Cover

Wenn du mich tötest,

bring ich dich um!!!




Katzen haben 7 Leben.


Wir auch!!!


Alle Rechte und Linke (ja, ich habe nicht nur Rechte, sondern auch Linke...hihihi) liegen bei mir, also versucht erst gar nicht!!!


Prolog



Schüsse ertönten.
"Du verficktes Arschloch!", schrie ich. Leider konnte er mich nicht hören.
Sie wurde getroffen. Ins rechte Bein. Der Schmerz bahnte sich einen Weg durch ihre Glieder. Ich konnte ihn fast selber spüren.
"Lass sie in Ruhe!!! Duuu...DU asozialer Dreckskerl!" Noch immer konnte er mich nicht hören. Was war denn das für ein Scheiß. Wer hat sich das denn ausgedacht?! Ach ja, das war ich, schließlich träumte ich hier. Aber anzusehen wie meine beste Freundin Mary am Boden lag und sich vor Schmerzen krümmte, war nicht gerade das, was man unter friedlich Schlafen verstand. Nun kam der kranke Wichser direkt auf sie zu. Er hatte sein Messer gezückt. Ich sah mit an wie er das Messer mit Genuss führte. Dabei lachte er schrecklich. Ich konnte bzw. musste ertragen wie das Blut floss, wie die Schmerzen, die ich mit ihr teilte, größer wurden und wie ihr Herzschlag, der auch in meinem Innern pochte, langsamer wurde. Das alles werde ich überstehen, aber sie nicht. Und das Schlimmste war, dass ich nichts unternehmen konnte. Ich war so nahe, aber doch so fern. Eine unsichtbare Wand, die ich nicht durchtrennen konnte, befand sich zwischen uns. Die Wand zwischen Realität und Traum.
"Hey, Hurensohn, ich werde mich rächen!", schrie ich. Doch er hörte mich immer noch nicht. Typisch Männer! Dumm und taub! Ich werde mich rächen, doch leider wusste ich noch nicht an wen. Denn den Mörder meiner kleinen Mary konnte ich nicht erkennen, nur wegen seiner Statur, wusste ich, dass er männlich war. Doch warum tat jemand so etwas???
Ich hatte immer gedacht, dass ich über eine bestimmte Menschenkenntnis besitzen würde. Jedenfalls behielt ich immer Recht, wenn es darum ging andere Leute einzuschätzen. Jedenfalls hatte ich sofort bemerkt, dass unsere neue Referendarin in der Schule ihre BHs ausstopfte, unter ihren Röcken weder String noch andere Unterhose trug und in ihrer Handtasche außer Kondome mit Apfelgeschmack sich nichts Weiteres mehr befand. Das mit dem BH hatte sich bewiesen, als ich in sie mehr (oder vielleicht auch weniger, aber nur vielleicht) absichtlich reingerannt bin und dabei ihr unechter Busen aus ihrem großen Ausschnitt gefallen ist. Damit hatte ich den Traum aller männlichen (ja, wir haben auch weibliche) Männer in unserer Klasse zerstört, denn die haben doch wirklich gedacht ihre riesen Brust wäre echt!!! Aber einer musste ihnen ja die Augen öffnen. Und das mit dem Slip hätte man spätestens gecheckt, wenn sie sich zum Kreideaufheben gebückt hätte (nicht das ich darauf geachtet hätte, aber ihr Arsch ist so fett, da kann man nirgendwo anders hingucken). Und das mit den Kondomen, na ja, man hat so seinen Verdacht, der dann von bestimmten Kontakten bestätigt wurde (räusper!!!).
Da seht ihr, ich konnte schon immer Menschen gut einschätzen, aber bei dem Mann in meinem Traum war es anders. Ich weiß noch nicht mal, ob das ein Traum war. Denn in meinem Kopf herrschte ein großes Durcheinander von Trauer, Wut und Verwirrtheit. Ich konnte die Grenze zwischen Wirklichkeit und Phantasie nicht mehr erkennen. Wie konnte mir das nur passieren?!
Als ich aufwachte, hatte ich das alles schon vergessen. Ich hatte nur ein dringendes Gefühl Mary anrufen zu müssen. Ich stand auf und ging wie mechanisch zum Telefon. Dort wählte ich meine Handynummer. Warum ich mich auf dem Handy anrief?! Na ja, woher sollte ich sonst wissen, wo es mal wieder lag?!
Schließlich fand ich es in der Mikrowelle. Wie es dahin kam, frage ich mich auch. Zwar benutzte ich sie öfter, als den Backofen, weil ich nämlich nicht kochen konnte und von Tiefkühlkost lebte, aber das Handy fand ich dort noch nie auf. Das Schlimmste war einmal, als mein Handy im Badezimmer meines Nachbars war und ich das Klingeln bis zu in meine Wohnung hörte und in sein Bad (ohne zu klopfen) reingeplatzt bin. Das war die peinlichste und schrecklichste Situation meines Lebens. Ich kann froh sein, dass er mich nicht für Hausfriedensbruch anklagte. Denn ich fand ihn nackt und singend unter der Dusche vor. Ich dachte, ich erblinde von dem Anblick der Falten…das will ich jetzt nicht noch mal genauer beschreiben. Und damit meine ich es nur gut mit euch!!! Außerdem interessiert ihr euch doch bestimmt nicht, wie der zerschrumpelte Arsch (damit meine ich den HINTERN meines Nachbars, nicht ihn selbst) aussieht und wenn doch braucht ihr ja nur Beilight zu sehen (ich hab es jedenfalls geguckt, aber nicht wegen den alten Arsch von Eddy, der an ihm nur als einziges alterte).
Wahrscheinlich fragt ihr euch eher: Warum ich mit 17 schon alleine lebe??? Die Geschichte ist die, dass meine Eltern sich getrennt haben und ich mich strikt geweigert habe mich zwischen ihnen zu entscheiden, deswegen sagten sie: "Wir übernehmen die Kosten, aber du lässt uns in Ruhe!" Okay, so genau haben sie es nicht gesagt, aber bestimmt gemeint. Denn ich bin schon seit meiner Geburt eine kleine, verrückte und für manche Leute nervige Rampensau gewesen. Wahrscheinlich haben meine Eltern von meinem Geschreie so die Schnauze voll gehabt, dass sie beschlossen hatten, kein weiteres Kind in die Welt zu setzen. Es ging ja schließlich so weit, dass sie sich scheiden ließen. Da ist Mary ganz anders. Sie ist eher der stille, einsame Typ, aber zu einer Freundin immer treu und loyal. Sie hatte aber auch kein Glück mit ihren Eltern. Denn die haben sie mit 5 Jahren abgeschoben. Gibt es denn nicht irgendwo einen Laden, wo man Eltern umtauschen könnte??? Und wie werden uns die Eltern überhaupt zugeteilt??? Wer noch nichts hat, kriegt den Rest... Ja, ja, ich weiß, dass Kinder nicht vom Klapperstorch kommen (eine Verbindung zwischen Storch und Mann würde auch nicht gut gehen, wer sollte denn ihre Wäsche machen und für sie kochen - mich mal ausgenommen, ich kann ja nicht kochen - ?! So blöd sind ja noch nicht mal Männer!!!).
Ich rief gerade auf dem Handy von Mary an, denn ich wollte sie nicht auf dem Haustelefon anrufen, da ich Angst hatte um 4 Uhr morgens ihre Adoptiveltern zu wecken. Es klingelte ein paar Mal, doch niemand ging ran. Ich wollte schon fast auflegen, da hörte ich auf einmal eine weibliche Stimme am anderen Ende.
"Hallo?! Bist du es Mary?!", sprach ihre Adoptivmutter. Okay jetzt nur die Ruhe bewahren. Ihre "Mutter" hatte mich schon von Anfang an gehasst und dachte ich würde einen schlechten Einfluss auf "ihre" Tochter haben.
"Sie haben GEWONNEN!!!", schrie ich begeistert und mit verstellter Stimme ins Handy.
"Wir kaufen nichts", kam es als Antwort.
"Sie haben GEWONNEN!!!", rief ich noch mal begeistert, um sie zu verwirren, doch die blieb stur.
"Wir haben nichts bestellt"
"Ihr Sexvideo mit ihrem Mann im Internet erreichte Millionen von Klicks, deswegen schenken wir Ihnen einen Esel", erzählte ich fröhlich drauf los. Ich musste mir das Lachen wirklich verkneifen!!!
"Nein danke, ich habe hier schon einen Esel zu Hause, meinen Mann!", erklärte sie mir in einem höflichen, aber strengen Ton. Wenn das noch weiter so geht, mache ich mir vor Lachen in die Hosen.
"Wussten Sie, dass Ihr Video rund um die Uhr auf unserem Sender im Fernsehen ausgestrahlt wird?! Wenn nicht dann: Überraschung!!! Den Esel schicken wir Ihnen per Paketversand!" Hihihi!!!
"Hören Sie mir mal gut zu, meine Tochter wird vermisst und ich verbiete mir weitere Belästigungen dieser Art, verstanden?!"
Was war los?! Mary wurde vermisst?! Im Hintergrund hörte ich wie ein Polizist sagte: "Wir haben eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Gute ist: Wir haben ihre Tochter gefunden. Die Schlechte: Sie ist tot."
Man sind die Polizisten von heute so lustig. Die wollen die Frau wohl genauso verarschen wie ich es tat. Doch als ich ein Schluchzen auf der anderen Seite der Leitung hörte, wusste ich es. Mary war tot. Ich hatte Recht.


