Sonntag, 8 September 2012
Ein schreckliches Unglück ist in der Nacht von Donnerstag den 6. September auf den 7. September in Holland passiert. Eine 10. Klasse aus Grömitz in Schleswig-Holstein machte dort ihre Abschlussfahrt im Hunzepark, Gasselthynerven. Am Donnerstagabend machte die Klasse eine Kanufackeltour zum Abschluss der Fahrt.
Von da an wurden die Klasse und die beiden Aufsichtspersonen von vier Männern (gebürtig aus Holland) verfolgt und anschließend getötet. Es gibt sechs Überlebende aus der Klasse, die sich momentan in psychologischer Behandlung befinden und gleichzeitig im Krankenhaus versorgt werden.
Warum diese vier Männer eine solch grausame Tat ausübten ist noch unklar, jedoch wurden sie noch nicht gefasst. Experten gehen von einer psychischen Störung der vier Männer aus. Es wird von der Polizei intensiv ermittelt.
Irgendwo im Nirgendwo. Das einzige was ich erblickte waren Bäume, ein endlos langer Fluss und weite Felder. Es ist ein Tag nach meinem 16. Geburtstag und ich sitze hier in einem Kanu und paddel mich hier zu Tode. Eigentlich müsste ich noch irgendwo in irgendeiner Ecke liegen und ausnüchtern. Aber wir hatten ja alle stricktes Alkoholverbot und daran hielten sich auch wirklich alle, eingeschlossen mir.
Ich war total in Gedanken versunken als es geschah. Ein langer Pfeil schoss an meinem Kopf vorbei und direkt in den Hals meines Mitschülers. Blut spritze in mein Gesicht. Es war warm und noch so lebendig. Aus seinen Augen wich Leben, aus seinem Körper die Seele und aus seinem Hals spritzte immernoch literweise Blut.
Er hustete und kippte um. Fiel ins kalte Wasser und bewegte sich kein bisschen mehr. Julius war tot. Mausetod. Panik brach aus und alle schrien. Sie sprangen aus ihren Kanus und versuchten ihr Leben zu retten. Nicht zu verlieren, wie Julius. Geschreie. Worte wie „Schwimm“ „Hilfe“ und „Scheiße“ fielen.
Selbst Frau Benecke und Herr Schlimmermann taten was sie konnten und flüchteten mit den anderen in Richtung Wald. Plötzlich kippte mein Kanu auch, weil Lisa und Yu aufstanden und flüchten wollten. Ich fiel ins Wasser. Kälte und tausend Stiche erfüllten meinen Körper. Hilflos schnappte ich nach Luft und musste Orientierung finden. Ich war eine der letzten im Wasser. Ich konnte mich nur ganz schwer oben halten. Nun verfolgte ich den Weg vom Pfeil zurück und sah das der Pfeil vom Feld kam. Und dort stand er. Ein Mann. Breit gebaut, groß und gefährlich. Die allgemeine Angst, die ich nach Julius Tod empfinde, verdichtet sich zur unmittelbaren Angst vor diesem Mann, diesem Mörder, der mich in Sekundenschnelle töten könnte.Ich wusste nicht, was ich jetzt machen sollte. Sah nur einige meiner Klasse zwischen den Bäumen verschwinden.
Plötzlich ertönte ein Schrei. Und dieser Schrei, diese Stimme konnte nur einer Person gehören. Sofort setzte ich mich in Bewegung. Ich konnte kaum noch etwas erkennen. Immerhin sind alle Fackeln erloschen und es ist stockduster draußen. Ich folgte einfach nur dem Schrei. Stapfend kämpfte ich mich durch das kalte Wasser und den Schlamm, an meinen Füßen. „Bonnie, wo bist du?“ schrie ich. Keine Antwort, jedoch wartete ich ein paar Sekunden ab. Die paar Sekunden nutzte ich um Orientierung zu suchen und den Mörder ausfindig zu machen. Aber ich konnte ihn nicht sehen und hoffte insgeheim, dass er nicht hinter mir, sondern hinter jemanden anders her war. Nun versuchte ich es nochmal. „Bonnie?“. Doch niemand antwortete. Oh man, was ist wenn sie auch tot ist? Denk einfach nicht daran, sagte ich mir. Noch ein bis zwei Schritte und dann musste ich an Land klettern. Mit meiner letzten Kraft zog ich mich hoch und blieb einfach liegen.
