Geboren um zu leben!Geboren um zu leiden!Geboren um zu sterben!
Es werden sich bestimmt einige fragen: warum schreibt diese Frau über ihr Leben? Und veröffentlicht dieses auch noch? Diese Fragen möchte ich im Vorfeld wie folgt beantworten. Das was ich in meiner Kindheit erlebt habe, hat mich mein Leben lang begleitet, durch das Schreiben versuche ich mich zu befreien, von den Ängsten und den Qualen die ich täglich durchlebe! Meine Gedanken sind dabei nicht nur bei mir, nein, auch bei denen die das gleiche durchleben und ihre Seele genauso verletzt wurden wie meine. Ich hoffe das die Täter genauso leiden, wie die Opfer! Aber die Wirklichkeit sieht anders aus, der Täter bekommt professionelle Hilfe, Schutz und Unterstützung um sorgenfrei leben zu können! Die Opfer dagegen sind alleine, sie müssen ihr leben alleine bewältigen, die Seele ist zerstört, die Opfer sind für ihr ganzes leben bestraft! Die Opfer zahlen mit ihren Steuern für die Täter, damit sie eine zweite Chance bekommen, die brauchen nie wieder eine Arbeitsstelle an zu nehmen, sie bekommen sogar Überbrückungsgeld wenn sie aus dem Gefängnis kommen! Die Opfer können zwar zum Therapeuten und über alles reden, aber die Last die sie mit sich herum tragen kann ihnen keiner nehmen! Und irgendwann wenn die Therapie mit den Opfer abgeschlossen ist, zahlt auch keine Krankenkasse mehr und auch der Staat übernimmt keine Kosten um den Opfern zu helfen!Es muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er damit fertig wird. Für mich ist es das Schreiben. Ein leeres Blattpapier ist geduldig und der beste Zuhörer! Wer selbst keinen Missbrauch erlebt hat, kann sich nur schwer vorstellen, wie das ist und was das wirklich bedeutet, wie sich das an fühlt. Meine Geschichte werde ich Teilweise aus der Sichtweise eines Kindes schreiben, wie ich als Kind gedacht und gefühlt habe. Mein Stiefvater ist damals nach Kanada ausgewandert, er wollte später meine Mutter mit den Kindern nachholen. Aber es kam anders, er wollte die Scheidung, denn er hatte eine andere Frau kennen gelernt. Später lernte auch meine Mutter einen anderen Mann kennen, sie wollten auch Heiraten und das war mein Vater, seine Nationalität war Spanier und Gastarbeiter hier in Deutschland, in seiner Heimat war er Lehrer und in Deutschland brachte er seinen Landsleuten die Deutsche Sprache bei. Aber nach einen Jahr kam mein Stiefvater von Kanada wieder zurück nach Deutschland, seine Freundin hatte die Beziehung mit ihm beendet, weil er zu viel Alkohol trank. Er und meine Mutter waren noch nicht geschieden und somit nahm sie ihn zurück. Warum meine Mutter ihn zurück nahm weiß ich nicht, ich weiß nur dass er sehr gewalttätig war. Sie machte mit meinen Vater Schluss und er ging später wieder nach Spanien zurück. Hätte sie das nicht getan, hätte sie ihre anderen Kinder nie wieder gesehen. Meine Tante und meine älteste Schwester haben mir erzählt: Als ich 1961 auf die Welt kam, musste meine Schwester mich immer vor meinen Stiefvater verstecken, wenn er nach Hause kam, und wenn ich als Baby geweint hatte, hat meine Schwester mich im Kleiderschrank versteckt, da konnte er mich nicht weinen hören! Wie gesagt das sind Dinge von denen ich selbst nichts weiß weil ich noch ein Baby war, dass wurde mir später erzählt. Aber damit hat sich meine Frage beantwortet, warum ich immer im geschlossenen Räumen mit offenen Fenster schlafe? Wir wohnten in einen Einfamilien Haus, die Zimmer der Kinder waren oben, und das Eltern Schlafzimmer war im Erdgeschoss.Ich selbst kann mich an Ereignisse erinnern, als ich drei oder vier Jahre alt war. Weil sich einige Dinge so in mir eingeprägt haben, dass man es nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Das erste an was ich mich noch erinnere. Ich musste in die Küche kommen, dort saßen eine Frau und ein Mann, ich konnte sie nicht verstehen, sie hatten eine andere Sprache gesprochen. Sie schauten mich ganz genau an und die Frau nahm mich auf den Arm, und sie gingen mit mir weg. Ich weinte und wollte zu meiner Mutter. Immer wieder sagten sie etwas zu mir, aber ich verstand es nicht! Sie legten mich in ein Kinderbett, ich hörte nicht auf zu weinen. Keine Ahnung wie lange ich bei denen war, weil sie mich nicht beruhigen konnten, brachten sie mich zu meiner Mutter zurück. Mein Stiefvater war sehr laut! Ich denke mal dass er sauer war und hat Theater gemacht, weil ich wieder da war. Meine Schwester musste gleich mit mir hoch ins Zimmer und mich beruhigen, weil mein Stiefvater mich nicht mehr sehen geschweige denn hören wollte. Mein Stiefvater hasste mich und wollte mich los werden! In seinen Augen war ich ein Bastard! So nannte er mich auch immer wenn er mit mir alleine in einen Zimmer war. Als ich in dem alter war, wo man mich nicht mehr einfach weg sperren konnte, lief ich natürlich öfters meinen Stiefvater über den Weg. Und jedes mal wenn ich in seiner nähe war, beschimpfte er mich und stupste mich weg. Mit der zeit bekam ich angst vor ihm und wenn er da war versteckte ich mich. Aber es war nicht immer möglich, zum essen saß auch ich mit am Tisch, da verhielt ich mich ganz leise, nur damit er nichts zu mir sagen konnte. Wenn ich mal keinen Hunger hatte, wurde ich dazu gezwungen den Teller leer zu essen, tat ich das nicht, bekam ich von Ihm Schläge mit dem Gürtel. Für ihn war ich, undankbar, wertlos, zu nichts nütze, in seinen Augen konnte ich nichts, ich war eben ein Bastard! An eine Situation kann ich mich noch sehr gut Erinnern: Es war Sonntag und zum Mittagessen gab es Hasenbraten. Ich wollte es nicht essen und schob den Teller weg. Dabei fiel er runder! Mein Stiefvater schrie mich an und ich weinte, meine Mutter versuchte ihn zu beruhigen, aber sie schaffte es nicht. Ich wollte weg laufen, er schnappte nach mir und schlug zu. Meine Geschwister liefen alle raus. Er nahm ein Nudelholz und schlug es gegen meinen Rücken. Ich konnte nicht mehr laufen. Meine Mutter stellte sich vor ihn und nahm ihn das Nudelholz weg. Er schrie mich an ich sollte ganz schnell abhauen. Auf allen Vieren kroch ich weg. Noch Heute habe ich Probleme mit den Rücken. Keine Ahnung wie oft ich Prügel von Ihm bekam. Irgendwann konnte ich vor schmerzen nicht mehr weinen.Spielsachen hatte ich keine, somit spielte ich immer mit den Spielzeug von meinen Stiefbruder Torsten (Name geändert). Doch, eine alte Puppe hatte ich und noch Babykleidung von mir, damit spielte ich auch. Wenn mein Bruder das mit bekam das ich an seinem Spielzeug war, ging er zu seinen Vater und erzählte es ihm, und dann ging es wieder los, mit den Beschimpfungen. Mit Torsten verstand ich mich zwischen durch ganz gut. Wir spielten oft mit einander Cowboy und Indianer, er lernte mir auch das Fahrrad fahren und Rollschuh fahren.Als ich fünf Jahre alt wurde, veränderte sich für mich viel. Torsten hat diese Veränderung nicht wahrgenommen. Ich war fünf Jahre alt, als mein Stiefbruder Paul (er war damals schon 20 Jahre alt) sich für mich interessierte, er kam oft zu mir um mit mir spazieren zu gehen. Eines Tages gingen wir mal wieder spazieren, wir gingen in den Wald, ich suchte wir jedes Mal einen schönen Stock. Er rief mich zu sich und fragte mich, ob er mir mal etwas Schönes zeigen sollte, natürlich sagte ich ja, weil ich schon immer neugierig war! Er zeigte auf seine Hose, da wäre ein ganz toller Stock versteckt, ich glaubte es ihm weil es auch so aussah! Du kannst ihn mal anfassen dann wirst du den Stock spüren. Ich wusste ja nicht dass es etwas anderes sein könnte!! Also griff ich nach den Stock! Versuch mal den Stock zu ziehen vielleicht bekommst du ihn raus, du musst hin und her ziehen! Sagte er: und ich habe es gemacht, aber ich schaffte es nicht, da hatte ich keine Lust mehr. Ich hebe den Stock für dich auf und wenn du Lust hast, können wir es noch mal versuchen, aber du darfst es niemanden erzählen, weil sonst der Papa ganz böse wird und die Mama dich weg gibt!!! Aber es ist doch nur ein Stock? Ich darf dir nichts schenken, dass weißt du doch! Das ist jetzt unser Geheimnis! Da ich Angst hatte sagte ich nichts.