Kapitel 1



Ich war noch nie unglücklicher (noch nicht mal als meine Eltern sich trennten). Warum hatte ich ausgerechnet in diesem Fall Recht?! Das war doch voll ungeRECHT (ja, ich weiß, ich liebe Wortspiele).
Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, kann ich jetzt bestimmt nicht mehr einschlafen.
Ich musste sie sehen. Mich vergewissern, dass sie wirklich tot war. Vielleicht lebte sie noch. Wie sagt man so schön: Die Hoffnung stirbt zu letzt.
Ich schnappte mir also meinen Mantel und zog ihn über meine Schlafklamotten (die bestanden nur aus einem kurzen T-Shirt und einem String). Es war also arschkalt und arschglatt. Ich fiel mindestens 5-mal hin. Ich liebte den Winter wirklich. Na ja, eigentlich eher die Weihnachtszeit, weil da mal unsere Familie friedlich beieinander saß. Aber wenn man nicht gerade vor einem Kamin hockte, war der Winter etwas unpraktisch. Jedenfalls das Eis auf Straßen und Gehwegen (die hießen GEHwege, weil sie zum GEHEN waren und nicht zum Schlittern). Doch die Stadtverwaltung interessierte sich nicht für solche Kleinigkeiten. Nein, sie wollte lieber alle Straßen auf einmal erneuern, so dass man nur noch zu Fuß gehen konnte, weil alles versperrt war. Ich lief durch die verschneite Gegend. Der Schnee glitzerte in dem Schein des Mondes. Zu schön für den heutigen Tag. Ich wusste wirklich nicht, wo Mary sein könnte. Alles war so dunkel. Ich hatte keine Angst vor der Dunkelheit, aber Mary. Sie musste sich furchtbar fürchten. So ganz alleine und tot.
Nein, sie war vielleicht gar nicht tot. So durfte man nämlich erst gar nicht denken. Es bestand immer noch eine winzige, klitzekleine, mikroskopische, minihafte Chance, dass sie noch lebte. Die Chance war so groß wie die Schneeflocke, die gerade auf meiner Nase gelandet war. Also recht klein. Aber sie war immerhin da. Immer positiv denken!!! Das fiel mir von Minute zu Minute immer schwerer. Überhaupt zu denken war bei dieser Kälte schwer. Ich spürte schon richtig wie mir die Gehirnzellen abfrieren.
Ich ging in eine Seitengasse, denn dort schien ich etwas vor dem Wind geschützt zu sein. Es war unheimlich. Unheimlich und schön. Ich weiß, ich bin etwas schräg...also wundert euch nicht.
Auf einmal fiel ich über etwas drüber. Ich landete im Schnee.
"Scheiße!", fluchte ich, denn mein Knöchel tat höllisch weh. Wieso passierte so etwas immer mir?! Das fragt sich wahrscheinlich jeder, der so ein Tollpatsch wie ich ist.
Mein Bein war schon ganz blau, aber nicht nur wegen der Verletzung, sondern wegen der Kälte. Wenigstens hatte ich genug Schnee zum Kühlen. Das war mein erster positiver und dazu noch realistischer Gedanke an diesem Tag. Zum Glück hatte ich mir Schuhe angezogen, denn in der Hektik und Planlosigkeit in der ich losgezogen war, wäre es kein Wunder gewesen, wenn ich keine anhätte.
Ich versuchte aufzustehen und irgendwie ging das auch. Schließlich konnte ich hier ja nicht liegen bleiben und auf Hilfe warten, die nicht eintreffen wird. Denn ich will ja auch nicht wie Ötzi, dieser Eismensch, enden. Dieses Verfallene und Rippenartige würde mir gar nicht stehen. Ich schaute mich in der Gegend um. Vielleicht fand ich ja irgendeine Gehhilfe, also so was wie ein Stock oder so. Ich ertastete den Boden, da er sich an einer Stelle erhebte. Da war irgendetwas. Ich beseitigte den Schnee etwas mit meiner Hand.
“Ach du heiliger Ötzi!!!”, schrie ich auf. Dann hatte ich wieder die schrecklichen Bilder vor Augen. Der Typ. Mary. Tod. Ich blickte auf das weiße (schon etwas bläuliche) Gesicht. Sie sah so friedlich aus, wie meine Kleine dort lag, als würde sie nur tief schlafen. Zugedeckt von einer dicken Schneedecke. Sie hatte ein liebliches Lächeln auf den Lippen. Das Einzige was fehlte war die Röte ihrer Wangen. Ihr Gesicht war so vollkommen und überhaupt nicht entstellt durch irgendwelche Messerstiche. So wollte ich sie in Erinnerung behalten. Deswegen ließ ich den Rest ihres Körpers unter den weißen Federflocken ruhen.
Ich machte mich auf den Weg auf die andere Straßenseite, da sich dort eine Telefonzelle befand. Schließlich musste ich die Leiche der Polizei melden.
Als ich sie informiert hatte, wollte ich wieder rüber auf die andere Straßenseite, da ich in der geschützten Gasse auf die Beamten und Sanitäter warten sollte. Ich schaute zweimal links und zweimal rechts. Kein Auto weit und breit. Und sonst befand sich bei dem Wetter auch keine Menschenseele auf den Wegen. Kann ich auch verstehen bei dem Wetter. Als ich einen Fuß auf die Straße setzten wollte, bemerkte ich, dass etwas schief ging. Sehr schief. Mary wird heute nicht die einzige Tote sein.
Ich hatte wie gesagt den Fuß schon auf der Straße, da kam um die Ecke ein schwarzes Auto gefahren. Es fuhr schnell. Zu schnell für die Glätte. Ich wusste, dass ich nicht schnell genug wegkommen konnte, da spielte noch nicht einmal das Wetter ein Rolle, wenn man einen kaputten Knöchel hat. Deswegen versuchte ich das Auto genau auszumachen. Es war schwarz. Ein schwarzer Volvo. Laut Kennzeichen kam er aus dieser Gegend. Kacke!!! Er musste schon sehr nah sein, wenn ich das Kennzeichen erkennen und entziffern konnte. Ich prägte mir alles ganz genau ein, in der Hoffnung, dass ich hier mit dem Leben davon kommen könnte und bei der Polizei eine Aussage machen könnte. Leider konnte ich keinen Fahrer entdecken, was auch daran liegen könnte, dass keiner drin war. Also brauch ich nicht auf ein Ausweichmanöver des Autos hoffen. Wie bescheuert ist der Spruch eigentlich: Die Hoffnung stirbt zu letzt. Wer hat sich diesen Scheiß ausgedacht?! Kurz vor dem Unfall sah ich doch noch jemanden oder sollte ich eher sagen etwas in dem Volvo. Zwei Augen leuchteten rot auf. Vielleicht hatte ich auch schon Wahnvorstellungen und in Wirklichkeit waren diese, die Leuchten des Autos. Aber die Augen glühten richtig. In ihnen konnte ich das vernichtende Feuer sehen, das alles verschlang, was sich ihm in den Weg stellte. Und nun stand ich im Wege. Als mein Kopf gegen die Motorhaube krachte, spürte ich nur für einen kurzen Augenblick einen Schmerz, der durch meinen ganzen Körper fuhr. Es fühlte sich an wie die Zungen der Flammen aus den glühenden Augen, die sich von flüssigem Blut ernährten. Dann wurde mir schwindelig. So musste sich ein Schleudertrauma anfühlen. Mir kommt es jedenfalls so vor, als wäre ich in einer Waschmaschine gelandet. Kurz hatte ich noch ein Bild vor Augen. Eine Straße. Überall lag Schnee. Und ich lag auch dort. Tot. Aus meiner Kopfverletzung strömte das Blut in alle Richtungen. Dieses rot auf diesem weiß war überirdisch. Ich weiß, nicht gerade die passende Beschreibung für sein totes Ich. Doch es war wie ein Kunstwerk. Nur viel realer. Ich hörte die Sanitäter, die meine Leiche bargen. Doch Mary lag immer noch in ihrem weißen Bett. Ich hatte meine eigene Leiche bei der Polizei gemeldet. Als mir die Ironie klar wurde, musste ich lachen. Das lag aber nicht daran, dass ich verrückt war, sondern wegen dem hohen Blut- und Gehirnzellenverlust. Hoffe ich jedenfalls. Auf einmal tippte mir jemand auf die Schulter.
“Alle warten schon auf dich!”, sagte eine unfreundliche Männerstimme. Ich wollte aber das lustige Schauspiel da unten noch weiterbetrachten (es war wie Fernsehen), deswegen ignorierte ich sie.
“Weiber!!! Brauchen ewig im Bad und anscheinend auch beim Sterben!”
Das war mir dann aber doch zu viel und ich drehte mich um.
“Kannst du mal aufhören. Ich will noch bei meiner Beerdigung dabei sein”, beschwerte ich. Dann konnte man nämlich schön sehen, wer um mich weinte und wer erst gar nicht kam.
“Dafür haben wir keine Zeit. Du musst vor das jüngste Gericht”, erklärte mir der alte Sack vor mir. Ich hatte schon beinahe Angst, dass ihm beim Reden das Gebiss aus dem Mund fällt. Igitt!!!
“Beweg deinen Arsch und komm!!!”, wies mich der Alte an. Man hatten die einen Umgangston hier oben. War ja schlimmer als in der Schule.
Wir gingen einen weißen Gang entlang. Dann wurde eine Tür zu einem großen Saal geöffnet. Jetzt war es anscheinend so weit. Der Tag der Abrechnung war gekommen. Und dazu das jüngste Gericht. Ich stand unschlüssig vor einem hohen Podest, hinter dem 2 alte Männer hockten und eine ältere Frau. Ich kam mir vor wie in einem echten Gerichtssaal. Starben denn heutzutage nur Alte, oder warum sind hier keine anderen?! Erst hatte ich ja gedacht, die nehmen hier das zu wörtlich mit Gericht und so…aber es heißt doch JÜNGSTES Gericht, da erwartet man doch keine pflegebedürftigen Ururur…großtantchens. Das kann ja langweilig werden, wenn ich die Einzige in meinem Alter bin.
Es gab 3 Richter und ich war anscheinend hier der Angeklagte. Der Schuldige. Das böse Mädchen.
Mein alter Opi zog mich auf die Angeklagtenbank und setzte sich neben mir (wahrscheinlich als mein Anwalt, das kann ja was werden!!!) während er sagte:
“Du hast das Recht zu schweigen, alles was du jetzt sagst, kann und wird vor Gericht gegen dich verwendet werden…”
“1. Ja ich weiß, ich kenne diesen ganzen Schnulli und
2. Ich bin doch schon vor Gericht…”, unterbrach ich ihn.
Nachdem die drei Richter es geschafft haben, sich zu einigen wer unsere Runde hier eröffnet, ging es nun endlich los. Die Frau rieb sich die Hände vor Glück, da sie die Dritte war unter den 2 Streithähnen und somit das erste Wort hatte.
Ich war schon halb eingeschlafen, als auf einmal mein Urteil verkündigt wurde.
“Wir haben uns dazu entschlossen die Angeklagte in allen Punkten für schuldig zu erklären…”, begann der einer der 2 Herren.
“Halt!!! Das stimmt doch nicht. Du lügst!!!”, widersprach der andere Kerl.
Gerade eben kam ich mir noch so vor, als wäre ich im Seniorenheim gelandet und nun war ich anscheinend im Kindergarten!!! Der eine zeigte auf den anderen mit dem Finger, während die andere auf den einen mit dem Richterhammer einschlug…
“Sie hat ihre Lehrerin bis aufs Höchste gereizt!!!”, rief der Erste ein.
Ich wusste doch, dass diese Frau mich noch ins Grab bringen würde, doch jetzt ging es unglücklicherweise noch ein paar Stockwerke tiefer. In die Hölle.
“Sie hat eine unechte Brust!!!”, verteidigte ich mich, da mein Anwalt gerade anscheinend an einem Herzinfarkt litt.
Mein Wort interessierte aber keinen. Das hasste ich, wenn ich völlig übergangen werde. Schließlich ging es hier um mein Leben. Zwar ein sehr totes Leben, aber trotzdem.
“Wir wollten sie doch in den Himmel schicken, damit sie sich dort an den anderen ein Beispiel nehmen kann”, erklärte der andere Mann.
Die Frau hatte aber endgültig die Nase voll und schlug beide mit voller Wucht auf ihren Schädel. Die beiden Schläge hallten richtig hier drin. Das lag wohl an der hohlen Birne der beiden Männer.
“Mein Kind, du wirst in allen Punkten freigesprochen und da wir beschließen, dass du noch zu jung bist für das Sterben, werden alle weiteren Sachen fallen gelassen und wirst zurück zur Erde gebracht”, sprach sie zu mir.
“Ich mag Sie wirklich, trotzdem hoffe ich nicht auf ein baldiges Wiedersehen, deswegen sage ich mal Dankeschön und tschüss!!!” Mit den Worten verschwand ich aus dem Saal. Man, wenn das nicht gerade die Hölle war, was konnte da noch schlimmer sein?!
Wo war hier überhaupt der Ausgang?! Ich folgte den Schildern, wo Exit drauf stand.
Aha, da war eine Tür. Ich öffnete sie und wurde von einem starken Sog ins Nichts mit reingezogen. Das ging alles so schnell, dass ich noch nicht einmal Hilfe schreien konnte oder dass mir jemand hätte helfen können. So musste es für meinen Teddy gewesen sein, wenn er in der Waschmaschine gelandet war (und ja, ich besaß immer noch den Bären, mein allerliebstes Lieblingsbärchen- okay, ich war unter den ganzen Leuten hier anscheinend zum Kleinkind mutiert).


