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Die Kleine Fee



Eine kleine Fee saß auf einem Stein. Sie saß nur da. Sie weinte nicht. Sie lachte nicht. Sie saß nur dort und besah sich mit leerem Blick wie es schien, einen Kiesel der vor Ihr auf dem Weg lag auf dem der Stein lag auf dem sie saß.
Eines Tages kam die Liebe an dem Stein vorbei auf dem die kleine Fee saß. "Was machst Du hier?" fragte die Liebe. "Ich lebe" antwortete die kleine Fee leise. "Du lebst?" fragte die Liebe. "Doch wo sind Deine Tränen und Dein Lachen?" "Ich glaube ich habe Sie irgendwann verloren und ich kann sie nicht wieder finden. Nun sitze ich hier und warte darauf das sie irgendwann auf diesem Wege vorbei kommen, damit sie mich wieder begleiten können." Sie blickte immer noch auf den Kiesel vor Ihr und sah nicht auf. "Ich glaube ich habe Sie gesehen!" sprach daraufhin erfreut die Liebe. "Bitte komm mit mir. Ich kann Sie dir zeigen!"
Voller Hoffnung hob die Fee Ihren Blick und sah die Liebe an, die sie sanft anlächelte. Und als sie, sie ansah begann Sie zu zittern und Ihre Augen wurden hart. "Was hast Du?" fragte die Liebe erschrocken. "Ich kenne Dich" sagte die kleine Fee. "Wir sind uns schon einmal begegnet. Du hast mich immer und immer wieder enttäuscht, hast mich verletzt. Nein! Ich werde nicht mit Dir gehen! Du willst mir doch nur wieder weh tun!"
Die Liebe sagte eine Weile lang nichts. Zuerst war sie sehr enttäuscht über das was die kleine Fee ihr sagte. Dann dachte die Liebe nach und plötzlich erhellte sich ihr Gesicht "Nein! Nicht doch! Das war nicht ich der Dir weh getan hat! Das waren meine Schwestern Dummheit und Schwäche! Und meine Schwester Angst, die Dich mich so sehen lässt wie meine Schwestern aussehen! Bitte glaube mir!"
Die kleine Fee sah die Liebe eine Weile stumm an. Dann senkte sie wieder Ihren Kopf und sah auf Ihren Kiesel. Ja. Sie hatte gesehen das es nicht die Dummheit und die Schwäche gewesen war die sie vor sich hatte. "Aber wie weiß ich, dass Du nicht Deine Schwestern bist? Warum sollte ich Dir vertrauen?"
"Ich kann es Dir nicht beweisen" sprach darauf die Liebe. "Du musst Vertrauen haben. Und Vertrauen zu dem was Du beim zweiten Hinsehen gesehen hast. Bitte höre nicht auf meine Schwester die Angst. Ich kann Dir Deine Tränen und Dein Lachen zeigen. Doch dafür musst Du mir vertrauen."
"Ich kann nicht!" sprach die kleine Fee bedrückt. "Bitte geh von mir! Ich will doch nur leben."
Die Liebe machte einen letzten Versuch. Sie sprach "Komm mit mir. Und bleibe immer dicht bei mir. Ich werde Dich vor meinen Schwestern beschützen. Und wenn ich einmal zu schnell für Dich gehe, dann rufe nach mir. Ich werde stehen bleiben und auf Dich warten. Ich würde Dir so gerne Deine Freunde - die Tränen und das Lachen - zeigen. Doch ich werde Dich nicht zwingen mitzugehen. Kann es nicht, so gerne ich Dir damit auch helfen würde. Es ist Deine Entscheidung."
Doch die kleine Fee sprach "Es tut mir leid. Doch ich kann nicht". Sie blickte nicht auf als sie das sagte. Keine Träne fand die Liebe auf Ihrem Gesicht.
Die Liebe drehte sich enttäuscht und sehr traurig um und wollte grade gehen. Da flehte die kleine Fee plötzlich "Bitte, Frau Liebe. Bleib bei mir. Verlasse mich nicht, so wie meine Tränen und mein Lachen mich verlassen haben. Leiste mir bitte Gesellschaft und rede mit mir. Ich bin so allein hier auf meinem Stein."
Die Liebe hielt an und drehte sich wieder zu der kleinen Fee "Komm!" sprach sie. "Geh mit mir ein Stück. Ich kann nicht hier bleiben. Deine Tränen und Dein Lachen haben mir gesagt das Du sie verlassen hast, weil Du Ihre Gesellschaft nicht mehr ertragen hast. Wenn ich bei Dir bleibe verliere auch ich diese Freunde. Und wenn ich nun gehe und Du nicht mit mir gehst wird mir einer der Beiden Trost spenden und mir zeigen das ich wirklich lebe."
