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Bemerkung bevor das verändert losgehen soll: warum in englisch zuerst? Nicht nur, weil ich die Sprache in der Schule nun wieder nicht so schlecht fand. Es ist ein wenig aufregend - im Positiven wie im Negativen -, wenn man dieses oder jenes Wort so gar nicht übersetzen kann. Nehme nur das Wort "Arschkriecherei". Klingt nicht schön, werden die Engländer wieder anders schreiben und derb ist es auch noch. Neugierig wäre ich auch, wie Franzosen sich das deuten..
Wichtig ist mir hier: nicht das Aussehen des "falschen Drehbuchs" (es ist sowohl falsch im Aufbau von der Sicht, wie man ein deutsches Drehbuch schreiben muß wie auch ein amerikanisches oder ein englisches Drehbuch, als auch falsch, was andere Sachen betrifft....) sondern die Aussage: "Was wäre wenn...?" Und lustig: jemand hielt mein Englisch für perfekt, nun ich bin ganz und gar nicht perfekt in dieser Sprache, aber PROMT scheint wohl sehr zum Übersetzen geeignet, empfehlenswert..


"Irgendeine Szene erinnert einen immer an etwas und war schon einmal da." Gebe gern zu,daß dieser Satz aus dem Zusammenhang gerissen wurde, bezeichne ihn mal als ein Zitat vom Schauspieler Ralph Fiennes. Inhalt stimmt zwar, aber...

oder der Satz von Edgar A.Poe: "

„Is everything not what we see and seem, only one dream within a dream?“

Ist nicht alles, was wir sehen oder scheinen, nur ein Traum innerhalb eines Traumes?
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Ich mag die Aussage von Poe irgendwie. Suggeriert sie nun, daß wir in einer Scheinwelt leben oder was? Wenn er das gemeint haben sollte - und nur dann -, dann stimmt meine Widmung für RF und Poe jeweils zur Hälfte. Ich las mir viel durch, was Poe schrieb und es liest sich für mich düster, manchmal traurig, geheimnisvoll. Vermute mal, der Autor selbst wollte so herüber kommen..

Zerbrochene Träume- als eigentlicher Titel, aber den Titel gibt es schon von mir auf englisch auf der Webseite von e.-Stores und wenigstens den Titel möchte ich anders haben. Mag aber auch vorkommen, daß mir jetzt meine Ideen in eine völlig andere Richtung gehen als damals, als mich der Satz von RF verblüffte, um es mal so auszudrücken. Nein, Ralph Fiennes hat nicht alles gespielt, nicht so, wie ich es mir vorstellen könnte. Meine fiktive Figur RF denkt nur, sie sei Ralph Fiennes und benimmt sich auch so (jedenfalls wie ich mir den Schauspieler vorstelle!), muß aber irgendwann erkennen, daß dem leider nicht so ist. Mehr noch: es ist eine kuriose Scheinwelt. Was also geschieht in dieser anderen Welt der ungeschriebenen Geschichten und zerbrochenen Träume...

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Weil ich absolut diesen Untertitel nehmen wollte, steht er hier. Edgar Allan Poe hat die Frage gestellt, und weil ich ein Anhänger seiner skurilen Geschichten bin, widme ich einen Teil meiner Geschichten ihm.

Experimentell - verstehe ich auch so: Wie würde man einem Mann schreiben, dem man ein Drehbuch zukommen lassen möchte? Natürlich wird viel Post abgefangen, denn Fanbriefe haben absolut nichts mit ernsthafter Filmarbeit zu tun. Mein Aufbau der Geschichte um Film und Drehbuch ist etwas gewöhnungsbedürftig. Alles frei erfunden und nirgendwo geklaut. Es geht eigentlich nur um dies: welche Personen würden irgendwann welche ihnen zugedachte Rolle spielen? Das Jahr ist ausgedacht, aber auftauchende Ähnlichkeiten mit noch lebenden Leuten ist weder ganz zufällig, noch nicht gewollt! Was ist übrigens eine Parodie? Könnte man diese Geschichte mit guten Gewissen so nennen? Ich meine hier nur die positiven Faktoren, weil ich weder über lebende Personen noch über tote Leute spotten würde.

(Soviel zur Erklärung, ich weiß: evtl.unnütz, aber ich erkläre nun einmal sehr gern. Was der
Leser dann selbst draus macht, sei ihm oder ihr überlassen..)

Nun aber die eigentliche Geschichte:
(und damit gehe ich noch ein wenig dorthin zurück, bevor einer der Männer den Brief las..)

