Blondine mit Biss
Prolog
"Wenn du das nicht aufräumst, bevor meine Eltern kommen...dann...", ja was dann?”, dann verteile ich deine Boxershorts in der ganzen Stadt!!!”
"Du mich verstehen?!", fragte ich noch mal für Behinderte hinterher.
Ich platzte vor Wut. Meine Nerven lagen blank. Ich sah nur noch rot. Was für eine schöne Farbe. Meine Lieblingsfarbe. Aber ich muss mich konzentrieren. Wo war ich noch mal?
Ach ja, ich bin wütend und sauer. Na ja ist ja irgendwie das Gleiche. Jaha, ich bin auf 180. Der süße Typ vor mir stinkt mich einfach nur an. Ich werde ihn gleich an die Kehle springen, also das meine ich metaphorisch.
Was fällt ihm ein, jetzt auch noch mit seinen unverschämt heißen Lippen frech zu grinsen?! Die sind ja so zum Kotzen. Ich stampfte mit meinen Füßen auf. Das ging zu weit. Schließlich war ich hier Herrin in diesem Haus. Und ER ist der Gast. Da muss man sich benehmen. Und welcher Idiot kam auf den Satz `Der Gast ist König´?! Jetzt sind es schon zwei auf die ich wütend bin.
"Räääääuuuuuuummmmmmm aaaaaauuuuufff!!!"
Ich schrie so laut, das in der Küche schon die Gläser klirrten. Wow. Ich hätte selbst nicht von mir gedacht, dass ich so laut sein kann. Aber bei dem Typen ist das auch kein Wunder. Er war anscheinend genauso beeindruckt von meiner Lautstärke, denn er schien ein Hörsturz zu haben. Er regte sich nicht von der Stelle, und da er auch nicht das Chaos hier beseitigen will, mache ich nun meine Drohung wahr. Wer bin ich denn, wenn ich jeden auf meiner Nase herumtanzen lasse? Ich rannte hoch in sein Zimmer. Gästezimmer wohl bemerkt. Ich kramte in den Schubladen herum und nahm seine Boxershorts und dann trampelte ich wieder die Treppen runter. Er stand immer noch in dem Chaos von einem Wohnzimmer, dass ich morgens, um 5 Uhr MORGENS (wohl eher nachts) vor der Schule (ja, ich gehe immer noch zur Schule, aber nicht mehr lange) auf Hochglanz poliert, weil meine Eltern nach 2 Wochen Florida-Urlaub wiederkommen wollten. Und ausgerechnet HEUTE Nacht kamen die Austauschschüler aus Spanien an, die einen Zug früher genommen hatten.
Oh nein, wenn ich nur daran denke, werde ich noch ganz rot.
Kapitel 1
Denn in der Nacht...
...wurde ich erst mal von meinem Handy, das ich auf volle Lautstärke gestellt hatte, geweckt. Ich bin richtig aus dem Schlaf geschreckt. Der Horror. Ich brauche meinen Schönheitsschlaf. Außerdem bin ich ein Morgenmuffel (und wenn man die Putz-Aktion vor ein paar Stunden dazu zählte). Also, nicht das beste Rezept für ein Stehaufmännchen.
Ich ging jedenfalls ans Handy ran, so schnell ich konnte, damit das Klingeln aufhörte.
"Wer wagt es mich um diese Uhrzeit zu wecken?! Wie spät ist es eigentlich?"
"Acht Uhr morgens", entgegnete mir meine beste Freundin. Also noch mitten in der Nacht.
Sie erklärte mir freundlich, dass ich meinen geilen Arsch Richtung Bahnhof bewegen soll.
Also zog ich das erst Beste (war wahrscheinlich eine andere Jogginghose), was so in meinem Zimmer herumlag, an und fuhr mit dem Auto los.
Natürlich fand ich keinen Parkplatz mehr im Umkreis von 10 km. Ok. Vielleicht ein bisschen übertrieben. Aber so hätte ich ja gleich laufen können. Mir kam der Weg zum Bahnhof sogar länger vor, als der nach Hause.
Endlich angekommen, war der Bahnhof wie leer gefegt. Nur Liz, mein lästiger Wecker, stand noch da mit einem Mädchen. Das musste Alejandra sein, meine spanische Austauschschülerin. Ich stürmte auf sie zu, umarmte sie und gab ihr links und rechts ein Küsschen, als wären wir schon die besten Freunde.
"Hola, Alejandra. Me llamo Alisia!"
Oh mein Gott! Die musste was von mir gedacht haben...nachdem ich mich so stürmig vorgestellt hatte.
Liz räusperte sich. Was habe ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht. "Alisia, 1. Das ist nicht Alejandra. Das ist meine Austauschschülerin Maria. Und 2. Du siehst scheiße aus."
"Danke, für die netten Worte, Liz. Aber, wenn das nicht Alejandra ist...wo..." Ich drehte mich gerade um, weil irgendjemand auf einmal direkt hinter mir stand.
Und zwar ein heißer Spanier. "Soy Alejandro." Wow. Hat der eine Stimme. Ist das irgendein Sänger oder so. Aber was hatte er gesagt. Er ist Alejandro. Mit Betonung auf dem O. Wie ohoh. "Ich habe einen männlichen Austauschschüler?!"
"Na ich hoffe doch, dass er männlich ist. Wäre doch eine Verschwendung bei dem Aussehen", sagte Liz mit einem Zwinkern in meine Richtung. Und der Typ lächelte mich dreist an. Das war der Anfang vom Ende.
"Meine Eltern werden mich killen, wenn sie diese Sexbombe in unserem Haus sehen. Sie werden sich weiß ich was denken und mich dem Erbe entziehen. Nein. Sie werden mich in ein Nonnenkloster", wenn es so etwas gab“, stecken, ich werde für immer und ewig Jungfrau bleiben. Ich werde niiieee Kinder bekommen und schließlich einsam sterben. Und das ist alles seine Schuld." Ich zeigte mit einem Finger in Alex`, so nenne ich ihn mal, Richtung. Mir stiegen schon die Tränen in die Augen. Na toll. Jetzt bin ich nicht nur eine Verdammte, sondern auch noch eine Heulsuse.
"Jetzt reiß dich mal zusammen. Die Leute gucken schon so komisch." Ich schaute mich um. Oh nein wie peinlich. Ich stand hier fast noch im Schlafanzug, verschlafen, verheult und verzweifelt in der Mitte einer Menschenmasse, da gerade ein Zug angekommen war. Und alle wussten jetzt auch noch Bescheid, dass ich Jungfrau war. Da kam mir eine Idee. Ja. Die rettende Idee. Ich grinste. Liz sah warnend mich an. "Was auch immer in deinen kleinen, hübschen Blondinen-Köpfchen vorgeht. Nein. Verstehst du. N-E-I-N."
"Ach bitte. Du weißt doch gar nicht was ich vorhabe." Ich machte einen Schmollmund und ganz große, flehende Hundeaugen.
"Komm jetzt nicht mit der Masche. Ich kann es mir schon denken. Nein. Du hast doch bestimmt irgendeine verrückte Idee."
"Nicht verrückt. Also...wir beide haben doch AusTAUSCHschüler", ich betonte das Tausch, “also können wir sie doch AUSTAUSCHEN."
"Ich wiederhole mich nur ungern. NEIN."
"Bitte."
"Nein."
"BITTE."
"NEIN."
"BIIIITTTTTEEEE."
"NEEEEIIIIINNNN."
"Por favor."
"No."
"Nein."
"Doch. Scheiße, das war gemein von dir, aber ich meine: Nein."
"Och manno."
Liz ging mit Maria zu ihrem Auto, weil in einer halben Stunde die Schule anfing (wir hatten heute etwas später :) Also musste ich Alex wohl oder übel mitnehmen...ich konnte ja auch nicht sagen: Hier hast du Geld, nehme den nächsten Zug und fahre dahin wo du hergekommen bist...sooo gemein war ich ja doch nicht.
Wir gingen schweigsam zu meinem Auto. Na ja, meine Spanischkenntnisse waren auch nicht die besten.
Im Auto konnte ich ihn nun mal in Ruhe näher betrachten. Er war braungebrannt, groß, muskelbepackt, hatte einen Waschbrettbauch, maskuline Gesichtszüge, sinnliche Lippen, schwarze, verwuschelte Haare, fast schon schwarze Augen, einen knackigen Hintern (nicht, dass ich da so genau drauf geachtet hätte) und einen lässigen Kleidungsstil. Was ja auch etwas über seinen Charakter aussagte. Er war der perfekte Mädchenschwarm. Nicht, dass ich darauf stehen würde.
Leider bemerkte er meine Blicke, doch heute wird mir nichts mehr peinlich sein.
So. Und nun stehe ich hier im Wohnzimmer mit seinen Boxershorts in den Händen. Und er steht vor mir nur mit Jogginghose bekleidet, sodass ich freien Blick auf seine breiten Schultern und seinen flachen Bauch habe. Ein atemberaubender Anblick.
Aber das Wohnzimmer sah eher atemraubend aus, denn während ich schön brav in der Schule hockte, hat er hier anscheinend eine Sexorgie veranstaltet. Denn überall lagen Kondome, BHs, Slips und die ganzen Möbelstücke waren umgeschmissen worden. Und Alex sah mich unschuldig an. Dieser verfickte Arsch. (Keine Ahnung woher ich das jetzt nahm, aber meine Wut kehrte wieder zurück.)
Ich rannte auf die Straße und hängte die erste Boxershorts über ein parkendes Motorrad (hübscher Schmuck, muss ich sagen...hihi), dann warf ich die nächste hoch, die irgendwie im Fluss landete. Ich hörte Alex schon hinter mir spanisch Fluchen. Eine schenkte ich einen Obdachlosen am Straßenrand (der kann sich freuen). Also das machte wirklich Spaß. Ich kicherte vor mich hin. Meine Wut war nun ganz verflogen. Ich drehte mich um. Eine hatte ich noch übrig. Das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss. Alex stand 20 Meter von mir entfernt und sah mich entsetzt an. Ja schon beinahe geschockt. Der Arme, der tut mir aber leid (wer es nicht kennt, das ist Sarkasmus). Ich hob langsam den Arm an, um die Spannung zu erhöhen. Ihr müsstet sein Gesicht jetzt sehen. Nun hielt ich den Arm über einen Gully, der wegen Bauarbeiten offen war. Unten hörte ich die Bauarbeiter arbeiten. Ein unangenehmer Geruch stieg von unten herauf.
"No querida." Süße, er nannte mich einfach so SÜÜße. Das brachte das Fass zum Überlaufen.
"No comprendo, amigo." (Hier mal übersetzt: Ich habe keine Ahnung von was du da faselst) Mit den Worten ließ ich die Boxershorts mit den roten Herzchen (ja ihr habt richtig gelesen ROTE HERZCHEN) fallen. Tja adíos amigos...
Kapitel 2
Ich bekam einen Lachkrampf, sodass ich nicht mal gerade stehen konnte. Das müsst ihr auch mal machen, wenn ihr solche Probleme mit Männern habt wie ich.
Ohoh. Jetzt war der gnäädige Heer aber sauer. Irgendwie hat er es geschafft, mich auf die Arme hoch zunehmen und irgendwohin zu tragen. Ich konnte weder sehen wohin, noch mich wehren, da ich mit Lachtränen in den Augen mich panisch an seinem Hals klammerte. Ich kam mir irgendwie idiotisch vor von einem starken Mann (warte, habe ich gerade Mann gesagt? ein kindischer Idiot trifft es wohl eher) getragen zu werden wie ein Baby. Und ich haaasssee es, wenn man mich für eine blöde, kleine Blondine hält.
"Heeeyy!!! Arschloch, lass mich runter, oder ich schreie ganz laut nach Hilfe!" Wow. Er schien auf den Namen Arschloch wirklich zu hören, denn er ließ mich los, aber nicht im trauten Heim. Sondern im Park der Stadt. Ja, hier gibt es einen Park mit Bäumen und Grasflächen wie auf einer wir uns gerade befanden.
"Ich will nach Hause!", bockte ich rum, wohlwissend, dass er mich nicht verstand. Ich drückte noch eine Träne hervor (bin ich nicht eine brillante Schauspielerin?). Manno, liegt es an mir, oder hat heutzutage niemand mehr ein weiches Herz, wie ich eins habe? Also an mir liegt es glaub ich nicht.
Auf einmal hatte er sich über mich gebeugt.
"Wenn das eine Anmache werden soll. Da habe ich schon bessere erlebt." Ich versuchte ein bisschen Abstand zu gewinnen, doch zwei starke Arme hatten mich links und rechts eingeschlossen.
"Mi venganza será dulce como tú."
Wow er konnte mehr als zwei Wörter sagen, ich bin ja so stolz auf dich, braves Arschloch. Und jetzt versuche es noch mal in meiner Sprache.
"Keine Ahnung, was du da wieder von dir gibst."
Oh nein, er kam immer näher. Doch auf einmal wurde Arschloch etwas auf den Kopf geschlagen. Ich blinzelte verwirrt.
"Ihr freches Pack, müsst ihr ES in einem öffentlichen Park machen, vor einem Kinderspielplatz."