Doch die kleine Fee rührte sich nicht von Ihrem kalten Stein und starrte weiter auf den Kiesel der vor ihr auf dem Weg lag. "Nein!" flüsterte sie "ich kann nicht".
Die Liebe sah die kleine Fee traurig an und zwei große Tränen flossen aus Ihren Augen. Doch die kleine Fee blickte nicht auf und konnte es nicht sehen. Der Kiesel vor Ihr war Ihr offenbar wichtiger. Darauf drehte sich die Liebe erneut um und begann langsam von der kleinen Fee wegzugehen. Bis sie um die nächste Biegung kam rannen viele Tränen an Ihrem Gesicht herunter. Doch der Schmerz lies langsam nach und als ihr Gesicht zu trocknen begann, drehte sich die Liebe noch einmal um. Doch sie konnte die kleine Fee nicht mehr sehen. Ihre Sicht wurde durch viele dunkle Bäume behindert die nun zwischen Ihr und der kleinen Fee lagen.
Was die Liebe allerdings nicht gesehen hat, ist das die kleine Fee sehr wohl von ihrem Stein aufgestanden ist. Die Worte der Liebe hatten sie tief berührt und so entschloss sich die Kleine Fee doch aufzustehen und Ihren Weg zu gehen. Sie beschloss einen Ort zu suchen an dem man Ihr helfen würde, ihr Lachen, die Tränen und die Liebe wieder zu finden. Es dauerte eine ganze Weile aber die kleine Fee gab nicht auf und wurde letztendlich belohnt. Sie fand ihren Ort und wurde dort sehr freundlich empfangen, man ließ sie nicht allein und so lernte die kleine Fee nach und nach ihre Ängste abzubauen, sie gewann ihr Lachen wieder. Sehr oft musste sie auch weinen, worüber die kleine Fee sehr glücklich war denn immerhin glaubte sie ja, das alle Gefühle in Ihr tot waren. Die kleine Fee ging durch viele Höhen und Tiefen aber sie wollte es schaffen!!!!
Sie gab nicht auf und wurde dafür belohnt....Vertrauen, Güte, Trauer, Ängste,Kälte,Wärme waren ihre Begleiter und jeder auf seine Art halfen der kleinen Fee auf den rechten Weg zu kommen. Heute freut sich die kleine Fee, wenn die Liebe mal bei ihr vorbeischaut, dann reden sie miteinander und die Liebe ist erstaunt darüber, wie froh und glücklich die kleine Fee mit ihrem Leben geworden ist. Sie hat bemerkt, wie vieles die kleine Fee in der vergangenen Zeit gelernt hat in der sie sich nicht gesehen hatten und ist mächtig stolz darauf, das die kleine Fee durch ihr weggehen , als sie sie bat zu bleiben erreicht hat. Die kleine Fee weiß sehr wohl, das sie immer mal wieder abstürzen kann aber sie weiß auch tief in ihrem Herzen das sie jederzeit Hilfe finden kann, wenn sie es nur zulässt.......
Heute ist diese kleine Fee sehr glücklich trotz der schweren Zeiten die sie erlebt hat - denn sie hat die wahre Liebe gefunden und versucht nun mit Ihrem Partner den Weg der Liebe zu gehen.


Ich schlucke...



Ich schlucke meinen Ärger,
um niemandem weh zutun.
Ich schlucke meine Angst,
um niemanden zu belasten.
Ich schlucke alle Verletzungen,
um niemanden zu verlieren.
Ich schlucke meine Trauer,
um meine Gefühle nicht zu zeigen.
Ich schlucke meine Tränen,
um mich nicht verletzbar zu machen.
Ich versuche die Sehnsucht nach meiner Liebe zu schlucken,
um nicht zu zeigen, wie abhängig ich bin.
Ich schlucke meine Bedürfnisse,
um nicht fordernd zu wirken.
Ich schlucke, schlucke und schlucke.
Bis der Druck zu stark ist
und ich es an mir auslasse.
All das Geschluckte sprudelt dann heraus
und überwältigt mich.
Bis ich meine Kontrolle wiedergewinne.
Meinen selbstgebauten goldenen Käfig.
Er gibt mir Sicherheit.
Bis wieder alles zusammenbricht.


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 26.09.2008

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