Theater in London - Kamerareise zu einem der offenen hohen Fenster,
Mann zieht sich aus dem Fenster im Zimmer zurück.

Welche Szene, wo, wo genau und Tageszeit
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1 INNERES - der Raum im Theater - Mittags
RALF vor einem riesigen Spiegel. An der Wand eine Kommode, auf die er sich stützt beim Hineinsehen in den Spiegel. Er wirkt ziemlich erschöpft. Frage, die ihn bedrückt, war er gut genug? Könnte er nicht noch besser sein? Der Text war es nicht, mit dem er unzufrieden war, es ist wieder sein Minenspiel..! Er hat das Gefühl, seine Empfindungen ebenso schlecht im Griff zu haben wie sein Minenspiel.

Gefährliche Situation für einen Schauspieler, weil:
niemand ist vollkommen.

Stimme des Erzählers
"Und wieder ein Abend der sicherlich langweilig beginnen wird? Ralf findet aber keinen bestimmten Grund für seine wirklich schlechte Stimmung, seine Verstimmung. Ihm wird langsam klar, daß er immer ein Suchender bleiben wird, in jedem perfekten Spiel noch was findet, was er hätte anders machen sollen. Etwas bohrt in ihm, aber er weiß nicht, wie er es einordnen soll
Und nun - wie in letzter Zeit immer häufiger - packt ihn unkontrollierbare Wut auf sich selbst."
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( vorher in einem anderen Land zu einer anderen Zeit: etwa 4 Wochen bevor RF das "falsch geschriebene Drehbuch" in Händen halten wird!):


Sie, die man Sgrumie nennen wird, hatte schon seit vielen Jahren ein Drehbuch in einer ihrer Schubladen liegen. Warum sie sich nicht traute, eben dieses "falsch geschriebene Drehbuch" dorthin zu senden, wo es gut aufgehoben war? Bei Madleine, die seltsamerweise sehr guten Kontakt zur Film-und Theaterwelt hatte?
Madleine, die ebenso wie alle anderen Figuren gar nicht wissen und vorerst auch nicht bemerken wird, daß sie nur Spielball in einer Story ist, drängt Sgrumie immer wieder dazu, es nun an die angegebene Adresse zu senden, es würde ankommen und wenn nicht, so würde sie persönlich dafür sorgen, daß RF es in Händen hielt. So beschäftigt könne er gar nicht sein, daß er sich dieser kuriosen Idee verschließen könne: Versuch, Teile seines Lebens auf verdrehte Weise zum Bestandteil eines Films zu machen. Natürlich wußte niemand über sein echtes Privatleben Bescheid, ging ja auch keinen was an. Und was erregt die Phantasie der Menschen mehr als die Idee: "Was wäre wenn..?" Besonders der Satz belustigt Madleine: "RF kommt einfach so vorbei." Nun, im realen Leben würde er das wohl kaum machen, aber eben: wenn er doch auf diese Idee käme und eben das Spielchen um seine Person mitspielte?
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(der Erzähler spricht, ( während die Kamera sich immer mehr auf das Gesicht des Mannes konzentriert, bis nur noch die Augen im Bild sind. Kamera zeigt also die Augen des Mannes sekundenlang, er wendet den Blick, schüttelt ärgerlich über sich selbst den Kopf.) " In seiner Reichweite steht der kleine Gott Loki - aus Stein -, gerade will er diese in den Spiegel krachen lassen, als es klopft.. ")

RALF
(erfreut über die Störung)
"Immer nur herein...!"
Tür öffnet sich langsam, sehr langsam, der Kopf eines seiner Angestellten guckt
fast besorgt.
ANGESTELLTER
(vorsichtig fragend)
"Kann ich wirklich eintreten?"

Ralf lächelt sehr eigenartig,zuerst fast fröhlich, dann aber auch leicht verärgert über die wieder einmal übertriebene Sorge der ihn Umgebenden, winkt den Angestellten, ohne ihn anzusehen, zu sich heran.

RALF
(heiser)
"Was ist denn so wichtig?"

ANGESTELLTER
" Hier meint eine Person, Ihnen etwas Wichtiges mitteilen zu müssen."

Ralf tut nur sehr kurz überrascht. Eigentlich ist er schon zu müde, um etwas echt wissen zu wollen.

RALF
(nervös)
"Also nun mal weiter, Mann: Ist diese Person persönlich hier oder was?"

