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Gedichte - Erinnerungen - Gedankensplitter


Sprache denken

oft denk ich
ich hätt nicht viel zu sagen mehr
doch dann
hüpft ein Buchstabe an mir vorbei
flutscht durch die Tür
und trifft mich wie ein Hammerschlag
es gesellt sich Wort zum Wort
und schon
bilden sie
mit einem Satz einen
bunten Reigen auf stillem Papier


dem Augenblick Dauer verleihen
auch in
Nebeltagen
milchig und grau ist der Tag
kein Blatt fällt mehr
kein Vogel singt
selbst der Wind schläft
Schleier verdecken die Sonne, die uns wärmt
die Farbe in unser Leben bringt

Nebeltage
sie sind schön wenn man drinnen ist
am Feuer, zu zweit

Nebeltage
stimmen mich nachdenklich - melancholisch
bald sind sie vorüber
der Kreislauf der Natur beginnt erneut


hallo du

zwei Tage schon ohne dich
ohne deine Nähe
deine Wärme
dein Lachen
deinen Geruch

wieviel Tage in meinem Leben
wird es noch ohne dich geben

wieviel Nächte ohne mein Gefühl
dich an meiner Seite zu wissen
ohne meine Beine
die nichts finden
was sie umschlingen könnten
die Seite an meiner Linken
ist leer
... kühl
wartet darauf
dass du kommst
und bleibst






... irgendwann....gedacht....
Würde ich noch ein Tagebuch schreiben, so würde es überlaufen ,
so viel erlebt...
so viel gefühlt..
so viel empfunden....
in meinem Bücherschrank stehen zwei Bände mit je schätzungsweise 800 Seiten..

... wo schreibt man all das hin was man fühlt..?
zerreißt man es wieder, dann schwelt es im Hinterkopf und zermürbt deine Gedanken..
lässt man es in der Schublade, dann guckt es dich von Zeit zu Zeit großäugig aus der Ecke an, linst durch den Schlitz und kitzelt dich an der Wange..
versuchst du es zu vergessen, träumst du davon, weil es nicht verarbeitet sondern nur zugedeckt ist..
es ist fatal...
es ist gemein...
es ist grausam...
und trägt nichts zu einem gesunden Seelenheil bei...
meist ist es schmerzumwogen...
sehnsuchtsverhangen...
tränendurchtränkt...

Weg damit! Ist leicht gesagt..
Als würde man das Denken verbieten...
Das Fühlen abschneiden...
Das Empfinden meistern können...

So viel erlebt...
So viel empfunden...
So viel erkannt....
Doch es soll keiner wissen....
Gott segne mich mit einem gesunden Schlaf...
nicht traumdurchbrochen...


Der Anfang einer kleinen Rache

Schon ehe wir uns trennten
wusste ich ...
kaum bin ich weg
belauerst du mich
schaust nach, recherchierst

jedoch; nur ich
kann wissen
ob das
was ich schreibe
wahr ist
erfunden
oder Fiktion
du sitzt
am anderen Ende
des Tages mit flackernden Augen
grübelst
und versuchst
zu analysieren
zu ergründen
und einzuordnen
was ich alles ( be) schreibe
damit du meinst
wieder alles
über mich zu wissen
viel Spaß wünsch ich dir
damit bist du
wenigstens
beschäftigt
und ich
lach mir ins Fäustchen
und hab
meine Ruh


Ruf nach dir


Träume lassen dich leben und hoffen
- doch wenn sie verfliegen
bleibt nichts als Leere und Traurigkeit zurück -
doch wie die Möwe sich einsam
an fremden Stränden sinnend am Ufer entlang
an den fernen Flug erinnert -
der sie zu Dir trägt -
so erinnre ich mich
an Dich


Liebe ist und war....