Kapitel 3
Also lag ich erstmal ein paar Minuten da und tat nichts. Ließ Luft in meine Lungen, schloss die Augen und versuchte zu realisieren, was grade hier passiert ist. Meine Kleidung war komplett durchnässt. Ich fror.
Dachte an das eklig warme Blut, welches in mein Gesicht spritzte. Bei dem Gedanken lief mir ein Schauer über den Rücken. Julius war nun tot. Irgendwo im Wasser schwimmt noch sein lebloser Körper. Ich starrte in den Himmel und betrachtete die Sterne. Tränen liefen wieder automatisch über mein Gesicht. Soll der Mörder mich doch holen kommen und töten. Es ist mir egal. Wenigstens vergesse ich so, den Anblick von Julius. Viele andere sind bestimmt auch schon tot. Bei dem Gedanken stockte mein Atem. Was ist wenn es nicht einmal jemand wie Nusret, Alex oder sogar Herr Schlimmermann geschafft hat? Aber das glaube ich nicht. Bestimmt sind alle wohl auf. Vielleicht ist der Mörder ja schon längst über alle Berge.Aber was ist, wenn nicht? Oh man, ich konnte nicht daran denken. Was wollte er denn von Julius? Mir fiel einfach nichts ein.
Genauso wenig hatte er ein Motiv oder ähnliches. Nun richtete ich mich auf und schaute mich um. Doch niemand zu sehen. Die Ruhe selbst war die Umgebung. Aber ich muss mich nun auf die Suche von den anderen machen. Besonders Bonnie machte mir Sorgen, ich bin mir sicher, dass es ihr Schrei war. Den Frosch, der grade über mich rüberspazierte schob ich vorsichtig weg. Noch einmal schaute ich mich um, doch die Luft war rein.
Das Gras stand mir bis zu den Knien hoch. Ich schaute nun in Richtung des Waldes und in Richtung des Feldes. Ich weiß nicht wieso, aber der Wald erschien mir sicherer. Im offenen Gelände ist die Suche nach den Anderen auch sehr gewagt. Meine dicke Jacke zog ich aus und warf sie in den Fluss. Das Wasser plätscherte und die Kanus, welche umgekippt waren
schwammen auf dem Wasser oder sie waren komplett zerstört. Noch einmal sah ich Julius und musste brechen. Es war einfach so widerlich. Mein Hals brannte. Nun lief ich. Weg von Julius Körper, weg vom Fluss, weg vor einfach allem.
Ich wollte flüchten aus diesem Albtraum, ich lief und lief. So weit, wie mich meine Füße tragen konnten. Sträucher, wilde Tiere und Wurzeln waren mir jetzt grade echt egal.
Ich hoffte einfach, dass ich gleich wieder die Lichter des Hunzeparks sehe und ankomme. Wieder da sein und alle würden mir sagen, sie hätten mich verarscht. Aber ich habe das Gefühl, ich laufe immer tiefer in den Wald und das ganz allein. Zudem ist es sehr dunkel.
Ich lief immer noch. Mittlerweile hatte ich bestimmt schon 5 Kilometer hinter mir. Jedenfalls fühlt sich das so an.
Doch plötzlich mittem beim Laufen erfasste mich ein harter Schlag. Ich spürte nichts. Nur das es eine Faust war. Ich fiel auf den Boden und sah nur noch Sterne. Spürte, dass Blut lief. Aus meinem Mund und meiner Nase. Ebenso kam Blut von der Stirn. Die Angst erfasste mich nun mehr, als je zuvor. Doch wer dann zum Vorschein kam, erfreute mich.
Texte: Alles ist von mir selbst geschrieben.
Tag der Veröffentlichung: 03.11.2012
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