Das stimmt,
meine Wahrnehmung für Sprache verschwimmt.
Mein explizites Gedächtnis immer wieder verreckt,
man mich deshalb als Ungebildete neckt,
obwohl in mir die Generalisierung erweckt.
Nase, Wangen, Augen, Mund mag ich wohl erkennen,
euer Gesicht kann ich dennoch nicht benennen.
Die Situation, der Schopf, die Stimme, Bewegung und Statur
sowie das Handwerk sind intuitiv gefestigt,
der Mensch als Ganzes ist bei mir berechtigt.
Ich fühle,
also,
ich denke,
und helfe vielen aus der Senke.
Andererseits man mir aber meine Wünsche nimmt,
und das stimmt.
01.12.2008
Ein Brummton-Phänomen,
noch immer übersehn,
zieht durchs reiche Land,
wird auch Taos-HUM genannt.
Der Brummton reist europaweit,
bringt den Betroffenen sehr viel Leid.
Sich hämisch und launisch im Stromnetz verbirgt,
durch induktive Magnetfeldeinkopplung wirkt.
Die Forschung tritt in lahmen Schuh’n,
die Wirtschaft lässt´s dabei beruhn.
Die Politik, ganz ohne Bangen,
hat noch nicht einmal angefangen.
Global erduldet man die Bürden,
die Pueblo-Indianer müssen dafür bürgen.
In Foren wird gestritten,
um eine Lösung zu erbitten.
Der Kopf gewaltig dröhnt,
das Hirn geschunden stöhnt.
Die Ohren erschütternd bersten,
die Gedärme durchwalkt schmerzen.
Durch tiefsten Schall das Bett vibriert,
hab’s auch auf dem Fußboden probiert.
Manche Nacht wird so zur Qual,
es bleibt einem einfach keine Wahl.
Ein Gewöhnen ist unmöglich,
vielleicht ist sein Wirken tödlich.
Geduld und Hoffnung darben.
Wie soll man seine Würde wahren?
Entkräftet und erbost,
sucht man dennoch nach Trost.
Schreibt hier, schreibt dort
und wartet auf ein verbindliches Wort.
05.06.2010
(Über das Phänomen kann man sich im Internet belesen.)
Die Freude, die in mir wohnt,
ich hab’ sie schon zu lang geschont.
Die halbe Nacht gegrübelt:
Warum wurdest du nur so geprügelt?
Aber morgens dann gegen vier
steigt sie plötzlich auf in mir.
Das Erwachen der Natur
ist heilsam wie eine Kur.
Erste Sonnenstrahlen sind zu seh’n,
erste Vögelein kann ich erspäh’n.
Des Tages Musik erlaubt sich leise zu verbreiten,
Intuitionen und Inspirationen beginnen wie auf Wellen zu reiten.
Ja, ein neuer Tag gewinnt,
mal schauen, was er mir so bringt.
21.12.2004
Das Biest im Menschen,
ich wag es kaum zu denken,
erlodert nicht in der Not,
sondern in der Rachsucht, es vollendet den Tod.
Es schändet ohne Gnade,
verletzt nicht nur Schienbein oder Wade.
Es zerreißt Seelen und Herzen,
verursacht kaum ertragbare Schmerzen.
Es badet in so vieler Menschen Charakter.
Wie können wir es brechen und legen ad acta?
Zunehmend trotze ich vor Vergnügen
und strafe des Biestes Absichten als Lügen.
Nur so kann die Macht des Biestes schwinden,
man muß es aufdecken und in seinem Versteck finden.
Am Ende stellt es sich vielleicht selbst ein Bein,
dann ist es endlich aus mit der Pein.
21.12.2004
Beschallt des Nachts,
behandelt und viel beräuchert,
ja ... , das macht´s.
Es ist kein Scherz,
die Lunge schmerzt,
die Ohren dröhnen,
schwindlig versuche ich
mich mit dem nächsten Tag zu versöhnen.
