Cover

erste Überlegungen

Einmal nahm ich mir vor:

"Pro Tag eine Seite ,die ich beschrieben habe..."

Das konnte eine Geschichte sein oder aus meinem Leben. Es artete in selbst auferlegtem Streß aus, irgendwann klebte ich nur noch Bildchen pro Tag auf. War aber für später auch eine schöne oder traurige Überraschung. Ich versuche es nun so zu gestalten: aus jedem "Buch", welches ich hier angelegt habe, entnehme ich einen Satz, lösche ihn da und formuliere ihn hier in der Sammlung etwas mehr aus, evtl.entsteht eine Überraschung? Auch für mich. Kuriose Story, natürlich in SF - Form...Es haben sich zu viele unveröffentlichte Bücher angesammelt!

 

Neue Ansätze...?

Gerade im Mai, der mir aus dem Jahr 1992 so kostbar in Erinnerung war, fallen mir gewisse Details ein. Nun ist es aber sehr unwichtig, welchen Weg ich von der Reichsbahndirektion Greifswald nahm, am letzten Tag vor dem Urlaub. Ich blieb zu Hause einen Moment wie fassungslos sitzen, in meinem kleinen Kinderzimmer.Kaum zu glauben,dass ich eben dieses irgendwann mit meiner größeren Schwester mal bewohnt hatte.Neue Ansätze meine ich: ich liebte es immer schon,mein eigenes Leben in bunteren Farben zu malen,als es war, sprich: ich schrieb auf, wie es gewesen sein könnte, wenn ich diese oder jene Dinge nie getan hätte. Oder noch anders: wenn man sich das eigene Leben wie im Märchen vorstellt....

Nach einer kurzen und zugleich kurzweiligen Nachtschicht trabte ich müde nach Hause, mochte so um 1988 gewesen sein? Unversehends tauchte ich in einen Nebel ein, der mich in eine andere Welt entführte, in die Tage meiner Kindheit...

In G. befindet sich wohl an selbiger Stelle noch das eine Amt? Als ich Kind sein durfte (o,ja,heute beneide ich schon mal die kleinen Kinder, die in die erste Klasse gehen, sie haben noch ihr ganzen Leben vor sich,ich in etwa nur noch das halbe..?) befand sich an einem speziellen Ort in G. die Bibliothek. Aber so früh wollte ich da nicht hin, hatte aber keine Wahl.

"Na, kleines Mädchen, welches Buch darf es heute sein? Wieder das mit der kleinen Seejungfrau?" Natürlich sah ich mir dieses immer wieder gern an, besonders wegen der wunderbaren Zeichnungen einer tschechischen Illustratorin, meine Mutti hatte das dann später abgezeichnet, war ihr aber nicht 1 zu 1 gelungen, musste mich auch nicht betrüben.

Während ich also in die Zeilen eintauchte, verschwamm wieder das Bild vor meinen Augen, ich wandelte auf neuen Wegen in einer Märchenwelt herum, die aber mehr der Welt eines Computerspiels entsprach: "Myst" etwa oder die Nachfolger..Die Seejungfrau erblickte ich noch nicht, da war nur so ein unheimliches Raunen, ein Flüstern, welches lauter und immer lauter wurde, ich verstand aber kein Wort.

 

 

"Ich mag diese Pünktchen"

 

In einem Text so gemeint: Wenn ich etwas schreibe, gebe ich gern mal zu, im Moment komme ich hier noch nicht weiter. Oder: man darf etwas vermuten oder etwas völlig anderes trifft zu.

Pünktchen....

Ich erinnerte mich eben schlagartig (!) an meine Lehrlingszeit bei der Bahn. Es gab da eine kleine,sehr nette Beschäftigte,die man Pünktchen nannte, warum auch immer. Sie fuhr die Strecke Greifswald nach Lubmin. Natürlich sah sie nicht wie ein Pünktchen aus, aber trug evtl.Sommersprossen?

 

"Ich habe mein Handy angeschaltet, aber mir gefällt deine Telefonnummer nicht."

 

Auch so eine Momentaufnahme, die Telefonnummer,die mir nicht so gefiel, war die von meinem Sohn. Festnetznummer?! Einmal gab es eine Zeit, da musste ich aus dem Haus und hin zur Telefonzelle gehen (gibt es irgendwo noch, aber die nutze ich natürlich nicht mehr!), ja, da wählte ich die Telefonnummer meiner fast gewordenen Schwiegermutter. Ich hasste sie mal, heute ist sie mir höchst gleichgültig, ich verschwende keinen Gedanken mehr an sie, eben nur, hier beim Schreiben und Überlegen. Mein Handy schalte ich nach Lust und Laune an und halte es auch in öffentlichen Profilen so: meine Telefonnummer geht keinen Betreiber etwas an! Und ich nutze ein fast uraltes Handy, mit dem man eben nicht ins Internet gehen kann, ich will das auch gar nicht...