"Was denn machen?", fragend schaute ich die alte Omi an, die Arschgesicht anscheinend mit ihrer Handtasche eine übergezogen hatte. Hihi, hat er ja auch verdient.
"Ach sie meinen: SEX." Jetzt ging mir ein Licht auf. Ich bekam wieder einen Lachanfall, ICH und der Idiot. ER und ICH.
"Sie dachten wir würden es hier gleich wild treiben?" Ihr müsstet sehen wie die beiden mich verständnislos anguckten. Vollpfosten (ja mir fallen immer abgefahrerene Sachen ein), weil er nada versteht und die Omi, weil ich mir hier einen ablache. Ich verstehe mich ja selbst kaum...
Mit einem weiteren Schlag auf seinen Kopf ging die Alte kopfschüttelnd weiter.
"Alte Schachtel, ein Schlag hätte doch auch gereicht!" Nicht, dass ich mir Sorgen um beschädigte Hirnzellen machen würde, denn wo nichts ist, kann ja auch nichts beschädigt werden, aber nur ich durfte Dummkopf ärgern.
"Das habe ich gehört, junges Fräulein!"
"Ohoh, wir sollten lieber verschwinden!"
Ich wollte mir das Alte Schachtel eigentlich verkneifen, aber es lag mir so auf der Zunge.
Das erinnert mich an den Abend an dem ich mein erstes Erbe los war...
...es war letztes Weihnachten. Ich packte voller Begeisterung meine Geschenke aus. Das eine war von meiner Uroma.
"Alte Hexe, ich bin 18, d.h. ich hasse selbstgestrickte Pullover mit der Sesamstraße drauf..." Ich merkte erst was ich sagte, als meine ganze Verwandtschaft mich böse ansah.
Ich versuchte mich mit `Aber der Pulli ist wirklich hässlich, schon die Farbe...rauszureden, was mir aber nicht gelang. Und das erste Erbe war weg. Seitdem redet sie nicht mehr mit mir.
Mein zweites Erbe war finite, als mein Opi, wegen mir, mit einem Herzinfarkt an Silvester ins Krankenhaus geliefert werden musste. Ihr wollt gar nicht wissen was passiert ist. Ich sage nur ein Wort: Böller und ich. Ok. Das waren zwar 3. Aber es geht ihm gut (auch wenn er jetzt im Rollstuhl sitzt). Er lebt noch.
Zu Hause angekommen, ging ich gleich ins Bett...
Am nächsten Morgen wurde ich wieder von meinem beschissenem Handy geweckt. Nein es ist nicht beschissen. Aber wo liegt es nur? Ahh, auf dem Schreibtisch.
"Ihhhh, igitt. AAAALEX!" Wo ist dieses Arsch? Ich mach ihn kalt. Er hat mein geliebtes Handy in ein Kondom gesteckt. Igitt. Ich hoffe es war nicht benutzt...
Ich nahm mir einen Stift und streifte das Kondom ab und schmiss es samt Stift in den Müll.
Dann schlich ich in sein Zimmer und wühlte in einer Schublade (jetzt denkt nicht, dass ich das bei jedem tue) und wurde fündig.
"Hahahahaha!", lachte ich böse, während ich die Kondome mit Wasser füllte. Dann holte ich mir ein Besenstiel und befestigte daran die Kondome (die wohlgemerkt XXXXXX...L groß waren). Einer meiner BHs sorgte für den richtigen Halt. Nun war meine Wasser-Kondom-Alex-Scheuche fertig. 2 Beine, 2 Arme, Brüste und einen Kopf. Die Alex-Scheuche legte ich dicht neben meinem Opfer. Ich hätte beinahe losgelacht. Doch dann bewegte er sich. Irgendwie sah er ja süß aus, wenn er schlief. Dann legte er einen Arm auch noch über meine Attrappe. Perfekt. Bitte lächeln. Ich schoss ein Foto. Das werde ich vergrößern lassen und überall aufhängen und ins Internet stellen. Mhuhahahaha. Bin ich böse.
Ich wollte gerade die Treppen runter gehen, da hörte ich wütendes Knurren. Ich zuckte zusammen. War ich zu weit gegangen? Nein. Der Anblick war alles auf der Welt wert. Vor mir stand ein pitschnasser Alex mit einem XXXL Kondom im Haar... Ich lachte mich krank.
"Sag Käsekuchen!" Ich hielt mein Fotohandy ohne Kondom hoch.
Da stürzte er sich auf mich. Das meine ich wörtlich. Doch natürlich hat er nicht nachgedacht(so was konnte er gar nicht), denn hinter mir war die Treppe. Wir fielen und fielen. War die Treppe schon immer so lang?! Ich schrie auf. Eine große Hand schloss sich schützend um meinen Kopf.
Mit einem Rums kamen wir unten an.
"Aua, mein Arsch tut weh!" Aber sonst ging es mir gut. Auf einmal klingelte mein Handy, das ich immer noch in der Hand hielt.
"Mensch, du bist schwieriger zu erreichen, als Taylor Lautner persönlich! Du hast eine Freundin, die dich braucht..."
"Liz!!! Sorry, aber ich sitze hier gerade auf Alejandro..."
"Du tust was? Na endlich, ich bin ja so stolz auf dich, ich dachte schon, du würdest wirklich Nonne werden. Ich freue mich für dich. Bei mir läuft es gerade nicht so gut...ER HAT SCHLUSS GEMACHT!!!"
"Was, er hat Schluss gemacht. Dieser Wichser! Ich habe doch schon immer gesagt, dass er ein Arsch ist...Von wem reden wir hier eigentlich?"
"Na Timothy!"
"Wer?"
"T-I-M!"
"Kenn ich nicht!"
"Der aus dem Chat!"
"Du warst mit der Knalltüte zusammen!?" Ich schlug mit der Hand auf den Boden, bzw. dann wohl auf Alex` Brust. Sorry, das tut mir ja sooo leid!
"Du hast Recht."
"Womit?"
"Du bist ein Genie!"
"Na endlich erkennt das mal einer."
"Ich schnapp mir irgendeinen Typen und spring mit dem ins Bett. Was du kannst, kann ich auch tun. Wir gehen morgen in eine Bar. Bring Alejandro am Besten mit!"
"Ähem...Liz?" Sie hatte einfach so aufgelegt.
Kapitel 3
Nachdem ich völlig überrumpelt und noch leicht gestört von dem Telefonat auflegte, riss mir Alex-Arschloch das Handy aus der Hand, gab mir einen kleinen Kuss (diese kleine Berührung unserer Münder war so sanft und liebevoll...bei dem hackt es wohl, MICH einfach so zu küssen...) und dann verschwand er in seinem Zimmer mit MEINEM Handy.
"Gib mir mein Handy wieder!" Ich stand auf und rannte ihm hinterher. Ich hörte noch seine böse Lache und sah wie er mir den Vogel zeigte (aha, diese Geste gibt es also auch in Spanien). Also wenn wir nicht mit Worten weiterkommen, dann versuche ich es auch mal mit einer netten Geste. Ich zeigte ihm meinen Lieblingsfinger. Der da in der Mitte. Doch er schlug nur die Tür zu und verschloss sie dann. Mist.
Das Klingeln des Haustelefons unterbrach meine Idee die Tür einzutreten wie es in Filmen immer gemacht wurde. Ich ging ran und erschrak mich fast zu Tode, als ich die Stimme meiner Mutter hörte. Ich hatte nämlich eigentlich Liz oder so erwartet.
"Kind, ist alles okay bei dir?!" Hörte ich da wirklich Panik in ihrer Stimme? Hat sie etwa erfahren, dass mein Austauschschüler ein ER war?!
"Mom, ich kann dir alles erklären..."
"Nein, ich muss dir etwas erklären..." Ohoh.
"Du hast dich doch bestimmt gewundert, warum wir noch nicht zu Hause sind..." Naja, eigentlich nicht, mir war dass nämlich gar nicht aufgefallen. Ich hatte meine Eltern völlig vergessen, aber das mussten sie ja nicht wissen.
"Ich komme hier schon klar, aber wann kommt ihr denn nun?" Ich spiele mal kurz die verantwortungsbewusste, sorgenvolle Tochter.
"Unsere Flüge wurden gestrichen und anders werden wir hier auch nicht wegkommen, denn hier ist die Hölle los. Tsunamis überfluten die Küsten und Hurrikans verwüsten das Innenland. Hier sieht es aus wie der Weltuntergang. Aber mach dir keine Sorgen. Wir finden schon eine Möglichkeit zurück zu kommen..." Dann wurde die Leitung abgebrochen. Ich hörte nur noch ein Rauschen. Fassungslos setzte ich mich auf den Boden. Sollte das ein Scherz sein? Ich schaltete den Fernseher an, dort liefen gerade die Tagesnachrichten. Ich hörte kaum der Nachrichtensprecherin zu, ich sah nur die Bilder. Die Bäume bogen sich hin und her, Autos wurden durch die Luft geschleudert, Leute wurden in ihren Häusern verschüttet... Jemand hinter mir schaltete den Fernseher aus. Alex. Ich hatte gar nicht bemerkt wie mir die Tränen über die Wangen liefen. Er umarmte mich von hinten und ich drehte mich um und lehnte mich an seine harte Brust. In dem Moment war er mein rettender Halt. Was würde passieren, wenn es meine Eltern nicht daraus schaffen würden. Wo würde ich landen? Ich hatte noch nie darüber nachgedacht. Niemand aus meiner Familie würde mir beistehen wollen.
Ich weiß nicht wie lange wir so standen, doch irgendjemand räusperte sich. Wir sprangen auseinander, als hätten wir uns verbrannt.
"Liz, wie bist du denn hier rein gekommen?"
"Ich weiß doch, dass du den Ersatzschlüssel immer unter die Fußmatte legst. Wir waren doch verabredet, aber wenn ihr was ANDERES vorhabt..."
"Nee, nee. Ich mache mich nur noch schnell fertig." Ok. Schnell wird es vielleicht nicht gehen meine verheulten Augen zu überschminken.
"Vamos a un bar, tú también?" Ich weiß, mein Spanisch hält sich in Grenzen, um es mal nett auszudrücken. Alex schaute mich erst ein bisschen skeptisch an.
"Vale." Das nehme ich mal als ein Ja an, was auch immer es heißen mag.
Ich sah wirklich schrecklich aus, da half nur eine Dusche. Zum Anziehen wählte ich ein pinkes, enges und KURZES Kleid. Es war trägerlos. Ich entschied mich nicht dafür mich zu zukleistern bis ich aussah wie ein Waschbär, schließlich regte das Kleid ja schon genug Aufmerksamkeit auf sich.
"Willst du jemand bestimmten damit beeindrucken?" Liz.
"Vielleicht bringt mich das Kleid ein bisschen in Partystimmung. Konnte kaum in der Nacht schlafen." Jaja, ich bin keine gute Lügnerin, doch ich wollte Liz nicht mit meinen Problemen belasten. Sie hatte ja ihre eigenen.
"Ach, warst wohl mit was anderem beschäftigt." Sollte sie doch denken was sie wollte.
Auf einmal zeigte sie wie eine Geistesgestörte auf irgendetwas hinter mir. Wohl eher auf irgendwen.
"Ach du scheiße ist der heiß."
"Das bemerkst du jetzt erst?!"
Alex trug seine Hosen locker auf den Hüften, er hatte ein schwarzes Hemd an, wo die oberen Knöpfe geöffnet waren, sodass man einen kleinen Blick auf seine perfekte Brust werfen konnte.
Auch seine Muskeln kamen super zur Geltung. Wahrscheinlich standen wir hier wie zwei pubertierende Teenager vor einem Superstar. Zunge raushängend und sabbernd.
"Dann können wir ja los!" Liz war die Erste, die sich zusammengerissen hatte. Wir liefen zu meinem Auto. Ich immer hinterher, hinter dem (Knack)Arsch. Aber ich habe ein Motto: Gucken, nicht anfassen.
Als wir vor einem großen Gebäude hielten und ausstiegen, hatte ich mich auch endlich einigermaßen zusammengerissen.
"Wo sind wir denn hier gelandet? Im Puff." War meine erste Reaktion. Die Leute, die im Umkreis von 100 Metern standen, schauten mich geschockt an. Ich war noch nie in einem Bordell, doch so stellte ich mir das vor. Gedämmtes Licht, wummernde Musik, versteckte Sitzecken und eine Bar in der Mitte des Raumes (wohl eher Saals). Die Barkeeper trugen auch nur eine schwarze Lederhose. Also kein Hemd oder so. Die Leute trieben es ja fast schon auf der Tanzfläche so eng die tanzten. Wir setzten uns an einen Tisch, von dem wir einen guten Rundumblick hatten.
Eine (auf)reizende Kellnerin kam an unser Tisch und fragte uns (nein, eigentlich Alex), was wir trinken wollten.
"Sorry, muss dich enttäuschen, aber mein Freund hier versteht kein Wort, was du hier schwafelst."
"Alisia übertreibe es nicht. Ein Cosmopolitan und zwei Wodkatonic, der eine für meine Freundin hier bitte ohne Tonic."
Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren war, aber diese Tussi hat mich schon gleich angekotzt.
