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Ein Esel sucht neue Freunde

Ein Esel sucht neue Freunde

 

Die Zwillinge Hans und Klaus, fanden es langweilig jeden Tag mit dem Esel zu spielen. Sie hatten ihn Maxi genannt. Anfangs riefen sie den keinen Esel "Maxi komm her!", und freuten sich wenn er lustig angesprungen kam. Jetzt war er aber schon ein ganzes Stück gewachsen und immer wenn er zu den Kindern kam riefen die: "Maxi , hau ab!"

Der kleine Esel war darüber sehr traurig und er suchte auf dem großen Bauernhof nach neuen Freunden. Zuerst ging er zum Bauern und fragte: "Bauer, willst du mein Freund sein?" 

"Nee", lachte ihn der Bauer aus, "wenn du gelernt hast wie man zum Goldesel wird, dann kannst du mich ja wieder fragen."

Betrübt ging Maxi zum Pferdestall. Die Pferde wurden ganz unruhig und riefen: "Willst du uns unser Futter stehlen?"

"Nein bestimmt nicht, ich wollte euch nur fragen wie man Goldesel wird.", sagte Maxi kleinlaut. Da brach im Pferdestall großes Gelächter aus. Das wiederum hörte der Bauer und er kam mit einer Heugabel und jagte Maxi zum Stall hinaus. 

Der kleine Esel ging in seinen Stall, der gleich neben dem Kuhstall war und sah, dass ihm der Bauer Futter und Wasser aufgefüllt hatte. Er fraß und trank und aus seinen Augen kullerten ein paar dicke Tränen. 

Fanni, die älteste Kuh im Stall sah, dass Maxi traurig war und fragte: "Was fehlt dir denn, du kleiner Esel? Komm leg dich zu mir und erzähle was dich so betrübt." 

Hurtig putze Maxi seine Tränen ab und ging mutig an all den Kühen vorbei bis zu Fanni, die gerade am Widerkauen war. Die Kuh rückte ein wenig zur Seite und Maxi legte sich zu ihr. Für den Esel war das ein ganz neues Gefühl, die gute Fanni strahlte Wärme und Geborgenheit aus. Maxi traute sich kaum zu fragen ob sie denn seine Freundin sein wollte. Aber das musste er auch gar nicht, als er die Augen der Kuh sah, da wusste er sie war ganz für ihn da. Noch einmal kullerten zwei Tränen, und er begann zu erzählen was sich zugetragen hatte. Aufmerksam lauschte Fanni, und nebenbei wischte sie mit ihrer langen Zunge die Tränen ab und weil sie gerade dabei war, wusch sie ihm das ganze Gesicht mitsamt dem Hals. 

Als er mit seiner Erzählung ferig war, fügte er vorsichtig die Frage hinzu: "Kannst du mir vielleicht sagen, wie man ein Goldesel wird?" Fanni schüttelte den Kopf. "Ich werde dir die Geschichte vom Goldesel erzählen, damit du weißt, was der Bauer von dir verlangt." 

 Maxi hörte gespannt zu und als Fanni zu Ende erzählt hatte, da meinte er: "Ja ich werde in die Welt hinaus wandern und als Goldesel zurück kommen, dann werde ich den Bauern reich beschenken und er wird mich endlich lieben."

Fanni sah ihn vorwurfsvoll an und sagte: "Nein er wird täglich mehr Gold wollen und wenn du nicht mehr geben kannst wird er unzufrieden sein. Er wird dich nie lieben, nur das Gold. Liebe muss vom Herzen kommen ohne Erwartungen." 

Fannis Worte gingen ihm zu Herzen aber die Verlockung Goldesel zu werden war groß. Fanni sah ihm an was er vor hatte und gab zu bedenken: "Bald wird es Winter und du wirst draußen erfrieren, warte mit deinem Plan, bis der Winter vorbei ist. Bis dahin bist du dann auch noch ein Stück gewachsen und kannst eine große Wanderung aushalten."

Maxi gefiel der Vorschlag und weil der Bauer nichts dagegen hatte, verbrachte er die kalten Wochen im warmen Kuhstall bei seiner neuen Freundin Fanni.