 

"Man bietet Service an, also nutzt den auch, bezahlt auch dafür!"

 

Service steht hier für Beitragsservice, der die Haushaltsabgabe abkassiert. Früher GEZ und ja: früher zahlte ich auch. War in einer Zeit, als ich gearbeitet habe, da interessierte mich noch nicht so sehr, ob gerechtfertigt ist, was da pro Monat abgebucht wird. Aber schon mein Vater zeichnete ein Fragezeichen hinter eine Summe, die ihm nicht eingeleuchtet haben muß: GEZ! Aber wir haben nie darüber gesprochen. Früher sprachen wir über Gott und die Welt, nur nicht über einen Service, auf den ich sehr gut verzichten kann und werde! Und ja, ich sehe auch ständig in Facebookgruppen nach, was man tut, ob man lieber zahlt oder wie weit diese und jene Betroffenen gehen,soll bis Gefängnisstrafe gehen. Hat man das so nötig? Offenbar will man das irgendwo wissen...Und ich habe meine eidesstattliche Versicherung zum eigenen Schutz abgegeben,öffne ab da keinerlei Briefe vom BS mehr, es ist für mich nur eine Firma, egal, ob wer was anderes dazu sagt.

 

"Nichts zu sagen, war sehr oft deine Sache, dein Ding. Leider!"

 

Ich habe meine Mutti natürlich geliebt, konnte aber ihr Art oft nicht verstehen. Sie schwieg zu oft. Warum? Weil sie "nur" Hausfrau usw. war? Möglicherweise litt sie still, wie viele Frauen. Rosi tut das nicht, aber sie lebt, ihr Mann ist tot. Und sie zählt die Jahre, lebt aber relativ gut. In einer großen Wohnung:  allein mit zwei Piepvögeln. Sie raucht, trinkt ab und zu ihr Biermischgetränk und ist eine Seele von Mensch. Und: auch sie hat bei der Bahn gearbeitet! Hätte früher nie vermutet, das auch das verbinden kann, tut es aber. Sprecht miteinander! Das ist so wichtig, denn man kann nicht immer Gedanken erraten und man bedauert später vergeudete Jahre, in denen geschwiegen wurde. Viele Bekannte und mal sogenannte Freunde melden sich nicht mehr, angeblich wegen der Kosten für Telefon und Briefmarke, ich sage: das ist alles nur eine Ausrede, denn einmal im Jahr kann man das tun. Ich tue aber nicht mehr allein. Menschen, die gleichgültig geworden sind,könnten auch ebensogut tot sein. Und "tote" Menschen habe ich in meinem Bekannten - und Freundeskreis genügend!

 

"Ohne Tagebuchnotizen wären mir bestimmte Tage noch schwerer gefallen!"

 

Das spürte ich das erste Mal Ende 1992, als ich mit Sohn allein gelassen wurde, Eltern auch im Urlaub. Ich hatte da die Schreibmaschine, heute ersetzt durch Tastatur, zum Glück!

Todesfall im Verwandtenkreis meines Sohnes: Bruder seines Vaters ist ja sein Onkel, mit dem ich nichts zu tun habe, war ja zum Glück nie verheiratet! Wenn ein junger Mann aber mit 39 Jahren stirbt, also: an jenen Tagen schrieb ich auch für mich Wichtiges auf, Sinn des Lebens taucht ja auch in Gedanken auf.. (habe soeben einige Zeilen mehr gelöscht, die ich hier in meinen "Büchern" nicht gebrauchen kann, ich fasele immer zuviel, oder fast immer?

 

"Frust wurde abgelassen"

 

Ich tat das eben auch hier, Zeilen wurde wieder gelöscht. Grund: Filme und Sendungen sind viel zu oft verzichtbare Ware. Wenn es für IHN also damals ein Flop geworden war: bitte schön, dann muß ich meine Zeit auch nicht damit verbringen, mich zu ärgern. Es wiederholt sich so viel - leider eben auch zu viele öde und schlecht gemachte Filme!

