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Ich saß gerade auf einer Bank und starrte angestrengt auf die Bishaltestelle.
Wann kam endlich Pia's Bus?
Pia war meine allerbeste Freundin, wir waren IMMER zusammen, wenn sie nicht gerade einen Termin oder Unterricht hatte...
Ich wusste, dass vor ihrem Bus noch ein anderer, roter Bus kam und ich - obwohl ich es mir nicht eingestehen wollte - auf etwas anderes wartete... auf IHN!
Schon hinter der Glastür des Busses sah ich sein Gesicht. Ich stand auf, und genau in dem Moment öffneten sich die Türen mit einem Zischen und er trat hinaus.
Erschrocken machte ich kehrt, wollte schon ins Klassenzimmer, in Sicherheit!
Ich wusste, dass sie mich beobachteten, sicher waren sie jetzt wütend und enttäuscht, weil ich so einfach davon gelaufen war, wollte ich ihn doch heute eigendlich ansprechen!
Kurz vor unserem Aufgang fasste ich mich jedoch.
Nein! Jetzt nicht davonlaufen!
Mit diesem Gedanken ging ich mit festen Schritten auf die Eingangshalle zu.
Gerade noch rechtzeitig, denn er kam gerade heraus.
'Jetzt bloß nicht ohnmächtig werden', ermahnte ich mich, obwohl ich merkte, dass meine Knie verräterisch zitterten.
Trotz meiner Angst, schaffte ich es, seinen Namen zu flüstern.
Er schaute kurz auf.
Der Blick seiner braunen Augen war misstrauisch, aber doch neugierig.
Mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken.
Es gab kein Zurück mehr.

Das gab es doch!
Mit eiligen Schritten ging ich zu meiner Klasse, betrat sie, ging zu meinem Tisch und ließ mich auf meinen Stuhl fallen.
Ich war erschöpft, ausgepowert.
Immer wieder musste ich an seinen Blick denken.
Im Unterricht aufpassen? Daran war nicht zu denken! Mehrmals wurde ich ermahnt.
In Politik und Wirtschaft fragte mein Lehrer mitten in den schönsten Tagtraum hinein:" Wie heißen die Vorgesetzten?" Ich hatte nicht aufgepasst, darum murmelte ich nur ein "Äh...Politiker?" vor mich hin und dachte wieder an ihn.
"Falsch", meinte mein Lehrer und alle lachten.
Es war mir egal. Was zählte, war ER.

In der Pause wanderte ich mit Pia über den Schulhof.
Zum Vetretungsplan in der Eingangshalle wollten wir.
Doch als ich sah, dass er da drin war, machte ich kehrt, ging weg und hörte gerade noch, wie Pia ein "He, wo willst du denn hin?" rief. Schnell rief ich zurück: "Das musst du nicht verstehen".

Und sie verstand es doch.
In den Pausen zog es mich immer wieder in seine Nähe und ich hätte stundenlang über ihn reden können, doch es begann bereits, Pia zu nerven. "Kannst du auch über etwas anderes reden als über N****?", fragte sie mich.
Ich schüttelte den Kopf und zog sie hinter mir her, natürlich zu ihm.
Wir beobachteten ihn, und wurden gleichzeitig von meinen drei anderen Freundinnen beobachtet.
Eine von ihnen, Tanja, beobachtete uns längere Zeit, und nachmittags beim telefonieren erzählte sie mir, dass es auffällig sei, dauert zu ihm rüberzustarren. Das wusste ich auch, aber ich konnte es nicht lassen.
So ging das ganze 2 Wochen lang.
Ich hatte seine Telefonnummer, traute mich aber nicht, anzurufen.
Tanja machte mir Mut.
Aber es klappte nicht.
Ich konnte nicht.
Spontan beschloss Tanja, mir zu helfen, doch statt das zu tun, machte sie alles kaputt!
Sie schrieb ihm im icq, dass ich ihn toll fände und sie dazu da wäre, uns zu verkuppeln, und dass ich nur noch über ihn reden würde.
Ich hätte sie dafür am liebsten umgebracht!!!

Langsam glaubte ich, dass es nie und nimmer klappen würde, uns zu verkuppeln, zumal Tanja nur falsches Tat, was nicht klappte und alles nur in die entgegen gesetzte Richtung führte!

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Tag der Veröffentlichung: 08.04.2009

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