragte ich mich warum sie nicht wie sonst in einer wirren Sprache sprachen, aber das konnte ich mich gar nicht lange fragen, weil kurz darauf Ace mich von hinten an stupste. „Was machst du hier?“ Fuck! Was mach ich jetzt, ich versuchte mir auf die schnelle etwas einfallen zu lassen und nahm das erst Beste, was mir einfiel. „Ich bin auch ein Mensch, ich wollte nur auf die Toilette, aber da die für die Angestellten im deren Bereich sind war ich auf dem Weg dahin.“ Er schien nicht daran gedacht zu haben, dass ich solchen Bedürfnissen auch nachgehen muss, denn er sah verunsichert aus. „Ace.“ Der Mann, der eben mit Bang (endlich weiß ich auch seinen Namen, er ist der Chef) geredet hat kam auf uns zu. „Schön, dass ich dich doch noch sehe, bevor ich wieder aufbreche.“ „War keine Absicht.“ Ich glaub hier ist die Eiszeit ausgebrochen, wie die beiden sich ansehen, da will man einfach nur weg. Ich wollte meinen Weg einfach fortsetzten, ganz still und leise. „Du musst Alex sein.“ Erschrocken drehte ich mich um. „Wirklich eine verblüffende Ähnlichkeit.“ „Entschuldigung, aber ich wollte gerade…“ „Geh einfach.“ Ace Stimme war ein persönlicher Eissturm und ließ keinen Platz auf wieder Worte. Also ging ich schnell weiter. Bei den Klos angekommen holte ich erst mal Luft. „Yuna was machst du hier?“ Es war Mila. „Hey, ich wollte nur mal eben auf Klo.“ Sieh sah müde aus ich mache mir Sorgen um sie. „Alles okay bei dir?“ Sie wollte gerade antworten, als ihr Pager anfing zu piepen. „Es tut mir leid ich muss los.“ „Warte soll ich dir helfen?“ „Musst du nicht selbst irgendwas machen?“ „Nicht so wirklich, ich helfe dir eben und geh dann zurück. Was sollst du machen? Ich mach das und du ruhst dich kurz aus.“ „Ist das wirklich okay für dich? Ich soll ihm Tee bringen.“ „Natürlich. Bye.“ Ich machte mich auf den Weg in die Küche setzte Wasser auf uns machte soweit alles andere. Als der Tee fertig war machte ich mich auf den Weg zu Alecs Zimmer. Jetzt wo ich darüber nach dachte, wenn Ace das raus findet bin ich Hundefutter. Ich klopfte, aber es wurde nicht geantwortet also klopfte ich nochmal. Wieder dasselbe, also ging ich rein. Sofort kam ein Kissen auf mich zu geflogen. Ich fiel hin und der heiße Tee auf mich. „Langsam solltest du doch wissen, wie das hier abläuft Abschaum.“ Oh ja jetzt verstand ich das Aussehen Milas. Er schaute mich nicht mal an, wusste nicht, dass ich nicht Mila bin. „Es tut mir ja leid, dass ich sie enttäuschen muss, aber ich bin nicht Mila.“ „Und was interessiert mich das. Mach einfach deine Arbeit! Wo ist mein Tee?“ Arsch! Die Verbrennungen taten höllisch weh ich steck ihm sein Tee sonst wo hin! „Auf mir.“ Er drehte sich um mit einem Wut verzerrten Gesicht, das wie durch ein Wunder sofort, als er mich sah in ein schockiertes gewandelt wurde. „ Was machst du hier? Das ist doch eigentlich unmöglich, du müsstest doch.“ „Ich werde gehen.“ „Nein warte.“ Er kam auf mich zu und packte meinen Arm. Sofort schoss ein furchtbarer Schmerz durch meinen Körper. Ich krümmte mich etwas. „Was ist?“ Sein Gesicht sah ernsthaft besorgt aus. Ich zog meine Hand weg und schrie in an: „Falls du es noch nicht weißt heiser Tee auf Haut, die Kombi passt nicht so!“ Ich drehte mich um und wollte gehen, als er schon wieder nach meiner Hand griff, sie aber sofort wieder los ließ. „Geh nicht bitte.“ „Warum sollte ich bleiben? Ich habe wegen dir Höllen Schmerzen und bekomm wahrscheinlich verdammt viel Ärger wenn Ace mich findet. „Es tut mir leid. Bitte ich verspreche auch mich zu besser, bleib nur bei mir. Verlass mich nicht nochmal.“ Halt Stopp, was geht hier denn ab. Alec sieht so aus als ob er gleich anfängt zu weinen. Bin ich im falschen Film? Warum ist er in meiner Gegenwart so anders? „Alec, ich wollte dir noch mal Hallo sagen bevor ich wieder los muss.“ Ich und Alec drehten uns um und da stand ein Typ da, bei dem ich mir sicher war, ihm noch nie begegnet zu sein, trotzdem kam er mir bekannt vor. „Yuna du bist hier? Ich dachte du wärst zurzeit nicht da.“ Er kam grinsend auf uns zu. „Da hat Bang mich aber ganz schön erschreckt. Ich war schon geschockt normalerweise lässt er dich ja nirgends alleine hin.“ Was zum Teufel war das den jetzt? „Jed, du verstehst da was falsch…. Ich weiß nicht wie ich das sagen soll, aber das ist nicht wirklich Yuna. Ihr Name ist Alexandra. Sie ist eine Putzkraft hier.“ Ich verstand diese ganze Situation nicht, wer zum Teufel war dieser Kerl und wer war diese Yuna von der die Beiden sprachen? Ist sie der Grund, warum mich alle hier so komisch behandeln? „Ich sollte lieber wieder gehen.“ Nach dem ich das gesagt hab verzog ich mich schnell. Ich ging in die Küche um meine Verbrennungen zu kühlen. Dort traf ich auf Ace. „Wo zum Teufel warst du, du sollst nicht einfach hier herumirren.“ Er schien wütend zu sein. Mist aber auch. „Ich bin mit jemandem zusammen gestoßen als ich auf dem Klo war und hab mir meine Arme verbrannt.“ Demonstrativ hob ich meine Arme. „Ab jetzt kannst du die Toilette auf dem Flur bei meinem Zimmer benutzen nur lauf nicht mehr hier herum.“ Ich weiß nicht warum, aber diese Worte kamen mir so bekannt vor. Ich folgte ihm zurück in sein Zimmer auf dem Tisch neben dem Sessel lagen ein paar Bücher und auch eine Fernbedienung, auch wenn ich nicht verstand wo für die sein sollte. „Ich hab mir gedacht, dass dir bestimmt langweilig wird, wenn du den ganzen Tag hier rum sitzt.“ Er warf mir noch einen Pager zu. „Falls du Hunger hast oder sonst was möchtest.“ Danach setzte er sich wieder an seinen Schreibtisch und machte was auch immer. Ich wusste nicht wo der Fernseher steht oder auch nur Ansatzweise sein sollte, also nahm ich mir ein Buch und fing es an zu lesen. Ich merkte nicht das Ace das Zimmer verließ. Erst als er wütend die Tür aufstieß und hereingetrampelt kam bemerkte ich es. „Wieso warst du bei Alec?“ Na ja ich hatte gehofft, dass er das nicht erfährt. „Mila sah so müde aus, ich konnte nicht anders. Ich weiß ich hätte das nicht tun sollen, aber sie ist meine Freundin und sie ist überarbeitet und das ist eure Schuld. Ich kann nicht einfach faul rumsitzen, wenn sie so aussieht. Ich habe ihm nur einen Tee gebracht. Mehr als zehn Minuten hab ich nicht bei ihm verbracht.“ Er trat gegen sein Bücherregal und verschwand wieder. Ich hörte, wie er mich im Zimmer einschloss, nur leider musste ich genau jetzt auf Toilette. Ich hatte mehrere Stunden gelesen und jetzt wo ich aufgehört hatte merkte ich erst wie dringend ich musste. Ich lief zur Tür und klopfte dagegen. Ich wusste nicht wie lange ich das noch aushalten könnte, aber lange sicher nicht mehr. Ich klopfte und rief wie wild, aber es kam keine Reaktion. Irgendwann gab ich auf und lehnte mich gegen die Tür. Ein paar Sekunden später hörte ich einen Schlüssel in der Tür. Sie öffnete sich und ich rannte los. Natürlich folgte mir mein Retter, sein Gesicht hatte ich nicht gesehen, dafür hatte ich keine Zeit. Er folgte mir bis zur Toilette, weiter ging ja schlecht. Als ich wieder raus kam sah ich ihn gegenüber an der Wand lehnen. Mir stieg die röte ins Gesicht, weil mir die Situation peinlich war. „Warum warst du eingesperrt?“ „Ich schätze ich hab was Dummes gemacht...“ „Ich bin Damien.“ Er reichte mir seine Hand. „Eigentlich dürfen wir ja nicht mit dir reden, aber ich glaube, dass man das als Ausnahme sehen kann.“ Er lachte. Ich weiß nicht wie ich darauf reagieren soll, am liebsten würde ich am liebsten zurück in das Zimmer gehen, auch um noch mehr Ärger zu verhindern. „Ich sollte zurück.“ Irgendwie hatte ich das Gefühl das er darüber Traurig ist, aber was weiß ich schon. „Natürlich es tut mir leid, ich werde dich zurück bringen.“ Wir redeten kein Wort mehr, er setzte mich im Zimmer ab und verschwand, ließ die Tür aber auf. Als Ace um neun immer noch nicht zurück war wusste ich nicht, was ich machen sollte schließlich hatte er mich eingeschlossen, was bedeutet, dass ich nicht einfach so gehen sollte. Ich war müde als nahm ich mir eine Wolldecke und legte mich auf das Sofa. Ich wollte auf jeden Fall nicht noch mehr Ärger bekommen. Ich wachte auf weil sich jemand ziemlich laut unterhielt. „Ace, wieso macht Bang das? Es ist doch reine Folter. Du musst sie die ganze Zeit bei dir haben, obwohl sie so an Yuna erinnert. Wir wissen doch alle, das man dir für damals nicht die Schuld geben kann.“ „Seit damals bekomme ich von Bang nichts anderes als kalte Blicke. Ich hätte besser auf sie aufpassen sollen, sie wurde vor mir erschossen und ich konnte nichts tun.“ „Trotzdem verdienst du das nicht und sie auch nicht. Jeder in diesem Haus ist angespannt und nervös.“ „Bring sie bitte zurück zu den anderen.“ „Ace, hör endlich auf damit, seit fünf Jahren bezahlst du dafür. Seit dem bist du ein anderer Mensch!“ Ich wollte nicht lauschen wirklich nicht, aber ich konnte nicht anders, ich war einfach zu neugierig, aber das war für heute genug. Ich rieb mir die Auen und versuchte sie zu öffnen, es war ganz schön hell. Ace und Damien drehten sich zu mir. „Alex verschwinde.“ Ich drehte meinen Kopf ruckartig zu ihnen, so als ob ich nicht wüsste, dass sie in diesem Raum sind. Schnell stand ich auf und lief davon, direkt in Bangs Arme. Wir landeten beide auf dem Boden. Ich stand schnell auf und wollte weiter laufen, doch er hielt mich am Arm fest. Meine Verbrennungen taten weh und ich versuchte meinen Arm wegzuziehen. Er schien nicht damit gerechnet zu haben, denn es gelang mir. Er wollte sofort wieder nach meinem Arm greifen, aber ich wich aus. „Bitte nicht.“ Er schien verwirrt und schaute auf meinen Arm. Als er die Verbrennungen sah trat er einen Schritt zurück. „Wo hast du die her?“ Ich denke, ich sollte ihm lieber nicht die Wahrheit sagen. „Ich hab Tee verschüttet.“ Na ja ganz falsch war es jetzt nicht, ich ließ nur ein Detail aus. „Wieso hast du das nicht behandeln lassen?“ „Ich hatte keine Zeit dafür.“ Er schaute mich komisch an mein Fluch Instinkt wurde größer also entschied ich mich für heute zu verabschieden. Als ich zurück im Zimmer war atmete ich erleichtert aus und legte mich schlafen, aber mir schwirrte noch eine Zeit das Gespräch von vorhin im Kopf. Wer war diese Yuna nur und warum sah ich so aus wie sie? Was mich aber um einiges mehr verwirrte war, dass alle hier immer häufiger meine Sprache sprachen. Das dachte ich zumindest. Es fiel mir erst ein paar Tage später auf. Nicht sie fingen damit an unsere Sprache zu sprechen, nein ich fing an ihre zu verstehen. Was zum Teufel hatte das zu bedeuten? Es ist mir aufgefallen, als Ace sich mit jemandem unterhalten hat, es war kein Gespräch, das für meine Ohren bestimmt war. Es ging um irgendeinen Krieg zwischen den verschiedenen Gruppen. Sie redeten ca. fünf Minuten als Damien mich auf einmal anstarrte. „Damien? Was ist?“ „Ich weiß nicht wir sollten das nicht vor ihr besprechen.“ „Sie kann uns doch eh nicht verstehen, solange wir nicht mit ihr auf ihrer Sprache reden, also warum machst du dir Sorgen?