Ich schaute mir mal die Leute hier genauer an. Alle waren gutaussehend und sexy. Die meisten hatten sich schon eine Type geschnappt und tanzten engumschlungen. Nur ein Typ, der bestimmt der heißeste (mal abgesehen von Alex)hier war, saß allein an einer Bar. Auf einmal sah er in unsere Richtung und kam auf uns zu.
Alex stand auf einmal auf und ging ihm entgegen. Was sollte das denn jetzt?
"Wow, Alex is in the House! Man Alter, lange nicht mehr gesehen."
"Hey Basti-Spasti! Das wir uns hier treffen."
Oh mein Gott. Plötzlich kam ich mir völlig verarscht vor. Wie konnte ich es nur nicht bemerken?! Ich stürmte auf die beiden zu. Jetzt konnte er was erleben. Nur leider ist es nicht besonders gut mit High Heels drauf los zu preschen, denn ich fiel die letzten Schritte eher und riss somit die beiden Kumpels zu Boden. Nun lag ich auf den beiden. Alex hatte einen einwandfreien Blick in meinen Ausschnitt. Und natürlich glotzte der.
"Hast du noch nie Brüste gesehen?!" Motzte ich ihn an.
"Wow!!! Wo hast du dir denn die geangelt. Die hat ja einen geilen Knackarsch." Das war dann wohl Basti, der einen Blick auf mein freies Hinterteil geworfen hatte.
"Mein Ausblick ist auch nicht schlecht." Alex!!!
Warum habe ich auch nur ein Minikleid angezogen?
Dann klatschte ich Alex eine und gab ihm einen Tritt in die Weichteile.
"Du Machoarsch! Warum hast du nicht gesagt, dass du meine Sprache sprichst?!"
"Du hast nie gefragt?" Quetschte er hervor, während er sich vor Schmerzen krümmte. Basti lachte sich in der Zwischenzeit einen ab. Oh Gott! Diese Lache geht mir jetzt schon auf den Keks! Auch ihm klatschte ich eine!
Hocherhobendem Hauptes stolzierte ich zurück an den Tisch. Die Getränke waren nun auch schon da. Ich stürzte den Wodka mit einem Schlug runter. Anscheinend hatten die beiden gehirnlosen Idioten sich von ihren Schmerzen erholt, denn sie kamen mit einem Tablett mit lauter kleinen Gläschen wieder. Noch mehr Alk.
"Was haben ein Puff und ein Bungeesprung gemeinsam?" Ich war schon etwas angetrunken, aber nur ein großes Bisschen. Die anderen lallten irgendetwas vor sich hin.
"Beides kostet 100 Euro. Der Höhepunkt ist kurz. Und wenn das Gummi reißt, hat man ein Problem." Oh man. So doll wie heute hatte bestimmt noch niemand von uns gelacht. Sebastien (so hieß er eigentlich wirklich) konnte nicht mehr sitzen vor Lachen und krümmte sich auf dem Boden zusammen.
"Na Basti-Spatzi! Was suchst du denn da unten auf dem Boden? Dein Hirn?" Jaja, wenn ich betrunken bin, habe ich lauter solche Sprüche drauf...
"Die Kleine gefällt mir, sie hat echt was drauf..."
"Sorry, aber Alisia gehört mir." Ich war zwar betrunken, aber nicht völlig weggetreten.
"Hey, mit wem ich in die Kiste steige, suche ich mir immer noch selber aus."
Basti guckte mich amüsiert an. "Noch Jungfrau, was?!"
"Stimmt." Manno Alex, ich versuchte immer zu tun, als hätte ich irgendwelche Sex-Erfahrungen, aber dank Alex wusste jetzt jeder (der ganze Bahnhof eingeschlossen), dass ich noch jungfräulich war. "Machos."
"Du bist wie bestellt und nicht abgeholt!"
Basti lachte über seinen eigenen Spruch. Oh Gott!!!
"Na wenigstens bestellt, als mitgebracht und unerwünscht!" Ha. Das verschlug ihm erst einmal die Sprache. Ich bin ja so gut. Ohjäher!
Und darauf folgte ein weiterer Lachanfall.
Langsam verließ mich die Lust hier herum zu hängen und einen drauf zu machen. Eigentlich wollte ich mich auch gar nicht amüsieren, zu mal meine Eltern vielleicht gerade verzweifelt versuchten mich zu erreichen.
"Ich will nach Hause!", quengelte ich. Ja, jetzt kam wieder das kleine Kind in mir heraus.
"Warum?", fragte Liz völlig verständnislos.
"Meine Eltern sitzen in Florida fest und da ich kein Handy habe, können sie mich gerade unterwegs nicht erreichen. Ich weiß zwar nicht, wer mein Handy haben könnte. Ich will ja keinen angucken", dabei sah ich Alex an, “und keine Namen nennen, nicht wahr, Alex?"
"Du hast einem kleinen Mädchen das Handy weggenommen, also wirklich Alex, dass hätte ich dir nicht zugetraut..." Basti wurde von einem Kreischen unterbrochen. Ich schaute Liz erschrocken an. "Was ist?"
"Ich bin gerade in einem Albtraum." Wir alle schauten in die Richtung, in die Liz schaute.
"Schau dir die Schwuchteln an. Können die sich nicht ein Zimmer nehmen. Das ist ja pervers vor den ganzen Heteros..."
"Oh mein Gott! Das ist Tim!"
"Dieses Arsch! Betrügt mich mit einem Mann!" Liz war einem Heuelanfall nahe und Basti lachte sich mal wieder einen Ast ab, als er die Situation checkte. Ich war wohl die Einzige, die in der Lage war, mir diesen Schwuchtel vorzuknöpfen.
Ich stolzierte los. Von Schritt zu Schritt wurde ich wütender.
"Du schwuler Hurensohn! Machst mit meiner Freundin Schluss und schnappst dir einen Kerl. Was fällt dir eigentlich ein?!" Oh war ich wütend. Schließlich heulte Liz MIR ja die Ohren voll. Aber sie ist ja meine beste Freundin...
Die beiden Schwuchteln schauten mich verdutzt an.
"Hab ich euch beiden beim Knutschen gestört?! Oh das tut mir aber leid, dass ich eure Party unterbreche." Jaja, das war die Stelle mit dem Sarkasmus.
"Du musst ja eine ganz schöne Stange an Geld haben, um den Burschen hier zu bezahlen, denn freiwillig würde ich mich nicht mit dir abgeben!"
"Hey ja! Deine Freundin war ja schließlich auch mit mir zusammen."
"Das hättest du nicht sagen sollen." Ich klatschte ihm eine, doch nun wurde auch er sauer.
"Du kleines Miststück!" Er schlug mich, sodass ich hin fiel.
"Hey du Wichser! Niemand fässt meine Kleine an!" Alex war gekommen. Er haute ihm eine rein, sodass Tim nach hinten flog und mit einem lauten Knall gegen die Wand schlug. Er war bewusstlos. Bedrohlich baute Alex sich auch nun vor dem anderen Kerl auf, der jedoch schnell wegrannte.
"Mistkerle!" Alex trug mich zu meinem Auto. Dieses Mal machte es mir nichts aus. Im Gegenteil, aber das musste er ja nicht wissen.
"Hey Alex! Hättest mir ja auch mal was übrig lassen können. Spaßverderber!" Basti bzw. Männer!
Basti setzte sich in seine Karre, verabschiedete sich und fuhr los. Liz wollte laufen und ein bisschen alleine sein.
Ich stieg auf der Fahrerseite ein, aber Alex wollte es mir verbieten. "Du bist viel zu betrunken."
"Ach was! Das ist mein Baby und ich werde fahren und du hast viel mehr getrunken."
Zu Hause angekommen, wollte ich wenden, um einzuparken. Ich legte den Rückwertsgang ein, dann machte es auf einmal rums. Ich fuhr aber weiter und hielt erst vor der Garage an.
"Da wollte wohl jemand mitfahren!"
"Scheiße, dass ist alles deine Schuld, du hättest mich davon abhalten sollen zu fahren. Aber wer stellt schon ein Stoppschild an eine Kreuzung? Jeder kennt doch die rechts-vor-links- oder Lady-First-Regel."
"Du meinst doch Alter vor Schönheit!"
"Wie alt bist du eigentlich?"
"Älter." Tolle Antwort.
"Und wie alt bist du?"
"18. Zieh die 1 weg und du hast mein geistiges Alter!"
Zum Glück waren meine Eltern noch nicht da, die würden einen Herzinfarkt bekommen bei dem Chaos hier. Ja. Ich war betrunken, da konnte ich nur alles positiv sehen und über das Stoppschild, das auf der Rückbank lag, drüber wegsehen.
"Bist du schon müde?" Meinte er das ernst?
"Bist du pädophil?" Das verwirrte ihn. Hihihi.
"Na ja, du bist ja schon ein alter Knacker und ich ein kleines, müdes Mädchen." Mit den Worten ging ich in mein Zimmer. Nicht dass ich die Einladung annahm, schließlich war ich betrunken. Das würde ich nämlich bestimmt morgen bereuen.
Kapitel 4
Am nächsten Tag wurde ich von einem bescheuerten Piepton geweckt.
Da ich mein Handy noch nicht wieder habe, kann es das nicht sein, außerdem klingt es anders.
Also muss es mein Wecker sein. Ich suchte mit meiner Hand nach den Schlafstörer und warf ihn gegen die Wand. Es krachte, aber das Piepen hörte nicht auf.
"Ich halte es nicht mehr aus!" Wenn das nicht mein Wecker ist, dann muss es Alex` seiner sein.
Ich stürmte aus dem Zimmer und zu Alex. Ich riss die Tür auf und gleich darauf auch das Fenster, um ihn rauszuschmeißen, also den Wecker, nicht Alex. Auch wenn mir manchmal danach zumute ist. Aber nur selten. So 24 Stunden am Tag.
Das nervtötende Gerät landete genau im Teich. Platsch!
"Kennst du die Regel nicht?!" Der Herr ist auch schon wach. Wow.
"Doch, aber noch ist sie nicht dran. Du merkst es dann schon, weil ich dann Stimmungsschwankungen habe. Aber eigentlich geht das dich nichts an!" Was denkt er sich eigentlich?
"Häh?! Was geht eigentlich in deinem Kopf vor?"
War das eine rethorische Frage?
"Glaub mir, das willst du nicht wissen. Aber sollte ich dich das nicht fragen?", der hat doch einen Knall.
"Du hast einen Knall!"
Hey! Der klaut meine Gedanken. Macho-Arsch. "Du bist doch hier derjenige, der nach meiner Regel fragt. Das ist ganz schön pervers."
"Ich versteh nur Spanisch!"
"Sorry, aber damit kann ich nicht dienen. Doch die Regel, also meine Tage oder soll ich Menstruation sagen?, geht dich nichts an. Das ist privat."
"Ich meinte eigentlich die Anklopf-Regel bevor man ein Zimmer betritt, denn das ist privat." Jetzt lachte der Depp sich auch noch schlapp! Ich wurde rot, aber diesmal vor Scharm nicht vor Wut.
Auf einmal erstarb aber sein Lachen.
"Jaaaaaaaa", das war ein lautes und eher entsetztes Ja. Ohoh.
"Hast gerade einen Orgasmus?" Jaaa, ich bin blöd.
"Was?!"
"Ja oder nein. Ich meine, ich kann vielleicht sexy sein..."
"Nein!!!" Muss der gleich so brüllen. War doch nur ein Scherz.
"Ich bin also nicht sexy?!" Ich machte große, enttäuschte Augen und einen Schmollmund. Das klappte immer.
"Doch, ich finde deine wütende Seite so was von antörnend. Zumal wenn du meinen Wecker aus dem Fenster wirfst. Das macht mich wild." Anscheinend schon. Und zwar wild vor Wut.
Wenn er wütend ist, wirkt er noch größer, aber ich hatte keine Angst.
"Soll ich das auch noch mit deinem Handy machen?" Ich schnurrte wie eine Katze.
"Du hast so schöne blaue Augen!"
Er kam immer näher und schaute mir direkt in die Augen.
"Du aber nicht!" Uhh. Das war ein Schlag. Bin ich gemein. Und eine Lügnerin. Er hatte die schönsten Augen, die ich je gesehen habe. Aber das würde ich niemals zugeben. Ich lief nach unten, bewusst, ungläubige Blicke auf mir ruhen zu haben.
Jetzt hatte ich Hunger. Gemein zu sein macht hungrig. Ich setzte mich in die Küche und aß Cornflakes. Auch Alex kam und tat so, als wäre nichts geschehen.
"Was hattet ihr zuletzt im Unterricht?" Ich konnte einfach nicht die Klappe halten. Wenigstens Smalltalk musste ich führen.
"Unterricht."
"Was für ein Zufall! Dasselbe machen wir auch gerade. Und was genau noch?"
"Stoff." Er zog die Luft scharf durch die Nase ein. Wird er etwa krank der Kleine? Ist wohl meine Schuld, wegen den Wasserkondomen. Eigentlich sollte ich ja ein schlechtes Gewissen haben, aber uneigentlich...er sollte sich wenigstens mal die Nase schnauben.
"Ahh, ich verstehe...Stoff." Nun atmete ich auch durch die Nase ein. "Koks?"
"Spreche ich gerade Spanisch oder was? Wir schniefen doch nicht in der Schule."