Ich ergänze auch in "Pinterest.com" stets und ständig.Verwende dafür auch Notizen von 1993. Ein altes Kalendertagebuch, wo die meisten Seiten schon fehlen. Einst entnommen, weil der seelische Schmerz weg musste, von alten Enttäuschungen will man nicht ständig lesen. Heute auf "Pinterest.com" offline gepinnt: 2 Seiten zum Thema, ob Männer Windeln wechseln sollten oder nicht. Natürlich könnten sie das, sie sollten der Partnerin auch im Haushalt helfen, wenn beide arbeiten, sich beide um das gemeinsame Kind kümmern. Wenn aber da noch Großeltern sind, die abraten? Meinung:"Hausarbeit ist Frauensache?!" Daran könnte fast jede Beziehung zerbrechen, denn keine Frau sieht auf Dauer ein, dass nur sie es sein soll, die vollgekiffte Aschenbecher wegräumt, das WC putzt usw. Lügen später, man hätte sich getrennt, weil die Frau zu wenig tut im Haushalt, fällt so auch auf den Mann zurück, der der eigenen Mutter hörig war oder noch ist.Er hat es auch in der Hand, eine Beziehung zu kitten. Herrentag? Klar, aber soll nicht nur ein Sauftag sein oder werden?! Frauentag bedeutet ja auch nicht, dass Frauen sich zuschütten mit Alkohol aller Art,aller Stärke. Leider gibt es schon genug Frauen, die den einzigen Lebensinhalt darin sehen, jeden Tag zu saufen, am hellen Tag, in der Öffentlichkeit. Was aber sagt das zum Zustand einer Gesellschaft...Tagebuch habe ich nun auch wieder begonnen, werde eines Tages handgeschriebene Seiten absenden an das Tagebucharchiv. Ich nehme nicht an, das diese Zeilen tagebuchartig wahr genommen werden, kann ja auch gelogen sein, oder?

 

"In jedem blöden Satz kam das Wort Scheiße drin vor?!"

 

Würde man so ein Buch gern lesen? Ich nicht. Aber in einem Film darf das streckenweise vorkommen? Auch wenn RF da einen Gangsterboß zu spielen hatte: ich mag das nicht bei ihm und auch nicht bei anderen Schauspielern. Lustig klang das eben nicht für mich..E., S.`s Enkeltochter pflegt zu sagen: "Scheiße sagt man nicht!" Aber es gibt Filme, da taucht das Wort auf, viel zu oft und obwohl die Sprache so vielseitig ist, spricht man Scheiße aus und das ist dann leider echt Scheiße.. Oder etwas anderes gefällig? Als Lord Voldemort sagte er zwar nicht in jedem Satz Scheiße, aber war wie im Film "der englische Patient": kaum zu erkennen. Doch so wenig,wie RF zu sehen ist, war das neulich ein Trost. Obwohl ich sonst nicht auf Kinderfilme stehe, aber sind Harry Potter Filme Kinderfilme? Beim 1.habe ich schon daran gezweifelt, als mein Sohn Angst hatte vor dem Typen mit den zwei Gesichtern. Kürzlich auch gelesen, welchen Absturz einer der Hauptdarsteller wohl erlitten hat. Nun,man kann sich selbst bemitleiden, alten Zeiten nachtrauern, aber man kann auch kämpfen!

 

"Nur aus diesem Grunde schenkte ich ihr damals den Bonsai!"

 

Bonsaibäume leben lange, müssen gepflegt werden. Und ich hoffte, sie würde auch in der Pflege des Bäumchens so aufgehen, dass sie leben wollte, leben konnte. Heute steht in der Wohnung meines Freundes ein anderes Bonsaibäumchen und es wird gegossen, regelmäßig. Wie und ob ich da was verschneiden sollte? Man, ich habe von Baumpflege doch Null Ahnung, aber meine Mutti, mein Vater hatten da Ahnung...

 

"TV Sendungen, die ich immer öfters ausschalte..."

 

Stille könnte jetzt unheimlich wirken, aber ich erinnere mich dann schnell an jene Zeit, wo ich mehr auf die Uhr schaute als auf irgendeinen Bildschirm. Schichtbeginn war damals dann und dann und vorher wollte ich noch schnell irgendwas schreiben. Von diesem Irgendwas blieben dann auch nur Fragmente zurück, ich finde das gut so..Donnerstag, auch heute werden wieder Momente nur wiederholt, als würde man im Sender denken, Menschen bekommen das e nicht mit? Doch, soll Leute geben, die achten auf Worte, Satzverbindungen, Promimeldungen...(erst mal Schluß für den Augenblick, aber beginnt fast Spaß zu machen, das lesen, killen, verwenden , neu vormulieren. So schreibt eben jeder auf seine Art und Weise, auch mal neu!)

