Cover

alles anders, alles neu macht der Mai...

Inhaltsangabe? - keine...

eher ein

Vorwort

eine Geschichte in 13 Kapiteln...denn Geschichten bestehen immer aus mehreren Kapiteln..


Vor dem großen Run des Umzugs habe ich beschlossen, doch noch etwas zu schreiben.
Noch 2 Tage, dann geht es los, und so überfallen mich wie ein Sturm meine Gedanken ...
lassen mich kaum schlafen, noch weniger ruh’n

ach, seufze ich schwer
wär es doch nur
bald vorbei
ich könnte betten mein Haupt
auf fremde Laken
streckte die Arme weit aus
um all das neue Rund  um mich
richtig zu erfassen, doch dazu müsst ich erst die alten Gedanken
davon gehen lassen ...

 

In der Gegend, in die es mich hinverschlägt, entdecke ich viele Geschichten, ist damit genau der Platz wo ich, obwohl ich es vorher nicht wußte, sein will - um Neues zu entdecken.

 

Der Vogelsberg, ein Naturschutzgebiet. Einsam und abseits gelegen, voller Geheimnisse behält er viele Geschichten für sich, man muss hinausgehen um sie zu entdecken...
von all den vielen sich streitenden Gedanken die mich bewegen, malen sie hin und her unzählige Bilder in meinen Kopf.
Ich muss sie sammeln und ordnen wie die Sachen in meinen Kartons damit ich sie nach dem Umzug wiederfinde.
       Wenn man etwas älter ist, gestaltet sich eine solche weitreichende Veränderung im Leben doch etwas anders als in jungen Jahren. in der Jugend nimmt man alles etwas leichter und macht sich kaum Sorgen. Außerdem zieht man dann wahrscheinlich auch nicht mehr so oft um. Vielleicht suchen viele auf diesem Weg eine neue Identität?
Der Eine hat sie schon, der Andere sucht sie noch, der Dritte findet sie
und das vielleicht im neuen Hier.

 

Die Sicht der anderen ist vielleicht gut, aber es ist nicht deine…
Pit guckt mich an und lächelt milde“ lass sie reden“,meint er,  als er hörte, dass mir kräftig abgeraten wurde so weit in die Einsamkeit zu ziehen. Er schmunzelt vor sich hin und scheint zu überlegen,...
kennt er das etwa auch?
Ratschläge – gute und weniger gute Vorschläge prasseln auf mich nieder, " tu dies, tu das, zieh lieber wieder in die Stadt, - ich würde dies oder jenes an deiner Stelle tun," aber sie leben ein anderes Leben und der Unterschied ist, sie wissen nicht wovon sie reden, wenn sie von meinem Leben reden, ich hingegen lebe und spüre es jeden Tag.

 

Mein Blick fällt in ein hübsches kleines Meisengesicht. Es scheint mir zuzuzwitschern, "mach dir dein Leben  wie du es dir denkst und schere dich nicht um die Meinung der anderen, fliegen kannst nur du während die anderen mit beiden Beinen auf der Erde vor sich hintraben. Guck geradeaus und nach vorn, guck nicht nach links oder rechts und lass dich nicht beirren".

 

Gewisse Dinge, auch Gedankengänge kann man anderen nicht erklären, schon gar nicht wenn sie sie nicht kennen.
Vorschläge anderer kann man annehmen, sich anhören, umsetzen kann man sie nur, wenn man es selbst für richtig empfindet. Menschen sind so unterschiedlich in ihren Bedürfnissen und Ansichten.
Sich aus der verhärteten Eigenansicht zu befreien und die Toleranz zu besitzen, sich auch in die Sicht eines anderen hineinzuversetzen, scheint unüberwindlich schwierig zu sein.  Doch was ist richtig, was ist falsch. Das zu erkennen und sich dann entscheiden, lehrt einen nur das eigene Leben.

 

 

Nun bin ich sicher, weiss, da gehe ich hin. In die Höhe, mitten zwischen die Höhen des Vogelsberggebirges werde ich mich hinsetzen.
  Was ist dieses neue Gelände? Wohl ein ehemaliges Vulkangebiet. Berge, Täler, Höhen, steinig und den Winden ausgeliefert weil es sehr hoch liegt..
Berge bin ich ja gewöhnt zu steigen.
Und wie ist nun das sogenannte " Ferienhaus"  das ich mir erwählt habe, das so aussieht wie alle anderen innendrin? Klein und fein soll es werden und für mich - ganz alleine sein.
 Aber hässlich ist es innendrin.

 

 

... es gibt ja so viel zu bedenken vor dem großen Schritt!

Ich ziehe nach 13 Jahren um und kann sagen, endlich - für mich - allein.
Heim -  nicht nur Wohnung, Haus und Garten. Klein, behaglich, richtig knuffelig soll es werden. Mit Farben die in der Sonne erstrahlen.
Ich kann darin schalten und walten. Gemietet habe ich es für die nächsten zehn Jahre. Noch sieht es innendrin ziemlich abgewohnt und  schrottig aus. Es war ein länger leer stehendes Ferienhaus mit Nachtstromöfen die zwar behagliche Wärme ausströmen sollten, aber sehr teuer im Verbrauch sind.

Ich bat den neuen Vermieter mir einen Pelletsofen einbauen zu lassen wie ich ihn schon aus anderen Häusern kannte. Und nun wandle ich das Ferienhaus in ein Wohnhaus um. Eines, in dem man es warm und gemütlich an allen Tagen hat.
78 qm mit Schrägen sind es die in den angegebenen 60 qm des Mietvertrages nicht mit berechnet sind. Meins - meins, dies und ich nun eins.
Auch ein selbst bearbeiteter Garten beschloß ich, sollte es drum herum irgendwann sein. Da werde ich pflanzen, umgraben, ernten. Später soll noch ein Gartenhaus hinein.

Doch langsam kriege ich Muffesausen, es wird zeitlich eng und es kommt noch einiges an Arbeit auf mich zu, nämlich vieles, was ich jetzt noch nicht überblicken kann. Doch jetzt heißt es, ich mach es mir schön. So, wie es jetzt aussieht will ich es ja nicht lassen!


 

Das Eßzimmer, so wie es bisher zu sehen war, für, na gefühlte  +/-  10 Leute ist ziemlich scheußlich.
Meine Möbel bestehen aus viel zarterem Mobiliar. Aber klar, bei einem Ferienhaus in Benutzung von mehreren Leuten muss das wohl mit den großen Tischen so sein. Doch wie kann man für Wochen in Betten schlafen die vor ihnen schon Hunderte abgenutzt haben? Und diese Couch, altmodisch und nicht eben schön, ich kann ich mir mit der alten Einrichtung ein Bild mit viel Phantasie ausmalen wie sie urlaubsmäßig hausten, doch wie es dann bei mir aussieht -  das stelle mir jetzt schon in Gedanken vor.

An die rechte Seitenwand, da kommt Omas Vitrinenschrank mit den schönen Gläsern hin.

 

 

Danebenmein buntes Rosensofa, nicht so ein hässliches wie dieses.

 

 

 

Ein komisches Gefühl wird es wohl sein, im Haus dann alleine zu sein. Ich wohnte zwar schon immer allein, zumindest in den letzten dreizehn Jahren des Mietwohnens, aber allein und allein, mit Vermieter und zuzwein, da gibt es gewaltige Unterschiede.

 

Vor allem -  kann ich endlich Krach machen. Nein, nicht schreien, rennen und toben.
Aus dem Alter bin ich ja längst raus in dem ich heftige Partys veranstalte und die Musik aufdrehe bis die Scheiben klirren. So ein Typ Mensch war ich ja noch nie.

Bei uns im Haus - früher -  merkte ich sofort wenn einer meiner bisherigen Hausvermieter, deren habe ich ja zwei, alleine in der Wohnung waren.
Der männliche Part setzte sich an manchen Tagen gerne auf sein Trimmrad um zwei Stunden beim Trampeln zu schwitzen, schraubt damit seinen Blutdruck herunter und dreht die Lautstärke seines Gettoblasters dabei auf Lautstärke sieben.
Wenn sie hingegen  alleine unten war, änderte sich die Art der Musik, doch viel  leiser war das auch nicht.

Man  hörte Disco und auch mal Klassik ganz laut.
Im ersten Moment erschreckte mich das immer ein wenig wenn ich das hörte, denn es war zu den sonstigen Geräuschen im Haus ungewohnt, sonst hörte ich nämlich von unten meist nur die Klospülung und ab und zu das Klappen einer Tür.

Seitdem der Hund Akiko den ich so vermisste, tot ist  und nicht mehr melodisch bellte, war es oft gespenstisch still. Wenn ich nachts die Toilette benutzte, spülte ich leise und nur kurz aus Rücksicht auf die beiden, um sie unten nicht aufzuwecken, ansonsten bewegte ich mich auf dicken Strümpfen in meiner Wohnung, war also leise.

 

 Z u k u n f t s a u s s i c h t e n:

Nach dem Umzug ins neue Zuhause werde ich nachts - Geschirr spülen - , die Waschmaschine laufen lassen, das Fernsehen, Musik und Radio aufdrehen können wie ein Weltmeister, keiner kann es hören.

 "Oh, oh, hoffentlich kommst du damit klar, auch du wirst älter, da wird das Leben beschwerlich“, hörte ich schon von meinen Freunden, als sie erfuhren, dass ich alleine in ein einzelnes Haus einziehe, in dem sonst kein anderer mehr wohnt.

„Wieso?“, frage ich zurück, “andere kommen doch auch damit klar und fühlen sich wohl“!

 

Die Gegenwart.

 

Mein Blick fällt auf all diese Kisten in denen nun mein gesamtes Eigentum verpackt ist. Sie stapeln sich an der Wand des jetzigen Schlafzimmers, das immerhin um die 25qm groß ist und denke, das -  kriegst du niemals in diese neuen kleinen Zimmer, die Möbel werden dich darin erschlagen.

Mein netter Umzugshelfer  - auch ein zugereister Ulrichsteiner, fragte als erstes als ich ihn vor zwei Tagen an der Strippe hatte, „ Du,  hast du dich denn nun von einigem getrennt?“.

Auch er schien sich Sorgen darüber zu machen ob ich alles unterbringe. Als er die alte Wohnung besichtigte, um zu sehen was alles mit umzuziehen ist, war er leicht entsetzt wie viel ich mit mir herumschleppe. Es sind immerhin 3 Zimmer gewesen, in denen sich innerhalb von 13 Jahren viel ansammelte, Bad, Wohnzimmer, Eßzimmer, Küche und Gang. Dazu kommt noch der Inhalt der Gaube, da müssen wir wohl mehrere Male fahren fürchte ich.

Es wird vieles anders werden, aber ich denke, von der Umgebung her,wird es noch schöner werden als bisher und das nicht nur weil ich endlich allein bin.
Allein wohnen ( ich mochte und schätzte es immer) heißt ja auch -  ungestört zu sein.

 

Allein wohnen und leben heißt, nicht Rücksicht nehmen müssen auf andere, tun was man will, hat aber auch den Nachteil, alleine zu sein, wenn man mal jemand braucht.

Ist man eingeschneit, kommt man schlecht ins Dorf zum einkaufen und ist auf fremde Hilfe angewiesen. 
Auch das nun nicht mehr, ein ungewohntes Gefühl.

Aber ich schaue nach vorne und richte mir in Gedanken schon die drei kleinen und das große Zimmer im neuen Zuhause bildlich ein.
Zwei kleine Zimmer sind oben den Schrägen, eins befindet sich in der mittleren Etage neben der Einbauküche, ein großes Zimmer ist  unten das ich in Eß -  und Wohnzimmer einzuteilen gedenke, wenn alles so klappt wie ich es mir vorstelle.

 

Als erstes kommen all die Türen raus, die ich als überflüssig empfinde. Dies wird ein offenes Haus, offen ist’s ja sowieso weil sich eine lange geschwungene Treppe ins obere Stockwerk zieht, die Wärme soll schließlich nach oben in die Höhe steigen. Doch an den beiden oberen kleinen Zimmern sind zwei dunkle Türen, die für mich aussehen wie eher dunkle Höhlen, zumindest nicht schön, die werde ich sofort aushängen und hoch oben auf den Einbauschränken als Bodenhaftung für Koffer und Kisten deponieren. Davor kommt ein Vorhang oder eine Türverschalung, fertig und gut.

Im mittleren Stock das Zimmer, das heute noch ein Ferienschlafzimmer ist. Das gibt einen Leseschreibundfernsehraum, dort kommt ein kuscheliger schöner Vorhang an die Stelle der Tür die in den Mittelgang ragt, denn die nimmt nur Platz weg und ist hässlich.

Mein schmaler Glasschrank mit ganz viel Licht, der Katzensammlung und den schönen Gläsern darin, kommt mit in dieses Zimmer. Wo der weiße Hirtenteppich ein Zimmer ausfüllt, das weiß ich noch nicht, er ist riesengroß, ja geradezu wuchtig, aber sollte ich mich deshalb von ihm trennen?

Neeiiin, er ist das Staatsstück, wunderschön, kuschelig weich und eine Wohltat für jeden nackten Fuß. Auch ihn werde ich unterbringen. Vielleicht mit in dieses Zimmer, das würde mir gut gefallen.

Dann kommt der große Kratzbaum mit hinein, damit meine beiden Katzentiger von dort aus der Dachluke hereinkrabbeln können.  Ich kann mir das alles schon gut vorstellen, wie alles dann steht und ich es anschauen kann.

Es gibt gemauerte Steinabsätze wie Vorsprünge an der Wand entlang, die jede Menge Platz für die Bücher hergeben. Meine Katzensammlung steht dann nicht mehr nur im Glasschrank sondern auch dort obenauf und bereichern das Sammlerauge. Ein kleines Plätzchen werde ich für Merlin - Stubentiger Nummer I - leer halten, der sicherlich gerne darauf herumspazieren wird. Die Dachfenster, die ähnliche Luken haben wie mein Küchen und Badfenster hier, sind um etliches höher, da werde ich ihm wohl eine extra Leiter hinauf bauen. Eine außen, eine innen, dann kann er jederzeit hinein und hinausschlüpfen. Das wird ein Spaß für den Buben sein.

 

Die beiden Ikeabücherschränke die in den oberen Stock mit dem Balkon kommen, muss ich hinten herum an der Rückwand mit hellen Stoffbahnen verkleiden oder schicke Papyrusvorhänge daran befestigen damit mir das Ganze nicht zu dunkel wird.

Dahinter richte ich mir eine kuschelige Ecke zum Sitzen und lesen ein, mit all meinen Bücher in der Vorderfront vor der Nase. Das wird hübsch aussehen, davor der Computertisch, bereit die neuen Geschichten aufzunehmen, daneben der Schreibtisch mit den Bankgeschäften und dann werde ich wie hingegossen in meinem geliebten Ledersessel liegen, umgeben von leiser Musik und zartem Licht. Aus der geöffneten Balkontür, durch die der leise Wind weht, werde ich in die Nacht meines eigenen Gartens schauen und den Vögeln bei ihrer Morgenandacht lauschen, das aber nur, sollte ich auch dort meine Nächte zum Tage machen.

 Das Schlafzimmer mit den Einbauschränken für meine vielfältige Gardarobe kommt nach nebenan. Das richte ich mir ganz besonders mit einem Betthimmel unter der Dachschräge ein.

Hinter mir trommelt zart einer mit sanften Pfoten an das Dachgeschossfenster. Nein, Merlin, auch für dich wird sich einiges ändern, hier geht’s nun nicht mehr rein, das Fenster ist mit Kartons zugestellt.

Ich sause ins Esszimmer, knipse das Licht neben der Tür an, auch der Schalter ist zugestellt, aber da komme ich wenigstens noch heran und lasse ihn durch dieses Fenster, durch dass er flink hereinschlüpft. Ganz kalt ist sein Fell und dick aufgeplustert durch die Kälte.

Erst einmal musst du dort wo wir hinziehen drin bleiben, flüstere ich ihm zu, denn du musst dich, - wie ich – erst einmal im neuen Zuhause eingewöhnen.