Kapitel 2



Als ich aufwachte, lag ich im Schnee begraben. Keine Sorge, ich war nicht richtig begraben. Wenn ich in meinem Sarg aufgewacht wäre, wäre ich ausgerastet. Und dann wäre ich gleich noch mal an einem Herzinfarkt gestorben. Aber wenn ich wieder da oben auftauchen würde, würde das “jüngste” Gericht eine Krise kriegen. Schließlich müssen sich die beiden Richter noch von ihrer Gehirnerschütterung, verursacht durch die Schläge der netten Dame, erholen. Außerdem reichte es mir auch, einmal am Tag zu sterben. Mir dröhnte so was von der Schädel. Als hätte ich eine Nacht allein zusammen mit Drogen und Alkohol verbracht. Woher ich wusste, wie sich das anfühlte?! Dreimal dürft ihr raten!!!
GENAU!!! Du hast gewonnen!!! Man, ich sollte wirklich so eine Fernsehquizmoderatorin werden. Ihr kennt doch sicher diese Quiz, wo sie schreien:
Jetzt anrufen und 1000¤ gewinnen!!! Z.B. dieses Tier hier lebt in Afrika: G_Z_LL_.
Wie heißt es?! Ja es ist schwierig!!! Soll ich es dir verraten? Ach, ich sag es dir: GOZILLA!!! Verarscht! Mhuahahaha!!! Eine Gazelle (lebt die wirklich in Afrika???) wäre richtig gewesen. Aber ich glaub meine Eltern hätten etwas gegen meine Berufswahl…
Also, wie gesagt, ich liege im Schnee. Auf der Straße. Das wurde mir erst bewusst, als ich ein Auto kommen hörte. Ich wurde aber nicht angefahren, da ich schnell wie eine Gazelle (hihihi) aufsprang (wie jeder normale Mensch, ich war vielleicht nicht normal, aber immer noch ein Mensch, hoffe ich doch) und meinen Nachhauseweg antrat. Fern hörte ich noch die Sirenen der Polizeiautos. Doch ich hatte keine Lust, mich heute auch noch mit den Bullen auseinander zusetzten.
In meiner Wohnung war es genauso kalt wie draußen, als wäre der Tod mir in die Wohnung gefolgt. Ich musste zugeben, dass ich mich manchmal wirklich allein fühlte, deswegen verkroch ich mich schnell in mein kuscheliges Bett.
Leider holte der Tod mich auch in meinen Träumen ein.
In meinem Traum lief ich durch die Straßen. Es war kühl. Doch die Kälte drang nicht in mich ein. Meine Schritte waren schnell, aber nicht unbedacht vor Eile, sondern leise und zielgerichtet. Doch ich war allein in dieser sonst so einsamen Gegend. Nur paar Meter von mir entfernt, lief eine kleine, zierliche Person. Sie war ängstlich und diese Angst ließ mich noch mutiger werden. Die Szene kam mir irgendwie bekannt vor. Aber das konnte nicht sein. Das Mädchen wurde schneller, das machte mich leicht nervös. Ich richtete meine Waffe auf sie. Halt! Was tat ich?! Doch da war es schon zu spät. Ich hatte sie getroffen. Ins rechte Bein. Sie stürzte. Und ich näherte mich immer weiter. Ich kannte doch dieses Mädchen. Nein, das war unmöglich.
Als ich bei ihr ankam, hatte ich mein Messer schon gezückt. Ich stach zu mehrmals. Der Tod drang durch meine Glieder und stärkte sie. Mary. Es war Mary gewesen. Ich rannte weg. Ins Dunkle.
Mit einem Schrei wachte ich auf. Ich hatte sie umgebracht! Es war alles meine Schuld. Nein, ich war nicht schuld. Er war es gewesen. Nicht ich. Ich hatte mit ansehen müssen, wie sie getötet wurde und jetzt musste ich auch noch wissen, wie es sich anfühlte sie zu töten. Das waren doch keine Träume! Im Grunde genommen, dürfte ich das alles gar nicht wissen. Warum wurde ich von solchen “Visionen” geplagt? Wurde ich verrückt?!
Mein Wecker zeigte an, dass es Zeit war aufzustehen.
Ich machte mich fertig, ließ aber das Frühstück aus. Ich hatte echt keinen Appetit.
An diesem Tag hasste ich die Schule noch mehr. Sie verhöhnte mich regelrecht. Denn der Stuhl neben mir an meinem Tisch war leer, genauso wie der Stuhl in der Mensa. Ich war gerade darin vertieft, mein Essen zu zerstochern, da ertönte ganz dicht bei mir eine männliche Stimme: “Du siehst scheiße aus!”
“Danke, für das Kompliment…” Ich wollte demjenigen eigentlich in den Arsch treten. Eigentlich. Aber ich stockte, denn neben mir saß ein Schrank von einem Mann. Was mich sonst nicht daran hinderte, ihn eine zu ohrfeigen, aber dieser Mann kannte Mary. Er kannte sie schon länger als ich. Und er war immer ein treuer Kumpel gewesen, denn er war für sie wie ein großer Bruder es sein musste. Nein, er hatte sie nicht geärgert und zur Weißglut gebracht, wie es Geschwister taten, sondern sie beschützt.
“Na, habe ich dir mit meinem guten Aussehen die Sprache verschlagen?!” Er war trotzdem ein Macho.
“Nein, ich muss mich nur von der hässlichen Fresse neben mir erholen!”, meinte ich bissig. Ich stand auf, um zu meinem Unterricht zu gehen (und um mich von Dan - so hieß das Machoarsch - zu retten). Doch er verfolgte mich.
“Kannst du dir keine Kondome mehr leisten, oder was?! Ich kann dir sagen, ich habe keine in den Taschen, da musst du eher bei unserer Referendarin betteln, die hat sogar welche mit Apfelgeschmack!”, meckerte ich ihn an. Doch wenn man vom Teufel spricht, kam gerade die Kondom-unechte Brust- Referendarin vorbei und hatte natürlich alles gehört.
“Nachsitzen!”, schrie sie nur streng. Na toll.
“Ich bin allergisch gegen Äpfel!”, meinte Dan nur mit einem Schulterzucken.
“Was willst du dann von mir?! Auf einen Quickie bin ich nicht aus!” Das musste klar gestellt werden.
“Ich möchte dir nur ein bisschen Gesellschaft leisten, schließlich war sie deine beste Freundin und ihr Schicksal betrifft uns alle!” Dabei schaute er mich ganz süß an. Eine schwarzhaarige Strähne war ihm in die Stirn gefallen.
“Wow! Wie du das sagst klingt es schon fast ehrlich!” Ich weiß, ich war gemein.
“Ich will dir helfen…”, versuchte er es noch mal mit seiner Samtstimme. Er ergriff meine Hand. Man, dieses Arschloch konnte mir am besten helfen, wenn er mich alleine ließ, doch ich bin immer noch eine Frau. Und sein Charme ging auch an mir nicht gefühllos vorbei, deswegen nahm ich mir vor, mich nicht mehr wie eine störrische Witwe zu verhalten, die denkt, sie könnte alles alleine durchstehen.
In einer Hofpause wollte ich aber alleine sein, deshalb ging ich auf das Dach der Schule. Es war aber eher eine Dachterrasse. Eigentlich war es verboten dort hinauf zugehen, weil es keine schützende Absperrung gab, aber ich brauchte vor dem Sportunterricht ein bisschen Zeit für mich. Denn Sport hatten wir mit Dans Klasse und seine Anwesenheit erinnerte mich noch zu sehr an Mary.
Ich schaute herunter in die Tiefe und genoss den erfrischenden Wind, der mir ins Gesicht blies. Es waren gut 3-4 Stockwerke.
Plötzlich wurde der Wind stärker und kühler. Gerade als ich mich umdrehen wollte, um in das warme Gebäude der Schule zu gehen, umfassten mich starke Hände. Ich wurde aus dem Gleichgewicht gebracht, doch die Hände gaben mir Geborgenheit, doch leider hielt dieses Gefühl nicht an, als sie mich gehen ließen. Ich fiel, durcheinander gebracht von einer Person, die mich eigentlich auffangen sollte.
Ich spürte wie glühende Augen auf mir lagen. Es brannte dort, wo ihr Blick mich traf. Ich dachte noch, dass ist ja wieder voll typisch. Ich hatte gewusst, dass ich eines Tages in der Schule sterben werde, aber ich hatte es nicht so wörtlich genommen. Sonst wäre ich ja auch nicht Woche für Woche dorthin gegangen, hätte ich es gewusst. Der Aufprall war kurz, doch nicht schmerzlos, wie man immer denkt, wenn man ein Pflaster immer schnell abzieht. Mein Genick musste gleich gebrochen gewesen sein. Ich kam mir vor wie ein Vogel, der gegen die Fensterscheibe klatscht. Nur dass ich nun auf dem Boden lag. Jetzt war ich schon das zweite Mal in meinem Leben gestorben. Und das nur in einer Woche.
“Das jüngste Gericht erwartet dich!”, sagte eine mir nur allzu bekannte Stimme. Ich war also schon angekommen.
“Na wie geht’s alter Freund?!” Das Alter meinte ich ernst. Ich drehte mich um. Bei meinem Anblick bekam der Opi fast wieder einen Herzinfarkt.
“Freut mich auch dich wiederzusehen!”, meinte ich mit einem unechten Lächeln auf den Lippen.
“Komm!”, meinte der Opi streng, als er sich wieder erholt hatte. Bin ich hier etwa beim Militär und er schreit gleich angetreten, wenn ich nicht komme, oder was?! Na ja ich ging ihm hinterher.
“Da wir uns anscheinend öfter sehen, ich bin Wanda und wie heißt du?!” Oh, hatte ich wirklich vergessen, mich vor euch vorzustellen. Sorry, wie unhöflich.
“Mein Name ist Walter!”, antwortete er seufzend.
“Darf ich dich Waldi nennen?!”, fragte ich aufgeregt. Das klang irgendwie nach einem Hund. Waldi!
“Nein, ich heiße Walter!!!”
“Okay, Waldi!!!”
Nach einigem Hin und Her waren wir wieder in diesem Gerichtssaal angekommen. Als die Richter mich sahen, bekamen sie einen Schock, außer meine neue Freundin, die Richterin. Sie kam gleich auf mich zu und sagte: “Es ist schön dich wieder zu sehen, nimm doch Platz, meine Kleine!”
Wir nahmen wieder unsere Plätze ein und es begann wieder die Zankerei.
Der Mann, der mich schon einmal für schuldig erklären wollte, rief: “Ich habe es doch gesagt, es war eine Fehlentscheidung gewesen, sie auf die Erde zu schicken, sie ist schuldig, sonst wäre sie nicht noch einmal gestorben!”
“Ja, es war ein Fehler ihr ein Leben zu schenken, sie soll im Himmel sich zu benehmen lernen!”, meinte der andere Herr.
Dieses Mal war ich es, die den Hammer schwang (wow, das machte Spaß).
“Das hat doch alles keinen Sinn! Schickt mich wieder auf die Erde, ich muss doch noch Nachsitzen, sonst werde ich für mein schlechtes Verhalten nicht bestraft!”, meinte ich.
“Ich gebe ihr recht!”, stimmte mir meine nette Omi zu.
Auch die anderen Herren sahen es ein (wahrscheinlich wollten sie nicht noch einen Schlag riskieren).
“Bis bald!” Oh mein Gott!!! Jetzt habe ich wirklich bis bald gesagt…
Ich stürmte hinaus und den schon vertrauten Weg entlang. Zögernd öffnete ich die Tür zum Ausgang. Ich trat in den Raum ein. Es war alles so dunkel, dass man die Wände nicht erkennen konnte. Nur der Boden leuchtet richtig hervor. Ich trat auf eine der Fliesen. Der Bodenbelag bestand insgesamt aus einem Schachbrettmuster. Ich stand auf einer schwarzen Fliese. Doch auf einmal was das keine Fliese mehr unter mir. Dort war nichts. Ich fiel und fiel und fiel…und fiel und fiel und fiel. Mal gucken, wie lange es diesmal dauern wird…