Schmetterlinge im Bauch
zittern und zagen
hangen und bangen
hoffen und sehnen
Freude und Erwartung

Hoch und Tief's
Berg und Tal
Sonnenschein und Regen zu gleicher Zeit
ein Strahl am Himmel
eine schwülwarm glänzende Nacht
voller Gier

spielen, springen und Lebenslust
unersättlich
schön, dass es sie gibt


Lack

der Lack ist ab
stimmt aber nicht
mein Lack auf den Fußnägeln ist
genauso rosa wie mein Nachtgewand
nicht ganz so seidig aber genauso rosa
nicht ganz so zart
aber genauso griffig
genauso verführerisch
wie das Nachtgewand
wer blättert zuerst ab..........frag ich mich
der Lack oder das Nachtgewand
das du mir ( so gern )
... ausziehst


mein Freund der Wind

er rauscht um's Haus
kommt näher, wird lauter
er rüttelt an den Fensterläden
schüttelt die Äste von den Zweigen
peitscht die Blätter wild am Baum

mein Freund der Wind
sucht Gesellschaft
er will spielen
hat das Dorf erreicht
er sieht hastende Menschen
die eilens davon flüchten

er mischt sich mit dem Regen
und jagt ihnen hinterher
verfängt sich
in ihren Kleidern
zerrt an ihnen und
wirft ihnen bunte Blätter
vom Gehsteig frech ins Gesicht


er will nicht leise sein
mein Freund der Wind
er spielt in den Pfützen
wie ein kleines Kind
er holt sich die Vorhänge
aus geöffneten Fenstern
lässt sie fröhlich flattern
zieht wilde Streifen in das Wasser der Seen
dann wird er müde
flaut ab
und überläßt dem Regen das Feld

im Frühling will er wieder kommen
um den Menschen
in der Sommerhitze
ein zärtlicher Begleiter zu sein...


Erinnerungen

heißt immer ein wenig Abschied nehmen
in Gedanken und Bildern
die längst vergangen sind
von Empfindungen und Gefühlen
Situationen, Träumen und Vorstellungen
von Hoffnung und freudigen Erwartungen
Bilder tauchen auf
von lachenden Kindern, die in den Pfützen spielen
von tollenden Hunden, die ihren Schwänzen hinterherjagen,
ihre Lebensfreude in den Wind bellen
von spielenden Kätzchen voller Übermut
von jagenden Leoparden in der Steppe
balzenden Vögeln auf einem Ast
von lachenden Gesichtern
aber auch vom See,
in den die Abendsonne verschwindet
vom Sturm, der dir die Haut peitscht
vom Regen, der dich näßt
von der Zeit, die man nie genug hatte
Erinnerungen




ein Morgen im März


draußen wird es langsam hell
Nebel liegt über den Tälern
die Vögel singen ihr erstes Lied
grau ist der Morgen noch
doch bald wird die Sonne sich zeigen
der Himmel freundlich rosa sein
seine afrikanische Schönheit
dem Auge präsentieren
dann wird das Herz sich öffnen
sich Ruhe ausbreiten
ob dieses Bildes
in der Stille des Augenblicks


Gedanken

sind wie kleine Blitze
die durch den Kopf schwirren
sich nicht festhalten lassen
manchmal verweilen
in sich ruh'n
sich langsam in Bildern formen
sind Töne
die sich fühlen lassen
das Herz weiten
Füße erkalten - Wärme spüren lassen
durch die Adern strömen
Kopf und Körper beleben
Gedanken heißt auch
Unmut spüren
ungeduldig sein
ungerecht werden
dann doch sich freuen
denn
sie sind
immer da.....


Sturm


er peitscht um's Haus
Wolken zieh`n in rasender Schnelle
grauweiß durchzogen
am Himmel entlang
alles bewegt sich
nichts steht still
Schneereste im Gras
ein Gedanke durchzuckt mich
wird`s etwa bald Frühling?
kann nicht sein
doch
wär es nicht schön - jetzt schon
spüren wie
die ersten Strahlen der Sonne dein Gesicht streicheln
ach - Sehnsucht nach Wärme
nach mehr Licht
mehr Fröhlichkeit
nach Bewegung im Freien
nach spielen im Sand
wann -
Morgen
vielleicht schon Wirklichkeit




Zeit mit dir

die Zeit mit dir
so harmonisch und schön
warum nur
muß sie
so schnell vergeh`n

die Zeit mit dir
gefüllt mit Gefühl
läßt Stunden vergessen
Tage vergeh`n

die Zeit mit dir
erhofft und ersehnt
leider vergänglich
unsagbar schön
die Zeit mit dir
mög sie nicht bald vergeh`n




ein schöner Tag
den ich genieße
nun scheint die Sonne durch's Fenster
wärmt zögernd die Luft
taucht die Umgebung in schillerndes Licht
zaubert Schatten an die Wand
und steigt rot über den Bergen
am Himmel empor
Wolken ziehen am Firmament vorbei
decken zeitweise
ihr Strahlen zu
doch stark und hell
läßt sie sich nicht vertreiben


