Wie Fridolin zu Lili kam.
Wie jeden Donnerstag war die kleine Lili mit ihrer Mutter zum Großeinkauf unterwegs. Mama hatte ihr heute Morgen versprochen wenn sie ganz lieb wäre dürfte sie sich ein Spielzeug aussuchen.
Den ganzen Morgen war sie schon aufgeregt und hatte im Kindergarten mit ihrer Freundin Lisa überlegt, was sie sich kaufen sollte.
Aber als sie mit ihrer Mama in dem großen Kaufhaus stand war sie immer noch unschlüssig. Wie immer war es dort sehr voll. Alle hatten es furchtbar eilig.
Mama können wir jetzt endlich in die Spielwarenabteilung gehen, quängelte sie.
Lili jetzt hör endlich auf zu drängen, dadurch werde ich auch nicht schneller fertig, sagte ihre Mutter etwas ungeduldig.
Endlich kamen sie in die Spielwarenabteilung, wo ein dichtes Gedränge herrschte. Die Kinder probierten die Mechanischen Spielzeuge aus und machten dadurch viel Lärm. Für die, in den Regalen sitzenden Kuscheltiere hatten sie keinen Blick.
Ein kleiner Bär der in einem der oberen Regale saß, schaute sich das Treiben an.
Er stieß einen leisen Seufzer aus. Was seufzt du so, brummte der Löwe der neben ihm stand.
Ach, alle wollen nur noch Spielzeug das sich bewegt und Krach macht. Keiner will mehr was zum Knuddeln und liebhaben haben. Die anderen stimmten ihm zu.
Pst, piepste der kleine Pinguin, da kommen Leute und alle verstummten auf der Stelle.
Vor dem Regal stand die kleine Lili mit ihrer Mutter. In der Hand hielt sie eine Puppe, die Laufen und Sätze sprechen konnte. Bitte Mama, die möchte ich haben.
Nein Lili,ihre Mutter schüttelte den Kopf wir haben doch kein Weihnachten.
Lili zog einen Schmollmund und ihr Augen glitzerten verdächtig.
Lilis Mama machte sich schon auf ein Riesentheater gefasst und wollte sich gerade zu ihrer Tochter hinunter beugen. Aber oh Wunder, Lili stellte die Puppe wieder ins Regal zurück.
Gut , sagte sie, wenn auch immer noch mit trauriger Mine, „Dann wünsche ich sie mir eben vom Weihnachtsmann.“
Erleichtert atmete ihre Mutter auf. Aber was möchtest du denn haben. Schau mal da gibt es Spiele.
Oder möchtest du vielleicht einen neuen Ball?
Aber Lili hörte schon gar nicht mehr zu. Aufgeregt zupfte sie ihre Mutter am Arm. Ich weiß was ich haben möchte. Den kleinen Bär da oben. Ich komme nur nicht daran. Holst du ihn mir bitte herunter.
Der kleine Bär war ganz aufgeregt, meinte die Kleine wirklich ihn!
Aber Lilis Mama griff nach dem Kuscheltier neben ihm.
Traurig ließ der kleine Bär den Kopf hängen.
Nein Mama, den meine ich nicht. Lili hatte schon wieder Tränen in den Augen. Ich meine den mit der weißen Latzhose und der Mütze auf dem Kopf.
Diesmal hob sie ihre Tochter hoch und Lili griff nach dem richtigen Bär. Erschrocken hielt der den Atem an, als sie ihn vom Regal holte. Sollte er wirklich Glück haben. Hoffentlich gefalle ich ihr auch noch wenn sie mich aus der Nähe betrachtet. Angstvolle Sekunden verstrichen
Lili hielt den kleinen Bären schon ganz fest an sich gedrückt und wollte ihn nicht mehr loslassen. Bittend schaute sie ihre Mama an. Sieh mal was der für liebe Augen hat und sein braunes Fell ist ganz kuschelige. Lilis Mama nickte ihrer Tochter lächelnd zu.
Lilis Augen strahlten. An der Kasse trennte sie sich nur ungern wieder von ihm und als die Kassierin ihn in eine Tüte stecken wollte, schrie sie erschrocken auf: „ Nicht in die Tüte, da bekommt er ja keine Luft mehr.“
Die Kassiererin lachte und gab ihr den Teddy zurück. Dann passe mal gut auf deinen Freund auf.
Zärtlich drückte sie an sich. Ich weiß wie mein Teddy heißen soll, sagte sie als sie im Auto saßen, "Fridolin." Ich habe mal ein Buch gesehen da war auch ein Teddy drin, der sah genauso aus wie meiner und der hieß Fridolin.
Na dann herzlich willkommen in unserer Familie, kleiner Fridolin, lachte ihre Mutter. Lilis Mündchen stand nicht still. Sie erzählte ihm, wie ihre Freundin hieß, vom Kindergarten und wie ihr Zimmer aussah. Fridolin schwirrte schon der Kopf. Aber er lächelte glücklich. Nach einer Weile war es still geworden. Lili war eingeschlafen, aber ihren Teddy hielt sie ganz fest und träumte von den Abenteuer die sie mit ihrem Freund erleben würde.
Fridolin lächelte denn er hatte noch ein Geheimnis,von dem seine kleine Freundin noch nichts wusste, aber das würde sie in den nächsten tagen erfahren.
Inzwischen war Lili wieder aufgewacht und stürmte in die Wohnung als sie zu Hause ankamen. Mama, rief sie;“ Ich zeige jetzt Fridolin sein neues Zuhause.“
Mach das, ich muss jetzt Essen machen, Papa kommt gleich von der Arbeit.
Weißt du sagt Lili zu ihrem neuen Freund:“ Mein Papa muss den ganzen Tag arbeiten und kommt immer spät nach Hause. Manchmal finde das blöd, weil er dadurch nicht soviel Zeit für mich hat, aber Mama hat gesagt; er muss Geld verdienen, sonst hätten wir nichts zu Essen und das will ich auch nicht.
Dann marschierte sie los und zeigte ihm die ganze Wohnung.
Zum Schluss kamen sie dann in Lilis Zimmer.
Als Lili die Tür aufmachte, sah Fridolin auf einmal nur noch Rosa.
Rosa Wände, rosa Teppich, rosa Bettwäsche.
Fridolin wusste:“ Lilis Lieblingsfarbe war Rosa“
Schau mal Fridolin hier habe ich noch ganz viele von deinen Brüdern.
Auf einem Schrank saßen große, kleine, schwarze, braune und weiße Teddys.
Fridolin bekam einen Riesen Schrecken, würde er jetzt genauso wie im Kaufhaus auf einem Schrank sitzen. Er wurde ganz traurig.
Als wenn Lili seine Gedanken erraten hätte, drückte sie ihn ganz fest und sagte:“ Du schläfst bei mir im Bett. Ich habe dich ja so lieb.“
Glücklich lächelnd schaute der kleine Bär seine Freundin an.
Verdutzt sah Lili zu ihm hin. Sag mal hast du mich jetzt gerade angelächelt.
Das kann doch gar nicht sein, du bist doch nur ein Kuscheltier.
Fridolin schaute mittlerweile schon wieder wie immer.
Lili lachte, jetzt habe ich doch tatsächlich gedacht, du könntest mich anlächeln.
Das hier ist meine Puppe, sie heißt genauso wie ich.
Das ist mein Bett, hier wirst du ab heute schlafen.
Auf einmal schrie sie auf und ließ ihren Teddy auf das Bett fallen. Mama, Mama, rief sie als sie aus dem Zimmer lief. Es ist was ganz schreckliches passiert! Erschrocken kam die Mutter aus der Küche. Hast du dir weh getan? Besorgt sah sie ihre Tochter an.
Nein Mama, wir haben vergessen für Fridolin einen Schlafanzug zu kaufen.
Erleichtert atmete die Mutter auf. Ach Lili, dafür jagst du mir so einen Schrecken ein. Das ist doch wichtig, entrüstet schaute Lili sie an. Fridolin kann doch nicht nackt oder in seinen Sachen schlafen.
Dein Fridolin ist doch nicht nackt wenn er seine Sachen aus hat, er hat doch ein Fell. Er wird bestimmt nicht frieren.
Nachdenklich runzelte Lili die Stirn. Stimmt, wenn ich ein Fell hätte brauchte ich auch keinen Sachen. Richtig lachte die Mutter, aber wenn du ein Fell hättest sähe das etwas komisch aus.
So jetzt gehe aber wieder zu deinem Teddy, damit ich das Essen weiter machen kann. Inzwischen war im Kinderzimmer einiges vor sich gegangen.
Fridolin saß immer noch verdutzt auf dem Bett und wusste nicht warum Lili ihn fallen lassen hatte.
Die anderen Bären lachten. Das wird dir noch öfter passieren. Wenn Lili etwas anderes einfällt lässt sie dort liegen, wo sie gerade gespielt hat und vergisst uns.
Der große Bär lachte schadenfroh. Heute Nacht darfst du vielleicht noch in ihrem Bett schlafen, aber bald schon, wirst du genauso wie wir auf der Kommode sitzen und dein Fell wird staubig werden, genauso wie unseres.
Uns ging es nicht anderes. Die anderen nickten. Die einzige die in einem Bett schlafen darf ist die Puppe.
Ich bin ja auch was besseres als ihr, sagte Puppe Lili mit stolzer Stimme.
Fridolin der sich inzwischen von seinem Schreck erholt, wurde ganz traurig. Doch dann hob er den Kopf und widersprach den anderen ganz entschieden.
Das glaube ich nicht. Lili und ich sind Freunde und wir bleiben immer zusammen.
Außerdem bin ich ein besonderer Teddy. Was soll schon an dir anders sein als an uns, höhnte der Weihnachtsbär.
Ich kann etwas was ihr nicht könnt, sagte Fridolin Geheimnisvoll.
Ja, Angeben, brummte der Eisbär. Die anderen lachten.
Euch wird das Lachen noch vergehen sagte Fridolin. Ich kann nämlich mit den Menschen sprechen. Kaum hatte es das ausgesprochen, brachen die anderen in schallendes Gelächter aus.
Mit den Menschen reden, dass kann keiner von uns. Ausgerechnet du willst das können. Der dicke Bär bog sich vor Lachen.
Ihr werdet es schon sehen. Morgen werde ich Lili mein Geheimnis verraten,rief Fridolin, der jetzt richtig wütend war.
Du bist ein Spinner verspotteten die anderen ihn. Fridolin wollte gerade noch etwas antworten, da rief die Puppe Lili:“ Pst, seid leise Lili kommt zurück.
In dem Moment ging auch schon die Türe wieder auf.
Zärtlich nahm sie ihren Bär auf den Arm. Entschuldige das ich dich einfach fallen gelassen habe. Aber mir war gerade eingefallen das du gar kein Schlafanzug hast. Aber Mama sagt du brauchst keinen, weil du ein Fell hast.
Fridolin warf den anderen einen triumphierenden Blick zu, was heißen sollte,.“ Seht ihr, sie hat mich nicht vergessen, sondern hat sich nur mich Sorgen gemacht.
Kurze Zeit später rief ihre Mama, "Papa ist da, wir wollen essen!"