“ „Ich weiß nicht, ich hab einfach so ein Bauchgefühl.“ Wenn er in dem Moment weiter zu mir gesehen hätte und sich nicht wieder umgedreht hätte, hätte er gesehen, wie mir mein Gesicht entgleiste. Das war der Moment als ich es bemerkte. Wie konnte ich das nicht bemerken? Nur weil diese Wörter für mich Sinn ergeben haben? Ich hätte doch trotzdem merken müssen, dass es kein Deutsch war. Ich überlegt lange, wie ich das handhaben sollte, aber nach mehreren Tagen wusste ich immer noch nichts. Was wenn ich diese Yuna war? Ergab das überhaupt Sinn? Ich meine diese Yuna soll doch vor Aces Augen erschossen wurden sein. Länger konnte ich darüber leider nicht nachdenken, weil Bang rein kam und mir sagte, dass ich heute gebraucht werde, da sie Gäste erwarten. Zu Ace sagte er noch, dass dieser auf keinen Fall runter kommen soll. Der Frieden dürfte nicht aufs Spiel gesetzt werden. Und schon wieder bildeten sich in meinem Kopf kleine Fragezeichen. Das Leben hier wurde immer schwieriger. Ich musste immer mehr darauf achten niemanden zu antworten, der nicht in meiner Sprache sprach. Ich hatte auch schon einmal ausversehen einem der anderen Dienstmädchen auf der anderen Sprache geantwortet. Ich ging in die Küche um den anderen zu helfen, die schickten mich aber weg, weil hier nichts zu tun war. Ich gesellte mich zu den, die bedienen sollten und wartete auf meinen Einsatz. Als ich gerade einen Teller ins Esszimmer brachte erblickte ich ihren Gast und ließ den Teller fallen. Ich weiß nicht warum, aber in mir stieg Panik auf und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ich diesem Menschen wegen irgendwas Dankbar war. Alle außer Alec beachteten das nicht. Als Alec mich anschaute bemerkte ich, dass er nicht gut aussah. Er muss wenig geschlafen haben. Noch dazu war sein Gesicht mit Wut und Ekel durchzogen. In seinen Augen sah ich pure Mordlust, die jedoch verschwand, als er mich sah, da wechselte sie zu tiefer Traurigkeit. Er stand auf packte meinen Arm und zog mich aus dem Raum. „Ich verbiete dir diesen Raum noch einmal zu betreten. Geh sonst wohin, aber betrete ihn solange ich dir nicht die deutliche Erlaubnis gebe nicht! Hast du mich verstanden!?“ Ich nickte nur eingeschüchtert. Das war das erste Mal, dass Alec mir gegenüber laut wurde und es jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. Ich ging zurück in die Küche. Die „Chefin“ dort wollte mich gleich wieder wegschicken, doch ich erzählte ihr davon ein ausdrückliches Verbot bekommen habe das Esszimmer zu betreten und das jemand für mich einspringen müsse. Jemand den ich nicht kannte betrat eine halbe Stunde später den Raum und sah sich suchend um. Als er mich erblickte kam er schnellen Schrittes auf mich zu. „Was zum Teufel machst du hier?“ Er schien mir noch mehr sagen zu wollen aber ich wusste nicht was da meine Frage in unterbrach. Sie kam einfach so aus mir raus. „Wer sind sie?“ Er sah verwirrt aus, murmelte etwas von Verwechslung und verschwand so schnell wie er gekommen war. Als ich fertig mit der Arbeit war musste ich durch die Eingangshalle, wo gerade die Gäste verabschiedet wurden. Ich bemerkte das Grinsen, wusste nur nicht was es zu Bedeuten hatte. Kurz darauf hörte ich wildes Geschrei, heftige Beleidigungen und das Geräusch, wenn ein Knochen brach. Schnell schaute ich zurück zu den Leuten an der Tür. Alec saß auf einem der Kerle und schlug auf ihn ein Damien und Bang zogen ihn vom dem anderen runter. Erst da erkannte ich das Gesicht. Aron. Der Name schoss mir einfach in den Kopf. Das war der Kerl, der vorhin so eine komische Reaktion in mir ausgelöst hatte. Jemand half ihm auf und dieser Jemand war ausgerechnet der aus der Küche. Hätte ich doch nur ausreden lassen. Ich hörte noch wie Bang sich entschuldigte, bevor ich rücklinks über die Schulter geworfen wurde und mich von dem Ort des Geschehens entfernte. Als Ace mich runterließ drehte er sich sofort von mir weg und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch. Ich wusste nicht was ich jetzt machen sollte ich war so neugierig. Was war da unten gerade passiert. War dieses Grinsen etwa der Auslöser dafür? Das kann doch nicht sein. Wer ist dieser Typ und warum hab ich das Gefühl ihn zu kennen. Was hat es mit dem Namen Aron auf sich? Ich muss ich einfach fragen. „Ace… wer war das?“ Er schwieg. Ich wollte nicht nochmal fragen. Also lief ich zurück zum Sessel. Doch auf einmal kam eine Antwort: „Aron.“ Sie kam nicht von Ace, sondern von der Tür mein Blick begegnete dem von Damien. Mir wich die Farbe aus dem Gesicht. Wieso kannte ich seinen Namen bevor ihn mir jemand erzählte? Ich bemerkte nicht mehr wie die zwei sich gegenseitig anschrien. Mir schwirrte so viel im Kopf rum. Ich fiel auf meine Knie. Ich hockte da in einem fremden Land in einem fremden Zimmer und fragte mich ernsthaft was zum Teufel das war. Kann ich jetzt Hellsehen? Ich bin unmöglich dieses Mädchen sie ist tot! Oder? Bang riss mich aus meinen Gedanken. Er schüttelte mich. „Alles ok?“ Erst jetzt merkte ich, dass nicht mehr nur wir drei im Raum waren sondern auch Alec, der übrigens ganz schön ramponiert aussah und auch die anderen beiden, dessen Namen ich nicht wusste oder an die ich mich einfach nicht erinnern konnte standen im Raum. Alle starrten mich an. Alex ist alles ok mit dir? Du sitzt da seit Stunden so rum! Wir wussten einfach nicht was wir mit dir machen sollten.“ „Mir geht es gut.“ Ich wusste einfach nicht was ich anderes sagen sollte. „Warum hattest du dann einen Schock?“ Das kam von einem der Beiden, die ich nicht kannte, Arsch. Etwas angepisst antwortete ich jetzt: „Woher soll ich das den Wissen. Mir geht es auf jeden Fall gut. Ich werde gehen.“ Ich stand auf und verließ den Raum. Die anderen ließ ich schockiert zurück. Als ich nochmal zurück sah bemerkte ich, dass Damien Alec stütze. Irgendwas stimmte auf jeden Fall nicht mit ihm. Ich fing an mir Sorgen zu machen. Kurzerhand entschloss ich mich, dass ich ihn fragen sollte, was passiert ist. Er ist wahrscheinlich der einzige Mensch, der mir hier Antworten geben würde. Also ging ich statt dem Dienstmädchenzimmer in Alecs. Ich wartete gerade mal zehn Minuten, bevor ich einschlief. Ausgerechnet jetzt mussten die langen Nächte von Grübeleien ihre Wirkung zeigen. Ich wachte langsam wieder auf und bemerkte Jemanden neben mir. Ich geriet vorerst in Panik, bis mir einfiel wo ich war. Ich öffnete abrupt meine Augen und Blickte in Alecs, zu meiner Überraschung, offene Augen. Er sagte nicht schaute mich einfach nur weiter an. Nach einiger Zeit brach ich dann das Schweigen. „Was ist vorhin passiert?“ Er schien gehofft zu haben, dass ich noch eine Weile nicht sage, denn er sah irgendwie enttäuscht aus. „Ich wusste, dass du deswegen hier bist. Nach dem ich die erzählt hatte dich von dem Raum fernzuhalten hätte ich die Eingangshalle und den Weg zu ihr nicht vergessen dürfen, es war meine Schuld. Du müsstest mitbekommen haben, dass du jemanden, den wir alle früher mal kannten ähnlich siehst.“ Ich nickte und hörte ihm weiter aufmerksam zu. „Aron hat sie erschossen. Ich wollte nicht, dass er dich sieht, ich hatte Angst er würde dich auch umbringen. Als er dann Gegrinst hat und ich bemerkt hatte, dass er dich gesehen hat ist es mit mir durchgegangen. Hätten Bang und Damien mich dann nicht weggeholt sähe ich um einiges schlimmer aus.“ Er sah so aus wegen mir? Weil ich da lang gegangen war und Aron mich gesehen hatte. Eine Welle von Schuldgefühlen überrollte mich und mir stiegen Tränen in die Augen. „Wer war das.“ Ich musste einfach fragen. „Die Rangordnung lässt so etwas nicht zu. Da wir mit ihm im Frieden stehen durch den Vertrag, den wir beim Essen gemacht haben, steht er über mir. Wenn einer wie ich ihm auch nur einen Schlag verpasst kann der im Krankenhaus liegen. Sie waren noch ziemlich gnädig. Er ist ungefähr so hochgestellt wie Bang. Sie regieren diese Welt quasi. Meine Welt. Weißt du sie waren mal Freunde. Bis der ehemalige Obere ihnen beiden die Hälfet gab. Das hat sie irgendwie zerstritten.“ Mittlerweile weinte ich schon, ich wusste nicht was ich ihm antworten sollte, also umarmte ich ihn einfach nur. Ich weiß nicht wann, aber irgendwann schliefen wir beide ein. Ich träumte von ihm. Wir stritten uns, weil er sich nicht gegen meinen Bruder behauptete und mich das wütend machte. Liebte er mich denn nicht? Solange mein Bruder da wäre würden wir nie ein Paar werden das wurde mir klar. In dem Moment hatte ich meine Liebe aufgegeben. Als ich hochschreckte sah ich in Milas Augen sie stellte gerade Frühstück auf einen kleinen Tisch. Fuck. Wie sollte ich das denn jetzt erklären? Als sie mich sah wurde sie rot und huschte aus dem Zimmer. Was dachte sie jetzt wohl von mir. Als ich Alec ansah fiel mir mein Traum wieder ein. Wieso träumte ich von so etwas? Ich hatte doch gar keinen Bruder. Alec streckte sich und öffnete verschlafen seine Augen. Als er mich sah fing er an zu Grinsen. Das sah verdammt sexy aus. „Yuna.“ Oder auch nicht..! Er schien noch nicht ganz wach zu sein, dieses Grinsen war nicht für mich. „Tut mir leid, aber ich bin`s Alex.“ Als die Erkenntnis traf verschwand sein Lächeln und er schien sich an letzte Nacht zu erinnern. „Es tut mir leid. Du siehst ihr einfach so verdammt ähnlich.“ Kurz sah ich die Traurigkeit über ihren Tod in seine Augen. Doch dann sprang die Tür auch schon auf und ein wütender Ace kam rein. Mist aber auch! Er hob seinen Arm und ich kneifte die Augen zu. Ich hörte ihn auf keuchen. Als ich die Augen wieder öffnete stand Alec vor mir. Es sah erbärmlich aus, wie er da stand. Mit seinem rechtem Bein stimmte etwas nicht. Was hatten die ihm nur angetan. Ace nahm seine runter Hand er schien einen Verletzten nicht schlagen zu wollen. „Bang will, dass du dich um unseren Gast kümmerst.“ Jetzt wo ich Ace genauer betrachtete bemerkte ich wie Mies er gelaunt war. Als ich ins Wohnzimmer ging bemerkte ich warum. Der Gast war niemand anderes als Aron. Ich konnte nicht anders als ihn verachtend ansehen. Er jedoch schien sehr amüsiert. Er und Bang sprachen nicht miteinander, was bedeuten musste, dass er nur wegen mir hier war. Na super. Er beobachtete jeden meiner Schritte. Ich hatte den starken Drang ihn den heißen Tee ins Gesicht zu schütten. „Ich würde kurz mal mit ihr reden Bang würdest stattdessen du mir ein weiteres Stück Kuchen aus der Küche holen?“ Der nickte nur griesgrämig. Als er weg war zog Aron mich zu sich ran. „Ich weiß nicht warum, aber du scheint dich nicht mehr daran zu erinnern. Ich hab den Vertrag unterschrieben wie es in unserer Vereinbarung steht, dafür solltest du bis zu dem Vertragsabschluss untertauchen. Da du jedoch früher hier aufgetaucht bist muss ich dich etwas bestrafen, aber keine Sorge. Du hast Glück, dass du dein Gedächtnis verloren hast Yuna. Du wirst für ein weiteren Monat verheimlichen wer du wirklich bist.“ Er hörte auf als Bang mit seinem Kuchen zurück kam und mit dem Kuchen kamen auch meine Erinnerungen.

Vor fünf Jahren.
