1.
In der wohnlichen Wohnküche sitzt der vierzigjährige Malermeister Max Frank müde am gedeckten Tisch, außer seiner geliebten Frau Heidi, ist da noch seine hypermodern gekleidete Schwägerin Silvia. Stirnrunzelnd hörte er seine Schwägerin zu, wie sie über seine geliebte Stadt schimpfte und stänkerte. Innerlich seufzend leerte er das Glas und griff zur neuen Flasche Bier. Er wollte seiner Frau erzählen, dass er mit seinem Altgesellen und seinen beiden Lehrlingen in Rekordzeit eine Wohnung renovierten und einen Bonus erhalten hätten.
„Musst du so viel trinken“, kam es von Silvia, die ihre blonden Haare hochgesteckt hatte.
Bevor er antworten konnte, meckerte Silvia: „Im Kaufhaus zum Golden Stern, gibt es Schund und die Verkäuferinnen sind unmöglich.“
Heide dachte ihren Teil und sah ihren müden Mann an. Der fing an: „In Rekordzeit haben ...“
„Uninteressant“, fiel Silvia ihm ins Wort. Die extrem neidisch auf das Glück ihrer Schwester war und überlegte, wie sie es zerstören könnte. Es ging ihr nicht um den Mann, der interessierte sie nicht, sondern, weil ihre Schwester einen Mann gefunden hat und der fleißig war.
Frank hatte durch seinen sprichwörtlichen schwäbischen Fleiß zu einem Haus gebracht und den ererbten Betrieb erweitert, der gut lief.
„Schatz, die Auftragsbücher sind voll und dann ist da noch folgendes wichtiges was ich dir ...“, versuchte Heidi ihrem Mann eine freudige Nachricht zu erzählen.
„Ach Heidi“, unterbrach Silvia sie, „siehst du nicht, dass du deinen Mann mit deinem Bericht langweilst.“
Es war nicht das erste Mal, dass Silvia sich einmischte. Sie wohnte seit sechs Wochen im Haus ihres Schwagers und wollte nicht abreisen. Obwohl Frank und Heidi ihr es öfters gesagt hatten. Die beiden wussten nicht, dass man Silvia einfach mit gepackten Koffern vor die Tür setzen musste. Die beiden waren demütig, gutmütig und sanftmütig. Das nutzte Silvia aus, die gern auf Kosten anderer lebte.
Heidi räumte mit traurigem Gesicht das Geschirr weg und machte die Wohnküche sauber. Dabei liefen ihr Tränen übers Gesicht. Normalerweise leistete Max ihr Gesellschaft, es war für sie beide ein schönes Ritual geworden, sie wusch und er trocknete ab, dabei besprachen sie, was am Tage gelaufen und für den nächsten Tag geplant ist.
Silvia zog mit einem festen Griff Max vom Stuhl, aus der Küche ins Wohnzimmer, um mit ihm zu plaudern. Er versuchte sich loszureißen, denn er wollte nicht mit, sondern mit seiner Frau über den Arbeitsalltag reden.
Heidi kam mit energischen Schritten ins Wohnzimmer, kaum bemerkte Silvia es, umarmte sie Max überfallmäßig und er versuchte sich zu wehren. Da Silvia mit ihren roten Lippen die seinen verschloss, konnte er nichts sagen.
Mit ernsten Blick durchschaute Heidi die Situation, seufzend drehte sie sich um und mit Tränen in den Augen verschwand sie im Schlafzimmer. Als Max zu ihr ins Bett stieg, fand er eine schlafende Frau vor, die sich in den Schlaf geweint hatte. Endlich hatte sie begriffen, was für eine Person ihre Schwester ist und hoffte, dass Max es ebenfalls tat und diese unmögliche Person aus dem Haus warf. Was für ein Biest Silvia ist, sollte das junge Paar noch erfahren.
Es war Tage später, an einem Samstagvormittag. Heidi stand in der Küche und briet den Sonntagsbraten an und im großen Topf köchelte der Eintopf. Ihr Mann Max saß in seinem Büro an seinem Schreibtisch und bereitete sich für die nächste Arbeitswoche vor.
Silvia lehnte am Türrahmen des Büros und sprach zum Schwager scheinheilig: „Deine Frau betrügt dich.“
Stirnrunzelnd hob Max wegen dieser unnötigen Unterbrechung den Kopf und sah den ungebetenen Gast an.