Mit ihrem Teddy auf dem Arm rannte sie ins Esszimmer. Papa, Papa schau mal ich habe einen neuen Teddy. Er heißt Fridolin und ganz lieb. Immer wenn ich ihm etwas erzähle, schaut er mich an als wenn er verstehen würde, was ich ihm sage.
Schmunzelnd hörte der Papa ihr zu. Der wie vielte Teddy ist das jetzt eigentlich, fragte er lachend. Lili zog einen Schmollmund. Du weißt genau wie gerne ich Teddys habe und den hier habe ich besonders lieb.
Das ist ja was ganz anderes, brummte der Vater. Aber jetzt leg ihn zur Seite wir wollen Essen. Nein, empört schaute sie ihren Vater an. Fridolin soll mit am Tisch sitzen. Er ist jetzt ein Familienmitglied . Papa und Mama seufzten.
Da hatte Lili eine Idee. Schnell lief sie zurück ins Kinderzimmer und holte den Puppen- hochstuhl, einen Teller und Becher.
Da kann ich das Essen und Trinken für Fridolin darauf tun.
Auf dem Tisch standen Gemüse, Fleisch, Kartoffeln und Soße.
Zweifelnd schaute Lili ihren Teddy an. Ich glaube das ist nichts für dich.
Fragend schaute sie ihre Mutter an, was kann denn mein Teddy Essen.
Hol ihm doch einen Keks und etwas Milch aus der Küche, das mag er bestimmt.
Fridolin atmete heimlich auf. Das war genau das, was er am liebsten aß. Aber leider durfte er nichts davon anrühren, sonst hätte er sich verraten.
Als keiner hinsah, biss er schnell von dem Keks ab und trank einen Schluck Milch. Später dachte Lili ihre Mama hätte das gemacht und ihr Mutter dachte Lili wäre es gewesen.
Als es Zeit wurde das Lili ins Bett musste,weil ja am nächsten Tag Kindergarten war, bettelte sie:" Kann ich morgen zu Hause bleiben,ich möchte mit Fridolin spielen. Aber ihr Eltern erklärten ihr das, dass nicht ginge. Lili maulte noch ein bisschen, aber dann sah sie es doch ein.
Als Papa und Mama, gute Nacht sagten, mussten sie auch Fridolin einen Kuss geben.
Bald darauf war sie schon eingeschlafen und träumte von den Abenteuer mit Fridolin.
Am nächsten Morgen ging es ziemlich turbulent zu. Lili musste in den Kindergarten und wollte unbedingt Fridolin mitnehmen.
Aber ihre Mutter erklärte ihr das, dass nicht gehe. Was ist denn wenn einer der Kinder dir dein Teddy wegnimmt und ihn kaputt macht oder die anderen Kinder sind traurig weil sie ihr Kuscheltier nicht dabei haben, erklärte ihr die Mutter.
Unschlüssig sah Lili zu ihrem Teddy hin. Aber Mama er ist doch ganz traurig wenn er den ganzen Morgen alleine hier ist, versuchte sie es noch einmal.
Er ist doch nicht alleine, die anderen Teddys sind doch auch hier. Noch immer zögernd, willigte Lili ein.
Es tut mir leid, erklärte sie Fridolin, aber ich kann dich nicht mitnehmen. Bei uns gibt wirklich böse Jungens und die würden dich mir wegnehmen oder kaputt machen und das willst doch nicht. Dann wäre ich traurig denn ich habe dich doch lieb.
Das verstand Fridolin, aber leider konnte er ihr das noch nicht sagen.
Als Lili im Kindergarten war, spielte er mit den anderen Teddys und der Puppe.
Na du sprechender Teddy, hänselten sie ihn. Wann willst du denn dein großes Geheimnis lüften, fragte ihn der große dicke Teddy brummend.
Die anderen lachte. Ihr glaubt dem Angeber doch nicht, lästerte der Weihnachtsbär.
Wütend schaute Fridolin die anderen an. Ihr werdet schon sehen und euch wird das Lachen noch vergehen. Heute Mittag wenn Lili aus dem Kindergarten kommt, werde ich es ihr sagen.
Die anderen lachten ihn aus. "Die einzige die hier sprechen kann, bin ich," sagte die Puppe Lili mit stolzer Stimme. In meinem Bauch ist eine Kassette auf der ganz viele Sätze drauf sind und Lili kann mir was vorsagen dann sage ich das nach . Du bist nur kleiner Bär der mit Holzwolle gestopft ist. Hochmütig drehte sie ihren Kopf zur Seite.
So ging das den ganzen Morgen, aber Fridolin ließ nicht davon ärgern und freute sich schon drauf wenn Lili, Mittags nach Hause kam.
Als Lili Mittags kam, war sie gar nicht gut drauf. Die andern Kinder hatten sie wieder geärgert und darüber war sie sehr traurig. Sie hatte noch ganz verweinte Augen. Ach Fridolin seufzte sie:“ Ich hätte so gerne Freunde, aber seit wir umgezogen sind und ich in den neuen Kindergarten gehe, will keiner mit mir spielen.
Früher im alten Kindergarten hatte ich ganz viele Freunde, vor allem meine Freundin Lara. Ich vermisse sie so. Sicher wirst du sie bald kennen lernen.
Aber bald komme ich in die Schule dann wird es bestimmt besser.
Fridolin wurde auch ganz traurig als er seine Kleine Freundin sah.
Er drückte sie ganz vorsichtig und sagte:“ Du hast doch jetzt mich und wir werden noch ganz viel zusammen erleben.
Erschrocken sprang Lili auf und starrte ihren Teddy an. Hast du, hast du, stotterte sie, etwa gerade mit mir geredet! Kopfschüttelnd sah sie zu ihm herunter. Das habe ich mir doch nur eingebildet. Teddy die reden gibt es nicht. Lili war total verwirrt.
Nein, du hast es dir nicht eingebildet. Ich kann wirklich mit den Menschen reden. Lili war immer noch durcheinander. Aber warum hast du mir das nicht gleich gesagt. Also habe ich mich doch nicht getäuscht, als du mich angelächelt hast. Dann hast du von dem Keks gegessen und die Milch getrunken. Ich habe gedacht Mama oder Papa wären das gewesen.
Lili war ganz aufgeregt und glücklich. Sie hob Fridolin hoch und tanzte mit ihm durch das Zimmer. Glücklich sang sie immer wieder:“ Mein Teddy kann sprechen, mein Teddy kann sprechen.“
Fridolin wurde es schon ganz schwindlig. Lili, Lili, rief er: „ Hör auf auf mir ist schon ganz schlecht von dem herumdrehen.
Erschrocken entschuldigte sich Lili bei ihm und setzt ihn behutsam auf das Bett. Komm wir gehen zu Mama, dass muss ich ihr unbedingt erzählen.
Warte einen Moment, vorher muss ich dir noch etwas sagen. Ich spreche nur hier in der Wohnung und bei Menschen den du Vertrauen kannst. Verrätst du es einem dem du nicht Vertraust, kann ich nicht bei dir bleiben.
Weil dann alle mich haben wollen und dann würde meine Stimme verstummen.
Lili hatte ihm genau zugehört und versprach ihm das sie sich daran halten würde.
Aber Mama und Papa darf ich es erzählen, den vertraue ich. Das ist auch richtig so. Eltern sollte man alles erzählen.
Lilis Mama war gerade dabei die Fenster zu putzen, als sie mit Fridolin in Zimmer kam.
Mama stell dir vor rief sie aufgeregt: „ Fridolin kann richtig sprechen und sich bewegen genau wie ich. Er versteht alles was ich ihm sage.“
Lilis Gesicht war vor lauter Aufregung ganz rot geworden.
Innerlich seufzend beugte sich die Mutter zu ihr herunter. Sie kannte die lebhafte Phantasie ihrer Tochter. Das ist aber schön das dein Teddy mit dir sprechen kann, aber du weißt auch das es nur ein Kuscheltier ist und die können nur in deiner Phantasie mit dir reden.
Nein Mama, beteuerte Lili, dass habe ich mir nicht nur ausgedacht. Fridolin kann wirklich reden. Aber bevor er mit dir spricht, musst du versprechen es keinem zu verraten, sonst verliert er seine Gabe.
Mein heiliges Ehrenwort sagte die Mutter mit todernstem Gesicht, ich werde es keinem Verraten. Aber jetzt lass mich die Fenster zu Ende putzen.
Fridolin hatte gemerkt das Lilis Mutter ihr nicht glaubte. Gerade als sie sich wieder umdrehen wollte, sprach er sie an.
Erschrocken ließ sie alles fallen und ließ sich auf den Stuhl der in der Nähe stand, plumpsen. Das konnte doch nicht sein, Kuscheltiere die sprechen gab es doch nicht. Lilis Mama fasste sich an den Kopf, hatte sie gerade zu lange in der Sonne gestanden. Anders konnte sie sich das nicht erklären.
Entschuldigen sie ich wollte sie nicht erschrecken sagte Fridolin.
Aber Lili hat recht, ich kann sprechen laufen und alle Dinge die auch Menschen können. Aber nur so lange sie sich an ihr Versprechen halten und es keinem sagen. Er sagte ihr die gleichen Worte die er auch Lili gerade gesagt hatte.
Siehst du Mama, ich habe mir das nicht eingebildet. Mein Teddy kann wirklich sprechen. Lili strahlte vor Glück.
Langsam erholte sich Lilis Mama von den Schrecken. Dein Vater denkt heute Abend wir sind verrückt geworden wenn wir ihm davon erzählen. Geht jetzt ein bisschen ins Kinderzimmer ich muss das erst einmal verdauen.
Im Kinderzimmer waren die anderen Bären ganz aufgeregt. Sie hatten gedacht er würde nur aufschneiden.Voller Hochachtung sahen sie ihn an. Mit den Menschen Reden das konnte keiner von Ihnen.
Lili war von der ganzen Aufregung richtig müde geworden und kuschelte sich mit ihrem Fridolin ins Bett. Im nächsten Moment war sie auch schon eingeschlafen.
Nach etwa einer Stunde erwachte Lili aus ihrem Mittagsschlaf. Nachdenklich sah sie ihren Teddy an. Habe ich das jetzt geträumt oder kannst du wirklich sprechen.
Nein das hast du nicht geträumt, lachte Fridolin. Ich habe also wirklich einen Bären der sprechen kann. Glücklich drückte sie ihn.
Die anderen Bären im Zimmer schauten neidisch und auch ein bisschen traurig zu den beiden hin.
Fridolin bekam ein richtig schlechtes Gewissen und ihm viel ein was seine Freunde ihm anvertraut hatten.
Lili, begann er zögerlich. Was ist los? Du siehst so bedrückt aus. Habe ich etwas falsch gemacht, fragte sie mit angstvoller Stimme.
Nein du hast nichts falsch gemacht, beruhigte er sie. Es geht nur um deine anderen Bären. Verwundert sah Lili ihn an. Was ist denn mit denen. Kannst du mit ihnen auch reden. Ja, untereinander können alle Kuscheltiere und Puppen reden. Und was haben sie gesagt? Sie denken das du sie nicht mehr lieb hast und auf dem Schrank ist es kalt und Staubig. Sie fühlen sich ziemlich einsam.
Lili bekam einen roten Kopf und das schlechte Gewissen stand ihr im Gesicht geschrieben. „Es sind so viele, wo soll ich sie denn alle unterbringen, sagte sie hilflos.“ Ratlos sah sie sich im Zimmer um.