Ich stand tatsächlich vor Arons Haus, ich konnte es nicht fassen. Nach meinem Streit mit Alec wusste ich, dass dieses Leben mich niemals glücklich macht und die einzige Person die mich hieraus bringen kann ist nun einmal er. Wenn mein Bruder wüsste, dass ich hier bin würde er mich einsperren. Er würde das nicht verstehen, mich nicht verstehen. Ich konnte mich endlich dazu bringen zu klopfen. Nur wenige Sekunden später öffnete Milan mir die Tür. Er sah schockiert aus, niemand von ihnen hätte je erwartet mich hier zu sehen. Bis vor wenigen Tagen hätte ich selbst jeden ausgelacht der mir das erzählt hätte. Und nun stehe ich hier und weiß nicht wie ich anfangen soll die Situation zu erklären. „Ich…ähm würde gerne Aron sprechen.“ Ich bemerkte sein Misstrauen, also zeigte ich ihm, dass ich nirgends eine Waffe versteckte. Er ließ mich aber erst rein, als eine Angestellte noch mal nachgesehen hatte. Er führte mich in ein wirklich atemberaubendes Wohnzimmer. Genau wie Bang musste er mit seinem Geld prahlen und jedem zeigen wie reich und toll er doch sei. Man ging mir das auf den Keks. Aron kam wenige Minuten rein, zu meiner Überraschung kein Stück misstrauisch eher neugierig. „Was führt dich zu mir?“ Aron war immer nett zu mir und auch wenn ich eigentlich müsste hatte ich keine Angst vor ihm. Er war wie ein Bruder für mich. Als ich kleiner war, war der Streit ja noch nicht, deswegen waren wir drei oft zusammen. „Ich habe eine Bitte an dich.“ Er wies mich an weiter zu sprechen, also holte ich tief Luft und sprach die paar Wörter aus, die mein Leben verändern sollten. „Ich möchte ein anderes Leben, weg von allem. Ich möchte eine Chance auf mein eigenes Leben ohne unter der Hand von ihm zu stehen, es zwängt mich ein und deswegen bin ich hier um dich zu bitten mir zu helfen neu anzufangen.“ Das schien er nicht erwartet zu haben. Er wusste, wie viel ich meinem Bruder bedeute und wie viel er mir bedeutet. „Bist du dir sicher?“ „Ja.“ „Ich werde Bedingungen stellen. Du weißt, dass ich das Ausnutzen werde um ihm zu schaden. Willst du das trotzdem?“ Ich nickte schwerfällig. Ich liebte alle von ihnen vor allem Alec und Bang, aber dieses Leben machte mich zu einer wandelnden Leiche ohne eigene Entscheidungskraft. „Okay, wenn du das wirklich für das richtige hältst. Hier sind meine Bedingungen. Du wirst die nächsten fünf Jahre nicht mit ihnen in Kontakt treten und sie müssen dich für die Zeit für tot halten.“ „Das sollte kein Problem sein, aber ich möchte nach diesen fünf Jahren zurückkommen können und sehen, dass ihr Frieden geschlossen habt. Das ist alles was ich möchte.“ „Einverstanden.“ Wir erstellten zusammen einen Plan wo und wann ich sterben sollte und testeten wie echt der Schuss, der mich umbringen sollte aussah. Als wir alles geklärt hatten ging ich zurück. Ein paar Tage später ging ich mit Ace in die Stadt und führte den Plan durch. Hätte ich ahnen können das Ace deswegen leiden wird oder hätte ich ahnen können, dass ich ein paar Tage nach dem ich eine neue Familie, ein neues Leben bekommen hatte, einen Unfall haben würde und alles vergessen würde?
In der Gegenwart.
Mir stockte der Atem als die Erinnerungen schlagartig zurückkamen. Der Doktor hatte damals gesagt, dass die Erinnerungen wahrscheinlich von mir verdrängt wurden, weil ich mich nicht erinnern wollte. Jetzt wusste ich weshalb. Jedoch was das alles an Erinnerungen, die zurückkamen. Ich konnte nicht nachempfinden, warum ich mich damals dazu entschlossen hatte. Wie sollte ich jetzt reagieren? Das hier war meine Familie und ich hatte sie im Stich gelassen. Schlechter konnte man sich gar nicht fühlen. Selbst wenn ich ihnen alles erzählen würde, könnten sie mir verzeihen? Momentan durfte ich das ja sowieso nicht. Ich wurde zurück zum Arbeiten geschickt anscheinend hatte Aron mir alles gesagt, was er wollte. Jedoch konnte ich mich nicht konzentrieren. Wieso hatte ich sowas gemacht? Im Grunde hat es mir nichts außer einem falschen Leben verschafft. Ein Leben, in dem ich nicht ich war. Mir fällt auf, dass meine Adoptiveltern mich ziemlich beeinflusst haben. Früher war ich anders, nicht so artig und lieb, wie sie mich erzogen haben. Wie soll ich mich in diesem Monat bloß verhalten? Ace riss mich aus meinen Gedanken. Er hatte anscheinend schon länger mit mir gesprochen. „Was?“ Er schien wütend zu sein. „Du hörst mir nicht einmal zu? Ich habe gesagt, dass wenn ich dich noch einmal in Alecs nähe sehe ich das nicht so einfach ignorieren werde mach dich darauf gefasst.“ Das war alles danach drehte er sich um und ging wieder weg. Wenn er erfahren würde wer ich bin wie würde er reagieren? Sauer? Erleichtert? Froh? Ich kann das einfach nicht einschätzen. Er war mir wichtig das spüre ich wenn ich in seiner Nähe bin. Leider kann ich mich noch nicht an sehr viel erinnern, aber ich bin mir sicher, dass ich das in näherer Zukunft kann. Den restlichen Tag ignorierte Ace mich vollkommend. Das ging die nächsten drei Wochen so weiter. Je näher der Tag, an dem ich ihnen die Wahrheit sagen würde, rückte desto nervöser und ängstlicher wurde ich. Komischer weiße kündigt genau einen Tag vorher Aron an, dass er nächsten Tag vorbei kommt. Na besser kann es gar nicht werden. Die ganze Nacht konnte ich nicht schlafen. Ich dachte ununterbrochen an den nächsten Tag und als an diesem die Tür klingelte blieb mir das Herz fast stehen und rutsche bis zu meinen Fußspitzen herunter. Aron betrat den Raum und sagte Bang er solle alle herrufen. Keine gute Idee wenn man bedachte, warum Ace letztes Mal nicht am Essen teilnehmen durfte. Bang runzelte auch die Stirn tat aber, was von ihm verlangt wurde. Als alle unten waren zog mich Aron neben sich. Er fing an ihnen zu erzählen wer ich bin und alles drum herum, aber viel bekam ich nicht mit. Das einzige, was ich hörte war mein Herzklopfen. Es war so laut man konnte es bestimmt noch am anderen Ende des Raumes hören. Alle sahen sehr schockiert aus. Ich hätte es wirklich gerne selbst erzählt, aber ich schätze Aron wollte sich diesen `Spaß` nicht nehmen lassen. Noch dazu hätte ich wahrscheinlich nicht ein Wort rausbekommen. Ich sah große Enttäuschung, wenn ich mich in der Runde umblickte, dass hatte ich erwartet. Ace stand auf und gang. Das würde ich ihm am liebsten nachmachen, aber konnte nicht. Keiner sagte ein Wort und das Schweigen brachte mich um. Der erste, der sich zu Wort meldete war Bang. „Wieso?“ Das war alles, was er sagte. „Ich… weiß es nicht. Mein Gedächtnis ist bis auf die Woche, in der das alles passiert ist weg.“ Das schien ihn nicht zufrieden zu stellen. Alec hatte sich noch nicht im Geringsten bewegt. Es schien, als ob er nicht mehr anwesend war. Doch plötzlich erwachte er aus seiner Starre. „Das kann nicht sein! Du bist bis aufs Aussehen total anders! Sie ist nicht so wie du!“ „Sie hatte ihr Gedächtnis nicht mehr was erwartest du?“ Das war Damien, er war der einzige, der sich wenigstens etwas zu freuen schien. „Ich wusste, dass du nicht tot bist. Ich habe es gespürt. Außerdem hattest du hier angerufen nur wusste ich da nicht, dass du das bist. Du hattest dein Gedächtnis verloren und das war die einzige Nummer an die du dich erinnern konntest. Im ersten Moment hab ich auch sofort gedacht, dass du es bist, aber das war schier unmöglich. Wie könnte eine Tote hier anrufen, außerdem hatte ich gehört, wie du jemandem im Hintergrund deine Mutter genannt hast und Yunas Mutter ist kurz nach ihrer Geburt gestorben. Hätte ich nur auf mein Gefühl gehört und mehr nachgeforscht.“ „Wieso hast du mir das nicht gesagt?“ Bang fuhr in regelrecht an. „Das habe ich, aber du wolltest nichts davon wissen! Du hast dich eingesperrt und alle um dich rum verabscheut. Du hast Wochen lang mit niemanden geredet!“ Aron schien dieses Gespräch richtig zu amüsieren, denn er hatte ein fettes Grinsen im Gesicht, als ich zu ihm rüber sah. „Was passiert jetzt?“, fragte ich kleinlaut. „Lass mich darüber nachdenken.“ Mit diesen Worten verschwand Bang. Alec starrte mich einfach nur an. Er schien immer noch daran zu zweifeln, dass ich wirklich Yuna war. Ich wusste nicht mehr wer ich war. Mein altes Ich hatte ich fast vollständig vergessen und mein so wie ich bis jetzt gewesen war, war nur das Ergebnis der Erziehung meiner Eltern. Alle anderen außer Alec und Damien verließen den Raum und ich verlor die letzte Kraft die ich hatte und fiel auf die Knie. Damien blickte mich besorgt und mitleidig an. Ich wusste nicht warum er so zu mir war, ihn hatte ich schließlich auch betrogen. Alec starrte mich immer noch total verunsichert an. Ich verstand ihn ich wusste auch nicht wer ich bin und wie es jetzt weiter gehen soll. Hinter mir räusperte sich jemand und mir fiel ein, dass Aron noch immer hier war. Er kam zu mir und beugte sich zu mir runter, flüsterte mir ins Ohr: „Damit wäre unsere Abmachung erfüllt.“ Als er dies sagte blitze eine Erinnerung vor mir auf. Ich saß auf einer Couch gegenüber von ihm und er sagte mir er wäre erst zufrieden, wenn wir am Boden wären. Das war alles ich konnte dieses Ereignis nicht einordnen. Es verwirrte mich total, ich drehte mich um, wollte ihn darauf ansprechen, aber er war bereits gegangen. Damien beobachtete mich genauestens, er schien zu bemerken, dass eben etwas passiert war. Ich schaute zu Alec, der sich immer noch nicht bewegt hatte. Ich kann mir zwar nicht daran erinnern ihn geliebt zu haben, aber ich weiß wie sehr er Yuna geliebt haben muss. All die Zeit über hat er es mir gezeigt. Ich könnte wetten, dass er sich immer und immer wieder gewünscht hat ich wäre sie und jetzt wo ich es wirklich bin will und kann er es nicht glauben. Ich musste hier weg, nicht aus dem Raum, sondern aus diesem Haus. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, dass einzige an was ich denken konnte, war hier endlich raus zukommen. Die Frustration, Angst, der Hass alle Gefühle der letzten Zeit erdrückten mich. Ich stürmte raus, sah gerade noch die verwirrten Blicke von Alec und Damien. Als ich das offene Tor sah rannte ich noch schneller, ich hörte Damien nach mir rufen konnte aber nicht mehr anhalten. Als ich endlich weit genug weg war atmete ich aus. Doch da fiel mir erst auf, dass ich keine Ahnung hatte wo ich war, noch wo ich bleiben sollte. Als ich mich umsah kam mir die Gegend bekannt vor, ich musste wohl ohne es zu wissen an einen Ort gelaufen sein den ich früher oft besucht habe. Die Gegend war nicht gerade was für Touristen überall lungerten finstere Typen rum. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich früher meine Zeit hier verbracht hatte. Auf einmal hörte ich wie jemand direkt neben meinem Ohr ausatmete, ich sollte wirklich schleunigst hier verschwinden, wenn das überhaupt noch möglich ist. „Lebst also doch.“ Zu kennen schien man ich hier also wirklich, ob das nun gut oder schlecht war würde sich bestimmt gleich herausstellen. Er schien meine Unsicherheit zu spüren, denn er trat vor mich und musterte mich genau. „Yuna?“ Er wusste, dass ich nicht wirklich sie war. Ich konnte es in seinen Augen sehen. Mittlerweile schien die ganze Umgebung stehen geblieben zu sein. Alle starrten uns an, nur leider war ich wahrscheinlich die einzige, die keine Ahnung hatte, wer vor ihr stand. Langsam, aber sicher wurde ihm klar, dass ich nichts mit dem genannten Mädchen außer dem Aussehen gemeinsam hatte. Nur leider sind wir ein und dieselbe Person, wie soll ich das nur erklären? Wollte ich das überhaupt? Was wenn diese Leute mich nicht mochten und ich ihnen gerade Wegs erzählte wer ich war? Ich wusste nicht mehr weiter, plötzlich trat der Unbekannte wieder hinter mich und zog mein Shirt ganz weit nach oben. Ich gab einen Schrei von mir und dachte schon mein letztes Stündlein wäre gezählt als er es wieder fallen ließ. Er umarmte mich herzlich und ich wusste nicht mehr wie mir geschieht. „Wieso verascht du mich so? Ich dachte wirklich für eine Sekunde du wärst jemand anderes. Wir dachten wirklich du wärst tot wo zum Teufel warst du Yu.