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Wenn man schon viele Bücher geschrieben hat, fragt man sich eines Tages selbst, hab ich eigentlich nicht längst alle erzählt? Nicht alle Geschichten geschrieben?
Wundersamerweise finden sich aber in der Gedankenschublade immer wieder neue.

Kater erziehen! Das geht super oder klappt garnicht - außer man wäre eine Tiernanny


Morgenfreuden…sind es nun welche oder sind es keine?
Manchen Zuhörern werden sich wahrscheinlich die Haare auf dem Kopf sträuben, andere hingegen werden schallend lachen...
wenn man mehrere Kater im Haus hat gibt es auch viele Geschichten über sie zu erzählen, hier ist eine von ihnen.
Der Hauptakteur ist Kasimir.

Joghurt ist gesund
das hat sich auch bis zu den Katzen herumgesprochen
Kater Kasimir ist ein ausgesprochener Liebhaber und Vertilger von:
Sahne, - möglichst gut aufgeschlagen und leicht gesüsst - Joghurt, Quarkprodukten, jede Art von Käse, bevorzugt ab 60% Fettanteil;
Dosenmilch - möglichst unverdünnt,
auch Kuhmilch ist nicht zu verachten,
dass all das nicht besonders gesund ist, ist dem Herrn nicht beizubringen!
Er - weiß es besser!



Tipp vom mir gegen schlechte Morgenlaune: sollte sich mal einer etwas frustriert aus den Kissen erheben, morgens mal nicht so " gut drauf sein", dann nehme er einen Kater, ( er kann sich ja auch einen borgen ) einen langen Eislöffel und einen gefüllten Joghurtbecher zur Hand.
Den Versuch dieses köstliche Morgenmahl jedoch alleine zu verspeisen, sollte man von vornherein nicht im Sinn haben, denn hat man den richtigen Kater zur Hand, hat man viel Spass, aber unter Umständen - wenig Joghurt im Mund.

Gestern Abend habe ich im Fernsehen die Supertiernanny gesehen!
Wouw - die kann ja was, sie bringt schwer erziehbare Tiere zur Räson und macht sie zu gefügigen Tieren, zu kleinen folgsamen Lämmern..
Das brachte mich auf die Idee: wie trainiere
( bzw. erziehe) ich meinen Kater! Das kann doch nicht so schwer sein.

Ich habs, durch Leckerli…oder Joghurt!!!
Wer so hirnlos verfressen ist und sich seinen Magen mit so Unmöglichem verrenkt, wie mein Kater Kasimir, ist leicht zu erziehen.
Da er durch seine chronische Lungenerkrankung geschädigt ist, weiß er ganz genau, dass er Vorrangstellung bei mir hat und sich vieles erlauben kann, was ich einem anderen verbieten würde.
" Der Ruf Fressen kommen" von mir - ruft sabberndes hungriges Piepsen bei ihm hervor, egal ob er nun gerade satt ist oder nicht, bei ihm fehlt eindeutig so etwas wie die Stoppbremse. Er hört es, egal ob er nun 10 Meter weit weg im Garten herum strolcht oder ob er träge verschlafen auf dem Sofa liegt.

Dass die Stoppbremse fehlt, ist eine Tatsache, die ich schon bei vielen Tieren festgestellt habe, die aus dem Tierheim kommen.
Eigentlich ist es schnell zu verstehen, denn - wenn man einmal im Tierheim zusah, wie die Tiere gefüttert werden, erklärt sich vieles. Es gibt mir bekannte Bilder, die da sagen:
5 Näpfe, 5 Katzen, 5 Mäuler über jedem Napf einzeln
= zivilisiert.
Es gibt aber auch Bilder, die sagen:
5 Näpfe, 5 Katzen, 5 Köpfe die versuchen aus einem einzigen Napf zu fressen, das heisst Neid, immer Hunger - Angst nicht genug zu bekommen, ich will alles - du kriegst nix!
dazu gehört Kasimir.

Wenn ein Napf dann leer ist, geht es zum nächsten mit dem gleichen Spiel.
Ich hatte schon mal angefangen ein " "Katzentageerziehungsbuch " zu schreiben, nun - seitdem ich Kasimir habe, lohnt sich das wirklich.

Eine Fülle von Lehrmaterial hatte ich in meinem Hirn.
nun denn mal los...



a) wie erkläre ich meinem Kater, dass es unmännlich ist eine " Memme" zu sein.
b) Wie transportiere ich die Mitteilung in ein Spatzenhirn, dass es immer genug zum fressen gibt.
c) Das Bett ist für alle da, man braucht nicht immer schubsen um der erste zu sein.
d) Joghurt und Käse ist Menschenfraß, keine Tiernahrung.
e) Die Vögel auf dem Balkon sind zum singen und nicht zum jagen und verspeisen da
f) Grashalme eignen sich nicht unbedingt, um in Massen verschnabuliert zu werden, sie helfen nur - hin und wieder den Magen zu säubern.
g) Die Dusche ist kein Trinkgefäß, dafür gibt es genügend Wasserspender in Form von: auf dem Boden stehenden Blumenkannen, die sind übrigens auch immer voll, lieber Kasimir!!.
h) Vier Füße sind zum laufen da, man braucht nicht immer die Treppe heruntergetragen zu werden, wie ein Baby.
i) " Mitbewohnerkatzen" haben das Recht auf Respekt, Popo und Hinterbeine von kleinen Schwestern zu zerbeißen ist unfair und hat Folgen.
j) Zeitungen und Bücher im Bett, sind nicht zum anknabbern da, sie wollen von der Bettbewohnerin gelesen werden.
k) Glasvitrinen sind kein Aufenthaltsort für große Katerbeine , Elefantenbeine im Porzellanladen sind in von Menschen bewohnten Wohnungen nicht allseits beliebt.
l) Sonnenstrahlen auf dem Boden lassen sich nicht fangen, sie sind keine Mäuse.
m) Heiße Herdplatten sind kein Platz für Katzenspaziergänge…
n) Klodeckel sind kein Absprungfeld als wäre man ein Skifahrer auf der Piste.
o) Teppiche haben ursprünglich ihren eigenen Sitz, sie durch die Wohnung zu befördern, sich darunter zu verkriechen ohne vorher laut ein Vorsichts ""auaahhh""....zu rufen, ruft Unfälle auf den Plan, die keine Hausratversicherung abdeckt.