„Kannst du nicht anklopfen, wie ein gut geschulter Mensch?“, fauchte er sie harsch an und fragte mit erhobenen Augenbrauen: „Wie kommt du darauf?“
Sie zog aus der Tasche Brief und warf diese, wie angeekelt, auf den Schreibtisch.
Mit unbewegter Miene sagte sie: „Lies die Briefe durch und lass mich das alles regeln.“
Ohne eine Antwort abzuwarten drehte sie sich auf dem Absatz um und verschwand in der Wohnküche, um hier weiter Unheil zu stiften.
„Was willst du?“, fragte die leicht genervte Heidi sie und rührte den Eintopf um.
Silvia schob sich auf die Eckbank und sah ihre Stiefschwester mit lauerndem Blick an und sprach: „Weißt du ganz genau, das dein Mann dir treu ist?“
Heidi hatte Tränen in den Augen, als sie aus dem Schrank die Suppenteller holte und auf den Tisch stellte. Ihr tat diese Unterstellung weh. Während sie die Gläser ebenfalls auf den Tisch stellte, sprach sie leise und mit fester Stimme: „Ja, mein Mann ist mir treu, bist du aufgetaucht bist.“
Ihr Mann kam herein, ohne ein liebes Wort an seine Frau zu richten und setzte sich auf seinen Platz, nachdem er aus dem Kühlschrank eine Flasche Bier geholt hatte. Er sprach während des Essens kein Wort und würdigte seiner Frau keines Blicks.
Mit einem Pokergesicht verbarg Silvia ihre Freude über das abgekühlte Verhältnis zwischen Schwester und Schwager. Mit ein paar geschickten Worten wurde das Verhältnis zwischen den Eheleuten eiskalt. Sie stand auf und verließ die Wohnküche und huschte ins Büro und nahm die verräterischen Briefe an sich. Was sie nicht wusste, der Lehrling hatte diese Briefe zufällig gesehen und kopfschüttelnd gelesen. Er war ins Büro gekommen, um die Briefe und die Rechnungen, die der Chef unterschrieben hat, auszutragen beziehungsweise zur Post zu bringen. Dafür erhielt er einen kleinen Zuschuss.
„Du betrügst mich“, sprach Max eiskalt zu seiner Frau.
Die sah ihn an, fror und mit ruhiger Stimme entgegnete sie: „Ich tue es nicht, dazu habe ich dich viel zu lieb.“ Ihre Stimme bebte.
Ein Wort gab das andere und um die Beweise zu holen, verließ Max die Wohnküche. Tobend kam er zurück und warf ihr vor: „Du hast die Briefe an dich genommen, die beweisen, dass du einen Liebhaber hast.“
Weil er nicht zuhören konnte, ließ Heidi mit stiller Würde alles stehen und liegen und verschwand. Schnell packte sie ihre Sachen und schrieb einen Brief und legte diesen auf sein Kopfkissen und verließ wenig später das Haus. Vom Fenster des Gästezimmers aus, beobachtete Silvia vergnügt, wie die verhasste Stiefschwester mit einem Koffer das Haus verließ und die Straße entlang lief. Da sie Heidi kannte, wusste sie, dass diese ein Brief geschrieben hatte. Zufrieden lief sie im Zimmer auf und ab. Dann hörte sie, wie ihr Schwager ebenfalls das Haus verließ. Mit einem hässlichen Lächeln auf dem Gesicht, öffnete sie die Zimmertür, schaute sich um und eilte ins Schlafzimmer von Heidi und Max. Sie musste suchen, bis den Brief fand und nahm ihn an sich. Diesen steckte sie in eine Mappe, die auf dem Tisch unter dem Fenster stand.
Als Max am Abend nach Hause kam, fand er seine Frau nicht vor. Als er Silvia fragte, wo Heidi denn sei, zuckte die nur mit den Schultern und verschwand, ohne das Abendessen zu machen.
Drei Wochen später. Max saß müde in der Wohnküche und aß Spiegelei und mit Bratkartoffeln. Der Gefrierschrank war leer, er hatte alle Vorräte, die seine überaus geliebte Heidi angelegt hatte. Neben seiner Arbeit suchte er seine Frau und fand sie nicht. Auch seine Schwiegereltern wussten, nicht wo Heidi war. Niemand kam auf den Gedanken, das Heidi sich eventuell bei einer Tante aufhielt. Seine Augen sahen sich, während er aß, in der jetzt schmutzigen Küche um, seine Schwägerin rührte keinen Finger, um hier sauber zu machen oder zu kochen. Nachdem er gegessen hatte, säuberte er die Küche, dabei wurde ihm klar, was seine geliebte Heidi alles leistete.