Fridolin schubste sie an. Komm ich helfe dir. Die großen Teddys setzt du am Fußende deines Bettes und die Kleinen leisten deiner Puppe Gesellschaft.
Lili lief noch schnell einen Lappen holen und dann befreite sie gemeinsam mit Fridolin die Bären vom Staub. Dabei mussten beide heftig Niesen, weil ihnen der Staub in der Nase kitzelte.
Lilis Gewissen wurde immer schlechter weil sie alle Bären so vernachlässigt hatte. Als sie kurz hinaus ging, bedankten die sich bei Fridolin, dass sie jetzt nicht mehr auf dem Schrank sitzen mussten.
Nur die Puppe Lili meckerte. Ich finde das nicht gerecht, bisher hatte ich mein Bett für mich alleine und jetzt muss ich es teilen.
Jetzt hör auf zu meckern schimpfte Fridolin sie aus. Freue dich lieber für deine Freunde. Außerdem kannst du jetzt Abends mit ihnen Kuscheln.
Ehe sie antworten konnte kam Lili wieder herein.
Als ihre Mutter ins Zimmer kam zeigte sie stolz was sie gemacht hatte.
Sie erzählt ihr was die anderen Teddys, Fridolin erzählt hatten und das sie ein ganz schlechtes Gewissen hatte.
Lili Mama lobte die beiden . Auf so eine Freund kannst du stolz sein. Fridolin wurde vor Verlegenheit ganz rot.
Papa hat gerade angerufen , er kommt etwas früher nach Hause. Ich darf gar nicht daran denken wenn wir ihm erzählen das du einen sprechenden Teddy hast. Der hält uns für Verrückt.
Mami sollen wir Papa nicht verulken, sagte Lili schelmisch. Wie willst das denn machen.? Wir verraten Papa gar nicht das Fridolin sprechen und sich bewegen kann. Ab und zu beißt Fridolin in seinen Keks und trink von seiner Milch. Wir tun so, als hätten wir gar nichts bemerkt.
Lilis Mutter lachte schallend . So machen wir das und freute sich jetzt schon auf das verwunderte Gesicht ihres Mannes.
Plötzlich ging die Türe auf und Lilis Papa kam nach Hause. Na hier geht es aber fröhlich zu. Ich habe euch schon vor der Türe lachen gehört. Verratet ihr mir, worüber ihr so gelacht habt.
Ach nur darüber das es Wunder gibt und Lili ihre Kuscheltiere aufgeräumt und sauber gemacht hat, sagte Lilis Mama.
Jetzt lachte auch Lilis Papa. Da hast du recht, dass ist wirklich ein Wunder und er nahm seine Tochter auf den Arm und schwenkte sie herum.
Als endlich alle am Tisch saßen, Fridolin natürlich wieder in seinem Hochstuhl, konnte der Spaß beginnen.
Lilis Papa wollte gerade den ersten Bissen nehmen, da griff Fridolin zum Keks und biss hinein.
Vor lauter Schreck ließ der Papa die Gabel fallen. Habt ihr,Habt ihr, dass gesehen, stotterte er. Inzwischen saß Fridolin wieder ganz still. Was sollen wir denn gesehen haben fragte seine Frau ihn unschuldig. Es kostet Lili ganz viel Mühe nicht zu lachen. Ich glaube der Teddy hat gerade in seinen Keks gebissen, sagte er ganz aufgeregt.
Lili kicherte los. Aber Papa, dass ist doch nur ein Kuscheltier.
Ich glaube, ich brauche Urlaub, jetzt sehe ich schon wie Teddys sich bewegen. Nachdenklich kratzte er sich am Kopf.
Er griff wieder zu seiner Gabel und wollte weiter Essen. In dem Augenblick hob Fridolin seinen Becher hoch, um einen Schluck Milch zu trinken.
Mit einem lauten Knall ließ Lilis Papa die Gabel fallen und sprang auf.
Hab ihr das gesehen? Der Bär hat von der Milch getrunken. Unsanft nahm er ihn aus seinem Hochstuhl und suchte die Batterien.
Hey, geht es auch etwas sanfter, rief Fridolin. Vor lauter Schrecken hätte Lilis Papa ihn bald auf den Boden fallen lassen. Lili konnte ihn gerade noch so auffangen.
Teddys die sprechen, sich bewegen und Essen könne gibt es doch nicht,sagte er kopfschüttelnd. Doch lachte Lili, mein Fridolin ist etwas besonderes. Nachdem sich Lilis Papa langsam wieder beruhigt hatte, erzählten sie ihm alles und das er nicht darüber sprechen dürfte.
Würde ich sowie so nicht wenn ich das erzähle, erklärt man mich für verrückt.
Immer noch kopfschüttelnd sah er Fridolin an. So ganz konnte er das ganze immer noch nicht glauben. Aber so sehr er auch schaute, er fand keine Batterien und sonst etwas, das alles erklärte.
Als Zeit wurde für Lili ins Bett zu geben, gab sie vorher noch all ihren Kuscheltieren einen Gute Nacht Kuss.
Die waren glücklich und freuten sich, das Lili sie jetzt wieder lieb hatte. Sogar über das stolze Gesicht der Puppe huschte ein Lächeln.
Natürlich mussten ihre Eltern, auch Fridolin einen Kuss geben. Immer noch ungläubig sagte ihr der Papa Gute Nacht.
Bald darauf war Lili eingeschlafen und träumte schon von dem nächsten Abenteuer.
Hurra schreit Lili. Endlich Samstag und kein Kindergarten. Vergnügt hopst sie auf dem Bett herum.
Heißt das, fragt Fridolin ganz aufgeregt, wir können den ganzen Tag zusammen spielen? Lili nickt.
Heute Mittag kommt allerdings meine Freundin Lara. Mama und Papa, gehen mit uns dann in den Park. Fridolin seufzt. Also könne wir doch nicht den ganzen Tag zusammen spielen. Natürlich kommst du mit. Ich will dir doch alles zeigen, den Sandkasten, die Schaukel und die Rutsche. Auf einmal wurde Lili ganz still und machte ein Gesicht als wenn sie angestrengt nachdachte.
Was meinst du, fragend sah sie Fridolin an, soll ich meiner Freundin von deiner Gabe erzählen? Kannst du ihr denn Vertrauen? Du weißt was passiert wenn sie es weiter erzählt.
Lara ist meine beste Freundin und wir kennen uns schon seit dem ersten Tag im Kindergarten. Ich habe ihr schon oft Geheimnisse anvertraut. Bis jetzt hat sie mich nie verraten.
Ratlos sah sie ihren Bärenfreund an. Vielleicht solltest du noch etwas warten, schlug Fridolin ihr vor. Lili überlegte immer noch. Am besten ich frage Mama, sie weiß immer Rat.
Mit Fridolin auf dem Arm lief sie zu ihrer Mutter in die Küche. Sie erzählte ihr von ihrem Problem. Die Mutter überlegte einen Moment und riet ihr dann Lara nichts von Fridolins Gabe zu erzählen. Sicher wird sie dein Geheimnis nicht verraten, aber es könnte ihr unabsichtlich herausrutschen. Du hast ja auch schon mal was verraten was du eigentlich nicht wolltest.
Stimmt, damals mit Weihnachtsgeschenk von Papa für dich. Das ist mir einfach so raus gerutscht. Dann sage ich lieber nichts, sonst passiert Lara das auch noch.
Als Mittags ihre Freundin kam verhielt sich Fridolin so wie jeder andere Bär.
Aber er fand sie nett und auch ihren Hasen den sie mitgebracht hatte.
Endlich war es soweit das sie zum Park aufbrechen konnten.
Fridolin und der kleine Hase durften natürlich mit.
Zuerst ging Lili mit ihm auf die Rutsche und als er von dort herunter schaute, wurde ihm ein bisschen Schlecht. Krampfhaft hielt er sich an Lili fest. Du brauchst keine Angst zu haben, flüsterte sie ihm zu. Ich halte dich ganz fest. Als es dann abwärts ging, hätte Fridolin am liebsten gejubelt, aber er musste ja still sein.
Auf der Schaukel kitzelte es ihm im Bauch, je höher Lili, flog. Beinahe hätte er laut gelacht. Jetzt wollten Lara und Lili im Sand eine Burg bauen. Fridolin du musst jetzt auf der Bank sitzen bleiben. Im Sand wirst du sonst schmutzig, erklärte ihm Lili.
Lara hatte ihren Hasen daneben gesetzt und eine Weile sahen sie dem Treiben auf dem Spielplatz zu.
Fridolin seufzte, ihm war langweilig und die Sonne brannte ihm ganz schön auf das Fell. Zaghaft sah er zu dem Hasen herüber. „Wie lange kann das denn noch dauern,“ fragte er ihn. Bestimmt bis es dunkel wird, antwortet ihm der Hase leise. Ich kenne das schon, wenn sie im Sand spielen, finden sie kein Ende.
Fridolin seufzte wieder. Vorsichtig schaute er sich um. Keiner sah zu ihnen hin. Als er sich langsam in Bewegung setzte, schaute der Hase ihn neugierig an. Was hast du vor? Ich will mir ein bisschen den Park anschauen, gab Fridolin zur Antwort. Der Hase lachte. Du spinnst. Wie willst du von der Bank herunter kommen. Du bist nur ein Kuscheltier, die können nicht laufen. Ich kann das aber, ich bin ein besondere Bär und Fridolin sprang mit einem Satz von der Bank. Bevor der Hase noch etwas sagen konnte, war Fridolin auch schon verschwunden.
Auf seinen kurzen Beinchen , lief er über die Wiese. Immer wenn jemand kam, legte er sich ins Gras und bewegte sich nicht. Ein kleiner Junge sah ihn und wollte ihn schon aufheben, aber seine Mutter, sagte er solle ihn liegen lassen, es gehöre bestimmt einem anderen Kind.
Jetzt bekam Fridolin langsam Angst und er lief schnell zu einem Busch , in dem er sich verstecken konnte.
Dort war es angenehm kühl und Fridolin merkte das er von seinem Ausflug ganz schön Müde geworden war. Er wollte nur einen Moment ausruhen und dann zurück zu Lili gehen. Kurz darauf war er fest eingeschlafen.
Inzwischen war es auf dem Spielplatz leer geworden, auch Lilis Mama und Papa wollten nach Hause.
Als Lili und Lisa zu Bank kamen, saß nur noch Laras Hase dort. Erschrocken suchte Lili ihren Fridolin. Mama, Papa, schrie sie und Tränen liefen ihr über das Gesicht, mein Teddy ist verschwunden.
Ratlos sahen ihre Eltern sich um. Bist du dir auch sicher das du ihn hier hin gesetzt hast, fragte ihr Papa sie. Ja, genau neben Laras Hasen, schluchzte sie. Lisa nickte.
Der Hase hätte ihr ja sagen könne wohin Fridolin gegangen war, aber leider besaß er die Gabe nicht, mit den Menschen zu reden
Sie suchten den ganzen Spielplatz ab, auf der Rutsche, der Schaukel, sogar im Sandkasten. Aber Fridolin blieb verschwunden.
Bitte Mama, bitte Papa, ich will meinen Fridolin wieder haben. Er ist doch mein Freund. Bestimmt war es ihm langweilig und er ist auf weggelaufen.