Er versteht mich nicht, wie soll er auch, er weiß ja noch nichts von seinem Glück. Doch heute mache ich mir darum noch keine Sorgen. Gedanklich wandere ich weiter und begebe mich in die Küche.

Zum Glück gibt es dort eine Einbauküche, da bringe ich alles unter was mein Haushalt enthält.

Da ich seit über dreißig Jahren und mehr täglich koche, bin ich gut mit Töpfen und Pfannen ausstaffiert obwohl ich schon versehentlich im Eifer des Gefechts einiges zu entsorgen und zu verschenken meine besten zwei Pötte in den Karton zum weggeben gepackt hatte und sie nun schon vermisse.

Ich sehe schon neben dem Gewürzregal meine schönen Delfter Gefäße für Kaffe, Zucker und Mehl - sich Händchen reichend auf dem Wandbord stehen, die kommen endlich zur Geltung auch wenn es dann kleine Staubfänger sind.

Die Kaffeebecher zum täglichen Gebrauch hänge ich außen an einem Regal auf dem die Kaffeemaschine und der Wasserkocher sich die Hand reichen, an Haken, da können sie dann schaukeln und ich kann sie gut greifen.

All mein schönes Geschirr, das alte hab ich weggeschmissen, kommt auf das Ikeabord das ich mir neu zugelegt habe. Vielleicht davor ein Spitzenvorhang? Das muss ich mir noch durchdenken.

Das Wohnzimmer das ich zweigeteilt mit dem Esszimmer kombiniere, klein aber fein, mit dem Bollerofen für die Pellets aus dem hinter Glas die Flammen sprühen, das stelle ich mir urgemütlich vor.

Omas Glasvitrine mit den edlen Gläsern und dem vielen alten Silber, schick wird der alte Schrank aussehen, sie wäre stolz darauf dass ich ihm einen so schönen neuen Platz schenke, der steht dann an der freien weißen Wand der ich vorher noch einen leisen Tatsch ins Cremeweiß gebe. Hell und freundlich soll es werden.

Davor steht mein Sofa mit den Lammfellen und den warmen kuscheligen Decken. Gegenüber kommt ein kleiner Korbsessel, da sitzt es sich sicher herrlich bequem wenn ich in das lodernde Feuer oder in die dunkle Nacht hinter den großen Fenstern die ins Grün schauen - hinaus sehe.

Meine schönen großen Pflanzen bekommen einen würdigen Platz zum wachsen direkt links und rechts von den großen Fenstern und vor das eine große Fenster, da stelle ich den schönen alten Rattankorb hin und richte darauf Mimis Schlaf und Guckecke auf einem Fell ein damit sie aus dem Fenster wie bisher den Vögeln und Blättern zusehen kann.

Die komischen Allerweltsvorhänge, die mit ihrem Lachsrot den Raum so dunkel machten als ich ihn beim ersten Mal besichtigte, tausche ich gegen meine wunderschönen hellen Leinenvorhänge in cremeweiß aus. Zarte grüne Zweige ranken sich darin vereinzelt empor.
Zwischen die beiden großen Fenster stelle ich Omas kleinen hohen Glasschrank, der im Licht so schön leuchtet und obenauf kommt die schöne Lampe mit ihrem hellen Schein, dahinter mein Bootsbild das jeden andächtig erstaunen lässt, der es sieht.

Es ist eine uralte Postkarte die ich vor Jahren in Frankfurt auf einem Markt sah und kaufte, mir dann vergrößerte und ausdruckte.

Herzlich willkommen bei mir im neuen Zuhause.

 

 Unten rappelt es, mein Vermieter ist mit der Dämmerung erwacht, die Rollläden werden hochgezogen, die wird es im neuen Zuhause nicht geben. Die Räume erwärmen sich langsam, mit dem Tag der erwacht und dem Grün vor meinen Fenstern.

Im neuen Zuhause wird es Grillabende im Garten geben und ganz viel Besuch.

 

Fortsetzung folgt, denn irgendwann ist man dann da...

 

2. Kapitel

 

Natürlich kam es ganz anders als ich es mir in Gedanken ausgedacht und geplant hatte. Erst wenn man so einigermaßen eingerichtet ist, stellt sich heraus ob die Anordnung der Zimmer und das Füllen derselben nach der ersten inneren Vorstellung sinnvoll ist. Mittlerweile habe ich das Gästezimmer/das gleichzeitig Katzenrückzugszimmer darstellt, auch als Schlafzimmer benutzt um auszuprobieren wie es sich hoch oben in der Höhe unter einem Schrägdach schläft.

Ist es zu warm,

ist es zu kühl?

Ist’s mir zu eng?

Die Aussicht ist natürlich herrlich, aber die habe ich wenn ich am Pc im Arbeitszimmer gegenüber sitze, auch. Der Blick über den Vogelsberg ist einmalig schön so mitten im Grün, das war es ja auch was mich beim ersten Sehen so bezaubert hat.

Mittlerweile ist das mittlere Zimmer als Schlafhöhle eingerichtet und meine Katzenbilder sind an die Wand gepinnt, dazu habe ich mir den Sockel hübsch eingerichtet und die Glotze vorübergehend dort hineingestellt bis der Elektriker mir die Steckdosen so verlegt, dass ich den Fernsehapparat in das Wohnzimmer verbannen kann, denn wer will schon jeden Tag fernsehen. Ich lese an und für sich im Bett lieber, doch ohne tägliche Nachrichten kann und möchte auch ich nicht sein.

Dass ich Abstriche machen muss, es in der ersten Zeit nach dem Umzug etwas schwer sein wird, weil ich nicht gleich alles finde, das war mir klar. Aber mit jedem Tag den ich länger hier lebe, wird es deutlicher und klarer was ich beabsichtigte.

Ein gemütliches Wohnen in der reinen Natur mit der näheren Anbindung an Kultur/Kontakt und Vergnügen, etwas was mir fehlte.

Kontakte, die sich willkürlich und nicht gesucht ergeben, dazu nette Menschen im näheren Umfeld mit gleichen Interessen die  sich gegenseitig gerne austauschen.

Noch bin ich beschäftigt, noch habe ich dazu etwas wenig Zeit, aber ich spüre schon in den Knochen was mich alles erwartet und erfreuen wird.

Doch die Hauptsache ist erst einmal mein neues kuscheliges Zuhause, meine Höhle. Ich habe schon immer, seitdem ich denken kann, großen Wert auf ein funktionierendes problemloses und schönes Wohnen gelegt, das ergab sich leider – trotz herrlichem Wohnen im Sommer – niemals so ganz in den letzten 13 Jahren.

Es gab die totale Abgeschiedenheit, beschwerliche Wege ins Dorf, noch längere in die nächste Stadt.

Keinerlei Kulturangebot, wenig Nachbarn und wenn, dann nur das ältere Semester das kein Interesse an einem Austausch oder Plausch hatte. Die neuen Mieter anderer Häuser ( die im Übrigen nicht lange hier blieben ) -  waren entweder so viel jünger als ich oder arbeiteten  - so wie ich in den ersten Jahren hier - sodass sich kein Kontakt ergab, denn man lief sich ja nicht einfach so über den Weg.

Nicht die extreme Kälte oder die langen harten Winter haben mich gestört, sondern eher die Einmischung die ein anderer glaubte, auf mich ausüben zu dürfen.

Nicht umsonst hatte ich mich letzten Endes leichten Herzens von Menschen getrennt, die mir Vorschriften machen wollten, wie ich mein Leben zu gestalten habe. Ich denke, mit Vorschriften leben ist kein reines Vergnügen! Viele Menschen tun es, arrangieren sich um des lieben Friedens willen,und weil es anders nicht geht, ich hab es immer versucht zu vermeiden.

Dies zulassen zu müssen, und nichts dagegen unternehmen zu können, weil ich abhängig bin von Vermietern, ( die sonst noch so nett sein können und die ich auf eine gewisse Art auch schätze) hat mich und mein Leben mehr und sehr beeinträchtigt, was ich erst spät bemerkt habe.

Abgehärtet von äußerer und innerer Kälte und Gleichgültigkeit im Beisammensein mit anderen, schlage ich nun einen anderen Weg ein, indem ich mir ein ähnliches Außen gesucht habe, das ich mir zumindest ohne wirtschaftlichen Ruin auch leisten kann.

Eine Sommerwohnung, die sicherlich auch im Winter nicht leicht zu (er) leben ist.  Pelletsöfen sind Elektroöfen die einprogrammiert werden müssen, doch das läßt sich sicher leicht lernen.
Autark sein, ist ein unschätzbares Gut.

Ich kann nun selbst wieder entscheiden, wann ich es – und wie warm ich es habe – ob ich heize oder nicht, ob ich das Licht brennen lasse oder die Fenster öffne, wann ich dusche und wie warm ich mich anziehen muss um nicht zu frieren.

Ich brauche mir hier keine ( noch so gut gemeinten ) Kommentare über all das anzuhören und mich gegebenenfalls darüber ärgern. Wenn mich hier jemand besucht, dann wird er mich finden, weil mein Namensschild samt eigener Klingel an der Tür hängt und weil ich mein Grundstück so ausgeleuchtet habe, dass sich keiner in die Gefahr begibt die Füße zu brechen.

Mein Versicherungsschutz funktioniert endlich nun wieder weil es eine abschließbare Eingangstür gibt.

Das alles sind für mich wichtige Dinge, über die ein anderer, weil sie für ihn selbstverständlich sind, niemals nachdenken muss, weil er es so, wie ich es in den letzten 13 Jahren erlebte, nicht kennt. 

Ich habe gelernt, wie man immer – jeden Tag erneut - lernt, sich mit den Begebenheiten nicht mehr abzufinden, sondern auch darum zu kämpfen was man will, und dies durch die Tatsache andern Mitmenschen für eine Weile meines Lebens – etwas theatralisch ausgedrückt,  „ ausgeliefert“ gewesen zu sein.

Ein neuer Anfang wird zeigen ob ich den Unbilden des Lebens  im Hier gewappnet bin.

Mimi spielt entspannt und fröhlich wieder, das hat sie bisher nie getan.

 

Bilder privat © Angelface

 

 

 

 

im neuen Grün im Hier und Jetzt und nun kann ich rückblickend sagen:

Monate der Erwartung
Tage der Zerrissenheit
Stunden qualvollen Wartens
Momente der Hoffnung

Augenblicke des Glücks - in diesem angekommen.

 

die Geschichte des tatsächlichen Umzugs mit all den Widrigkeiten die sich damit ergaben, erzähle ich später -  wenn ich dazu Lust verspüre:  vielleicht

 

        im nächsten Kapitel...

der Umzug

es fing schon gut an indem 3 Leute überraschend absagten.!

da stand ich nun mit meinem kurzen Hemde.

Die Karton waren gepackt und stapelten sich an der Wand des Esszimmers, kaum kam man mehr durch die Tür hinein.

Irgendwann kam der Zeitpunkt wo ich selbst nicht mehr wußte, was ich - wann - und wozu - in welchen Karton gepackt hatte. Zwei teilen konnte ich mich nicht, entweder ich fuhr beim ersten Auto mit - um zu delegieren wo etwas hin sollte, oder ich blieb im alten Zuhause um alles in Regie zu behalten. Fremde wuselten um mich herum, die Katzen waren verstört und flüchteten auf den Balkon bis ihnen auch dort die Möbel unter den  Tatzen hervorgezogen und verstaut wurden.

Leises Chaos brach aus, keiner wußte wo er zuerst anpacken sollte.

Ein Glück war uns Petrus hold und es schien die Sonne.

3.Kapitel: beengt

 Auch Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden...

 

Rückschau:

 

Armes Deutschland deine Mieter. Ab gestern gibt es ein neues Gesetz das verabschiedet wurde. Es lässt die Mieter mit Grausen zurück. An sofort können keine Mietminderungen mehr gemacht werden, selbst wenn Baulärm das Wohnen über Monate beeinträchtigt, es kann von Seiten der Vermieter sofort eine Räumungsklage ergehen wenn man sich nicht daran hält und dennoch mindert, die Mietnomaden der letzten Jahre haben dafür gesorgt, dass der Vermieter nun größeren Schutz als der Mieter erhält.

Wenn man Pech hat sitzt man in wenigen Tagen auf der Straße.

Das Leben auf dem Dorf, das ich in den letzten Jahren erwählt hatte, hat sowohl Vor – als auch Nachteile. Eigentlich  hätte man es mit den Kriegswintern in Deutschland aus den 50ziger Jahren direkt nach dem Krieg vergleichen können.
Fast wie in einem Skigebiet hatte ich in den letzten Jahren genug gefroren. In manchen Jahren hatten wir so einen sibirischen Winter dass einem die Hände am Hofgitter anfroren.

Der Schneepflug sparte uns an vielen Tagen gänzlich aus weil er schon mit dem Räumen im Dorf nicht nachkam.

Da saß ich dann oft genug bei knappen 12° bis 17° und musste die Wolldecken zu Hilfe holen damit ich keine Lungenentzündung nach dem Duschen bekam, denn der Vermieter "dirigierte" die Heizung so wie er es für richtig hielt, meinte er, es wäre warm genug, stellte er die Heizung an und auch einfach wieder runter oder einfach auch mal ab.

Dann wieder konnte ich tagelang nicht die Balkontür öffnen, hätte ich es getan, wären mir die Schneeverwehungen bis ins Wohnzimmer auf den Teppich gefallen.

Kurzum es war ein beschwerliches Wohnen. Gar manche meiner Besucher stellten immer wieder fest; „Gott, wie ist das kalt bei dir“ und fuhren schon nach wenigen Stunden um in ihre eigene zentral geheizte Wohnung zu entkommen.

Als ich nicht mehr täglich zur Arbeit in die Stadt musste, verbarrikadierte ich mich aus Vernunftgründen im Winter in meinen 3 Zimmern und verlebte nur noch den Frühling, Sommer und Herbst außen. Der allerdings war herrlich und ich genoss ihn über die Jahre sehr.

 

    angekommen….

 

Viele Menschen waren schon einmal in Urlaub und haben diesen in einem Ferienhaus irgendwo am Meer oder an einem See verbracht, wissen also um die begrenzten Möglichkeiten, die einem so ein Wohnen beim Urlaub anbietet.

Die Tatsache, dass ich zum längeren Dasein nun ein solches  - wenn auch nicht an der See - ausgewählt habe, entbindet mich nicht davon dies festzustellen.

 

Es ist wunderschön im Sommer, kühl im Herbst und wahrscheinlich mehr als nur ein wenig frostig im Winter. Hoch oben, im höchsten Städtchen Hessens liegt Ulrichstein. Ein Skigebiet zum wandern. Hier kann man reiten, Burgschauspiele in dernäheren  Umgebung  besuchen, sowohl den Tourismus erleben als auch das Leben.

 

Der Kaminofen, der in den meisten Ferienhäusern eingebaut ist, dient eigentlich nur der großen Show, dem Ambiente.

Flackerndes Lagerfeuer im Kamin als säße man Außen,  - nach dem Motto: vorne grillt man, hinten friert man -  wird zwar angeboten, ist aber nur ein kärglicher Ersatz für wohnliche Wärme.

Die muss man sich anders beschaffen.

 

Große Fenster lassen im Sommer die Wärme hinein, das hochgezogene Spitzdach zum Teil in der Mitte bis in fast 4 Metern Höhe -  lässt kleine Zimmer größer erscheinen, doch die Wärme verfliegt nach oben, sodass es sich anbietet die Türen der Zimmer zu entfernen.

 

Ich habe das Problem gelöst, indem ich – wie in der alten Wohnung – Vorhänge vor den einzelnen Zimmern anbrachte, in der alten Wohnung -  um die Wärme drinnen zu halten – hier, um die Wärme vom Pelletsofen der im Wohnzimmer steht, nach oben zu leiten.

 

Beengt ist es insofern, dass man zum "urlauben" meist nur eine begrenzte Anzahl an Kleidern und Mobiliar mitbringt, zum länger wohnen eine 3 Zimmereinrichtungvon hier nach Da  zu transferieren beengt es natürlich sehr.