Du hast mir mein Leben zur Hölle gemacht.
Nie mehr habe ich seit damals wieder gelacht.
Immer zu muss ich daran denken, ich kann meine Wut nicht mehr lenken!
Was hast du mir angetan, nur wegen deines Wahns.
Du hast mir mein Leben zerstört, niemals habe ich ein „Tut mir leid! gehört.
Ich werde mein Leben lang Ängste tragen, die Gedanken an dich werden mich immer plagen.
Nichts kann ich machen um es zu vergessen!
Warum konntest du mir das antun!
Ich werde dich für immer hassen,
Warum konntest du mich nicht in Ruhe lassen!
Wir gingen nach Hause. Wie jeden Abend musste ich um fünf Uhr Abends ins Bett, außer Torsten, er durfte immer länger auf bleiben. Alle waren Draußen am spielen und ich weinte mich in den Schlaf. Nachts wurde ich wach, ich hörte meinen Stiefvater laut schimpfen und meine Mutter weinen. Ich ging ganz leise aus dem Zimmer und ging die Treppe runter, um zu sehen was los ist. An der Küchentür blieb ich stehen und guckte durch das Schlüsselloch, da sah ich wie mein Stiefvater meine Mutter schlug, ich hatte große Angst, ich lief schnell nach oben um meinen Stiefbruder Paul zur Hilfe zu holen. Aber er sagte: leg dich hin und lass mich in ruhe. Er warf einen Schuh nach mir. Ich ging weinend raus. Ich hatte so eine angst um meine Mutter, dass ich mich weinend und zitternd auf die Treppe setzte! Keiner wollte meiner Mutter helfen und ich konnte doch nicht helfen, ich habe immer wieder Gebetet: Lieber Gott, hilf meiner Mama...bitte...bitte...bitte, Lieber Gott hilf!!! Dann war alles ruhig und ich rief ganz leise. Mama!!! Sie kam aus der Küche, und sagte zu mir: es ist alles in Ordnung, geh wieder ins Bett! Ich legte mich hin, und schlief vor Erschöpfung ein.Ein paar Tage später, sollte ich für meinen Stiefvater vier Flaschen Bier von einen Privaten Getränkeverkauf holen! Ich trug sie im Arm nach Hause, als ich bei uns die Steintreppe hoch ging fiel mir eine Flasche runter und ging kaputt. Mein Stiefvater kam raus, er war so wütend darüber das er mich die Treppe runter stupste und ich fiel mit den anderen Flaschen hin, dabei verletzte ich mich im Gesicht, überall war Blut. Meine Mutter die gerate von der Arbeit nach Hause kam, nahm mich auf den Arm und ging mit mir zu unseren Hausarzt. Dieser gab mir eine Betäubungsspritze, reinigte die Schnittwunde im Gesicht und nähte sie mit zwei Stichen zu. Ich erzählte meiner Mutter was passiert war. Sie stellte meinen Stiefvater zur Rede, er aber sagte: ich sei die Stufen hoch gestolpert und ich würde lügen. Sie glaubte meinen Stiefvater! Egal was ich auch Erzählte, es hieß immer: Die Lügst! Obwohl es immer die Wahrheit war. Wenn heutzutage jemand zu mir sagt: Du Lügst, werde ich sauer. Ich kann diese Worte nicht mehr hören.Irgendwann hatte meine Freundin Geburtstag, ich wurde eingeladen, aber ich durfte da nicht hin, obwohl sie neben an wohnte. Ich ging aber heimlich zu ihr. Nur ich hatte kein Geschenk für sie, dass war aber nicht schlimm, weil die Mutter von meiner Freundin wusste das wir kein Geld hatten. Das war so schön auf dem Geburtstag, sie bekam viele Geschenke und eine Torte mit Kerzen. Aber um halb fünf musste ich wieder zu Hause sein, weil ich um fünf ins Bett musste. Zwei Monate später hatte ich Geburtstag. Selbst heute noch frage ich mich, warum ich mich immer wieder auf meinen Geburtstag gefreut habe! Ich hatte keine Torte mit Kerze, keine Geschenke und gefeiert wurde mein Geburtstag auch nie. Meine Mutter sagte nur immer: Alles Gute zum Geburtstag. Eines Abends, ich war sechs Jahre alt, mein Stiefbruder Torsten, war mit der Schule für eine Woche auf Klassenfahrt, und meine Stiefschwestern waren bei ihren Freunden und meine Mutter und mein Stiefvater waren auf einer Feier, Paul kam in unser Zimmer, wo ich alleine war. Wollen wir etwas spielen, fragte er mich? Ich sagte ja, weil ich sowieso alleine Angst hatte und das wusste er! Komm wir spielen Mutter, Vater und Kind. Du bist die Mutter ich der Vater und das Kind müssen wir noch machen! Wie geht das wollte ich wissen? Komm ich zeige dir das! Leg dich hin und ich lege mich neben dich! Er sagte, erst mal muss ich bei dir nach gucken ob du eine Mutter sein kannst, also halte schön still! Er zog mir die Hose runter aber ich wollte das nicht, dass gehört dazu, sagte er! Nein, dann will ich keine Mutter sein!!! Wenn du nicht ruhig bist, erzähle ich dem Papa dass du böse warst. Er holte aus und schlug mir ins Gesicht! Aus Angst habe ich still gehalten!!! Er ging mit seiner Hand zwischen meine Beine und faste mir an meine Scheide, ich sagte lass das sein, aber er drohte mir erneut! Ich sagte immer wieder, lass mich in ruhe, nein! Er schlug wieder zu! Nach einer weile hörte er damit auf, ich zog ganz schnell meine Hose hoch und wollte weg. Er hielt mich fest und sagte, jetzt bist du dran, du musst nach gucken ob ich ein Papa sein kann! Er zog sich die Hose halb runter und ich musste sein Glied in die Hand nehmen, er umfasste meine Hand und bewegte sie hoch und runder. Wenn du nicht weiter machst, schlage ich nochmal zu, aber noch fester. Als etwas daraus kam, sagte er alles klar, dass hast du gut gemacht, aber denk daran es darf niemand wissen, sonst kommst du weg!!! Und du weist ja was ich dann noch mit dir mache!!! Er ging und und ich hatte Angst davor das er nochmal zurück kommen würde! Ich wusste irgendwie dass es etwas Schlimmes war, was ich da machen musste. Was soll ich nur machen, dass Geheimnis was ich mit mir herumtrug, erdrückte mich. Ich war doch erst sechs Jahre alt. Von der Zeit an, kam er immer zu mir wenn wir alleine waren, er fasste mich an und ich musste bei ihm machen was er mir sagte, wenn ich es nicht machen wollte schlug er zu.
Ich bin müde, möchte schlafen, doch mich immer wieder diese Bilder trafen!
Habe Angst meine Augen zu schließen, weil mich diese Bilder niemals in Ruhe ließen.
Ich habe Angst aus dem Haus zu gehen, denn du könntest vor meiner Haustür stehen!
Ich habe Angst Aufzustehen, habe Angst mich umzudrehen!
Du hast mir mein Leben zur Hölle gemacht.
Hast du jemals darüber nachgedacht?
Keinen Schritt kann ich mehr gehen, ohne dein Gesicht zu sehen!
Mein Leben besteht aus Hass, Wut, Trauer
und unendlichen Seelenqualen, mein Gesicht kann nichts anderes mehr Ausstrahlen!
Ich Lebe nicht mehr, das ist nicht fair.