Lara zeigte ihr einen Vogel. Ein Teddy kann doch nicht weglaufen. Den hat bestimmt einer mitgenommen.
Nein, sagte Lili zornig, der ist weggelaufen. Suchend und rufend liefen sie durch den Park. Aber sie konnten ihn nicht finden.
Fridolin schlief immer noch unter dem Busch und hörte nicht das man nach ihm rief.
Plötzlich wurde er unsanft aus dem Schlaf gerissen, als ein kleines Mädchen ihn hochnahm. „Schau mal Mami“, rief sie. Ich glaube ich habe den Bären gefunden, den das kleine Mädchen sucht. Unsanft schlenkerte sie ihn hin und her.
Kann ich ihn behalten? Nein, die Mutter schüttelte den Kopf. Du hast doch gesehen wie traurig das andere Mädchen war, dir würde es auch nicht gefallen wenn einer dir deine Kuscheltiere wegnehmen würde. Etwas schmollend gab sie nach.
Komm wir suchen sie und dann gibst du ihr den Teddy. Sie wird sich bestimmt freuen.
Lili war inzwischen nicht mehr zu trösten. Als das kleine Mädchen auf sie Zuge rannt kam, schauten sie gar nicht hin. Fest hatte sie sich an ihre Mutter gepresst und weinte. „Hallo, ist das dein Bär“, sprach die Kleine sie an. Zögernd hob Lili ihren Kopf, doch dann ging ein Strahlen über ihr Gesicht. Fridolin, mein Fridolin rief Lili freudestrahlend! Selig nahm sie ihn in den Arm.
Wo hast du ihn denn gefunden, erkundigte sich Lilis Mama? Er lag da hinten in den Büschen. Glücklich bedankte sich Lili bei dem kleinen Mädchen.
Siehste sagte Lara, ich habe doch gesagt, den hat jemand mitgenommen und dann in den Busch geworfen.
Aber Lili und ihre Eltern wussten das es anders war. Ich habe mir solche Sorgen gemacht, schimpfte sie mit Fridolin. Laufe nie wieder weg, ich habe gedacht ich finde dich nicht wieder. Beschämt senkte Fridolin den Kopf. Es tat ihm leid das er seiner Freundin soviel Kummer gemacht hatte.
Als sie nach Hause kamen, wartete dort schon die Mama von Lara. Schnell erklärten sie noch warum sie zu spät waren.
Endlich lag Lili nach dem aufregenden Tag im Bett. Fridolin hatte sich bei Lili entschuldigt und ihr versprochen nie wieder wegzulaufen.
Aber da Lili ihren Fridolin lieb hatte, konnte sie ihm nicht lange böse sein.
Fest drückte sie ihn und war schon bald eingeschlafen.
Fridolin lag noch etwas länger wach. Er hatte immer noch ein schlechtes Gewissen, weil er Lili soviel Kummer gemacht hatte.
Aber irgendwann vielen auch ihm die Augen zu.
Fridolin saß auf dem Bett und schaute Lili zu, sie lief die ganze Zeit zwischen ihrem Schrank und einem kleinem Köfferchen hin und her.
Was machst du da eigentlich? Willst du verreisen?
Entschuldige das habe ich dir ja noch gar nicht erzählt: „ Mama und Papa sind heute Abend nicht da und wir schlafen bei meiner Oma.
Ich auch. Entrüstet sah Lili ihn an. Natürlich du auch, ich gehe doch nicht alleine. Prima! rief Fridolin. Wie ist denn deine Oma.
Ach die ist schon ganz alt und hat ganz viele Falten im Gesicht.
Verständnislos sah Fridolin sie an. Was sind Falten?
Das sieht dann so aus und Lili versuchte ihr Gesicht in Falten zu legen.
Das sah so komisch aus, dass Fridolin sich vor Lachen auf dem Bett kugelte.
Deine Oma sieht aber komisch aus, sagte er immer noch lachend.
Lili stellte sich vor dem Spiegel und da musste sie sich selber ausschütten vor Lachen.
Nein, prustete sie, so sieht meine Oma wirklich nicht aus. Aber sie ist richtig lieb. Immer wenn ich da bin kocht sie Pudding für mich und wenn ich im Bett liege bekomme ich noch ein Stück Schokolade .
Das darf aber Mama und Papa nicht wissen, sonst schimpfen sie mit ihr. Weil es schädlich für die Zähne ist.
Meisten spielen wir Karten, Schwarzer Peter, und Oma macht dann demjenigen eine schwarze Nase wer als letztes den Schwarzen Peter hat.
Das sieht dann immer richtig Lustig aus.
Im Bett erzählt sie mir dann eine Geschichte. Aber keine aus dem Märchenbuch, sondern, wie es bei ihr war als sie noch Kind war.
Stell dir mal vor, bei meiner Oma gab es früher noch kein Fernseher
Sie waren auch ganz arm, weil der Krieg alles zerstört hatte. Aber darüber will sie nicht sprechen, sie sagt immer, das ist noch nichts für kleine Kinder und auch keine schöne Geschichte.
Plötzlich ging die Türe auf und Lilis Mama kam herein. Na bist du fertig. Hast du alles eingepackt.
Lili nickte. Alles in meinem Koffer. Dann können wir ja starten.
Bis zu Lilis Oma war es nicht weit. Fridolin war schon ganz gespannt.
Herzlich begrüßte die Oma ihre Enkelin.
Mein Kind, du bist schon wieder gewachsen. Bald bist du so groß wie deine Oma, lachte sie.
Ihr faltiges Gesicht strahlte. Lilis Mama verabschiedete sich schnell.
Schau mal Omi, ich habe jemanden mitgebracht. Das ist Fridolin mein neuer Bär.
Ach das ist also der Bär der sprechen kann und laufen. Freue mich dich kennen zulernen.
Hallo sagte Fridolin schüchtern. Sie sind also Lilis Oma. Die bin ich und ab heute auch deine. Als mein Sohn mir von dir erzählt hat, dachte ich einen Moment, er ist verrückt geworden.
Aber dich gibt ja wirklich. Wenn ich das jemand erzähle, glaubt mir das kein Mensch. Erschrocken sahen Lili und Fridolin sie an. Oma, das darfst du keinem Erzählen, sonst verliert Fridolin seine Gabe.
Keine Bange, das ist unser großes Geheimnis. Ich verrate kein Sterbenswörtchen.
Fridolin fand die Oma richtig lieb. Auch wenn sie schon ganz weiße Haare hatte und ein runzliges Gesicht, sah sie doch ganz lieb aus.
Was haltet ihr jetzt von einer großen Portion selbst gemachten Vanille Pudding mit Himbeersoße . Mh, lecker, Lili leckte sich über die Lippen. Ihr lief schon das Wasser im Mund zusammen. Fridolin rieb sich den Bauch. Das esse ich, nach Plätzchen mit Milch, am liebsten.
Nachdem sie satt waren, holte die Oma das Kartenspiel heraus und ein Stück Kohle vom Ofen.
Nur Fridolins Nase machten sie nicht schwarz, er hatte ja auch schon eine schwarze Nasenspitze. Außerdem wäre später beim Saubermachen sein ganzes Fell nass geworden und das mochte er gar nicht.
Aber er schüttelte sich vor Lachen, als am Ende des Spiels, Oma und Lili eine ganz schwarzen Nase hatten.
Als sie sich im Spiegel betrachteten bogen sie sich selbst vor Lachen.
Nachdem Lili sich gründlich geschrubbt hatte und sie im Bett lagen, bekam Lili und auch Fridolin ein Stück Schokolade. Aber nicht deinen Eltern verraten. Ich weiß, lachte Lili, das ist unser großes Geheimnis. Genau, sagte die Oma, Augenzwinkernd.
Oma erzählst du uns noch eine Geschichte. Eine von früher, als du noch klein warst.
Einen Moment überlegte sie, doch dann fiel ihr etwas ein.
Wie ich dir ja schon erzählt habe, hatten wir damals nicht viel Geld und Spielsachen waren sehr teuer. Wenn man überhaupt welche bekam.
Als ich so etwa in deinem Alter war wünschte ich mir nichts anderes als ein Kuscheltier. Aber ich sah auch ein das meine Eltern kein Geld dafür hatten. Kurz vor meinem Geburtstag fragte meine Mutter wieder was ich mir wünschte.
Ich sollte mir doch was anderes überlegen, vielleicht Blätter zum Malen. Aber ich wollte nur ein Kuscheltier.
Also setzte meine Mutter sich Abends wenn ich schlief hin und bastelte mir aus Stoffresten, so etwas ähnliches wie einen Teddybär. Sie stopfte ihn von innen mit Stroh aus und die Augen machte sie aus alten Knöpfen.
Als mein Geburtstag kam und der Teddy auf dem Tisch lag, war ich das glücklichste Kind. Ich gab ihm damals den Namen Peter und viele Jahre war er mein Tröster wenn ich traurig war und mein Freund, dem ich alles anvertraut habe.
Omi hast du den Bären noch. Nein leider nicht. Irgendwann war er auf einmal weg. Vielleicht ist er zu anderen Kind gegangen der ihn jetzt brauchte. Ich war ja auch schon alt genug und brauchte keinen Bären mehr.
Mein Fridolin bleibt immer bei mir, sagte Lili, schon halb schlafend.
Sicher, er ist ja auch ein besondere Bär.
Als die Oma das Zimmer verließ schlief Lili tief und fest und träumte sicher von ganz vielen Bären.
Eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön. Lauthals sang Lili das Lied. Vor lauter Begeisterung tanzte sie mit Fridolin durch ihr Zimmer.
Dem wurde von dem ganzen Drehen schon ganz schwindlig.
Lili, Lili, rief er total außer Atem, bitte lass mich herunter. Du weißt doch das ich es nicht mag wenn du mich so drehst. Schuldbewusst sah sie ihn an. Tut mir leid, aber ich freue mich so. So eine Schifffahrt mit Mama und Papa wird richtig lustig.
Fridolin der keinen Ahnung hatte wovon Lili sprach, schaute sie nur verständnislos an. Was ist denn eine Schifffahrt und was macht man da? Fährt das Schiff auf der Straße oder wo fährt es. Lili wollte sich ausschütten vor Lachen. Ein Schiff kann doch nicht auf der Straße fahren. Das ist doch kein Auto.
Das fährt im Wasser. Kann es da nicht untergehen? Ängstlich sah Fridolin sie an. Nein es schwimmt oben auf dem Wasser. Der Mann, der das Schiff lenkt, ist der Kapitän. Manchmal lässt er einen von den Kindern ans Ruder.
Ich durfte das auch schon und da hat er mir dann seine Kapitänsmütze aufgesetzt. Das war richtig lustig.
Wenn das Wasser nicht so ruhig ist und es etwas höhere Wellen gibt dann schaukelt das Boot hin und her. Dann muss man sich richtig festhalten, sonst kippt man um. Lili nahm Fridolin hoch und schenkte ihn hin und her. So musst du dir das vorstellen. Ängstlich sah er sie an. Das gefiel dem kleinen Bären überhaupt nicht.