"Na klar." Ich zwinkerte ihm zu und kicherte los, denn auf seiner Stirn bildeten sich Falten. Es machte einfach zu viel Spaß ihn zu ärgern.
Als das Telefon klingelte, musste ich meine Spielchen aber unterbrechen, denn Liz war dran und heulte mir wegen ihrem Ex oder dem Sex die Ohren voll. Nach paar Stunden (sie hatte ENDLICH aufgelegt) war ich selber depri von ihrem Geheule. Also musste ich mich irgendwo auslassen. Und wo konnte man das am besten?
Ich klopfte.
"Fickst du gerade?", ja das bin ich.
"Warum fragst du?" Warum nicht?
"Na dann kann ich reinkommen."
"Du würdest reinkommen, wenn ich jetzt poppen würde?"
Ich öffnete einfach die Tür.
"Na klar, andere beim Sex zu zusehen, macht mich voll an." DAS IST SARKASMUS.
Ich setzte mich auf seinen Schoß und blickte like ich-will-endlich-entjungfert-werden.
Schließlich könnte es jeden Tag passieren, also dass meine Eltern wiederkommen. Was dachtet ihr denn bitteschön?
Ich rutschte näher an ihn heran, um ihn zu küssen, doch da war ein Hindernis.
"Wow", entrutschte es mir. Wie konnte er IHN nur so schnell aufrichten?
Anscheinend hatte ich mit meiner Bemerkung bei ihm eine unerweckte Leidenschaft entdeckt, denn er zog mich auf IHN. Wir waren noch angezogen!
Eigentlich wollte ich es gar nicht mit ihm treiben. Ich wollte nur ihm etwas zurückgeben, was nicht mir gehört. Nämlich den Kuss den er mir unverschämterweise gab. Und ich wollte ihn ärgern.
Seine Hose müsste doch platzen bei der Größe. Mir wurde heiß, aber nicht nur wegen Scharm (hallo, was tue ich hier gerade), sondern wegen der aufballenden Lust. Sein Penis kitzelte mich und ließ mich zerfließen. Es fühlte sich jedenfalls so an, als würde ich zerrinnen. In Wirklichkeit aber wurde ich nass (ihr wisst schon wo, da sieht man mal wieder, dass ich noch Jungfrau bin).
Auch sein Verstand schien sich verabschiedet zu haben. Er küsste wild meinen Hals, so als würde er versuchen mir die Haut abzusaugen. Ich stöhnte. Oh Mann! Ich habe gerade gestöhnt vor Lust nur weil mich jemand küsste. Ich musste in den letzten 18 Jahren ja fast vor Notgeil gestorben sein!
Ich stütze meine Hände auf seiner harten Brust ab und versuchte trotz Hosen ihn in mich aufzunehmen. Auch er begann zu stöhnen, als ich mich immer drängender an ihm rieb.
Mir war so heiß in den Klamotten.
Ich spürte wie die Naht meiner Jeans in mich eindrang und erschauderte.
Wie eine Irre ritt ich auf ihm, während seine Hände meine Brust erkundeten. Ich schrie auf, als ich meinen ersten Orgasmus erlebte. Meinen ersten!!! Wie elektrisiert fing ich an mein Tempo zu erhöhen. Ich spürte wie auch er erzitterte.
"Einen Dreier?! Na gut...aber macht nicht ohne mich weiter." Wir erstarrten in unserer Position und schauten auf das nackte Mädchen in der Raummitte. Braungebrannt. Braunhaarig. Groß. Schlank. Älter. Üppiger. Spanischer. Maria. Gerade aus der Dusche.
Wie konnte ich nur so blöd sein? Und blind? Ich meine, er ist cool, heiß, lässig...
"Jetzt ist ja dein Spielzeug da, dann kann ich ja gehen. Danke für den Zeitvertreib und den Orgasmus", sagte ich gelangweilt. Ich war den Tränen nahe. "Ich werde die Nacht bei Basti verbringen, also warte nicht auf mich." Ich wollte ihn nur eifersüchtig machen.
Ich hörte noch ein wütendes Knurren und wie irgendetwas zerbrach, aber dann war ich schon in mein kaputtes Auto gestiegen und losgefahren. Keine Ahnung wohin. Vielleicht wirklich zu Sebastien?
Kapitel 5
Ich werde zu Sebastien fahren. Also, ich hatte es jedenfalls vor. Aber ihr wisst ja, wie das ist, wenn man sich was vornimmt, klappt es meistens nicht.
Der Tag meint es nicht gut mit mir. Meine Rache werde ich wohl verschieben müssen, denn...
...als ich in die Innenstadt zu Basti fahren wollte (ja, in einen unser hellen und nüchternen Momente haben wir Adressen usw. ausgetauscht), wurde ich von der Polizei angehalten. Woran liegt es wohl, dass ich so oft angehalten werde?! Vielleicht wegen meinem sexy Aussehen?
Ok, es war kein Wunder, bei meinem demolierten Auto. Ich tat aber die Unwissende.
Also hielt ich brav an und ließ die Fensterscheibe runterfahren (mit Knopfdruck! das Auto ist wirklich mein ganzer Stolz).
"Bin ich etwa zu schnell gefahren, Süßer!"
Der Officer muss gerade mit seiner Ausbildung fertig geworden sein, also noch ganz jung, was ich ausnutzen werde. Hihihi.
"Nein Miss...ähh, deswegen halten wir Sie nicht an?"
Oh, er ist verwirrt! Ich bin ein böses Mädchen.
"Ach deswegen!" Ich zwinkerte ihm verführerisch zu. Und ja, das war zweideutig!
"Ihren Führerschein bitte!"
Meine Tasche mit dem Führerschein lag auf der Fußmatte vom Beifahrersitz! Nur mal so nebenbei erwähnt.
Ich beugte mich also runter, bewusst, dass mein Arsch für den Polizisten gut sichtbar war. Der arme Junge musste am Verzweifeln sein.
Ich musste kichern als ich sein Gesicht sah, denn nach 10 Minuten extra langem Suchen, hatte ich mein Führerschein in der Hand.
"Bitteschöön! Aber du hättest doch einfach nach meinem Namen fragen können."
Ich gab ihm meinen Führerschein, hielt aber seine Hand fest und schrieb dort eine Telefonnummer auf.
"Meine Telefonnummer!"
Natürlich war das nicht meine. Was denkt ihr denn von mir?! Ich gebe doch nicht wildfremden Leuten mal meine Handynummer?!
Nein, es war die von Alex. Der wird sich wundern!
Der Officer verschwand, um meinen Fahrschein wahrscheinlich zu kontrollieren.
Ich drehte mich um, um meine Tasche vorzuholen, da räusperte sich jemand hinter mir.
"Du bist aber flink, Süßer!"
Ich wandte den Kopf wieder dem Officer zu, doch es war nicht derselbe junge Typ wie vorher. NEIN! WIE PEINLICH!
Vor dem Fenster stand ein Anfang-60-jähriger-alter-Sack. Jaja, ich weiß, Respekt vor den Alten...blahblahblah.
"Sie haben aber einen ganz schönen Schaden!"
Wie sollte ich das jetzt verstehen?!
Ich wechselte den das-Einzige-was-ich-will-ist-Sex-Blick gegen den ich-bin-ein-kleines-unschuldiges-Mädchen-Blick.
"Mein Freund Alexander hatte einen kleinen Unfall. Ich wollte meinen Wagen gerade in die Auto-Werkstatt fahren, weil ich mir nicht die Abschleppkosten noch zu den Reparaturen leisten kann. Aber er ist unverletzt." Ja, es war gemein ältere Leute anzulügen, aber bei solchen Opis erwacht dann immer ein Beschützer-Instinkt.
Die Miene des Officers wurde auch sogleich weicher.
"Du musst leider trotzdem mit auf das Revier kommen, Kleine. Wir werden deinen Wagen aber in die nächste Werkstatt bringen lassen und du kannst deine Eltern informieren."
So stieg ich also aus und die Fahrt ging im Polizeiauto weiter.
Ich kam mir wirklich vor wie eine Schwerverbrecherin, als ich aufs Revier geführt wurde.
Der junge Polizist hatte mir mein Führerschein wiedergegeben und machte sich daran, eine geeignete Werkstatt auszusuchen.
Und der Alte leistete mir Gesellschaft.
"Du kannst jetzt übrigens deine Eltern anrufen."
Noch nicht abschalten, mein Schauspiel geht weiter!
Erst schluchzte ich leise. Der Opi schaute mich bestürzt an.
"Mei...meine liieben Eltern, sind in Floriida", jetzt kommen Tränen zum Einsatz, "verschwunden!"
Dann brach ich künstlich zusammen und heulte richtig los.
Nach einiger Zeit beruhigte ich mich wieder.
"Hast du denn Niemanden, der dich abholen kann?"
"Doch..." Schneuz!
"Na siehst du, hier ist das Telefon, ich lass dir mal ein bisschen alleine!"
"Danke, Sie sind wirklich sehr nett!"
"Sag doch du zu mir, ich bin Walter!"
"Ich bin Alisia!"
Dann ging er und ich wählte Alex` Nummer.
"Wo bist du?" Hörte ich eine gestresste Stimme am anderen Ende.
"Sorry, wenn ich dich beim Sex störe!" Das tut mir ja auch sooo leid!
"Wo bist du, verdammt noch mal?!" Ohoh, das war wütend.
"Sie haben mich geschnappt, doch sie erlaubten mir einen Anruf zu tätigen und da wusste ich wer mir helfen könnte?" Ich kann auch theatralisch sein!
"WOOOO BIST DUUUU?" Er ist aggro.
"Mach dir doch selber ein Kopf!" Hallo? Wo konnte ich wohl sein?
"Ich habe schon einen, da muss ich mir keinen machen!"
"Bin auf dem Polizeirevier!"
"Na endlich. Muss jetzt Schluss machen!"
"Was du machst mit mir Schluss?! Idiot! Du brichst mir das Herz! Ab jetzt kannst du deine Oma ficken!"
"Ich lege jetzt auf, denn ich bin auf dem Weg zu dir, du verstehen?"
Dann hörte ich nur noch ein Tuten.
Ich fing an zu weinen. Jaha, schon wieder. Weil der junge Polizist das Ende des Gespräches mitbekommen hatte und so übernahm ich jetzt die trostsuchende Rolle. Ich fiel dem Typen in die Arme. Er, natürlich Mann, schloss die Arme um mich und legte seine Hände auf meinem Hintern. (Sonst ließ ich mir das nicht gefallen, das musste nur mal gesagt sein.)
Dann kam auch schon Alex reingestürmt. Perfektes Timing. Man, war der schnell.
"Lass die Finger von meiner Freundin!"
Da war wohl jemand sauer!
Der Polizist sprang auch schon von mir weg, als wäre ich bissig.
Doch Alex stürzte sich schon auf ihn.
Schade, dass ihr nicht dabei seid! Er schlägt doch tatsächlich auf dem Revier einen Polizisten!
"Nanana Freundchen, jetzt ist es aber gut!"
Der Opi alias Walter hat wohl bemerkt, was hier abgeht und seine Waffe gezückt.
"Lassen Sie meinen Kollegen los oder ich drücke ab!" Was hatte ich nur wieder angerichtet?!
Alex zog sein Knie an und traf voll in die Weichteile der Type, der daraufhin zusammensackte.
Dann war er auch schon bei dem Alten-Walter und nahm ihm einfach so die Waffe ab. Was erlaubte er sich eigentlich? Der hatte wirklich zu viel Rush Hour geguckt (ihr wisst schon, mit Jackie Chan).
Das alles ging so hastig, dass mein Hirn erst alles verarbeitete, als Alex mich in eine Gasse drängte und !!!stürmisch küsste!!!
Die letzten Worte, die ich noch wahrnahm waren: "Das wird eine Anzeige mit sich ziehen!"
Das war der alte Opa. Dann verfiel ich in einen Rausch aus Leidenschaft...
Kapitel 6
Ich schlang meine Arme um seinen Hals und öffnete mich ihm ganz. Er legte seine Hände auf meinen Hintern (und er hatte große, starke Hände) und hob mich hoch, sodass ich meine Beine um seine Taille legen konnte. Die Hitze, die in mir aufstieg, blockierte anscheinend meine Denkvorgänge. Doch ein zufriedenes Knurren, das meinen Mund verließ, brachte mein Hirnie wieder zu arbeiten.
"Wichser!" Ich löste mich von diesem Sexgott. Wie konnte er nur?!
"Was habe ich denn jetzt schon wieder gemacht?!" Warum war ER denn auf einmal so sauer. Ich musste doch diejenige sein.
"Ich bin nicht zu kaufen! Und wenn ich es wäre, könntest du dir mich gar nicht leisten. Schließlich musst du ja noch deine Schulden im Puff und bei Maria begleichen!"
"Hätte ich mit Maria gefickt, wäre ich jetzt nicht hier. Außerdem muss ich gar nicht dafür bezahlen, wenn ich mit einer Frau schlafen will."
"Also bist du so etwas wie eine männliche Hure, ein Stricher und die Frauen zahlen bei dir. Das ist ja noch schlimmer!"