Irgendwann, ich war wieder mit ihm alleine zu Hause, rief er mich zu sich in sein Zimmer. Ich ging nicht hin, ich verstecktemich im Kleiderschrank, mein Herz raste so laut das ich es hören konnte. Plötzlich wurde die Schranktür aufgerissen und Paul stand vor mir, mit einen Grinsen im Gesicht: Komm da raus, sagte er! Nein, ich will nicht!!! Er faste mich am Arm und riss mich raus, ich wehrte mich, aber er war stärker! Er schlug mir dabei in die Rippen. Ich weinte, ich schrie, aber keiner hörte mich. Mama warum bist du nicht da!!! Ich will nicht!!! Er trug mich in sein Zimmer, er legte mich auf sein Bett, er legte sich auf mich, ich schrie, dann spürte ich ein schlag im Gesicht, eine Hand von ihm war an meinem Hals, ich bekam kaum Luft, dann hob er mich hoch und ich musste mich auf seinen Schoß setzen, warum hilft mir keiner das tut so weh, ich weinte und schrie aber keiner konnte mich hören, es wurde immer heftiger, dann ein stöhnen von ihm, er ließ mich runter. Dieser Schmerz, ich war nicht mehr ich selbst, mein Herz raste, Panik, Leere in mir drin! Meine Seele schrie laut, doch das war ihm egal. Es tat so weh, warum tust du das, aber er hörte meine Worte nicht. Seit diesen Tag, war ich nicht mehr ich, nein ich war nur noch eine Leere hülle, meine kleine Kinderseele war zerbrochen. Er sagte, dass niemand etwas davon wissen durfte, weil dann musst du ins Krankenhaus, sie nähen dann bei dir alles zu. Ich lief in mein Zimmer und legte mich unter meine Bettdecke, ich hatte schmerzen, weinte und hatte angst!!! Lieber Gott lass mich tot sein! Bitte...bitte. Ich mache auch alles was du von mir verlangst! Aber er hörte meine Gebete nicht.
WARUM LEBE ICH NOCH?
UM ANDEREN ZU DIENEN!
Bald kam ich in die Schule, ich freute mich, weil ich dachte, dann bin ich groß und keiner darf mehr böse zu mir sein!In der Schule lernte ich andere Kinder kennen, mit einigen schloss ich Freundschaft. Wir spielten zusammen. An einem Nachmittag kam eine Freundin zu mir nach Hause, sie durfte nicht zu mir ins Haus, meine Mutter wollte das nicht. Wir spielten draußen, in der Straße wo ich wohnte, wir hatten Verstecken gespielt, ich musste mich verstecken, in einen Garten von einem älteren Ehepaar versteckte ich mich. Die Frau sah mich und beschimpfte mich, sie sagte: verschwinde du Bastard! Du Ausländerkind, hau ab, ich will nicht das du etwas von uns anfassen tust! Verschwinde! Bastard! Ich fragte meine Freundin was das heißt. Sie sagte dass ihre Mutter eigentlich auch nicht möchte dass sie mit mir spielt, aber warum wusste sie nicht. Ich ging nach Hause und fragte meine Mutter und sie sagte dass die alle spinnen. Ich spürte dass mich keiner lieb hatte, dass ich etwas anders bin als alle anderen! In der Schule, kam ich mir auch so hilflos vor, ich hatte das Gefühl das mich keiner sieht, ich bin überflüssig!In der ersten Klasse sollten alle Kinder ihr Lieblings Spielzeug mitbringen, aber ich hatte keins, außer eine alte Puppe! Am anderen Tag habe ich meine alte Puppe mitgebracht, ich schämte mich aber, und ließ sie im Ranzen. Ich sagte das ich es vergessen hätte. Wir sollten von zu Hause erzählen, als ich dran kam, habe ich mir eine Geschichte ausgedacht, weil ich konnte doch nicht erzählen, dass Paul mit mir so Sachen macht und das mein Stiefvater immer betrunken war und dann meine Mutter und mich schlug! Mit der zeit bekam ich mit, dass das was Paul mit mir machte verboten war und das er dafür ins Gefängnis kommen konnte. Ich sagte zu Paul er solle mich endlich in ruhe lassen, weil ich sonst zur Polizei gehen würde, er aber lachte und sagte du bist für so was geboren worden, für was anderes bist du nicht auf der Welt, alle wissen das du nur ein Bastard bist. Halt nur den Mund, sonst kommst du weg! Er Missbrauchte mich weiter, und ich wurde immer stiller. Weil ich hatte schuld das er das machte, weil ich ein Bastard war. Niemanden konnte ich davon erzählen, auch meinen Schwestern oder Torsten nicht. Langsam baute ich mir eine eigene Welt auf, in der ich von jedem geliebt wurde. Wenn der Paul wieder zu mir kam lag ich im Bett und wünschte mir dass ich tot bin. Immer musste ich ihn anfassen, und er fasste mich an, dass war so schlimm, ich ekelte mich davor und vor mich selbst. Ich habe gebetet dass es vorbei ist, ich habe viel als Kind gebetet. Warum hilft mir Gott nicht, jeder sagt, Gott sieht alles, aber wo ist er! Auch habe ich immer gedacht dass die Menschen sehen was ich machen muss.Ich lernte Lesen und Schreiben, ich war ganz gut in der Schule, aber dass interessierte zu Hause niemanden. Torsten war ja älter als ich und ging nicht mehr in die Grundschule, er ging in einer Sonderschule für Lernbehinderte, deshalb konnte es ja nicht sein das ich schlauer war als er. Sogar dafür schämte ich mich! Wenn Torsten Hausaufgaben machen musste und er wusste etwas nicht z.b. beim lesen, aber ich konnte es lesen, bekam ich eine Ohrfeige, und es wurde gesagt: verschwinde das kannst du nicht. In dieser zeit fing ich an zu schreiben, alles was mir passierte, wie es mir ging und was ich fühlte, schrieb ich auf. Das Schreiben wurde bei mir immer besser, da fing ich auch an Gefühle, Ängste und Gedanken in Gedichtform zu schreiben. Das Heft, dass Blatt Papier und der Stift wurden meine besten Freunde. Bis heute!Ich weiß nicht wie oft ich auf der Treppe saß und Angst um meine Mutter hatte weil sie mal wieder von meinen Stiefvater verprügelt wurde. Noch heute habe ich die Bilder in meinen Kopf, und spüre die Angst die ich als Kind hatte.Als meine Schwestern heirateten, hatte ich das Zimmer alleine. Aber ich freute mich darüber nicht, weil jetzt Paul immer zu mir kommen konnte, ich hatte so eine Angst davor das Paul rein kommt oder das mein Stiefvater zu mir ins Zimmer kommt um mir etwas antut. Am liebsten hätte ich die Tür abgeschlossen, aber das ging nicht, es gab keinen Schlüssel. Ich überlegte mir einiges um die Tür zu zuhalten, ich legte einige dinge vor die Tür, damit ich höre wenn einer rein kommt, aber das alles war nicht sicher genug.
Ich liege in meinem Zimmer, um mich herum ein schwarzer Schimmer.
Ich weiß nicht wann es passierte. Seit wann ich so bin...
Komme ich da wieder hin?
Wo ich einst war?
Ich spüre die Veränderung, die ich schon so lange durchlebe.
Sie nimmt zu viel Platz in meinem Körper ein.
Ich weiß, das ist nicht richtig.
Aber ich kann noch nicht einmal mehr schreien.
Ich bin stumm, vielleicht für immer.
Ich schließe die Augen, lasse meinen Gedanken freien lauf.
Und wieder wache ich voller Angst auf.
Tränen die ich nicht mehr zurück halten kann, rinnen über mein Gesicht.
Ich schließe abermals die Augen, geblendet von all dem Licht.
Ich will es nicht sehen.
Licht bedeutet Leben.
Und danach werde ich wohl nie wieder streben.
Man hat mich zu sehr verletzt als das ich weiter leben kann.
Wohin mit meinem beschmutzten Körper, der voller Spuren desjenigen sind.
Der mir das antut.
Weiß Er dass Er mich kaputt macht?
Nein, Er weiß es nicht. Er lacht!
Er lacht weil ich mich nicht wehre.
Wie auch ?
Ich bin schon zu schwach
Und Er hat über einen zu viel Macht!
Ich bin für Ihn wie ein Spielzeug,
Ein Spielzeug das Er nicht liebt
Und doch benutzt Er es!
Tag für Tag...
Früher konnte ich noch nichts sagen, oder wagen mich zu wehren.
Ich liege einfach nur da
Er kommt über mich.
Ich spüre seine Hände, Kalt wie Wände, berühren sie mich überall.
Seine Lippen küssen mich, wenn ich mich doch nur wehren könnte...