Vielleicht ist es besser du lässt mich heute zu Hause, schlug er ihr vor. Entrüstet sah sie an. Ich soll mit Mama und Papa alleine fahren? Kommt gar nicht in Frage. Oder hast du etwa Angst. Du bist doch ein Bär und die sind mutig und stark. Stolz streckte Fridolin sich. Natürlich habe ich keine Angst. Bären sind doch keine Angsthasen. Aber in Wirklichkeit war ihm gar nicht wohl bei dem Gedanken, an die Schifffahrt.
Im Auto erzählte Lili ihm was sie noch alles sehen würden. Weißt du wenn das Wasser ganz klar ist, kann man Fische beobachten und über dem Schiff fliegen meistens Möwen. Sie warten darauf das sie was zu Fressen erwischen. Die schreien ganz laut, da versteht man sein eigenes Wort nicht.
Wie groß ist eigentlich so ein Schiff? Lili breitete ihre Arme so weit wie möglich aus . So groß ist ein Schiff und noch viel größer.
Um auf das Schiff zu kommen müssen wir über ein schmales Holzbrett gehen gehen. Früher hatte ich immer Angst, weil rechts und links nur Wasser ist. Da musste mich Papa immer tragen. Aber heute bin ich schon groß und jetzt kann ich das alleine. Du brauchst keine Angst zu haben, ich halte dich schon richtig fest, sagte Lili, als sie Fridolins Ängstliches Gesicht sah. Ich lasse dich schon nicht fallen.
Am Schiffsanleger standen schon ganz viel Leute, die alle mit wollten.
Das Schiff muss aber ganz schön groß sein wenn da soviel Menschen mitfahren können, sagte Fridolin leise . Ich habe doch gesagt das es riesig ist.
Als das Schiff anlegte und das Holzbrett herausgezogen wurde, konnten sie endlich einsteigen. Bei dem Gang über das Brett krallte sich Fridolin bei Lili fest und seine Augen hielt er fest geschlossen. Endlich hatten sie das Schiff erreicht und Fridolin atmete heimlich auf. Doch plötzlich ertönte ein lautes Dröhnen. Erschrocken zuckt er zusammen. Lili, Lili aufgeregt zupft er an ihre Jacke. Wir müssen ganz schnell wieder von diesem Schiff runter, ich glaube da stimmt was nicht. Es geht bestimmt gleich unter.
Lili lachte und strich beruhigend über das Fell. Wir gehen nicht unter, dass sind nur die Motoren. Wir fahren los. Fridolin lief rot an und schämte sich wegen seiner Angst.
Komm wir schauen über die Reling und vielleicht können wir ein paar Fische sehen. Als Lili ihn über das Geländer hielt, wurde ihm ganz schwarz vor den Augen. Schnell machte er sie zu und hielt sich noch die Tatze davor.
Ach entschuldige du hast ja Höhenangst. Tut mir leid daran habe ich nicht mehr gedacht.
Papa könne wir mal zum Kapitän gehen, vielleicht darf ich mal wieder am Ruder stehen. Aber als sie beim Kapitän ankamen standen da schon ganz viele Kinder und es hätte ewig gedauert bis Lili dran gekommen wäre. Etwas traurig ließ sie den Kopf hängen. Schade, ich hätte Fridolin gerne gezeigt wie ich ein Schiff lenken kann. Macht doch nichts, tröstete er sie. Du kannst das bestimmt schon ganz toll.
Mittlerweile hatte das Schiff richtig Fahrt aufgenommen und schaukelte schon ganz kräftig. Fridolin wurde es ganz schlecht. Seine sonst schwarze Nase, war schon ganz weiß. Erschrocken sah Lili ihn an. Was ist mit dir, du bist ja ganz blass.
Fridolin konnte nur noch schwach nicken. Mir ist so schlecht, stöhnte er. Völlig aufgelöst lief Lili zu ihren Eltern. Mama, Papa schluchzte sie:" Mein Fridolin ist krank." Oh je, ich glaube dein Fridolin ist Seekrank, er verträgt wahrscheinlich das Schaukeln nicht. Am besten du legst ihn hier in unseren Korb und holst ihm einen feuchten Lappen. Aber er wird doch wieder gesund, furchtsam sah sie ihre Eltern an.
Ganz bestimmt. Sobald wir wieder festen Boden unter den Füssen haben, geht es ihm wieder besser. Zum Glück dauert die Fahrt nicht mehr lange.
Nachdem sie Fridolin versorgt hatten und ihre Mama versprach auf ihn aufzupassen, machte Lili mit ihrem Papa, noch einen Rundgang über das Schiff.
Schon bald legte das Schiff wieder an und sie konnten wieder an Land gehen.
Auf dem Weg nach Hause ging es Fridolin schon besser. Tut mir leid das ich dir den Ausflug vermasselt habe. Zerknirscht schaute er seine Freundin an. Hast du nicht. Hauptsache dir geht es besser.
Als sie später im Bett lagen, beichtete ihr Fridolin das ihm schon immer durch Schaukeln schlecht geworden ist. Aber warum hast du das nicht gleich gesagt dann hätte ich dich doch im Auto gelassen. Ich wollte doch nicht das du glaubst ich bin ein Angsthase.
Ach Fridolin wenn man vor etwas Angst hat oder etwas nicht verträgt, braucht man sich doch nicht zu schämen. Das nächste mal sagst du sofort wenn du etwas nicht willst. Ich werde dich bestimmt nicht auslachen.
Erleichtert nickte er. Glücklich schmiegte er sich an die schlafende Lili.
Fridolin saß auf der Fensterbank und schaute hinaus. Ihm war furchtbar langweilig. Lili war wie jeden Morgen im Kindergarten und er war alleine.
Wie lange es wohl noch dauern wird bis sie nach Hause kommt.
Er stieß einen lauten Seufzer aus.
Was seufzt du so, brummte der dicke Bär. Mir ist langweilig. Es dauert immer so lange bis Lili nach Hause kommt. Das ist nun mal so, sagte die Puppe hochmütig. Auch wenn du reden und laufen kannst, musst du genauso warten , wie wir auch.
Sollen wir etwas spielen, schlug Fridolin vor. Wie soll das gehen, wir können nicht wie du herum laufen. Fridolin überlegte einen Moment. "Wir können ja etwas zusammen singen, schlug er vor." Oh nein. Dazu hatten sie wirklich keinen Lust. "Wir können ja, ich sehe was, was du nicht siehst, spielen."
Na gut, willigten sie ein . Eine weile hatten sie viel Spaß damit und Kringelten sich vor Lachen.
Einmal kam Lilis Mutter herein. Sofort waren die anderen Bären still. Na du scheinst ja viel Spaß zu haben. Ich höre dich bis ins Wohnzimmer lachen.
Ich habe nur über die Katze draußen im Garten gelacht, redete er sich heraus. Na dann Amüsiere dich mal weiter. Lili kommt ja auch bald.
Kopfschüttelnd verließ sie das Zimmer wieder.
Sollen wir weiterspielen. Aber die anderen hatte keine Lust mehr.
Fridolin überlegte was er noch machen könnte. Da sah er Lilis Schlafanzug und ihm kam eine Idee. Schnell knotetet er die Beine und die Arme zusammen. Wenn Lili ihn heute Abend anziehen wollte, kam sie nur bis zur Hälfte hinein. Das würde ein Spaß werden und Fridolin musste kichern.
Er schaute sich im Zimmer um und überlegte welchen Streich er ihr noch spielen konnte. Da fiel ihm die Schublade mit den Socken ein. Die waren alle paarweise und in den gleichen Farbe zusammengerollt.
Schnell vertauschte er sie . Auf einmal war eine rote und eine blaue Socke zusammen gerollt. Oder eine gelbe und weiße. Fridolin hatte einen diebischen Spaß.
Zum Schluss malte er noch kleine Strichmännchen auf Lilis rosa Wand.
Bei all dem Schabernack verging der Vormittag ganz schnell.
Als Lili nach Hause kam, sah sie die Strichmännchen sofort.
Mama, Mama rief Lili aufgeregt . Schau mal was Fridolin gemacht hat.
Der bekam langsam ein schlechtes Gewissen. Er hatte gedacht Lili würde sich freuen. Aber jetzt sah es fast so aus , als wenn sie böse wäre.
Als Lilis Mama ins Zimmer kam und die Bescherung sah, schimpfte sie mit Fridolin.
Der saß mit gesenktem Kopf auf dem Bett und entschuldigte sich leise. Ich dachte du würdest dich freuen. Als Lili sah wie traurig Fridolin war konnte sie nicht mehr böse sein. Mama, Fridolin wollte mir doch nur eine Freude machen. Jetzt sieht die Wand auch nicht so langweilig aus. Richtig lustig, lachte Lili. Ihre Mutter seufzte. Kann es sein das dir furchtbar langweilig ist.
Fridolin nickte. Es dauert immer so lange bis Lili vom Kindergarten kommt.
Ich verstehe das ja, aber trotzdem darfst du nicht Lilis Wände anmalen.
Fridolin versprach das nie wieder zu tun.
Hast du noch etwas angestellt. Fridolin wurde knallrot. Lili sah ihn an. Nun sag schon, ich schimpfe auch nicht.
Verlegen zeigte er auf die Schublade, mit den Socken. Was hast du mit Lilis Socken gemacht. Lilis Mama schwante nichts gutes. Als sie die Schublade öffnete und die bunt zusammen gelegten Strümpfe sah, musste sich auf die Lippen verbeißen um nicht laut loszulachen.
Oh je, auch Lili musste lachen, jetzt weiß ich ja gar nicht mehr welche Socke zu welche passt. Stirn runzelnd sah sie Fridolin an. Hoffentlich ziehe ich morgen nicht einen gelben und einen roten Socken an..
Fridolin war schon wieder voller Übermut, nachdem er merkte das ihm keiner böse war. Ist doch nicht schlimm, das ist dann schön bunt.
Lilis Mama lachte. Ich glaube das lassen wir lieber. Kommt, wir räumen jetzt zusammen die Schublade wieder auf.
In kürzester Zeit war jede Socke wieder da, wo sie wieder hin gehörte.
Schade, sagte Fridolin, bunt sah es schöner aus.
Drohend hob Lilis Mama den Finger, wage dich das nicht noch einmal
Der versprach es hoch und heilig.
Später klagte er Lili sein Leid, dass ihm Morgens immer so langweilig war.
Sie wusste auch keine Rat. Als sie später mit ihren Eltern am Tisch saß, erzählte sie Fridolin Kummer. Aber den Eltern fiel auch nichts ein, was er Morgens machen könnte. Plötzlich rief Lili. Ich habe es. Fridolin geht mit in den Kindergarten.
Das geht doch nicht. Mama und Papa schüttelten den Kopf. Bitte! Nele aus der anderen Gruppe hat auch immer ihre Maus dabei. Ich passe bestimmt auf. Bettelnd sah sie ihre Eltern an.
Seufzend gaben sie nach. Na gut, versuchen wir es . Aber beschwere dich nicht wenn die Jungens dich ärgern. Werden sie schon nicht. Hast du gehört Fridolin, du darfst ab Morgen mit in den Kindergarten. Der Jubel bei den beiden war groß.
Als es Zeit wurde ins Bett zu gehen, versuchte Lili ihre Schlafhose anzuziehen.