"Kannst du mir nicht einmal zu hören?! Ich schlafe mit den Frauen, wenn es mir gefällt, und die Frauen scheinen es auch zu mögen!" Oh mein Gott! Bemerkte er denn nicht, dass ich gar nicht mehr wütend bin bzw. gar nicht war. Ich steigere mich nur in dieses Thema so rein, weil ich es liebe, wenn er so wütend ist. Dann hat er so einen Blick drauf, bei dem sich manche in die Hose machen würden, aber ich lach mir innerlich so einen ab...
"Also bist du sexsüchtig oder ein Vergewaltiger, oder beides!!!" Hahahahaha. Hihihihihi. Hohohohoho. Mhuahaha. In Gedanken rieb ich mir die Hände, man bin ich böse.
"Ich bin süchtig, aber nach dir."
"Was hast du gerade gesagt?!"
"Ich bin süchtig nach dir."
"Sorry, aber ich hatte grade einen Hörsturz, WAS?"
Statt mir eine Antwort zu geben, küsste er mich wieder. Okay, das ist auch eine Antwort.
Er hob mich wieder hoch. Glaube ich jedenfalls dass er das tat. Für mich fühlte es nämlich an, als würde ich in den Himmel gehoben werden. Hoch hinaus auf eine Wolke mit der Nummer 7. Meine Glückszahl!
Als ich wieder zu mir kam (er ist wie eine Droge, wenn man einmal angefangen hat, ist es schwer von ihr loszukommen), saß ich auf seinen Schoß. Wir waren in einem Auto. Einem fahrenden Auto! Und wer fuhr?! Alex! Ja, er küsste meinen Hals, hatte eine Hand am Steuer und eine zerwühlte mein Haar. Bitte Leute, macht das nicht nach! Und erst recht nicht mit Aufsicht eurer Eltern oder so...
Als wir hielten, ging ich davon aus, dass wir zu Hause waren. Na gut, entweder wir trieben es hier und jetzt oder im Haus. Da die Nachbarn schon aus ihren Fenstern stielten, trug mich Alex hinein. Wir waren noch nicht mal auf einem Bett, da riss er mir schon das Oberteil vom Leib.
"Nun hast du auch Schulden bei mir!", nuschelte ich, während wir uns küssten.
"Ich dachte du wärst nicht käuflich?!"
"Nein, aber du ersetzt mein Oberteil."
Ich spürte das Bett unter mir. Hah. Dachte er wirklich er wäre oben und übernimmt die Führung! Pah! Da hat er nicht mit mir gerechnet. Ich veränderte unsere Lage mit einem klitzekleinen Stoß. Nun war ich oben. Das hatten wir doch alles schon einmal, aber dann wurden wir unterbrochen...
Ich machte dort weiter, wo wir aufgehört hatten und küsste ihn dabei.
"Aua! Au! AU!" Ich fiel vom Bett.
"Was hast du? Hab ich was falsch gemacht?"
Man, wie peinlich. Ich lief rot an.
"Krampf im Oberschenkel!", gab ich kleinlaut zu. Er fing schallend an zu lachen, ich wurde noch röter.
"Was gibt’s denn da zu lachen, das tat höllisch weh!"
Und er lachte weiter.
"Hast du dich endlich wieder eingekriegt?! Ich dachte, wir wollen Sex haben?!"
Ich glaube, er lacht noch lauter...
"Kommst du zu mir runter?", fragte ich verführerisch.
Und da war er auch schon über mir.
"Wenn du rot wirst, bist du soo süüß!"
Das wird er mir wohl ewig vorhalten!!! Manno!!!
Wir wollten grade zur Sache kommen, da klingelte es an der Tür. Nicht schon wieder!:(
"Lass es klingeln, mi querida!"
Er zog sich gerade das Hemd aus. Ach du scheiße ist er heiß! Sein Bauch besteht nur aus Muskeln, da traut man sich ja gar nicht, ihn anzufassen...
Und es klingelte weiheiter!!!
Ich sprang auf und zog mir sein Hemd über, um an die Tür gehen zu können (und nein, ich habe keinen Schiss), vielleicht sind es ja meine Eltern oder so.
Ich öffnete die Tür mit einem fröhlichem Hereinspaziert (so fröhlich wie man eben sein kann, wenn man gerade beim Sex gestört wird).
"Entschuldigung, aber wir wollten Sie nicht stören..."
"Ach Sie stören doch nicht!" Ich sollte echt daran arbeiten nicht mehr so sarkastisch zu klingen.
"Schatz, es ist für dich." Ich musste ja gleich die Besitzverhältnisse klarstellen, nicht dass ihr euch bei `Schatz´ irgendetwas denkt.
Eigentlich könnte ich ja jetzt verschwinden, aber das Schauspiel zwischen den zwei Polizisten, die im Wohnzimmer standen, und Alex.
"Welche Idioten stören uns beim Vögeln?! Denen hau ich eine rein!" Ohoh, das klang gefährlich.
"Aber Alex-Süßer sei mal ein bisschen höflich zu unseren Gästen!" Der Polizistin werde ich gleich die Augen auskratzen, wenn sie nicht aufhört Alex so anzuschmachten, der jetzt auch endlich da war.
Als er die Polizisten sah, wurde er anscheinend noch wütender (keine Ahnung wie das geht).
"Was wollen Sie hier?!", fragte er kühl.
"Sind Sie die Angehörigen von Ms. und Mrs. Mackenzie?"
"Ja, ich bin ihre Tochter", sagte ich überrascht.
"Von einer Tochter wird aber nichts erwähnt", sprach die Frau, aber eher zu Alex anstatt zu mir.
"Kommen Sie auf den Punkt!"
"Es tut mir wirklich leid es Ihnen sagen zu müssen, aber das Ehepaar verstarb am Montag. Die Leichen wurden anhand der Zähne identifiziert, da die Körper total verkohlt sind, weil das Hotel in dem sie waren abbrannte..." Ich hörte kaum noch zu. Ich hasse Montage! Das war doch sicherlich ein Scherz. Ich fing an zu lachen. Es war totenstill. Alle schauten mich entgeistert an.
"Wo sind die Kameras?!", fragte ich in die Runde.
"Ähem Miss, ich weiß es wird schwer werden, aber..."
"Wenn Sie mich verarschen wollen, dann wissen Sie ja wo es raus geht..."
Alex umarmte mich. Die Polizisten waren gegangen.
"Ich bin bei dir." Diese Worte waren tröstend, doch ich brauchte keinen Trost. Ich konnte es nicht glauben, dass sie tot sein sollen? Irgendwie wusste ich es ja, tief in mir, hatte ich es geahnt, dass sie aus Florida nicht mehr wiederkommen würden. Ich fühlte mich so leer, sodass ich noch nicht mal heulen konnte, da nichts war.
Die nächsten Tage sprach und aß ich nichts. Ich schlief nur. Alex war in der Zeit sehr lieb. Wenn ich mal aufwachte, zwang er mich etwas zu trinken. Ich weiß, dass er sich Sorgen machte, doch was sollte ich tun?
An einem Tag wurde ich von einem lauten Knall geweckt. Die Tür wurde aufgeschlagen.
"Sebastien, sie braucht Ruhe!", schrie eine wütende Stimme von unten.
"Die kann sie haben wenn sie tot ist, aber jetzt braucht sie erstmal etwas Anständiges zu Trinken!"
Alex kam hoch und wollte Basti eine blutige Nase verpassen, doch ich ging dazwischen.
"Er hat recht, ich muss mich besaufen...und entweder ihr macht mit oder ihr schlagt euch weiter die Köpfe ein!"
"Ich hab immer Recht!" Da bildete er sich aber etwas ein.
Eine halbe Stunde später saßen wir im Auto, auf dem Weg in irgendeine Bar.
Den Gestank roch man schon aus 1/2 Kilometer Entfernung. Es roch nach Alkohol, Sex und Alkohol, Sex und Alk und Sex...genau das was ich jetzt brauchte.
Drinnen war es auch nicht viel besser.
Als der Barkeeper mich fragte, was es denn sein sollte, antwortete ich: "Fangen wir erstmal leicht an, einen Whisky!"
Nach nur 10 Minuten...
"Wow, es stimmt, man kann sich jemanden schöner saufen, Lust auf einen Quikie?", fragte ich mit einer Anspielung auf Alex. Der regte sich aber nicht auf, sondern gab mir einen Kuss. Ich fiel fast vom Hocker, aber nicht nur weil ich betrunken war.
Irgendwie waren wir jetzt auf einmal in einem Hotelzimmer. Alex war über mir und zog erst mich, dann sich selber aus.
Ich wusste ja, dass er männlich und sexy war aber so...
"Lassen wir das lange Vorspiel, wir haben genug gespielt!" Seine Stimme war nur noch ein tiefes Knurren.
Seine Zunge bahnte sich einen Weg von meinen Lippen nach unten. Meine Hände zitterten vor Erwartung. Auf das was jetzt kam war ich nicht vorbereitet. Vonwegen wir lassen die Spiele...er ärgerte mich, er fuhr mit seiner Zunge kleine Kreise auf der Innenseite meines Oberschenkels. Ich spreizte meine Beine, um ihn aufzufordern, mich zu erlösen. Und das tat er auch. Seine warme Zunge fand den Weg zu meiner empfindlichsten Stelle. Ein Kribbeln durchfuhr mich und ich stöhnte. Ich hatte meine Hände zu Fäusten geballt, um nicht laut loszuschreien. Meine Fingernägel stachen in meine Handflächen, doch ich spürte nur seine Zunge, die in mein Fleisch drang und sich wieder zurückzog.
Ich hielt das nicht mehr aus und veränderte unsere Stellung. Nun war sein Gesicht unter mir und ich hielt mich am Bettgestell fest.
Ich versuchte meine Beine noch weiter zu spreizen. Ich wollte, dass seine Zunge noch tiefer dringt und bewegte mich ihr entgegen. Doch ich war anscheinend nicht die Einzige, die am durchdrehen war, denn nun ging alles ganz schnell. Ich lag wieder unten.
"Ich will dich!", sprach er aus und drang in mich hinein. Es ist unbeschreiblich. Eigentlich sollte es schmerzen, so hart er in mich eindrang, doch ich wollte es noch härter und schneller.
Ich hatte einen Orgasmus nach dem anderen.
Unsere beiden Lustschreie erfüllten die Nacht.
Anscheinend waren wir wirklich laut, denn die Tür wurde aufgerissen und Basti torkelte herein.
Ich war gerade dabei Alex bestes Stück mit meinem Mund zu liebkosen, als Basti (auch nackt) von hinten um mich greift, und mit seinen Fingern, das tat, was Alex vorher mit seiner Zunge getan hatte. Ich löste meinen Mund auch von Alex` Männlichkeit und nahm meine Hände. Wir sind betrunken!!! Das muss ich nur noch mal sagen!!!
Ich spürte überall Hände auf mir. Keine Ahnung von wem alles. An meiner Brust. In mir.
Von hinten drückte etwas Hartes, warmes und leicht feuchtes gegen mich, was dann auf einmal in mich stieß, aber nicht dort wo immer noch die Finger drinnen sind.
Ein Schaudern nach dem anderen lief mir über den Rücken. So viele Empfindungen drangen auf mich ein. Das konnte mein Gehirn gar nicht alles verarbeiten. Mit dem Gedanken an Alex und Basti wurde ich nach dem nächsten Orgasmus ohnmächtig.
Kapitel 7
Das Erwachen...hihihi.
"Mom, mach das Licht aus!" Warum ist es denn so verdammt scheiße hell. Achso es ist Tag.
Und meine Eltern sind ja tot. Hatte ich ganz vergessen. Okay, jetzt bloß keinen Heulanfall kriegen!!! Du bist ein großes Mädchen.
Man, welches Arschloch pustet mir da mit seinem verführerischen Atem ins Gesicht?! Ich öffnete die Augen. Oh Gott, mein Kopf dröhnte!
Ach ja, ich hatte mich doch gestern Nacht betrunken wegen dieser SACHE.
Und was war dann passiert?
OMFG!
Ich hielt mir noch gerade so meine große Klappe zu, bevor ich losschreien konnte. Dann rannte ich zum Fenster, riss es auf und schrie laut:
"FFFFFFUUUUUUUCCCCCKKKKKK!!!!!!!!", mit ganz viele Ausrufezeichen, "Ich hatte einen Dreier!!!"
Die Alten dort unten schauten mich entsetzt an und murmelten wahrscheinlich so was wie: Die Jugend von heute...
Auch die Mütter zogen ihre kleinen Quengel-Schreihälse weiter, während sie ihnen die Ohren zu hielten, bevor ich noch so etwas von mir geben konnte.
Die Jugendlichen aber an der Ecke grölten los und pfiffen begeistert.
Ich schloss das Fenster wieder noch etwas verstört.
Ich zog mir meine Kleidung von gestern an (und nein, ich bin nicht nackt vor dem Fenster rumgesprungen, ich hatte mir die Bettdecke umgewickelt).
Die beiden Schlafmützen schliefen immer noch.
Ok. Was wusste ich:
1. Ich hatte einen Dreier mit diesen zwei Idioten.
2. Ich bin in einem Hotelzimmer in der Innenstadt.
3. Ich hatte gestern geilen SEX (das muss ich ja zugeben, es tut aber trotzdem nichts zur Sache).
4. und Letztens. Ich wurde gestern entjungfert, während ich betrunken war (oder weil ich betrunken war?).