Schon wieder beschmutzt, Er meinen Körper gegen meinen Willen.
Ich halte es nicht mehr aus.
Ich will hier raus von alle dem.
Ich will nicht mehr so leben...
Ich will weg von Ihm,
Weg aus meinem Zimmer,
Weg von diesem schwarzen Schimmer.
Bis ich eine Idee hatte, ich nahm eine Krawatte band sie an der Türklinge fest und am Schrank der gleich daneben stand, band ich das ende von der Krawatte an der Schranktür fest, und unter der Tür Schub ich ein Holzstück drunter, so das sie nicht mehr von außen aufgemacht werden konnte. Wenn ich im Bett lag, habe ich mir verschiedene Sachen ausgedacht, z.b. wie es wäre wenn Paul tot wäre oder wenn mein Stiefvater tot wäre! Ich habe mir oft gewünscht Krank zu werden und dann zu sterben. Damit ich einschlafen konnte fing ich an zu zählen, ich zählte die Löcher in den Wänden, ich zählte das Muster an der Tapete, ich zählte die Stufen von allen Treppen die ich kannte, alle Ecken im Zimmer, Ecken die überall waren z.b. Schrank, Bilder, Fenster einfach alles was eine Ecke hatte. Ich zählte einfach alles, bis ich eingeschlafen war.
Das Leben sollte etwas schönes sein, doch für mich ist das nur noch ein Schein.
Die Liebe sollte jedem ein schönes Wort sein, für mich ist es ein untragbar großer dunkler Stein!
Du hast mein Leben zum Kampf gemacht, und dabei bloß an eines gedacht.
Das du mich holen kannst wenn es dir passt, damit du hast deinen Spaß!
Ich bin daran zerbrochen, mein Herz in tausend Stücke gebrochen!
Die Gedanken schmerzen und werden immer bleiben, so dass ich mich nur noch treiben lasse!
Ich lebe nur noch dahin, ich möchte nicht so sein, wie ich dank dir bin!
Ich möchte Leben, so wie andere auch, aus diesem Schwarzen Gedankenmeer auftauchen.
Ich werde diese Zeit niemals verarbeiten, doch das leben wird mich weiterleiten.
Ich werde lernen damit zu leben, und mich gegen dich streben.
ICH HASSE DICH
Natürlich hatte ich in diesen Jahren auch mal schöne Tage erlebt, aber diese Augenblicke habe ich nicht so in meinen Erinnerungen und eigentlich sind sie auch nicht der Rede wert.
Als ich neun Jahre alt war, habe ich mich so entwickelt, dass ich nicht mehr vom denken und verhalten her zu meiner Familie passte, ich war anders. Und das schlimmste an meiner Entwicklung war, ich hasste mich selbst!!!
Ich war nichts wert! Mir war egal was mit mir passierte, ich ging jedes Risiko ein, egal ob ich dabei sterben würde oder nicht, ich hatte keine Angst mehr. Meine Freunde und ich spielten viel an der Bahnböschung, wir legten Metallscheiben auf die Schienen und warteten bis ein Zug darüber fuhr, ich stand immer so lange auf den Gleisen bis der Zug ganz nah war, meine Freunde mussten mich ein paar mal weg reißen, sonst hätte der Zug mich überrollt. Wenn meine Mutter erfuhr dass ich an den Gleisen gespielt hatte, bekam ich von ihr Prügel, und Torsten freute sich darüber. Wenn sie mich schlug, aber ich weinte nicht, und das machte sie erst richtig wütend. Ich weinte erst im Bett, wo mich keiner sehen konnte.
Ich höre deine Schritte, komm nicht näher, ich Bitte!
Ich wusste es, die Türe geht leise auf,
Am liebsten würde ich jetzt weit weg lauf.
Ich habe Angst, verstecke mich, doch du in mein Zimmer schlichst.
Ich möchte Schreien, nicht wieder diese Leiden!
Ich bin ganz starr vor Angst, doch du schon wieder anfingst.
Ich darf nichts sagen, keinen Laut, wenn er mich mit diesem Blick anschaut!
Meine Seele schreit so laut es geht, warum lässt Ihr es nicht sein!?
Einfach hinlegen, die Hände gefaltet zum Gebet. Die Augen schließen, nichts mehr sehen. Ganz still und stumm, auf den tot warten. Niemals mehr Schmerz ertragen, keine Tränen weinen. Ängste verfliegen, dass Leid hat ein ende. Keiner vermisst mich, keiner weint um mich. Bitte lieber Tot vergiss mich nicht. Dein, auf dich wartendes verhasstes Menschenkind.
Meine Mutter fing wieder an zu Arbeiten, da musste ich nach der Schule das Essen kochen. Es gab Speisen die ich schon kochen konnte, und einige Gerichte kochte meine Mutter vor und ich brauchte sie nur aufwärmen. Wie immer kam mein Stiefvater betrunken nach Hause, davor hatte ich sehr viel Angst, aber ich zeigte es ihm nie. An einem Abend kam er sehr spät und betrunken nach Hause, er setzte sich in die Küche und wartete auf meine Mutter. Als sie dann auch von der Arbeit nach Hause kam, schickte sie mich gleich ins Bett, ich glaube sie wusste das er wieder mit Streiten anfangen wollte. Ich ging aus der Küche raus, und setzte mich auf die Treppe, wo ich oft saß!!! Weil ich um meine Mutter Angst hatte! Es dauerte nicht lange und er wurde laut, sehr laut! Er schrie sie an und beschimpfte sie, sie schrie zurück. Plötzlich schlug er zu, meine Mutter wehrte sich, hatte aber nicht so eine kraft, sie flehte ihn an, er solle doch aufhören! Ich hatte Angst, ich dachte er bringt sie um, jemand muss meine Mutter helfen, aber wer!!! Ich lief die Treppe runter, und ging zur Tür die in den Keller führte, machte die Tür auf und lief die Kellertreppe runter, im Keller nahm ich ein Messer, mit dem die Hasen geschlachtet wurden, ich rannte die Kellertreppe wieder hoch, öffnete die Küchentür und sah meine Mutter auf den Boden liegen und mein Stiefvater schlug auf sie ein, ich schrie, lass meine Mama los, du Schwein, ich hielt das Messer auf ihn gerichtet! Er schaute zu mir und lachte, was willst du!!! Er ließ von meiner Mutter ab, und kam zu mir, gib mir das Messer!!! Nein sagte ich...mir liefen die Tränen, vor Angst, Wut, Hass und Hilflosigkeit, diese drei dinge machten mich stark!!! Meine Mutter rief, Kind lass das Messer fallen, mach dich nicht Unglücklich. Sie weinte! Ich sagte zu meinen Stiefvater...warum machst du das? Er sagte nichts, er drehte sich um und ging zum Stuhl. Meine Mutter kam zu mir und nahm mir das Messer ab, sie schob mich zur Küche raus...Immer wieder sagte ich, warum Mama, warum tut er so etwas mit dir!? Sie brachte mich ins Bett, sie deckte mich zu. Und dann sagte sie; Egal was dir passiert, du hast die Augen wie dein Vater, ich habe deinen Vater sehr geliebt, es tut mir leid das du einen sehr Steinigen weg gehen musst, du findest deinen weg, weil du sehr stark bist. Ich schaute sie an und sagte: aber ich bin doch nicht stark! Nein, sagte sie, nicht so wie du denkst, stark im Wesen. Und immer wenn ich dich ansehe sehe ich deinen Vater. Aber das verstehst du noch nicht! Ich habe dich lieb! Schlaf jetzt, sie strich mir über meinen Kopf. Sie ging aus meinen Zimmer. Ich lag noch lange wach und dachte über ihre Worte nach. Noch nie hat sie zu mir gesagt das sie mich lieb hat, und wieso sehe ich wie mein Vater aus! Nein das wollte ich doch nicht, weil dann bin ich doch genauso wie er! Ich verstand es wirklich nicht. Viel später erst, nach ein paar Jahren, erst da verstand ich was sie meinte. Weil ich wusste ja noch gar nicht, dass ich einen Stiefvater habe und dass mein Vater ein anderer war. Aber diese Worte die meine Mutter zu mir sagte habe ich nie vergessen. Am anderen Morgen war alles wieder vergessen, meine Mutter sprach nicht mehr darüber was passiert war. Aber so war es schon immer gewesen. Es wurde totgeschwiegen, obwohl ich doch darüber reden wollte, immer wenn ich damit anfangen wollte unterbrach mich meine Mutter! Mein Kopf war so voll von all den Dingen die ich Erleben musste, weil ich mit niemanden darüber reden konnte. Und jetzt war das auch noch mit dem Messer passiert, was sollte ich nur machen? Wie jeden Tag ging ich in die Schule, ich konnte mich aber nicht konzentrieren, weil ich Angst hatte vor den Abend, wenn mein Stiefvater wieder nach Hause kam, wie wird er auf mich reagieren? Als ich wieder zu Hause war, ging ich gleich auf mein Zimmer und wartete bis es Abend wurde. Meine Angst vor ihm war um sonst, er sprach nicht darüber. Aber dann ein paar Tage später, meine Mutter war an der Arbeit, rief er mich zu sich. Ja, was soll ich denn! Er schaute mich an und sagte: Du weist ja das du das aller letzte bist. Eigentlich müsste ich dich ins Heim geben. Aber ich mache es nicht! Dafür musst du aber ganz lieb zu mir sein. Komm näher zu mir. Ich sagte nein, ich war wie versteinert… Er stand auf, ging auf mich zu. Ich konnte mich nicht bewegen, ich war wie gelähmt! Er faste mich an, er küsste mich am Hals und ging langsam mit seiner Hand Richtung Oberschenkel! Plötzlich hörte er auf, weil meine Mutter die Haustür aufschloss. Halt nur dein Maul, wenn nicht bringe ich dich um, wenn du am schlafen bist. Geh jetzt! Ich ging in mein Zimmer, und legte mich auf mein Bett, aber ich konnte das erste mal nicht weinen! Was hatte meine Mutter gesagt: ich sei stark, nein das stimmt nicht ich bin schwach, meine Seele war kaputt, mein Leben zerstört! Ich nahm ein Glas Wasser und löste einige Tabletten darin auf, ich trank es leer! Ich legte mich wieder hin und wartete auf den Tot, Lieber Gott ich kann nicht mehr, hilf mir und hole mich. Amen. Aber es kam nicht der Tot, nein, sondern es wurde mir so Übel das ich mich übergeben musste. Seit diesen Abend versuchte ich jedes mal meinem Stiefvater aus dem Weg zu gehen. Aber manchmal war es nicht zu vermeiden und er fasste mich an, dabei befriedigte er sich selbst. Danach drohte er mir damit, das er meiner Mutter erzählen wollte, dass ich ihn einfach verführt hätte. Ich kam mir so schmutzig vor, jedes mal versuchte ich alles von mir abzuwaschen. Aber das Gefühl blieb.