 

Ausmisten,heißt es nun. Sich verkleinern ohne Wichtiges zu entsorgen war nun meine Aufgabe die sich als nicht ganz leicht herausstellte. Man hängt ja an seinen Sachen, in denen man jahrelang wohnt.

 

Der eine wohnt gerne kühl und sachlich in Chrom und  wenigem Mobiliar, der andere hat es gerne gemütlich und staffiert sich mit Nippes (Staubfängern) und Beistelltischchen aus, hat dazu Pflanzen in der Wohnung stehen die den Räum verschönern und umgibt sich mit Erbstückchen aus Urgrossmutter’s Stube.

Ich gehöre mit zu der letzteren Spezies.
Ich hätte wohl eher Innenarchitektin als Arzthelferin werden sollen hörte ich oft genug von meinen Freundinnen, die meinen Geschmack teilten. Anscheinend habe ich genug Geschick, behagliches Wohnen mit nutzbringendem zu vereinen. Doch bis alles da stand wo ich es hinhaben wollte, und wo es mir auch gefiel, das dauerte und wird noch andauern.

 

Noch rückt man, verstellt man, stellt um.

Tagelang hatte ich meinen geliebten Ledersessel vor den großen Fenstern außen unter dem Vordach stehen, wusste nicht wohin damit, bis ich endlich beschloss; nun muss er rein – egal wohin oder er wird mir durch den Regen und die nasse Witterung kaputt gehen.

Mich gänzlich von ihm zu trennen, hatte ich zwar kurzfristig erwogen – aber mich nicht wirklich dazu durchgerungen. Zu viele Nächte habe ich schlafend und schreibend in ihm verbracht und in beengten Zeiten hatte er mir und anderen sogar als Gästebett gedient.
siehe Bild -

Nachdem meine bisherigen Helfer anscheinend auf diesem Ohr taub waren und geflissentlich meine Bitte dazu überhörten, bat ich einen netten Nachbarn mir zu helfen ihn durch die großen Fenster zu wuchten.

Nun steht er da und wartet auf meine nächsten Erzählungen die ich von dort aus schreibe.

 Noch sind die zusätzlichen Steckdosen nicht vom Elektriker verlegt, sodass der Fernseher noch nicht an dem Platz steht wo er letztendlich hin soll, aber das ist ein Problem dass ich dann löse, wenn aus allen Wänden und nicht nur aus einer Seite davon der Strom fließt.

 

Beengt 3. Teil

 

Beengt sind auch die bisherigen Unterstellmöglichkeiten. Ein Ferienhaus hat nie genug davon.

Es ist zwar ein Haus, aber auch gleichzeitig nur ein Ferienhaus.

 

Das bedeutet, es hat weder Keller noch Dachboden. Einen begehbaren Keller zum Abstellen gibt es nicht, dafür einen Kriechkeller, ( der ist nur von Außen begehbar ) der allerdings durch die nicht sachgemäße Wartung der letzten Winter erhebliche Feuchtigkeit aufweist, sodass man dort, zumindest nicht bis jetzt, nichts unterstellen kann.

 

Der Boden ist die blanke Erde, schmutzig und feucht. Um diesen Raum irgendwann einmal zu nutzen muss man ihn wohl ausbauen, abdichten, tiefer legen, verschalen. All das kommt selbstverständlich nur beim eigenen Eigentum in Frage.

 

Mein neuer  Vermieter, dem sehr  daran gelegen ist, dass ich auch die unterschriebenen 10 Jahre in seinem Häuschen auch auslebe, hat mir angeboten sich nun um ein zusätzliches Holzgartenhaus zu kümmern.

 

Dort könnten dann Werkzeug, Reifen, Gartenmöbel, Sonnenschirme, Wintersachen, Weihnacht -  und Osterzeugs hin.

Es gibt also wie man sieht, keine Probleme die sich nicht nach reiflicher Überlegung und völligem Umdenken doch lösen lassen.

 

Ist man nur  für wenige Wochen in den Ferien, gibt es so einiges worauf man verzichten kann, hingegen beim und im Alltagsleben auf Dauer, muss man völlig umdenken um seine Bedürfnisse den bestehenden Möglichkeiten anzupassen.

Abstellplätze zu schaffen: - sind zusätzliche Arbeiten am Haus -

 

Schon allein der Gedanke an das Werkzeug, da kommt mir das heimliche Grausen, wohin damit: ( beispielsweise der Bohrer, Akkuschrauber, Hammer, Nägel, Bretter zum anschrauben, Lampen, Glühbirnen)  - sonst völlig unwichtiges weil man es nur ein – zweimal im Jahr braucht - die Putzmittel, den Staubsauger, dessen Beutel zum auswechseln, die Putzeimer werfen Probleme auf, die sich nicht ohne Weiteres lösen lassen. Das heißt schon mal - was nicht -  in die Schränke passt, muss obenauf. Doch obenauf ist hoch.

 

Was beispielsweise auf Garderobenschränken obenauf steht, kann man nur mit einer Trittleiter erreichen. Ein kleiner 3-er Tritt genügt da nicht. Doch wer als vernünftiger Mensch steigt gerne täglich auf langen Aluleitern herum?

                         Man muss körperlich dazu in der Lage sein, ein gutes Gleichgewicht haben, dann einen Platz haben um täglich an die Leiter heranzukommen, und letztendlich steht sie einem nur im Weg herum. Wege von Zimmer zu Zimmer, die schmal und eng sind weil sie ursprünglich nicht dazu gedacht waren um täglich in ihnen herum zu wandern.

 

Als mich endlich nach 10 Tagen des Wartens tägliche Telefonanrufe wieder erreichten, ( die Telekom hatte beim Umzugsservice längst nicht ihr Angebot technisch erledigen können) hörte ich von allen Seiten; lass dir Zeit, Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden, du hast doch nun ein Leben lang Zeit dazu – konnte ich nur darauf sagen“, ja, klar, sicher, das weiß ich, a a a b e r…

Das nicht überflüssige Zeugs, das früher oder später auch im Haus untergebracht werden muss, sollte schnellstens rein und kann nicht warten, sonst macht es der Regen und die Feuchtigkeit bei schlechter Witterung kaputt“.

Erst beim Leben stellt sich heraus was man richtig oder falsch bei einem Umzug gemacht hat.

 

Gestern hatte ich den Versuch gemacht mir ein Brett an die Wand in der Küche fest- zu- dübeln.

Es fehlte einfach noch eines auf die ich Gewürze und Lampe abstellen wollte.
A b e r :

Die Wände der Ferienhäuser bestehen aus Fertigteilen die beim Schiffsbau verwendet werden.

Weiß, glatt, undurchdringlich. Holzbohlen an anderen Stellen des Hauses, die abgerundet einen gemütlichen Anstrich geben.

 

Ist eine Wand kaputt oder beschädigt, tauscht man sie einfach schnell aus, in diese aber lässt sich schlecht bohren. Man rutscht einfach mit dem Bohrer aus und verursacht Splitterschäden die hässlich aussehen. Ansonsten gibt es den Kamin der aus festem Mauerwerk besteht, wenigen Wänden die normal sind wie man sie sonst kennt, Nagel in die Wand, Bild daran fertig.

 Schon mal als Einzelperson versucht alleine ein Brett an undurchdringliche Wände zu nageln? Man braucht einen zweiten Mann dazu, alleine zwei Ecken auf einmal halten, geht garnicht.

Einer hält am anderen Ende, zeichnet mit einem Bleistift das Loch an, der andere stellt die Wasserwaage darauf um zu sehen ob das Brett auch richtig gerade sitzt, und bohrt dann ein kleines Loch vor und richtig durch, - ich gab es nach mehreren Versuchen auf!

Auch das ist eine Art der Beengung auf die man sich einlassen sollte.

Aber sieht das hier nicht schon malerisch schön aus - gemütlich außerden...

 

Fortsetzung folgt….

 

© Angelface

angekommen

Liebe Leser meiner Seiten…

 

Lang nix mehr voneinander gehört, naja, einige Tage. und so gibt’s ein -  nur mal so von mir, - langsam aber sicher leben wir uns ein…

Trotz aller noch weiteren Veränderungen die anstehen, Anpassungen und dem vielen ausprobieren “wo soll was hin, wo steht’s am besten damit ich auch herankomme und will ich das überhaupt, ich kann mich nicht entscheiden“ Mentalität die mich beschäftigt, kehrt auch langsam ein gewisser Alltag und Rhythmus ein.

Die Katzen spielen, schlafen, zanken sich -  also könnte man sagen – es ist wie immer – nur in einer anderen Umgebung. Ich selbst schwimme nicht mehr und wenn dann höchstens auf Wolke sieben weil ich es  geschafft habe dieses Projekt so gut zu meistern.

Ich schlafe hier gut, was man von den Wochen zuvor nicht so ohne Weiteres sagen konnte – packe mit sichtlichem Wohlgefallen noch das aus was ausgepackt werden sollte und stelle fest, es treibt mich keiner – auch ich nicht mich – an.

Es geschehen noch so einige unbeabsichtigte Unfälle, dass ich vergesse Nachts ein Licht anzuknipsen, falle die ungewohnten Stufen entweder hinauf oder hinunter, stoße mich an kleineren Türeinfassungen und Ecken des Hauses weil ich andere Dimensionen gewöhnt war, sollte mich also daran gewöhnen allmählich langsamer und weniger eilig zu sein.

Immer schon träumte ich früher davon mein Bett nur durch ein Podest zu erreichen, nun ist’s nicht mein Bett das ich erklimme, aber Stockwerke die ich erkunden kann.

Faul und dick wird man hier nicht, man bekommt gestählte Muskeln an Schenkeln und Waden, das kann also nur gut für Herz – Kreislauf und für die sportliche Betätigung sein.

Am Tag genieße ich schon die Sonne und puddle im Garten herum, etwas was ich schon immer mochte, auch wenn das Bearbeiten und Hacken an festen Grasnarben nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung ist.

Die Wiese vor dem Haus erblüht voller Gänseblümchen und wilden Gräsern, etliche Blumentöpfe sind schon bestückt und in wenigen Tagen werde ich das Tomatenhaus eröffnen.

Es blüht ringsum um mich und wer unter Pollenallergie leidet hat es nicht gut in diesen Vorfrühlingstagen die eigentlich an vielen Stunden schon fast hochsommerlich sind.

In wenigen Wochen macht das Freibad unterhalb meines Grundstücks auf, ein Sommerbiotop das nur in den heißen Tagen des Sommers geöffnet hat.

Nachts knarren die Stufen wenn ich mein Haus durchstreife…

Die Vögel scheinen hier nie zu schlafen, selbst in der Dunkelheit höre ich ihr Gezwitscher.

Sollten die nicht längst die Nachtruhe aufsuchen, nein, einer scheint sich besonders zu freuen.

Die Nachbarn, nett und freundlich grüßen mich schon.

So genieße ich mein neues Zuhause und freue mich angekommen zu sein.

 

Dauerregen im Mai

Was ist dies nur für ein Sommer!

Es regnet, ist kühl, ja fast noch kalt zu nennen und erst nachmittags hellt sich der Himmel auf.

Morgendlicher Nebel verspricht, es soll ein schöner Tag werden, hoffentlich auch ein wenig warm. Nasses Gras quietscht zwischen deinen Zehen sobald du dir die Füße frei machst, was zwar ein herrlich belebendes Gefühl ist, aber auch ungesund sein kann weil man sich schnell mal was ans Bläschen holt. Außerdem A c h t u n g im Gras lauern Stechtierchen!....autsch, mich hat ne Bremse oder Wespe erwischt, Mist! Da hilft nur ein Kneippguß für die Zehen, schon ist alles blauweiß und man sieht den Stich!

Es gibt nur eine Entscheidung zwischen zwei Alternativen. Entweder ich versinke im wilden fruchtbaren Gras das mir weit über den Kopf wächst und werde ein Maulwurf der sich unterirdisch fortbewegt oder ich passe mich den eingezäumten Grundstücken hier an, wohnlich, praktisch, quadratisch, gut. Ich mähe zum ersten Mal in meinem Leben und stelle fest, es ist gar nicht so anstrengend wenn man weiß wie dieses schrecklich laute Monster angeht.

Mit Kabel ist angeraten, sich dieses flott über die Schulter zu werfen und darauf aufzupassen damit man es nicht mit wegmäht, ohne Kabel, saust es ab wie Nachbars Lumpi der in Panik geraten ist. In Sekundenschnelle verschwinden Löwenzahn und Gänseblümchen unter dem ratternden gefrässigen Motormaul. Zwischendurch verstopft der Auffangbeutel, ich entleere ihn, ein Glück ist genug Platz für den Abfall, darunter können sich dann Maulwurf und Igel bestens verkriechen.

Zurück bleibt eine beschnittene hässliche Wiese, sauber wie mit dem Lineal gezogen. Lang und bunt blühend war sie bedeutend schöner, aber hier rief die Vernunft: “Schneid mich kurz oder du wirst mich nie mehr bezwingen“. Ich gehorche der Vernunft denn ich will ja im Sommer die Wiese mit Liege benutzen.

Zurück bleibe auch ich, nass geschwitzt und mit dem Gefühl, leicht ist mähen nicht, im Gegenteil, es strengt an.

Der mittlerweile ( na ja - "sportlich gestählte") Körper ruft nach einer Dusche, doch die wird nicht warm.

Sabberlottchen, was ist denn dass nun wieder!

Ein Glück, dass ich wenigstens den Pelletofen so einprogrammiert habe, dass er regelmäßig alle zwei Stunden anspringt und herrliche Wärme verbreitet, da kann mir das Wetter egal sein.

Ich klappere mir einen beim Duschen ab und friere, an Haare waschen ist bei den Außen und Innentemperaturen nicht zu denken. Ein Lob jeder Zentralheizung, wenn sie denn läuft egal welcher Monat gerade ist. Auch von anderen höre ich, sie haben die Heizung noch an.

Als Alternative zum Waschen habe ich noch das Spülbecken in der Küche, dort wird das Wasser warm wie es sein soll, so hatte ich mir bisher noch nie die Haare gewaschen, auch eine neue Erfahrung  sich solcher Möglichkeiten zu bedienen. 

Dann sitze ich außen, trockne mir auf altgewohnte Weise meine Haare, - mitten in der Sonne die sich mittlerweile gnädig herabgelassen hat zu scheinen.

Um mich herum rotierendes Gebläse, alles mäht, denn morgen ist Feiertag und da herrscht hier anscheined eine gestrenge Ordnung. Ich bin fertig, lausche dem Vogelgezwitscher und schlafe, -  krumm und bucklig werd ich werden -  in unbequemer Haltung fast im Sitzen ein.

Mein Buch ruft…und der Magen knurrt, …rieche ich da nicht verführerisch leckeres Fleisch, aha...der erste grillt..

 

Fortsetzung folgt

 

c /Angelface

 

 

Jetzt bin ich da!!!!

S o m m e r g e s c h i c h t en

 Irgendwie anders…sehr viel anders. Früher war eben alles anders.

Mal sehen, ob ich der Mama die Geschichte vorlese, sie mag das. Vielleicht kann ich sie damit ein wenig aufmuntern und ablenken von ihrer Isolation.Außerdem kann sie sich dann besser ein Bild davon machen, wie ich lebe und wie die Katzen untergebracht sind.

 Juli 2013 ...im Vogelsberg.

Knapp 15° hat es morgens um 10°° im Schatten vorne am Hauseingang. Feucht ist der Rasen vom Nachttau.
 Hinten, wo die Sonne schon längst auf das Gras brennt, hat es um dieselbe Zeit fast 25°, sodass ich mich eigentlich, wenn ich mich den Temperaturen anpassen würde, ständig zwischen vorne und hinten/warm und kalt -  umziehen könnte.

So etwas Extremes hatte ich auch noch nie bisher in meinen Mietverhältnissen und Wohneinheiten.

Die letzten Sommer, die Früheren - wenn es durchgehend in den Monaten April bis Oktober warm und sonnig war, lag ich oft schon am frühen Morgen auf der alten Terrasse im Rattansessel, genoss den ersten Cappuccino im Freien und ließ mir die Sonne auf das Nachthemd brennen.