Kapitel 3



Als ich meine Augen zaghaft öffnete, sah ich Dan, der mich anscheinend vom Boden aufgeholfen hatte.
“Musst du mich so erschrecken!”, meinte ich. Ich hatte noch den Geschmack vom Schulhofboden im Mund. Nicht gerade angenehm, wie ihr euch vorstellen könnt. Außerdem hat mich Dan wirklich erschreckt. Nicht, dass er so erschreckend hässlich war, ganz im Gegenteil, aber sein plötzliches Auftauchen war überraschend.
“Der Sportunterricht hat schon angefangen und ich sollte nach dir sehen und da fand ich dich hier ohnmächtig liegen!”, erklärte er mir, obwohl ich nicht nachgefragt hatte. Aber wenigstens dann niemand meinen Sturz mitbekommen.
1. Wie sollte ich jemanden klarmachen, dass das kein Suizidversuch war sondern ein gezieltes Attentat.
2. Ein kleines bisschen seltsam war es ja auch, dass ich solch einen Sturz fast ohne Schaden (mein Nacken war etwas steif, mein NACKEN, was sonst, ich bin eine Frau) überlebte.
3. Dan sah in seinen Sportsachen wirklich heiß aus. Okay, eigentlich gehört es nicht zu den anderen Punkten, aber das musste mal gesagt werden. Mein zweiter Tod machte mir wohl doch etwas zu schaffen.
“Ich glaube, ich fahre dich lieber nach Hause!”, schlug er mir nach einer Weile des Schweigens und Angaffens vor.
“Danke!”
“Dir geht’s wirklich nicht gut oder?! Willst du vielleicht ins Krankenhaus?”
Ihm ging’s wohl nicht mehr ganz gut?! Wer geht schon gerne ins Krankenhaus?!
“Ach was! Mir geht’s bestens!”
“DU hast dich gerade BEDANKT!!! Da kann es dir doch nicht gut gehen!!!”, meinte er.
“Du kennst mich doch gar nicht richtig…”, verteidigte ich mich.
“Das können wir ändern!” Er kam auf mich zu. Ich ging weiter zurück. RÜCKWERTS!!! Ich hoffe nur, hier ist kein Gulli offen, aber bei meinem Pech…
Ich stolperte tatsächlich und mit einem Plumps saß ich im Kofferraum des Wagens von Dan. Warum war der verdammte Kofferraum auf?!
“Jetzt kannst du mir nicht mehr weglaufen!”, knurrte er bedrohlich.
Er drückte mich sanft in die Tiefen des Kofferraums.
Dann schloss er ihn doch tatsächlich zu und stieg in den Wagen und fuhr mit mir davon. Der entführte mich am heiligten Tage!!!
Nein, nein. Kleiner Scherz. Aber ich hätte es ihm zugetraut. Also er drückte mich sanft nieder und begann mich stürmisch zu küssen. Es fühlte sich an, als würde ein Gewitter über mich einbrechen. Blitze schossen mir zwischen die Beine. Seine Hände liebkosten und streichelten mich wie der Wind. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass wir nackt waren. Ich glaubte sogar, Donnergroll zu hören, aber das war nur Dans erregtes Knurren. Seine Hände glitten suchend über meinen Körper und fanden auch schließlich mein Tor. Erst waren es kreisende Bewegungen, doch dann stieß er mit seinem Finger rein und wieder raus. Meine Hände fuhren über seine Muskeln und meine Fingernägel hinterließen dabei ihre Spuren der Lust. Ich wollte auch etwas zum Massieren haben und griff deswegen nach sein Prachtstück. Und das war wirklich ein Prachtstück. Viel zu groß schon für nur eine Hand. Sein Stöhnen unter meinen Berührungen gefiel mir, deswegen begann ich noch mehr Druck auszuüben. Ich reizte ihn und er reizte mich, denn er drang immer tiefer ein und jetzt nicht mehr nur mit einem Finger. Kurz vor meinem Orgasmus entfernte er sich mit seinen Händen wieder. Er lutschte an den Fingern, die gerade noch meine nasse Öffnung erkundet hatte. Er war pervers. Und sexy. Dann küsste er mich wieder und diesmal schmeckte ich meine Erregung in ihm. Als seine Hände auf meinen Brüsten lagen wusste ich, dass es so weit war. Deswegen beugte ich mich ihm entgegen und legte meine Hände auf seine perfekte Brust. Es machte Rums und die Kofferraumtür war zu und er in mir. All das war ein Fehler, dass wusste ich tief in mir, doch er war genauso tief in mir drin (und das meinte ich nicht nur wörtlich). Wir waren eingesperrt. Wir konnten nur den Geruch unserer Lust und Leidenschaft einatmen.
“Wir sind gefangen”, flüsterte ich zwischen einen der Orgasmen.
“Ja!”, rief er. War das jetzt so ein Ja, wie ja ich habe dir zugehört und dich verstanden oder ein Ja, wie ja ich bin auf dem Höhepunkt und mach weiter?! Erst wollte ich ihn fragen, doch dann beschloss ich, mir nicht weiter darüber den Kopf zu zerbrechen. Ich weiß nicht, wie viele Orgasmen es waren, doch es waren viele und sie kamen in immer kürzeren Abständen. Das Einzige, was mich hielt, war seine Erregung und die Hände, die meinen Hintern und meine Brüste umschlossen. Ich hatte kaum Zeit und Luft zum Atmen, denn sein Mund verweilte entweder auf meinen Lippen oder einer anderen empfindlichen Stelle meines Körpers. Es war schon mehr als nur Leidenschaft, wie wir uns aneinander rieben. Es war Besessenheit und Gewalt, denn wir beide wollten mehr. Mehr als nur reine Befriedigung. Mehr als nur Sex. Wir wollten uns. Und das schon sehr lange, wie ich bemerkte. Und ich wollte alles vergessen, was passiert ist und was passieren wird. Denn ich hatte ein Gefühl, dass das noch nicht das Ende war.
Gerade stieß er so heftig in mich, dass ich erzitterte und dachte, er würde mich zweiteilen. Ich hatte meine Augen geschlossen, da ich schon nicht mehr in der Lage war, sie offen zu halten. Doch ich spürte seinen Strahleblick auf mir und meinen Körper. Es war definitiv nicht nur Sex, sondern auch eine Vereinigung zweier Dinge. Was für Dinge es waren, ahnte ich noch nicht. Es war alles dunkel (kein Wunder, wenn man seine Augen geschlossen hatte). Es gab nur unsere Körper. Der nächste Stoß war so tief, dass ich dachte, er würde bis zu meinem Herz vordringen. Da spürte ich auf einmal ein Schmerz in meinem Arm, der sich Richtung Herz bahnte. Eigentlich hätte ich mal wieder atmen müssen, doch so etwas vergisst man wohl, wenn man einen Orgasmus nach dem anderen hat. Jedenfalls verlor ich das Bewusstsein und dazu auch noch mein Leben, was ich aber noch nicht wusste. Ich kam mir so frei vor. Als hätte ich Flügel bekommen. Und ich schwebte sogar. Ich schaute auf meinen Rücken, in der Hoffnung tatsächlich Schwingen zu erkennen. Doch da war nichts.
“Scheiße!”, hatte ich noch Zeit zu sagen, bevor ich fiel. Schon wieder. Hoffentlich werde ich weich landen, das war doch nicht zu viel verlangt oder?!
Als ich nach etlichen Sekunden endlich wieder aufkam, verlor ich kurz noch mal das Bewusstsein, doch mir wurde bewusst, dass ich vielleicht doch lieber aufwachen sollte (das ist eine Logik!).
Als ich also wieder aufwachte, schrak ich erstmal aus Reflex hoch und stieß mit dem Kopf gegen etwas.
“Verdammter Kofferraum, Dan, wo bist du?!”, schrie ich. Doch ich merkte schnell, dass ich nicht in einem Kofferraum sein konnte, denn es war viel zu eng und das Material, das mich umschloss und einschloss, war Holz.
“Ich bin in einem Sarg eingesperrt!”, kreischte ich panisch. Ich war also beim SEX gestorben. Fuck!!! Und die Alten da oben hatten anscheinend die Nase rotzvoll von mir und ließen mich gleich in einem Sarg aufwachen. Ich begann rumzuschreien und um mich zu treten, doch nichts geschah. War ich etwa schon begraben worden?! Mit letzter Kraft schlug ich mit der Hand gegen den Sargdeckel. Und der öffnete sich!!! Ich sprang schnell aus meinem Sarg (ach du scheiße, jetzt betrachtete ich ihn schon als MEINEN). Als ich mich umblickte, merkte ich, dass ich in einer Kirche stand. Ich erkannte die Kirche. Seit ich hier mal eine Beichte abgelegt hatte, wollte ich nicht mehr hierher kommen, denn ich hasste den Pfarrer. Der hat mir doch tatsächlich geraten, mich zu entschuldigen!!! Bei dem piept es wohl!!! Ich entschuldigte mich doch nicht bei der verdammten Person von Referendarin!!! Nur über meine Leiche. Na ja, ich war ja hin und wieder schon mal tot. Ich ging ganz normal nach Hause und falls mich jemand fragte, dann war ich nie tot, das war alles nur eine Verwechselung!!!