 

"Berühmte Menschen, denen man ihre Probleme im Gesicht ansieht"

 

Deutsche Prominente interessieren mich kaum. Ab Wende ist das geschehen, warum auch immer. RF, wie ich den einen berühmten Mann nenne, Engländer und das Merkwürdige war: Englisch verstehe ich nur so lala, Schulenglisch eben, also machte ich mir die Mühe, mir Gestik und Mimik anzusehen. Aber, wenn man dann nur Trauriges zu sehen bekommt, verliert man - oder in diesem Fall eben ich! -, schnell die Lust.Die Begeisterung lässt nach und Filme fast aller Art werden nicht mehr angesehen, "Schindler`s Liste" darf ebenso fehlen wie alle Harry Potter Filme. Ja,die Fortsetzung mag sicher gut werden oder was auch immer da geplant ist. Meine Erinnerung reichen bis zum Lebensjahr Nummer 6 meines Sohnes, der nicht verstehen mochte,wie eine Filmgestalt zwei Gesichter haben kann, macht doch Angst..Ich schaue mir kaum berühmte Menschen an. Fangemeinden sind ja das, was das Internetleben usw. ausmachen, kaum die Prominenten, für die man so schwärmt. Und mit 51 Jahren habe ich mir vorgenommen: ich konzentriere mich doch mehr und mehr auf mein Leben und das jener tollen Menschen, die so um mich herum "springen"..Ist echter...

 

"Man sollte nicht zuviel vergessen!"

 

Es scheint, bei vielen Menschen ist das Wort "Vergeßlichkeit" so natürlich geworden wie es natürlich sein sollte, am Morgen aufzustehen.Es gibt doch heutzutage alle Arten von Gedankenstützen?! Wenn man die nicht verwendet ist man schon ein armer Tropf.Schlimm nur, wenn das eigene Kind schon viel vergessen hat. Und das hat meines Wissens nichts mit einer Krankheit zu tun..

 

"Geburtstage usw."

 

2015 habe ich mich nur sehr kurz geärgert,als mein Junge zwar am 6.10. anrief aber nicht einmal einen "alles Gute zum Geburtstag" - Gruß zustande brachte. Mir schien wieder, als wäre er nur an einem interessiert: an sich. Und einer sollte da sein um...Ja, um was eigentlich? Hobbys zu teilen? Es gab einige Tage, an denen ich annahm, er würde evtl.selbst schreiben. Phantasie entwickelte er sehr wohl, aber die reichte bisher noch nicht, um einen Beruf auszuüben. Sehe ich da zu schwarz? Wie ich lerne: gibt kaum noch unbefristete Jobs, da darf man froh sein, über 1 Jahr usw. an der gleichen Arbeitsstätte zu tun zu haben, ich würde das hassen, es würde mich frustrieren...Rosi? Sie möge es mir überlassen, ob ich mich ärgere oder nicht. Ich verdränge möglicherweise, aber es bleibt auch zuviel in Erinnerung.

 

"die alten Ägypter waren so einfallslos nicht"

 

In einer Vorlage zu dieser Sammlung fand ich etwas zu meinen Totenbriefen, wie ich sie nenne. Ich hatte wenig mit meiner Mutter besprochen, wünschte, ich könnte das nachholen. Mein Psychologe riet mir nach dem Verlust von Vati:"Sie können zum Friedhof gehen, einen Brief in der Erde vergraben.." Den liest doch keiner mehr. Aber die Idee ist nicht verkehrt. Statt dessen ging ich dazu über, in regelmäßigen Abständen zum Friedhof nach G.fahren zu lassen, ich züchte meine Pflanzen dafür in den Vasen, die sowieso auf dem Friedhof bleiben sollen. Es wird zuviel weggeworfen, also verschwende ich keine Gedanken an abgeschnittene Blumen (hasse das...), ich mag, wenn etwas Wurzeln trägt...Totenbriefe, so habe ich kürzlich in einer Doku erfahren: die alten Ägypter hinterließen der Nachwelt sehr lebhafte Briefe, die auf fast unvergängliche Weise für die toten Angehörigen gedacht waren. Es mag sein, dass man so den Schmerz verkraften konnte, diese  Zwiesprache hilft auch mir. Die Antwort kann ich mir ja zusammendichten, in der Art:"Ja, so könnte Mutti geantwortet haben?!" 1994 ist sie verstorben oder: ins Licht gegangen, sie wandelt auf den Wiesen des Osiris, so hätte man im alten Ägypten dazu gesagt. Klingt schön poetisch,nicht langweilig. Langweilig sehen so viele deutsche Friedhöfe aus, auch der in S.