Ihr sagt,
was ich fühle ist nicht richtig,
meint aber,
es wäre nichtig.
Durch Tests
mein Unterbewußtsein erwacht,
nun läßt man mich darben,
und schön, Ihr lacht.
Bin Therapeutin von Beruf
und kann vernehmen Euren Ruf.
Doch dieses Wertegefühl mir fremd,
Eure Dummheit ist ohne End’.
29.11.2008
(Um Mißverständnisse auszuräumen - es sind nicht die Patienten gemeint.)
Mein kleines Heim, es lebt zu jeder Zeit.
Es klopft rechts, klopft links
und unten wird die Heizung eingeweiht.
Die Türen donnern, die Schlüssel schallen,
selbst die Bronchien des Nachbarn hört man hallen.
Traulich, heimisch, beschaulich, wohlig?
Was will es mir sagen?
Muß ich mich dies überhaupt fragen?
27.01.2005
Er woll’t es ja nur mal probieren,
einen in die dunkle Ecke zu schieben.
Wehrst du dich nicht,
heißt es, du hast es gewollt.
Bringst du deine Abwehr ins Licht,
heißt es, du hast ihn überrollt.
Die Antwort nach dem „Wer?“
bleibt jedoch noch immer leer.
Und Ratlosigkeit macht sich breit.
Wie kam es nur so weit?
Wie kann man dem widersteh’n
und seinen Wünschen weiter nachgeh’n?
Ich denke, nur der eigene Wille zählt,
der sich im Getümmel des Pluralismus
bestimmt den richtigen Weg wählt.
21.12.2004
Die Wanze, eine Kurzform für Wandlaus,
muß raus.
Dieses Insekt
mich zu allen Zeiten neckt.
Als Räuber und Schädling kennt man diese,
ihre Drüsen verbreiten einen Gestank,
nicht nur auf der Wiese.
„Die Vorderflügel dünnhäutig, sonst stark sklerotisiert“ (1),
sie werden auch als Jäger und Sauger
in der Literatur deklariert.
(1) Brockhaus Enzyklopädie Band 23 Ausgabe 1994
24.02.2005
Der Wahnsinn noch kein Ende findet,
man mich an Eure Fesseln bindet.
Angst und Schrecken soll’n mich plagen,
Eure Gewalt muß ich ertragen.
Jeder Weg wird mir verschlossen,
selbst die Stillen reagier’n auf mich verdrossen.
Warum nehmt Ihr nicht die Gerte,
triebt sie mir aus, die meinen Werte?
Doch auch genötigt mich zu bücken,
verzichte ich auf Euch zu stärken meinen Rücken.
Der Dummheit Hilfe reicht nicht weit,
gilt nur, wenn ich zu Eurer Sicht bereit.
Ich muß wohl eine andere Sprache sprechen,
bin nicht gewillt zu glätten mit ’nem Rechen.
Ihr, den Wahnsinn grundlos angezettelt
und nun soll ich es sein, die nach Frieden bettelt?
Nein.
Die Diskriminierung macht mich betroffen,
raubt mir fast Verstand und Hoffen.
An menschlich Gebildete versuche ich mich zu wenden,
vielleicht können Sie den Wahnsinn beenden.
Anne Adler, 11.11.2005
(empathische Gedanken des anderen)
Ich,
der kühne Handlanger
eines großen Tyrann,
Aufmerksamkeit gewann.
Dem Opfer den Pranger.
Ich,
fühl mich nicht mehr allein,
belaste und lüge,
fetze wie betrüge,
wachse mit deiner Pein.
Ich,
erstarke ’nen Moment,
gebare, auch nehme,
gebrauche und dehne,
erfahren, kompetent.
Ich,
vielleicht zu erpressbar,
hab souverän gewählt,
den anderen gequält,
geile Macht wurde wahr.
Ich,
heute endlich erhört,
durch Mürben, auch Beißen,
kraft Zerren, per Reißen,
und der Tyrann betört.