 Als der Schnee geschmolzen war und die Sonne freundlich vom Himmel lachte, ging Maxi zu seinem Bauern und sagte: "Ich werde nun auf Wanderschaft gehen um ein Goldesel zu werden. Wenn ich es gelernt habe komme ich zurück, dann mache ich dich reich." "Gut", entgegnete der Bauer, "dann werde ich dir ein Halfter anlegen, einen Überwurf gegen Regen und Kälte und weil ich gerade so gut gelaunt bin, bekommst du noch 2 Satteltaschen mit bestem Futter mit auf den Weg." So ausgerüstet verließ Maxi den Bauernhof. Er war noch nicht an der Straße, da kehrte er wieder um, denn er hatte doch tatsächlich vergessen, sich von Fanni der Kuh, zu verabschieden. Die Kuh leckte noch einmal den Kopf des Esels und nun war es sie, die dicke Abschiedstränen vergoss. 

"Du musst doch nicht weinen, Fanni ich komme ja zurück!", versicherte Maxi. "Ach Maxi dann werde ich leider nicht mehr hier sein, denn wenn der Bauer im Frühjahr eine neue Leitkuh findet, die die Herde sicher auf die Weiden führt, dann wird er mich an den Metzger verkaufen.", schluchzte die Kuh. Nun weinten beide. Sie erschraken als der Bauer polterte: "Ich dachte du bist auf Wanderschaft, jetzt mach dass du fortkommst, sonst lernst du dann von mir, wie man ein Arbeitsesel wird!"

Völlig niedergeschlagen verließ Maxi nun endgültig den Hof. 

Maxi geht auf Wanderschaft

Maxi geht auf Wanderschaft

 

Auf der Straße zur großen Stadt trabte Maxi, der inzwischen zu einem stattlichen Esel heran gewachsen war. Die Sonne meinte es gut und bald hatte er den traurigen Abschied von Fanni der Kuh vergessen. An jedem Bächlein trank er von dem klaren Wasser und fraß von dem spärlichen Grashalmen die am Straßenrand wuchsen. Er wanderte ohne große Pausen, bis er an einem Lindenbaum ankam, unter dem auch eine Ruhebank aus Holz stand. 

"Hier werde ich ein kleines Mittagsschläfchen halten", sagte Maxi und legte sich neben die Bank. Kaum hatte er es sich gemütlich gemacht, fielen ihm die Augen zu. Sein Magen knurrte, denn er hatte zwar genug zum Fressen dabei, aber wie kommt ein Esel an die Satteltaschen? Im Traum sah er die Augen von Fanni und wieder rollten zwei dicke Tränen über ihr Gesicht. "Das ist ein arglistiger Trick vom Bauern, er wartet darauf, dass du demütig zu ihm zurück kommst." Maxi erschrak und wachte auf, denn er glaubte wirklich Fanni sei ihm gefolgt.  

Aber die Kuh war nicht da, dafür schaute die Sonne durch die Zweige des Baumes. "Maxi", sagte sie zu ihm: "Bis zum Abend brauchst du einen warmen Schlafplatz, sonst wirst du erfrieren." "Danke, für den Hinweis liebe Sonne, wenn ich weitergehe werde ich danach Ausschau halten.", bedankte sich Maxi freundlich.  Ja, die Sonne war warm wie Fanni und genau so freundlich, vielleicht wollte die ja seine Freundin sein. Er nahm sich vor, sie später zu fragen. 

Jetzt musste er die Straße beobachten, denn da kam gerade ein Wanderbursche mit einem Rucksack genau auf ihn zu. "Ich hoffe, es ist dir recht, wenn ich mich zu dir auf die Bank setze." Der Mann schnallte seinen Rucksack ab und holte etwas zum Essen heraus. "Hast du auch Hunger?" fragte er den Esel. "Ja und wie!", stöhnte Maxi. Da brach der Wanderer sein Brot in der Mitte durch und hielt die eine Hälfte dem Esel hin. "Nein danke, du brauchst dein Brot doch selber. Ich habe genug zum Essen für mich dabei, es ist nur in den Satteltaschen und ich weiß nicht wie ich daran komme", klagte Maxi. Der junge Wanderer lachte: "Das ist für mich die leichteste Übung, hast du denn auch eine Schüssel?" "Wenn in den Taschen keine ist, dann habe ich keine", stellte Maxi fest. Der Bursche nahm seinen Hut ab und füllte den mit Futter. "Sei bitte so lieb und beiß nicht in einen Hut, ich habe nur den einen", bat er und stellte dem Tier das Futter vor die Füße. Ganz vorsichtig fraß Maxi den Hut leer. Dann schaute er dankbar den Mann an und erzählte ihm seine Geschichte. Der hörte aufmerksam zu. Auch die Sonne war sehr angetan von Maxis Bericht und dachte: "Auf ihn werde ich eine Weile aufpassen, bis er einen guten Platz gefunden hat." 