 

"auch das Cover erinnert an etwas"

 

Youtube? Da hat mich erst kürzlich ein Video begeistert. Jemand erschuf seine eigene Insel, nur aus Plastikflaschen. Toll, das man endlich etwas hat, wo man eben keine Gründe mehr hat, um zu jammern: irgendwo verschwindet eine Insel. Ja, dann möge man daran gehen, eine neue basteln, das geht tatsächlich, so irre sich das auch liest...Und das Aufregende: man kann diese Inseln ständig neu "zurechtbasteln", ergänzen, abreißen: besser nicht, die Welt benötigt mehr Land, nicht weniger.Ich mag den Typen, der sich das hat einfallen lassen. Ist nur eine Ergänzung, denn auch woanders leben Menschen auf dem Wasser, von ihm, mit ihm.

 

"Dank geht an..."

 

Was sein muß, muß sein. Ich hätte mich ewig abgequält, oder mich gewundert, warum ich meine Gedanken nicht jenen mitteilen kann,die was lesen möchten. Beeile mich wieder, um mein "anderes Tagebuch" zu schreiben. Ein Tagebuch aus anderen Tagen? Es wurde gestaltet, wie man sich ein Tagebuch vorzustellen hat: so mit Angabe über Tag,Uhrzeit eventuell. Aber ich höre mir schon von einer lieben alten Freundin an:"Ach, wie schnell die Zeit vergeht.." Da möchte ich hier auf Angabe von Tag, Uhrzeit , Jahr verzichten. Mir tut es nicht weh, wenn die Zeit vergeht, sie vergeht eben, daran kann man nichts ändern... 

 

"Onlinetagebücher haben etwas für sich..."

 

Vor einiger Zeit hatte ich vor,meine Aufzeichnungen dem Tagebucharchiv zu übersenden, dann fand ich es besser, sie im Interner offline zu "parken". Es gibt dieses Tagebucharchiv tatsächlich, und natürlich steckten zwischen meinen "Notizen" vom Tage nicht nur Tagebuchnotizen, sondern auch ab und zu Geschichtchen, Gedichte, etwas, was ich einem Archiv nicht anvertrauen möchte. Im Tagebuch klebt man auch was ein? Zeichnet? Ich war nicht so gut im Zeichnungen machen, aber es gab eine Schulzeit, in der ich gern Diktate schrieb und bei Aufsätzen schlug ich mich auch ganz gut. Ich erinnere mich an eine nicht sehr gute Schülerin (in einer Bildungsstätte, in der Erwachsene sich weiterbilden können und sollten), die sogar weinte, weil sie eben Angst hatte, vor versammelter Mannschaft etwas vorzutragen. Seltsamerweise hatte ich dieses Problem nicht, hätte aber gern ihre Leidenschaft für Mathematik. Mein Sohn hat auch nicht viel Gefallen an der Mathematik gefunden, wenn es etwas zu vererben gibt, das scheint er jedenfalls von mir zu haben. Und natürlich vergesse ich meinen Großen auch heute nicht. Aber ich wette, er wird diese Zeilen nie lesen, denn derzeit wohnt er auf dem Dorf, wo eine Internetverbindung nicht so stark zu sein scheint. Soll sich ja auch irgendwann einmal ändern. Das Tagebucharchiv wird sicher irgendwann etwas von mir erhalten oder auch nicht, ich entscheide öfters ganz anders, als man es von mir erwartet...

 

"Meine ältere Bekannte"

 

Ich kenne sie nun schon das zweite Jahr und sie ist fast zu einem Muttiersatz geworden. Mag albern klingen, aber wenn ich etwas suchte, war ein älterer Mensch, der mir so nahe steht, dass ich ihm (oder ihr) alles anvertrauen könnte, ohne Misstrauen dabei empfinden zu müssen.Das freundschaftliche Verhältnis bahnte sich bei der Tante eines Freundes an, Tante nun schon etwas im Heim wohnhaft. Die gemeinsame Arbeitsstätte, die wir mal hatten: Bahn zu DDR Zeiten, das verbindet auf sehr angenehme Art. Je älter Menschen werden, desto mehr scheinen sie sich wiederholen zu müssen, sie vergessen mehr oder weniger, bewegen sich träger (Rollator ist auch nicht gerade hilfreich, da er den Rücken in eine dumme Haltung zwingt), aber toll, wenn zwischendurch der Geist noch rege ist. Ich besuchte ab ... den hiesigen Friedhof etwas häufiger, und es stellte sich mehr und mehr ein schlechtes Gewissen ein, also besuchte ich auch meine Eltern, die nicht mehr leben. Für mich ist es immer erschreckend, wie eintönig, gar langweilig viele Grabsteine gestaltet sind, aber da gibt es dann zum Glück die Internetseite "Pinterest.com", auf der man tolle Gräber usw.bestaunen kann. Viele Grabsteine und Skulpturen will man wohl für die Ewigkeit konservieren, sie halten unter Glas aus, etwas, was ich mir auf deutschen Friedhöfen nicht vorstellen kann. Bei meiner Freundin gewöhne ich mir auch an, viele Sätze einfach zu überhören. Wenn es wieder darum geht, wie lange sie ihren toten Gatten schon vermisst oder es scheint mir so zu sein. Ich möchte so sehr über den Tod nicht nachdenken. (ich mache sicher keine Werbung für andere Webseiten, aber manche Gedanken und Ideen drängen sich in dem Zusammenhang auf)