Kapitel 4



Als erstes duschte ich mich und das solange, bis ich nicht mehr das Gefühl hatte, der Tod würde an mir haften. Dann rief ich meine Eltern an, da man sie bestimmt zuerst informiert hatte über meinen “Tod”.
“Ähhh…hallo Schatz!!!”, begrüßte mich meine Mutter. Sie klang verwirrt.
“Mom?! Bist du heiser? Geht es dir nicht gut?”, fragte ich sicherheitshalber.
“Ist alles bestens… Aber vorhin hat ein Arzt vom Krankenhaus angerufen, der hat doch tatsächlich behauptet, meine Tochter hätte einen Herzinfarkt. Hervorgerufen durch einen zu hohen Blutdruck und Atemnot. Ich habe mir solche Sorgen gemacht und wollte schon gleich ins Krankenhaus fahren, nachdem ich meine Arbeit erledigt habe”, erklärte sie schnell. Zu schnell für meinen Geschmack.
“Kleines kommst du!!!”, erklang eine fremde Männerstimme im Hintergrund.
“Mom, du musst schon eine Stricherin sein, um solche Art von Arbeit erledigen zu können oder du schläfst gerade mit deinem Boss, um eine Beförderung zu bekommen?!”, gab ich ihr zur Auswahl.
“Das Bett wird langsam kalt Süße!”, erklang nun eine zweite Stimme im Hintergrund. Diesmal aber von einer Frau.
“Mutter!!!”, rief ich entsetzt.
“Ich kann das alles erklären…”, meinte meine Mutter verzweifelt.
“Dann fang mal an und sag mir jetzt nicht, dass du mit mir telefonierst, während du…”
“NEIN!!! Du wirst sie demnächst kennenlernen…”, vertagte meine Mutter das Gespräch und dann wurde die Leitung unterbrochen.
Jetzt stellte sich die Frage, ob Mom mit SIE, ihre zwei Betthäschen meinte oder noch schlimmer: nur die Frau.
Dieser Tag war einfach nur scheiße, aber eigentlich war das ja schon die ganze Woche so.
Ich schaltete den Fernseher an, doch nach einer Weile schlief ich ein.
Diesmal träumte ich nicht von einer Mordszenerie. Es war alles dunkel. Das lag daran, dass ich meine Augen geschlossen hatte. Ich wollte sie öffnen, doch meine Lider waren viel zu träge dafür. In der Nähe musste das Meer sein, denn ich hörte seine Wellen rauschen und der Wind, der mir durchs Haar wehte, roch nach Salz.
“Du bist etwas besonderes!”, flüsterte eine Stimme in mein Ohr. Doch ich wusste weder, woher die Stimme kam, noch, wer der Ursacher war.
“7 Leben!”, säuselte eine andere Stimme.
“Wer seid ihr?”, rief ich ihnen zu, wo auch immer sie waren.
“Wir sind wie du!”, sang eine weitere Stimme.
“Das war nicht meine Frage gewesen!”, meinte ich sauer.
“Mediums. Hexen. Magierinnen. Zauberinnen. Wahrsagerinnen… Such dir etwas aus!”, pfiff die eine Frau fröhlich.
“Ich musste den Fernseher angelassen haben… Wahrscheinlich läuft gerade ein Porno mit irgendwelchen mystischen Spielchen…”, murmelte ich vor mich hin und war zurück in der Realität. Ich schaltete den Fernseher aus und holte mir aus der Küche ein Glas Wasser. Die erfrischende Flüssigkeit ließ meine Gedanken klarer werden und befreite meinen Kopf. Aber langsam wurde es zu kalt. Kein Wunder. Das Fenster war offen. Ich schloss es und setzte mich nachdenklich auf einen Stuhl am Küchentisch. Plötzlich wurde mir schwindelig. Alles begann zu drehen. Mein Kopf wurde so schwer, sodass er auf die Tischkante knallte. Dann wurde ich bewusstlos. Ich hörte nur noch, wie das Glas zu Boden fiel und in tausend Scherben zerbrach. Ich wurde vergiftet. Es traf mich wie der Schlag auf den Tisch. Ist es nicht schrecklich, wenn man sich in seinem eigenem Heim nicht mehr sicher fühlen konnte?
“Oh ja, das ist schlimm, aber vielleicht kann das hier dein neues zu Hause sein?!”, meinte eine männliche Stimme. Ich schlug die Augen auf und vor mir stand ein mehr als nur gutaussehender Mann. Schwarzes Haar, dunkelbraune, aber mehr schwarze, Augen, Muskeln, groß, Knackarsch.
“Kenn ich dich irgendwoher?!”, fragte ich misstrauisch.
“Vielleicht aus der Unterwäschewerbung?! Oder aus deinen heißesten Nächten im Traum?!”, entgegnete er und wackelte mit den Augenbrauen. Irgendwie süß.
“Du meinst wohl eher heiß!” Er verwirrte mich.
“Was?!”
“Na ja, du meinst doch sexy statt süß?!”, erklärte er.
“Nein. Ich dachte süß. Aber momentmal, woher weißt du das?!” Der Mann brachte mich echt aus der Fassung.
“Ich bin Evil!”, meinte er gelassen.
“Du bist teuflisch … aha …” Ich checkte gar nichts mehr. Er brachte mich wirklich um den Verstand.
“Nein. Ich heiße Evil!”, sagte er kopfschüttelnd.
“Mein Name ist Wanda!”, stellte ich mich vor. Er sah mich abwartend an und als ich nichts sagte, schlug er sich mit der Hand gegen die Stirn.
“Setz vor dem Evil ein D, dann hast du … ?!”, half er mir auf die Sprünge.
“Devil! Cool! Du heißt wie der Teufel!”, rief ich aus.
“Nein. Ich heiße nicht nur wie der Teufel. Ich bin der Teufel.” Er war anscheinend mit seinen Nerven am Ende.
“Das sagt meine Mutter auch immer zu mir, dass ich der Teufel wäre.” Ich nickte mitfühlend mit dem Kopf.
“Also ich bin der Teufel und ich lebe in der Hölle. Du bist an Vergiftung gestorben, deswegen bist du auch hier. Anscheinend hatten die da oben die Nase voll von dir, was ich überhaupt “nicht” verstehen kann und sie haben dich gleich hierher geschickt!”, schlussfolgerte er. Ich konnte geradezu die Anführungszeichen in der Mitte des Satzes hören.
“War das sarkastisch gemeint?!”, fragte ich mit leicht gereitztem Unterton.
“Nein. Wie kommst darauf?”, fragte er zurück in dem selben sarkastischen Tonfall.
“Lass uns ein Tee trinken!”, schlug er vor, wahrscheinlich um mich ein bisschen zu beruhigen. Wir gingen durch irgendwelche Gänge entlang. Man war das ein großes Haus. Ein Palast.
“Stinkt es hier nach Schwefel?”, fragte ich angewidert.
“Ich sollte wohl mal wieder aufräumen…”, murmelte er vor sich hin.
“Hast du keine Putzfrau für so was?!”, meinte ich entsetzt.
“Nein. Du bist bis jetzt die Einzige, die es bis jetzt am längsten in meiner Gesellschaft ausgehalten hat!”, antwortete er traurig.
“Kein Wunder. Man hört ja auch Schreckliches aus der Hölle. Du solltest dein Image verbessern!”, meinte ich nur. Redete ich jetzt wirklich mit dem Teufel über Geschäftliches?! So weit war es also schon.
“Woher haben das denn alle? Keiner der hier gelandet ist, ist je wieder raugekommen, um irgendwelche Erlebnisse von der Hölle zu erzählen!”, dachte er laut nach.
“Siehst du. Das ist schon das Erste. Niemand kommt hier weg. Aber du hast auch recht. So schlimm ist es hier gar nicht”, musste ich zu stimmen.
“Aber wer tot ist, ist tot und bleibt dann entweder in der Hölle oder im Himmel, da kommt auch keiner drum herumum. Und das Einzige, was in dieser Welt anders ist und fehlt, ist die Sonne. Es gibt nur das Feuer, das die Straßenlaternen ihr Licht gibt und im Kamin den Räumen ihre Wärme. Diese Feuer werden nie erlöschen. Es wird immer so eine warme, trockene Nacht bleiben”, erklärte er mir.
“Hier dein Tee. Es ist sehr angenehm mit jemanden zu reden.” Er gab mir eine Tasse Tee.
“Find ich auch!”, rutschte es mir heraus. Ich wollte eigentlich nicht, dass er dachte, ich würde hier ewig bleiben. Ich nippte an dem Tee.
“Was ist da drin?”, fragte ich, da ich so einen komischen Geschmack auf der Zunge hatte.
“Es ist einfaches Wasser, das von unserem Feuer, das uns am Leben hält, erhitzt wurde. Jedesmal schmeckt es anders. Außerdem habe ich es noch nie geschafft, Wasser anbrennen zu lassen.” Ich musste über seine “Kochkünste” lachen.
“Och, das würde ich auch schaffen!” Wir lachten noch ein bisschen und tranken Tee.
Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich gar nicht merkte, wie wir plötzlich ganz woanders waren. In einem Schlafzimmer.
“Du bist die hübscheste Tote, die mir je untergekommen ist und ich lebe schon seit es den ersten Toten gab!”, meinte er verführerisch.
“Ich nehme das mal als Kompliment.” Dann küsste er mich. Es war nicht nur ein Kuss, sondern Flammen, die mich liebkosten, aber nicht verbrannten. Diese Flammen wanderten weiter herunter und entzündeten eine Hitze zwischen meinen Beinen. Ehe ich auch nur daran denken konnte, war ich meine Kleidung los. Und er auch. Hoffentlich benutzte er ein Kondom, dachte ich noch.
“Du kannst nicht schwanger werden. In der Hölle kann kein Leben entstehen, deswegen wollen viele auch in den Himmel. Dort gebärt man Kinder. Engel. Sie wandeln auf der Erde und schützen die Menschheit. Jedenfalls die, die aus Gotts Gefangenschaft entkommen. Er hält sie wie Sklaven. Engel sind sächlich musst du wissen, was dem Gott sehr viel Spaß bereitet”, klärte er mich auf. Ist Gott ein Perversling!!!
“Man kann entkommen? Auch … aus der Hölle?”, stöhnte ich, weil Evil begann, meine Brust mit Lust zu entfachen.
Er schaute mir fest in die Augen: “Ja, aber wer entkommt, wandelt sich in ein Monster, denn man braucht zum Überleben unser Höllenfeuer. Die Dämonen ergreifen Besitz von Menschen und morden wild umher. Um sich von dem Tod zu ernähren…”
Er war nun an meiner sensibelsten Stelle angekommen. Als seine Zunge eindrang, schrie ich auf vor Lust. Es war kein Feuer mehr, sondern seine nasse Zunge fühlte sich wie Larva an. Sie passte sich mir an, sodass sie in jeden Winkel drang. Ich kam mit meinen Lustschreien gar nicht mehr hinterher.
“Du bist die Erste, die so auf mich reagiert!”, hauchte er gegen meine vor Lust pochende Stelle. Somit hatte er mir kurz Zeit gegeben, um Luft zu schnappen. Doch dann hatte ich wieder, diesen komischen Geschmack im Mund. Es fühlte sich an, als würde mein Magen verätzt werden.
“Scheiße. Du musst bei mir bleiben. Der Tee hat es ausgelöst. Du gehörst noch nicht in diese Welt.” Ich sah, wie Evil versuchte, mich verzweifelt festzuhalten, doch er hatte Recht. Ich war noch nicht so weit. Und damit schwand ich. Die Schmerzen war unerträglich. Ich wurde von innen heraus verbrannt. Doch es war richtig so.