Später puddelte ich in meinem Grün herum, zupfte wildes Gras und Unkraut, goss und säte bis es zu heiß wurde und ich unter den Sonnenschirm kroch. Natürlich dann ohne Hemd, versteht sich.

Seit Gestern hängt das Katzennetz ganz professionell im 1. Stock am Balkon, sodass die Katzen und ich auch nachts draußen schlafen können. Fest verdrahtet und angeschraubt kann es nun Sturm und jedem Wind trotzen.

Linde Luft durchflutet die Räume, die am Tag kühl bleiben wenn der Schatten über dem Haus hängt,  warme staut sich wenn die Sonne den ganzen Tag darauf knallt.

Vorne am Haus werden die Bohnen gelb von der heißen Sonne, hinten ist das Gras pitschenass wenn ich es mit nackten Füßen durchstreife.

Hohe Bäume gibt es erst am Ende des Grundstückes, sodass ich mir einen Sonnenschutz baute.

Abgesehen davon, dass ich ungern mitten auf dem Präsentierteller liege, fühle ich mich besser geschützt wenn ein Tuch über mir weht. Inmitten von bunten Farben die mir  Meeresbrise vorgaukeln, die Geräusche aus dem Biotobschwimmbad leise an mein Ohr wehen,  lese ich und sinniere vor mich hin wenn ich nicht schlafe. Braun bin ich schon, braun wird man auch im Schatten. Wird man aber sicher nicht nur vom lesen. Sind die Tücher etwa nicht UV –Strahlen sicher? Hm…ich frag mal nach, ob ich vorsichtshalber auch diese eincreme.

Komisch sieht es schon aus wenn ich inmitten meiner Zigeunerverkleidung des Gartens liege...doch damit hab ich mir ein schönes Schattenplätzchen mitten in der Wiese gebaut...da schlaf, lese, esse ich und lass es mir den Tag über gut gehen!

Dann schau ich nach links, nach rechts...die Häuser links und rechts von mir sind nur teilbewohnt, einst Ferienhaus sind sie nun zum festen Wohngebiet umbenannt worden, Freunde von mir wollen eventuell einziehen.

Gestern waren schon Massen da und wollten sich die Umgebung davon näher begucken.

Das, das oder das, es kämen wohl einige in Frage. Wird es dann ein Frührentnerparadies?

Für andere arbeiten wollen wir ja alle nicht mehr, wozu auch, leben ist schöner!

 Wie kriege ich mein Frühbeet geschützt frage ich mich und stülpe dem Glasdach, das es schützt ein Hütchen zusätzlich aus Plexiglas über, so werden mir die Kräuter nicht gelb und blass vor lauter Kummer mitten in der Sonne liegen zu müssen. Daneben steht zwar ein Sonnenschirm, aber den müsste ich ja ständig verstellen. Schiebe ich ihn beiseite, kriechen freundlich hungrige Schnecken darunter hervor, igitt, kann ich gar nicht brauchen, ihr da, abends seid ihr dran! Dann gehe ich Euch an den Schleim.

 Vorne liegen kurze weiße Hosen, damit die Beine auch braun werden beim Garten basteln, hinten liegt Pulli und Jogginghose/Jacke damit sie nicht Frostbeulen kriegen.

Irgendwie anders eben, anders als früher.

Nicht besser, nicht schlechter, nur anders, aber das anders sein bin ich ja gewohnt und füge mich nahtlos in das veränderte Landschaftsbild ein.

Mein Häuschen nimmt langsam aber sicher bewohnbare Züge an. Die Zimmer sind eingerichtet, die Koffer und Kisten ausgepackt, die Kosmetik im Bad, die Wintersachen teils noch im Karton, die Sommersachen im Schrank verstaut.

Sommersachen und Wintersachen getrennt, kann ich mir hier abschminken, man braucht das ganze Jahr über anscheinend beides. Na, Bravo, damit sind die Gardarobeneinbauschränke hübsch voll geknallt, das wollte ich auch nie – eben anders.

Wegschmeißen? Nee, das dachte ich zwar, aber mittlerweile merkte ich an vielen Tagen dass ich Falsches weggeschmissen hatte, wie beispielsweise meine Sonnensegel vom Balkon, von denen ich annahm im Garten würde ich sie nicht mehr brauchen.

Auch die Dachfensterschutzleinenvorhänge habe ich weggegeben. So macht man Fehler, die man nur einmal macht. Aber ich wein ihnen nicht nach.

Ich sag dem Abendwind einfach, er soll schneller darüber wehen ehe er sich schlafen legt wie ich.

Auch anders, denn bisher hatte ich mich noch nicht mit ihm unterhalten.

 

c/ Angel - face

 

 

ich krieg die Motten - Vermieter, einer ist wie alle!

ich denke, das sollte auch mit ins Buch!

Vermieter, vergiß sie, einer ist wie der andere: - sie tun so, als ob alles bestens  in Ordnung wäre, um ihr Objekt möglich gut zu präsentieren, versprechen das Blaue vom Himmel und kaum bist du drin, lachen sie sich ins Fäustchen einen Dummen gefunden zu haben…

…  sehe ich tatsächlich so aus, als würde ich nur darauf warten „verarscht“ zu werden?

Nun versucht es der neue Vermieter auch mit mir. Der Alte versucht mit unglaublicher Frechheit und verbotener 20% Mieterhöhung mich nach 13 Jahren und mittlerweile gezahlten Mieten über 65.000.- über die Jahre hinweg rauszugraulen um es meistbietend an den nächsten zu verhökern, der "Neue" versucht es mit Verarschung.

Thema Gartenhaus, !!! ....°°°°
Ich hatte mich gefreut, als es mir auf meine Nachfrage wo etwas untergestellt werden sollte, - angeboten wurde. Es war versprochen weil der Kriechkeller nass wegen ungenügender Belüftung und Versorgung war. Eine Unterstellmöglichkeit im Dach gibt es nicht. Nach wie vor höre ich beim Kontakt: "es ist ja nur ein Ferienhaus"! dies aber wird als feste Wohneinheit für 10 Jahre vermietet! - wie passt das zusammen?...geht gaaar nicht!

Zum gemütlichen problemlosen Wohnen lässt sich sagen:
Zwar fehlten anfänglich jede Menge Steckdosenleisten, eine Balkontür im 1. Stock hing nur an 2 Schrauben die sich zu lösen drohten, sie ist für den Winter nicht abgedichtet. In der Dusche war eine Wand lose, der Spülkasten in der Toilette war ein rauschendes fest jede Nacht wenn man sie benutzte, die Fensterverriegelung ist locker, da freut sich jeder Einbrecher, meine  Abfall - Tonnen bekam ich erst nach 2 und 3 Monaten, weil angeblich die Versorger nicht ans Telefon gingen um sie nachzubestellen, mit der Elektrik klappte einiges nicht…wollt Ihr noch mehr hören...die Liste ist lang!

…einiges ist mittlerweile gemacht und repariert, es brauchte aber etliche Anrufe und Bitten von mir damit jemand kam und es machte.

Kommt nun Meister Architekt und Baumeister heute nach  fast 4 Monaten Mietzeit zu mir,  bringt die Materialien für das Gartenhaus mit. Das jedoch ist ein Hohn, winzig – nämlich 2 x 2 qm quadratisch - praktisch - gut!

nicht zu fassen !! ich glaube ich seh nicht recht, Spielzeug für Kleinkinder? Sparmassnahme?

 Erzählt hatte er mir als er mir die Entwürfe und das Bild im Baucenter zeigte, was von 3,20 auf 2,50 qm Größe, davon ging ich aus bei meinen Planungen was da rein soll,

Unterstellmöglichkeiten!!!!  + Pellets im Vorrat für den mindestens halben Winter!

Das waren andere Maße – von denen will er jetzt nix mehr wissen!

Das kann ich vergessen! Dazu kommt noch der „Platz“ wo es hin soll!

Ich war dabei als er mit Schritten das Grundstück vor dem Hauseingang abging,

nämlich klar und deutlich und unmissverständlich 9m nach unten und mindestens 12m  quer durchs vordere Wiesengrundstück bis zum Nebengrundstück. Die Zahlen hab ich noch genau im Ohr!

An die ( von ihm damals mit Hand  ) bezeichnete Grenze unten stellte ich sofort den schwarzen Spicekübel mit gepflanzten Blumen  und daneben die Wäschespinne.

Hätte ichdoch niemals gemacht wenn es mir nicht so gesagt worden wäre.

Über einen Hörschaden kann ich noch nicht klagen! Ich höre noch sehr gut!

 Jetzt plötzlich stimmt das nicht und angeblich hätte er mir das auch nicht so gesagt.

Jetzt zieht er mit der ausgestreckten Hand und deutet eine imaginäre Linie nach 3 Metern rechts vorm Haus quer schräg durchs Grundstück das damit fast ein Viertel verliert und das" Aufbewahrungs"- HÄUSCHEN steht unmittelbar im Abstand von  knapp 2 m neben dem Haus.

Dazu sagt er, „lassen sie das ruhig alles was da unten steht stehen, das freie ungemähte Grundstück gehört zwar der Stadt, aber die gucken ja nicht hin“! ..sauber!....

Spinn ich?...spinnt er Phantasien? Was ist wenn die mal von der Stadt nachkommen gucken, die deuten dann auch" "das muss allles wieder weg"!

Er pfuscht nun das Baste l- Ding  von Gartenhäuschen in Eigenkreation mit der Hilfe von W… der für ihn die Grundstücke mäht und frisch Hüftoperiert ist quasi da selbstgezimmert hin, nimmt aber weder die Bäume die auf meinem Grundstück stehen und nicht da hingehören vom Nachbarn weg noch hält sich selbst an die vorher angekündigte Planung.

Ich krieg die Motten…

Und versuche mich wieder abzuregen in der Erkenntnis, egal wer was sagt, man sollte sich ALLES schriftlich geben lassen, wenn man nur Frau ist!

 dennoch bin ich glücklich das überhaupt eines "steht"!
Nun da es fertig ist, habe ich es heute abend in Begleitung frisch und froh eingeweiht und es auch schon §"getauft",,,hihi....juhu....man braucht doch so wenig um gl+ücklich zu sein...freut Euch mit mir! Mumpf....der Rotwein schlägt schon zu....

Noch gucken wir etwas skeptisch, aber seien wir mal ehrlich, sooo schlecht siehts nun auch nicht aus!

also doch: LOB für den Vermieter, er hat wirklich gearbeitet.

Pit meinte ja, wenn's dir im Haus nicht mehr gefällt, kannste da einziehen..lacht!

und morgen hole ich eine Regenrinne...

@ Angelface

 

kein vorher mehr, nur noch nachher

Die Bohnenpflanzen wachsen langsam an der Rückseite des Hauses empor, jeden Abend singen sie ihr Lied:"Hey, pflück mich, ich schmecke zart und sanft im Grün"...

die Vorderansicht begrüßt mich mittlerweile einigermaßen ordentlich und freundlich jeden Morgen, endlich sieht es tatsächlich wohnlich aus, rechtzeitig vom Herbststurm und Winter,.

aktuelle Bilder...abendliche Suche nach Mäuschen...

glücklich und zufrieden, ganz entspannt

jeden Abend ein Himmelsleuchten...

jeden Abend auf Wanderschaft, Mimi hingegen geniesst gerne die Abendsonne auf dem Katzenkratzbaum

Angel den Garten und die Stille...

die Nächte sind außen herrlich...auch wir schlafen schon mal außen...

die Dreckecke ist weg wie man an den Bildern sieht...
links unten vorher, daneben nachher, so siehts doch besser aus!

Trekking, Wandern & Outdoor

Ist ja nicht so mein Ding.

Eher schmeiß ich mich enthusiastisch in kühle Wellen und tauche ein in die Gischt, schreibe anschließend darüber und freue mich wenn ich es nach Jahren wieder finde und lese.

Überhaupt lesen und schreiben, das ist mein Ding.

Nach dem Umzug fand ich ja erst einmal gar nichts wieder.

Nun endlich, nach wiederholtem umräumen und einräumen, sortieren und archivieren finde ich immer mehr was ich alles gemacht habe, finde

Aktenordner, Berge von geschriebenen Texten, wer soll um Himmels willen denn das alles lesen?

Ich? - Ja, ich!!! Gerne und immer wieder, denn was ich früher erlebt und geliebt, gehasst und weniger gemocht habe, habe ich alles aufgeschrieben, erinnere mich gerne daran und blicke dann auch mal zeitweise zurück, wundere mich…Was? Das alles habe ich verfasst? - ja woher denn, manches erkenne ich nicht mal wieder.

Erst wenn gewisse Redewendungen auftauchen, denke ich „Ja, das bist du, so hast du gefühlt, gelitten und gelebt, manches mit Freuden, anderes unter ein klein wenig leiden. So findet man was man nicht sucht, was vergraben und abgelegt war, gerne wieder und erinnert sich an einen Teil seines Lebens der wichtig war, ist und immer sein wird.

In Ewigkeit Amen  c/ Angelface

Fortsetzung folgt....denn morgen ist  Remmidemmi im Dorf und Jakobifest und das ist nur einmal im Jahr.

 

Remidemmi

Ulrichstein....

ein stilles nicht allzu malerisches Örtchen...das ist eher Schlitz oder Alsfeld, oder Lauterbach , Schotten oder Laubach, dort ist das Fachwerk alter Häuser zu bewundern, gibt es Malereien, Kirchen, alte Schlösser und Mühlen in wunderschöner naturnaher Umgebung.

ein paar Daten aus Wikipedia gefällig?

und dazu ein wunderschönes Video aus HR3  aus dem man erfährt wo ich bin

http://www.hr-online.de/website/static/flashplayer/mediaplayer-5.2-mod-2.swf?file=http%3A%2F%2Fwww.hr.gl-systemhaus.de%2Fflash%2Ffs%2Fallgemein%2F20100601_der_vogelsberg.flv&width=384&height=306

Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Gießen
Landkreis: Vogelsbergkreis
Höhe: 614 m ü. NHN
Fläche: 65,61 km²
Einwohner: 3059 (31. Dez. 2011)[1]
Bevölkerungsdichte: 47 Einwohner je km²
Postleitzahl: 35327
Vorwahl: 06645
Kfz-Kennzeichen: VB
Gemeindeschlüssel: 06 5 35 018
Stadtgliederung: 9 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktstraße 28–32
35327 Ulrichstein
Webpräsenz: www.ulrichstein.de
Bürgermeister: Edwin Schneider (parteilos)

ist eher bescheiden, doch einmal im Jahr, Holla

Der Vogelsbergkreis hat die geringste Bevölkerungsdichte (76 Einwohner/km2) und zugleich die drittgrößte Fläche aller hessischen Kreise.[2] Obwohl das Kreisgebiet durch die Landwirtschaft geprägt wird, ist aufgrund des Strukturwandels seit den 1950er Jahren gegenwärtig nur noch ein geringer Bruchteil der Erwerbsbevölkerung im primären Sektor beschäftigt. 43,7% der Fläche des Vogelsbergkreises sind landwirtschaftliche Nutzfläche. Davon wird 52,4% als Grünland bewirtschaftet, womit der Vogelsbergkreis den höchsten Grünlandanteil in Hessen hat.[3]

Die mittelständisch geprägte Industrie (Papier, Verpackung, Metallbau, Werkzeug, Holz, Möbel, Bekleidung) ist überwiegend in den wenigen Städten des Kreises ansässig, insbesondere in Alsfeld und Lauterbach. Von rund 36.000 im Vogelsbergkreis ansässigen Arbeitnehmern sind etwa 16.000 Auspendler in andere Landkreise.[4] Ein bedeutender Wirtschaftszweig ist auch der Tourismus. Bereits 1956 wurde der Naturpark Hoher Vogelsberg gegründet, der damit der zweitälteste Naturpark in Deutschland (nach dem Naturpark Lüneburger Heide) ist. Er umfasst das Gebiet um den Oberwald und erstreckt sich über den Vogelsbergkreis hinaus auch auf die Nachbarkreise Landkreis Gießen, Main-Kinzig-Kreis und Wetteraukreis. Auf einer ehemaligen Bahntrasse führt der Vulkanradweg durch den östlichen Teil des Kreises.