Angestellter schüttelt hilflos den Kopf, übergibt ihm ein Paket , will gehen.
Ralf hätte ihn fast aufgehalten, bittet dann doch sehr freundlich, ihn allein zu lassen. Er ist schon neugierig geworden und mit dem Inhalt der Sendung beschäftigt. Nur kurz fragt er sich, von wem sie kommt, erkennt dann aber am Absender: diese Person kennt er sehr gut oder glaubt sie sehr gut zu kennen...

Ralf geht zusammen mit dem Paket zum Tisch, setzt sich an ihn, und die Kamera zeigt den Moment, wie die Hände des Mannes eilig die Verpackung zerfetzen. 2 Mappen..? Da fällt auch noch ein Brief ihm quasi vor die Füße. Also sicher: das dürfte der erst einmal wichtigste Teil der Sendung sein? Nun liest er und während er das tut, erklingt die Stimme einer Frau im Hintergrund.

Stimme der Frau, wie Ralf sie in seinen Gedanken wahrnimmt

"Lieber Ralf, ist ziemlich lange her, seit ich mich das letzte Mal an Sie wandte,(Höhen des Ruhms und wie man das alles noch betiteln kann) wo Sie ja in der Nähe des großen Schauspielers wirken dürfen. Sie wissen, wie ich es meine: Eher spöttisch, weil man Sie eigentlich nicht beneiden sollte. Könnte mir vorstellen, daß er anstrengend sein kann. Entweder hält das jemand aus oder er muß gehen, so wird es sich verhalten, ja? Ich als Frau kann nur erahnen, welche Gefühle er Ihnen entgegen zu bringen bereit ist. Wenn er Sie anschaut, möchte sicher manche Frau mit Ihnen tauschen..
Sie sind selbst Schauspieler und dennoch vertraut er ihnen, berät sich mit Ihnen in der Frage seiner nächsten Rollen?
Natürlich wende ich mich an Sie und nicht an ihn. Er würde nur denken, es würde mir um ein - Pardon! - lächerliches Autogramm gehen. Was ist das aber nur? Ein Stück Papier, das kann ich mir selbst beschreiben, kann seine Unterschrift so lange kopieren, bis sie von seiner nicht mehr zu unterscheiden ist und kein Mensch würde den Unterschied merken. Meine Kunst etwas zu verfälschen oder nur zu fälschen, ist leider nicht ganz ohne, fast strafbar. Warum also den großen Meister mit diesem Wunsch belästigen... Ich kann es in diesem Schreiben nicht alles festhalten, was sein Gesicht all die Jahre auszudrücken imstande war. Und was war mit seinen Gefühlen?
Verzeihen Sie mir, wenn ich noch mehr ausdrücken möchte. Sie werden sicher oft genug Zeuge, wieviele weibliche Anhänger seine Nähe suchen. Eine Nähe, die furchterregend sein kann.
Jetzt, jedoch, zu den Fragen, die Sie an mich hatten. Denke, Sie kommen tatsächlich von IHM. Wenn er mal eine ganz ehrliche Meinung haben will,oder weshalb eigentlich? Von mir werden weder Beleidigungen noch Schmeicheleien kommen, hoffe, man liest nicht irgendwas heraus.. (in Deutschland nennen wir das oft auch mit Vergnügen Arsch-Kriecherei!). Und ja: wenn ich Zeit finde, ihn in Interiews anzuhören und anzusehen, die Unterbrecher-Piepser sagen mir, auch er hat viel Spaß an groben Ausdrücken oder auch nur Zweideutigkeiten, hätte ich ihm nicht so zugetraut.
Ich stelle mir das so vor: er fragt Sie, weiß aber nach einer Weile (weil er ja keineswegs dumm ist!): die Antworten können nur von einer Frau kommen, die glücklich in einer Beziehung ist und nicht in ihm den Mann, sondern nur den Schauspieler sehen will und kann und: darf! Sie sehen mich ziemlich überrascht von den Ereignissen der letzten 3 Monate. Gern sage ich Ihnen Beispiele. Zum Einen würde ich nie schreiben, daß ich ihn liebe und: würde ich ihn damit erstaunen? Liebe sollte man nicht so freigebig verschenken, sie ist das Größte, was wir Menschen u.a. haben. Und wie vielen Menschen ist es leider gar nicht vergönnt, sie zu empfinden...
Sie werden sich an eines meiner Gedichte erinnen, in dem ich mich mit Frauen fiktiv auseinander setze. Und das, weil man das Wort Liebe viel zu oft in den Schmutz getreten hat. Und ich nenne Ihnen Beispiele von Filmen, in denen ich ihn sah und erinnere dann auch an einen Film, den ich nun überhaupt nicht sehen will und nicht muß!