Maxi stand auf, er hatte jetzt Durst und deshalb ging er hinab an das Bächlein und trank. "Wenn das Wasser gut ist, dann lass für mich auch noch etwas übrig", scherzte der Wanderer. Auch er stand auf, um aus dem Bach zu trinken. Danach wusch er sein Gesicht und seine Hände und wischte auch dem Esel den Kopf gründlich sauber. "Ich weiß jetzt dass du Maxi heißt, ich bin Hans und wenn du es möchtest, dann bin ich gern dein Freund. Ich will auch in die Stadt da können wir gemeinsam gehen. Maxi machte einen Luftsprung vor lauter Freude. Nun hatte er wieder einen Freund und war nicht mehr so allein unterwegs. 

Frisch ausgeruht, und mit bester Laune setzten Hans und Maxi nun ihre Wanderung fort. 

Die Landstraße führte die beiden durch einen Wald. "Wie weit müssen wir denn noch bis zur Stadt?", wollte Maxi wissen. Hans überlegte und sagte dann nachdenklich: "Wenn wir so gut voran kommen wie bis hier, dann schaffen wir es vielleicht bis morgen um die Mittagszeit." "Oh", stöhnte der Esel, "aber ich war noch nie nachts unterwegs."

Inzwischen kamen sie aus dem Wald heraus und Hans sah, dass die Sonne schon recht tief am Himmel stand. "In dem nächsten Dorf werde ich eine Unterkunft suchen, denn draußen ist es noch zu kalt zum Übernachten." "Schön", bemerkte der Esel, "aber ich befürchte, dass sie dich weg jagen, wenn sie mich sehen." "Mach dir keine Gedanken Maxi, Handwerksburschen auf der Wanderschaft nimmt man immer auf, und wir sind halt zu zweit." 

Schon tauchten die ersten Bauernhöfe auf. Hans entdeckte einen kleinen Hof, der etwas abseits war, genau dahin würden sie gehen. "Warum gehen wir nicht zu den reichen Bauern?", fragte Maxi neugierig. "Die großen Bauern nehmen uns auch auf, aber nur weil es so Brauch ist, die kleinen sind viel freundlicher und freuen sich wenn ein Wandersmann bei ihnen Rast macht."

Maxi hatte Bedenken, er war zwar auch auf der Wanderschaft und suchte einen Lehrmeister, schließlich wollte er als Goldesel zurück zu seinem Bauern. Aber er war eben nur ein Esel. Fanni kam ihm wieder in den Sinn, wird sie noch da sein bis er ausgelernt hat? Bei dem Gedanken rollten wieder zwei dicke Tränen über sein Gesicht gerade in dem Augenblick als Hans an der Tür klopfte. 

Eine hübsches junges Mädchen öffnete die Tür. Hans fragte nach dem Bauern und der Bäuerin. "Das bin ich", sagte das Mädchen, "einen Bauern gibt es bei mir nicht." Wie es Brauch ist, sagte Hans seinen Spruch auf, den er für die Wanderung gelernt hatte. Anschließend bat er um ein Nachtlager für sich und seinen Esel. 

Die junge Bäuerin hieß die beiden willkommen, gab Hans zum Gruß die Hand und strich dem Esel über seinen Kopf. "Du weinst ja", sagte sie und besorgt fragte sie: "Kann es sein, das das liebe Tier vor Hunger weint?" "Nein lachte Hans, das glaube ich nicht. Er denkt sicher an seine Freundin Fanni, die er vielleicht nicht wiedersieht." Die Bäuerin machte eine Geste die beiden mögen eintreten. Zu dem Esel sagte sie: "Ich gehe davon aus, dass du weißt wie man sich in einem Haus benimmt." "Ja, mein Esel kennt die Regeln aber schlafen möchten wir dann doch lieber in der Scheune."