Im Vogelsbergkreis begann die Nutzung der Windenergie für die Stromerzeugung im deutschen Binnenland. Das Kreisgebiet zählt innerhalb Hessens zu den besonders windhöffigen Standorten.[5] 1990/91 wurde in der Gemeinde Grebenhain der Windenergiepark Vogelsberg als erster deutscher Windpark im Mittelgebirge und zugleich erster Windpark in Hessen zunächst für Versuchszwecke in Betrieb genommen. Die ersten kommerziellen Windparkprojekte in Hessen wurden 1993/94 in den Vogelsberggemeinden Feldatal und Ulrichstein realisiert. Von den bis Jahresende 2012 etwa 700 in Hessen errichteten Windkraftanlagen stehen rund 200 im Vogelsbergkreis.[6][7]

(aus Wikipedia)

Remidemi nennt sich das Volksfest hier…

 

Jakobimarkt

http://www.vogelsberg.de/veranstaltungen/details/56-664-jakobimarkt-in-ulrichstein.html

ich war da, klar,

das kann ich mir doch nicht entgehen lassen.

Ich war gespannt was die Händler und das Straßenfest zu bieten hatten, aber im Vergleich zum Märktchen das schon vor 14 Tagen am 16.Feldataler Mühlenfest in Stumpertenrod, zwei Örtchen weiter an Köstlichkeiten und handwerklichen Arbeiten aus und in eigener Herstellung zu bieten hatten, das übertraf es bei weitem nicht.

Hier waren nur die üblichen Händler zu sehen die in Bussen alles ankarrten und feil boten was das Lager bereit hielt.

Kulinarische Köstlichkeiten fehlten

Einen dampfenden Grill gab es auch nicht, man musste schon beim örtlichen Pizzabäcker Halt machen wenn man etwas zwischen die Zähne wollte und so begab ich mich schnurstracks zur Mittagszeit dorthin und verspeiste eine Portion Geselchtes mit Sauerkraut und Brot.

Da es so heiß war und man unter seinen Klamotten vor sich hindampfte, erstand ich ein löchriges Kleinteilchen von einem Türken und kleidete mich mitten zwischen den Bäumen standesüblich um.

Da konnte dann der Wind schön durchpfeifen.

Und die Musi spielt dazu, konnte man nach dem Anstich sagen den der frühere Bürgermeister abhielt.

Alles in Allem, ein schönes lautes Fest das man sich sicher an mehren Tagen antun kann, andere folgen lieber dem Gezwitscher der Vögel und begeben sich bei der lähmenden Hitze ins Freibad um in kühlen Wellen zu baden, aber die Dorfbevölkerung lässt es sich nicht nehmen, mitten in der Hitze bei 45° im Schatten unterm Dorfzelt zu schunkeln und zu singen.

Es ist ja nur einmal im Jahr.

 

@ Angelface

 

 

Teilabschnitte

http://www.bookrix.de/_ebook-angel-face-los-geht-039-s-in-das-neue-zuhause/

 Fortsetzung ...

Teilabschnitte

Nachdem  so viel passiert in meinem neuen Leben, habe ich mich entschlossen, am Buch weiter zu schreiben.

Für mich und für die, die mich nicht mehr erleben ist es sicher eine autobiografische Erzählung in Teilabschnitten, fast schon ein Roman. Mein Erster. Vielleicht wird es irgendwann einmal von jemandem gelesen, der weder mich noch mein Leben kannte. Vieles was mir in den letzten Monaten begegnete, sehe ich heute mit anderen Augen, vielleicht hat mein Schreiben doch einen Sinn.

Wenn ich sehe, was meine Mutter alles aufgehoben hat, was sie und mit wem sie sich schrieb, ich scheine doch so einiges von ihr geerbt zu haben. Ihre Kindheit, ihr Elternhaus,  ihr Erwachsen werden, meine Kindheit unsere Kindheit, alles hat sie aufgehoben, jedes Fitzelchen was mit uns zu tun hatte lag säuberlich abgeheftet in Akten und Ordnern. Zeichnungen, Briefe, Liebesbrieflein, Zettelwirtschaft würde man es heute nennen, erzählen wie sie an uns hing und wir an ihr, was sie alles erlebt hat.

Ich sitze und schreibe. Die Nacht ist ruhig und still. Es hat geregnet und ein starkes Gewitter gegeben.

Mein neues Navi hat mich gut hin und wieder nach Hause gebracht und ich überlege, damals gab es so etwas wie ein Navigationsgerät noch nicht, nicht jeder hatte ein eigenes Auto, man verließ sich wohl ausschließlich auf Bus und Straßenbahnen. Meine letzte Fahrt nach Kirchhain in die Wohnung meiner Mutter hat mich aufgewühlt.

Wenn man ein Leben quasi auflöst und aus Altersgründen in eine andere Umgebung verpflanzt, ja für den letzten Lebensabschnitt umpflanzt,  bleiben viele Spuren zurück. Spuren die ich heute mit mir nehme und bei mir archiviere.

Die Bilder die ich von den Wänden abnahm, wunderbare Motive die in einem langen, sicher teilweise recht einsamen und dennoch aufregenden Leben entstanden sind, sind teils vergilbt, teils noch recht gut erhalten. Sie werde ich, wie die vielen Briefe, Akten und Alben sicher aufbewahren.

Für meine Nachkommen – egal, in neuem Glanz werden sie auferstehen und zur Geltung kommen.

Ich habe viel vor und auch noch ein wenig längere Lebenszeit als sie.
Bevor ich von zuhause fort fuhr, las ich noch in ihren Schriften, vernahm die Stimme ihrer Schwester durch deren Briefe an sie, sah was ihr Leben ausmachte und wie ihr Lebensziel sich nicht verwirklichen konnte.

Obwohl, was war ihr Ziel?
3 Kinder großziehen, die Scheidung und vorher den Tod der Eltern in Kriegszeiten verkraften?

Bei manchen Lesungen aus den vielen Briefen in all den Akten und Ordnern, die ich mittlerweile hinter mir habe, rannen mir Tränen über die Wangen und ich dachte, ein Glück, dass ich damals nicht gelebt habe. Sicher gab es wunderbare Zeiten in diesem Leben. Ein Leben – ein wenig Glanz und viel Gloria, später voller Entbehrungen, voller Kriegswirren, etwas was es heute kaum mehr im deutschsprachigen Raum gibt - ein Leben mit Kunst und Kultur, Theater, Opern, Tanzveranstaltungen, Urlaube, Briefe die man miteinander austauschte, Menschen die man beschrieb, die man kannte, Bücher die man las, Interessen die man teilte.

So viel hat dieses – für mich fremde Leben gesehen. Bestimmt tausendmal mehr als meines und ist noch nicht zu Ende.

Damals gab es kein Fernsehen, man fragt sich beim lesen, was haben die Menschen alles in ihrer Freizeit gemacht? Heute undenkbar ohne diese Informationsquelle zu sein. Damals hat man Schwarzweißbilder gemacht die heute Minipapierbilder, kaum so groß wie Passbilder sind und dennoch liegt so eine starke Erzählkraft darin, dass sich das Leben deutlich wie ein Film vor den Augen des Betrachters abspult.

Als ich die Bilder die sie selbst malte, nun abhängte, die Rahmen säuberte und überlegte ob sie noch zu verwenden seien oder ob ich lieber neue darum wob um einige davon bei mir aufzuhängen, las ich in den Gesichtern und Figuren, deren Leben, dass sie sich vorstellte.

Im Stammbuch der Familie der Großeltern, im eigenen Stammbuch erfuhr ich was sie mir niemals erzählt hat.

Warum hat man damals so viel verschwiegen?
Um die Kinder zu schonen, sie nicht mit ihrem Leben zu belasten, machen wir dies nicht genauso?

Auch wir verschweigen viel, denn vom und im eigenen Leben lässt sich nicht alles miteinander teilen. Fürchten wir mangelndes Interesse weil anderes Leben anders ist, nicht so viel hineinpasst?

In meinem Falle nein, ich interessiere mich immer stärker dafür, will wissen, miterleben wie es damals war.

Wenn ich in meinem neuen Lebensabschnitt  Menschen kennen lerne, die ich vorher nicht kannte, nun aber mich immer mehr mit ihnen verbinde, erfahre ich, dass es ihnen ähnlich wie mir geht wenn sie zurückblicken, vielleicht weil sie in meinem Jahrgang sind. Auch sie haben Familie, Lebensgeschichten die es wert sind erzählt zu werden.

Eine neue Generation, eine andere Zeit und gleichsam eine andere Welt in die sie hineingeboren wurden. Eine Zeit in der der Krieg nicht um sie herum, sondern sich vielerorts in anderen Ländern abspielt, wo es gleiches Unrecht, gleiches Leid und ebenso viele Tote gibt.

Die Nacht ist noch still, aber schon beginnen die Vögel ihr Morgenlied zu zwitschern und das Kapitel beendet nachdem ich mir so viele Gedanken darum gemacht habe.

 

c/ Angelface

 

 

aus alt macht neu

 Das beinahe fertige Ergebnis kann man nun im Bild sehen, so macht man aus alt etwas neu.

Aus alt macht neu…

Reste von Holzteilen hat ja praktisch fast jeder der ein großes Grundstück hat und selber anbaut, viele Bretter die wir finden sind kaputt und morsch, andere wiederum mit Nägeln bestückt und nicht vollständig, oder durch das lange Liegen im Freien verwittert, aber aus vielen kleinen Einzelteilen kann man auch etwas basteln was Halt hat.

Der Winter ist nicht mehr weit und schon steht der Herbst vor der Tür.

In den Baumarkt fahren oder ins Sägewerk und Holzstangen und Bretter kaufen kann ja jeder, aber nicht jeder hat ein Auto mit dem man sie transportieren kann, das fängt schon beim transportieren einer Regenrinne oder der Leiter an, die über das gewöhnliche Fassungsvermögen eines Autos hinausgehen. Die Dinger sind unglaublich lang wenn man kein nur für Zwerge geeignetes Gebilde basteln möchte.

Dachgepäckträger kann ich nur sagen, aber was, wenn man keinen hat?

Einfallsreich und mit genügend Phantasie ausgestattet hat mir ein sehr netter Nachbar heute eine Seitenbegrenzung für den kommenden Herbst angebaut. So wächst nicht nur das Innere des Hauses zusammen und macht sich fein, sondern das Drumherum passt sich dem Inneren an...

jetzt kann er kommen...und ich zünde wenn die Herststürme eintreffen gut beschützt und behütet den Ofen an...

das Leben plätschert so vor sich hin.

Kein Tag ist wie der andere. das Wetter ist schön und wir sind viel außen.
Mimi spielt “ich bin eine Kräuterpflanze“ und versteckt sich verzückt als Basilikum im Gewächshaus für die Jungpflanzen.

Sie ist ausgesprochen albern und turnt wie eine verrückte Ballerina zwischen Bohnenkraut und Erdbeeren und drückt alles platt wie eine Dampfwalze, aber ich lasse sie, denn es macht mir viel Freude zuzusehen wie sie zusehends erblüht.

Die Hitze brütet über Wäldern und Feldern und der Vogelsberg hat sein schönstes Sommerkleid angezogen.

Weit her klingen die Rufe der Badenden und ich denke schon mit leiser Melancholie dass der Sommer sich schon bald dem Ende zu neigt.

Auch meine Hausumbauten sind beinahe beendet.

Zur Miete wohnen heißt ja auch, nicht zuviel zu investieren und es sich dennoch gemütlich und schön machen.

Die Balance zu finden ist nicht ganz leicht, es juckt einen in den Fingern, wäre aber unvernünftig denn man arbeitet ja für den Vermieter um dessen Häusle zu verschönern und  nicht für das Eigentum.

Meine nächste Investition ist ein eigener Rasenmäher, denn bisher hatte ich mir immer den vom Nachbarn ausgeliehen, doch es ist nervig immer fragen zu müssen, zumal jeder selbst sein Grundstück mäht und ihn deshalb auch braucht.

Dann kommt als Nächstes noch die Regenrinne ans Gartenhäuschen, denn die fand der Vermieter als überflüssig, doch ich hatte beim letzten Platzregen gesehen wie die Wassermassen sturzbachweise zu Boden fielen und das Erdreich in Schlamm verwandelten und aufweichten.

So vergehen die Tage mit Gartenarbeiten, Unkraut jäten und umpflanzen. Und oft fragt man sich; was? Schon vorbei?

Meine Hände sehen mittlerweile aus als käme ich vom Bau, aber die Arbeit und dessen Ergebnis machen mir so viel Freude dass mir das schnurzpiepegal ist.

Wasser und Seife gibt’s genug und abends sind sie wieder gesellschaftsfähig.

 Bilder? Klar, haben wir auch!

c/ Angelface

 

 

 

so kann es gehen...

Geschwätz bekommt schnelle Füße und auch ein Gesicht.

Braucht man eigentlich nicht!

Hi Liebe ---, ich hab ja soo gelacht gestern Abend als wir so miteinander herumalberten,  es ist ja nicht so oft, dass gesetzte Damen mittleren Alters in hemmungsloses Gelächter ausbrechen und sich kaum mehr einkriegen, es entspannt!!! – ungemein, auch wenn man sich eigentlich nicht lustig über andere machen sollte, aber manchmal kommt man eben ins Tratschen und Ratschen und das gern. Doch wo führt es manchmal hin?

Keiner möchte „schräg„ angeguckt werden, wenn um ihn herum plötzlich die heiße Luft brennt.

Liebe Freundin meiner Heimlichkeiten! Zum Gespräch selber…du hast ja völlig recht wenn du sagst ich soll als Single vorsichtig sein( z.B. mit den Männerbekanntschaften hier) a b e r; - ich hab nicht die geringste Lust mich so einzuschränken im entspannten wohnen und leben, dass ich a) jedes Wort auf die Goldwaage legen muss wenn ich mich mit jemandem unterhalte, als auch nicht keine Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein zu machen wenn ich Kontakte knüpfe!

Einerseits heißt’s ja, knüpfe fleißig und bald  Kontakte um nicht isoliert zu bleiben und andererseits; gib darauf Acht mit wem du dich einlässt womit die männlichen Gebilde dieser Gemeinschaft gemeint sind.

Ich habe schon gemerkt, dass man schnell in Verruf gerät, wenn man dichter aufeinander hockt.

Die Nachbarschaft schaut genau hin und registriert jede Veränderung. Vor allen Dingen wenn ein Single neu einzieht.

Es ist nicht so wie in der Stadt, in der die Umgebung eben nicht  ständig Augen und Ohren aufhält. Hier haben die Wände Ohren und die Gräser flüstern…

Eigentlich ist es fast ein wenig traurig festzustellen, wie wenig sich die Leute mit sich selbst und ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigen, vielleicht langweilen sie sich in ihrem eigenen Leben und finden es schön, sich in das der anderen einzumischen, mitzumischen und dann stellt man gerne Vermutungen an. Batsch – Bumm.

Hier sieht man wer kommt, bleibt und wann wieder geht und zieht seine manchmal etwas voreiligen Schlüsse! Im Nu bekommst du etwas angedichtet was gar nicht ist. Egal wie harmlos ein Besuch im Grunde ist, wie zweckmäßig man Kontakte hält um gemeinsames zu unternehmen, es wird ein großer Unterschied gemacht wer hier Hosen oder Röcke trägt und wer bei wem ein und ausgeht. Beispiele darüber konnte ich hier schon nach wenigen Monaten feststellen, ohne noch jemanden näher und richtig zu kennen.

Neues Dorf eben….
Als ich vor wenigen Wochen in einem Lebensmittelladen in der Stadt zusagte mir die hiesige Zeitung zustellen zu lassen, ich vergaß es  schon auf dem Heimweg wieder, - weil es nicht allzu wichtig für mich war, tauchte sofort das Gerücht auf wir bekämen seit wenigen Wochen unvermittelt, also sehr verdächtig - nächtlichen Besuch in der Straße..