Verwundert sah sie das sie nicht hineinkam. Dann entdeckte sie die Knoten. Fridolin, du hast meine Hose und Jacke zu geknotet. Der saß auf dem Bett und lachte sich kaputt. Mühsam machte Lili die Knoten wieder auf. Es wird wirklich Zeit das du mit in den Kindergarten kommst. Sonst hast du noch mehr Blödsinn im Kopf.
Als sie endlich im Bett lagen, erzählte Lili im noch einiges vom Kindergarten. Vor allem auf den Peter musst du aufpassen. Der ärgert die Kinder immer.
Aber das konnte Fridolin nicht abschrecken. Er freute sich auf Morgen und in dieser Nacht träumte er bestimmt davon.
Endlich war es soweit und Fridolin durfte mit in den Kindergarten. Voller Aufregung hüpfte er hin und her.
Heute darf ich mit in den Kindergarten, sang er laut. Ich weiß das, lachte Lili. Du redest ja von nichts anderem seit wir aufgestanden sind. Ich freue mich ja auch. Bevor sie aufbrachen , erinnerte ihre Mutter sie noch einmal daran das sich Fridolin nicht verraten darf. An das was sonst passiert darf ich gar nicht denken, seufzte sie.
Ich verrate mich schon nicht, beruhigte Fridolin sie. Ich weiß doch was sonst passiert. Na dann ist ja gut,sagte Lilis Mama immer noch nicht ganz überzeugt.
Kurz darauf waren sie am Kindergarten angelangt und als sie die Tür öffneten, scholl ihnen ein Ohrenbetäubender Lärm entgegen. Überall auf dem Flur rannten Kinder hin und her.
Fridolin bekam es mit der Angst zu tun. Am liebsten wäre er wieder nach Hause gegangen. Ist das hier immer so laut, flüsterte er Lili zu. Nein, das ist nur Morgens wenn alle Kinder kommen. Später sind wir dann in unseren Gruppen und da ist es dann etwas leiser. Nachdem Lili ihre Schuhe und Jacke ausgezogen hatte, ging sie mit Fridolin in ihre Gruppe.
Schau mal und sie wies auf ein Schild an der Türe. Wir sind die Eulengruppe, deshalb ist auf dem Schild eine Eule.
Es gibt insgesamt vier Gruppen Es gibt eine Igel, eine Frosch und eine Hasengruppe. Fridolin fand das Lustig und am liebsten hätte er gekichert. Aber in diesem Moment kam die Kindergärtnerin und forderte alle Eulenkinder auf in den Gruppenraum zu gehen. Lili zupfte ihr am Ärmel. Frau Regen! Fridolin musste bei dem Namen fast laut loslachen. Frau Regen rief Lili wieder. Ich möchte ihnen meinen Teddy vorstellen. Endlich schaute sie zu Lili hin. Und wie heißt dein Teddy. Er heißt Fridolin und ist ein ganz besondere Bär.
Fridolin erschrak. Lili würde doch nicht ihr Geheimnis verraten. So ein besondere Bär ist das also, schmunzelte Frau Regen. Was ist denn so besonders an ihm. Er ist mein bester Freund und ich kann ihm alles Erzählen. Er hört mir immer zu. Na dann passe mal schön auf ihn auf, damit die anderen Kinder ihn nicht kaputt machen.
Lili nickte heftig. Da passe ich schon auf. Aber jetzt kommt bitte herein, wir wollen unser Guten Morgenlied singen.
Nachdem alle Kinder am Tisch saßen stimmte Frau Regen das Lied an. Guten Morgen liebe Sonne, guten Morgen lieber Tag sangen die Kinder . Fridolin fand das schön und am liebsten hätte er mitgesungen.
Ihr wiest ja Kinder, bald haben wir unser Laternenfest und dafür wollen wir heute eine Laterne Basteln, sagte die Kindergärtnerin. Sie verteilte Buntes Papier, Scheren, Klebstoff und alte runde Käsedosen für den Boden.
Eifrig schnitten die Kinder Sterne und Monde aus. Fridolin schaute sich das alles genau an. Er hätte auch gerne so eine Laterne gebastelt. Er würde Lili fragen:" Ob sie mit ihm zu Hause auch eine bastelt
Als die Laternen fertig waren, räumten sie alle zusammen auf, anschließend wurde gefrühstückt. Auch Fridolin knurrte der Magen. Vorsichtig schubste er Lili an. Lili verstand was er von ihr wollte und heimlich steckte sie ihm kleine Stückchen von ihren Brot zu. Dabei musste sie gehörig aufpassen, dass keiner was merkte.
Nach dem Frühstück,mussten sie alle ihre Schuhe anziehen denn es ging nach draußen auf den Spielplatz. Lili wollte gerade mit Fridolin rausgehen, als Frau Regen sie aufhielt. Lass deinen Bären besser hier drin. Draußen wird er nur schmutzig und die anderen Kinder machen nur Unsinn mit ihm.
Schweren Herzens setzte sie ihn auf den Schrank. Aber wenigsten konnte er von dort nach draußen schauen.
Der kleine Peter, der frechste Junge in der Gruppe, hatte das genau beobachtet und als alle draußen waren , schlich er heimlich wieder zurück.
Er wollte Fridolin verstecken. Die dumme Lili sollte ihn nachher mal suchen.
Grinsend kam er auf den Schrank zu.
Fridolin ahnte das er nichts gutes im Sinne hatte. Ihm war schon vorher aufgefallen das er die anderen Kinder immer ärgerte und den Mädchen sogar an den Haaren zog. Na warte ab, dachte Fridolin, dem werde ich jetzt so einen Schreck einjagen, den er nie mehr vergisst.
Gerade als er ihn vom Schrank nehmen wollte, machte Fridolin ganz laut Buh. Vor lauter Schreck lies Peter ihn fallen und rannte schreien nach draußen.
Peter was ist passiert? Besorgt eilte Frau Regen zum hin. Hast du dir weh getan. Nein, Nein. Peter zitterte vor Angst. Lilis Bär, Lilis Bär, stotterte er. Was ist mit Lilis Bär, du hast ihn doch nicht kaputt gemacht.
Peter schüttelte wild den Kopf. Aber was ist denn dann mit dem Bär?
Mittlerweile hatten sich alle Kinder um Peter gescharrt und schauten ihn Neugierig an. Nun sag schon endlich, warum du so geschrien hast und was das mit Lilis Bär zu tun hatte.
Lilis Bär kann sprechen, brach es aus ihm heraus. Ich wollte ihn nur mal ansehen und als ich ihn in der Hand hatte , machte er plötzlich ganz laut Buh.
Einen Moment sah Frau Regen ihn verblüfft an, doch dann fing sie herzlich an zu lachen. Auch die Kinder, die herum standen, brachen in schallendes Gelächter aus.
Also Peter du hast wirklich einen blühende Phantasie. Stoffbären können doch nicht sprechen. Bestimmt, ich sage die Wahrheit, beteuerte er. Ich habe es ganz genau gehört.
Da hat dir sicher jemand einen Streich gespielt. Als du den Bären in der Hand hattest, an du übrigens nicht zu suchen hast, stand bestimmt jemand in der Türe und hat Buh gemacht.
Die anderen Kinder lachten ihn aus und machten sich über ihn lustig.
Peter hört Bären sprechen, riefen sie immer wieder.
Die einzige die nicht mitlachte war Lili. Als keiner hinsah, war sie schnell zu Fridolin gelaufen, der immer noch auf dem Boden saß. Dem hast du aber einen Schrecken eingejagt, kicherte Lili. Das geschieht ihm ganz recht. Sicher wollte er dich mir wegnehmen und verstecken. Ja, sagte Fridolin leise. Er hat ganz böse gegrinst, als er auf mich zukam.. Das hast du richtig gemacht. Ich hoffe das ihm das eine Lehre war und er lässt die anderen Kinder und mich jetzt in Ruhe.
Aber nochmal darfst du das nicht machen, sonst, merken die anderen noch etwas. Lili drückte ihn noch einmal und setzte ihn wieder auf den Schrank.
Draußen hänselten die anderen Kinder immer noch Peter.
Nele kam zu ihm hin und fragte ob er vielleicht mal mit ihrer Maus sprechen wollte.Wütend drehte Peter sich um. Er wusste genau was er gehört hatte. Die anderen waren ja doof.
Frau Regen ermahnte die Kinder, jetzt damit aufzuhören. Ihr habt euren Spaß gehabt, aber jetzt möchte ich nichts mehr davon hören. Streng schaute sie die Kinder an. Ihr tat Peter mittlerweile leid. Wenn er auch manchmal ganz schön frech zu den anderen Kindern war, aber Hänseln brauchten sie ihn nicht.
Mittlerweile war der aufregende Vormittag vorbei und die Kinder wurden abgeholt.
Sofort erzählten die Kindern ihren Eltern, dass Peter glaubt, Lilis Bär könnte sprechen. Die schmunzelten, doch irgendwie tat ihnen der kleine Junge auch leid. Wussten sie doch, dass die Kinder ihn auch in den nächsten Tagen noch damit ärgern würden.
Auch Lilis Mama, musste erst lachen ,aber dann schimpfte sie mit Fridolin. Mach das nie wieder, sonst kannst du nicht mehr mit in den Kindergarten gehen. Beschämt senkte er den Kopf. Das wollte er natürlich nicht denn er fand es dort richtig lustig.
Als Lilis Papa Abends nach Hause kam, wurde ihm die Geschichte natürlich sofort erzählt und er lachte laut los. Da habt ihr dem armen Jungen aber einen gehörigen Schrecken eingejagt. Vielleicht, ärgert er jetzt endlich unsere Lili nicht mehr.
Im Bett unterhielten sich Lili und Fridolin noch über den Kindergarten und freuten sich schon auf den nächsten Tag.
Gelangweilt sahen Fridolin und Lili aus dem Fenster. Draußen regnete es in strömen. Mist Wetter schimpfte Lili. Heute können wir nicht raus gehen, dabei wollte ich so gerne zum Spielplatz.
Trübsinnig stimmte Fridolin ihr zu . Er wäre auch lieber Schaukeln oder Rutschen gegangen.
Sollen wir etwas spielen, schlug er Lili vor. Aber was? Hast du eine Idee.
Fridolin überlegte und sah sich im Zimmer um. Wir können ja Puzzeln oder Kartenspielen, schlug er vor.
Nö keine Lust. Fällt dir nichts anderes ein. Bedauernd zog er die Schultern hoch. Hast du denn keinen Idee?
Betrübt schüttelte Lili den Kopf. Doch plötzlich schrie sie:“ Ich weiß was wir machen.“ Wir spielen Seeräuber.
Seeräuber? Wie spielt man das denn?
Wir brauchen einen Karton, einen Besenstiel und ein weißes Tuch. Das wird dann unser Piratenschiff. Mein Bett ist eine Insel, auf der eine schöne Prinzessin lebt. Aber wer soll die Prinzessin sein? Wir sind doch nur zu zweit. Einen Moment überlegte Lili. Meine Puppe soll die Prinzessin sein und die anderen Teddys sind die Piraten. Ich bin der Anführer. Wir wollen die Prinzessin entführen und der König muss uns ganz viel Gold gegeben, damit er seine Tochter wieder bekommt.
Fridolin war ganz begeistert. Aber was bin ich? Du bist der König und musst mit mir kämpfen damit du deine Tochter wieder bekommst.