Es sind dann Tage da fällt mir das Lachen schwer.
Tage an denen ich denke, Ich kann nicht mehr.
Tage an denen ich mir selber sagen muss, Steh auf,
es geht nach jedem tief wieder bergauf.
Tage, an denen ich nach außen hin meinen Humor spielen lasse,
nur das es keiner fühlt wie es mir geht und mit was ich mich befasse.
Tage, an denen ich am liebsten raus schreien würde,
meine Gedanken und Gefühle, dass ein jeder der mir nahe steht,
weiß wie ich wirklich bin und mich manchmal fühle.
Aber dazu gehört sehr viel Vertrauen und auch Mut
und das zu wissen tut nicht immer jedem gut.
Denke, manchmal ist`s besser
wenn sie diese Seite von Dir nicht kennen,
vielleicht könnten sie dieses Wissen,
wenn sie Dir begegnen von Dir nicht trennen?
Vielleicht wissen sie auch nichts damit anzufangen
und könnten nicht, wenn`s Dir schlecht geht,
Dich einfach nur auffangen?
Es wird immer wieder diese Tage geben in meinem Leben,
die Ich werde alleine für mich durchleben!
Werde versuchen es in Gedichten zu schreiben,
um es mir von der Seele zu schreiben!
Meine älteste Schwester bekam ihr erstes Kind, und ich durfte jedes Wochenende Kindermädchen machen. Ich Freude mich auf jedes Wochenende, weil ich dann von Paul und meinem Stiefvater sicher war. Als meine Mutter 42 Jahre alt war, bekam sie noch ein Kind. Es war ein Junge.
Eines Tages musste ich auf meinen kleinen Stiefbruder aufpassen, weil meine Mutter mit meinen Stiefvater zu einer Geburtstagsfeier eingeladen waren. Sie fuhren nachmittags weg. Ich ging mit den kleinen raus auf unseren Hof, und setzte ihn auf eine Decke, ich rollte ihm einen Ball zu, er konnte noch nicht laufen, er krabbelte erst. Und Torsten und Paul schossen mit einen großen Bogen auf eine Zielscheibe, die Pfeile hatten eine Stahlkappe. Ich sagte zu ihnen, sie mögen doch bitte wo anders mit dem Bogen schießen, wegen den Kleinen, weil ich nicht wollte dass ihm etwas passierte. Nein sagte Paul, geh du mit den kleinen rein ins Haus, du nervst. Sonst schieße ich auf dich. Er zielte dabei auf mich. Dann schieß doch, sagte ich! Er spannte den Bogen und wir sahen uns in die Augen, ich schaute ihn voller hass an und das muss er in meinen Augen gesehen habe. Hau ab! Nein, ich bleibe, du hast mein leben schon zerstört, aber jetzt nicht mehr, es ist vorbei ich habe keine angst mehr vor dir. ICH HASSE DICH, schrie ich ihn an!!! Dann plötzlich schoss er den Pfeil auf mich, er blieb in meinen Oberschenkel stecken, am liebsten hätte ich vor schmerzen geschrien, aber ich konnte nicht, ich stand wie angewurzelt da. Torsten hatte von alle dem nichts mit bekommen, weil er mit seinen Fahrrad weg gefahren war. Paul schaute mich erschrocken an, und ließ mich da stehen. Erst als er um die Hausecke war, kamen mir die Tränen, ich versuchte den Pfeil raus zuziehen, was Höllisch wehtat, mir lief der Schweiß vor schmerzen. Als ich es endlich geschafft hatte, fing die Wunde sofort an zu Bluten. Ich nahm ein Handtuch von der Wäscheleine und band es mir um. Ich nahm den Kleinen und ging zu unseren Hausarzt, der wohnte nicht weit von uns. Ich klingelte bei ihm am Haus, seine Frau machte mir die Tür auf. Als sie mich und das Blut sah, holte sie sofort ihren Mann, er nahm mich mit in sein Behandlungszimmer, er reinigte die Wunde, verband sie und zum Schluss bekam ich noch eine Tetanusspritze. Ich erzählte ihm das es beim spielen passiert wäre. Als meine Mutter wieder zu Hause war, erzählte ich ihr was Paul mit den Pfeil auf mich geschossen hat, und das ich beim Arzt war. Sie sagte nur: „dann musst du die auch nicht immer ärgern“. Damit war das Thema erledigt! Als ich im Bett lag, habe ich mich gefragt, warum ich es ihr überhaupt erzählt habe und das es doch eigentlich besser gewesen wäre wenn er mich doch nur so getroffen hätte das ich jetzt tot wäre! „Warum lieber Gott, hast du mich nicht zu dir geholt?“………………………… Aber das erste mal war ich so mutig und habe ihm gesagt, was ich für ihn fühlte, nur Hass…!
Ich schaue durch das Fenster, es ist kalt und regnerisch.
Ganz in Gedanken versunken, beobachte ich jeden einzelnen Tropfen an der Glasscheibe.
Ich würde so sehr jetzt draußen sein, den Regen auf meiner Haut spüren.
In diesen Moment wäre ich alleine da, ganz alleine.
Denn niemand würde mir folgen.
Sie meiden den Regen, so wie sie an trockenen Tagen, mich meiden.
Ich sehe genau alles, ich fühle jeden einzelnen Schmerz in mir.
Jeden Tag quälen sie mich aufs Neue und Wieso?! Sie verstehen mich nicht!
Sie wagen es nicht, mich danach zu fragen.
Sie sprechen über mich und foltern mich mit Ihren Blicken aufs Neue.