Kapitel 5



Ich rannte vor dem Fegefeuer weg, das mich verfolgte, auch wenn mein Herz am liebsten wieder zurückgehüpft wäre. Zu Evil. Doch plötzlich war es nicht mehr Feuer, das mich vertrieb, sondern auch der Lavaregen. Ich musste die Augen schließen. Dann wurde ich von einem heißen Lavatropfen getroffen und fiel. Erst dachte ich, dass ich in einen Lavafluss fallen und gleich tot sein werde. Doch das Feuer und die Hitze waren auf einmal weg. Stattdessen lag ich mich vor Schmerzen krümmend in einer Gasse. Schnee fiel vom Himmel. Ich hörte Schritte. Ich roch Blut. Ich schmeckte die Kälte. Ich sah eine Gestalt. Doch ich spürte nichts. Die Taubheit in meinem rechten Bein hatte sich in meinem gesamten Körper ausgebreitet. Das Erste und Letzte, was ich spürte, war eine Messerklinge, die mit unglaublicher Gezieltheit mich traf. Wann wird das hier nur vorbei sein?!
Ich schlug die Augen auf, aber sah nicht die Augen meines bzw. Marys Täters, sondern meine Küche. Ich lag mit dem Kopf auf dem Tisch in meiner Küche!!! Das Einzige, was an meinen (ähm … mal nachzählen: 1, 2, 3, 4...ah) vierten Tod erinnerte, war das zersplitterte Glas auf dem Boden. Ich beseitigte das Chaos und schleppte mich ins Bad. Als ich in den Spiegel schaute, erschrak ich mich fast zu Tode (hihihi). Ich sah wirklich so aus, als komme ich geradewegs aus der Grabkammer. Da half nur duschen. Ich stellte mich unter das beruhigende Wasser. Doch heute war es alles andere als beruhigend. Das heiße Wasser drang in mich ein wie Evils Zunge. Es war genauso feucht. Und es war überall. Das kommt davon, wenn man nicht die Zeit zum Ficken hat. Man wird sogar vom Wasser geil.
Als ich immer noch halbgeil und halbtot in der Schule ankam, wurde ich von Dan stürmisch umarmt und geküsst.
“Du wurdest plötzlich ohnmächtig … zum Glück hat uns die Referendarin befreit … aber die Sanitäter ließen mich nicht in den Rettungswagen”, redete er drauf los. In dem Moment fragte ich mich, ob es Liebe war, die uns verband oder nur unser gemeinsames Schicksal, also Mary.
“Wanda! Ich muss mit dir sprechen!”, rief auf einmal unsere neue Referendarin (habe vergessen, wie sie hieß, ich weiß, ich sollte mich schämen, tat ich aber nicht). Vielleicht war sie ja neidisch auf meine tolle Figur, schließlich hatte sie uns ja gesehen im Auto. Ist das eine Spannerin.
“Du hast den Unterricht geschwänzt, um…”, begann sie.
“Ach! Jetzt weiß ich, woher das Wort SCHWÄNZEN kommt: Von SCHWANZ!!! Das wollte ich schon immer mal wissen! Aber wer hat uns angeschwänzt … äh, ich meine angeschwärzt?!”, redete ich drauf los.
“Niemand…” Oh, hatte ich sie verwirrt?
“Ich hatte also doch recht. Sie sind eine Stalkerin und Spannerin… Warum sind Sie an diese Schule gekommen?! Um neue Kunden für ihren Nebenjob als Stripperin zu gewinnen?!”, jetzt redete ich mich erst richtig in Rage.
“Nein, mit mir zu schlafen ist umsonst. Aber Dan ist gut darin jemanden zu verführen, nicht wahr?!” Ja, ich hatte bemerkt, dass sie ihn DAN nannte und nicht Daniel.
“Er gehört mir! Lassen Sie also ihre pilzbesetzte Zunge von ihm, sonst…!” Ich hatte mich schon drohend zu ihr gebeugt.
“Sonst was?!”, fragte sie dreist.
“Sonst fick ich Sie auf meine eigene Art und das ist auch völlig umsonst!”, schrie ich sie an, drehte mich um und stolzierte davon. Ich lief vom Schulhof, um den Unterricht zu SCHWÄNZEN, und in das nächste Geschäft, damit mich keiner sah. Es war ein Erotikshop. Kein ESOTERIKshop, sondern EROTIK. Die Frau an der Kasse sah mich schon ganz merkwürdig an. Ihr Blick zwang mich schon dazu etwas zu kaufen. Ich nahm das Nächstbeste. Einen Vibrator. Hätte nicht gedacht, dass das Ding so viel kostet. Aber ich konnte jetzt ja auch schlecht aus den Laden stürmen, dann würde die Frau lautstark rufen: “Das Mädchen hat einen Vibrator geklaut!!! Vibratordiebin!!!” Obwohl das ja mal eine geile Idee wäre. Ich fing an zu lachen. Die Verkäuferin guckte noch komischer.
“Ein Dildo hat mich gekitzelt!”, brachte ich lachend hervor als Erklärung.
Ich zahlte vernünftig und schlenderte dann aus den Laden. Ich hatte das Gefühl, als würden tausend Kameras meine Handlungen verfolgen. Ich bin also nicht nur verrückt, sondern auch paranoid. Gut zu wissen. Ich ging durch ein paar Seitenstraßen, die nicht so bevölkert waren, denn ich wollte nicht mit einer Tüte herumlaufen auf der stand: `Erotikshop - keine heiße Luft, sondern nur heiße Lust.´
Was ist das für ein Werbespruch?!
Wer ahnte, das am hellichten Tage etwas Schlimmes passieren könnte?! (Außer Schule.) Ich nicht, deswegen war ich auf die Schüsse, die mich trafen, nicht gefasst (okay, wie konnte man sich darauf auch schon gefasst machen?!). Es waren glatte Kopfschüsse. Hätte ich es gekonnt, hätte ich noch geschrien: “Welcher Feigling ERSCHIEßT seine Opfer aus 50 m Entfernung?!”
Ich war sofort tot. Was ich aber erst checkte, als ich wieder total high wurde bzw. meine Gedanken. Ich dachte an heiße, süße Amerikaner. Braun gebrannt. Und wenn du sie auspackst, läuft dir schon das Wasser im Munde zusammen. Und wenn die Dinger mit Schokolade überzogen sind, dann hast du was zum lecken. Mhm. Lecker. Und so süß. Kennt ihr Amerikaner?! Ich rede von der Backware vom Bäcker. An was habt ihr denn gedacht?! An amerikanische Beachboys, also wirklich! Dann stand ich auch schon vor einer Himmelpforte. Erst war ich etwas überrascht, schließlich stand ICH vor der HIMMELspforte, denn ich hatte gehofft wieder in der Hölle zu landen. An der Pforte befand sich ein Schild: Zutritt nur für Stripperinnen oder Playboybunnys!
Nein! Das stand da nicht, aber so war es gemeint, denn das Schild besagte:
Zutritt nur für Engel oder andere Schützlinge!
Ist dasselbe in pink (warum sollte es auch grün sein?! Im Himmel wird ja kaum etwas grün sein. Oder doch. Die Kondome mit Apfelgeschmack … hihihi). Da war sogar eine Klingel. Ich klingelte und da ich gutgelaunt war gleich fünfmal. Ich hatte jetzt so eine Klingel erwartet wie Fanfaren, aber nein, es war ein lauter Gongschlag. Jetzt bekam das Wort Schlaginstrument eine ganz neue Bedeutung für mich. Denn ich fühlte mich bei dem Gong wirklich vor den Kopf geschlagen.
“Knusper, knusper, knäuschen. Wer knabbert an mein Häuschen!”, sprach eine alte, männliche Stimme durch die Sprechanlage.
“Ich knabbere bestimmt nicht an dir!”, rief ich angewidert.
“Schade, aber blasen hätte ja auch schon gereicht. Wie lautet das Passwort?!”, fragte der Alte.
“Ähh…”, stotterte ich. Mir hat niemand etwas von einem Code gesagt!!!
“Dreimal darfst du raten!!!”, meinte die Stimme.
“Ach und ich dachte jetzt kommt so was wie: Wie gut, dass niemand weiß, wie das Passwort wirklich heißt!”, rief ich in dem Ton, wie es Rumpelstilzchen immer sang.
“Nein. Wir sind hier ja nicht bei den 7 Zwergen!”, antwortete der Typ. Der hat ja keine Ahnung von Märchen. Also wirklich.
“Stimmt. Du hast bestimmt nur einen Zwerg!”, kicherte ich.
“Ich darf dich leider nur reinlassen, wenn du die Lösung weißt!”, bekam ich erklärt.
“Als wäre ich der böse Wolf von den 7 Geißlein!”, murmelte ich vor mich hin.
“Passwort fängt mit p an!”, gab er mir ein Tipp.
“Hm. Blasen!”, rief ich.
“Ich sagte mit p.”
“Ja, ja. Schon gut. Dann eben PENIS!!!”, ich war begeistert von meinen Ideen.
“Nein”, kam es kalt.
“Ein anderes Wort für Penis?!”, fragte ich unsicher.
“Nein.”
“PUFF.”
“NEIN.” Das war schon ein entsetztes Nein.
“Pop…” Er ließ mich gar nicht aussprechen.
“Nein.”
“Du weißt ja gar nicht, was ich sagen wollte!”, beschwerte ich mich.
“Ich kann es mir denken.”
“Ich wollte Popcorn sagen!”, meinte ich beleidigt.
“Meine zweite Wahl wäre poppen gewesen!”
“No.”
“Pervers.”
“Falsch.”
“Pedophil?!”
“Das ist leider … falsch.”
“Party!”
“Falscher als falsch.”
“Also korrekt?!”, fragte ich schon hoffnungsvoll.
“FALSCH.”
“Brauchst ja nicht so schreien. Piercing?”
“Häh?! Auf keinen Fall.”
“Petrus?!”
“Ja?!”
“Du heißt Petrus?!”
“Ich BIN Petrus, aber das ist nicht das Passwort. Das wäre zu einfach. Das Passwort ist Passwort.”
“Das Passwort ist Passwort. Und das wäre nicht einfach?! Was ist das für ein Scheiß?!”
“Na ja, du bist nicht drauf gekommen, deswegen kann ich das Tor auch nicht öffnen”, meinte er entschieden.
“Du brauchst es ja auch gar nicht öffnen. Du könntest doch auch einfach wie Rapunzel dein Haar über die Pforte schwingen, nur ebenhalt mit deinem Bart!”, bettelte ich.
“Woher weißt du, dass ich einen Bart habe?!”
“Ich weiß alles.”
“Dann weißt du auch, dass da drüben ein paar Schuhe stehen, die dich nach Hause bringen!”, meinte er. Da standen wirklich Schuhe. Mit Flügeln.
“Aschenputtel oder sollte ich lieber Hermes sagen, hat wohl seine Schuhe verloren. Aber kriege ich denn keinen Sack?!”, überlegte ich laut.
“Du kannst von mir aus meine Säcke haben!”, versuchte Petrus verführerisch zu klingen. Ich betonte: versuchte. Mich widerte es eher an.
“Ich meinte eigentlich einen Sack und einen Knüppel, damit ich mich gegen die Auftragskiller verteidigen kann!”, murmelte ich vor mich hin.
“Den Knüppel kriegst du von mir aus auch!”
“Dann nehme ich doch lieber die Cinderella-Schuhe.” Ich war schon dabei, in die Schuhe einzusteigen (ohh, einzusteigen, das erinnerte mich ja an nichts Perverses … räusper).
“Spring einfach!”, kam der Befehl. Und ich sprang wirklich, doch leider flog ich nicht in die Tiefe, sondern fiel.
“Die fliegen nicht!”, meinte ich kurz vor meinem Absturz.
“Hätte ich dir das gesagt, wärst du doch nicht gesprungen!”