ERZÄHLER
"Die Frau steht in zeitlich unterschiedlichen Kontakt zu Ralf, dem sie klip und klar zu verstehen gibt, wie Sie seinen Arbeitgeber nun einmal sieht."

Ralf erhebt sich, kochte sich selbst einen Kaffee, den er mit zur Couch nimmt. Dort liest er den Brief zu Ende, obwohl ihm schon die Augen zuzufallen drohen.

Die Stimme der Briefeschreiberin aus dem Hintergrund

"Ich hoffe, Sie versuchen jetzt nicht, den Brief an einem Tag zu lesen. Für ihn habe ich mir auch mehrere Tage Zeit genommen und Sie wissen, mit welchem Vergnügen ich Drehbücher schreibe. Geht mir momentan flott von der Hand, wohl weil ich weiß, ich selbst muß es ja nicht mal spielen.
Ich wollte schon sagen: geben Sie ihm das Buch ,damit er sich seine Rolle so schreiben kann, wie er sie gern hätte. Weil ihn ja die Rolle des Vinc so brennend interessiert. Tut mir leid, das sagen zu müssen, aber die paßt nun absolut nicht zu ihm. Zuviel an Masse müßte er zusetzen, würde er das je wieder runter bekommen? Und die Muskelmasse, damit steht es doch ähnlich. Warum sollte ich wegen ihm das Aussehen von V. so sehr abändern?! Wenn ich das täte, würde ich mir selbst keinen Gefallen tun, habe nun einmal eine Schwäche für den robusten Typ aus dem Remake "Die Zelle". Die Entwicklung des Mannes vom jungen, fast zu schlanken Darstellers bis zum etwas älteren, derben, fast dicken Charakterschauspielers hatte mich irgendwie begeistert. Aber R. kann tun und machen was er will. Vinc gegen R., wobei Sie selbst dieser R. sein könnten, wenn ich es mir recht überlege. Ich schreibe gern Ralf, ist mit im Übrigen egal, ob Ralph oder Ralf, ich spreche beide Namen gleich aus. Meine eigensinnige Art und Weise würde ihn sicher nur in unnütze Wut versetzen, darum bitte ich Sie: nicht den Brief aus der Hand geben! Er muß ja nicht alles wissen. Wählen Sie selbst aus, was sie Ihm berichten. Jetzt zu einem anderen Remake. "Spinne" (sind 20 Jahre seit dem Original!) noch nicht sehen können, aber ich habe Ausschnitte schon betrachtet und ich habe wie ein Schlosshund geheult. Fragte mich automatisch, ob es ihm oft privat auch so mies gehen könnte? Fühlt man so als Fan oder besser nicht? In manchen Foren wird so seltsam geschrieben. Ich zum Beispiel möchte ihm nicht überall hin folgen und auch kein Kind von ihm, habe keines und möchte auch noch keines. Bin also dann für manche Leute eher kein richtiger Fan, nicht so fanatisch. So darf ich neutraler Zuschauer sein, ist auch was wert..
Bin zwar in Gefühlsdingen manchmal hart zu mir, aber habe schon oft bei irgendeinem Film gesagt: "Ist toll gespielt worden, aber ist ja zum Glück nicht echt!" Seine sogenannten Mißerfolge haben mich nicht so interessiert, ist doch immer Ansichtssache. Würde mich über Zusendung des Films "Der Vogel" freuen, soll aus seiner frühen Phase sein. Dann kann ich allein beurteilen, ob an dem Gerücht was dranne ist, die beiden hätten was miteinander gehabt. Und wenn? Warum auch nicht...Wenn er viel Seelenschmerz hineinlegte, nun, dann hoffentlich nicht wieder zuviel...."

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Notiz: einst übersetzte sich von deutsch in englisch, nun wieder umgekehrt. Das deshalb, weil ich den Originaltext nicht so mehr habe. Und: es ergeben sich deshalb auch immer wieder Möglichkeiten, ganz andere Emotionen vorkommen zu lassen. Die erste Szene geriet mir vielleicht zu lang, bemerkt man aber auch erst mit der Zeit. Kann mich immer nicht recht entscheiden, was lasse ich weg, wo müßte noch was hin.


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 21.06.2010

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