“ Yu? Okay wenigstens schien sie mir nicht böse gesinnt zu sein, jedoch hatte ich immer noch keinen Plan wer zum Teufel das war, der mich gerade umarmte. Als er mich wieder los ließ musterte ich ihn nochmals genau, aber es kam keine Erinnerung an ihn. Er schien langsam zu merken, dass ich ihn nicht verascht hatte. Freude wich aus seinem Gesicht und er wurde ernst. „Du hast keine Ahnung, wer ich bin oder?“ Ich schüttelte den Kopf irgendwie bekam ich Schuldgefühle. „Yu du hattest uns versprochen es nicht zu tun! Du hattest dich doch dagegen Entschieden! Wieso ist genau das passiert, was du angeblich nicht tun wolltest?“ Jetzt war ich verwirrt, was wollte ich nicht und gegen was habe ich mich den Entschieden? „Was zum Teufel meinst du?“ „Dein blöder Deal mit Aron!“ Er schien beleidigt zu sein den er drehte sich um, wahrscheinlich wollte er einfach nicht mehr in mein Gesicht sehen. Momentmal was hatte er da gerade gesagt? Ich wollte keinen Deal mit Aron machen? „Wie meinst du das?“ „Na du hattest keine Lust mehr auf dieses ganze Drama bei dir. Kurz nach deinem Gespräch mit Aron hab ich dich kennengelernt. Du warst dir nicht mehr so sicher und ziemlich sentimental. Na ja und ich war sauer auf jeden und dann ist da so ein süßes verunsichertes Mädchen mit Tränen in den Augen, weil ihr einfach alles zu viel war in mich rein gelaufen. Ich wollte sie anschreien konnte es aber nicht, danach haben wir halt ziemlich lang geredet und Freunde geworden du warst oft hier bei uns und hast irgendwann gesagt, dass das mit Aron nicht mehr ist. Du hast es mir versichert und kaum zwei Wochen später bist du verschwunden und man hält eine Beerdigung für dich ab.“ Das war aber doch nicht möglich, meine eigenen Erinnerungen sind anders. „Willst du mich veraschen, ich erinnre mich an ein bisschen und ich habe mich nie um Entschieden! Ich habe meine Familie verraten und bin abgehauen, eine Woche nach dem Gespräch mit Aron!“ Er schien ziemlich erschrocken über meinen harschen Tonfall, dass er etwas brauchte um den Sinn diesen zu erkennen. Jetzt schien er wütend zu sein, fuck ich hab keine Ahnung wer das ist und was er mir antun könnte und ich Idiot mach ihn wütend. Er packte meinen Arm und zog mich in irgendein Gebäude. Dort holte er ein, wahrscheinlich sein, Handy und zeigte mir Bilder von mir mit irgendwelchen Leuten und ihm. Manchmal waren nur wir beide auf Bilder manchmal war er gar nicht drauf. Ich verstand nicht was er mir damit zeigen wollte. Ich guckte ihn fragend an, worauf er auf das Datum zeigte. Schlagartig fiel mir auf, dass er mir ein Foto zeigte von meinem eigentlichem „Todestag“ zeigte. Schockiert blieb mir der Mund offen stehen. „Aber..“ „Irgendwie müssen deine Erinnerungen manipuliert worden sein. Wer weiß vielleicht hast du das nicht mal wirklich freiwillig gemacht.“ „Denkst du echt, dass das möglich ist?“ Er nickte daraufhin war ich diejenige, die ihn voller Freude umarmte. Er schien sich darüber zu freuen, dass ich das endlich tat. Wie nah standen wir uns eigentlich? War ich nicht in Alec verliebt? „Du sag mal...“ „Mhh?“ „Wie nah standen wir uns eigentlich? Ich mein woher wusstest du von meinem Muttermal? Es scheint als ob wir uns ziemlich nah standen.“ „Keine Angst.“ Er kicherte kurz. „Du hast deinen Angsthasen nicht betrogen.“ Er legte den Kopf schief. „Wenn man das so sagen kann, ich meine ihr wart ja nicht wirklich zusammen und wegen dem Muttermal wir waren auch schon zusammen schwimmen.“ Jetzt konnte er sein Lachen nicht mehr unterdrücken. Ich war mir nicht sicher, ob er mich auslachte oder nicht. Als er sich beruhigt hatte schaute er mich nochmal von oben bis unten an. „Wieso bist du eigentlich so gekleidet?“ Fuck das hatte ich ja voll vergessen. „Ich war angestellte bei meinem Bruder. Als ich habe wo anders gelebt mit richtigen Adoptiveltern und so bis ich entführt und als Hausmädchen missbraucht wurde. Na ja und irgendwie ist ziemlich viel schief gelaufen, Aron hat auf jeden Fall sofort gewusst wer ich bin und vorhin allen erzählt was passiert ist. Na ja was ja anscheinend doch nicht passiert ist, auf jeden Fall wurde mir das zu viel und da bin ich weggerannt und hier gelandet.“ Er hatte ein kleines Grinsen auf den Lippen was ich irgendwie unangebracht fand. „Du kommst immer zu mir wenn du Probleme hast selbst wenn du mich nicht mehr kennst.“ Okay vielleicht doch nicht so unpassend. Jetzt musste auch ich ein bisschen grinsen. „Ich schätze mal du willst nicht zurück, zumindest noch nicht.“ Ich nickte schwer, er schien mich ziemlich gut zu kennen und das machte mir Angst. „Dann kannst du hier bleiben.“ Er schien noch mehr sagen zu wollen als sein Telefon klingelte. Als er die Nummer sah tritt Panik in sein Gesicht. „Wer ruft dich an?“ Er schluckte schwer und sagte: „Ace.“ Ich runzelte die Stirn. „Woher kennt er dich? Wieso hat er deine Nummer?“ „Er hat mich ganz schön fertig gemacht, als er von uns erfahren hat. Er hat halt gedacht dass du und ich na du weißt schon mehr als Freunde sind. Auf jeden Fall ist oder war er der einzige der davon wusste, aber was viel schlimmer ist ich denke er ruft wegen dir an.“ „Dann geh ran und tu so als ob ich dir heute nicht begegnet wäre.“ Er nickte nur und ging dann an sein Telefon. Ich hörte wie Ace ihn anschrie. „Ich renn nicht gleich zu meinem Handy sorry man. Außerdem haben wir uns nichts zu sagen! Ich habe nichts mehr mit euch zu tun also lass mich verdammt nochmal in Frieden! Nur wegen dir ist sie tot und nur weil du damit nicht abschließt musst du keine Wunden aufreißen!“ Er wartete noch die Antwort ab und wurde Kreide bleich, dann legte er auf. „Er steht unten.“ „Ich will noch nicht dahin zurück! Du musst da runter gehen und er darf auf keinen Fall hier hoch. Ich flehe dich an.“ Er wusste, wenn Ace mich jetzt hier fand würde es für uns beide Probleme geben und wir wussten ja nicht wirklich ob er wusste, dass ich hier war. Aus Vorsicht versteckte ich mich noch im Schrank, zum Glück, denn keine drei Minuten später kamen sie hoch. Ace schien nicht zu wissen, dass ich hier war. Anscheinend wollte er nur mit, wie zum Teufel hieß er überhaupt? Wie konnte ich vergessen nach seinem Namen zu fragen. Na ja auf jeden Fall schien Ace nur mit ihm reden zu wollen, denn sie setzten sich auf die Coach am Ende des Raumes. Lange seit herrschte nur unangenehmes Schweigen. Anscheinend wusste keiner von beiden wie er anfangen sollte zu reden. Nach einer gefühlten Ewigkeit brach Ace dann doch die Stille. „Sie lebt.“, war alles was er heraus brachte. Danach starrten sie sich wieder an. „Bryan, ich muss mich entschuldigen. Wie waren damals nicht sehr nett zu dir und...“ Er brach ab, ich konnte nicht genau sehen warum, denn Bryan saß mit dem Rücken zu mir und Ace starrte in sein Gesicht. „Woher?“ Es war kaum ein flüstern, aber ich wusste genau, wo rauf es sich bezog. Ihm war klar, dass Bryan wusste, dass ich lebe. „Was?“ „Jetzt tu nicht so unschuldig, sie war deine beste, wenn nicht sogar einzige Freundin! Du hast Tage lang geweint, das hat man dir angesehen und jetzt wo ich dir sage sie lebt zuckst du nicht mal mit der Wimper!“ „Okay, ich wusste es! An ihren Tod habe ich nie geglaubt, geweint habe ich weil ich dachte sie hätte uns hintergangen, ich wusste nicht das er sie rein gelegt hatte!“ Ace Gesicht wurde blass und er wurde immer wütender. Bryan hatte gerade zugegeben, dass er von Arons Plan wusste, aber er hatte nichts gesagt. Wenn in diesem Moment nicht das kleine Mädchen rein gekommen wäre, hätte Ace Bryan umgebracht, darauf könnte ich wetten. Das kleine Mädchen sah verwirrt aus als es Ace sah, doch dann änderte sich ihr Ausdruck und sie freute sich über seinen Besuch. „Onkel.“ Schlagartig kamen weitere Erinnerungen zurück.
Eine Woche war es her, dass ich mit Aron gesprochen hatte und ich wusste, dass das eine dumm Idee gewesen war. Ich wollte nicht mehr verschwinden, Bryan hatte mir geholfen, er und ich waren gleich. Ich wusste, dass ich Aron die Wahrheit sagen musste, ihm sagen musste, dass unser Deal niemals zustande kommen würde. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich das kleine Mädchen vor mir nicht sah und es fast umrannte. Im allerletzten Moment rief Bryan mir noch zu, dass ich stehen bleiben soll. Das kleine Mädchen sah mich mit großen runden Augen an und rannte dann zu Bryan in den Arm. Dem Anschein nach war es seine kleine Schwester, jetzt verstand ich auch, warum er so davon besessen war, dass ich mich mit meinem Bruder versöhnte. Er wusste, wie es ist eine Schwester zu haben und kann es sich nicht vorstellen, diese zu verlieren. Genau das würde ich meinem Antun, wenn ich verschwinden würde. Egal wie sehr ich dieses Leben hasste, ihn liebte ich umso mehr. Ich sollte nicht gehen! Und das würde ich Aron sagen. Wie er das Aufnehmen wird ist nur die Frage, die mir Angst machte. Wenn ich ihm die einzige Chance wieder wegnehme Bang so richtig zu verletzten, was würde er dann tun? Ich kannte Aron zu gut um zu hoffen er würde es einfach dabei belassen. Bang hatte damals vorgehabt seine Hälfte an jemand anderen mit Aron zusammen abzutreten, er wollte seinen Freund nicht verlieren. Aron jedoch nicht, er ist dafür zu egoistisch und ehrgeizig. Wäre ich Bryan doch nur vorher begegnet.
Ein Schuss riss mich aus meinen Gedanken. Ich stürmte aus dem Schrank und sah Ace der auf den Schrank geschossen hatte. Ich starrte ihn schockiert an, genauso wie er mich. Ich guckte zurück zum Schrank und merkte, dass er mich nur kurz verfehlt hatte. „Was…“, war alles, was ich raus bekam. „Du? Was zum Teufel machst du hier und vor allem was machst du in einem verdammten Schrank?“ Er schüttelte den Kopf und trat dann mit aller Kraft gegen die Wand. „Verdammte Scheiße ich hätte dich gerade fast erschossen. Hasst du mich so sehr?“ Den Anfang brüllte er doch am Ende wurde er so leise, dass man ihn kaum noch verstand. Ich starrte ihn schockiert an, wie konnte er glauben, dass ich ihn hasse. „Das stimmt nicht.“ „Und warum hast du das dann verdammt nochmal gemacht?“ Bryan schaltete sich von der Seite ein und sagte: „Sie hat dir nichts angetan, das war es auch, was ich dir gerade sagen wollte. Aron hat sie benutzt, sie wollte es am Anfang hat sich aber unentschieden und er muss sie gezwungen haben irgendwie. Ich weiß das klingt komisch, aber ihre langsam zurückkommenden Erinnerungen zeigen, dass irgendwas nicht stimmt“ „Wenn das stimmt, könnte es sein das Aron hinter ihr her ist. Wenn ihre Erinnerung nicht wirklich sind sondern auf eine Weise manipuliert wurden, ist es klar das andere Erinnerungen wiederkommen, also müssen die regelmäßig zurück gedrängt werden. Du bist verschwunden, das bedeutet niemand weiß wo du bist also bleibst du hier, bis du dich wieder an alles erinnerst.“ Er sagte nichts weiter und ging. Ich blieb also hier… Was sollte den jetzt passieren? Bis jetzt hatten meist Dinge oder Ereignisse meine Erinnerungen zurück gebracht, wenn ich einfach hier blieb würden sie dann überhaupt zurückkommen? „Da du hier bleibst kannst du in das Zimmer, welches du früher benutzt hast.“ Er zeigte mir den Weg, dass Zimmer war in einem anderem Gebäude und irgendwie fühlte ich mich hier Zuhause. „Du kannst dich ruhig ein bisschen umsehen, ich hab hier nichts bewegt.“ Ein paar Minuten blieb ich mitten im Raum stehen und genoss das Gefühl zuhause zu sein. Danach fing ich an mich in dem Raum umzusehen. Als erstes fand ich eine blaue Holzkiste unter dem Bett als ich sie aufmachte waren Massen an Fotos darin. Auf den meisten waren nur ich und Alec, auf ein paar anderen sah man die anderen noch im Hintergrund, viele waren aber auch einfach nur von mir und Bang. Als ich etwas in den Fotos rumwühlte fand ich ein Feuerzeug und ein, an der Seite angebranntes Foto. Hatte ich versucht die Fotos zu verbrennen? Als ich die Kiste weiter untersuchte fand ich Briefe von Alec und einen von mir. Ich war verwirrt, da auch einer von mir drinnen war und öffnete ihn.