Es wurde herumgerätselt und darüber offiziell gesprochen, WER das denn wohl sein könnte, der JEDE Nacht mit seinem Auto, das als groß und dunkel registriert wurde, um die exakt gleiche Zeit in die abschüssige Straße ohne Wendemöglichkeit hinein und wieder rückwärts hinausfuhr und damit ein wenig unbotmäßigen KRACH machte..

Das kann ja wohl unmöglich ein Zufall, ein Suchender einer Hausnummer oder etwas Harmloses sein sondern ist ganz bestimmt ein…
heimlicher Liebhaber der sein Gespusi besucht, und sich nicht erwischen lassen will, -

eine Alleinstehende die sich todsicher im Rotlichtmilieu herumtreibt um sich ein zusätzliches Taschengeld zu verdienen…(guck mal, wie die schon rumläuft, das gehört sich doch nicht)

ein Einbrecher der etwas ausspionieren will…

der die Gartenhäuser plündert oder einen Einschlupf für den Winter auskundschaften will.

Bums, schon ist man im Verruf mittendrin, dass man es selbst sein könnte der da nächtens beglückt wird.

Ich war wirklich sehr erstaunt, wie schnell man zum Spielball der sorgfältigen Ermittlungen wird.

Meldungen an das Ordnungsamt und an das Bürgermeisteramt wurden erwogen und als sich dann nach mehreren Wochen durch Recherche und Zufall ergab, dass es tatsächlich NUR der Zeitungsausträger war, der bekannterweise ja immer des Nachts eintrudelt um seine Fuhre zu schaffen, gab es leise beschämte Mienen auf Gesichtern die sich vorschnell festlegten!

So schnell kann es gehen,

Wie festigt man seinen guten Ruf?  - und hält ihn sauber?  Totale Isolation nur weil man kein graues Mäuschen ist?

Also keine Nachbarschaftsbesuche mehr wenn sie Hosen tragen, kein Abendessen im Garten, kein Grillen und gemütliches Schwatzen bei nächtlichen Fackeln in milder Sommerabendluft,  ist das die Lösung gegen Rufmord?

Ja, wo kommen wir denn damit hin. Ist es wirklich schon so schlimm?

 

© Angelface…

 

das Beet steht

...   Juli/August 2013

 

Ein Frühbeet sollte es sein.

Oder ein Hohes in Brusthöhe erreichbares zum nicht mehr bücken müssen?

Ein guter Freund des Hauses hatte mir überraschenderweise zu meiner riesigen Freude ein selbstgebasteltes – geschraubtes stabiles Gestell mitgebracht, dazu im und auf dem Hänger am Ende seines Wagens – SAND – SAND – Erde und wieder Sand! Fein gesiebter Sand, was für ein Schatz, da hat einer mitgedacht.

Der Hänger war voll, ich war platt vor Überraschung. Schippe war auch da und so luden wir ab, stellten auf und beluden das Prachtstück mit Erde, Sand, ein wenig Torf und Blumenerde.

Nicht sehr hoch, um nicht zu sagen, etwas niedrig – eher wohl ein Bückelement überlegte ich mir sofort in meinem kleinen Hirn die Möglichkeit das im nächsten Frühjahre „höher“ anzulegen, Zweige drunter, den Sand mit Steinen, Abfällen die vor sich hinbrüten und Wärme entwickeln mischen und dann eine schräge Abdeckung drüber bauen, hoch genug, damit sich Petersilienbüsche, Salatpflanzen, vielleicht noch Gurken und Radieschen – wie hoch werden denn diese Blätter -  und sowieso jede Menge Erdbeeren entwickeln und wachsen können, Tomaten natürlich nicht, die brauchen ja ein richtiges Haus wie ich aus früheren Pflanzattacken zu erzählen  wusste.

Kaum stand das Gebilde, säte ich….Fruchtbares sollte daraus entspringen.

Wenige Wochen später, sprießte es und ich konnte kaum mehr sagen was, freute mich aber an jedem Hälmchen Grün!

Jetzt, Monate später, nachdem ich zig Zusagen hatte, „jaha, das machen wir später, ich helfe dir klar“ – tat sich nichts, bis ich aus alten Bohlen vom Nachbargrundstück, leise rotteten sie vor sich hin, dümpelten in der Sonne zwischen gepflanzten Kartoffeln und moderten Stück für Stück, - zwei davon holte und auf das Bestehende aufstockte.

Schön sah es natürlich nicht aus.

3 graue schwere Wackersteine, solche, wie sie der Wolf im Märchen in seinem Bauch herumträgt, taten ihr Bestes sie zwischen den Glasscheiben/und Bohlen – meine Fensterscheiben aus der alten Wohnung die ich mitgeschleppt hatte, abzustützen!

3 mal fiel mir Wackerstein Nummer eins auf den Fuß, da hatte ich die Nase gestrichen voll.

Wette, der kleine 2.Zeh  am rechten Fuß – wie praktisch, der geht ja noch - ist sicher zumindest angebrochen!

Schee isser nicht mehr, aber egal, ich nenne das Kollateralschäden, die müssen es sein wenn man bastelt.

 Wochen später, mittlerweile war ich stolze Besitzerin von alten vergilbten Plexiglasscheiben geworden, die aus einem anderen Grundstück als entsorgt galten, und legte diese anstelle der schweren Doppelglasfenster auf. Dicht nebeneinander rundeten sie das Bild ab, regnen sollte es nun nicht mehr rein.

Untendrunter wucherte es und Mimi hielt jeden Morgen nach einem schnellen Gang durch den Garten ihr Frühschläfchen darin ab.

Siehe Bilder nebenan…

Ein blaues Blümchen mit rosigen Blättern hatte ich – erst geschenkt bekommen, als schön empfunden – und wieder ausgepflanzt in ein größeres Gefäß, denn es wuchs und wuchs und wuchs über sich hinaus und streifte mit den Köpfchen schon die Glasplatte.

Stattdessen kam ein Petersilienstrauch an seine Stelle.

Die Erdbeeren wurden rot und saftig, ich erntete schon.

Die Salatpflänzchen, erst etwas kümmerlich, trauten sich auch aus dem Boden.

Höher muss es jetzt, sagte ich mir und schon war besagter, netter  Nachbar, der mir auch schon mit der Seitenabtrennung des Hauses geholfen hatte, sah’s, erbarmte sich meiner, bzw. meines Brühbeets und baute es auf.

Wie?...Ganz einfach, Männer haben ja supertolle Ideen und können das auch.

2 dicke Holzpflöcke rammte er bestimmt und energisch mit einem Holzhammer tief in den Boden, baute mit Schräubchen ein Scharnier an das Brett und den Balken und richtete damit die Schräge ein.

Klasse – sag ich nur, jetzt kann wachsen so hoch ich es will, brauche nur im nächsten Jahr das Scharnier weiter oben hin zu setzen! - Plexiglas drauf, Ernten was kommt! Sonnenschirm drüber und sich daran freun!  Das war die Sache mit dem“ Frühbeet vom Vogelsberg“, so kann man ungewisse und etwas härtere Temperaturstürze auffangen indem man ihnen einfach damit zugedeckt und geschützt ein Schnippchen schlägt..

 

Jetzt müssen nur noch die Schnecken draußen bleiben!

 

@ Angelface

 

Datenklau

Datenmissbrauch

Wir kaufen ein und verkaufen im Netz,

Bücher, Spiele, Klamotten, Möbel, Tintenpatronen, Autos, Gebrauchsgegenstände, Visitenkarten, -  man denkt sich nichts dabei, gibt seine Karte ab, macht online Banking, hat eine Prepaid/Visa/Pay Pal Karte, denn alles gibt es schneller und billiger im Netz als auf dem freien Einkaufsmarkt, im Geschäft oder beim Händler um die Ecke. Es ist zur Normalität geworden, schnell mal ins Netz zu gehen um dort einzukaufen. Ein Fortschritt?

Doch – Vorsicht - ... A c h t u n g  Feind hört mit, selbst beim Einkauf.

Traurig aber wahr, man kann nicht vorsichtig genug sein. Unvorsichtig darf man nicht sein und dennoch passiert es immer wieder. Der Datenklau geht um.  Man hat eine Homepage oder einen Blog, verläuft sich in facebook und Co und merkt manchmal nicht mehr, was man alles in aller Unschuld naiv und unvorsichtig von sich preisgegeben hat. Es tun ja alle!

Man erzählt und plaudert, tauscht sich aus und meint, man spräche mit “Freunden“.

Doch das Internet ist nicht nur und immer dein Freund, es ist ein potentieller Ausspionierer von Daten und Informationen. Auch von Homepages und Blogs wird geklaut. Man kann nicht genug davor warnen, …

Die Spionageaffäre in der Bundesregierung zeigt uns genau, Mensch, Meier, da hört  und liest jemand mit.

Egal ob deine Mails die angeblich im Verborgenen nur vom Empfänger gelesen werden sollten, oder Bilder die du an den besten Freund verschickt hast, - sind nicht mehr sicher.

Deine Bilder sind nirgendwo sicher, niemand kann sie „schützen“. Auch nicht in Büchern.

Eigentlich musst du immer damit rechnen, dass irgendwo in der Weite des Alls jemand sitzt der Interesse daran hat.

Was er damit macht, wofür deine Daten genutzt werden, bleibt in den Abgründen einer fremden Seele, in deren Phantasie und zu derem Gebrauch, ist jederzeit für fremde unbekannte Augen verfügbar und missbrauchbar...

Bist du sicher, dass nicht ein Mäuschen in deiner webcam vor dem PC sitzt und mitliest was du schreibst – bestellst und kaufst? Ich bin es mir nicht mehr! Selbst wenn du NUR vom Wetterbericht schreibst, bist du sicher, keiner liest mit?

Aufpassen ist in Zukunft angebracht und solltest du irgendwann eines schönen Tages irgendwo auf der Welt ein Bild, einen Text oder mehr als du es willst von dir entdecken, dann weißt du, es hat dir jemand geklaut.

 Und wie gehts nun weiter? - weiß ich selber nicht! Das (Alltags )  Leben im neuen Zuhause fängt ja eigentlich erst an.

Mittlerweile tauschten wir nachbarschaftliche Gefälligkeiten in Form von Handarbeiten aus, nennen uns mit einigen beim Vornamen und tauschen zum Wochenende das eine oder andere Stück Kuchen aus. Der Herbst steht vor der Tür, aber es gibt noch wunderschöne sonnige Tage an denen man gut im Liegestuhl noch im Garten liegen kann.

Die Vögel zwitschern, das Bad hat schon zu...

Schaun wir mal.

c/Angelface

September/Oktober

Stürme wehen ums Haus, der Herbst ist da und der Sommer - tjaaa leider vorbei.

Mittlerweile haben mich schon einige Freunde von weit her aufgesucht und sind allesamt begeistert wie hübsch ich es mir gemacht habe..

Praktisch - quadratisch, funktionell, gut.

Aus der Notwendigkeit heraus doch noch einiges außerhalb des Hauses unterzustellen habe ich mich dazu durchgerungen zuzüglich noch ein zweites Gartenhaus aufzustellen. Nicht unbedingt schön, aber notwendig und damit sind nun auch die Reifen und das Gartenzeugs samt Handwerkszeugs trocken untergebracht. Im Sommer werde ich es streichen und vielleicht Blumen in Kästen auf dem Dach pflanzen, damit passt es sich dann auch äußerlich dem Grundstück an.

Im Moment weht es bei uns sehr und ein Teil der Dachpappe hat sich schon einmal im Sturm verabschiedet.

Also brauche ich wieder Leute, die hochklettern um sie neu zu befestigen.

Die neuen Nachbarn sind links von mir eingezogen und befinden sich mitten im Umbruch. Das rechte Häusle wurde mittlerweile für einen Spottpreis versteigert und der neue Besitzer sitzt bereit zum Umbau in den Startlöchern, im Januar will er einziehen. Das heißt die Siedlung befüllt sich.

Die riesigen Tannen vor seinem Haus müssen allerdings vorher noch gefällt werden. 15 Meter hoch ragen sie in den Himmel und versperren der Sonne und ihm die Sicht.

Eine meiner nächsten Nachbarinnen erzählte mir, als sie vor 10 Jahren ihr Haus erwarb und hier einzog, war sie außer einem Besitzer gegenüber die erste Bewohnerin und fühlte sich in den langen Wintermonaten ziemlich einsam und blümerant wenn der Sturm heftig, laut und stürmisch ums Haus wehte. Angst hatte sie nie, aber komisch war es wohl schon hier alleine zu wohnen, vor allem dann, wenn sie völlig eingeschneit war..

Das Alleinsein ist nun vorbei. Mittlerweile kennen wir uns alle und haben manch schöne Arbeitsstunden miteinander erlebt, uns gegenseitig geholfen und viel Spaß miteinander gehabt.

Bäume wurden gefällt, die Gärten auf Vordermann gebracht, viel miteinander gegrillt und gelacht. Wie wird sich das Leben mitten im Winter abspielen Bei Schnee und Eis. Wie zurückgezogen oder isoliert werden wir leben?

Ich bin schon mal winterfest, denn nun hat auch die Katzenklappe  ein eigenes Dach, nur der kleine Zaun vor dem Eingang muss noch gestrichen werden...

Zaun gestrichen, die Dämmerung hat es an den Tag gebracht. Alles Holz wurde von der Farbe getroffen.

 Vielleicht wird es nicht ganz einfach werden. Doch einfach war das Leben ja nie wenn man es genau betrachtet. Immer schon gab es Irrungen, Verwirrungen, Täuschungen, Enttäuschungen genauso wie Freude, Freunde und Abschiede.

Diese Gedanken schreibe ich zum Abschluss des Buches, das meine Tochter eines Tages, wenn ich nicht mehr bin in Händen halten wird.

Es sollte so sein, dieser lange Weg der wahrscheinlich im hoffentlich letzten Wohnen hier endet. Ich genieße mit Bewusstsein was sich mir bietet.

Ich bin nicht mehr jung, ich bin noch nicht alt, befinde mich irgendwo dazwischen im Nirgendwo, auf dem Weg zu mir.

Wäre ich nicht hierher gezogen, hätte ich Klärchen vielleicht nie persönlich kennengelernt.

Ich hätte nie die Bekanntschaft mit Sissi gemacht, die mich schon in meinem alten Zuhause besuchte.

Ich hätte vielleicht nie zum Telefonhörer gegriffen um Alias anzurufen, die mir die unbeschreibliche Freude machte meine Bücher in Eigenregie zu drucken und zu illustrieren.

Autorinnen und Schreiberlinge deren Bekanntschaft ich sicherlich nie in einer festen gemeinsamen Partnerschaft gemacht hätte, weil man sich meist mehr um den anderen als um sich selbst kümmert und die Zeit für ihn nimmt.

Alte Freunde habe ich auf dem Weg zu mir verloren, dafür andere gefunden, die mir gut tun. So ist das Leben.

Lange hatte ich vor dem Schritt des Umzuges überlegt, ob ich nicht doch meine Mutter zu mir holen müsste oder wollte, um sie zu pflegen und auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Doch nach reiflicher Überlegung und nach den langen Jahren die ich sie kenne, weiß ich vom Herz und vom Verstand, dass ich ihr keinen Gefallen damit getan hätte.

Jung und alt gehören auch am Ende eines Weges nicht zusammen. Mit Abstand lebt es sich bei aller Sorgfalt und Liebe leichter. Ich werde auf meine bisherige Weise für sie sorgen und für sie da sein.

Sie war über fünfzig Jahre gerne mit ihren Hobbys allein und meisterte ihr Leben bis sie Hilfe brauchte die sie immer schon von keinem Familienmitglied, sondern lieber von Fremden wollte um nicht das bedrückende Gefühl zu haben, von Gefühlen und Rücksichten auf andere abhängig zu sein.

Ich hatte mich nach meiner letzten Trennung entschlossen alleine zu leben, alleine und doch nicht allein. Viele Texte und Bücher wären auf diesem Weg nicht entstanden. Die Gemeinschaft hier gefällt mir, es ist ein freiwilliges Zusammenrücken und miteinander teilen. Solange und so viel wie man es möchte.