Stille


still ist es draußen
dunkel der Himmel über mir
die Sterne hoch oben
funkeln
geben sich
ein Stelldichein
die Nacht
so schwarz, geheimnisvoll
und doch so vertraut
sie umhüllt mich
mit ihrem dunklen Mantel
aus Wärme und Gelassenheit

keine Hetze
keine Hektik
nichts stört den unendlichen Frieden
der, wie ein Schal um den Kopf geschlungen
Geborgenheit bietet
die Nacht ist schwarz
erfüllt
von vielen Geräuschen
hier
raschelt ein Strauch im Wind
dort bewegt sich ein Wesen
im Dunkel der Nacht
man möchte die
Arme in den Himmel schwingen
und
eins sein mit ihr


Momente

grün leuchten die Felder im goldenen Licht des Spätnachmittags
es riecht nach Apfelblüten und sonnenwarmem Wiesenboden
die Rotbuche am Grundstückstor zeigt ihre ersten winzigen Dolden
die sich wie kleine braune Sterne gegen den Frühlingshimmel abheben

aus einem Schornstein steigt eine behäbige Rauchspirale still empor
der Weg steigt langsam in die Hügel, die im warmen Westlicht des späten Nachmittags liegen..
nur ein paar vereinzelte Baumgruppen
Häuserdächer ragen wie kleine Inseln aus dem weiten Hügelmeer -
eine schmale Wolkenlinie
direkt im Südwesten glüht aprikosenfarben,
während der Himmel darüber klar und tiefblau eine Grenze zieht.....

der Frühling kommt mit großen Schritten
er läßt sich nicht Einhalt gebieten
wenn ich den frischen Wind auf der Haut spüre
überkommt mich
ein berauschendes Gefühl der Freiheit
ich möchte laut singen...


warum nur - warum


meine Hoffnung
mein Frohsinn
meine Heiterkeit, mein Lachen
meine Zärtlichkeit
für dich
sind dahin
in einem Meer
von Resignation entschwunden
weil ich dir
deine Visionen glaubte
deine Träume
für bare Münze hielt
sie dafür halten wollte

was ist geblieben?
ein warmes vertrautes Gefühl für dich
doch
das Vertrauen in die Zukunft fehlt
schade, um die vielen verpassten Gelegenheiten
schade, um das Gefühl der Geborgenheit
das ich hatte
und du mir
genommen hast
schade um ein Leben
das hätte sein können
was bleibt
... ist Lethargie


Mein Schrei verhallt im Wind

War es die Stimme,
die mich damals verzaubert hat
war es meine eigene Einsamkeit
meine Verletzlichkeit
die mich zu dir führte
ich erlag deinem Interesse an mir
und der Baum meiner eigenen Sicherheit
über mir wuchs und wuchs
... führte mich in die Wolken
ich fühlte mich frei und verstanden
angenommen so, wie ich bin
doch dann
kam der Sturz
du enttäuschtest mich
wolltest viel mehr als ich
ich wollte nur Freundschaft und Vertrauen
du hingegen strecktest deine gierigen Hände
nach mir aus
und berührtest mich
jetzt bin ich gefangen
zwischen deinen Klauen
und meinem schlechten Gewissen

wie eine gierige Spinne sitzt du
im Netz deiner eigenen Einsamkeit
und beobachtest mich
möchtest wissen was ich fühle
ich fühle nichts
wenn ich an dich denke
ich schreibe mir meine
ohnmächtige Wut aus dem Hals
die ich nicht zeigen kann
weil ich mich gegen dich nicht wehren kann
manchmal wage ich kaum zu atmen
in der Furcht gefangen
du könntest sie hören, fühlen, sehen
und mich bestrafen
ja, ich habe Angst
dass du deine Dominanz über mich
meine Gedanken an dich
missbrauchst
doch letztendlich frage ich mich
wie konnte es soweit kommen
dass ich mich unterwarf
dir deine Freundlichkeit glaubte
war es meine eigene Leichtgläubigkeit?
mein Vertrauen an das Gute in jedem??
ich suchte Frieden
glaubte ihn in dir zu finden
und fand Krieg


wünsche



ein Fremder betritt den Raum
ich staune
schaue
erlebe bewußt
da ist jemand
der dich berührt

ein Fremder betritt den Raum
ich nehme wahr
erzittre vor ungeahnter Lust
ich hoffe, wünsche
denke
und verzage
... ich hab nur geträumt
mein Freund


noch nicht so lang...

