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Beruf verfehlt?


Hätte - würde - wäre - könnte
oh - weh!

Manchmal verdichtet sich ein Gedanke in meinem Hirn,
würde ich die Schrift und die Abstände zwischen den Zeilen vergrößern, alles
im Blocksatz setzen und noch hie und da ein wenig mehr hinzufügen,
dann wären meine Kommentare fast schon als Buch zu binden.

Das schrieb mir eine Freundin einst auf meine Pinnwand, darüber musste ich lauthals lachen.
Doch sie war nicht die Einzige die sich begeistert dazu äußerte.
Ein anderer in seinem unvergleichlichen Kölsch meinte, sein Leben würde sonniger werden, seit mein Engelsgleicher Kommentar unter seinen Büchern stünde und wiederum ein anderer gab ihm recht und bedankte sich freudig.
Ich sah mich schon in Walle - Walle - Engelsgewändern durch die Hallen schweben und nur noch Gutes tun, dabei meinte ich nur aufrichtig und schrieb hin, was ich fühlte, als ich las, was sie schrieben und - wie sie es schrieben.

Sie gaben ihr Herzblut dahin, schenkten mir ihren Fleiß, ihre Zeit und ich dankte ihnen, indem ich es ihnen mit meinem Kommentar für ihr Buch zurückschenkte, mehr tat ich nicht..

Ich versuchte mich in sie hineinzuversetzen, sah sie sitzen in ihrem Kämmerlein, an ihrem PC, sah sie Nächte durchschwitzen, die Kinder vertreiben, den Hund hinaus jagen, die Ehefrau vergrätzen,...
"hinaus mit dir, - ich schreibe, ich hab keine Zeit."

Mancher Autor braucht für seinen Text, egal wie lang er ist, 10 Seiten Text, ein Gedicht, eine Erzählung, einen Bericht, eine Stunde, einen halben Tag oder eine halbe Woche,andere schütteln ihn vielleicht einfach so aus dem Ärmel, vielleicht schwitzen sie dabei nicht, man weiß es nicht.
Das war und ist mein Honorar an sie.

Doch da ist was dran.
Sollte ich etwa meinen Beruf verfehlt haben?
Ist das überhaupt ein Beruf?
Wenn nicht, sollte man ihn vielleicht neu ins Leben rufen, oder in Schulen und Arbeitsämtern zur Ausbildung anbieten.
Aber vielleicht gibt es den längst und man nennt ihn Rezensionenschreiber oder so ähnlich und ich kenne ihn nur nicht..

Ich schreibe gerne Kommentare zum Buch, fast ebenso gerne wie ich Bücher lese.
Wenn ich die Resonanzen auf meine Kommentare lese, dann grinse ich, denn anscheinend werden sie gerne empfangen.
Kompetent oder nicht - ein Buch zu rezensieren, kommentieren kann es, glaube ich, ein Jeder, doch die meisten tun es nicht.

Ja doch, seufz - es macht ein wenig Mühe, denn man muss sich auf das Buch zurück konzentrieren und zwar wieder auf den Anfang zurück,
wenn man es längst ausgelesen hat, ...
das dauert ein Weilchen.
Ich höre da auf meinen Bauch und das was ein Text in mir auslöst. - Empfinde ich Euphorie, Begeisterung, ein winziges Hoch? Vielleicht sogar Gänsehaut? Kann ich schmunzeln, sogar lachen, muss ich weinen? Berührt es mich innerlich? Spricht es mich an...
Dann ist es leicht.
Doch es ist schwer, etwas dazu zu schreiben, wenn ein Text daher kommt, der an und für sich gut ist, aber an dem einiges zu wünschen übrig bleibt, der überarbeitungswürdig wäre.
Hilft man dem Autor, wenn man dazu nichts sagt, ihn in den Keller fallen lässt, oder ihn hemmungslos zerreißt?
Oder ihn gar übergeht als wäre er nie geschrieben worden?
Wenn etwas gut daran ist, ist es in meinen Augen auch erwähnenswert, und das kann, oder könnte man mit höflichen Worten tun, um dies dem Autor mitzuteilen.
In meinen Augen ist es unnötig einen völligen Verriss zu veranstalten nur um seine eigene Kompetenz zu beweisen, oft geschieht aber gerade das, und zwar mit Lust, wie man sieht.

Daumen runter - Du bist eine Niete!

Es ist leicht ein Sternchen zu vergeben, *chen heißt: Daumen hoch und lesenswert, das reicht, liebe Leut!
Was soll man da noch groß darüber reden.

Doch ich kenne es auch anders und ihr liebe Leser ebenfalls, nicht wahr?

Es gibt Menschen, die machen aus deinem mühsam erarbeiteten Text erst einmal Pflücksalat,
danach sieht er zwar völlig anders aus, aber das ist ehrenhaft, sie geben sich viel Mühe,
damit du lernst, was du falsch gemacht hast.

Dann gibt es andere, die sagen dir:

Bei mir war das so...
Ich würde das anders machen...
Haste ganz gut gemacht...
Grammatik schlecht, Stil Scheiße!!
Achte auf die Fehlerteufelchen und räume sie aus...
dann kann man es so lassen, das sind die Gönnerhaften, die es besser können, aber es gut mit dir meinen.

Andere Kommentare:

Hmmm...
Na ja...
Ganz gut...
Grottenschlecht...
A h a, so hast du das gemeint!
Nicht lesenswert

Ohne Worte...
Ohne Kommentar...
Durch permanente Nichtbeachtung untergegangen...