Die Bäuerin nahm einen Korb und brachte ihn gleich danach mit duftendem Heu zurück. "Ich hoffe Du magst Heu, was anderes habe ich nicht." Nachdem sie dem Esel auch Wasser gebracht hatte, deckte sie den Tisch für ein gutes Abendessen. "Lasst es euch schmecken, und nach dem Essen möchte ich gern eure Geschichte hören, von Fanni und wohin ihr wollt und vor allem, weshalb dein Esel mit auf die Wanderschaft geht." Noch während sie aßen erfuhren sie, dass die junge Bäuerin Elke hieß und, dass sie keine Tiere, sondern Rosen züchtete. 

Maxi kam ins Schwärmen als er von Fanni, der Kuh erzählte und, dass er wieder zu ihr zurück möchte, sobald er gelernt hat wie man ein Goldesel wird. Hans berichtete, dass er ein Schreiner Geselle sei und noch einmal in der großen Stadt bei bei einem Meister ein Jahr dienen wollte, bevor er selber Meister sei und  seine eigene Werkstatt aufmachen wird. 

Ja die Zeit verrann und es war höchste Zeit zum schlafen. Hans und Max machten sich ihr Nachtlager in der Scheune auf Haferstroh und gut riechendem Heu. Wenige Minuten später waren alle Lampen in dem kleinen einsamen Hof gelöscht. 

1000 Rosen und ein Herz aus Gold

1000 Rosen und ein Herz aus Gold

 

 Noch bevor der erste Sonnenstrahl durch die kleinen Fenster in die Scheune fiel, wurde der Hahn wach, der oben auf dem Geländer am Heuboden geschlafen hatte. Er holte tief Luft, um sein lautes "Kikerikiii" dreimal in die Scheune zu schreien. Bei dem dritten Kikerikiii brach er seinen Weckruf vor Schreck ab. Da waren doch tatsächlich zwei Fremde auf dem schönsten und größten Heuhaufen! Der Gockel machte eine schnelle Kniebeuge und mit zwei gewaltigen Flügelschlägen segelte er durch die Scheune und landete direkt vor den Eindringlingen. Der Gockel brachte kein Wort heraus, weil ihm ja das halbe Kikeriki noch im Hals steckte. Aus allen Ecken und Winkeln von oben und von unten kamen nun Hühner, Gänse Enten und sogar ein paar Truthähne. Alle schrien und gackerten durcheinander. "Sie werden uns fortjagen", jammerte Maxi leise. Hans stand auf und seine Größe beeindruckte das Federvieh so, dass ihr Geschrei sofort verstummte. 

In ruhigem Ton sprach er zu den Tieren: "Ich bin Hans, ein Handwerksgeselle auf der Durchreise. Mein bester Freund, der Esel Maxi begleitet mich, und wir werden bald weiterziehen." Danach war das Federvieh beruhigt und alle machten sich wie üblich an ihre Eierproduktion. Hans und Maxi gingen an den Brunnen um sich zu waschen, während Elke in der Küche das Frühstück bereitete. 

Bei frischem Brot und duftendem Kaffee erklärte Hans, dass er bald mit seinem Esel aufbrechen werde, denn bis zur Stadt war es nicht mehr weit. "Ich hätte euch sehr gerne noch ein Paar Tage hier behalten", beteuerte die junge Bäuerin, "aber ihr würdet mir eine große Freude bereiten, wenn ihr vorher meine Rosen betrachten würdet." "Oh ja, Rosen mag ich für mein Leben gern!", plapperte Maxi los, leckte sich ums Maul mit seiner Zunge und erntete dafür einen strengen Blick von Hans. "Rosen sind nichts für deinen Magen, sie sollen Herzen erfreuen.", rügte Hans den Esel. Elke strahlte: "Das hat noch niemand so schön gesagt, das werde ich auf ein großes Pakat schreiben." -"Elkes Rosen sollen Herzen erfreuen."- 

Hans und Maxi hatten noch nie so viele Rosen auf einem Mal gesehen, sie staunten: "Die sind ja prächtig und die unter dem Glasdach blühen ja schon bald!" "Ja aber", klagte Elke, "die waren sonst viel kräftiger, ich weiß nicht was ihnen fehlt." "Dünger!", wußte Hans spontan, "den Rosen fehlt Dünger." Rosi war ratlos: "Und woher soll ich den nehmen, ich habe doch nur die Hühner." Maxi streckte sich und beteuerte: "Den kann ich liefern." Hans runzelte die Stirn: "Dazu müsstest du ja bei Elke bleiben, willst du das denn?" "Gerne!" schrie der Esel, und etwas kleinlaut fügte er hinzu: "Wenn es Elke gefällt, und du mich immer besuchst wenn du frei hast." 