Es war drei Tage später, Max unterschrieb gerade den letzten Brief, als ein Polizeibeamter das Büro betrat, gefolgt vom Kommissar Stinkeiche und dessen Partner.
„Herr Frank, wo ist ihre Frau?“, fragte Stinkeiche ihn ernst.
„Ich weiß es nicht. Vor dreieinhalb Wochen verschwand sie und hinterließ mir keine Nachricht“, antwortete er, „Vielleicht weiß meine Schwägerin mehr.“
Kommissar Stinkeiche nickte. „Von ihr haben wir die Mitteilung erhalten, dass Sie mit ihrer Frau Streit hatten und sie deshalb weg oder auch tot ist und von Ihnen verscharrt wurde. Und dass Sie mit ihrer Frau keine gute Ehe führten, das waren die Beobachtungen, die Ihre Schwägerin in der Zeit machte, seit dem sie hier lebt.“ Der Kommissar unterbrach kurz und bat: „Dürfen wir uns in ihrem Haus umsehen?“
„Selbstverständlich dürfen sie sich im Haus umsehen. Vielleicht finden sie einige Hinweise, wo meine Frau hin ist“, sagte Max und wandte sich zum nächsten Brief.
Kommissar Stinkeiche beobachtete ihn kurz und überwachte die Durchsuchung. Wie Silvia es ihnen mitteilte, fanden sie im Hauswirtschaftsraum die belastenden Schriftstücke.
An seinem Schreibtisch sitzend, kamen dem Kommissar Bedenken, warum Silvia soviel wusste und er fragte sich, ob die Verhaftung von Max Frank in Ordnung war.
Bevor Max mit Kommissar Stinkeiche das Haus verließ, durfte er noch mit seinen Mitarbeitern einiges klären und verschwand im Polizeiauto.
Während der Vernehmung saß er auf einem Hocker und als ihm die von Silvia gefälschten Beweise vorgelegt wurden, brach er nach dem Lesen zusammen und weinte. Ihm wurde klar, dass Silvia seine Ehe zerstören wollte, denn sie liebte es andere unglücklich zu sehen. Ein Arzt musste gerufen werden, um ihm ein Beruhigungsmittel zu verabreichen.
Während der nachfolgenden Vernehmung, blieb der Arzt in der Nähe. Max versuchte den Beamten klar zu machen, dass er unschuldig ist.
Seine Mitarbeiter waren nicht untätig und forschten auf eigene Faust nach dem Verbleib der geliebten Chefin. Der jüngste der Lehrlinge erhielt vom Altgesellen den Auftrag, Silvia zu beobachten und zu verfolgen.
Die Bürokraft Lucia fragte Silvia, mit einem Hintergedanken: „Darf ich die Räume säubern?“, und sah sie lauernd an.
„Ja, tun sie das bitte. Auch mein Zimmer muss gesäubert werden“, stimmte Silvia genervt dem Vorschlag zu und während sie ihren Kaffee trank, schminkte sie sich.
Grinsend und pfeifend betrat Lucia, die Bürokraft und der jüngste Lehrling das Gästezimmer. Naserümpfend zogen sie das Bett ab und brachten die schmutzige Wäsche in die Waschküche. In der Zwischenzeit hatte Silvia die in der Schreibmappe liegenden Briefe anderweitig untergebracht. So wurden die Beiden beim Säubern fündig und fanden unter der Matratze, als sie diese hochhoben, die unterschlagenen Briefe ihrer Chefin. Hier hatte die Spurensicherung nicht nachgesehen. Auf einem der Brief stand ein Absender, einem Ort im Solling, wie der Lehrling herausfand.
Während eines Auftrages, der Altgeselle und zwei seiner Lehrlinge renovierten eine Wohnung, besprachen die drei, wie sie herausfinden könnten, wo ihre Chefin sein könnte.
„Ihr sagtet, die letzten Briefe unserer Chefin kam aus dem Solling?“, fragte der Altgeselle den jüngsten der Lehrlinge.