Das mag für dich oder eher gesagt mich alles sehr verwirrend sein, aber ich weiß dieser Brief wird dir helfen. Ich hoffe nur, dass du ihn auch rechtzeitig finden konntest. Aron ist mir auf den Fersen!! Nach unserm beunruhigenden Gespräch wollte ich gehen, hatte aber vergessen, dass ich ihm noch etwas sagen wollte. Also ging ich zurück, bekam aber mit wie er zu einem seiner Leute sagte, dass ob ich will oder nicht der Plan durchgeführt wird. Ich wusste, dass ich mich von ihm fernhalten muss und bin ab da nur noch mit Begleitung raus gegangen. Wir wissen ja jetzt was daraus geworden ist. Wenn alles gut wäre würdest du diesen Brief jetzt nicht lesen. Aron wird jemanden gefunden haben der deine Erinnerungen manipuliert und genau deswegen habe ich jemanden gesucht der mich beschattet und herausfindet was Aron mit uns gemacht hat. Der Schlüssel und die Karte sind für die Wohnung in der er sich befindet. Vergewissere dich aber dass du allein zu ihm gehst, denn er vertraut nur dir, sobald du mit jemand anderem kommst vernichtet er alle Beweise.
Viel Glück! Bring unser Leben wieder in Ordnung.
Das war alles sehr verwirrend, wie konnte ich ahnen, dass ich nochmal hier sein würde? Bryan wusste ja dem Anschein nach von nichts, er war aber die einzige Person die mich hier her hätte bringen können. Ansonsten wäre ich doch nie hier her gekommen! Auch wenn ich damals nicht entführt worden wäre, wäre ich jetzt nicht hier und es machte nicht den Anschein als ob Aron das geplant hätte. Für ihn war das nur ein glücklicher Zufall. Ich konnte nicht aufhören darüber nachzudenken, fing nach einiger Zeit aber an die anderen Briefe zu lesen. Alec schien mich wirklich zu lieben, es tat mir weh, dass meine Gefühle nicht dieselben waren. Dass ich mich an nicht einen Moment mit ihm Erinnern konnte. Nach einiger Zeit des Grübelns tat ich die Briefe dann doch weg und schaute mir das halb an gekokelte Foto genauer an. Es war an der Seite angebrannt wo nicht ich zu sehen war, sondern jemand anderes. Ich konnte die Person nicht mehr identifizieren, weil genau das Gesicht weg war. Ob das wohl Absicht war? Ich schaute mir alle anderen Fotos an aber die Person war auf keinem anderen Foto und auch kein anderes war angebrannt. Wenn das keine Absicht war wusste ich auch nicht weiter! Sollte das etwa ein Hinweis für mich sein. Da ich so eh nicht weiter kam schob ich die Kiste wieder unter mein Bett. Ich schaute mich weiter im Zimmer um fand aber nichts Verdächtiges. Also ging ich zurück zu Bryan, er schaute nur kurz zu mir schaute dann aber das Spiel weiter. Ich setzte mich zu ihm verfolgte das Spiel aber nicht wirklich. Ich mochte Fußball nicht besonders, fand es eher langweilig. Nach dem das Spiel zu Ende war bestellten wir noch was zu essen, da Bryan nichts mehr Zuhause hatte und er mich nicht allein lassen wollte. Ich durfte die Wohnung fürs Erste ja eh nicht verlassen. Als dass Essen ankam schauten wir noch einen Film zusammen, da es noch viel zu früh war, um schlafen zu gehen.
Am nächsten Morgen schaute ich mir das Foto noch einmal an, konnte aber immer noch nicht sagen, wer die Person war. Ich hoffte, dass meine Erinnerung zurückkommen würde, wenn ich das Foto lang genug mustern würde. Jedoch gab ich nach 10 Minuten die Hoffnung schon wieder auf. Frustriert darüber, dass ich keine Fortschritte machte und nicht aus diesem Haus raus durfte lief ich in der Wohnung auf und ab. Bryan wurde das irgendwann zu viel und er stopfte mich in einen seiner Kapuzenpullis und schleppte mich mit zu einem Ort wo wir früher wohl oft gewesen sind. Dieser kam mir jedoch nicht ansatzweise bekannt vor, was mich wieder frustrierte. Als wir dann wieder auf den Weg zurück waren, sah ich Alec ein paar Meter die Straße rauf, er schien mich zu suchen, da er jede Frau die mir auch nur ein wenig ähnlich war am Arm packte. . Ich geriet in Panik und wusste nicht was ich machen sollte, doch da erblickte er uns auch schon und kam auf uns zu geeilt. Kaum war er nah genug dran schlug er Bryan mit voller Wucht. Ich stand einfach nur perplex daneben, aber er schien mich gar nicht zu bemerken. Alec schien verdammt wütend zu sein, warum? Er hatte mich nicht erkannt, also warum war er gerade dabei auf Bryan einzuschlagen. Ich wusste, dass ich ihn eigentlich daran hindern sollte, aber wenn ich dies tat würde ich mich selbst verraten. Bryan versuchte ja nicht einmal sich zu wehren sondern lag einfach nur da. Nach ein paar weiteren Schlägen stand Alec wieder auf und setzte seine Suche fort. Trotzdem konnte ich Bryan nicht helfen und er wies mich auch stumm dazu auf zu verschwinden. Da ich nicht bei Aron landen wollte, setzte ich meinen Weg ungewollt fort. Als ich mich jedoch noch einmal nach Bryan umdrehte schleifte Alec ihn hinter sich her. Schnell lief ich zum nächsten Münztelefon und wählte Aces Nummer, er musste doch wissen, was ich jetzt tun sollte. Als ich ihm alles erzählt hatte versprach er mir, dass er Bryan später bei mir vorbei bringen würde und sofort zu Alec gehen würde. Erleichtert ging ich dann doch endlich nach Hause und wartete ungeduldig auf Bryan. Nach knappen zwei Stunden klingelte es dann auch endlich an der Tür, aber weder Ace noch Bryan standen da sondern Alec, allein. Verdutzt starrte ich ihn an und wusste nicht wie ich darauf reagieren sollte. Er drängte sich an mir in die Wohnung vorbei und ging zielstrebig zur Couch. „Am besten schließt du die Tür und deinen Mund gleich dazu.“ Er schien auf jeden Fall damit klar zu kommen, dass ich Yuna war… Auch wenn er irgendwie unhöflich war, ich hatte ihn mit gebrochenem Herzen kennengelernt und sein verhalten jetzt war zu damals um einiges anderes. Allein seine Haltung sagte aus  wie arrogant er war. Er hat sich mir gegenüber zwar anders verhalten, aber anscheinend hat er dazu seine Meinung geändert. Er schaute mich direkt an und ich wusste nicht wie ich darauf reagieren sollte. Ich fühlte mich unwohl und tapste von einem auf das andere Bein, bis er mich aufforderte mich zu setzen. Also setzte ich mich, aber extra nicht neben ihn sondern auf den Stuhl in der Nähe er zog diesen jedoch so nah zu sich ran, dass unsere Köpfe nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. „Wieso bist du hier, wenn du eigentlich in meinem Bett liegen solltest?“ Er hatte mir das ins Ohr geflüstert und jetzt wo er wieder etwas weiter weg war konnte ich sein dreckiges Grinsen sehen. Empört schnappte ich nach Luft, doch dies nutzte er aus um mich zu sich anzuziehen und einen Kuss zugeben. Ich versuchte ihm eine zu Kleben doch er fing meine Hand rechtzeitig ab und grinste nur noch mehr. Dieser Typ machte mich wahnsinnig!!! Woher wusste er überhaupt wo ich war? Ich hörte wie die Tür aufgeschlossen wurde, konnte jedoch nicht mehr sehen, wer den Raum betrat, da Alec mich bereits über seine Schulter geworfen hatte und in Richtung meines Zimmers lief. Dort angekommen schmiss er mich aufs Bett und beugte sich langsam zu mir runter. Ich war so abgelenkt von seinem näherkommenden Gesicht das ich zu spät bemerkte dass er nach meiner Hand griff uns sie am Bett fest machte. „Ich hab eben was mit denen zu besprechen, du wartest doch hier oder Babe?“ Ohne auf eine Antwort zu warten ging er nach neben an zurück. Ich hörte Bryan schmerzerfüllt stöhnen und Ace schreien, danach war es wieder still. Was zu Teufel war da gerade passiert? Nach dem ich den Schock über das passierte überwunden hatte versuchte ich verzweifelt die Handschellen los zu werden, aber das einzige was dabei heraus kam waren blutige Handgelenke meiner Seite. Diese verdammte Arschloch wie konnte er es wagen mich hier einfach so fest zu ketten? Ich bin doch nicht sein Hund verdammte Scheiße nochmal! Nach einer weiteren halben Stunde hatte ich die Nase voll und fing an nach ihm zu rufen: „ALEC DU VERDAMMTES ARSCHGESICHT KOMM SOFORT HER UND MACH DIESE HANDSCHELLEN AB ODER DU ERLEBST DEIN BLAUES WUNDER!!!“ Ich schrei noch ein paar Beleidigungen bis endlich jemand ins Zimmer kam und es war doch tatsächlich Alec mit diesem behinderten Grinsen. Ich könnte ausflippen! Er sagte nicht sondern setzte sich auf meine Hüfte und stütze sich neben meinem Kopf ab, nun waren unsere Lippen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Jede Bewegung meiner Seite hätte zu einem Kuss geführt also starrte ich ihn nur böse an. „Wenn du so schutzlos vor mir liegst, erinnert das fast an alte Zeiten. Obwohl du dich ja nicht erinnerst.“ Und zum 10.000-mal mal an diesem verfickten tag grinste er wie blöd. Wer hat dem bloß die letzten paar Stunden ins Hirn geschissen, vorher war er doch auch normal. Da ich nicht antwortete rückte er doch ein kleines Stück von mir weg blieb aber nah genug dran um jeder Zeit wieder seinen Platz einzunehmen. Er musterte mich neugierig, es war anscheinend super spannend mich anzustarren denn er schien nicht auf die Idee zukommen damit aufzuhören. „Könntest du bitte meine Hand los binden es fängt langsam an etwas unangenehm zu werden.“ Ich starrte ihn weiter böse an, doch gegen meine Erwartungen schaute er wirklich zu meiner Hand, als er jedoch sah in welchem Zustand diese war verdüsterte sich sein Gesicht einen Augenblick. Er schloss stumm die Handschellen auf und ging. Was ging in seinem Kopf nur vor? Egal in welcher Situation er überrascht mich immer wieder. Ich bemerkte gar nicht wie lange ich ihm hinterher gestarrt hatte bis Ace, wohlbemerkt mit einem deutlichen Veilchen, den Raum betrat in seiner linken trug er einen Erstehilfekasten. Sofort fing er an meine Hand zu untersuchen ohne auch nur ein Wort an mich zu richten. Die schienen hier ihre Probleme einfach still zu schweigen. Da es schon spät geworden ist legte ich mich gleich schlafen, sollten die sich doch um die Probleme kümmern, wenn sie mich schon immer ausschließen. Durch den vielen Stress den ich in letzter Zeit hatte schlief ich auch sofort ein.