Wie jedes Kind, freute auch ich mich auf Weihnachten. Meine Mutter war vor Weihnachten immer viel am Backen, Plätzchen, Stollen und Blechkuchen, dass war schön, ich durfte ihr immer helfen, und natürlich auch naschen. Wenn ich mit meiner Mutter alleine war, war sie immer total nett und lieb zu mir. Und dann war Heiligabend! Wir mussten ins Zimmer, weil der Weihnachtsmann kam. Man was waren wir aufgeregt, weil jedes Kind was lieb war, bekam ja Geschenke! Nach einer kurzen zeit rief uns meine Mutter runter ins Wohnzimmer. Da stand ein großer, buntgeschmückter Tannenbaum, er gab ein so schönes Licht von sich, dass man nicht aus dem staunen raus kam. Meine Mutter zeigte dem kleinen Michael, Torsten und mir wo unsere Geschenke lagen. Ich hatte einen bunten Weihnachtsteller, Strümpfe, Schlafanzug und ein Buch. Ich freute mich. Bis ich sah was Michael und Torsten hatten, Eisenbahn, Spielzeug Autos, und einen Bunden Weihnachtsteller. Warum haben die zwei so schöne Dinge und ich nur was zum Anziehen und ein Buch? War ich denn gar nicht lieb, was habe ich getan? Als ich in der Küche war. Fragte mein Stiefvater mich ob ich zufrieden sei damit. Und ich sagte, ja! Na das war auch teuer genug. Ich sagte zu ihm, „das hat doch der Weihnachtsmann mir geschenkt“. Nein, das war mein Geld………..!!! Nun war mir klar warum mir der Weihnachtsmann mir nicht meine Wünsche gebracht hatte. Er wollte auch von mir nichts wissen!!! Warum nur ??? Irgendwann wusste auch ich dass es gar keinen Weihnachtsmann gab! In der Schule mussten wir, nach den Weihnachtsferien, immer erzählen was wir denn für schöne Geschenke bekommen hätten. Wenn ich dran kam, habe ich mir immer etwas ausgedacht. Weil ich nicht wollte, dass alle über mich lachten!
Die Sehnsucht nach dem Leben, die zerbrach.
Ich werde nie wieder wach sein, denn ich starb in dieser Nacht.
Mir wurde alles genommen, noch Tage, Wochen, Monate und Jahre danach, spüre ich die Leere in mir.
Den Kampf gegen mich, habe ich verloren, die Lust am Leben wurde mir genommen.
Voller Angst und Schmerz stehe ich vor den Spiegel.
Ich bin mir so vertraut, aber doch so fremd geworden.
Wenn die Leere zu groß wird, würde ich gerne weinen, jedoch kann ich es nicht mehr.
Viele Jahre sind nun vergangen und mir wurde erst klar, dass der Dreck für immer an mir haften bleibt.
Kinderseele, LAUF
Er ist es... das Monster was mich wach hält.
Das Monster das mich niemals gehen lässt aus dieser Welt.
Die Angst kriecht meinen Nacken hinauf.
Meine innere Stimme schreit: LAUF!
Doch ich sitze wie angekettet auf meinem Platz.
Ich suche nach Wortfetzen im Satz.
Niemals werde ich mich wehren können.
Niemals werde ich mir Freude gönnen.
Das sind die Gedanken in meiner Welt.
In der es mich kaum noch hält.
Doch die Angst ist viel zu groß.
Sehne mich nach einem sicheren Schoß.
Suche nach Händen die mich halten.
Nie wieder diese endlos kalten...
Wo ist die Sicherheit geblieben?
Warum müssen sich manche Menschen auf diese weise Lieben?
Das ist keine Liebe!
Das sind nur immer wieder, schreckliche Hiebe.
Hiebe die ein Kind nicht ertragen kann.
Hiebe, bei denen es nur noch die Frage gibt:
WANN?
Wann hört es endlich auf?
Wann holen sie mich endlich rauf?
In der Garage hing eine Schaukel für den kleinen Michael. Auf diese setzte ich mich, um auch mal etwas zu schaukeln. Paul sagte zu mir, geh da runter die gehört dir nicht. Ich habe gar nicht auf seine Worte reagiert. Plötzlich verspürte ich einen starken Schlag am Auge! Ich fiel von der Schaukel runter, da sah ich was es war, er hatte einen Besen auf mich geworfen, und dieser traf mich am Auge. Es wurde sofort dick und blau. Ich ging zu meiner Mutter und sagte ihr was passiert ist; sie sagte: das ich ihm aus den weg gehen soll. Sie legte Eis drauf. Ich weiß nicht wie oft ich geschlagen wurde, auch von meiner Mutter! Wenn irgendjemand etwas angestellt hatte, schoben sie mir alles in die Schuhe, und dafür habe dann ich die Schläge kassiert. Wenn ich sagte das ich das nicht gemacht habe, hieß es immer „Lüg nicht, du hast das gemacht“, es wurde mir nie geglaubt. Natürlich habe auch ich Dummheiten gemacht, aber die habe ich dann so schlau hingestellt, dass es eindeutig war das ich es nicht war, sondern Torsten. Und dann hat er die Strafe bekommen. Ich weiß gar nicht, wie oft ich auf meine Mutter geschimpft hatte, was mir im nach hinein sehr leid tat, weil mir erst seit dem ich Erwachsen bin, klar wurde das sie sehr schwach war um sich gegen die Gewalt meines Stiefvaters zu wehren. Meine Tante erzählte mir mal, dass ich genauso aussehen würde wie mein leiblicher Vater. Und ich sollte versuchen meine Mutter zu verstehen, denn wenn sie mir in die Augen schaut, sieht sie ihre große Liebe! Und aus Verzweiflung sei sie dann so zu mir! Aber da konnte ich doch nichts für! Musste ich aus den Grund leiden, musste ich für die Fehler die sie getan hat herhalten? Wenn ich doch ein Kind der liebe war, warum muss ich das denn alles durch machen! Warum? Was habe ich nur schlimmes angerichtet?
Klein, Zerbrechlich und schwach.
Schwach und voll Angst, Angst voller Gewalt.
Sie sind noch klein, die Gedanken noch rein.
Doch schnell ist vorbei, dass kann doch nicht sein.
Er kommt ihr ganz nah, obgleich sie es nicht will.
Sie ist voller Angst, die keiner ihr nimmt.
Sie schreit voller Angst, die keiner will hören.
Sie schreit voller Hoffnung, die keiner Erfüllt.
Sie weint viele Tränen, die keiner will sehen.
Sie weint aus Verzweiflung, die keiner versteht.
Sie sucht nach der Lösung, die keiner ihr gibt.
Sie schließt alle Türen, die Türen die es nicht gibt.
Dunkel wird’s Leben, wo kein licht mehr brennt.
Denn so ein Leben, will keiner mit ihr teilen.
Sie muss damit Leben, ohne frage ob sie auch will.
Die Schweine dies waren, sind heimlich und still.
Diejenigen die sie meinte, die stehen ihr ganz nah.
Diejenigen die sie meinte, sind scheinbar ganz klar.
Klein und Zerbrechlich, erfüllt voller Hass.
Fand sie den Weg, der heilenden Kraft.
Keiner gab ihr die Hand, sie führte sich selbst dahin.
Dahin wo sie lernt, damit um zu gehen.
Sie findet in sich!
DAS INNERE KIND
Irgendwann zog Paul aus, er hatte eine eigene Wohnung. Darüber war ich total froh.
Einiges habe ich schon geschrieben, aber dass war nur ein Bruchteil von dem was ich als klein Kind erleiden musste. Missbrauch durch, meinen Stiefbruder, Stiefvater und meinen Schwager, Misshandlungen durch, meinen Stiefbruder, Stiefvater und meiner Mutter, Seelische Misshandlungen durch alle aus der Familie!!! Mein Leben war die Hölle, für mich, für die die mir das alles angetan haben, war es Befriedigung. Die haben ihr leben normal weiter gelebt, ohne Skrupel, ohne Alpträume, ohne Ängste, sie waren frei von alle dem!!! Ich habe heute noch Alpträume, noch heute habe ich ihren Geruch in der Nase, heute noch bin ich in mir Gefangen, heute noch habe ich den Schmutz an mir, heute noch ist meine Seele kaputt, heute noch fühle ich mich schuldig! Im inneren fühle ich mich verloren, Freiheit was ist das? Selbstfindung, wer bin ich selbst? Ich schrieb mir meine Ängste und schmerzen von der Seele. Das Heft und der Füller waren meine Freunde und meine Geheimnisträger, diese beiden dinge wussten alles von mir. Ich muss sagen das es für mich sehr wichtig war, dass ich alles was mich belastet hat, niederschreiben konnte. Das schreiben hat mir geholfen. Da durch hatte ich das Gefühl, nicht mehr ganz alleine zu sein. Wie oft wollte ich sterben, wie oft habe ich versucht mich durch den Tod zu befreien! Erinnerungen kommen immer wieder in mir hoch. Jeden Tag, muss ich selbst heute noch mit 49 Jahren, mindestens einmal am Tag daran denken! Nur ein Wort, eine Gestik oder ein Geruch, reichen aus, um das ich mich an alles erinnere!