Fridolin murrte, er wäre lieber Pirat gewesen. Na gut, wir wechseln ab. Einmal bist du Piraten Kapitän und einmal ich.
Damit war er einverstanden. Lili lief zu ihrer Mutter und fragte ob sie einen Karton hat und einen Besenstiel. Wofür braucht ihr das denn. Lili erklärte ihr das sie Piraten spielen wollten.
Ein Karton hatte die Mutter zwar nicht, aber einen Wäschekorb und alles andere auch. Sie halfen ihnen noch den Besenstiel am Korb zu befestigen und auf dem weißen Tuch, was als Fahne diente, einen Totenkopf zu malen. Eine leere Toiletten rolle, war das Fernrohr. Zwei Küchenrollen waren ihre Schwerter.
Lili band ihnen noch Kopftücher um, jetzt sahen sie aus wie Piraten. Im Schrank fand sie noch eine Krone vom letzten Kindergarten fest.
Die bekam die Puppe auf. Schon bald hörte man aus dem Kinderzimmer furchterregende Rufe.
Hajo Ho, wir sind die Piraten und segeln über das Meer, sangen sie.
Dort ist die Prinzessin, sie ist jetzt unsere. Lili kämpfte mit Fridolin . Juhu, schrie Piraten Kapitän Fridolin. Ich habe den König besiegt. Gebe mir eine Kiste mit Gold und du bekommst die schöne Prinzessin wieder.
Das schlechte Wetter hatten die beiden vergessen. Den ganzen Nachmittag spielten sie Pirat.
Als Lilis Papa nach Hause kam, hörte er ihre Furchterregenden Schreie.
Als der Zimmertür öffnete, sah er wie Fridolin, der jetzt der König war , mit der Küchenrolle vor Lili herumfuchtelte und schrie: „ meine Tochter die Prinzessin bekommst du nicht“ Natürlich musste er mitspielen und wurde zum Pirat ernannt.
Lili gab ihm Anweisungen was er machen sollte denn sie war ja der Kapitän.
Bis zum Essen hatten die drei noch viel Spaß zusammen. Unter Gebrüll stürmten sie das Esszimmer und stürzten sich auf das Piraten Mahl.
Als sie später im Bett lagen, waren sie sich einig, dass sie Trotz Regen heute ganz viel Spaß hatten und wenn es morgen wieder Regnet, wollten sie wieder Pirat spielen.
In dieser Nacht träumten sie von ihren Abenteuer die sie als furchterregende Piraten erlebte hatten.
Lautes Stimmgewirr schalte durch den Bus. Es war so laut das Fridolin sich die Ohren zuhielt. Heute war Ausflugstag im Kindergarten und alle waren aufgeregt. Fridolin wusste, sie fuhren in den Zoo. Lili hatte ihm gestern in einem Buch die Tiere gezeigt, die sie dort sehen werden. Jedes Kind hatte sein Lieblingstier, auf das es sich besonders freute. Lili mochte , wie nicht anders zu erwarten die Bären am liebsten. Fridolin hatte sich noch nicht entschieden. Es war ja das erste mal, dass er den Zoo sah. Endlich waren alle Kinder und Erzieherinnen im Bus und die Fahrt konnte beginnen.
Frau Sängers, die Leiterin des Kindergarten, wünschte den Kindern einen schönen guten Morgen. Wenn wir am Zoo ankommen, stellt euch bitte in eure Gruppe auf. Während des Rundganges zu den einzelnen Tieren bleibt ihr bei eurer Gruppe. Wenn jemand zu Toilette muss, meldet ihr euch bei eurer Erzieherin.
Bitte lauft nicht einfach davon ohne Bescheid zu sagen. Ich möchte keinen von euch suchen müssen. Die größeren Kinder achten bitte ein bisschen mit auf die Kleinen. Wenn wir auf den großen Spielplatz kommen, könnt ihr dann alle wieder zusammen spielen. Ich wünsche uns allen einen schönen Tag.
Puh, stöhnte Fridolin leise:“ war das eine lange Rede.“ Lili lachte. Ja, aber sonst wissen wir ja nicht Bescheid und alle laufen nachher durcheinander.
Es dauerte nicht lange und der Bus hielt vor dem Eingang des Zoos. Frau Regen, die Erzieherin von Lilis Gruppe, rief alle Kinder zusammen und schon konnten sie losmarschieren. Als Frau Regen sah , das Lili , ihren Teddy mitgebracht hatte, schüttelte sie mit dem Kopf. Hatte ich gestern nicht gesagt.“ das du ihn heute besser zu Hause lässt.“
Lili wurde knallrot. Ich weiß, sagte sie leise. Aber mein Fridolin wollte doch auch den Zoo sehen. Na gut, Frau Regen seufzte. Jetzt ist es eh zu spät. Aber passe auf, das du ihn nicht verlierst. Ich habe keine Lust , den ganzen Zoo nach deinem Teddy abzusuchen. Lili schüttelte den Kopf. Ich passe bestimmt auf.
Als erstes kamen sie zu den Affen und Fridolin hätte am liebsten laut losgelacht, so lustig fand er sie . Wie sie sich von Ast zu Ast schwangen. Fridolin konnte es gar nicht glauben, als er sah wie einer der Affen sich eine Banane schälte und sie aß. Stundenlang hätte er sie noch beobachten können.
Als nächstes kamen sie zu den Elefanten.
Sind die Groß, sagte Fridolin leise.
Könne die auch nicht da raus, fragte er etwas ängstlich. Lili schüttelte den Kopf. Nein siehst du nicht sie sind doch am Fuß angekettet.
Als Fridolin das sah, war er beruhigt. Aber als einer der Elefanten laut Trompetet, zuckte er doch erschrocken zusammen.
Erleichtert atmete er auf, als Frau Regen die Kinder aufforderte weiterzugehen.
Die Löwen sahen zwar auch furchteinflößend aus, aber davor war ein großes Gitter. Als einer der Löwen laut brüllte, nahm Fridolin sich vor, dass zu Hause auch einmal auszuprobieren.
Als sie am Freigehege mit den Schildkröten vorbeikamen, sah er etwas was ihm gar nicht gefiel. Zwei große Jungens ärgerten die kleinen Schildkröten und er hörte wie sie sagten:“ Ich glaube davon nehme ich mir eine mit.“
Aufgeregt zupfte Fridolin an Lilis Pullover. Hör auf wenn du so weiter machst, fallen wir noch auf. Aber er hörte nicht auf sie. Bleib doch mal stehen!
Warum? Ich darf nicht stehen bleiben, Sonst verliere ich meine Gruppe.
Ganz schnell erzählte Fridolin ihr, was er gesehen und gehört hatte. Lass mich runter, ich will sie daran hindern. Bist du verrückt:“ wenn die anderen was merken.“ Ich passe schon auf. Aber jetzt lass mich endlich runter. Wie willst du uns dann wiederfinden? Du verläufst dich in dem großen Park.
Wir treffen uns am Spielplatz wieder, ich finde das schon. Bitte Lili, aber jetzt lass mich runter.
Immer noch zögernd kam Lili seinen Wunsch nach. Bis gleich, flüsterte Fridolin und weg war er.
Lili, warum trödelst du so, rief Frau Regen, sie. Jetzt beeile dich, sonst können wir dich noch suchen. Lili warf einen letzten Blick zurück, aber von Fridolin war nichts mehr zu sehen. Sie stieß eine Seufzer aus und eilte den anderen hinterher.
Fridolin hatte sich inzwischen durch die Büsche geschlichen und stand jetzt nicht weit von zwei Jungen entfernt. Die Beiden hatten jeder eine kleine Schildkröte in der Hand und wollten sie gerade in die Hosentasche stecken, als sie hinter sich ein fürchterlich lautes Gebrüll hörten.
Erschrocken zuckten sie zusammen und hätten beinahe die Schildkröten fallen lassen. Was war das denn? Verwirrt schauten sie sich um. Verlegen fingen sie an zu lachen. Hast du dich etwas vor dem brüllen des Löwen erschreckt, sagte der etwas größere. Du etwas nicht. Nö, habe ich nicht und er grinste den anderen an. Du bist eben noch ein Baby, lachte er seinen Freund aus.
Quatsch, gab der andere zurück. Komm, lass uns die Schildkröten einpacken und dann machen wir das wir hier wegkommen. Noch einmal sahen sich vorsichtig um, das auch keiner guckte.
Bevor sie die Schildkröten einstecken konnten, rief Fridolin mit ganz tiefer Stimme: „Setzt sofort die Schildkröten wieder hin, sonst passiert was.“
Schreckensbleich drehten die Zwei sich um. Aber da war keiner, Fridolin stand im Gebüsch und da konnten sie ihn nicht sehen.
Verwirrt sahen sich um. Woher, woher, stotterte der größere, kam das.
Ich, ich weiß nicht. Habt ihr mich nicht verstanden, ihr sollt die Schildkröten ins Gras setzen. Vor Angst schlotternd setzte sie die Tiere ins Gras und rannten so schnell sie konnten davon.
Fridolin kugelte sich vor Lachen. Das geschah den beiden recht. Hoffentlich vergaßen sie das nie wieder.
Aber jetzt schaute Fridolin sich um. Wie kam er denn nun zum Spielplatz.
Er hoffte das er den Mund nicht zu voll genommen hatte. Während er noch nachdachte, hielt eine junge Mutter mit ihrem Kinderwagen genau vor dem Gebüsch. Als er das Wort Spielplatz hörte ,spitzte er die Ohren. Na also dachte er. “ besser geht es doch nicht und schlich heimlich in den Wagen.“ Der kleine Junge schaute zwar etwas erstaunt,aber er verriet ihn nicht.
Inzwischen waren auch die Kinder am Spielplatz angekommen. Als Frau Regen mit ihrer Gruppe um die Ecke kam, blieb sie erstaunt stehen. Auf dem ersten Tisch, saß Fridolin. Verwundert nahm sie ihn in die Hand. Lili! Wieso sitzt dein Teddy hier auf dem Tisch oder ist das nicht deiner? Oh hallo Fridolin. Doch das ist meiner. Aber wieso ist er schon eher hier wie wir? Frau Regen war sichtlich verwirrt. Ach, er hat noch Schildkröten gerettet und ist dann vor gelaufen. Lili, Lili mit dir geht die Phantasie durch. Kopfschüttelnd sah Frau Regen sie an. Sicher hast du ihn unterwegs verloren und jemand hat ihn hier hin gesetzt.
Also passe jetzt besser auf. Immer noch Kopfschüttelnd drehte sie sich um.
So ganz hatte sie das Ganze immer noch nicht verstanden.
Nachdem die Kinder sich gestärkt hatten, durften sie auf dem Spielplatz toben. Fridolin erzählte Lili wie die Geschichte mit den Schildkröten ausgegangen war.
Als sie hörte, das die beiden vor lauter Angst davon gelaufen waren, lachte sie laut auf.
Auf dem Heimweg waren die Kinder alle müde, von dem Erlebnisreichen Tag .
Zu Hause erzählten Lili und Fridolin von ihrem Abenteuer im Zoo.
Fridolin, Fridolin irgend wann kommt dein Geheimnis noch ans Tageslicht. Aber Lilis Mama musste doch lachen.