Nicht nur einmal, auch hier gab es das Angebot mein Leben mit einem Partner gemeinsam zu teilen.

Wölfe die begehrlich vor der Tür heulen, sie gibt es überall und immer wieder. Ich lächle, wenn ich so darüber nachdenke. Ich habe freundlich und mit Überzeugung nein gesagt, auf Abstand gerne für Stunden, aber nicht mehr. Dieses Thema scheint in meinem Leben immer ein kleiner Kampf zu sein.

Ich schätze meine Unabhängigkeit und Freiheit. Liebe meine Tage, Abende und Nächte, mag einfach die Einsamkeit und die Natur um mich herum und teile meine Freizeit gerne mit den Angeboten von Aktivitäten, die hier so vielfältig sind.

Ich koche gerne für meine Freunde, bewirte mit Leidenschaft und Engagement und bin doch froh dann wieder alleine zu sein um das sein zu können was ich bin.

Ein Individuum im Grün. Zufrieden mit dem Leben und stolz darauf was man alles alleine schaffen kann.

Adieu liebe Freunde, machts gut.

© Angelface

 Ende

Fortsetzung der Geschichte....

es ist schon wieder Mai, der zweite im neuen Zuhause.

 Fortsetzung der Geschichte

 

„Adieu und macht`s gut“ schrieb ich im letzten Kapitel, doch das war natürlich nicht so ganz ernst gemeint.

                            Auf vielfachen Wunsch schreibe ich natürlich gerne weiter und erzähle was nachher noch so alles geschah.

Tjaaaaaaa, wo fange ich am Besten an.

Das Nachbarhaus rechts von mir das für einen Spottpreis weil schon ein wenig angeschimmelt - versteigert wurde, ist mittlerweile  bewohnt, von wem – fragt Ihr?

Einem einzelnen Herrn.

 

Oh weia, höre ich schon, ist der keine Gefahr für dich als alleinstehende Person?

Kann sein, muss es aber nicht“ sage ich und freunde mich mit ihm an.

Er ist mein Nachbar, ich bin sein Nachbar, da sollte es doch mit dem Teufel zugehen wenn wir uns nicht vertragen, man muss ja nicht die Kellertreppe gemeinsam herunterrutschen.

Ich hatte ihm kurzerhand und spontan in der Zwischenzeit angeboten mein Gästezimmer  mitzubewohnen, damit er in Ruhe seinen Umbau machen kann. So lange bis sein Häuschen wirklich voll und ganz bewohnbar ist.

Im Moment war es noch ein “Fastrohbau“ und sah fürchterlich aus.

Dusche, Klo, Küche, Mittelwände  - alles musste raus weil er nachschauen wollte wo- und vor allem ob  in all seinem neu erworbenen Eigentum der Schimmel an der Wand hoch wächst.

Gegen ein entsprechendes Entgelt bat er mich bei mir mitessen zu dürfen und meine Dusche mitzubenutzen.

 

Für mich war das kein Problem, warum auch nicht, andere machten eines daraus und quatschten.

Das gehört sich nicht, hörte ich, aber ich scherte mich nicht darum.

Ich bin es gewohnt Hilfe da zu leisten wo Hilfe nötig ist und hier erschien sie mir mehr als nur angebracht zu sein.

Schließlich wollen wir ja alle irgendwie zusammenwachsen.

 

Mittlerweile hat sich auch längst der Sturm im Wasserglas gelegt nachdem sich erst ein paar schlichte Gemüter etwas darüber aufgeregt hatten welchen „Gefahren“ ich mich aussetzen würde.
Ich nahm ihnen schnell den Wind aus den Segeln indem ich sie bat, doch darüber nachzudenken dass sie ihm hätten durchaus Gleiches anbieten können, prompt verstummte das Gerede.

                     Das Nachbarhaus etwas weiter oben das ebenfalls zur Versteigerung stand ist nun ebenfalls von Wochenendbesitzern  in deren Eigentum übergegangen und der Garten wurde wunderhübsch angelegt.
Dort haben wir auch alle gemeinsam den Übergang ins neue Jahr in Saus und Braus gefeiert und uns gegenseitig etwas besser kennen gelernt.

Mein Gartenhaus ist gut bestückt mit Pelletssäcken und ich brauche mir keinerlei Sorge um den Nachschub zu machen.

Immer dann, wenn ich “blank“ werde, kommt der eine oder andere Nachbar vorbei, fragt ob er etwas für mich tun kann und ich spanne ihn gerne für das Neuholen mit einem Hänger ein.

 

Nun bin ich etwas über ein Jahr hier.
Wie schnell doch die Zeit verströmt...

 

Der erste Winter – ein milder Geselle – ist vorbei.

Zwar heize ich noch ab und zu, dann wenn die Kühle durch die Abendfenster scheint.

Den sonnigen Frühling mit seinen bunten Farben haben wir genossen so wie das Wetter kam, mal mild, mal war  Kühle, mal Regen.

Wir warten auf den Sommer, die Beete sind mit frischen Kräutern und Salat bestückt, die Tomaten recken schon fröhlich ihre gelben Blüten, auch die eine oder andere Bohne befindet sich schon im Boden, was will man mehr.

 

Mittlerweile sind schon rings um mich herum etliche Gartengewächshäuser aus dem Boden gesprossen, ich sehe, mein Beispiel scheint sie  beflügelt oder ihnen neue Inspiration gegeben zu haben, sicher tauschen wir bald unser Gemüse aus.

                   Der eine pflanzt dies, der andere das. Wie schön. Neid kennt man hier nicht, im Gegenteil es wird getauscht.

Nur die Schnecken, die sind natürlich eine Plage. Jeden Abend sehe ich den einen oder anderen Nachbarn mit einem weißen Eimerchen durch die Wiesen wandern und sich seufzend bücken. Was sie mit ihnen machen weiß ich natürlich nicht, ich bevorzuge sie in einem riesigen Bierglas zu ertränken.

Die riesigen Tannen des Nachbarn sind abgeholzt und werden zur  Zeit vom Holzhändler verarbeitet. Das Rattern der Holzschneidemaschine erklingt und der Stapel wächst was man trocknen kann. Darunter wächst neuer Rasen.

 

Naturschauspiele oder das was ich als solches bezeichne weil ich es bisher nicht kannte, erlebe ich hier genug. Heute zum Beispiel entdeckte ich beim Giessen meiner Pflänzchen dass die gesamte Wiese mit Jungkäfern zu Hunderten bevölkert wurde. Sie flogen Hoch, sie flogen tief, streiften über die Gräser und setzten sich auf T-Shirt und Haut. Auf meine Fragen hörte ich, dass es weder Junikäferchen noch Maikäfer sondern eine Mutation wären die schon seit Jahren unversehens im Juni in den Wiesen auftauchen, winzig klein und braune Panzer hätten und auch nicht größer würden. Nach 4 Wochen verschwinden sie angeblich wieder.

 

Der große Baum den ich am Ende meines Grundstückes im letzten Jahr etwas beschnitten hatte damit ihn die Katzen erklimmen können, scheint zu tragen, denn vor einigen Wochen schwirrten Hunderte  Bienen und Hummeln in ihm herum und nun trägt er Früchte die Birnen zu sein scheinen. Ein Fruchterlebnis im Vogelsberg wie schön. Rings um ihn herum sind wilde Gebüsche die Holunder und Brombeeren tragen.

Mein Verhältnis zu den Nachbarn ist gut, ja wir haben schon etliche Feste zusammen gefeiert, mal im Garten, mal auch Innen oder im Vorbau einiger Häuser und immer in unterschiedlichen davon, weil sie ja alle gleich angelegt sind. Mit ausgiebigen Gesprächen, Spielen und Grillgut wurde sich gut amüsiert.

Feuer wurden zusammen entfacht und ebenso wieder gelöscht, also ist alles gut.

 

Ich sitze und schreibe während  die Umgebung um mich herum im Abendhimmel und dessen Stille versinkt,
    die Wäsche lustig auf der Leine flattert und so kann das Leben für eine Weile gut weitergehen.

 

 

ich habe ja Zeit...

eineinhalb Jahre später

Die Zeit vergeht.

Sinnend sitze ich und lasse die Bilder des bisher gelebten Lebens hier in meinen Gedanken an mir vorübergleiten. Es ist spät, kalt vor dem Fenster und tiefe Nacht. Es liegt Schnee. Der zweite Wintereinbruch und was man bis jetzt feststellen kann, einer von schlechteren Eltern. 
Brrh....  ist das eiskalt, wie gut, dass ich eine so prima Heizmöglichkeit wie den Pelletofen habe. Er bringt mich warm und sicher durch meine Tage. Mein Gartenhaus ist gut bestückt mit 15 kg Säcken, aber ich muss schon darauf achten mir alle 3 Monate neue hinzu zu ordern, aber das schreckt mich nicht, denn hätte man Heizöl oder Gas im Kessel müsste man ja auch vorsorgen.


Eigentlich dachte ich, das Buch wäre mit seinen mittlerweile über 130 Seiten beendet wie ein Kapitel dass man aufschlägt und wenn es beendet ist, wieder zuschlägt.
Aber wie das wirkliche Leben eben ist, es gibt kein beendetes Kapitel, nicht wirklich, man schleppt die alten immer mit sich und fängt von Zeit zu Zeit ein neues an oder fügt eines noch hinzu.
Noch nicht so richtig habe ich mich daran gewöhnt und frage mich oft ob ich das auch möchte, dass mein Leben nun nicht mehr eine Einzelhaft ist, sondern dass ich in einer zusammengewürfelten  Gemeinschaft wohne.

Das heißt, ich teile mein Leben mit den anderen die links und rechts von mir wohnen und darüber hinaus gehen.
Ich sehe wie sich die anderen Bewohner miteinander  vertragen, sehe Neid, Unglück, auch Leid, Freude und gegenseitige Anteilnahme. Ich sehe das Alltagsleben der Anderen,, das sich in vielem von meinem unterscheidet. Egal ob es nun Zweiergemeinschaften oder das von allein Lebenden ist.
Nicht alles ist Gold was glänzt stelle ich fest.


Menschen sind schwierig, kompliziert, oftmals nicht wirklich frei und wie sie ihr Leben bewältigen gehört in interessante Studien über Mitmenschlichkeit.

Hier hilft man sich gegenseitig, so gut es geht. Mal klappt es gut, mal weniger, mal ist man sich einig und dann wieder nicht. Im Grunde ist es ein gutes Leben, das man hier leben kann, Abstriche gehören dazu.

Es passiert nichts wirklich Überraschendes und doch muss man sich täglich darauf einstellen dass etwas Überraschendes auf einen zukommt. Das Leben fordert einen.
                   Es gilt sich einzuteilen in Privatleben und das Leben mit den anderen.
 Egal ob einer krank oder gebrechlich wird, selbst ist man auch nicht immer fit und gesund, auch nicht ständig präsent und guter Laune -  all das integriert man ineinander.
Beispielsweise liegst du noch im Bett und döst vor dich hin, da ertönt die Türklingel und schon steht einer davor, fragt dich, möchte was oder bietet sich an ob du Hilfe brauchst.
Das allein ist schon ungewohnt und es scheint dir, als kämest du aus einem Leben aus einer ganz anderen Zeit, wo es niemanden interessierte was du tust, brauchst oder denkst.
Ich finde es einerseits gut, an anderen Tagen nervt es mich etwas und ich möchte mehr Zeit für mich selber ohne sie wirklich zu brauchen.
Ich fühle mich alles andere als anonym hier, sondern werde als Person wahrgenommen.


Ich hatte schon immer den Eindruck die Balance finden im Leben zwischen dem allein und mit anderen leben ist nicht einfach, es kostet Arbeit und ein wenig Mühe und verstehe zum ersten Mal, wie sich Ausländer fühlen mögen wenn sie versuchen sich in ein fremdes Land zu integrieren. Es ist, tatsächlich so, als spräche man eine fremde Sprache.
                           Ich habe den Bürgermeister des Örtchens kennen gelernt, kenne die einzelnen Besitzer der Läden, die Postfrau, die Verkäufer im Supermarkt, den Arzt der die Befindlichkeiten der umliegenden Dörfer behandelt, im Park selbst die meisten Besitzer und Bewohner der Häuser und lerne durch den Stellplatz für die Wohnmobile, die Urlaubszeiten und Nächte hier kurzfristig verbringen-  so manche Nationalitäten kennen, die einem immer fremd bleiben.


    Es ergeben sich nette Gespräche und man entdeckt bei Leuten, bei denen man es äußerlich nie vermutet hätte so allerlei Skurrilitäten.
Geschichten ohne Ende könnte ich darüber schreiben. Vielleicht werde ich dies auch.
                              Hunde und Katzen, Pferde und Rinder auf den Weiden führen hier ihr Eigenleben, teilen es mit ihren Besitzern und ich lerne wie sie behandelt und angenommen werden. Manches davon erschreckt mich, ist mir fremd und erscheint mir ungewöhnlich zu sein und dennoch gehört dazu die Andersartigkeit anderer,  anders als ich es gewohnt bin mit ihnen umzugehen - zu respektieren.
Augen zu und durch sage ich mir dann immer und bemühe mich wegzugucken denn sich einzumischen ist immer gefährlich, schafft unter Umständen Ärger und ist auch nicht angebracht


 Was michgar nicht erstaunt, ein Bewohner zieht wieder weg, der erst seit einem guten dreiviertel Jahr hierher gezogen war, es ist ihm wohl doch – wie er sagt - zu einsam. Koffer die nicht zu Ende ausgepackt waren, werden erneut verpackt und die Pläne hier zu leben sind gestorben.
Doch ich schüttle den Kopf und denke, da hat wohl einer nicht richtig vorher hingesehen, überlegt und durchdacht was ihn hier erwartet?
Hier gibt es jede Menge Kultur und Sport Angebote sein Leben abwechslungsreich zu gestalten, man muss sich nur die Mühe machen und sie wahrnehmen, nicht direkt um die Ecke, aber ein paar Orte weiter kann man sich durch die Zeitung informieren wo Kino, Theater, Vernissagen und Ausstellungen zu sehen sind. Allerdings muss man sich natürlich immer daran erinnern, dass man sich in dörflichen Gefilden angesiedelt hat.
Das Leben plätschert vor sich hin…Bei mir hinterlässt es den Gedanken an Zufriedenheit.

 

 

 

Nun haben wir wieder Advent, schon brennt die 2. Kerze

 

Andere backen noch 100.000 Plätzchen zu dieser Zeit ( hab ich schon)

Kaufen Geschenke ein ( mach ich nicht)

Ich bring mich"  eher in die Reih."

Nix ist unangenehmer als mit dreckigem Mäulchen und ungepflegtem Kopf herumzulaufen.

Dem muss schleunigst Abhilfe geschaffen werden sagte ich mir und obwohl ich weitab vom Schuss wohne, wo mich einer begutachten kann, lege ich doch einen gewissen Wert auf ein gepflegtes Äußeres, allein für mich, nicht für die anderen, die profitieren   ja auch davon wenn sie keine Hex ansehen müssen, aber im Grunde tu ich es für mich.

Man fühlt sich einfach besser.

Der neue Zahnarzt hat was, nämlich das gewisse Etwas, oder sagen wir einfach; er ist ganz nett.

                           Erzählen kann er gut während ich die Prozedur einer Blombenfüllung über mich ergehen lasse, nachdem die Zahnreinigung in der ich mich immer fühle als säße ich in einer Baustelle, beendet war.
"Die Baustelle ist fertig" empfing ich ihn - noch gut gelaunt -  in meinem Stuhl während er mit  wehendem Kittel hereinschneite und mein leicht derangiertes Gesicht ansah. Pudrige Reste überzogen Wangen, Hals und Kinn. Damit würde ich wohl kaum einen Schönheitswettbewerb gewinnen..