Wann war es...
als alles noch funktionierte
Keiner darüber nachdachte, ja, alles
selbstverständlich war

erst unmerklich, dann schleichend
kam die Erkenntnis
ich steh' im Supermarkt
muß mich neu orientieren
... hab den Zettel vergessen
auf dem stand was ich brauchte
versuchte mich zu erinnern
vergaß die Hälfte

dann steh`ich im Bad
weiß nicht mehr
hab ich nun die Tabletten eingenommen
gestern
heute
oder garnicht?

vergesse Namen, Gesichter
versuche sie
zuzuordnen
denke oft an Früher
verliere die gewohnte Übersicht
verzettle mich in Nichtigkeiten
verharre im Kleinkram
fang hier an - mache dort weiter
mein Gott Walther
ist dies etwa das Alter?




Traumurlaub


findet er nur im Kopfe statt?
ferne Reisen, fremde Städte
ich male mir Bilder
der tosenden See
der Wind fliegt mir durch die Haare
meine Füße vergraben sich im Sand
Muscheln liegen verträumt bunt umher
die sengende Sonne
sie verbrennt meine Haut
das Gras in der Düne wiegt sich im Wind
im Gleichklang mit mir
meine Phantasie kennt keine Grenzen
mein Herz ist leicht
mein Körper schwingt mit
und vergißt
Zeit und Raum
ich träume...




wir beide

eine Einigkeit
wir beide
ein Gedanke
ein Wunsch
ein Traum
wir beide
ein Gefühl zueinander
ein Miteinander
wir beide
heute noch
wie vor Jahren
unverbrüchlich
selbstverständlich
eins




Glück
was ist das...?
jeder möchte es
das Scheibchen Glück
portionsgerecht verpackt
in Silber gewickelt auf dem Gabentisch
freudig wird`s erwartet
mit Spannung durchsetzt
Jeder möchte empfangen
zubeißen
gierig verschlingen
behalten
oder...doch.....?
wieder verteilen
um sich zu freuen an der
Freude der Anderen
ist das nicht das wahre
...... wirklich
glücklich sein
?





Nächte können grausam sein

lang und qualvoll
wenn man nicht schläft
wenn die Gedanken
dir auf der Zunge brennen
du sie verschluckst
sie dich erwürgen
mit ihrer Hast
mit der sie dich verschlingen

Nächte können
aber auch
Frieden bringen
langen erholsamen Schlaf
innere Ruhe
Glückseligkeit im Traum


Nächte können
Unruhe bringen
Gedanken die keine sind
nur Buchstaben auf der Zunge
die unsortiert keinen Sinn erbringen

Nächte sind
Stunden
die man allein verbringt
mit seinen Gedanken
seinen Gefühlen
Nächte sind Stunden im Leben
die man
einfach verschläft

Ich schließe meine Post und

lächle…

das gehört für mich dazu

sich austauschen, miteinander lachen

miteinander reden

oder auch nur

leise lächeln,

inne halten im Tun…

nicht wegrennen

flüchten

erkennen und dann

bleiben

darüber sinnieren

schreiben

 

c/ Angelface

 







weitere Gedichte sind auf meiner Homepage zu finden
http://www.angelface.homepage.eu/
http://www.angelface.repage.de

Impressum

Texte: alle Texte - Gedanken und Bilder by Angelface
Bildmaterialien: by Angelface - Archiv
Lektorat: Angelface
Tag der Veröffentlichung: 22.09.2008

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
für sie, die mich noch nie so gesehen hat - wie ich bin - wenn ich nicht mehr bin meine Gedanken und Worte werden bleiben

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