Nach längerem Überlegen fiel dem Altgesellen ein, dass die Chefin eine Tante dort hat. Es vergingen zwei Tage, bis dem Altgesellen den Namen der Tante einfiel und telefonierten rum, bis sie die Tante erreichten.
Die Büroangestellte wohnte im selben Mietshaus wie der Kommissar Stinkeiche und erzählte ihm, was sie ermittelt hatten. Der bat sie und die anderen Mitarbeiter des Malerbetriebs Max Franke ins Kommissariat, um hier die Aussagen zu Protokoll zugeben. Was Max Franks Mitarbeiter gerne machten.
Überraschender Weise stand eine hochschwangere Frau vor der Tür des Büros des Kommissars Stinkeiche. Sie holte tief Luft, klopfte und betrat das Büro. Nachdem ein klärendes Gespräch geführt worden ist, verließ Heidi Frank das Gebäude in Begleitung des Kommissars und suchte den Familienanwalt auf.
Heidi Frank wurde bei der Familie des Altgesellen untergebracht und von dieser gut behütet und bewacht, da ihre Schwester noch im Haus lebte.
Max saß traurig in seiner Zelle auf seinem Bett und dachte über alles nach. Mit energischen Bewegungen stand er auf und setzte sich an den Tisch. Er nahm den Kugelschreiber in die Hand und spielte damit. Nach fünf Minuten glitt der Kugelschreiber übers Papier Buchstabe reihte sich an Buchstabe. Wörter und Sätze entstanden und schrieb sich alles von der Seele. Er steckte die Blätter in einen Briefumschlag und adressierte ihn an den Staatsanwalt und mit der Bitte seine Aufzeichnungen seinem Anwalt in Kopie zukommen zu lassen.
Als am Abend der Gefängniswärter kam, um das Abendessen zu bringen, übergab Max ihm den Brief, mit der Bitte um umgehende Weiterleitung.
Am folgenden Nachmittag kam sein Anwalt und der Staatsanwalt zu ihm. Nach dieser Besprechung war Max ruhig und wartete den Prozess ab. Von seinem Anwalt hatte er erfahren, dass ein wichtiger Entlastungszeuge aufgetaucht sei.
Als Max erfahren wollte, wer das sei, erhielt er die Antwort: „Das ist im Augenblick für sie uninteressant.“
Im Stillen hoffte er, das seine Heide von dem Prozess erfahren hatte und gekommen ist.
Zwei Wochen später saß Max im Gerichtssaal und hörte der Anklageschrift des Staatsanwaltes ruhig zu. Max durfte seine Angabe dazu machen und erklärte seine Sichtweise, so wie er es mit seinem Anwalt abgesprochen hatte. Der Vorsitzende Richter hörte ruhig zu und bedankte sich. Während Max sich neben seinen Verteidiger setzte, kam der erste Zeuge herein. Heidi Frank saß gut versteckt im Gerichtssaal und beobachtete das Verfahren. Neben ihr saßen die Patentante und ihre Eltern.
Dann trat Silvia auf, sie trug die neueste Kleidung und eine Hochsteckfrisur. Der Vater fragte sich, woher seine Tochter Silvia das Geld hatte, um sich so schick anzuziehen.
„Frau Martin, schön das Sie gekommen sind. Bitte nehmen Sie Platz“, begrüßte der Richter sie.
Nachdem Silva der Aufforderung und die Belehrung vernommen hatte, nickte sie und sprach geziert: „Ja Herr Richter, habe alles verstanden und werde aussagen. Der Angeklagte ist mein Schwager.“
Arrogant sagte sie, was sie erlebt und gesehen hätte. Sie erfand was dazu und ließ diskret einiges weg, so dass sie gut da stand und ihre Schwester das Fett weg hatte.
Max lehnte sich entspannt zurück und lauschte den Ausführungen, gelegentlich notierte er die Sätze, die von Silvia laut in den Saal geworfen wurden. Hin und wieder griff der Vorsitzende Richter ein, damit Ruhe einkehrte.
„Max belästigte mich immer wieder, so dass ich ihn zurückweisen musste“, sagte Silvia hämisch.
„Stimmt nicht, du arrogante Ziege“, rief die Bürokraft. „Du bist immer hinterm Chef her.“
„Was weist du, Gans, von Max.“
„Ich bin gespannt, was für Tiere hier noch zu Tage kommen“, murmelte der Richter amüsiert.