Drücken, pressen, bohren geht ja noch, aber stundenlang im Mäulchen herum werkeln schätze ich nicht sonderlich, gehe deshalb auch nur 3 x im Jahr hin. In Neuseeland war er, erzählt er, während er meine Kiemen an einem Drahtseil befestigt damit der Kran  nicht von alleine zuklappt und ich kann nicht mal erfreut strahlen und bestätigend nicken. Gefragt hatte ich ihn weil mir ein wunderschönes Bergbild von ihm auffiel dass er an der Wand, genau in meinem Gesichtsfeld aufgehängt hatte.

Ich bin eine warme Decke um die Füße gewickelt gewohnt, leise Klänge aus dem Radio oder der CD, aber Erzählungen haben auch ihre Qualität und als er berichtete im Wohnwagen auf Kanu und Wildwasserranking in Schweden gewesen zu sein, und dabei im Wasser bis zum Hals landete,  lachte ich – trotz Fesselung meiner rechten Gesichtshälfte – doch sehr und gab entsprechend gurgelnde Geräusche von mir.

Er danke mir mein Interesse indem er mich bald darauf mit blanken Zähnchen entließ.


Der Kopp passte nun natürlich nicht mehr zum gereinigten Strahlemund und so fiel ich probehalber bei der einzigen Frisörin des Dorfes mit der Bitte ein, mir doch wenigstens trocken die Spitzen zu schneiden.

Tat sie nicht, sie hatte noch ein Opfer am Waschtisch sitzen und machte an grauen Strähnchen herum. Um 12°° dürfte ich nochmal kommen, dann würde sie sich näher mit meinem Kopp befassen.

„sie waren doch schon mal hier“, meinte sie und ich bejahte, „im August letzten Jahres erinnere ich mich dunkel“.

Ich hasse Frisöre, beziehungsweise das am Kopf herumfummeln mit dem Ergebnis, nächte Woche gefällt es mir eh nicht mehr.

Dieses Mal aber war ich zufrieden. Komisch,  immer wieder lande ich nach langem Tragen von Langhaar auf derselben Länge zurück wenn ich sie mir dann mal doch ein Stück abschneiden lasse. Advent - Advent ein Kerzlein brennt...

Nicht zu viel, nicht zu wenig und eine kleine Stufe am Ende der Haarlänge, die ließ sie mir wie gewünscht von mir. Ja lobte sogar mein Haar das immer noch kräftig gefüllt war.

Ergebnis siehe da, nun kann ich mich wieder im Spiegel ansehen ohne dass mir gleich grottenschlecht wird. Ein paar Strähnchen in den nächsten Tagen noch von ungeübter Nichtexpertenhand mitten auf die Tolle und dann kann Weihnachten und das Jahresende kommen.

 

 

© Angelface

nochmals später wenn man es so nennen möchte...

Übrigens wer mehr von mir lesen möchte und wissen was ich schreibe wenn ich so ins Geschichten erzählen komme, kann gerne auf meinen Blog gehen und darin blättern, denn seit 2013 - genauer gesagt, seit meinem Umzug schreibe und erzähle ich auf der Seite

https://wokinisblog.blogspot.com/

     Artikel - Katzengeschichten - Erzählungen - Gedichte/Geschichten / lasse lauten Gedanken freien Lauf und über Bücher die ich lese.

 

Wir schreiben mittlerweile das Jahr 2020


welch eine Anzahl von Jahren – unglaublich wie die Zeit dazwischen vergangen ist seitdem ich mich hier niederließ.

Die wievielte Fortsetzung scheint dies im Buch zu sein ( ?)

Ich zähle sie längst nicht mehr, denn mehrere Jahre sind mittlerweile verstrichen.

Ja - es sind tatsächlich schon 6 Jahre, die ich nun hier wohne...

So oft der Mond auf - und die Sonne unterging - kann man gar nicht zählen, man muss es erleben, dabei sein...nicht nur davon hören. Hören ist flüchtig – erleben ist sein.

Iich bin ausgesprochen gerne hier, genieße was sich mir bietet, im Sommer den Garten,die Ernte, das säen - und die Sonne,

 im darauf freuen wenn die Kraniche über die Dächer ziehen uns den Weg in den Süden weisen...den Wald, den Wind auf dem Gesicht -  und das herumschlendern im Leben, das hatte ich vorher - so, noch nie... im Winter den Schnee...

 

 

 

Mein  Garten mit Büschen und Bäumen ist mittlerweile fast eine" geordnete Wildnis" - kein Wunder - direkt am Gartenende beginnt ja ein Stück Stadtwald der sich an die einzelnen Grundstücke anschmiegt. Jeden Morgen kommen die Rehe vorbei, äsen an den Baumreihen und knabbern die Rinde ab wenn es sonst nix zum fressen gibt. Ein wunderbarer Anblick.

Dann spazieren sie ohne Scheu vor den Menschen  durch den gesamten Park und kehren oft erst wieder am Abend heim.
Idylle pur.

 

Mittlerweile hat sich mein Häuschen total außen durch den Vorbau  verändert.
Es ist "bunt" und leuchtet damit quasi aus dem Grün der übrigen Gärten heraus. Rot - gelb - blau und grün, sogar lila Farbe habe ich verwendet, alles wurde  mit Resten aus alten Dosen von mir angestrichen  und damit wurde es umweltfreundlich indem ich sie nicht wegschmiß.

 

 

Innen ist es meine kleine Höhle ich der ich mich unglaublich wohl fühle,  bisher habe ich es noch keinen Tag bereut – umgezogen zu sein, obwohl es auf eine andere Art so etwas wie einsam gelegen  ist – das  sagen fremde Besucher, die zum ersten Mal hier sind...

 

 sie meinen: " Urlaub ja – Leben – nein." Nun denn, ich bin da ganz anderer Meinung, denn mir gefällt es so zu leben.

 

 


Mit der Hilfe des unmittelbaren Nachbarn, - der rechts von mir wohnt und  der mir mittlerweile ein guter Freund geworden ist, teile ich mir Arbeit, so manchen Einkauf und viel Freizeit  mit dem Herumbasteln meiner diversen Wünsche.

Er ist Mann und kann – will auch freiwillig gerne – eine Art Unterstützung sein.

 

Wahrscheinlich hat er ein gewisses Mitleid „ mit einer alten Frau“, lacht, - die nicht alles alleine kann.
Andererseits sorge ich dafür, dass er zum Lachen nicht in den Keller muss, damit sorge ich zur Genüge wenn er sich über meine Wortexperimente und Wortklaubereien schlapp lacht. Den Rest besorgen die Katzen, an denen hängt er.

Was er vorzugsweise macht?
Beispielsweise mit für meine Heizung zu  sorgen, indem er mit mir die Pelletssäcke holt,
man hat es eben gerne warm und da ich mir beim Umzug spätestens geschworen habe: „ nie mehr frieren“, muss ich auch einiges dafür tun.

Der Winter hier ist nicht ganz einfach, denn wenn Schnee, dann ist es viel was Frau Holle über uns ausschüttelt.
Die Straßen werden oft spät geräumt  und so dauert es bis man aus dem Park mit dem Auto heraus kommt, wenn es denn anspringt.
Das heißt nichts anderes als  mit anderen Worten: " wir sind in manch Wintern tagelang eingeschneit.


 Finden dies aber alles andere als schlimm, man kann ja " l o i p e n " mit den Skiern wenn man es will.

 

 Zur Not nimmt man den Schlitten wenn man ins "Dorf" zum Bäcker will, denn das alles gibt es noch bei uns.

 Metzger gleich 2 x

den Bäcker auch

die Banken und Handwerker, die Lokale zum Futtern, -  manch Laden zum täglichen Einkauf.

 

 

 

....hm..und


              wer schippt das weg...
wenn man es selber tut und die Schöpfkelle Schnee schwingt

            geht das ganz schön auf die Knochen....

 

Da das Besorgen der Pellets zum einheizen mindestens einen 1/4 Zeitanteil des Jahres ausmacht, also 4 x im Jahr nötig ist, und stattfindet, habe ich mich am Hänger des Nachbarn beim Kauf mit einem kleinen Obolus beteiligt, damit sich bei mir kein schlechtes Gewissen einschleicht.

Seitdem holen wir sie gemeinsam beim Baustoffhändler im nächsten Städtchen ab.

Sein Auto – mein Auto, der Hänger ist halb voll wegen des zulässigen Gesamtgewichts, da ist er recht eigen und besteht darauf die Vorschriften einzuhalten.

Ein Denken – das mir – eher fremd ist, ich bin da bedeutend risikobereiter.

 

Beim hineinschleppen der 15 kg Säcke Pellest von der Straße den Gehweg hinunter bis in mein Holzgartenhaus ist er aber sehr risikobereit, da riskiert er auf unebenen Wegen gerne mal seine Knochen, die ja auch nicht mehr so unheimlich jung sind.

 

Dann koche ich meist für ihn mit, denn wer viel schleppt muss auch essen und Kraft neu auf - tanken
deshalb gibt `s dann auch mal ein warmes Mittagessen, wenn er es mag - ich biete es ihm an um mich für sein " Säcke  schleppen"  zu revanchieren und ich bringe den Einkauf mit, -  was er Letzteres umgekehrt -  auch macht.


Es hat sich eingespielt sich so gegenseitig zu helfen.

Wer etwas braucht – ruft einfach, oder ruft an - mal kommt einer – mal nicht. Wir nehmen es gelassen.

 

Geschuldet ist dies der Tatsache, dass immer noch – oder noch nicht wieder – alle 100 Häuser im Rund des ehemaligen Ferienparks vermietet, verkauft oder in Fremdeigentum übergegangen sind und nach wie vor viele Häuser in meiner unmittelbaren Nähe leer stehen.

 

 

                                                             Winterbilder aktuell vom Februar 2020

 

                     Nirgendwo sonst liegt so viel Schnee und schon 300 Meter weiter unten Richtung Stadt
ist schon innerhalb weniger Tage alles weggetaut...

 

Mein Häuschen leuchtet mittlerweile  sowohl im Sommer als auch im Winter ziemlich schnell  erkennbar aus dem Park heraus und ich werde gut gefunden obwohl das Navi manchmal immer noch Zicken macht und meine Besucher woanders hinschickt oder die genaue Adresse nicht anzeigt.

Warum das so ist, ist schnell erklärt.

Vor dem Haus steht nun ein rechteckiger Vorbau in bunten Farben der meine Besucher willkommen heißt und dem Gastkater den ich seit 4 Jahren beherberge ein Zuhause gibt.
Im Sommer scheint die Sonne herein und es ist schön hell und im Winter hält es mir die Schneemassen ab.
 Verschalt ist er mit durchsichtigen Platten.

 

Ich hab es bunt angemalt wie ein Pippi Langstrumpf – Haus, dazu 17 Stühle aus weggeworfenem " sog. Abfall der Nachbarn mit - bemalt und im jetzt fast zugewachsenen Garten verteilt um dort ab und zu Lesungen im Sommer abzuhalten, so war der Plan aus dem nur im 1. und 2. Jahr etwas wurde.

Da waren die Bürgerreporter aus der Zeitung für den Nachmittag zum Kaffee und Kuchen und plauschen da für die ich ab und zu schreibe. Dann stellte sich heraus,auf Dauerbesuch zu uns ist es zu weit und sie orientierten sich anders Richtung Stadt.

Einer der Nachteile könnte man dazu sagen ist es damit - weiter weg auf dem Land zu wohnen.

Dafür hat man es ruhiger, bedeutend mehr Platz und kann sich ganz anders entfalten.

 

Wenn keiner kommt sitze ich selbst drauf wenn ich mich nicht gerade im bequemen Liegestuhl räkle Oder es ist eine der Katzen, die  - wie ich auch - auch die Sonne lieben

Der Vorbau der auch noch recht hübsch aussieht, - ist praktisch, hat mich kaum etwas gekostet weil ich es in Eigenregie mit Nachbarschaftshilfe gebaut habe und ermöglicht, ihn im Sommer als 5. Zimmer zu nutzen in dem ich koche manchmal so gar schlafe, und im Liegestühl sitze um zu dösen - wenn es windet, bügle, umtopfe, lese wenn es regnet und ansonsten oft daraus herausspähe um zu sehen wie das Tageswetter wird das im Vogelsberg so wetterwendisch ist.

 

Im Winter hält es mir den Schnee ab im Sommer den Dauerregen und Sturm der auch schon mal vorbeikommt und Tage bleibt. Ich bleibe dahinter wunderbar trocken und kann meine diversen Groß - Einkäufe gut ablegen.

Der Vermieter wusste ein Jahr lang nichts davon ehe er zur Jahresnebenkostenrechnung erschien, aber er hatte mir ja auf Nachfrage freie Hand gegeben, so lange ich innen nichts großartig verändere..

Ein Jahr später als er es sah fand er es großartig aber etwas befremdlich weil so was  verrücktes in bunten Farben selten in seinen Augen war.

 

Klar war mir, dass er das Ferienhäuschen irgendwann mal zum Kauf anbieten würde, aber ich bekam die Erlaubnis den Vorbau daran zulassen wenn ich ihn einfarbig nach-  streiche.

 

Alles gut...


Seit 2014 arbeite ich auch wieder offiziell , diesmal für die Stadt, die mich für die Stunden die ich zur Arbeit brauche, angestellt hat.
Dazu habe ich den - Dienst des Parkwarts -   auf die Bitte eines Nachbarn übernommen und versorge die Gäste des Wohnmobilplatzes unterhalb meines Gartens mit Tages - und Nacht Tickets und vertelie Werbeprospekte sie gerne annehmen wenn sie sich hier in der Umgebung nicht auskennen.

 

 

 Der Platz ist groß mit seinen 12 Stellplätzen und hat eine wunderbare Aussicht auf die Berge und Höhenzüge, die Burgmauern und weit in das Land,  unterhalb davon liegt malerisch schön  das Badebiotop Ulrichsteins das aus eigener Quelle gespeist wird.

 Dort fand letztes Jahr 20 jähriges Bestehen mit einem riesigen Event statt das in Hessen 3 übertragen wurde.

 

 

 

Unsere Gäste sind allesamt froh wenn sie ein bekanntes Gesicht wie meines  zu sehen bekommen und freuen sich auf einen Wanderspaziergang mit ihren Hunden und Kindern oder alleine.Viele sind nicht zum ersten Mal da.

 Gerne besuchn sie unser Badebiotop.

Manchmal kommen 3, dann wieder bis zu 10 Gäste auf die Plätze die der Stellplatz anbietet und bleiben mehre Tage oder gar Wochen, andere kommen- baden - wandern und fahren abends wieder.

 

Damit "rechnen wie viele Gäste kommen, das kann man nie. Aber es sind Holländer, Briten, Schweizer und Österreicher und verständlicherweise viele Deutsche, auch aus der Umgebung kommen die Besucher die gerne  den Vogelsberg als Ausflugsziel  nutzen.

 

Die Arbeit macht mir Freude ist sehr abwechslungsreich und wenn ich all die Geschichten erzählen würde die ich, - seitdem ich dies mache – mit ihnen erlebt habe, würde ich ein komplettes Buch mit vielen Anekdoten damit ausfüllen.
Das möchte ich her – meinen Lesern ersparen.


Das Leben gurgelt gemütlich so vor sich hin möchte ich meinen Arbeitsalltag beschreiben, der oft aufregend, auch mal lang ist, mir viele neue Bekannte geschenkt hat und in dem ich gelernt habe Unterschiede zu machen wer Freund, flüchtiger Bekannter oder eventuell nicht so sehr angenehm ist, wovon ich dann eher Abstand nehme..

Die Stadt an sich ist weit weg – wir sind mittendrin im Umkreis  zwischen 20 und 50 km zwischen Wald und Feldern und vielen Straßen die ziemlich abseits liegen, man  kommt allerdings überall mit dem Auto hin, das allerdings ist lebenswichtig. Ohne geht hier nichts, und wenn es mal ausfällt – ja dann hilft der Nachbar aus.

 

Fortsetzung na ja – sagen wir mal – für heute Ende...

 

@ Angelface

Impressum

Texte: by Angelface
Bildmaterialien: privat Bilder Angelface
Lektorat: Angelface
Übersetzung: angelface
Tag der Veröffentlichung: 05.04.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
dem Grün, dem schöner Wohnen und mir

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