Über den Tod nachdenken? Gestern war nur so kurz ein Gedanke da: beim Besuch einer anderen alten Dame im Alten - und Pflegeheim.Sie scheint wenig Besuch zu bekommen, jammert dann aber sehr oft, mag nicht aufstehen. Und bevor wir gingen, sagte sie weinerlich, dass sie sterben möchte. Ich sagte, sie möge nicht so einen Unsinn sagen,wir besuchen sie doch wieder.Die Pflegekräfte scheinen ihre Reden zu kennen, die aus irgendeinem Grund entstanden sind.Mich beschäftigt das am Rande, darf auch nur am Rande interessieren.Das Leben anderer Menschen, die nicht im Heim leben, ist voller anderer Probleme. Können vielfältiger Art sein und lächerlich klingen.

Ich hoffe,diese ältere Freundin denkt derzeit nicht zuviel über den Tod nach, den eigenen. Ich zähle bereits die Wochen, die dritte schon, in der ich nichts von ihr höre. Habe meine Adresse und die meines Freundes in ihren Briefkasten hinterlegt, an den Briefkasten kommen noch ihre Kinder heran, es kam noch keine Nachricht, weder telefonisch noch schriftlich. Und ich bin mittlerweile der Letzte, der einem anderen Menschen nachläuft. Ich war zweimal seither allein auf dem Friedhof, besah mir das Grab ihres Mannes, noch fehlt da ihr Name, zum Glück. Also:"Bitte melde dich!"

 

"Für sich allein Mittag machen"

 

Das ist nun kein Problem, aber ich erinnere mich da an die enge Freundin meiner lieben Mutti, die allein lebte.Heute wünschte ich mir, ich hätte mit eben dieser Frau öfters geredet, nur so, evtl.auch bei ihr mal Mittag gegessen?! Normal war damals - im Wohnblock, in dem meine Eltern und ich lebten - pro Familie: 2 und einen kleinen Raum, die Freundin meiner Mutti hatte aber nur einen Raum und ein kleines Zimmer. Die Hintergründe will ich hier nicht nennen, aber fand das da schon seltsam. Konnte man nicht eben so umziehen? Alleinstehende Frauen waren aber evtl.auch froh,nur einen großen und einen kleinen Raum für sich zu haben,muß man weniger sauber halten. Heute habe ich mir den Burger "reingezogen", mag das sonst nicht, aber bevor etwas schlecht wird? Schmeckte auch nicht viel schlechter oder besser als der gekaufte bei Mc.D., ( Mäc Doof, wie einst ein kleines Kind das veralberte) wo die Werbung großartig aussieht, das, was man dann zu essen vorgesetzt bekommt, ist eher eine billige Variante. Und doch wünschte ich heute wieder, mein Junge würde sich beim Arbeit suchen und finden nicht so anstellen..

Ich bin etwas phantasielos, wenn es darum geht, mich in die Küche zu stellen und zu versuchen, ein 1 Gänge - Menue herzustellen, also esse ich schnell und eher ungesund.Wochenende wird dann wieder etwas mehr und gesünder "gefuttert", aber irgendwie sehne ich das Wochenende nicht mehr so herbei wie einst..

 

"Brauereiarbeit"

 

Habe das einige Jahre durchgehalten. Kartons falten, in die dann Bierflaschen gesteckt wurden. Heute kleben und stecken da Maschinen, was ärgerlich ist, aber Maschinen braucht man nicht zu bezahlen. Auch ich habe Hartz IV bezogen, eben, weil ich die Umschulung nicht durchgehalten habe. Mein Freund sah meine Unzufriedenheit, schlug vor,dass ich mir etwas dazu verdienen könnte, wenn ich für wenige Stunden was täte. Also tat ich.Neben dem Geld, was man zusätzlich bekam, war denn auch dieses nicht von Nachteil: einfach so in meine geliebte Geburtsstadt G. fahren und stundenlang spazieren gehen, schwatzen, nur wir zwei. Genau DAS fehlt mir und ich hätte vor Monaten nicht geahnt, wie weh das tun würde, wenn man sich als 3.Rad am Wagen zu fühlen beginnt.Unsinn, ich weiß, denn ein Mann hat ein Recht auf sein Kind, welches Umgang mit ihm haben möchte, und nebenbei beneidete ich ihn, denn mein eigenes großes Kind hat nicht solche Sehnsuchtsgefühle. Ach, was rede bzw. schreibe ich: im Moment weiß ich fast gar nichts von meinem großen Jungen, der im Inneren noch sehr kindlich ist. Wer zu sehr von anderen Menschen beeinflusst worden ist, was kann man da erwarten? Selbständiges Denken? Das ist schon eine sehr komplizierte Sache und gelingt nicht einmal Erwachsenen stets und ständig.