Ich sehe ein Mädchen vor mir.
Es verkriecht sich in eine Ecke.
Nun weint sie.
Leise rollen ihr Tränen über das Gesicht.
Die Augen so zerbrechlich.
Sie will was sagen,
doch sie kann nicht.
Meine Seele will es nicht wahr haben,
was diesem Mädchen passiert ist.
Versuche es zu verdrängen.
Doch ich will ihr helfen.
Nur das schlimmste ist:
Ich schaue in einen Spiegel.
Denn dieses Mädchen bin ICH!
Wenn ich heute darüber nachdenke, läuft es mir noch kalt über den Rücken. Beim schreiben, kam alles noch mal hoch. Die ganzen Gefühle von Angst und Schmerz. Wenn ich daran denke wie oft ich gebetet habe, um Hilfe gefleht habe, im Gebet, aber es kam keine Hilfe! Irgendwann konnte ich mir nicht mehr vorstellen das es Gott gibt, denn wo war er, wo ist er, wenn ein unschuldiges Kind um Hilfe fleht? Hat es ihm Spaß gemacht, zu zusehen wie ich die Qualen durch leben musste. Für mich ist es klar, Gott ist nur eine Erfindung von der Menschheit, weil ein Mensch jemanden braucht um an etwas zu glauben. Und dafür haben sie den Gott erfunden! Mein glaube ist das was ich sehe und spüre, mein glaube ist die Wirklichkeit, mein glaube ist das leid was ich heute noch mit mir trage! Die Narben auf meiner Seele werden niemals verheilen, die trage ich bis in meinen Tod mit mir herum.
Lang hab ich gebraucht mit dem schreiben zu beginnen.
Lang hab ich gebraucht mich zu trauen es zu zeigen.
doch jetzt ist es soweit.
ich möchte damit nur helfen das es einen Ausweg gibt
ich hab ihn auch gefunden.
Als ich 13 Jahre alt war, ging ich mit meiner Clique abends in die Dorfkneipen, um zusammen Spaß zu haben. In einer Disco durften wir nicht, die Discos waren nicht so wie heute, dass Jugendliche rein durften. Oder wir fuhren in die Großstadt, und gingen dort in die Kneipe, natürlich hatten wir eine Stammkneipe, wo wir eigentlich am meisten waren. Ich hatte nicht so viel Geld wie meine Freunde. Ab und zu bekam ich von meiner Mutter 2 DM, oder was ich sehr oft tat, ich verdiente mir Geld, in dem ich für ältere Leute einkaufen ging, Kohlen in den Keller stapeln oder auf Kinder aufpassen u.v.m. So bekam ich mein Taschengeld zusammen. Freitags um 20 Uhr trafen wir uns alle um einen schönen Abend zu haben, ich sollte aber immer schon um 22 Uhr zu Hause sein, was ich natürlich nie war! Und wenn ich dann sehr spät nach Hause kam, stand meine Mutter schon an der Haustür, wenn ich aufschloss und rein ging, hatte ich schon eine Ohrfeige von ihr bekommen, sie zog mir an den Haaren und schlug weiter zu. Trotzdem kam ich weiterhin spät nach Hause, keine Ahnung warum ich das gemacht habe! Eines Tages kam ich wieder zu spät nach Hause, meine Mutter beschimpfte mich und sagte zu mir das sie mit mir zum Frauenarzt wollte um zu sehen ob ich noch Jungfrau sei. Da bekam ich angst, weil ich dachte das dann alles raus kam, was mit Paul war. Und ich daran schuld hatte! Am nächsten Morgen ging ich zur Schule, ich ging in der Stadt auf einer Realschule, hin und zurück musste ich mit dem Zug fahren, vorher erinnerte mich meine Mutter daran das wir nach der Schule zum Arzt wollen. In der Schule konnte ich an nichts anderes mehr denken. Eins war klar, ich konnte nicht mehr nach Hause, aber wohin? Nach der Schule ging ich mit einer Freundin nach Hause zu ihr. Gegen Abend ging ich dann, ich konnte nicht bei ihr bleiben, da hätte meine Mutter mich gefunden. Ich lief durch die dunklen Straßen, es wurde immer später, irgendwann wurde ich müde, ich setzte mich auf eine Parkbank, an einer Kirche, da war ich mir sicher das mich hier keiner finden konnte. Es war sehr kalt, weil es Dezember war, noch nie habe ich in meinen leben so gefroren! Ich weiß gar nicht wie ich die Nacht überlebt habe. Morgens ging ich zum Bahnhof, in der Damentoilette hatte ich mich gewaschen, anschließend ging ich zur Bahnhofsmission, dort bekam man heißen Tee oder Kaffee und ein Stück Brot. Weil die Leute die da arbeiteten mich schon lange kannten, stellten sie auch keine Fragen. Anschließend ging ich zur Schule. Nach der Schule ging ich wieder zur Bahnhofsmission. Nahm mir einen heißen Tee und unterhielt mich noch mit Freunden, bis sie zum Zug mussten, ich blieb noch eine längere zeit dort sitzen. Dort lernte ich ein junges Mädchen kennen, sie war schon 17 Jahre alt. Ich erzählte ihr das ich von zu Hause abgehauen war, sie bot mir an bei ihr unter zu kommen. Natürlich war ich sehr vorsichtig, weil wir kannten uns ja noch nicht lange, habe aber doch ihr Angebot angenommen. Sie hatte eine zwei Zimmer Wohnung die von ihren Eltern bezahlt wurde, sie hatte in dieser Stadt eine Lehrstelle, als Krankenschwester. Später wollte sie einmal Psychologin werden. Wir verstanden uns super, sie ging ihre Ausbildung nach und ich ging weiter in die Schule, und suchte mir neben her eine Lehrstelle. Des öfteren hatten wir viele Gespräche, sie versuchte raus zu bekommen was ich hinter mir hatte. Aber ich habe ihr nichts von den erzählt was ich erleben und spüren musste. Es war mein Geheimnis, was ich mein Leben lang mit mir herum tragen muss. Nun war ich schon zwei Monate von zu Hause weg, und niemand suchte mich, niemand vermisste mich, dass hat mich nochmal so sehr verletzt, weil jetzt war es eindeutig, meine Mutter liebte mich nicht! Weil jede Mutter würde verrückt werden wenn ihr Kind weg wäre, nur meine Mutter nicht, also war ich ihr egal!