Das tut dem Schreiber natürlich ein wenig weh...
Denn auch er saß die gleiche Zeit am PC,
jagte die Kinder aus dem Haus, vergrätzte die Hausfrau, vernachlässigte die Hunde, fütterte keine Katzen,
schwitzte und dachte und hoffte und lachte und meinte,
während er bitterlich weinte, er könnte den Leser irgendwie unterhalten und erreichen.

Beruf verfehlt?

könnt schon sein....




wer weiß das schon....

Autodidakt


Maama...was ist denn das?
Kind, das weiß ich selber nicht...
„Es ist halt so“.
Durch die Tür der Sprache muss man selber gehen
vielleicht findet man von Zeit zu Zeit
durch Zufall auch ein Wortgebilde das einem gefällt.

Eingänge können Türen sein
durch die man hindurch und wieder hinaus geht.
Auch Posteingänge nennt man so
Türen, durch die man hindurchgeht und dort Menschen kennen lernt.
Wenn ich mir meine Posteingänge ansehe, dann wundere ich mich oft,
welche Gesichter und Namen dort auftauchen.
„Kenne ich die?“ frage ich mich oft, schüttle den Kopf und verneine es.
was wollen sie?
A h a, gelesen wollen sie von mir werden.
W a r u m eigentlich?
Ich selbst bin doch angeblich nur ein kleines Licht.
Unmaßgeblich - eigentlich gar nicht, besser gesagt nur von mir selbst gefordert, nicht gefördert,
kaum bekannt, nur durch meine etwas individuelle,
sehr widersprüchliche Art zu schreiben als aufmüpfig und ein wenig eigenwillig
von einigen benannt.
A c h , j a –
Da liest mich einer gerne, der wird von den andren dann als Miesmacher,
Drückeberger, Schleimscheißer
sich Einschleicher
oder sich Heranschleicher genannt.

Nun denn
Dann nähere ich wieder der Sprache an
Mein Lieblingsziel

Die
P o e t e n
Sind sie nicht wie
W ü r s t c h e n v e r k ä u f e r
Wollen Sie ne warme
Ach nein, ich glaub, das war
ne arme Wurscht haben?
Sich an ihr laben?
L e s e n S i e m i c h
Sie bekommen den Senf und wenn
Sie wollen auch das Ketschup
gerne noch gratis dazu

R o m a n t i k e r

werden oft als sehr schwülstig angesehen
wie feuchte Zungen und Sabberküsse
so, als würden sie gerne
und stundenlang
heftig und glitschig
in Schmierseife wonnig
gern baden gehen

D i v e r s e s

Was legt man dort ab ?

am Besten sich selbst
da kann man nix verkehrt machen
aber verkehrt herum
erkennt man sich so schwer


G e d i c h t e

Viele wollen sie schreiben
die Wenigsten
finden den richtigen Ton
oder gar den Zugang dazu
obwohl
Zugang den hat
eigentlich ein Jeder
aber das Finden...
das Finden
Seufz
das ist schwör...
Manche suchen ein Leben lang
und kommen nie an


Die Ringgröße stellt der Juwelier
im Laden fest
tragen musst du ihn
Was ist
wenn er sich verrechnet hat
wer zahlt dann
Du oder Er?


Begabung ist das
was von Innen heraus
aus dem Bauch
aus dem Herz
der Seele
aus dem Leib gekrochen kommt
das liest man sich weder an
noch kann man es
von der Schulbank l e r n e n
das müssten Sie doch auch wissen
das gibt ne - 6 - setzen -
Herr Direktor


mit den Jahren bekam ich Muskelschwund
Manche sagten auch Arthritis dazu.
vor Schreck ist mir die Milch im Kühlschrank
sauer geworden
ich wollt’ sie zurückgeben
doch die im Supermarkt sagten
sie könnten nix tun
für mein schwaches Bein
da ließ ich dann vieles aus Verzweiflung sein


wo wollte ich heute Abend
mein müdes Haupte zur Ruhe legen
ach ja, ich glaube
das war mein Bett
doch als ich nach sah
wo es stand
da war es weg
da war nur der Boden
wo einst stand mein Bett


G e d a n k e n s p l i t t e r

sind eigentlich
nur warme Worte
in einer kühlen Nacht
wohl durchdacht
nie ausgesprochen
aber mich haben sie
wach gemacht


ich überleg nicht lang
ich setz mich einfach hin
und schreib
andere konstruieren
was soll’s
jeder hat so seinen Zeitvertreib


P o e s i e
T r ä u m e r e i e n
B i l d h a f t e W o r t g e w a l t e n
sind sie alles
Einbildungen eines Geisteskranken...oder netten Phantasten
manchmal schafft das sogar eine Hausfrau
Hirn hat jeder
nur nicht jeder
geht damit
mit erhobenem Zeigefinger
hausieren


kopieren kann jeder
das geht mit strg Alt + c
nachsagen auch
sich ausdenken
dazu braucht’s schon ein bisser’l Hirn.
Besser... noch ein wenig Phantasie
aber die Professoren
brauchen nur einmal nachzuschlagen
dann haben sie es mit einem Klick


danke fürs L e s e n
das lege ich gerne unter H u m o r ab...


B e r u f s w e c h s e l

Habt ihr heut Morgen
schon mal herzlich gelacht
den Himmel bewundert
die Liebste gekost
die Hunde gefüttert
den Einkauf gemacht
die Pferde gestriegelt
jeden Tag
alles gut gemacht
habt ihr der Alten und Kranken gedacht
selten so gelacht
denn ich hab's nicht nur gedacht
sondern auch noch gemacht


© Angelface


Impressum

Texte: Text by Angelface
Tag der Veröffentlichung: 26.08.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
für die Leser die meine Art des Schreibens mögen

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