„Das ist ein vertrauliches Gespräch, ich bitte dich Yuna rede mit niemanden darüber! Wenn das vorher raus kommt geraten wir alle in Schwierigkeiten!!! Du weißt, dass ich es nicht billige, dass du und Alec eine Beziehung habt, er ist keiner von uns. Noch hinzu kommt das du bereits versprochen bist. Bis jetzt habe ich nicht mit dir darüber gesprochen, aber du bist langsam alt genug um es zu erfahren. Er gehört zu ……. und sein Name ist …. Du wirst bestimmt wissen wer das ist.“ „Das kannst du nicht ernst meinen.“ Ich spürte Tränen auf meinen Wangen. „Ich muss diese Allianz ist für uns Überlebens notwendig! Alec hat keinen Wert für uns also entweder du streichst ihn aus deinem Kopf oder ich muss etwas unternehmen!“ „Alec gehört auch zu jemandem er..“ „Das reicht kein Wort mehr!! Die Sache ist bereits beschlossen!!“

 

Ich schreckte auf und bemerkte als erstes meine Tränen. Schlagartig kam mein Traum wieder, was war das gewesen? Wem war ich versprochen und zu wem gehört Alec? Ich dachte bis jetzt er sei ein Teil von uns… Ich muss unbedingt jemanden auf diesen Traum ansprechen, am besten wäre Bang… aber würde er überhaupt mit mir reden, nachdem ich wieder abgehauen bin. Antworten schuldet er mir auch keine… Sollte ich also wirklich zu ihm? Die Gefahr eingehen von Arons Hypnotiseur gefast zu werden? „Über was grübelst du nach?“ Sofort schoss mein Kopf in die Richtung der Tür und ein Ace mit Frühstück stand drin. „Ich muss mit Bang reden!“ Verwundert guckte er mich an. Entschlossen stand ich auf und ging zu meinem Schrank. „Jetzt!“  Ohne mich ein weiteres Mal umzudrehen fing ich an mich umzuziehen, denn entweder er war schon gegangen oder in dem Moment in dem er bemerkte, was ich gerade tat. Nach dem ich angezogen und gewaschen war ging ich ins Wohnzimmer wo Bang auf einem der Stühle saß verdutzt starrte ich ihn an. In diesen 10 Minuten kann er nicht hier her gekommen sein, also muss er hier gewesen sein. Nach dem ich meinen Schock überstanden hatte setzte ich mich gegenüber von ihm hin.  „Alle anderen verlassen jetzt bitte diese Wohnung! Ich und mein Bruder müssen mal unter vier Augen reden.“ Erst nach dem Bang das ok gegeben hatte gingen sie, aber das war mir egal, da ich jetzt mit ihm allein war. „Versprochen also?“ Mehr sagte ich erst einmal nicht. Dieser simple Spruch zeigte auch wie Erwartet seine Wirkung. Erstarrt saß er da und beobachtete mich mit Argusaugen. „Du erinnerst dich also daran?“ Mehr als ein Nicken bekam er nicht. Er seufzte und sah mich dann wieder an. „Ich hatte gehofft, dass du zuerst eine andere Erinnerung an mich bekommst. Ich schätze ich sollte dir die Situation erklären. Wie du weißt ist Aron keine Fairplayer er hat sich mit anderen zusammen getan und alle die sich ihm nicht unterstellen, waren auf der verlorenen Seite. Doch ein paar hatten vor sich gegen ihn zu stellen, aber es gab niemanden der Stark genug war um sich über sie zustellen, also beschlossen wir, ich und der Anführer einer ebenwürdigen Gruppe uns zu eins zumachen, doch dies wäre nicht einfach so akzeptiert worden, deswegen die Hochzeit. Du als mein Blut und sein kleiner Bruder als sein Blut. Durch die Verlobung konnten wir die Sache den Leuten zum Glück schon schmackhaft genug machen und sie akzeptierten die Vereinbarung auch ohne dich da du ja… auf jeden Fall konnten wir dadurch überleben. Es war nicht böse gemeint ich musste an das Wohl von allen denken und danach handeln…“ Auch wenn ich es selbst kaum glaubte verstand ich ihn, wenn das Leben und die Zukunft von so vielen Leuten für mein Glück geopfert werden sollte, hätte ich das wirklich tun können? „Und warum hast du mir das dann nicht erzählt?“ „Hab ich, aber du warst ziemlich stur...“  Wie können meine Wertvorstellungen mit denen meines früheren Ichs so auseinander driften? Es sei denn ich war zu diesem Zeitpunkt bereits hypnotisiert… Dann muss dieser Hypnotiseur also die ganze Zeit schon in meiner Nähe gewesen sein…

Ich muss unbedingt raus finden, was passiert ist! Wer auch immer hier ein falsches Spiel spielt muss immer noch in meiner Nähe sein. Warum lässt er dann zu, dass meine Erinnerungen zurückkommen? Vielleicht war ich ja auch noch nie mit ihm allein und er hatte keine Gelegenheit mich zu hypnotisieren. Ich muss auf jeden Fall vermeiden mit jemandem allein zu sein, solange ich noch nicht weiß wer der Betrüger ist. Bang musterte mich, er schien eine Reaktion zu erwarten. „Ich werde jetzt gehen.“ Ich ging zurück in mein Zimmer verriegelte die Tür von innen und packte einen Rucksack voll Sachen. Bis die Sache nicht geklärt war musste ich unbedingt hier weg und untertauchen. Ich öffnete das Fenster und suchte eine Möglichkeit unbeschadet nach unten zu kommen, zu meinem Glück stand direkt unter dem Fenster ein Transporter der es mir einfach machte aus dem Zimmer zu kommen. Da ich jedoch nicht wusste wohin ich sollte lief ich einfach nur herum. Mein Handy hatte ich ausgeschaltet und in eine Mülltonne geworfen. Sicher ist sicher. Als es langsam dunkel wurde ging ich in ein billiges Hotel und nahm mir ein Zimmer. Schlafen konnte ich jedoch nicht, dafür irrten noch zu viele Gedanken in meinem Kopf herum. Das Puzzle welches entstanden ist wollte sich einfach nicht lösen. Die Leute von meinem Bruder konnte ich eigentlich ausschließen da sie schon mit mir zusammen sind seit ich klein bin. Bis auf …. Alec er gehört erst seit geraumer Zeit zu ihm. Und wenn ich es mir Recht überlege ist er schon ziemlich verdächtig. Erst hat er sich ziemlich wie soll ich sagen einfühlsam verhalten, aber später war er wie ein anderer Mensch, mein Gefühl sagt mir das sein erstes Ich gespielt war. Das würde natürlich nicht sofort bedeuten das er es war der mich hypnotisiert hat. Bryan fällt eigentlich weg, da ich ihn später getroffen habe. Also bleibt mir eigentlich als Verdächtiger nur Alec…  fuck wann habe ich ihn eigentlich kennengelernt? Egal wie lange ich darüber nachdachte es fiel mir einfach nicht ein und je länger ich darüber nachdachte desto größere Kopfschmerzen bekam ich. Schlussendlich schlief ich irgendwann ein und wachte mi einem ziemlich übel brummenden Schädel auf. Da ich bei diesen Kopfschmerzen keinen Bock hatte weiter nachzudenken bestellte ich mir Frühstück auf das Zimmer. Nach dem Essen überlegte ich wie es weiter gehen sollte und entschied erst mal einen Job zu suchen ehe ich verhungern würde. Nach etlichen Zeitungen später hatte ich ein paar passende Jobs gefunden und ich so langsam das Zimmer räumen musste entschied ich mich einfach bei den Läden vorbei zu schauen. Leider hatte ich bei den ersten zehn kein Glück und bekam langsam Fuß schmerzen, noch dazu bekam ich langsam Hunger. Da ich an einer Straßenecke ein süßes Café sah entschied ich mich dort eine Kleinigkeit zu essen. Gerade als ich mich entschieden hatte was ich essen möchte rann die Kellnerin fluchend an mir vorbei. Verwirrt schaute ich mich um und sah einen älteren Mann hinter der Theke stehen, er schien dem Mädchen nach laufen zu wollen wusste aber anscheinend, dass er sie eh nicht einholen könnte. Der ältere Herr bekam anscheinend mit, dass ich ihn ansah und kam zu mir herüber. „Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen junges Fräulein, aber wir müssen leider schließen.“ „Wenn ich so frech sein darf zu fragen, was ist denn eben passiert?“ „Ich habe sie erwischt wie sie Geld aus der Kasse genommen hat und da ist sie weggerannt und ohne Kellnerin bekomme ich das Geschäft nicht hin.“ „Wenn das so ist lassen sie mich kellnern, ich bin eh auf der Suche nach einem Job.“ Er überlegte einen Moment und willigte ein. Bevor ich jedoch meinen neuen Job antrat, aß ich noch etwas. Am Abend als das Café schloss fragte ich den Herr noch ob er ein Hotel in der Nähe kennen würde. Er war so lieb und nannte mir dazu sogar eine Adresse einer günstigen Wohnung die ich mit meinem monatlichen Gehalt locker zahlen konnte. Ich beschloss gleich morgen in meiner Pause dort vorbei zu schauen. Im Hotel angekommen war ich so müde, dass ich sofort einnickte.

„Yuna? Du bist Yuna?“ Er macht mir Angst er sieht komisch aus wer ist das?

Ich schreckte aus meinem Traum hoch konnte mich aber nicht mehr an das Gesicht des Mannes erinnern. Was war das nur wieder? Ich hatte jedoch keine Zeit darüber nachzudenken, da ich schon spät dran für die Arbeit war. Ich versuchte mich zu beeilen, was sich mit einer schweren Tasche aber als sehr schwierig herausstellte. Angekommen war ich trotzdem fünf Minuten zu spät. Mark (der ältere Herr) nahm es mir aber nicht übel und bot mir sogar an, obwohl er gerade erst betrogen wurde, mich im Voraus zu bezahlen, damit ich die Wohnung mieten könnte. Ich arbeitete drei weitere Monate ohne Vorkommnisse und fing mich an zu fragen ob man überhaupt nach mir suchte. Eigentlich konnte es mir egal sein, aber diese Menschen waren doch meine Familie auch wenn ich mich an die Gefühle für sie nicht mehr erinnern konnte. Ich hatte gerade Feierabend und schloss die Tür zum Café ab, da Mark heute früher gehen machte ich das. Er hatte mittlerweile eine zweite Kellnerin eingestellt vertraute ihr aber nicht so wie mir, aber durch sie musste ich nicht mehr von Anfang bis Ende arbeiten und hatte zwischen durch freie Tage. Da es schon ziemlich spät war als ich nach Hause kam, legte ich mich sofort schlafen und träumte das erste Mal seit langem wieder etwas. Es war eher eine Erinnerung an meine Kindheit ich weiß nicht warum ich davon träumte, aber ich hatte das komische Gefühl das sie wichtig war. Damals bin ich an einer Gasse vorbei gelaufen in der ein kleiner Junge zusammengeschlagen wurde. Direkt neben dem Gasseneingang stand Aron und als ich genauer hin sah merkte ich, dass es Arons Leute waren die den Jungen verprügelten. Der Junge tat mir leid und ich hasste Gewalt also ging ich zu nächsten Telefonzelle und rief die Polizei und den Rettungswagen. Das war alles was in meinem Traum vorkam. Ich konnte es einfach nicht einordnen egal wie lange ich darüber grübelte. Das einzige was mir noch in den Sinn kam war das ich den Jungen einmal im Krankenhaus besucht hatte, mich aber nicht in sein Zimmer getraut hatte. Da ich heute nicht zur Arbeit musste überlegte ich mir zu meinem Lieblings Park zu fahren um mich dort mit meinen Gedanken zu befassen, dafür machte ich mir noch eine Lunch Box. Als ich mich gerade im Park auf einer Decke sonnte tauche auf einmal ein Schatten über mir auf. Als ich genervt meine Augen öffnete sah ich in Alecs Gesicht und plötzlich kam es zurück der Moment der meine Erinnerung von heute Morgen so wichtigmachte. Alec war der Hypnotiseur und er hatte es mir gebeichtet, aber wieder aus meinen Erinnerungen gelöscht. In dem Moment als er mir das erzählt hat und wie er Aron kennengelernt hat wusste ich das er der kleine Junge war. Doch bevor ich ihm das erzählen konnte hatte er mir diese Erkenntnis genommen und ich wurde wieder zur Puppe. Als ich ihn jetzt ansah mit tiefen Augenringen und unordentlicher Kleidung wurde mir klar, dass er mich die ganze Zeit über gesucht haben musste, da er dachte Aron wäre sein Lebensretter würde er alles für ihn tun. Aus Panik fing ich lauthals an zu schreien und um Hilfe zu rufen. Glücklicherweise reagierte eine Parkwache darauf und Alec verschwand schnell wieder. Leute wie wir meiden die Polizei nämlich. Halte warte Leute wie wir? Seit wann sah ich mich als eine von Ihnen? „Alles ok Miss? Wer war das?“ „Ja dank Ihnen und ich weiß es nicht, aber er hat mich belästigt.“ Ich schaute ihn so unschuldig an wie ich konnte. Er bat mir noch an mich nach Hause zu begleiten ich lehnte aber dankend ab.