04.07.2010
Zum Schutz der Täter dies Gesetz,
schon in den 30iger Jahren ausgereift,
sich die Strafprozessordnung zuletzt
noch immer als markantes Übel beweist.
Der Bürger nicht erfassen kann,
was man dem anderen angetan.
Die Aufklärung wird unterdrückt,
das Menschenrecht in weite Ferne rückt.
Die Polizei bewacht den Verkehr,
bittet um Geld, kaum mehr.
Der Rechtsstaat hier im Wanken,
des Täters Schutz mag danken.
Schließt sich der Kreis der Korruption,
erduldet das Opfer infamen Hohn.
Der Staatsanwalt wird nun entscheiden,
was die Generalhoheiten fett unterstreichen.
Ein Einspruch nur noch höher geht,
die Hoffnung still im Sand verweht.
Das Unrecht wie bisher umjubelt,
das Opfer aber weiterhin besudelt.
Die Krähe wirkt als kluges Tier,
gestaltet gar Notwehr zu ihrer Zier.
Kein Auge wird geschändet,
weil alles im Erlaubnistatbestandsirrtum endet.
22.06.2010
Eine Psychiaterin
des Lebens kund,
erschnüffelt die Beute
wie ein Hund.
Als weise erachtet,
sie anderer Gesundheit betrachtet.
Ein Irren unmöglich,
doch ihr Wahnsinn ist tödlich.
Wie eine Walze kam sie daher
und schreit heute nach Notwehr.
Es gab keinen Grund,
sie hatte weniger Verstand als ein Hund.
Der Machtmissbrauch wird nicht geahndet,
man lieber nach dem Opfer fahndet.
Das Menschenrecht getreten,
nur sich anmaßende Unterordnung erbeten.
05.06.2010
(Ausnahmen bestätigen immer die Regel)
Ein Arbeitgeber kann sein
das größte Schwein.
Muss er nicht,
doch dieser rühmt es als seine Pflicht.
Zieht die Wirtschaft ihn in Bann,
sie aber nicht beherrschen kann.
Die Fluktuation bringt kein Gewinn,
sie zeigt nur seinen Wirtschaftssinn.
Wahrlich, eine Landplage auf Erden.
Ich will so nicht werden.
(oder auch: Wer will so schon werden.)
Anne Adler, 05.06.2010
Der Leiden sind drei,
doch Ihr meint, Arbeit macht frei.
Meine Seele schmerzt,
meine Seele weint,
meine Seele ruft.
Der Leiden sind drei,
doch Ihr meint, Arbeit macht frei.
05.09.09
Auf den Arm genommen,
welch Glück für ein Kleinkind,
es hat Freude und Liebe bekommen.
Ich aber,
aus Sicht einer langen Suche,
wäre gestern und heute
lieber in den Arm genommen.
05.05.2005
Eure Arglist, Intriganz
und Niedertracht
hat vollbracht
den Dünger meines Widerstands.
Müsst glauben ihr,
es steckt wahrlich tief in mir,
gegenüber Garstigkeit und Tücke
ich mich niemals bücke.
21.12.2009
Du bist mir nicht fremd
und doch muß ich vorüberziehen.
Mein Herz schlägt ohne End’,
der Sehnsucht kann ich nicht entfliehen.
Ich kann es fühlen,
doch immer zu spät.
Mein Bewußtsein lernt noch zu spüren,
was mir das Unbewußte verrät.
19.10.2008
Deutschland, Deutschland,
meine Heimatbäume,
ich von Vielfalt träume.
Das Land der Dichter und Denker.
Das Land der vielen Henker.
Es rüttelt mich auf,
und doch so schön.
Zerrissen bin ich,
will auch nicht geh'n.
Deutschland, Deutschland,
meine Heimatbäume,
ich von Vielfalt träume.
20.12.20
Texte: Anne Adler
Cover: Foto und Fotomontage Anna Adler
Tag der Veröffentlichung: 31.08.2010
Alle Rechte vorbehalten