Kapitel 6



“Du erinnerst mich an einen gewissen Waldi!”, kreischte ich, während ich fiel.
Fern hörte ich noch eine Stimme: “Ist mein Bruder!”
Das erklärte Einiges.
Der Fall fühlte sich an, als würde er nie enden wollen. Zumal ich das Gefühl hatte, ich würde mich von innen heraus auflösen. Die Augen hatte ich schon lange geschlossen, denn schließlich musste ich ja dem Tod nicht ins Auge blicken. Denn ich hoffte, ich würde wieder zum Leben erweckt werden. Mit meinem anfänglichen Geschrei hatte ich auch aufgehört, denn das geht ganz schon auf die Stimmbänder. Und was täte ich, wenn ich nicht mehr reden könnte vor Heiserkeit?!
Irgendwie muss ich eingeschlafen sein, denn was danach passierte, wusste ich nicht mehr. Komisch. Eigentlich gehörte ich nicht zu den Personen, die von einem Moment auf dem anderen wie eine Tote einschlafen konnten. Sondern eher zu denen, die erst einschlafen, wenn der Wecker am Morgen anfängt zu klingeln. Jedenfalls wurde ich von sich entfernenden Schritten geweckt. Ich lag immer noch auf der Straße. Ob das alles nur ein Traum war? Nee. Das konnte nicht sein. Auf dem Boden lagen Patronenhülsen. Also tot war ich schon mal … gewesen. Ich fühlte mich, als hätte mir jemand Kopfschüsse verpasst. Halt. Das hatte ja jemand. Dabei wurden wohl mehr als ein paar Gehirnzellen beschädigt. Jetzt müsste jemand sagen: Welche Gehirnzellen? Wo nichts ist, kann auch nichts beschädigt werden!
Aber ich bin ja nicht schizophren. Oder doch? Ach quatsch. Nein. Oh doch, ganz sicher. Ich sollte wirklich aufhören mich mit mir selbst zu streiten. Stattdessen stellte ich fest, dass ich Hunger hatte. Jetzt würden heiße, süße Amerikaner helfen. Vielleicht hatte ich ja etwas Essbares in der Erotikshop-Tasche mit dem Spruch: keine heiße Luft, sondern nur heiße Lust. Ich hatte tatsächlich etwas zum Essen gefunden. KauGUMMIS. Die sahen aus wie Kondome, aber da stand groß drauf: Gummis zum Blasen mit Gum-Gum-Geschmack.
Man konnte also mit denen gute Blasen machen. Ich steckte mir einen in den Mund. Fühlte sich irgendwie komisch an. Na ja egal. Da erst bemerkte ich, dass die Verpackung von meinem Vibrator aufgerissen war und das Spielzeug gestohlen wurde. Einzig und allein befand sich noch so was wie ein Ersatzdildo darin. Obwohl das wahrscheinlich auch nur ein Lutscher war, wenn da schon gratis Kaugummis mit bei waren. Ich schaute mich um. Gerade bog ein Mann um die Ecke. Was wollte ein Mann mit einem Vibrator?
“Der Mann da hat mir meinen Vibrator geklaut!”, schrie ich durch die Straßen. Alle Leute schauten mich entsetzt an. Das mit dem Schreien war wohl keine so gute Idee gewesen. Ich rannte dem Mann nach (eigentlich renne ich keinen Männern hinterher). Ich hatte gar nicht bemerkt, dass es schon dunkel geworden war. Anscheinend dachte der Mistkerl, er könnte eine Tote einfach so ausrauben, ohne Probleme mit dem Teufel auf Erden, also mit mir, zu bekommen. Aber da hatte er sich getäuscht.
“Hey! Vibrierender Dildo-Dieb! Hände hoch oder ich schieße!” Ich wollte schon meinen Ersatzdildo als Waffe nehmen, doch da der Typ mir anscheinend keinen Glauben schenkte, ich hätte was zum Schießen, feuerte ich noch eine andere Drohung ab: “Schwanz hoch oder… Ähh, ich meine Hände hoch oder ich spucke einen Gummi auf deine teure Gucci Lederjacke!”
Jetzt drehte der Typ sich wirklich um. Und der war so was von heiß. Aber hallo. Ich dachte, der würde mich gar nicht beachten und einfach weiter gehen, aber der schaute mir direkt in die Augen. Er hatte ein spitzbübisches Grinsen aufgelegt. Das belustigte Glitzern in seinen Augen erinnerte mich irgendwie an Evil. Wenn ich nicht so ein seltsames Gefühl bei Daniel hätte und der Teufel mir nie begegnet wäre, würde ich jetzt über den Typen herfallen, aber leider gibt es noch die Realität. Mein Blick wanderte gerade etwas weiter runter, als ich mein Kaugummi verschluckte. Der Süße wollte mir helfen, doch ich erhob nur abwehrend die Hand. Wie peinlich. Ich klopfte mir auf die Brust und würgte. Dann spuckte ich den Kaugummi aus und der sprang genau in das perfekte Gesicht vor mir. Der Heiße nahm das Ding in die Hand und fing an zu lachen. Ich hatte noch nie jemanden so lachen gesehen. Und dann begriff ich, als er sagte: “Das mit dem Gummi hast du aber sehr wörtlich genommen!” Dabei hatte er den Kaugummi, oder sollte ich lieber Kondom sagen, hoch gehalten. Ich musste mitlachen. Das war gar kein Kaugummi gewesen, ich hatte die ganze Zeit auf einem Kondom rumgekaut!!!
“Bei dir muss es immer wohl ganz schön schnell gehen! Aber wenigstens denkst du an Verhütung! Und kannst es sogar in den Mund nehmen ohne irgendwelche Spitznamen dafür zu erfinden!”
“Was meinst du mit Spitznamen?!”, fragte ich, als ich mich etwas erholt hatte vom Lachen.
“Na ja, manche Tussis mit denen ich geschlafen habe, haben da so ihre Spitznamen, weil sie die Wörter Verhütung oder Kondom abturnend finden. Zum Beispiel sagen sie Haribo oder ein Emo-Girl hat die auch mal Weingummis genannt!”, erklärte er.
“Oh mein Gott!!! WEINgummis!!! Aber wenn ich jetzt die Haribo-Werbung sehe, bekomme ich sicher einen Lachanfall. Zumal die Werbung besagt: Haribo macht KINDER froh und Erwachsene ebenso.” Der Typ war echt schräg, aber lustig. Und gutaussehend. Und reich. Und voll nett.
“Ich geh auf die Uni und mache gerade ein Studium für plastische Chirurgie, doch was ich nicht wusste, ist, dass auch ein Schwuler in meinem Kurs ist. Ich meine, Brüste vergrößern sei doch eher was für Männer mit Erfahrungen und so. Jedenfalls hat der Typ mich mal angemacht und erst hab ich gar nicht gecheckt, was der von mir wollte. Er hat gesagt: ` Die Gummihandschuhe sind in der Schublade, wenn du mal mit anpacken willst. ´ Erst als ich die Kondome in dem Schrank fand, hab ich kapiert!”, erzählte er. Wir verstanden uns von Anhieb. Er war großer Bruder, bester Kumpel und Sexsklave in einem. Zwar nicht Mann des Lebens mit Liebe und so wie Evil, aber dafür Freund fürs Leben.
“Ich habe da auch eine Story. Die beste Freundin meiner Mutter kommt aus der Karibik und lernt seit einigen Jahren unsere Sprache, aber sie hat einmal, hat mir meine Mutter erzählt, lautstark nach einer Pimmelsocke verlangt. Denn das ist die wörtliche Übersetzung !” Wir lachten noch eine Weile weiter so.
“Ich heiß übrigens Wanda!”, stellte ich mich mal wieder etwas verspätet vor.
“Ich bin Phil. Warum bist du eigentlich vorhin so panisch auf mich zu gestürmt?”
“Ich konnte so einen heißen Boy wie du, doch nicht einfach gehen lassen!”, versuchte ich mich rauszureden.
“Ach. Und ich dachte, ich wäre etwas Besonderes oder Liebe auf den ersten Blick. Also, was war los?”, fragte er nun bemüht ernster.
“Na ja, ich dachte, du hättest ein Vibrator von mir für mich?!”, sprach ich ganz leise und wurde knallrot.
“Einen Vibrator habe ich nicht, aber ich kann ihn vielleicht ersetzen?!”, meinte er lachend, hob mich hoch, sodass meine Beine um seine Hüften geschlungen waren und presste mich gegen eine Hauswand.
“Dass würdest du tun?!”, fragte ich berührt. Wir lachten beide. So viel hatte ich wirklich noch nie gelacht. Wir spielten ein bisschen Pärchen und betatschten uns, damit die Passanten auf den Straßen auch schön was zu Glotzen bekamen. Er massierte mir die Brüste. Und natürlich reagierte ich auf ihn, wie eine Frau nun mal auf einen Mann reagierte, aber es blieb dieses Kribbeln im Bauch aus. Währenddessen ertastete ich, wie groß sein Ego in der Hose wirklich war. Es war riesig. Und steif.
“Weißt du, eigentlich tu ich so was nicht!”, meinte er grinsend.
“Natürlich nicht!”, erwiderte ich sarkastisch und musste auch grinsen. Ich musste zugeben, dass es ganz schön anturnend war, aus Spaß rum zu machen.
“20 ¤!”, hauchte ich gegen seine perfekte Lippen, die auf einmal sehr nah gekommen waren.
“Was?! Du bist doch keine Hure, oder?”, fragte er nun verwirrt.
“Na du wolltest mir doch meinen Vibrator ersetzen!”, meinte ich verführerisch.
Er ließ mich lachend runter und gab mir tatsächlich 20¤.
“Ach, die kannst du auch behalten!”, wehrte ich aus Höflichkeit erst ab.
“Ist schon gut. Nimm sie als Geschenk, weil ich deine perfekten Brüste anfassen durfte und das sagt ein Chirurg zu dir ja!” Er ist wirklich niedlich.
“Ich muss jetzt los!”, meinte ich und holte einen Stift aus meiner Schultasche, um meine Handynummer auf den Geldschein zu schreiben. Dann steckte ich Phil den Schein in die Hose, wie man es bei Stripperinnen tat und gab ihm einen Freundschaftskuss auf die Lippen.
Ich hüpfte glücklich und noch high vom Lachen nach Hause. Dort angekommen schmiss ich meine Sachen in die Ecke und zog mich aus, um unter die Dusche zu gehen. Dort konnte ich endlich den Dreck der Straße runterspülen und vielleicht auch die schlechten Erinnerungen ausspülen. Für eine kurze Zeit schloss ich meine Augen. Doch das war ein Fehler, denn als ich sie wieder öffnete, wurde ich von hinten gepackt und aus die Dusche gezerrt. Ein Schlag auf den Hinterkopf, dort, wo ich erschossen wurde, versetzte mich kurz in Ohnmacht.
Als ich aufwachte, war ich mit Ketten ans Bett gefesselt worden. Beine und Arme. Ich war immer noch nackt und das Einzige, was mich bedeckte, war ein Tuch. Und das verdeckte meine Augen, sodass ich nichts sehen konnte.
“Wie sind Sie in meine Wohnung gekommen?”, fragte ich zuerst.
Stille.
“Was wollen Sie von mir?”
Stille.
“Soll das eines dieser Sadomaso-Spiele sein?”
Stille.
Keine Antwort ist auch eine Antwort. Ich sollte wohl still sein. Auf einmal spürte ich eine Messerklinge. Sie fuhr mir sacht die Arme und Beine hinauf, ohne mich aber zu verletzten. Doch dann übte der Typ auf meinem Dekolleté mehr Druck aus und drang so in meine Haut ein. Ich schrie nicht. Das wollte er doch nur. Er fuhr mit dem Messer weiter runter und meinen Bauch entlang. Vor meiner Weiblichkeit stoppte er. Er ist also kein Vergewaltiger, was gut und schlecht sein konnte. Denn wenn er das eine nicht war, dann musste er ein Mörder sein. Jetzt war wahrscheinlich. auf meinem Körper eine rote Spur aus Blut zu erkennen. Solch welche Spuren hinterließ er auch auf den Innenseiten meiner Beine. Als er meine Schenkel hinauffuhr, kam er knapp an meiner auch noch vom Duschen feuchten Stelle. Ich spürte so etwas wie Erregung und beschimpfte meinen Körper innerlich dafür, dass er meinem Mörder anzeigte, dass ich es ja so dringend brauchte. Da er es auch sah, fuhr er noch einmal nun dichter dort entlang hinauf zu meinem Bauch. Ich konnte geradezu spüren wie er zufrieden grinste, weil meine Brüste sich ihm so willig entgegenreckten und nicht nur Blut, sondern auch meine Nässe, meinen Schenkeln hinab floss. Doch die Erregung wurde von brutalen Stichen betäubt. Er hatte meine Handgelenke mit je einem kleinen Messer, das genauso gut eines meiner Küchenmesser sein könnte, durchstochen. Die Klingen sind grade durch gegangen und steckten nun im Gestell meines Bettes fest. Als er mir in die Schenkel stach, dort, wo ich zuvor Erregung verspürt hatte ganz nah an meiner Nässe, verabschiedete sich auch mein Kopf und ich wurde zum Glück bewusstlos. Denn bei dem nächsten Stich, an welche perverse Stelle der auch gehen sollte, hätte ich wie am Spieß geschrien.