„So, wann hat der Angeklagte Sie belästigt?“, bohrte der Staatsanwalt.
„Das war zwei Tage vorm Verschwinden meiner Schwester“, sagte Silvia. „Die ich lieb hatte“, log sie frech, dabei liefen Krokodilstränen über ihre Wangen und tupfte diese mit einem Taschentuch ab.
„Das kann nicht sein, da war Malermeister Frank bei uns in der Wohnung und hat mit seinem Team die Küchen gestrichen und die Möbel eingeräumt“, kam es lautstark von der Zeugenbank.
Der Vorsitzende Richter sah auf die Uhr und sprach: „Da es zwölf Uhr ist, unterbreche ich die Sitzung bis um halb zwei. Mahlzeit.“ Stand auf und verließ den Saal.
Als die Verhandlung fortgeführt wurde, lag auf dem Platz vorm Angeklagten ein Strauß Stoffblumen. Da Max die Blumensprache kannte, freute er sich.
Da keine Fragen an Silvia mehr waren, durfte sie auf der Zeugenbank platz nehmen und gebannt wartete die Anwesenden, was nun geschah.
„Frau H. würden Sie bitte kommen?“, bat der Richter.
Heidi stand auf und kam näher. Ihr Mann blickte mit großen Augen auf die junge schwangere Frau, er erkannte sie, es war seine geliebte Frau, die jetzt auf dem Zeugenstuhl platz nahm.
Die persönlichen Angaben wurden abgefragt. „Da Sie die Ehefrau des Angeklagten sind, brauchen Sie nicht aussagen“, sprach der Richter.
Mit fester Stimme gab sie zurück: „Ich werde aussagen.“
„Danke, Frau Franke.“
Auf die Fragen des Staatsanwaltes gab sie ruhig ihre Antworten und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Auch dann nicht, als ihre Schwester sie provozierte.
Heidi drehte sich zu ihr um und sprach sie an: „Ich habe den Eltern von deinem Verhalten erzählt, die sind enttäuscht.“
„Ach, Heidi, was hast du denen für Märchen erzählt“, gab Silvia mit schriller Stimme zurück.
„Liebste Heidi, ich bin froh, dass du mir verziehen hast. Ich bin ein dummer Esel geworden, der auf raffinierte Weise von dir getrennt worden ist“, mischte Max sich ein.
„Danke Max, du bist ein liebenswürdiger Esel, den ich sehr liebe. Ich habe einige Tage gebraucht, bis ich meine Schwester durchschaut hatte. Bevor ich ging, habe ich dir einen Brief geschrieben, in dem ich dir alles erklärt habe.“
„Den habe ich nicht erhalten“, gab Max traurig zur Antwort.
Silvia kicherte bösartig: „Weil ich ihn an mich genommen habe. Auch Heidis Anrufe und Briefe habe ich unterschlagen. Weil ich euer Glück nicht ertragen konnte, habe ich Intrigen gesponnen, um Euch auseinander zu bringen.“
„Danke für das Geständnis“, sprach ironisch der Staatsanwalt.
„Gibt es noch Fragen an die Zeugin? Nein? Gut. Dann bleibt die Zeugin unvereidigt, da sie mit dem Angeklagten verwandt ist. Hiermit schließe ich die Beweisaufnahme. Darf ich um das Plädoyer bitten“, forderte der vorsitzende Richter.
„Wie jetzt festgestellt wurde, ist der Angeklagte unschuldig und ist frei zu sprechen“, war die kurze Rede des Staatsanwaltes und zu Silvia: „Und Sie Frau Martin, erkläre ich für festgenommen, wegen fälschlicher Aussagen und Verdächtigungen.“
„Ich schließe mich an“, stimmte der Anwalt zu.
Der Richter gab Max gab Max Frank das letzte Wort.
„Ich bin froh, dass meine Frau wieder da ist“, sprach er und strahlte seine Frau an.
Eine halbe Stunde später sprach der Richter das Urteil und Max Frank war ein freier Mann, da der Staatsanwalt auf die Revision verzichtete und das Urteil rechtskräftig wurde.
Max brachte seine Frau umgehend ins Krankenhaus und drei Stunden später war Max junior auf der Welt und der stolze Papa durfte die Nabelschnur durchtrennen.
Texte: Anna-Luise
Bildmaterialien: Anna-Luise
Tag der Veröffentlichung: 06.03.2012
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