Also wenn mich jemand fragt, mit wem ich mein erstes Mal hatte, sollte ich dann sagen: Alex oder Basti oder Alex UND Basti?
Ja wahrscheinlich hab ich sie auch nicht mehr alle, wenn mein größtes Problem die Antwort auf die Frage `Wer hat dich entjungfert? ´ ist.
"Alisia?!"
Oh man, das war Alex.
"Schatz?!"
Und das war Basti.
Ich hab in der Mitte von den beiden Schwachköpfen gelegen. Wie in einem Sandwich.
In der Mitte das Beste und außen das knackige, heiße...Brot. Ich musste grinsen bei dem Vergleich.
Die beiden drehten sich um im Schlaf und wollten anscheinend mich umarmen, was aber nicht geht, da ich ja hier angezogen auf einem Stuhl saß und die beiden Murmeltiere beobachtete, wie sie sich selbst umarmten(und sie sind noch nackt).
Scheiße (ach ich meinte S******, obwohl, ist ja auch egal, ich habe ja schon genug Mist erzählt), wo ist denn mein Handy, das musste ich festhalten, wie die beiden da lagen und sich fest umschlangen. Der Teufel in mir rieb sich mal wieder erfreut die Hände. Mhuhahahaha!!!
Ich suchte in den Taschen. Aha, da klingelte etwas. Mein Handy, mein süßes, kleines Handy.
Ich befreite es schnell aus Alex` Hosentasche und stürmte in den Gang, um ranzugehen. Ich wollte die beiden ja nicht aus ihrem Schönheitsschlaf wecken. Auf dem Display erschien eine mir unbekannte Nummer.
"Hola, kleiner Schatz!"
Alex schlief mit mir, obwohl er eine Freundin in Spanien hatte. Dieser Mistkerl, das. zahle. ich. dir. heim.
"Was haben Sie für Wünsche?", fragte ich verführerisch, dabei versuchte ich meine Stimme etwas zu verstellen.
"Alejandro?!"
"Also die spanische Variante." Also gut, ich gebe mein Bestes, ich hab zwar so etwas wie Telefonsex noch nie gemacht, aber egal.
"Wer sind Sie?!"
"Ich bin diejenige, die Ihnen nasse Träume beschert!", ich machte den spanischen Akzent nach, "Stellen Sie sich vor wir wären allein in einem Zimmer mit einem Bett. Ich ziehe Sie langsam aus und dabei berühren meine Hände ihre Brüste. Sanft liebkose ich sie", und nein, ich bin nicht lesbisch, “auch der Rest Ihrer Bekleidung fällt zu Boden. Sie landen auf dem weichen Bett. Ich beuge mich über Sie, meine Brüste reiben sich an Ihren, mit meinem Mund küsse ich die glatte Haut Ihres Hals`. Arriba.", ich schnurrte in den Hörer, “mit diesen Ketten", ich raschelte mit meinem Schlüsselbund, “befestige ich Sie am Bettgestell. Sie wollen die harte Tour?"
"Ich will Alejandro!", forderte die Frau am anderen Ende.
Ich holte aus dem Zimmer den Gürtel von Basti und lies ihn auf dem Flur dann wie eine Peitsche erklingen.
"Mit dieser Peitsche werde ich Sie zähmen. Venga!"
Noch ein Peitschenhieb.
"Mit meinen Händen spreize ich nun Ihre Oberschenkel. Meine warme Zunge erkundigt nun die fleischige Höhle Ihres Innern. So warm und nass", ich stöhnte in den Hörer, “Meine Fingernägel graben sich in ihre sanfte Haut. Mit meinen Zähnen kratze ich leicht an Ihren Schamlippen. Meine Zunge und auch meine Finger dringen nun in Sie ein", ich stöhnte wieder und gab einen Lustschrei von mir.
"Wenn Sie nicht sofort aufhören lege ich auf...!", die Frau war wohl mit Ihren Nerven am Ende.
"Jaa, nun lege ich wieder auf Ihnen, mein Geschlecht hinterlässt eine nasse Spur auf Ihrem Körper..."
Nun hat sie anscheinend aufgelegt.
Ich verspreche euch, so etwas habe ich noch niiieee in meinem Leben gemacht. Noch niiee.
Ich musste lachen. Was habe ich hier eigentlich gerade getan?! Na ja auch scheißegal. Hauptsache die Spanierin meldet sich nicht wieder.
Ich drehte mich um, irgendwie hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden. Und wirklich. Der Fahrstuhl war gerade angekommen. Ein alter Opi leckte sich über die Lippen und schaute mich dreckig an. Igitt! Ich bin doch keine Nutte oder so. Oder wird man eine, wenn man einen Dreier und Telefonsex hatte?
Eine alte Omi, die auch im Fahrstuhl war(die waren wahrscheinlich verheiratet), schaute den Alten böse an und schlug ihm mit ihrer Handtasche voll eins über die Rübe. Das machen alte Frauen anscheinend gerne. Mir war die Situation etwas zu peinlich, deswegen ging ich zurück ins Zimmer. Ich machte schnell ein Foto von dem süßen Schwuchtelpärchen.
Nur leider wurden die beiden von dem Geräusch wach. Hier hätten Elefanten durchs Zimmer trampeln können und sie wurden nicht wach!!! Aber von dem klickenden Geräusch des Handys, da wurden sie wach?!
Ich fing jetzt schon an zu lachen. Denn als die beiden checkten, dass sie zusammen in einem Bett NACKT aneinander geschlungen lagen, sprangen sie auf und schrien geschockt auf.
"Kommt mal runter Leute, wenigstens habt ihr keine unschuldige Frau geschwängert und ein Kind ohne Daddy aufwachsen lassen!", denn ich nehme die Pille!
"Ich glaub mir wird schlecht!" Ach armer Basti-Schatzi!!! Er rannte ins Bad.
Die glaubten wirklich, sie hätten es mit ihrem besten Kumpel getrieben!!! Lach! Mir kamen die Tränen(vor lachen).
Alex stand bedrohlich vor mir. Er wollte mir wohl wieder MEIN Handy wegnehmen.
Während er sich schnell eine Hose überzog, stürmte ich schon mal voraus aus dem Zimmer.
Alex kam schnaufend hinter mir her gerannt.
Das hatten wir doch alles schon mal. Es kam mir vor wie ein Deja-vu. Doch der Flur endete leider in einer Sackgasse. Hallo?! Hier kann doch nicht ende sein!!! Wer hat eigentlich dieses beschissene Hotel designt. Vor Schreck ließ ich auch noch mein Handy fallen.
"Ohh nein, mein Liebling!", kreischte ich.
"Was denn Schatz?", fragte Alex, der nun sehr nah hinter mir stand.
"Ich rede doch nicht mit dir, ich meinte mein Handy!", sagte ich, als wäre das selbstverständlich.
Ich bückte mich, um mein Handy aufzuheben.
"Was ist das?"
Ich drehte mich um.
"Was?!" Keine Ahnung, was der jetzt schon wieder hatte.
"Das da!" Er zeigte auf meinen Arsch.
"Mein knackiger Arsch, was sonst?"
"Du hast ein Arschgeweih?"
"Oh ja, das sollte mich eigentlich daran erinnern nicht mehr so viel zu trinken. Ich hab’s mir nämlich stechen lassen, als ich blau war", antwortete ich gelassen.
"Das ist sexy!"
Ich fands auch voll cool, es ist nicht so groß. In der Mitte ist ein Herz, das von vielen Verschnörkelungen umgeben ist. Alles ist in Schwarz-Lila-Blau-Tönen gehalten.
"Meine Eltern sind voll ausgerastet, aber na ja, wegmachen ist ja auch schwer...aber Liz, die hat’s find ich schlimmer getroffen, sie hat sich als sie betrunken war, sich piercen lassen. An einer sehr intimen Stelle, wenn du weißt was ich meine?"
"Es ist hot. Aber zu heute Nacht...", er wollte sich mein Handy schnappen, aber nein mein Freundchen, das ließ ich nicht zu. Ich steckte es mir in meinen BH. Ha!
"HDGDL!", ich streckte ihm die Zunge raus.
"Ich hab dich auch lieb."
"Häh?" Was will der denn.
"Na hdgdl ist doch hab dich ganz doll lieb!" Wow das hätte ich jetzt nicht gedacht.
"Du meinst wohl eher Hab Dich Gedisst Du Loser!" (Keine Sorge, an euch Süßen schreib ich nur Hab-Dich-Ganz-Doll-Lieb-HDGDLs.)
"So und jetzt gib mir das Handy und sag mir, was gestern Nacht wirklich passiert ist?"
Kapitel 8
Mir lief ein warmer Schauer über den Rücken.
"Man, bei deinem Blick fühle ich mich total nackt!"
Er grinste schief.
"Du willst also wirklich wissen, was gestern alles passiert ist?!"
Er nickte.
"Naja, du bist mit Basti auf ein Zimmer gegangen und es war anscheinend ganz schön wild bei euch. Und ich muss es wissen, denn ich hatte ein Zimmer nebenan!" Ich gebe doch nicht freiwillig zu, mit den beiden Schwuchtel-Wichsern gepennt zu haben. Der spinnt doch!
Er schaute mich misstrauisch an.
"Ach ja, in meinen Erinnerungen ist etwas ganz anderes passiert?! Ich sage nur: DU und ICH!"
War das eine Frage?! Ok. Dann gebe ich mal auf seine bescheuerte Frage eine bescheuerte Antwort.
"Das musst du geträumt haben!" Wenn das nicht souverän war...und jetzt sollte ich hier abhauen, sonst müsste ich lügen und ich weiß nicht, ob ich das unter seinen Blicken aushalten würde.
"Ach ja, und woher sollte ich das hier haben?!"
Oh Mann!!! Jetzt hatte er ein siegessicheres Grinsen drauf. Und da hielt er auch noch das Beweisstück hoch. Meinen String!!! Wie konnte ich ihn nur vergessen haben!!! Scheiße!!! Jetzt heißt es: Abstreiten.
"Woher willst du wissen, dass der von mir ist?! Vielleicht ist der ja auch von Basti?!"
Auf einmal fing er schallend an zu lachen. Er stützte sich schon an der Wand ab, um sich nicht auf dem Boden zu krümmen vor Lachen. Ihm kamen die Tränen!!! So hab ich ihn noch NIE lachen erlebt.
"Was ist denn so lustig???", fragte ich verständnislos.
"Ich...hahaha...habe mir grade...Baaasti...im String...", weiter konnte er nicht mehr.
Jetzt musste auch ich lachen.
Zum Schluss lagen wir beide vor lachen auf dem Boden.
Auf einmal kam auch Basti.
Alex hielt den String hoch und sagte: "Zieh den mal an!!!"
Doch das Beste war ja, Basti erwiderte ganz gelassen: "Okay, gib her!"
Wir schauten ihn ganz entgeistert an.
"Das war ein Scherz, Leute!"
Jetzt fingen wir alle an!!!
Ich war voll bekifft vom Lachen, wahrscheinlich hatte ich mir das Hirn aus meinem Kopf gelacht...da rutschte mir etwas Blödes heraus, was ich immer noch 24 Stunden am Tag bereue. "Okay, ich gebe zu, wir hatten einen Dreier!" WARUM HABE ICH DAS GESAGT??? Könnte ihr mir das erklären?! Ich weiß selber nicht, was zurzeit in mir vorgeht.
Wir rappelten uns alle vom Boden auf. Mir war das natürlich voll mega super peinlich.
Doch Alex und Basti. Die waren glücklich!!! Na wenigstens die anderen!!!
"Hey yo Alter, ich wusste doch, dass wir gestern keine Schwuchtelparty hatten. So blau kann man nicht sein!", typisch Alex.
"Wir hatte auch noch keinen Dreier zusammen, wahr?!" Sie klopften sich brüderlich auf die Schultern.
Ich wusste doch schon immer, dass mich irgendjemand verarschen will, denn ich kam mir vor wie in einem falschen Film. Wann ruft denn hier mal jemand CUT?!
"Habt ihr Lust auf einen Kaffee. Ich brauche jetzt einen, mein Schädel dröhnt!", schlug Alex vor. Da war er nicht der Einzige.
Wir gingen zurück ins Zimmer, dort machte Alex Kaffee. Das ist doch der Traum jeder Frau, oder? Einen super heißen Mann in der Küche. Der Anblick war einfach köstlich.
"Wenn ich die Milch aus dem Kühlschrank hole, schaust du mir dann auch so auf den Arsch?!" Habe ich schon einmal gesagt, was für ein Idiot Basti doch ist?! Oh wenn ja, dann entschuldige ich mich für meine Wiederholung, aber ich finde, man kann es nicht oft genug sagen.
Endlich war der Kaffee fertig (genauso wie ich mit meinen Nerven).
"Man ist der Kaffee stark, mit dem kannst du ja Leichen wieder auferwecken!!!", jaaa ich habe an allem etwas rumzumeckern.
"Ich hole dir Milch und Zucker!", sagte Basti mit einem leicht erwartungsvollen Unterton.