 

"Ärgere Dich doch nicht!"

 

Ein guter Freund - und ich habe einige davon! - berichtete mir, wie sehr sich seine Tochter über ihren Bruder ärgerte.Und? Was bringt dieser Ärger? Ärger ist so unwichtig,unnütz wie bei dem alten Kinderspiel "Mensch,ärgere dich nicht", aber wenn man albern genug ist, ärgert man sich natürlich, wenn die eigene Spielfigur "entsorgt" wurde von einem Mitspieler. Ich jedenfalls habe es genossen, gestern nicht mitspielen zu "müssen", so gern spiele ich nun auch keine Kinderspiele mehr mit. Vielleicht auch, weil es zu sehr an die eigene Kindheit erinnert? Ab und zu tauchen nämlich auch da Bruchstücke aus der Vergangenheit auf, wie das Spiel "Böse Sieben", das Buch "Birliban", ein Ofen als Thron für die Prinzessin, die ich an meinem Geburtstag sein durfte, der erste Spielkamerad, von dem ich mir kurz wünschte, ich würde für immer mit ihm zusammen sein können. Leider war dem Kind, welches auch er war, etwas anderes wichtiger: das dumme Geschwätz eines "guten" Freundes. Ich kann heute noch nicht richtig verstehen, warum der ehemalige Spielkamerad mit dem Portal "Ciao" nichts anzufangen wusste,mich deshalb herunter machte. Aber, wie es einst auch schon gewesen war: meine Märchen waren jemandem nicht gut genug? Na und? Wieso sollte ich deshalb aufhören zu schreiben?!

 

"wenn die Wochenenden lästig werden"

 

Jemand, der eine Arbeitswoche von Montag  bis Freitag (usw.) hat, der wird sicher kein Wochenende hassen.Ich erlebe im Moment fast den gruseligen Traum,den ich nicht träumen, nicht erleben wollte:eine junge Frau, eher noch Kind (ziemlich unreif oder naiv,aber auf keinen Fall irgendwie behindert!) fordert ziemlich lautstark:"Mund halten, hin setzen.." Könnte aus einem der ewigen Serien stammen, Polizeiarbeit oder so.Nein, leider real erlebt in der Wohnung von Bekannten,mitten drinne: ein Kind von 6 Jahren, das sich für ziemlich clever hält.Die unreife junge "Dame", 19 irgendwann geworden, ich: 51,mein Bekannter (ihr Vater!) nur unbedeutend älter.Ich habe mir in meinem Leben schon eine Menge Blödsinn,Schwachsinn,Unsinn angehört, aber diesmal...? Man kann Ohren und Sinne verschließen,tat ich nicht,also verließ ich die Wohnung,in der ich mich sonst wohl fühle. Nicht nur wegen der Filme,die eben nicht momentan im TV gesendet werden.Fernsehprogramme blättert man auch da sehr selten. Ich vergaß: mein etwas veraltetes Handy, also hatte ich keine Uhrzeit dabei.Wozu Armbanduhren, wenn man Handys nutzen kann? Sonst ja, diesmal nicht. Hat aber auch nicht gestört.Stunden ohne TV,ohne Uhrzeit, nur so gucken aus dem Fenster,wie spät könnte es wohl sein? Ich erledigte mal in meiner kleinen Behausung all das, was sonst liegen bleibt.Und richtig: bei meinem Bekannten, bei dem ich sonst eigentlich gern bin,war es dann 18 Uhr 30, gerade so die Zeit,wo die junge Dame endlich nach Hause wollte,wohnt ja zum Glück (?) außerhalb. Und vor Monaten sagte ich noch ihrem Vater:"dann fahren wir sofort hin,gucken sie uns an..." er hatte sie einige Jahre nicht gesehen, wie es eben so ist,wenn andere Leute das Sagen haben,auch nicht immer schlimm, wenn man selbst sagen kann:"Bitte regelt das ohne mich,ich habe keine Verantwortung!" Aber irgendwann an diesem Sonntag fehlte mir doch ein wenig mein unreifer Sohn, der dieses Jahr 24 wird."Vergeude nicht deine Lebenszeit,mein Lieber!" Und gib mir nicht allein die Schuld an deinen Fehlern...