. Ich konnte es nicht fassen es war alles wieder da einfach alles. Erst jetzt fiel mir auf wie gemein ich gegenüber meinem Bruder, Ace und all den anderen war. Und nun konnte ich auch meinen Traum deuten, die Person die mich gefragt hat ob ich Yuna bin war Alec, unsere erste Begegnung. Wie würde er reagieren wenn ich ihm sage, dass Aron ihn nur manipuliert und seinen Nutzen aus ihm zieht. Wer weiß vielleicht wurde er sogar nur wegen seinen Fähigkeiten verprügelt. Auf jeden Fall musste ich von hier verschwinden, wenn er schon den Park in der Nähe gefunden hat was kommt danach? Vielleicht wusste er sogar schon wo ich wohne…. Zurück zu Bang und den andern konnte ich auch nicht, denn sie könnten auch hypnotisiert sein. Ich hatte keine Ahnung wie groß das Ausmaß von alle dem war. Was dachte Aron sich nur dabei? Wie konnte es bloß soweit kommen, aber wenn man so darüber nachdenkt muss er das schon sehr lange planen auch schon in der Zeit als Bang und er noch Freunde waren. Was war hier nur los? Als ich mich umsah bemerkte ich dass ich unbewusst zum Café gelaufen war. Momentan war es nun einmal mein Rettungsanker. Doch als ich mich umsah bemerkte ich das Aron an einem der Tisch saß und sich gerade mit dem Chef unterhielt. Ich überlegte ob ich einfach wegrennen sollte, jedoch hatte ich auf einmal Alecs Arm um meiner Schulter. „Das war nicht sehr nett.“ Ich wusste natürlich, dass er das aus dem Park meinte, weigerte mich jedoch auch nur ansatzweise mit ihm zu reden. Wenn er noch länger in meiner Nähe ist komm ich nie aus diesem Alptraum! Auch wenn meine Gefühle für ihn wieder da, auch wenn etwas geschwächt, waren trat ich ihn mit voller Wucht zwischen die Beine und rannte weg. Ich hörte ihn noch fluchen hinter mir her kam er jedoch nicht. Ich hatte wohl getroffen. Ich rannte immer weiter wusste nicht wo hin, was sollte ich den jetzt machen? Ich hatte kein Geld nichts von meinen Sachen, wo sollte ich hin? Nach Hause konnte ich nicht, nicht zu meinem Bruder. Ich war schon fast am Verzweifeln als mir einfiel, dass ich auch Leute außerhalb von hier kannte Leute die Alec nie begegnet sind. Ich ging in das nächste Café das ich finden konnte und bat darum zu telefonieren. Zu meinem Glück erlaubte es mir der Besitzer des Cafés und ich konnte eine Freundin von Zuhause anrufen. Meinen Eltern traute ich nicht ganz, wer weiß wie sie ganz in der Sache drin stecken. „Hallo“ „Lucy, ich bins Alex. Du musst mir jetzt zuhören und vertrauen ich bitte dich darum.“ „Alex oh mein Gott wo bist du? Ist alles ok? Deine Eltern haben gesagt du gehst ab jetzt auf ein Internat, weil du es möchtest das konnte ich mir aber nicht vorstellen.“ Also hängen sie wirklich damit drin irgendwie bricht mir dass das Herz, aber ich hab jetzt keine Zeit über so etwas nach zudenken. „Ich muss dich um Geld bitten damit ich mich hier versecken kann, aber erst mal musst du ein Zimmer in dem Hotel Blue Flower auf deinen Namen reservieren. Ich werde dir natürlich alles von dem Geld zurückgeben wenn es wieder sicher für mich ist.“ „Also ich soll dieses Zimmer reservieren und es auf unbestimmte Zeit bezahlen damit du dich dort verstecken kannst.“ „So in etwa kann man es ausdrücken.“ Ich hoffe nur dass unsere Freundschaft groß genug ist dass sie das für mich macht. „Ok ich ruf da jetzt an in der Zeit siehst du zu dass du dir ein Konto erstellst damit ich dir Geld für essen überweisen kann. Ruf mich in einer Stunde nochmal an und gib mir die Kontonummer und besorg dir verdammt noch mal ein Handy damit ich dich auch erreichen kann.“ Wir verabschiedeten uns noch und dann legte ich auf. Das Blue Flower neben der Telefonzelle hatte mir echt den Arsch gerettet ansonsten hatte ich meine Zeit noch mit der Suche nach einem Hotel verschwenden müssen. So wir es besprochen hatten erstellte ich mir ein Konto und rief sie an. Danach ging ich in das Hotel und ruhte mich erst einmal aus. Da die Überweisung erst morgen auf meinem Konto sein würde musste ich mir erst einmal beim Zimmerservice etwas bestellen, zum Glück musste die Rechnung erst am Ende des Aufenthalts bezahlt werden. Am nächsten Tag kaufte ich mir wie versprochen ein Handy und rief sie an. Wir redeten Stundenlang, ich erklärte ihr meine Situation und sie erzählte mir was Zuhause alles passiert ist, auch das meine Eltern wegezogen sind. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass Leute von denen ich gedacht hatte, dass sie mich lieben nur gespielt hatten. Wer weiß vielleicht waren sie nicht mal verheiratet. Lucy hatte mir geraten Alec allein abzupassen auch wenn sich das meiner Meinung nach leichter anhörte als es war. Wie sollte ich denn wissen wo er war? Sie hatte mir nur gesagt ich würde das schon schaffen, dass ich nicht lache sie hat ja auch leicht reden. Ich weiß ja nicht mal sicher ob er mir glaubt, ich weiß rein gar nichts über ihn. Ich versteh ja noch nicht mal was zum Teufel Aron vor hat… wahrscheinlich sehe ich nur ein kleines Stück in einem Riesenpuzzle! So komme ich nicht weiter. Langsam wurde das alles echt deprimierend, ich hatte zwar meine Erinnerungen zurück und trotzdem kam ich nicht weiter. Was Aron wohl mit mir macht wenn er mich wieder in seinen Fängen hat? Weiter darüber nachzudenken bringt mich auch nicht weiter, ich muss unbedingt etwas unternehmen nur was? Nach ein paar Tagen in dem Hotel fing ich an mich zu Tode zu langweilen, ich wusste immer noch nicht wie ich Alec  treffen könnte und ob das überhaupt die richtige Entscheidung wäre. Im Grunde kannte ich ihn ja gar nicht… Wahrscheinlich ist er auf der Suche nach mir so wie die anderen, keiner wusste ja Momentan wo ich war, na ja bis auf Lucy eben. Sie kann ich aber schlecht mitzählen wenn man bedenkt, dass sie fast am anderen Ende der Welt ist. Am wahrscheinlichsten wäre es wenn ich zu dem Park oder Café gehen würde, aber da könnte auch jemand anderes sein und dann wäre ich am Arsch! Da ich aber keine andere Wahl hatte kaufte ich mir Sachen um mein Gesicht zu verstecken und machte mich zuerst einmal auf den Weg zum Park. Wie erwartet traf ich niemanden, also begab ich mich zum Café und da saß Aron genau da wo er letztes Mal saß, wahrscheinlich war er seit dem jeden Tag gekommen. Alec sah ich jedoch nirgends daher beschloss ich auch einmal bei meiner alten Wohnung vorbei zu schauen. Das alte Gebäude stand noch genauso da wie vorher und der Putz blätterte einfach weiter vor sich hin. Jedoch konnte ich deutlich sehen das die Tür zu meiner Wohnung offen stand also war entweder jemand da oder irgendwer hatte sie offen stehen gelassen, das jedoch glaubte ich eher weniger. Langsam näherte ich mich der grell roten Tür. Als ich sie fast erreicht hatte hörte ich das Radio von drinnen und Alec wie er dazu sang. Ob noch eine andere Person in der Wohnung war konnte ich nicht einschätzen. Ganz langsam öffnete ich die Tür ein kleines Stück mehr und blickte in die großen Augen eines Rotweilers. Überrascht zog ich die Luft scharf ein und der Rotweiler reagierte sofort und fing an zu Kläffen. Jetzt lag auch Alecs Aufmerksamkeit auf der Tür, da ich so keine weitere Person ausmachen konnte schlüpfte ich schnell in meine Wohnung und schloss die Tür hinter mir. Der Hund fand das anscheinend überhaupt nicht lustig denn er fing jetzt auch noch an zu Knurren. Alec musterte mich und kam näher, ich jedoch traute mich nicht von der Stelle… hatte ich erwähnt dass ich panische Angst vor Hunden hatte? Alec kam Misstrauisch näher, dass sah der Hund anscheinend als Zeichen und bewegte sich auch auf mich zu. Ich konnte meinen kleinen Aufschrei nicht unterdrücken. Sofort pfiff Alec den Hund zurück der Übrigens BIG hieß, der Name könnte seinen Uhrsprung darin haben, dass BIG wirklich groß war also gleich doppelt so bedrohlich. Der Misstrauen in Alecs Gesicht war in Belustigung umgeschlagen, man konnte ihm deutlich ansehen, dass er sein Lachen nur schwer zurück halten konnte. Als er sich wieder ein bekommen hatte wurde sein Gesicht wieder ernst und er fragte: „Was willst du hier? Das letzte Mal als wir uns gesehen haben war ich der festen Überzeugung das du mich nicht sehen möchtest.“ Oh oh er klingt aber gar nicht freundlich hat mir meinen Tritt wohl noch nicht verziehen. „Ich muss mit dir reden.“ Ich setzte mich bewusst soweit ich konnte vom Hund weg der schmollend in einer Ecke böse zu mir rüber starrte. Alec schien noch nicht wirklich überzeugt setzte sich jedoch zu mir. „Ich weiß es.“ Mehr sagte ich erst mal nicht jedoch schien es so als wüsste er was ich meine, also fuhr ich fort. „Ich weiß auch warum und da kommt der brennende Punkt.“ Ich hatte Angst er würde mir  nicht glauben, ich setzte hier gerade viel aufs Spiel in dem ich versuchte ihm zu Vertrauen und zu helfen. „Jetzt sag schon!“ Er war eindeutig gereizt. „Okay, aber zuerst musst du mir was versprechen, egal was ich dir jetzt sage Stempel es nicht sofort als Lüge ab lass es dir erst mal durch den Kopf gehen wir wissen nämlich beide das er zu sowas im Stande ist.“ „Okay, verdammt ich verspreche es dir jetzt aber raus mit der Sprache!“ „Wie du weißt kenn ich Aron schon eine Weile wie soll ich bloß… erinnerst du dich noch als du es mir erzählt hast wer du bist? In dem Moment ist mir etwas klar geworden und im Park ist die Erinnerung daran zurückgekommen. Ich habe die Polizei gerufen und nicht wie du denkst Aron… ich also ich bin da damals vorbei gelaufen, da mein Bruder aber Bang war konnte ich Aron nicht ans Messer liefen deswegen gab ich den Tipp anonym ab und bevor die Polizei jedoch eintraf machten sich Arons Männer vom Acker und er spielte sich als Retter auf und gab an die Polizei gerufen zu haben. Ich weiß, dass er dein Held ist die Peron der du alles Schuldest, ich denke aber er hat dein Leben wegen deiner Fähigkeiten verpfuscht um dich dann zu seinem zu machen.“ Aron rieb sich die Stirn ich konnte diese Reaktion nicht deuten, nach endlosen Minuten antwortete er dann jedoch: „Ich weiß.“  Er lachte kurz auf und schrie dann nochmal: „Verdammt nochmal ich weiß!!“ Das schockte jetzt mich, dabei hatte doch er die Person sein sollen die Geschockt ist. „Du kannst einfach nicht anders oder? Du erzählst es mir immer wieder. Wieso ist das immer die verdammt erste Erinnerung die du hast?“ Verdutzt starrte ich ihn an. Es kam nur ganz leise von meinen Lippen, aber mein Ton war eisig: „Wieso hilfst du ihm dann trotzdem?“ „Weil er mir dich versprochen hat wenn ich es bis zum Ende durchziehe verdammt nochmal!“ Das soll doch jetzt wohl ein Scherz sein oder etwa nicht!? Wenn ich mir Alec so ansehe dann scheint es aber nicht so. Wie kommt dieses Arschloch von Aron auf die Idee er konnte darüber entscheiden wem ich gehöre. Ich schnaubte empört und blickte Alec böse an. „Da das deutlich kein Witz ist würde ich gerne Wissen wie er auf die Idee kommt er würde darüber entscheiden können?“  „Mit deinem Verschwinden hat sich der Deal deines Bruders in Luft aufgelöst und Aron hat immer mehr an Macht gewonnen. Wenn Bang also überleben möchte muss er dich verheiraten mit mir, denn dadurch haben er und Aon dann ein Bündnis.“ „Du willst also jemanden der dich hasst als deine Frau? Denn genau das wird passieren wenn du ihm weiterhin hilfst auch wenn du mich wieder manipulierst kannst du meine wahren Gefühle nicht manipulieren.“ Ich schrie ihn mit all meiner Wut an, sein Blick jedoch blieb so neutral wie er vorher auch war. Wie konnte er behaupten mich zu lieben und dann solche Dinge tun? „Wenigstens gehörst du dann niemand andern.“ Wie er das sagte ohne jegliche Emotionen. „Na los dann mach schon nimm mir meine Erinnerungen!“ Meine Wut wurde immer unkontrollierbarer, am liebsten hätte ich einfach geschlagen, aber da war noch dieser bedrohliche Hund an seiner Seite der schon ganz misstrauisch zu mir rüber starrte jeder Zeit bereit sein Herrchen zu beschützen. Alecs Handy klingelte und er ging ran sagte jedoch nichts, nachdem er aufgelegt hat sah er mich an und sagte verdammt noch mal das es nicht mehr nötig wäre mir meine Erinnerungen zu nehmen Bang hatte gerade den Deal unterschrieben. Davor hatte er sich geweigert weil  er dachte ich wäre tot, aber jetzt musste er an das Wohl seiner Leute denken. Er hat mir auch gesagt das Bang jetzt über alles Bescheid wissen würde. Ich starrte ihn nur an wollte der mich hier eigentlich veraschen? Wieso dachten die eigentlich alle das ich da mitspielen würde, ich mein ich habe Momentan überhaupt keine Gefühle mehr für diese Menschen. Auf jeden Fall nicht keine die stark genug waren. „Ganz ehrlich ihr könnt mich alle mal! Ich mach doch nicht sitz nur weil ihr das so wollt! Nein ich werde jetzt gehen und glaub nicht das du mich so schnell wieder siehst!