An Mami
Für sie, an die ich denke
der ich nicht helfen kann
ein inniger Gedanke
ein Gedicht
bitte denk daran
ich vergesse dich nicht.
schon schlag ich mir die Nächte
um die Ohren
und kann
es doch
nicht ändern
Schweißgebadet erwachte ich
Mitten in der Nacht
… jetzt, dachte ich
ich kann nicht
mehr schweigen
sonst zerspringe ich
ich trage unsre Last mit
uns herum
meine und deine
deine und meine
dein Augenlicht
auf meinen Schultern
das langsam bricht
ich bin noch hilfloser
noch hoffnungsloser als du
weil ich
nichts machen
nicht helfen kann
dir nicht helfen kann
obwohl ich es
doch so gerne
wäre
dein Licht
doch
ich kann es nicht
bald
bald wirst du sie nicht mehr sehen
nur noch fühlen und riechen können
nur noch wissen dass sie da sind
aber nicht mehr sehen
nur noch hören
nur noch tasten können
aber auch das nicht
mehr sehr gut
denn sie sind ja still
so viel stiller als wir
so genügsamer
so leiser
deine Gefährten mit weichem Fell
und großen fragenden Augen
womit hast du das verdient
ich weiß
dass du dich das oft fragst
und dich dann
dessen schämst
warum
das musst du
nicht
das fragen sich andere
auch
ich kenne dich gut
auch wenn du
das nicht ahnst
doch ich kann mich
in dich hineinfühlen
wie ich es
in mich
auch tue
in manch stillen Stunden
mein Herz ist schwer
ich weiß
dass du dich alleine fühlst
denn du bist es
in vielen Stunden des Tages
und der Macht der Nacht
wie ich
ich erzähle dir deine Gedanken
als wären es meine
denn es sind meine
denn wir sind uns so ähnlich
ohne es zu wissen
denn vieles darf
nicht sein
weil es so schmerzlich ist
ich liebe dich
du ahnst es
und weißt es
doch nicht
denn ich sage es dir
nur in
stillen Gedanken
jeden Tag mehr
jede Stunde
wird deine Kraft schwächer
und schwächer
dein Kampf auswegloser
die Hoffnung schwindet
auf Gesundung
bis
nur ein Gedanke bleibt
wann kommt die
endgültige Dunkelheit
ich stehe außen und sehe zu
ich weine
fürchte mich vor der unausweichlichen
Ausweglosigkeit
der Dunkelheit
die alles überschattet
was dein
Gedanke
auf tägliches
Leben heißt
dein Alltag ist jetzt schon trüb
und grau,
verlassen vom Licht
dem geliebten
dem allseits Gewohntem um dich herum
du gewöhnst dich schon um
jeden Tag
jede Stunde
ein bisschen
und der Tag
jeder Tag
ist so unendlich still und lang
und hasst es doch
haderst so oft in geheimen Stunden
und schämst dich dessen
denn du denkst
du darfst das nicht
im Glauben
doch du darfst
du darfst alles
es ist nicht gerecht dieses Schicksal
dass Er dir schickt
noch gesund zu sein
nicht mehr sehr viel gesund
aber gesund genug um zu merken
jetzt fast dann jetzt
schon halb
... blind zu sein
welch ein schrecklicher
nicht nachvollziehbarer Gedanke
nicht vorstellbarer für einen
der noch richtig sehen kann
mir bricht
der blanke Schweiß aus
wenn ich nur
daran denke
dein geliebtes langes Lesen
jahrelang dein Leben lang
dein Sehen, Malen,
Erleben was dir lieb war
weg ist es jetzt
du hast verzichtet
das Los auf dich genommen
nicht geklagt
nie laut
noch kannst du schemenhaft wahrnehmen
alles fast
noch
erkennen
wie lang noch
schon
wachsen die Schatten
täglich stärker um dich herum
Schatten an der Wand
mein Kopf zerspringt
allein schon bei dem Gedanken daran
ich schlafe nicht mehr
grüble nur
was ich noch machen kann
ich klage an
weiß nicht
wen
ich weiß es nicht
ihn
der dich bisher beschütze
trug
an den du glaubtest
der dich in diesen trüben Stunden verließ
nun im Dunkel zurück lässt
an wen soll man glauben
wie wird es sein
frage ich mich
ich frag es dich nicht
denn du wirst es wissen
weil du es leben musst
nicht ich
in wünschte
ich könnte etwas tun
um dir etwas abzunehmen
dir etwas zu geben
was du verlierst
doch ich kann nur
an dich denken
weder dir die Sorgen nehmen
noch deine Schritte lenken
in großer Sorge um dich
deine Tochter
von der du dachtest
dass sie dich nie verstand
die dir so ähnlich ist und war
denn sie kommt aus gleichem Blut
aus gleicher Hand
ich gäb so viel dafür
könnt ich was tun
dann könnten
meine Gedanken
vielleicht
endlich ruh'n..
© Angelface
deine Tochter
die für andere
so ganz
anders heißt
hat dies
dir zur Erinnerung
geschrieben...
Texte: Text & Familienbilder
bei Angelface
Tag der Veröffentlichung: 17.02.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
für meine Mutter
vielleicht liest es ihr Stefan
eines Tages vor