Nun blieb Hans doch noch ein paar Tage auf dem kleinen Hof. Er zimmerte und sägte und nach zwei Tagen hatte er einen Eselskarren gebaut. "Was nützt es der Elke, wenn sie einen Esel hat und keinen Karren." hatte er festgestellt. Das hatte Elke nicht erwartet, denn bisher brachte sie die Rosen mit einem Schubkarren auf den Markt. Elke war sehr glücklich und als Hans sich aufmachte um in die Stadt zu gehen sagte sie: "Ihr beiden Wandergesellen habt mir das Glück ins Haus gebracht." 

Elkes Rosen erholten sich nach und nach und bald schon konnte sie damit auf den Markt gehen. Dort kamen viele Kunden und es gab viele Gründe von den prächtigen Rosen zu kaufen. 

Eines Tages war großer Viehmarkt. Die Bauern kamen von überall um Vieh zu kaufen und zu verkaufen. Die Handwerker ließen heute ihre Arbeit ruhen und gingen die Tiere zu bewundern.  Auch Hans war mit einigen jungen Burschen auf dem Markt. 

Ihnen fiel ein Bauer auf, der einige schöne Jungtiere verkaufte und eine alte Kuh dabei hatte. Die Jungtiere hatte er schnell verkauft nur die Kuh wollte niemand. "Wie heißt die alte Dame denn?", wollte einer der Burschen wissen. Bereitwillig gab der Bauer Auskunft: "Sie heißt Fanni und ist eine Leitkuh." Hans wurde plötzlich hellwach. "Bauer gibt die denn noch Milch?" fragte er. "Nicht mehr viel,  drei Liter morgends und zwei am Abend." "Dann kannst du die nur an den Metzger verkaufen", meinte einer der Burschen. "Ach was", wehrte sich der Bauer, "sie ist schließlich eine gute Leitkuh. Ich habe alles Vieh verkauft, für einen Apfel und ein Ei könnt ihr sie haben."

Das war eine Redensart wenn man etwas unter Preis verkaufte und sollte heißen, dass es ganz billig zu haben wäre. Hans ging auf den Bauern zu, gab ihm die Hand und sagte: "Ich bin gleich wieder da, ich kaufe die Kuh."

Langsam sammelten sich immer mehr Leute an und man hörte sie leise murmeln. Außer dem Bauern ahnten alle was jetzt passieren würde. Hans kam zurück. Er reichte dem Bauern einen schönen Apfel und ein großes Hühnerei und sagte: "Jetzt gib mir die Kuh, du hast mir vorher dein Wort darauf gegeben. Allgemeines Zurufen der Leute: "Ja so war es, du musst ihm die Kuh geben." Der Bauer hielt seinen Zorn zurück und gab die Kuh her. 

Mit der Kuh am Seil schlug Hans den Weg zu Elkes kleinem Hof ein. "Fanni, es ist nicht mehr weit, dann wirst du Maxi wiedersehen, er hat dich nicht vergessen." Ich kann nicht beschreiben wie groß die Wiedersehens-Freude war, aber sie war gigantisch! Auf dem Rosenhof war das Glück bald perfekt. Hans blieb und feierte mit Elke und den Tieren eine wunderschöne Hochzeit. Er baute sich dort eine Schreinerwerkstatt auf.

Die Rosenzucht war die reinste Goldgrube. Und Fanni und Maxi hätten kein besseres Zuhause finden können. Elke betonte: "Das ganze Glück verdanke ich dem Esel Maxi, er hat ein goldenes Herz, ja er ist ein richtiger Goldesel." Maxis Herz machte einen Freudensprung. Jetzt war er tatsächlich ein Goldesel! 

Hans erzählte später seinen Kindern, dass Maxi der schönen Braut drei goldene Herzen in die Hand gespuckt hätte, aber das  habe ich leider nicht gesehen. 

 

 

 

 

Impressum

Cover: Bild für Cover: Google
Tag der Veröffentlichung: 03.11.2019

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