“ Ich wollte gerade den Raum verlassen als ein großer Hund mir den Weg versperrte. So ein blöder Köter! So wütend wie ich war schrie ich den Hund an er solle seinen Arsch da weg bewegen der blieb jedoch gemütlich aber wachsam auf seinem Arsch sitzen. Alec der mittlerweile auch aufgestanden war warf mich über seine Schulter und trug mich zu seinem Auto warf mich auf die Rückbank und setzte sich selbst auf den Fahrersitz sein Hund sprang auf den Beifahrersitz. Ich versuchte natürlich die Tür zu öffnen die waren aber verschlossen blöde Kindersicherung! Schmollend weigerte ich mich, mich anzuschnallen das erledigte dann gegen mein Einverständnis Alec. Wir hielten vor einem Haus welches ich nicht kannte, mir wurde jedoch klar, dass es Aron gehören musste als dieser heraus kam. Alec öffnete meine Tür und fragte: „Willst du selber laufen oder muss ich dich wieder tragen? Denn falls du es immer noch nicht verstanden hast du gehörst mir.“ Da ich überhaupt keine Lust hatte noch mehr Kontakt mit ihm zu haben, stolzierte ich schnurstracks auf das Haus zu. Natürlich erdolchten meine Blicke währenddessen Aron, verdient hatte er diese auf jeden Fall. Null Komma nichts war Alec schon wieder neben mir und zeigte mir das Zimmer in dem ich von nun an schlafen würde, mit ihm zusammen… Da ich keine Lust mehr hatte mit ihm zu reden ging ich einfach in das angrenzende Bad und verschloss die Tür hinter mir.  . Wie kann man nur so ein hinterhältiges Arschloch sein! Ich würde ihm sein Leben ab jetzt ganz bestimmt nicht einfach machen, oh nein ich werde es ihm zur Hölle machen. Er will mich als sein kann er haben, aber bestimmt nicht die liebe nette Yuna nein jetzt lass ich mal die gemeine Bitch raus. Ich blieb noch Stunden im Bad, ich wollte einfach nicht da raus. Ich hatte mir bereits vorgenommen im Bad zu schlafen als der Scheißkerl auf einmal die blöde Tür auftrat. Geschockt starrte ich ihn an im ersten Moment sah er besorgt aus dann jedoch wütend. „Was zum Teufel soll das? Ich war schon krank vor Sorge wieso bleibst du Stunden im Bad?“ Ohne ein Wort stand ich aus der Badewanne die ich mit Handtüchern gepolstert hatte auf und verließ das Bad. Da ich aber nicht im Geringsten vor hatte mit ihm im selben Bett zu schlafen schnappte ich mir die Decke und ein Kissen und legte mich auf die Couch. Alec blieb einen Moment in der Mitte des Zimmers stehen und fuhr sich durch die Haare ihm schien die Situation zwar nicht zu gefallen, er wusste jedoch auch nicht was er dagegen  machen sollte. Er schien jedoch glücklich darüber zu sein, dass ich nicht mehr im Bad war. Er legte sich ins Bett ließ mich jedoch nicht mehr aus den Augen, weswegen ich mich umdrehte. Irgendwann musste ich eingeschlafen sein, denn als ich das nächste Mal meine Augen öffnete war es bereits wieder hell. Aus dem Fenster hinter dem Sofa hatte man einen wundervollen Blick auf einen See der in der Sonne strahlte. Für einen Moment vergaß ich wo ich war und bewunderte die Schönheit dieses Anblicks. Bis zu dem Moment als Alec sich dem in den Weg stellte und schon hatte ich wieder schlechte Laune. Ich ließ mich wieder auf die Couch sinken die neben mir stand und schloss meine Augen. Erst mal musste ich meine Nerven und meinen Ärger beruhigen ansonsten konnte ich gar nichts bewirken. Ich saß noch keine 10 Sekunden da spürte ich seinen Atem in meinem Gesicht. Sofort sprangen meine Augen wieder auf, Alec war so nah… und aus irgendeinem Grund tanzte mein Herz für einen Moment aus der Reihe. Als ich dies bemerkte schubste ich ihn sofort weg. Aus der Fassung gebracht stürmte ich aus dem Raum und wie könnte es nicht anders sein lag da dieser Köter. Sofort blieb ich angewurzelt stehen. Alec der mir nachgeeilt war lief in mich rein und ich knallte genau auf den Hund, der fing sofort an zu knurren und ich sofort an zu schreien. Ehe ich mich versah war ich auf einmal in Alecs Armen, er trug mich runter in die Küche und setzte mich auf einem der Stühle wieder ab. „Ich wollte dich nur Fragen ob du etwas essen möchtest, du musst nicht gleich wegrennen ich tu dir nichts.“ „Das hab ich auch nicht erwartet ich es ertrag es nur nicht einem miesen Verräter wie dir nahe zu sein, aber anscheinend schnallst du das nicht also sehe ich mich gezwungen es dir zu sagen.“ Ich sagte ihm das mit der kältesten Stimme, die ich aufbringen konnte. Er jedoch ging einfach darüber hinweg und fragte mich doch ernsthaft ob ich lieber Pancakes oder Rühe Eier wollen würde. Entgeistert starrte ich ihn an und antwortete: „Nichts von beidem und ich kann mir mein Essen schon selber machen.“ Ich sprang von dem Hocker und ging um den Tresen herum zum Kühlschrank, als ich ihn öffnete holte ich mir die Milch raus und fing an nach Cornflakes zu suchen. „Früher mochtest du so ein Zeug nicht...“ Er schien enttäuscht dass ich so abweisend ihm gegenüber war, aber was hatte er den erwartet? Dass ich ihn in die Arme springe und sage danke lieber Alec das du mein Leben zerstört hast. Das ich nicht lache er würde meine Wut schon noch zu spüren bekommen und irgendwann könnte ich dann wieder in mein Leben zurück. Nach dem ich nirgends Cornflakes gefunden hatte und schon aufgeben wollte kam einer der anderen und stellte ein Packung Erdbeerflocken vor mir ab, meine Lieblingssorte. Da ich nicht vor hatte mich zu bedanken nahm ich sie eine Schüssel und die Milch und verzog mich wieder nach oben. Ich hörte noch wie Alec seinen Kopf auf den Tresen vor ihm fallen ließ. Woher wusste die bloß das ich Erdbeerflocken esse das interessierte mich in dem Moment viel mehr. Obwohl sie hatten ja Jahre lang mein Leben kontrolliert, ich sollte mich lieber fragen was sie nicht von mir wussten. Als ich den ersten Löffel nahm spuckte ich ihn sofort wieder in die Schüssel seit wann schmeckten die denn bitte so scheiße? Es klopfte an der Tür und ich ließ den Fraß vor mir erst mal in Ruhe und öffnete sie. Ich war überrascht Mila und Alex davor stehen zu sehen. Die hatte ich nicht mehr gesehen als ich bei meinem Bruder abgehauen bin. Wie es ihnen danach wohl ergangen ist? „Was…“, mehr brachte ich nicht zu Stande. Mila sagte danach als erste was. „Yuna, äh ich meine Miss Yuna wir sind ab nun ihre persönlichen Dienerinnen.“ Danach verbeugten sich beide vor mir, mir klappte nur die Kinnlade runter. Nach einigen Minuten schweigen ließ ich die beiden rein. „Alex, Mila ich wünschte ich könnte euch die Freiheit wieder geben jedoch bin ich hier auch nichts weiter als eine Gefangene also kann ich euch nur anbieten, dass ihr in meiner Gegenwart normal sein könnt keine Höflichkeiten und keine Befehle. Wenn euch etwas nicht passt dann sagt mir das und ich versuche es zu ändern, okay?“ Sie sahen überrascht aus, was hatten sie wohl erwartet sie kannten mich doch. Sie sahen sich eine Minute an und nickten dann, danach wurde ich mit Fragen überlagert was zur Hölle passiert war. Ich erzählte ihnen alles und als ich fertig war knurrte mein Magen laut vor sich hin. Ich hatte jedoch keine Lust Alec zu begegnen noch diese blöden Flocken zu essen also bat ich die beiden mir was anders zu bringen. Mila stimmte sofort zu sie würde an meiner Stelle auch nicht aus dem Zimmer wollen, sie mochte Alec ja auch nicht die kleine Bekanntschaft als sie seine Dienerin war hat ihr gereicht. Als die beiden weg wahren klopfte es noch mal an der Tür, und da ich wusste das es nicht die beiden waren rief ich unhöflich und wütend: „WAS?“ Die Tür ging langsam auf und jemand der mir bekannt vor kam den ich aber noch nie bei Aron gesehen hatte kam ins Zimmer. „Erinnerst du dich noch an mich? Ich weiß es ist schon etwas länger her und ich weiß auch dass du mich bestimmt verachtest, aber ich hab mir etwas Sorgen gemacht, wir standen uns mal nah und ich dachte irgendwer sollte mal nach dir sehen….“ Ich unterbrach ihn barsch: „Ich weiß zwar nicht genau wer du bist, aber jeder der mit Aron unter einer Decke steckt kann mir gestohlen bleiben also würdest du jetzt bitte gehen.“ „Das hatte ich mir schon fast gedacht aber eine Sache muss ich dir noch sagen, Alec wird ab heute nicht mehr hier schlafen er hat wohl eingesehen das du erst Mal etwas Zeit für dich brauchst.“ „Das ich ihn nicht in meiner Nähe haben will stimmt, aber nicht das es erst Mal so ist er soll da hingehen wo der Pfeffer wächst und jetzt verschwinde!“ Er schien traurig darüber dass ich so barsch zu ihm war, eigentlich sollte es mir egal sein, aber irgendwie hasste ich ihn gar nicht so sehr. Ich musste unbedingt herausfinden wer er war. Nach einer Weile kamen dann Alex und Mila wieder, sie hatten mir Rühreier mit Speck gemacht. Genau das was ich jetzt brauchte. Nach dem Essen laberten wir noch bis in die Nacht, irgendwann gegen drei gingen die beiden runter in ihr Zimmer. Danach fühlte ich mich total allein und das erste Mal seit ich entführt wurde ließ ich alle meine Gefühle raus und weinte. Nach einer Weile hatte ich mich wieder beruhigt und entschloss mich mit von den Tränen roten Augen und total verschnupft runter zu gehen und mir eine Milch zu holen. Das hatte bis jetzt immer geholfen wenn ich nicht schlafen konnte. Da ich so jedoch nicht von irgendwem gesehen werden wollte zog ich mir einen Kapuzenpulli an, denn ich mir ganz tief ins Gesicht zog. Leise tapste ich dann runter in die Küche um mir die Milch zu holen, jedoch lag genau vor dem Kühlschrank dieser blöde Köter und das wiederum konnte nur bedeuten, dass Alec hier unten war. Vorsichtig schaute ich in das angrenzende Wohnzimmer und entdeckte ihn tatsächlich auf der schwarzen Couch. Er schien einen unruhigen Schlaf zu haben, fast schon als wäre ich hypnotisiert ging ich auf ihn zu. Ich weiß nicht wie lange ich da stand und ihn beobachtete, bis ich meine Hand nach seinem Gesicht ausstreckte und seine Wange streichelte. Sofort wurde sein Ausdruck wieder weicher und er schien wieder ruhig zu schlafen. Gerade als ich wieder nach oben gehen wollte und meine Hand wegzog griff er plötzlich danach, wie angewurzelt blieb ich stehen und beobachtete ihn misstrauisch. Nach einer Weile war ich mir sicher, dass er immer noch schlief und setzte mich neben die Couch. Ich dachte eine halbe Ewigkeit über ihn nach und musste zugeben egal wie sehr ich es mir wünschte ich konnte ihn einfach nicht hassen. Als es draußen schon dämmerte zog ich meine Hand ganz langsam aus seiner und ging wieder nach oben in mein Bett, in dem ich dann auch sofort einschlief. Keine drei Stunden später wurde ich schon wieder geweckt, Mila und Alex hatten den Auftrag mich zum Essen zu holen. Aron hatte wohl heute Lust einen auf große glückliche Familie zu machen. Wieso musste ich daran unbedingt teilnehmen? Als ich jedoch hörte das wir Besuch von meinem Bruder und Ace hatten rappelte ich mich auf und zog mich an. Mit blutunterlaufenen Augen schlurfte ich ins Esszimmer, sofort starrten alle mich entsetzt an. „Was ist dir den über die Leber gelaufen?“, fragte mich Aron sichtlich unglücklich darüber wie ich aussah. „Hab nur zu wenig geschlafen man kann ja nicht ahnen, dass man so früh aus dem Bett geschmissen wird.“, gab ich leise und frustriert wieder. Da der einzig frei Stuhl der noch übrig war zwischen Alec und Aron war stöhnte ich noch einmal auf und setzt mich frustriert hin. Das einzige was ich wollte war wieder in mein Bett und zwar nach Möglichkeit schnell also versuchte ich so zuvorkommend wie möglich zu sein. Die Stimmung war jedoch auch ohne mein Zutun schon im Eimer. Alle schwiegen sich an, ich beachtete das nicht und häufte mir einen Berg von Essen auf meinem Teller an. Nach dem das leer war wollte ich aufstehen, Aron jedoch hielt meinen Arm fest und hinderte mich somit daran. Total sauer und übermüdet schrie ich ihn an: „WAS?“ Sein Blick wurde noch wütender als er eh schon war, das war mir in diesem Moment jedoch sichtlich egal weswegen ich ihn meinem Arm entriss und hoch rannte. Ich hörte noch wie mir jemand folgte bevor ich mich auf mein Bett schmiss und wieder anfing zu heulen, momentan hatte ich sentimentale Probleme! Wer auch immer mir gefolgt war wusste anscheinend nicht ob er ins Zimmer kommen sollte, erst nach einer halben Ewigkeit klopfte es ganz zaghaft. „WAS?“ Ich wollte nicht dass irgendwer mich so sah weswegen ich mein Gesicht ins Kissen drückte als die Tür aufging. Ich hörte noch wie jemand auf das Bett zu kam als ich mich auf einmal in einem Arm wieder fand. Beruhigend strich man mir über den Kopf und dem Rücken, ich versuchte mich zu wehren bis ich Ace Stimmt vernahm die mir beruhigend zu redete. Ich weinte noch ungefähr eine halbe Stunde an seiner Schulter weiter bis ich mich beruhigt hatte. 

 

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Tag der Veröffentlichung: 16.01.2016

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