Und…und…und…
es gäbe noch unzählige Beispiele, die hier aufzuführen zuviel Zeit erfordert.

Jedoch - zu schildern wie sich Kasimir ein Joghurt einzuverleiben versucht, das ist schneller erzählt.

Man nehme einen cremig gefüllten Joghurtbecher, einen langen Stiellöffel, begebe sich an einen ruhigen Ort wie beispielsweise das Bett und versuche die Köstlichkeit in die Speiseröhre zu inhalieren.
Pustekuchen, wenn Kater Kasimir den Braten riecht.
Joghurt lässt seine Augen leuchten. …."mmmmrrhhhh…."mmmhhrr….."pieeeps…" sind die Laute, die sich ihm entlocken und sein Schnäuzchen krümmt sich in leidenschaftlicher Abhängigkeit, rollende Augen, zuckende Tatzen.. das ganze Repertoire eines sich im ständigen Hungerkampf befindlichen Katers wird vor den staunenden Augen des Zuschauers abgespielt.

Der erste Bissen - landet schon mal auf dem T-Shirt, weil eine Katzenpfote sich dessen bemächtigen wollte. Ein schneller Schlag - und schwupps hat der Kater das meiste davon auf seiner Tatze!!
" Pfuii…Kasi" nützt nicht viel, denn die Ohren stehen gewaltig auf Durchzug
Wahrscheinlich denkt er," pfui" gilt nur für Hunde, womit er ja nicht unbedingt unrecht hat.
Ein neuer Versuch nachdem die Tatze säuberlich fein abgeleckt ist:
Löffel rein, Tatze dazu, ein wenig rumrühren und fertig ist die Laube, wobei es in Lauben keinen gefüllten Joghurtbecher gibt…( Anmerkung der Schreiberin…)
Der Tatze kräftig auf die Pfoten geklopft…und schon kommt ein : auuuaaahhhmiauuhhh"""!!!! und Schniefauge…
Armer schwarzer Kater…er denkt sich: " keine Tatze, also Kopf, warum nicht" und steckt schon denselben in den Becher.
Wenn jetzt Mama schimpft" du spinnst wohl" kann man ja die Ohren anklappen, damit man das als Kater nicht hört.

Ich versuche am Rand noch was von meinem Morgenfrühstück zu erwischen, doch der Katzenkopf im Becher streitet sich mit meinem Löffel.

Ich gebe auf…adeeee---Morgenjoghurt…" ich hätte gern Kaffee, Herr Ober", rufe ich, aber es ist kein Ober da. Also guck ich zu, wie mein Kater, auf meiner Brust hockend - mein Joghurt verspeist.
Eine dankenswerte Aufgabe für meine Augen, die sich leicht schielend zwischen Katerkopf und Joghurtbecher hin und her bewegen.
Da kommt doch tatsächlich eine freche lange rosigfarbene Zunge zwischen den Schneidezähnchen hervorgekrochen und leckt mit verzücktem Schmatzen und geschlossenen Augen Punkt für Punkt bis das raue Material Einhalt gebietet, weil es nix mehr zum schmatzen gibt.

p) es hat nichts genutzt, als ich sagte: "Joghurt ist Menschenfutter". Mein Kater weiß es besser und sollte es ihm auch völlig den Magen verkleben...

Ich habe noch einen winzigkleinen mageren Rest von weißer Creme um den linken Mundwinkel kleben, der - kommt auch noch dran und wird abgeleckt, egal ob nun die Mama schreit. Dabei duftet er mich liebevoll maunzend an - auch eine Art " danke zu sagen"…igitt... igittigit... so ein Schleimer..



Meine Belohnung ist dann der Anblick eines völlig zufriedenen Katers, der sich genüsslich auf dem Boden wälzt, die hocherhobenen Katerbeine in die Luft streckt und friedlich gurrt wie eine Taube.

Wie er dann sein Gesicht wieder säubern will, das völlig verschmiert von der köstlichen Creme, samt Schnurrbarthaaren davon bedeckt ist, wäre eine andere Frage, aber vielleicht hilft ihm ja Mimi, seine Schwester dabei.
Eines aber ist sicher, sollte er einmal im Katzenhimmel landen und das wird er wie jede Katze einmal, dann wird er sagen können,
ich hatte in meinem zweiten Leben - das Paradies auf Erden.



noch mehr Geschichten gefällig?
Nun denn, ich glaube, ich habe noch etliche in meiner Schublade, später mehr...
denn KaSIMIR IST JA NUR EINER VON IHNEN UND DER sOMMER NAHT MIT GROßEN sCHRITTEN.


by Angelface

Impressum

Texte: by Angelface
Tag der Veröffentlichung: 28.04.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
für Kasimir zum abgewöhnen für Merlin zum vorlesen ein Buch über Kasi

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