Kapitel 7



Irgendetwas vibrierte neben meinem Kopf. Also mein Kopf konnte es nicht sein, denn ich hatte gestern nichts weiter Starkes getrunken.
Dann hörte ich auch noch Stöhngeräusche. Hatte ich gerade einen Orgasmus, während ich schlief?! Die Schreie der Lust wurden mit jeder Sekunde, die verging, lauter. Wenn ich nicht gleich etwas unternahm, würde mein Nachbar hereingestürmt kommen. Und ganz sicher nicht, um nur zu zugucken, sondern eher, um mit einer Anzeige zu drohen. Dann werde ich ihm sagen, dass er nicht böse sein sollte, weil niemand mit ihm schlafen wollte. Und danach wird er meine Wohnung verlassen mit dunkelrot angelaufenem Gesicht vor Scham und Wut. Wenn er die Tür zu geknallt hat, wird es mit dem Sex weitergehen. Woher ich das alles genau weiß?! Weil mir das alles schon einmal passiert ist. Aber vielleicht bin ich auch gar nicht in meiner Wohnung?! Schließlich wurde ich doch gestern ermordet! Möglicherweise war ich auch nur wieder im Himmel, wo gerade eine dieser Orgien stattfand, wo Gott das Sagen hatte und deswegen beim Sex immer oben war. Um also festzustellen, wo ich mich befand, musste ich wohl oder übel die Augen öffnen, auch wenn ich noch viel zu müde dafür war. Gerade als ich also mit mir kämpfte, aufzustehen oder nicht, kam der Höhepunkt. Also vom Sex. Die Schreie gingen wirklich durchs ganze Haus. Begleitet von einem Gestöhne, das ich noch nicht einmal nach einem 100 Kilometer Sprint hinbekam.
Ich sprang geradezu schon aus dem Bett heraus, als ich bemerkte, wie jemand in meine Wohnung kam, weil ich mal wieder nicht abgeschlossen hatte. Ich schnappte mir das Nächstbeste, was sich gut in meiner Hand einschmiegte, aber auch irgendwie komisch anfühlte. Nun waren alle Geräusche verstummt. Nur der Feind und ich also. Doch der Feind war wirklich nur mein Nachbar. Er starrte mich entsetzt an und dann meine Hand. Dann lief er wieder rot an und rannte zurück in seine Wohnung.
“Hey! Ich muss doch noch sagen, dass ich nichts von Mitleidssex halte und deswegen auch nicht mit Ihnen schlafen werde…”, brüllte ich ihm noch hinterher.
Dann erst schaute ich auf meine Hand. Ich hielt einen Vibrator fest umklammert. Ein Vibrator in Form und Farbe eines Schwanzes. Und an der Spitze war ein Knopf. Als ich ihn betätigte, ging das Geschrei und die Vibrationen wieder von vorne los. Das Ding war ein Wecker! Das war mal wieder oberpeinlich von mir! Ich musste über mich selbst lachen. Erst als ich wieder gerade gehen konnte und mich nicht am Boden kugelte, bemerkte ich das Messer auf meinem Nachttisch. Das Messer, das mich ermordete und das Mary zu Tode folterte. Es besaß eine schwarze Klinge. Ich schätzte es auf die 25 cm. Es besaß zahlreiche Schnörkeleien und Ornamente. Halt! Nein! Das waren Worte. In einer fremden Sprache geschrieben. Im Griff war ein blutroter Diamant eingearbeitet worden und komische Gestalten, aus Alpträumen entflohen, zierten ihn. Plötzlich wurde diese Tötungswaffe schwer in meiner Hand. Ich musste sie weglegen. Ich verband zu viel mit ihr. Sie verletzte mich. Psychisch. Genau das sollte sie auch.
Ich ging erstmal duschen und beschäftigte mich mit mir selbst (nein, das heißt nicht, das ich mit dem Vibrator-Wecker aktiv wurde). Nach einer Weile klingelte das Telefon laut und schrill und zerstörte damit die unruhige Stille.
“Mein Schatz!”, sprach eine mir bekannte Stimme am Telefon. Und nein, damit meinte ich nicht Gollum mit dieser unheimlich bösen und besitzergreifenden Tonlage.
“Hi!”, rief ich meiner Mutter entgegen, denn sie war meine rettende Anruferin. Kurz zuvor war ich nämlich nahe vor einem Suizid-Versuch gewesen, der würde vielleicht auch all meine Probleme lösen.
“Wir treffen uns im Café um die Ecke. Jetzt sofort!”, befahl sie und legte danach auf.
Ich hatte meine Mutter schon seit einiger Zeit nicht mehr gesehen, deswegen dachte ich, ich bringe ihr ein Geschenk mit. Meinen Vibrator-Wecker!
Es dauerte nicht lange, bis ich da war und sie gefunden hatte. Sie und eine andere Frau.
“Ähm … wir haben Gesellschaft?!” Darauf war ich jetzt gar nicht vorbereitet gewesen. Was tat ich jetzt nur mit dem Vibrator?!
“Ja., das ist Anela. Meine Freundin aus der Karibik. Hast du ein Geschenk für mich mitgebracht! Wie süß von dir!” Damit erübrigte sich die Frage auch schon von alleine. Sie hatte mir das Paket aus der Hand gerissen und ausgepackt. Peinlich. Ich ärgerte mich Schwanz … äh … ich meinte, schwarz.
“Du kannst mich Any nennen!”, meinte die schräge Freundin aus der Karibik nebenbei.
“Wanda!”, sagte ich nur emotionslos, weil ich zu damit beschäftigt war, meine Mutter zu beobachten, wie sie mit dem Papier kämpfte.
“Oh!”, stieß sie dann aus und sah mich verklärt an.
“Sehr praktisch für uns!”, grinste “Any”. Keine Ahnung, ob sie mit uns, uns Frauen oder uns beide, Mom und Any, meinte. Doch meine Ahnungslosigkeit wandelte sich schnell in Wissen um, das ich aber nicht wissen wollte. Diese Any begann mit meiner Mutter wild rumzuknutschen. Die beachteten mich gar nicht mehr! Doch das Schlimmste war, sie wurden umso mehr beachtet. Ein Mann in meinem Alter kam vorbei, blieb kurz stehen und warf für die Vorstellung paar Scheine hin. Ich schaute den nur an, als hätte der nicht mehr alle Eier im Sack.
“Du bekommst auch was, wenn du von hinten bei denen mitmachst!”, meinte der dreist und ging weiter. Ich kam mir vor wie im falschen Horrorfilm. Meine Mutter wird mit Ende 40 noch lesbisch!!!
Gerade waren sie dabei, ihre Brüste und Haare zu massieren!!! Die Träger des Tops meiner Mom verrutschten sich schon gefährlich, doch es ging wild weiter. Any setzte sich gerade breitbeinig auf ihren Schoß und ließ ihre Finger unter die Hose meiner Mom gleiten, die daraufhin zu stöhnen begann. Das war definitiv zu viel! Ich stand demonstrativ verärgert auf und eilte verstört davon, ohne mich umzublicken. Mein Leben war ja schlimmer als eine dieser Soaps oder Talkshows.
Ich wusste nicht, wohin ich flüchten könnte und da ich das Gefühl hatte, dass alle Leute mich anstarrten und die Wahrheit wussten, verließ ich die Stadt. Ich fand am Stadtrand ein ruhiges Plätzchen. Die Augen hatte ich einfach vor der Realität verschlossen.
In der Nähe musste das Meer sein, denn ich hörte seine Wellen rauschen und der Wind, der mir durchs Haar wehte, roch nach Salz.
“Du bist etwas Besonderes!”, flüsterte eine Stimme in mein Ohr. Doch ich wusste weder, woher die Stimme kam, noch, wer der Verursacher war.
“7 Leben!”, säuselte eine andere Stimme.
“Wer seid ihr?”, rief ich ihnen zu, wo auch immer sie waren.
“Wir sind wie du!”, sang eine weitere Stimme.
“Das war nicht meine Frage gewesen!”, meinte ich sauer.
“Mediums. Hexen. Magierinnen. Zauberinnen. Wahrsagerinnen… Such dir etwas aus!”, pfiff die eine Frau fröhlich. Irgendwoher kam mir diese Szenerie sehr bekannt vor. Ein Déjà-vu. Ein Traum. Eher gesagt aus meinem Traum. Doch diesmal konnte ich die Augen öffnen und der Traum verschwand nicht. Ich stand alleine auf einer Klippe. Dort, wo ich hin geflüchtet war. Hier fühlte ich mich wohl. Tröstlich waren die Umarmungen des Windes. Doch plötzlich kippte die Stimmung um. Der nächste Windschlag wollte mich nieder, in die Tiefe, reißen. Da hin, wo die dunklen Wellen der See nach meinem Blut lechzten. Die Sonne, meine einzige Wärmequelle, hatte mich verlassen und versteckte sich lieber vor den Schatten des dunklen Waldes nahe der Stadt und den Klippen hinter einer Wolke. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht.
“Der Tod wird deiner sein!”, flüsterte mir der Wind kalt ins Ohr. Ich erschauderte.
Ein Rascheln im Schutze der Baumarmee erregte meine Aufmerksamkeit.
“Komm Tod, ich empfange dich in meinen Armen! Ich habe keine Angst!”, schickte ich meine Worte mit dem Wind, der sie zum Ziel brachte. Doch diese Worte hörten sich nicht nach mir an. Der tapferen und lebensfrohen Wanda. Sondern nach Angst und Hoffnungslosigkeit. Es war zu spät. Als ich das feststellte, sah ich zwei glühende Augen im Blätterversteck. Blutrot. Diese Augen gehörten dem Monster, das sich mit stampfenden, aber flinken Schritten näherte. Krallen, wie Messer, durchschnitten das Gestrüpp, das weder Schutz noch Widerstand bildete.
“Dämon! Bringer des Todes!”, heulte der Wind.
“Es gibt nur einen Weg!”, atmete die nächste Böe schwer in mein Ohr. Sie hatte recht. Es gab nur einen Weg. Es war der Tod. Doch wenn ich sterben muss, dann möchte ich wenigstens noch aussuchen auf welche Weise. Mir lief eine einzige Träne die Wange hinab. Dann drehte ich mich um und sprang. Richtung des eiskalten Wassers, das vor Wut und Verlangen schäumte. Richtung der spitzen Felsen, die aus dem Wasser ragten. Richtung den Tod, der mir als Fluch und einzigen Ausweg erschien. Richtung Evil, der mich nach diesem Sturz auffangen wird.
Ich hörte von oben einen Schrei. Ein Schrei des Verderbens. Doch es war nicht der meine. Die Stimme war mir nicht fremd, doch der gierige Hunger in ihr schon. An diesem Tag starben zwei Seelen. Obwohl zu bestreiten ist, ob die Eine, überhaupt eine war.


Epilog



“Wir haben uns heute hier versammelt, um einer geliebten Person die letzte Ehre zu erweisen! Wanda starb…”, so redete der Pfarrer in seiner monotonen Priesterstimme meine Grabrede. Alle Menschen, die mich geliebt hatten, waren gekommen. Wirklich alle. Mom, Dad, Phil und sogar Any und natürlich meine restliche, sonst verschollene Familie. Nur einer fehlte. Dan. Daniel.
Ich sah, wie der Sarg in die Erde eingelassen wurde. Meine Mom weinte so viel, dass man mit ihren Tränen das Meer auffüllen könnte. Ich hätte sie gerne in die Arme genommen und gesagt, dass es nicht ihre Schuld war und alles gut werden würde, denn sie hatte sich in den letzten Tagen Selbstvorwürfe gemacht, die allein schon für einen Suizidversuch ausreichen würden. Dad holte sich auch gerade ein Taschentuch aus der Jacke. Dabei blitzte eine Flasche aus. Ein Flachmann. Er trank, seitdem meine Leiche aus dem Wasser gezogen wurde und bei mir Selbstmord, als Todesursache, festgestellt wurde. Ich hätte ihm gerne gesagt, dass es mir gut ginge und ihm mit einem Kuss auf die Wange, als kleines Ablenkungsmanöver, den Alkohol weggenommen. Phil hatte ich schon lange nicht mehr lachen hören. Obwohl ich sein Lachen doch so liebte. Er ging oft zu den Klippen. Meinem Todesort. Er trat für meinen Geschmack zu nahe an den Rand des Abgrundes. Ich hätte ihn gerne zurückgeschubst und ihn ein letztes Mal auf seine Lippen, die das schöne Lächeln bildeten, geküsst.
Über mein Grab wurde Sang gestreut. Ich sah auf den Grabstein, dort stand mit geschwungener Schrift ins Gestein niedergeschrieben:

Wir haben alle eine gemeinsame Zukunft!

Ich musste über die Ironie in den wenigen Worten lachen. Tränenüberströmt. Meine Augen brannten vor Kummer, den ich gesehen und erlebt hatte. Dieser eine Satz enthielt eine Versprechung und nicht nur eine Vorhersagung. Doch nicht alle Versprechen kann man einhalten. Was aber nicht heißen soll, dass der Tod nicht das Ende sei. Doch von meiner Geschichte ist es das gewiss.


Impressum

Texte: Das Copyright liegt bei mir und ich bitte euch, das zu respektieren. Euer Engel
Tag der Veröffentlichung: 12.11.2010

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