Als die beiden endlich im Bett lagen, brüllte Fridolin noch einmal ganz laut wie ein Löwe.Erschrocken schaute der Vater ins Zimmer.
Alles in Ordnung hier. Lili und Fridolin nickten. Dann ist ja gut. Ich dachte schon wir hätten eine Löwen im Haus. Haben wir ja auch, lachte Lili. Fridolin ist der Löwe.
Na dann schlaft mal schön ihr beide. Kurz darauf waren sie tief und fest eingeschlafen und träumten von den Tieren im Zoo.
Lili und Fridolin waren total aufgeregt. Sie waren auf den Weg in den Zirkus.
Während der Autofahrt, fragten sie Mama und Papa ein Loch in Bauch. Wie sieht es da aus? Welche Tiere sehen wir ? Gibt es auch Clowns ?
Lachend beantwortete Lilis Mama ihre Fragen.
Wartet doch ab und last euch überraschen., riet ihnen Lilis Papa.
Wir sind doch so aufgeregt, Papi.
Lili war genauso wie Fridolin noch nie im Zirkus gewesen. Allerdings hatte sie das vor kurzer Zeit im Fernseher gesehen. Und seitdem wollte sie unbedingt mal dahin.
Ihre Eltern hatten ihr versprochen, sobald der Zirkus in der Stadt wäre, gingen sie hin.
Gestern hatte Lili auf den Weg in den Kindergarten, die Plakate gesehen und da gab es für sie kein halten mehr.
Da heute Samstag war, bestellte ihr Papa Karten für die Abendvorstellung.
Nach kurzer Fahrt hatte sie das Gelände auf dem das Zirkuszelt stand erreicht.
Alles war Beleuchtet und es herrschte schon ein großes Gedränge.
Staunend sahen Lili und Fridolin sich um. In der Nähe des Zeltes standen ganz viele Wohnwagen und überall liefen Kostümierte Menschen herum.
Irgendwo wieherte ein Pferd und trompete ein Elefant.
Lili hüpfte aufgeregt von einem Bein auf das andere. Fridolin war schon ganz schwindelig. Aber er konnte Lili verstehen. Er war ja genauso aufgeregt.
Endlich waren sie im Zelt und setzten sich auf ihre Plätze.
Mit großen Augen sahen sich Lili und Fridolin um. Ganz oben über der Manege war ein Seil gespannt. Aufgeregt deutet Lili nach oben. Mama was passiert denn da oben. Lilis Mama schmunzelte. Wartet doch ab. Ihr werdet es schon sehen, sagte sie Geheimnisvoll.
Plötzlich ertönte ein lauter Tusch. Jemand hatte auf eine große Trommel gehauen. Kurz darauf erschien der Zirkusdirektor und begrüßte das Publikum.
Er war ein kleiner etwas dicker Mann, mit einer langen schwarze Jacke und einem großem Hut auf dem Kopf.
Fridolin prustet los. Der sieht aus wie die Pinguine im Zoo, lachte er. Lili wollte sich ausschütten vor Lachen.
Der Direktor hatte gerade die Manege verlassen, als ein Clown Rad schlagend herein stürmte.
Lili und Fridolin bogen sich vor Lachen, als er unsanft auf seinen Hintern landete und so tat als wenn er weinte.
Der Clown sah aber auch zu komisch aus. Er hatte eine dicke rote Nase in seinem Gesicht und seine Augen war ganz weiß geschminkt.
Er trug eine weite bunte Hose und Jacke. Seine Schuhe waren ihm viel zu groß.
Als er versuchte aufzustehen, fiel er immer wieder darüber. Das sah so komisch aus, das Lili und Fridolin , Tränen vor Lachen über die Wangen liefen. .
Bei dem Versuch, mit drei Bällen zu Jonglieren, fielen sie ihm immer wieder aus der Hand. Lili und Fridolin lachten immer noch, als der Clown plötzlich mit einem Eimer vor ihnen stand.
Ihr beiden habt am lautesten gelacht, sagte er mit ernster Stimme. Erschrocken sahen Lili und Fridolin ihn an.
Ich glaube ihr braucht mal eine Abkühlung. Drohend hob er den Eimer und hielt ihn in ihre Richtung.
Ehe Lili und Fridolin sich in Sicherheit bringen konnten, hatte er den Eimer auch schon in ihre Richtung ausgeschüttet.
Aber statt Wasser, rieselte Konfetti auf sie nieder. Laut lachend schlug der Clown einen Purzelbaum. Auch Lili und Fridolin hatten sich von ihrem Schreck erholt und lachten mit.
Anschließend kamen ein Mann mit drei Affen in die Manege. Ein Affe fuhr sogar auf einem Fahrrad .
Staunend sah Fridolin ihn an . Schau mal Lili sagte er,: „ Der Affe kann sogar Rad fahren. Das kann ich noch nicht einmal. Als die Affen noch Rechnen konnte, wurde er auf einmal ganz still. „Was ist los,“ flüsterte Lili ihm zu.
Gefällt dir die Vorstellung nicht? Doch aber , ich hab gerade festgestellt das ich dümmer als die Affen bin. „Blödsinn,“ sagte Lili. Ich kann doch auch noch nicht rechnen. Das lerne ich erst wenn ich in der Schule bin. Aber du kannst wenigsten Rad fahren, entgegnete er. Das lernst du auch. Ich frage Papa ob er ein Fahrrad für dich baut. Das kann er bestimmt und dann bringe ich es dir bei.
Wirklich, Fridolin strahlte sie an. Ja, aber jetzt lass uns die Vorführung weiter gucken.
Atemlos sahen Lili und Fridolin weiter zu. Vor allem als plötzlich das Licht ausging und Scheinwerfer waren genau auf das Hochseil gerichtet.
Dort oben stand ein junges Mädchen und balancierte mit einer Stange in der Hand über das Seil.
Fridolin konnte gar nicht hinschauen. Krampfhaft hielt er Lilis Hand fest.
Immer wenn das Mädchen schwankte, schrie er leise auf. Er hatte furchtbare Angst das sie herunterfiel.
Lili lachte. Fridolin du bist und bleibst ein kleiner Angsthase. Das Mädchen macht das schon lange und hat sicher ganz viel geübt. Aber trotz ihrer beruhigenden Worten, hatte sie auch ganz feuchte Hände vor Aufregung.
Eine Zirkusnummer folgte der nächsten und die Zeit verging wie im Flug.
Schon kam die letzte Nummer.
Ein ganz junges Mädchen kam auf einem schwarzem Pferd, auf dem sie stand, in die Manege geritten.
Grüßend warf sie Kußhändchen ins Publikum. Jetzt ließ sie sich auf den Rücken des Pferdes gleiten und Ritt im schnellen Galopp, durch die Manege.
Plötzlich ließ sie sich zur Seite fallen und baumelte kopfüber an der Seite des Pferdes herunter.
Atemlos verfolgten Lili und Fridolin das Geschehen.
Vor allem Fridolin war ganz hingerissen von dem Pferd und den Kunststücken. So möchte er auch Reiten können, dachte er Sehnsüchtig.
Jetzt tänzelte sie mit ihrem Pferd am Rand der Manege vorbei und fast sah es so aus als wenn das Pferd, dass Publikum begrüßen würde.
An dem Platz wo Fridolin und Lili saßen blieb sie besonders lange stehen und verneigte sich grüßend vor ihnen und zwinkert ihnen zu.
Erschrocken sah Lili sie an. Die ganze Zeit hatten sie nicht daran gedacht, dass niemand Fridolin Geheimnis erfahren durfte.
Die Reiterin sah fast so aus als wenn sie hinter ihrem Geheimnis gekommen war.
Zum Schluss kamen noch einmal alle Artisten in die Manege und verbeugten sich. Lili und das ganze Publikum klatschten und jubelten ihnen zu.
Nach der Vorstellung durften sie sich noch ein bisschen auf dem Gelände umschauen.
Da waren die Elefanten, die Fußball gespielt hatten. Aber jetzt waren sie angekettet und sie durften auch nicht zu nahe an ihnen heran.
Die Tiger, die vorher durch brennenden Reifen gesprungen waren, brüllten jetzt in ihren Käfigen.
Suchend sah Fridolin sich um. Wo war nur das schöne Pferd. Er hätte es so gerne noch einmal Wiedergesehen. Plötzlich sah er es und zupfte Lili am Arm.
„Was ist denn, warum zerrst du an mir herum?“ Da drüben steht das schöne Pferd, können wir mal da rüber gehen. Ich weiß nicht! Überlegend kaute Lili auf ihrer Lippe herum. Die Reiterin hat uns vorhin so komisch angeschaut.
Bitte, bitte bettelte Fridolin. Das hast du dir bestimmt nur eingebildet.
Woher soll sie etwas wissen. Na gut,zögernd gab Lili nach. Auch ihr hatte das Pferd so gut gefallen und insgeheim hatte sie sich gewünscht auch so reiten können.
Vorsichtig näherte sie sich ihm.
Na ihr zwei! Erschrocken drehte Lili sich um. Hinter ihnen stand die Reiterin und schaute sie lachend an. Ich bin Elena. Und wie heißt ihr?
Ich bin Lili, sagte sie schüchtern. Hallo Lili und wie heißt du kleiner Bär?
Fragend sah sie Fridolin an. Aber der blieb stumm. Stattdessen antwortete Lili für ihn. Das ist mein Bär Fridolin.
Hallo Fridolin, aber warum sagst du mir das nicht selber. Ich weiß doch das du sprechen kannst.
Mit weit aufgerissenen Augen starrten sie Elena an. Keine Angst: "Ich verrate nichts."
Aber woher, stotterte Lili. Woher ich das weiß? Ganz einfach, ich habe euch während der Vorstellung beobachtet und da ist es mir auf gefallen. Außerdem hatte ich früher, als ich klein war auch so einen Bär.
Wirklich, rief Fridolin ganz erstaunt. Wo ist er jetzt? Ist er noch bei dir?
Nein leider nicht . Als ich groß war und keine Zeit mehr für ihn hatte ist er zu einem anderen Kind gegangen.
Manchmal vermisse ich ihn. Er hat mir immer zugehört und mich getröstet wenn ich Kummer hatte.
Dann gibt es noch andere Bären, die genauso wie ich sprechen können.
Verträumt schaute er vor sich hin. Wie gerne würde er mal so einen Bären treffen.
Wollt ihr mal mein Pferd streicheln, versuchte sie ihn wieder aufzumuntern.
Begeistert stimmten sie zu. Plötzlich hob Elena die beiden hoch und setzte sie auf den Rücken des Pferdes und führte sie eine Runde herum.
Glücklich thronten die beiden auf dem Rücken.
Aber dann wurde es Zeit nach Hause zu fahren und sie verabschiedeten sich von Elena.
Im Auto erzählten sie den Eltern was sie gerade erlebt hatten.
Erstaunt hörten sie zu. Also bist du doch nicht der einzige sprechende Bär.
Als Lili und Fridolin endlich im Bett lagen, fielen ihnen bald vor Müdigkeit die Augen zu. Fridolin träumte von ganz vielen sprechenden Bären und schwarzen Pferden.
Texte: Ein Buch für kleine und große Kinder
Bildmaterialien: Eigene Datei
Lektorat: Lea Petzold
Tag der Veröffentlichung: 11.10.2012
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