 

1.Friedhofsbesuch in diesem Jahr

 

Für mich jedenfalls und leider eben nicht in Greifswald.Wie ich aber sage:"Anonym ist überall!" Hatte aber keine Blümchen mitgenommen, mein Vater beschenkte Mutti auch nicht regelmäßig mit Blümchen,als sie gegangen war. Da haben also meine ältere Bekannte das Grab ihres Mannes sozusagen abgedeckt, sprich: Tannenzweige entfernt,nachgesehen, ob schon erste Blümchen sprießen. Und: sie sind zu sehen! Gibt ja viele Blümchen,die treiben einfach so aus und der Friedhof ist einer der idealen Plätze dafür, auch bissel makaber, ich weiß, aber beruhigend,das die Natur im Rhytmus bleibt.Ein neues Grab in der näheren Umgebung: noch ohne Grabstein, aber mit vielerlei Kränzchen und Schleifchen, schien ein noch junger Mensch gewesen zu sein, denn: Kollegen hat man nicht mehr so, wenn man über 70 usw. ist.Da fiel mir wieder ein: die andere Frau, die wir dann besuchen würden? Hoffentlich möchte sie nicht wieder sterben, ich höre mir derartige Sätze nämlich nie gern an, bin dann irgendwie fast auf der Flucht. Man stirbt doch noch früh genug, aber Jammerei und Klagerei vorher dürfte so eben nix bringen. Und ich halte mich in der Regel nicht für gefühlskalt.Ich hatte fast recht: wir besuchten die andere Frau im Pflege - und Altersheim, das Erste, was sie mir anvertraute, war:"Mir geht es schlecht, ich möchte sterben..." Dabei war doch ein angenehmer Tag, fast schon Frühling, Kinder tauchten auf, (in der untersten Etage befindet sich eine Einrichtung für kleine Kinder, also blicken alte Leute aus dem Fenster auf einen Spielplatz), Eltern hatten gebacken,damit die älteren Herrschaften was zusätzlich haben, sicher so eine Aktion,auch,um zu zeigen: hier gibt es jung und alt, und wir werden ja alle mal alt.Ja,auch ich werde irgendwann alt, aber möglicherweise würde ich als Pflegekraft auch die Geduld verlieren, wenn ich von Leuten höre (die eben nicht ans Bett gezwungen sind, keine Schläuche in der Nase usw. haben): sie möchten am liebsten sterben. Was kommt denn danach? Also sollte man jeden Tag genießen,ich ziehe auch etwas Kraft (makaber genug!) aus Friedhofsbesuchen und Besuch im Heim, denn: ich bin noch lange nicht soweit.Demnächst wird wieder nach Greifswald gereist,auch zum Friedhof "Besuch machen bei meinen Eltern", und: Blut spenden, leider zu dritt. Ich mag das nicht, mit Partner ist mir das Leben lieber, Getümmel von kleinen und großen Kindern: bitte gern, aber eher unregelmäßig.Hat auch nichts mit der Lautstärke zu tun, eher mit den dumm- dreisten Sprüchen, die nur von einem zeugen: ja, ich nehme Service gern an, aber wo steht geschrieben, dass "alte" Leute noch Spaß nebenbei haben dürfen, ist das nicht iiiih? Nein, ist  es nicht, man wird zwar immer älter, aber bestimmte Leidenschaften, Ansprüche ans Leben (womit alles umschrieben wäre!) bestehen wohl bis man nicht mehr fühlen und denken,und irgendwann nicht mehr atmen kann."Laßt also den über 50 Jährigen auch noch etwas Spaß an all den schönen Dingen, sonst hört für mich irgendwann Service auf..." Ich hörte das von meiner lieben älteren,noch beweglichen Dame - zwischen 70 und 80 Jahren - ,wie sie gern gibt,mag sie,kann sie auch.Aber niemals sollten Kinder und Enkel irgendwas als selbstverständlich nehmen, weder: Fahrten nach Hause, Geldgeschenke und andere Geschenke.Ein Geschenk ist:"ich habe Zeit für dich,nur für dich!" In diesem Sinne: allen einen tollen Mittwoch im März!

 

Schwierigkeiten

 Ich wollte eigentlich mehr schreiben und es vorstellen , aber: "Fülle alle Teile des Buches aus!" Man sucht, so wie ich gerade, findet nichts Passendes. Und zu dumm zum Suchen halte ich mich eigentlich nicht, aber zwischendurch kann man sich ja irren!

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 24.02.2016

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
all jenen gewidmet, mit denen ich nicht mehr sprechen kann!

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