Das merkte auch Renate, sie sprach mich drauf an. Ich versuchte immer das Thema zu umgehen, in dem ich etwas anderes ansprach. Irgendwie hat sie sich selbst etwas zu recht gelegt, weshalb ich so war. Nur das was sie dachte, war falsch! Was sich später heraus stellte. An einem Wochenende war ich wieder in der Kneipe am Arbeiten und Renate war zu Hause, sie hatte Urlaub. Eigentlich kam sie spät Abends immer vorbei, wenn ich am arbeiten war, aber an diesen Abend nicht. Nach Feierabend ging ich nach Hause und als ich ankam und die Wohnung betrat, bekam ich große Augen. Renate hatte gekocht, der Tisch war schön gedeckt, Kerzen branden in der ganzen Wohnung und Romantische Musik hörte man im Hintergrund. Renate kam auf mich zu und faste mich an die Hand und führte mich zum Tisch, ich war sprachlos und konnte kein einziges Wort sprechen. Renate war an diesem Abend anders, nicht so wie ich sie kannte. Nach einer weile durchbrach ich das schweigen und fragte sie: was ist los? Habe ich deinen Geburtstag vergessen oder warum hast du alles so schön hergerichtet? Nein, du hast nichts vergessen, ich wollte dir nur mal eine Freude machen. Wir aßen gemütlich und unterhielten uns dabei. Es war eine richtig beruhigende Atmosphäre. Wir tranken Wein und lachten über lustige dinge die wir uns erzählten. Und dann spielte das Lied,
Jeah mmh jeah mhh
Pack off loneliness and hello tenderness,
I've been waiting for your call for so long
and it must been hard just to follow your soul,
to stick to the road that your heart wants you to go
and as you slide through the door
with your morals on your sleeve
and i think its time for all those morals to leave so lets get down
and freaky baby, lets get restless baby come on get crazy with me
Renate stand auf, sie streckte mir ihre Hand entgegen, ich stand auf und schon waren wir am Tanzen. Es war ein sehr langsamer Tanz, sie schaute mir lange in meine Augen, während sie mich ansah kam sie mir immer näher bis unsere Lippen sich berührten, wir küssten uns! Beim küssen bekam ich ein kribbeln im Bauch, was ich noch nicht kannte. Ich schob sie langsam von mir. Und sagte zu ihr: Was machen wir nur, wir sind Frauen, wir können uns doch nicht küssen! Sie lachte und sagte zu mir, dass es auch Frauen gibt die sich lieben. Natürlich wusste ich das, aber ich doch nicht. Und außerdem bin ich nicht in der Lage jemanden zu lieben oder gar liebe zu geben! Sie fragte mich was mit mir los sei, warum ich keine Partnerschaft ein gehen würde, auch nicht mit einem Mann. Ich erzählte ihr nichts von meinem Problem, sondern erklärte ihr das ich noch nicht reif für liebe sei. Und das ich noch nicht den richtigen gefunden hätte. Damit war das Thema für mich erledigt. Ich fing an aufzuräumen. Renate stand da und schaute mir zu. Als ich fertig war legte ich mich auf mein Sofa, um zu schlafen, Renate ging schon vor mir in ihr Bett. Als ich da lag, dachte ich über den Kuss nach, es war ein schönes Gefühl was ich dabei hatte! Der Gedanke an das Gefühl verwirrte mich, ich fragte mich ob ich auf Frauen stehe? Aber das konnte nicht sein,weil ich noch nie daran gedacht hatte eine Frau zu lieben! Und wieso sollte mich eine Frau lieben, warum sollte mich überhaupt jemand lieben! Liebe, was ist das, liebe ist doch nur ein Wort um etwas schön zu reden! Ich bin nicht auf der Welt um jemanden zu lieben, ich bin auf der Welt um zu dienen und leid zu ertragen! Mir liefen die Tränen die Wange runter. Als langsam die Wohnzimmertür auf ging und Renate rein kam. Sie legte sich neben mich und wischte mir mit ihren Finger die Tränen weg. Sie brachte mich eine unbekannte wärme rüber, ich fühlte mich nicht mehr allein. Sie fing an mich langsam zu streicheln, ich ließ es mir gefallen. Und machte etwas zögernd mit und streichelte sie auch. Es war so schön, dass ich an nichts mehr dachte. Sie gab mir so viel Zärtlichkeit die ich nicht kannte und ich gab ihr Zärtlichkeit zurück. Niemals hätte ich gedacht das ich so Zärtlich sein konnte! Als ich am nächsten Morgen aufwachte und sah die Renate neben mir liegen, habe ich mich erschrocken und es fiel mir ein was in der Nacht passiert ist. Plötzlich kam mir eine Frage in den Kopf: Bin ich jetzt Lesbisch? Aber das kann doch nicht sein! Renate öffnete ihre Augen und sah mich an und sagte das es eine sehr schöne Nacht war und gab mir einen Kuss. Schnell stand ich auf um Kaffee zu kochen, weil ich so irritiert über mich selbst war, dass ich irgend etwas tun musste. Und das war Kaffee kochen. In den darauf folgenden Tagen ging ich der Renate aus den Weg. Weil ich nicht wusste wie ich mich verhalten sollte! Ich fing an mich selbst zu testen in dem ich heraus finden wollte ob ich Lesbisch bin oder nicht. Aber egal was ich tat, ich konnte es nicht heraus finden. Wie dumm das war, wie soll man das denn heraus finden, bis heute weiß ich nicht wie ich das anstellen wollte. Auch der Renate konnte ich nicht mehr länger aus den weg gehen, also suchte ich ein Gespräch mit ihr. Wir Unterhielten uns sehr lange über das was geschehen war und wie es mit uns in der Zukunft weiter gehen wird. Zum Schluss waren wir uns einig darüber, dass wir ab warten was uns die Zeit bringt. Darüber war ich sehr froh. Wir wurden nach einiger zeit ein Paar. Ich war das erste mal in meinem Leben Glücklich, weil ich das Gefühl hatte, geliebt zu werden. Da war es mir egal ob es ein Mann ist oder eine Frau, für mich war es wichtig was es für ein Mensch ist. Weil ich war nicht Lesbisch, denn ich fand auch Männer interessant, nur den Charakter, der zu mir passte fand ich bei ihnen nie. Sex war mir nicht wichtig, ich wollte geliebt werden. Aber die Männer die ich kennen gelernt hatte, den war nur Sex wichtig. Etwas über vier Jahre waren wir zusammen. Ich habe Schluss gemacht, weil ich unbedingt ein Kind wollte, dass konnte sie nicht verstehen.
Ich hatte viele Männer kennen gelernt, aber wenn sie Sex wollten, machte ich Schluss mit ihnen, allein schon weil sie nicht das waren was ich suchte. Mit 19 Jahren lernte ich einen Mann kennen, der war sehr einfühlsam und gab mir die zeit die ich brauchte um mit ihm zu schlafen. Diesen Mann habe ich dann geheiratet. Ich wurde schwanger, die freute war groß. Eines Tages waren wir bei meiner Mutter, zu dieser zeit war ich im dritten Monat schwanger. Paul war auch bei ihr. Ich ignorierte ihn. Aber irgendwie kam es zum Streit, ich stellte ihn in meiner Wut zur Rede, ich hatte noch nicht richtig den Satz aus gesprochen, da nahm er einen Stuhl und schlug ihn auf meinen Bauch. Ich schrie auf, meine Mutter ging dazwischen und mein Mann, der draußen war, kam rein gerannt, er packte sich den Paul! Ich sagte, lass es sein, lass uns hier weg fahren. Mein Mann ließ von ihm ab. Und wir fuhren nach Hause. Am nächsten Tag, mein Mann war an der Arbeit. Bekam ich auf der Toilette starke schmerzen und starke Blutungen, als der Schmerz langsam vorbei ging, sah ich in der Toilettenschüssel mein Baby. Ich hatte mein Baby verloren. Ich kam ins Krankenhaus.
Ein Jahr später wurde ich nochmal schwanger. Es war eine schwere Schwangerschaft. Mein Sohn kam drei Monate zu früh auf die Welt. Das war eine schwere zeit, jeden Tag haben wir um unseren Sohn gebangt. Aber er hat es geschafft. Die Ärzte fragten mich damals, ob ich viel Stress hätte, weil er so früh geboren wurde. Ich sagte, nein. Aber das stimmte nicht, denn jeden Tag dachte ich an früher, als ich noch Kind war, jede Nacht hatte ich Alpträume. Und an mein Baby dachte ich, was ich durch Paul verloren hatte! Ein Jahr später, hatte ich noch mal eine Fehlgeburt. Dieses Baby verlor ich durch Stress. Zwei Jahre später bekam ich noch einen Sohn, da war alles normal verlaufen. Die zwei sind mein einziger Stolz, ich habe sie mit viel Liebe erzogen. Heute ist es so, dass wir ein super Verhältnis haben.Wir führten eine gute Ehe. Mit meiner Mutter hatte ich auch wieder Kontakt. Aber immer wenn ich mit darüber reden wollte, was damals alles passiert ist hat sie vom Thema abgelenkt.
Meine Mutter starb mit 62 Jahren. Sie war friedlich auf dem Sofa ein geschlafen, ich schloss ihr die Augen, danach habe ich sie gewaschen und angezogen und dabei habe ich ihr von allem Erzählt was passiert war, zum Schluss habe ich mich von ihr verabschiedet. Sie wurde Beerdigt und seit der Beerdigung bis heute war ich noch nicht an ihrem Grab, ich weiß nicht warum! Aber irgendwas hindert mich daran.
Mit meinen Mann war ich 17 Jahre verheiratet. Nach dem meine Geschwister lügen erzählt haben z.b. ich wäre untreu. Was er irgendwann auch glaubte, trennten wir uns. Alles hat mir meine Familie genommen. Aber die Wichtigsten in meinen Leben blieb bei mir, meine zwei Kinder, sie wussten das es nicht stimmt was man von mir erzählte.
Mit meinen Geschwistern habe ich seit dem auch keinen Kontakt mehr. Ich hoffe nur das Paul in seinem Leben keine ruhe mehr gefunden hat und ihm Alpträume quellen. Mein Hass ihm gegenüber ist unbeschreiblich.....!
Texte: Angel14
Tag der Veröffentlichung: 11.04.2011
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