Ich schaute ihm bewusst genau auf den Arsch. Na ja, kleine Jungs brauchen auch Anerkennung, woher haben sie sonst ihr großes Ego?!
"Und?", fragte Basti.
Was, wollte er von mir jetzt eine Beurteilung, wer den besseren Arsch hat???
"Alex hat den knackigeren Arsch!", ja ich bin gemein.
"Woher willst du das wissen, du hast ihn noch nicht einmal angefasst?", fragte Basti spöttisch. Er hielt mir seinen Knackarsch hin.
"Das brauche ich auch nicht, das habe ich von hier gesehen!" Und ja, ich liebe es ihn zu ärgern.
Jetzt war er eingeschnappt. Wie ein kleines Kind!
"Mein Schatz!", sagte Alex stolz und gab mir einen Kuss auf die Wange. Und nein, er sagte es nicht wie Gollum aus Herr der Ringe, sondern so, dass meine ganze Haut anfing zu kribbeln.
"Warum glauben Männer eigentlich immer nach dem Sex, sie wären mit der Frau zusammen?!", stieß ich leicht verärgert aus, aber nicht verärgert über seinen Kuss, sondern über mich selbst, weil ich sooo auf ihn reagiere.
"Also von mir aus kannst du schlafen mit so wie vielen Kerlen oder Weibern du willst, Hauptsache ich bin dabei!", das kam natürlich von Basti.
Alex knurrte. Jetzt wirklich! Kein Summen, sondern ein Knurren!
"Denkst du ich bemerke nicht, wie du auf mich reagierst?!" Warum müssen Männer Sachen immer verkomplizieren?! (Ich kam mir hier wirklich falsch vor, die Rollen sind doch verdreht, oder?)
"Doch ich glaube du merkst es, aber du interpretierst es falsch!" Jetzt war Alex verdutzt.
"Du kannst deinen Körper nicht leugnen!", war nur seine Aussage.
"Und ob ich das kann!" Am liebsten würde ich ihm jetzt die Zunge rausstrecken, aber einer muss ja erwachsen sein.
"Jetzt hast du zugegeben, dass es etwas zum verleugnen gibt!"
"Ach halt die Klappe und küss mich!!!" Hatte ich das gerade gesagt?!
Wow, diesmal hört er auf mich.
"Halt Leute!!! Da es hier so wie es aussieht gleich heiß wird, hole ich schnell eine Kamera. Diesmal will ich eine dabei haben!" Und schon war Basti weg.
Damit hatte er aber Alex` schönen Kuss unterbrochen.
"Wie kannst du es wagen, mich einfach so zu küssen?!", fuhr ich ihn an. (Ich leide unter Stimmungsschwankungen, okay, eigentlich leiden die anderen, die in meiner Umgebung sind.)
Ich trat ihn voll in seine Weichteile.
"Das war es mir Wert!", sagte er mit zusammengepressten Zähnen, während er sich am Boden krümmte (vor Schmerz).
Jetzt kam Basti. "Ach ihr habt schon ohne mich angefangen!", sagte er, als er Alex auf dem Boden sah.
"Ich glaube, heute wird es nichts mit dem heißen, wilden Sex. Ich will mich betrinken und vergessen, was heute und gestern passiert ist. Und ich will ALLEINE sein!", betonte ich noch mal, weil die beiden mich schon begleiten wollten.
Ich lief alleine durch die Straßen. Doch scheiße war, dass ich mich wirklich alleine fühlte (und dass ich meinen String vergessen hatte).
Alles in der Umgebung erinnerte mich an die beiden: Das Schwuchtelpärchen, das auf der Bank wild rumknutschte; die kleinen Jungen im Park, die von einem Mädchen verkloppt wurden; die alten Opis im Unterwäschegeschäft für Damen, die die Schaufensterpuppen anmachten...
Kam ich ohne die beiden nicht einmal 10 Minuten aus???
Dann kam ich an einer Bar an. Sie war noch nicht so voll, da der Nachmittag erst begonnen hatte. Doch die Zeit werde ich mir mit Trinken vertreiben. Und mir ist jetzt auch scheißegal, wohin das immer führt.
Nach weiß ich wie vielen Stunden (es kam mir jedenfalls wie Stunden vor), wusste ich nicht mehr wo oben und wo unten war. So betrunken war ich wirklich noch NIE gewesen.
Beim letzten Mal wusste ich ja wenigstens wo unten war, sonst wäre es nicht zu dem flotten Dreier gekommen!
Ich schloss einfach die Augen, um dem Wirrwarr von verschwommenen Bildern und bizarren Klängen zu entkommen. Doch leider bekam ich meine Augen auch nicht mehr auf.
Ich wachte von einer rauen Hand auf, die meinen Arm (ARM nicht ARSCH) streichelte und blickte in das Gesicht eines alten Mannes.
"Endlich bist du wach, Häschen!", sprach er.
Ich wusste ja, dass ich, wenn ich voll war, nicht mehr zurechnungsfähig war, aber so etwas hatte ich nicht erwartet. Der könnte mein Urur...großvater sein. Ich schrie auf. Das war ekelhaft. Konnte man in seinem Alter überhaupt noch einen Ständer bekommen?! Ihhh. Was machte ich mir da für Gedanken?!
Mit dem alten Sack bin ich in die Kiste gestiegen?!
Kapitel 9
"Hermann, erschreck doch nicht die kleinen Kinder so!", ertönte die Stimme einer älteren Frau.
Ach du Scheiße!!! War ich mit der etwa auch ins Bett gestiegen. Wurde ich jetzt etwa zur heterogenen Lesbe oder zur bisexuellen Nutte?!
Na ja, ich hatte ja schon Telefon-Sex mit einer Frau...da hat DAS noch gefehlt.
"Scheiße!", stieß ich aus.
"Wo?", fragte mir eine all zu bekannte Stimme. Basti.
"Hahaha, sag bloß nicht, wir hatten auch Sex?!" Nun wurde ich wirklich panisch. Wir hatten ja eine richtige Sex-Orgie veranstaltet!!! Jetzt fehlte nur noch, dass Alex kam.
Und er kam!!! Jetzt war das sexsüchtige Trio also komplett.
Als er mein Gesicht sah, sagte er gelassen: "Beruhige dich!"
Ich sollte mich beruhigen?! Ich hatte einen Fünfer, wenn nicht sogar mehr Leute dabei waren!?
"Wir sitzen in einem Flugzeug nach...", wollte er erklären, doch ich ließ ihn nicht.
"Dann haben wir alle also im Flugzeug...?!"
Das ist mein schlimmster Albtraum!!! Und ich dachte schon, die beiden Hirnies neben mir wären der Albtraum aller Albträume!!!
Doch als ich an mir runter sah, bemerkte ich, dass ich voll auf dem Schlauch stand. Ich hatte nämlich meine Klamotten an!!! Und das erklärt doch alles, denn wenn ich breit war, hätte ich es niemals geschafft meine Sachen wieder anzuziehen!!! Ich musste über meine eigene Schwerbegriffligkeit (gibt es dieses Wort überhaupt) lachen. Da die anderen sowie so nichts verstanden haben, ersparte ich mir auch das Rotwerden.
"Ich hole dir einen Kaffee!", erklärte sich Alex bereit. Na gut, wenn er will, dass ich noch hibbeliger werde, weil ich einen Koffein-Schock erleide...seine Schuld. Seit wann gibt es eigentlich in einem Flugzeug Selbstbedienung?! Na ja, wahrscheinlich suchte er eine Ausrede, um mit der Stewardess zu flirten. Dieser Gedanke bereitete mir einen Stich in der Brust, deswegen verwarf ich ihn, um meine eigene Gesundheit besorgt...
Doch ich merkte, dass ich noch ganz gut dran war, obwohl ich beinahe einen Herzinfarkt bekommen habe, wegen der Sachen mit der Sex-Party, denn Basti sah kreidebleich aus.
Okay, entweder ich flirtete mit dem alten Knacker neben mir oder ich beschäftigte mich mit dem kranken Basti.
Dann also Basti, denn ich glaube krank war er weniger schlimm.
"Du hast Höhenangst?!", fragte ich Basti überrascht, als ich seine Hände sah, die sich an den Sitz klammerten. Sonst tat er doch immer sooo stark und männlich!!!
Er brachte nur ein Nicken zustande. Oh mein Gott!!! Wenn er seine Sprache nicht wieder fand, war das ein schreckliches Zeichen. Genau so wie wenn ich nicht mehr quasselte.
Da es auf einmal so still war und ich die Stille nicht aushielt, fragte ich ihn: "Wie heißt du eigentlich mit Nachnamen?"
"Warum willst du das wissen?!", fragte Basti zurück.
"Also ich war mit dir im Bett, da kann ich ja wohl fragen, wie du wirklich heißt, außerdem wenn wir heiraten, will ich doch wissen, wie ich dann heiße!", erklärte ich ihm meine Absichten.
Und er verschluckte sich an seinem Wasser und schüttete den Rest auf seinem Schoß aus. Das sah ja auch lol aus, ein nasser Fleck genau da... Aber wenigstens lachte er und hatte für einen kurzen Moment seine Angst vergessen, das wollte ich doch nur.
"DU... und ICH...zusammen!" Er lachte wieder.
"Was ist denn daran so lustig?", fragte ich beleidigt.
"1. Ich hatte noch nie eine Beziehung, die länger als eine Nacht ging.
2. Würde Alex mir den Kopf abreißen.
Und 3. Du würdest mich schon allein wegen meinem Namen nicht heiraten wollen!", erklärte er. (Ich würde auch so ihn nicht heiraten...auch wenn er gut aussah, geil ficken konnte...)
"Warum? Heißt du mit Nachnamen Schlampe, Schwuchtel, Scheiße...?" Ich lachte mich halb schlapp bei den Namen. Warum fangen solche Wörter eigentlich immer mit Sch- an?! Hm, keine Ahnung...
"Hier dein Kaffee! Er heißt übrigens mit Nachnamen Pampas!", sagte Alex mit einem gemeinen Grinsen auf seinen unverschämten Lippen. Pampas!!! Wie die Windeln!!!
Er setzte sich zwischen Basti Pampas und mir.
Ich bekam einen Lachanfall. Alex und ich lachten so laut, dass es durch das ganze Flugzeug schallte. Wenn ich nicht gleich auf Toilette gehe, dann habe ich auch so einen nassen Schoß wie Basti Pampas...
Als ich von der Bordtoilette wieder kam, machte sich eine Stewardess an meinen Alex ran!!! Die kann was erleben.
"Wir kaufen nichts!", sagte ich, als ich bei ihnen ankam. Dann setzte ich mich demonstrativ auf Alex` Schoß. Sie war etwas verwirrt, deswegen verschwand sie erstmal.
"Kann man euch Kinder nicht einmal 5 Minuten alleine lassen?!" Das hatte ich an Alex und Basti Pampas gerichtet.
"Sie wollte mir doch nur ein Glas Wasser bringen...", erklärte Basti Pampas (Lach!!!) kleinlaut.
Und da kam die Stewardess wieder.
"Ach, wollen Sie meinem Mann etwas zu trinken bringen?!", kam ich ihr zuvor und küsste Alex übertrieben lustvoll auf die sanften Lippen.
"Nein, ich wollte ihm..." Sie zeigte auf Basti Pampas.
"Also meinem Freund!", unterbrach ich sie und gab Basti Pampas einen fetten Schmatzer auf seinen Mund.
"Der ist Ihr Freund und der Ihr Mann?! Und wer ist der hier?!", fragte die Tussi etwas mehr verwirrter und tippte den Opi an.
Ich überlegte. Als ich ihn so ansah, ging mir ein Licht auf. Dieser Hermann war genau derselbe Typ aus dem Hotel, wo das ganze chaotische Chaos seinen Lauf nahm!!!
"Das ist mein Spanner, wieso?!", antwortete ich wahrheitsgemäß.
"Und wer ist die?!" Ich schaute auf die alte Frau, auf die Schlampe zeigte. Sie saß auf der gegenüberliegenden Seite des Ganges und war Hermanns Ehefrau, die auch im Hotel war, aber auch im Park!!! Ihr wisst schon! Die, die Alex Eine übergebraten hat...
Was für Zufälle es doch gab!!!
"Das ist meine gewalttätige Stalkerin!" Das entsprach ebenfalls der "Wahrheit".
"Und was mache ich hier noch mal?" Ohhh. Hatte ich die kleine Schnepfe etwa verwirrt gemacht?!
"Sie sind eine eifersüchtige Stewardess, die mir meinen Mann ausspannen wollte und immer einen Quickie mit dem Piloten in der Pause hat!", stellte ich fest. Wo blieb der Applaus?! Der hatte ich es doch gegeben, oder?!
Ich saß übrigens immer noch (breitbeinig) auf Alex` Schoß. Der war ebenhalt bequemer als der Sitz!!!
"Na toll, das hast du ja super hingekriegt. Heute werden wir hier nichts mehr zu Essen bekommen...", beschwerte sich Basti Pampas (Gröhl!!!), als die "nette" Stewardess endlich gegangen war.
"Ach was, Sie da! Steward!!!", rief ich den Typ in der Uniform, der gerade Trinken ausgab. Ich weiß nicht. Wie nennt man eine männliche Stewardess sonst?! Steward?! Stewardessist?! Als er zu uns kam, merkte ich gleich, dass er schwul war. Schon wie er ging...
