Hessen 38 Grad - da fallen einem die unmöglichsten Dinge ein - man trägt wieder Zöpfe und Seidenwäsche, denn Baumwolle und Spitze...pft..oft viel zu heiß - beides zusammengemixt - geht. Aber zart muss sie sein...
Wir sind vielleicht manchmal ein wenig ver- rückt, aber hier spricht der Baum zum Geäst, der Strauch zu der Blume, der Himmel zum Stern – der Mensch mit dem Menschen: ich hab dich gern; und letztendlich auch die Wäsche mit gleichgesinnten auf der Leine.
Was vorher geschah, als alles hübsch flatterig auf der Leine hing, ich wollte sie "nur waschen"...
aber hier plappert auch die Seidenwäsche in Geschichten
Seidenwäsche sollte nicht im Schrank versauern...
|
„ guck mal, schau mal!“ wedelt das zarte weiße Spitzenhöschen mit seinem Beinausschnitt dem seidig- blauen Nacht – Shorty zu und streift es zärtlich mit Begeisterung – „sie trägt uns wieder – ist das nicht toll"!
„Reg dich nicht so künstlich auf “ - brummt der kleine Seidenoverall.“ Was ist denn daran so besonderes?“ Er reckt sich verführerisch und flüstert leise: obendrüber ist auch schön..." und kichert...
„Na, lieg duuuuu mal jahrelang in einem dunklen, zwar durchsichtigen aber dennoch abgeschlossen und kläglich verwaist in einem Wäschekarton herum und langweile dich, dann würdest du Dich auch freuen, endlich – endlich herausgezogen zu werden“,...
es rümpft etwas verächtlich sein Näschen und flattert weiterhin fröhlich auf der Leine. .. neigt sich neugierig zum rosaroten Seidenblouson und fragt es: bist du auch froh und leicht du olle Feder - du bist doch längst nicht mehr - in MODE - sondern nur noch von gestern“!
Das Seidenblouson grinst und meint: „ pfth, ich hatte Glück, mich hat sie zumindest einmal im Jahr getragen, aber nun musste ich auch in die Wäsche und in der Wäschetrommel aufpassen dass ich nicht mit meinem zarten Stoff festhänge und mich verletze“.
„ Juchuuuu…wir sind endlich draußen“!...kriegen frische Luft und ein zärtliches Streicheln, dürfen uns um Hüften schwingen, den Busen küssen, ...Mihm...Kuss...Kuss...die Oberarme und Schenkel umspielen und sind glücklich und zufrieden“ - meint das weiße Spitzenhöschen und mustert neugierig die gegenüberliegende Leine.
"Wer bist du denn - du bist aber auch hübsch, kenne ich Dich"? - muss ich dich kennen, bist du neu?"
Da flattert gemeinsam in schöner Eintracht ein zart-blaues, ein rosa, ein fleischfarbenes Gedicht von Stoff und stellt sich als Hemdhöschen heraus" - Oh, - du bist beides? Ober und Unterteil"? - fragt es leise die Bodys die sich im Wind aneinanderschmiegen.
„Jo-Jo“ – sagt der weiß rosa Spitzenbody – ich werde mal als Oberteil zum langen Rock, mal als Reizwäsche getragen, mir geht’s gut, sie hat mich etliche Male aus meinem Gefängnis geholt, aber es stimmt schon, irgendwann wurde es selten und sie zog nur noch vernünftige Sachen an – „vernünftige Sachen“ - er prustet vor sich hin, „wozu sollen denn die gut sein – wir sind doch viel schöner, weicher, tragschmiegsam und federleicht!- Wir kühlen den Körper herunter oder etwa nicht?“…
„Egal – egal „- jubelt das seidig-zarte Höschen –„ Hauptsache draußen – und wieder frische Luft, schau doch mal wie weich und hübsch ich bin“ - und schon wird es von der Leine gezogen, - gestreichelt und über braune Haut gezogen – „ich darf mich wieder bewegen“ murmelt es glücklich vor sich hin…es schaut noch mal zurück zur Wäscheleine und ruft dem bunten weiten Seidenrock zu:
“ wetten – morgen bist du dran“! Plötzlich plapperten all die zarten Wäschestücke wild und heftig auf der Leine durcheinander: „ nein, du , du nicht - - ich – ich – ich -..."
Da kommt eine weiche warme Stimme von nebenan: Pscht... Ruhe - ihr Plappermäuler...STOP - Stopp - Stopp: " wer jetzt nicht still ist, kommt wieder in den Karton und wird dort wieder miteinander verbandelt"!
*
Ach nee - wer kommt denn da...! War ja wohl klar, er muss ja wohl überall dabei sein...!
Neugieriger Schlingel!
" Hey - die Seide ist mir, da wird nicht drin gekuschelt!" es ist Merlin der eben um die Ecke kommt und schaut...will er etwa auch Seidenwäsche oder denkt es gäbe Reißverschlüsse für seinen Bauch? Ich könnt`s verstehen, auch ein Kater fühlt heiß. " Du kannst zwar fühlen wie ich - aber ich schreib es auf" sage ich zu ihm...
|
Während meine Finger zärtlich über den seidigen Stoff streicheln, denke ich: der Kater hat ja recht - seidenfein zart, kühl auf der Haut, warum ziehst du die nicht öfters an?
Ich denke, ich hatte sie schlicht vergessen, vielleicht auch nur verdrängt weil sie mich an „gewisse Zeiten“ erinnern – die längst im Abseits liegen.
Wie es sich anfühlt auf dem Körper reine Seide zu tragen, das vergesse ich allerdings nie!
3 Höschen, so wolkig zart wie eine Flaumfeder, ein Seidentop mit Spitze, eines ohne- in zart hell, fast goldfarben- beige, ein Abendneglige mit Sternchen auf zarten Brommeerfarben kommt mit in meine Alltagswäsche, alles andere landet wieder in seiner Hülle- einem durchsichtigen Karton.
Von außen sieht man die zarte Wäsche und weiß was in ihm ist.
Ich konnte einfach nicht widerstehen als ich daran dachte, wie schön sich Seide unter einem weiten schwingenden Rock anfühlt.
Wie die Haare einer Frau ist auch das untendrunter für mich Schmuck. Es schmückt die Trägerin, darin bin ich eitel weil Wohlgefallen etwas ist, was ich sehr mag.
Ja - bei Seide und Leinen - auch federleichter zarter reiner Viskose werde ich einfach immer noch schwach.
- aus der Reihe Sommergeschichten - hitzig und heiß - lachende Grüße..und viel Spaß beim lesen.
© Angelface
Texte: bei Angelface
Bildmaterialien: alle Bilder privat by Angelface
Cover: Angelface (angelika Petri
Lektorat: Angelface
Tag der Veröffentlichung: 14.08.2018
Alle Rechte vorbehalten