Also, wie nennt man eine männliche, schwule Stewardess?! Schwuchtdess?! Stewardtel?!
Jetzt war ich diejenige, die verwirrt war.
"Könnten Sie meinem sexy Kumpel Sebastien ein Glas Wasser bringen?!" Ich habe mir das Pampas (Grins!!!) verkniffen.
"Mit Vergnügen!", antwortete er (schwuler konnte es nicht klingen). Aber ich habe nichts gegen Schwuchteletten... Wirklich nicht! Der hier tat mir sogar einen Gefallen.
Als er wieder kam, beugte er sich zwischen Alex` und meinem Kopf rüber zu Basti Pampas (Schrei!!!). Er saß nämlich am Fenster. War ja auch typisch. Derjenige, der Höhenangst hat, sitzt am Fenster!
"Schicke Uhr, die passt perfekt zu ihrer Uniform! Sie muss wirklich teuer gewesen sein." Ich vermiet mit Absicht das Wort Schwuchtdessist oder so...
"Danke! Und ich bewundere schon die ganze Zeit ihre Halskette! Sie rundet ihr Outfit super ab", erwiderte der ... und setzte sich auf meinen Platz, der ja frei war. Jetzt hatte ich erreicht was ich wollte!
"Ja, es ist die meiner verstorbenen Mutter. Sie starb vor Kurzem in Florida wie auch mein Vater!" Mir liefen einzelne Tränen über die Wangen. Die Schwuchtel wischte sie mir weg und ich heulte mich richtig bei ihm aus. In ihm hatte ich einen neuen Freund gefunden.
Als ich mich beruhigt hatte, lästerten wir über die Tussi-Stewardess ab.
"Stell die vor, sie hatte zuvor rotes Haar und hat sich sie blond gefärbt, doch daraus wurde dieses schrecklich orange...hihihi!", erzählte mir Maxi, die Schwuchtel.
"Und dann noch ihre orangen Haare UND ihre blaue Uniform dazu LILA Schuhe UND GRÜNE Ohrringe!!! Ist die Frau blind?! Halt nein, sogar ein Blinder würde erkennen, dass diese Farben sich beißen!", fing ich an zu Lästern.
Leider musste mein neuer schwuler Kumpel wieder arbeiten und wir konnten nur unsere Handynummern austauschen (ich gab ihm meine UND Basti Pampas` (Kreisch!!)).
Wohin ging eigentlich unsere Reise? Und warum flogen wir überhaupt weg?!
Ich wollte meine Reise-Gefährten fragen, aber die waren in unserem Getratsche eingeschlafen und es war einfach zuuu süß, wie die beiden da schliefen. Ich konnte sie nicht wecken...
Kapitel 10
Auf einmal leuchtete das Zeichen zum Anschnallen auf. Was war denn jetzt los?! Werden wir gleich landen?!
Ich wollte Maxi fragen, was los war, aber der war verschwunden. Ich ging ihn suchen.
Ich weiß, ich weiß. Man sollte sich eigentlich hinsetzen und anschnallen wie jeder andere es auch tat, aber ich bin nun mal nicht wie jeder andere. Also lief ich den Gang entlang. Nirgendwo war eine Stewardess in Sicht, die man hätte fragen können. Das war schon fast unheimlich. Ja, wahrscheinlich ist das jetzt übertrieben, aber es war totenstill, obwohl sich in diesem Flugzeug eine Menschenmasse befand, erklang nicht ein Ton!!! Das ist doch so was von merkwürdig.
"Sehr geehrte Fluggäste,
hier spricht der Pilot,
ich bitte sie alle auf ihren Plätzen zu bleiben, sich anzuschnallen und die Ruhe zu bewahren. Und das ist an alle gerichtet, auch an die Blondine, die sich auf dem Gang bewegt.
Wir fliegen in ein Unwetter und es sind einige Turbolenzen zu erwarten.
Also wir bitten sie ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu verfallen..."
Da wurde die Leitung unterbrochen und man hörte nur noch ein Rauschen.
Ich kam mir ja so leicht verarscht vor. Außerdem, woher wusste der Pilot, was ich hier tat?! Waren hier irgendwo versteckte Kameras und ich war hier bei so einer Komedy-Serie?!
Und wie konnte man bei einem Flug durch ein Unwetter ruhig bleiben?! Anscheinend konnte man das, denn ich war die Einzige, die einem Anfall nahe war. Es war immer noch so seltsam still wie vorher, als wäre nichts passiert.
Was haben sie den Leuten in ihr Essen gegeben, irgendeine Droge?! Ein Beruhigungsmittel?!
Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, wieder auf meinen Platz zu gehen. Maxi wird schon irgendwo sein, man kann ja nicht auf einem Flugzeug einfach so verschwinden oder aussteigen...
Jetzt musste ich nur noch meinen Platz finden. Von wo kam ich eigentlich?! Auf einmal bewegte sich das Flugzeug ruckartig. Ich knallte voll auf den Hintern und schrie natürlich panisch auf. Alle Köpfe drehten erschrocken zu mir um, doch als sie mich als die Blondine aus der Durchsage erkannten, begannen sie sich wieder mit sich selbst zu beschäftigen. Da das Ruckeln nicht aufhörte, begann ich hektisch nach meinem Platz zu suchen. Keine Ahnung wie man sich in einem normalen Passagierflugzeug verirren konnte. Da kam mir ein Schnarchen zur Hilfe. Basti. Das war eindeutig Basti Pampas (!!!). Das Schnarchen hallte durch das ganze Flugzeug zu mir. Allein durch dieses laute Geräusch hätten wir abstürzen müssen.
Es dauerte nicht lange, da hatte ich wirklich zurückgefunden. Die beiden schliefen immer noch. Die würden wahrscheinlich auch noch schlafen, wenn das Flugzeug explodieren und in Flammen aufgehen würde. Ich setzte mich erleichtert hin und schnallte mich mit zittrigen Händen an. Ich war mit meinen Nerven so was von am Ende. Ich versuchte mich zu beruhigen, was auch nach 5 Minuten gelang, aber trotzdem stand ich noch leicht unter Schock. Und ihr wisst ja was das bedeutete. Ich musste mit irgendwem quatschen. Und da die beiden Schlafmützen immer noch im Traumland waren (ich will gar nicht wissen, was sie träumten, wahrscheinlich von einem Gruppenausflug im Puff...), blieb mir da nur noch mein perverser Opi neben mir.
"Sir, geht es Ihnen gut?" Er war nur gerade am Einschlafen und irgendwie musste ich ihn ja wecken bzw. ansprechen.
"Ja, meine Kleine mir geht es gut. Wo befinden wir uns denn gerade?"
Ich fand es abartig, dass er mich Kleine nannte. Aber woher sollte ich wissen, wo wir gerade sind, wenn ich noch nicht mal weiß, wohin wir flogen. Ich schaute einfach mal aus dem Fenster.
"Irgendwo in einem Gewitter, überall graue Wolken!" Das musste ihm als Antwort genügen.
"Oh ein Gewitter, wusstest du, Süße, dass ungefähr 5-6 Flugzeuge im Jahr abstürzen?! Und wenn wir hier abstürzen, haben wir die schlechtesten Chancen zu überleben, da wir in der Mitte sitzen und unter uns die Tanks sind, d.h. wenn ein Feuer entfacht sind wir zuerst verkohlt, bevor wir hier rauskommen", erzählte der Opi gelassen. Ich wollte das alles doch gar nicht so genau wissen!!!
Sicherheitshalber rüttelte ich Alex neben mir wach. Und tatsächlich öffnete er verschlafen die Augen.
"Wie oft stürzt ein Flugzeug ab?!" Meine Stimme überschlug sich fast.
"Nur einmal, danach ist es nämlich in alle Teile zerlegt!", antwortete er und schlief wieder ein.
"Hahaha, sehr witzig ich lach mich schlapp!"
Der Opa neben mir lachte sich wirklich schlapp. Ich hatte schon fast Angst, dass er keine Luft mehr bekommt.
"Sie haben gut lachen, Sie haben ja schon gelebt, Sie würden nichts mehr von ihrem Leben verpassen..." Ich wollte weiter drauflosschimpfen, doch da begann das Flugzeug auf einmal ruckartig an Höhe zu verlieren. Ich schrie auf, denn ich wusste, dass wir unser Ziel (welches es auch immer war) noch nicht erreicht hatte und dass das kein kläglicher Landeversuch werden sollte. Ich kam mir vor wie in einer Achterbahn (ich liebe Achterbahnfahren), doch das war selbst für mich zu fiel, da es nicht wieder aufwärts ging, sondern stur geradewegs hinunter. Das ist ein Höllenflug. Ich wusste ja, so etwas konnte nur mir passieren, aber wer rechnet schon mit einem Flugzeugabsturz. Zu Mal sie doch die sichersten Verkehrsmittel sind (omg, wenn ich an Verkehr denke, muss ich wieder an etwas ganz bestimmtes denken, Perversheit steckt anscheinend an). Ich schrie mir geradezu die Lunge aus den Hals. Mein Herz hatte sich auch schon verabschiedet, jedenfalls fühlte es sich so an, als hätte es ausgesetzt. Die Kinder einer Familie, die vor mir saß, lachten entzückt auf. Ich war die Einzige, die hier fast kollabierte.
Ich sah schon das Meer. Dann war das hier also doch keine Achterbahnfahrt, sondern eine Wasserrutsche bei der man gleich in den Tod hineinrutscht.
"ICH LIEBE DICH ALEJANDRO!!!", schrie ich laut auf. Warum habe ich das gerade rumgebrüllt?! Das lag wahrscheinlich daran, dass mein Gehirn sich auf Nimmerwiedersehen in die Karibik verabschiedet hatte. Ich schaute unsicher zu ihm rüber. Er schlief!!! Ich hatte hier gerade ein Liebesgeständnis abgelegt und er schlief friedlich vor sich hin. Auch Basti PAMPAS, der Höhen-/Flugangst hat, pennt. Nur dass diesmal der Opi laut schnarcht...
Okay, man musste das Positiv sehen (auch wenn ich lieber eine realistische Pessimistin bin), ich werde nicht als Jungfrau in den Tod gehen!!! Nur leider werde ich neben 5 1/2 Idioten sterben. Warum 5 1/2???
Alex=2Eier
Basti=2Eier
Opi=1 1/2 Eier (der eine ist bestimmt schon halb abgestorben)
Ich schloss die Augen. Schließlich blieb mir nicht mehr viel Zeit, um mich mental auf den Tod vorzubereiten. Wenn ihr das hier liest, bin ich wahrscheinlich schon tot. Na toll, ich wollte eigentlich nicht am Ertrinken sterben, sondern friedlich schlafend so wie Alex, Basti, Opi und die meisten anderen Passagiere hier. Wahrscheinlich schlief sogar der Pilot, sonst würde er die Kiste (man jetzt musste ich schon wieder an Sex denken) hier mal hochziehen.
Der Teufel tat mir jetzt schon leid, denn ich werde bestimmt in die Hölle kommen. Fragt sich nur, wen ich dorthin mitnehme. Hoffentlich nicht die nuttige Stewardess. Die Ewigkeit mit ihr zu verbringen, da würde ich lieber mit dem Teufel höchstpersönlich ficken. Bestimmt würden meine 5 1/2 Idioten auch mitmachen. Opi natürlich nur mit dem halben Einsatz.
Aber was ist wenn sich herausstellt, dass der Teufel eigentlich eine Frau ist?! Es würde mich nicht überraschen, schließlich sind oft die Frauen die Sadistischeren. Das wäre vielleicht auch gar nicht so schlecht, dann müsste ich nicht die ganze Arbeit machen. Nicht, dass es mich stören würde. Ich glaube Perversität und die Sexsucht ist wirklich ansteckend. Na ja, es gibt bestimmt ein Gegenmittel, z. B. Shoppen, das könnte ich ja mit der Teufelin gut machen...vielleicht wäre es jetzt doch nicht der Weltuntergang (jedenfalls nicht für alle, sondern nur für mich), wenn wir sterben würden. Hoffentlich gibt es in der Hölle ein Shoppingcenter, sonst wäre das katastrophal...
Info!!!
Also das heißt:
Nighters...erschaffte Vampire...gehören ihrem Meister...ihrem Erschaffer..., dafür schützen die Meister ihre "Erschaffungen" (omg, das mit Erschaffung erinnert mich an Frankenstein =P, okay zurück zum Thema). Nighters können KEINE Kinder zeugen oder gebären. Also SEX OHNE VERHÜTUNG!!! Yeah!!!
Und jetzt zu den Vampiren (also Meistern...):
Sie können Kinder zeugen oder gebären, entweder:
(Meister)Vampir+menschliche Gefährtin=FICKEN MIT Verhütung, sonst kommt die Fledermaus (jaja, statt Klapperstorch)
oder
(Meister)Vampir+(Meister)Vampirin(wie Alisia)=SEX MIT Verhütung, sonst haste einen bissigen Braten in der Röhre
Texte: Alle Rechte und Linke (ja, ich habe nicht nur Rechte, sondern auch Linke...) liegen bei mir.
Tag der Veröffentlichung: 07.09.2010
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