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Kopfschuss

 

Schreie. Schüsse, aufeinander treffendes Metall. Todesschreie. Der Geruch von verbrannten Fleisch und Blut.

All das war meine Schuld!

Ich hatte eine Revolution angezettelt und nun mussten all diese Menschen sterben. Nur weil ich egoistisch war und beweisen wollte das ich besser bin.

Ich saß wie ein Feigling in meinen Versteck und hoffte das es endete.

Blut, der ganze Boden war schon voller Blut und ich hockte immer noch von Angst gelähmt hier und konnte mich kein Zentimeter rühren.

Alles war meine Schuld und jetzt war ich einfach zu feige. Zu feige den anderen zu helfen, zu feige für das zu stehen was ich wollte, sogar zu feige egoistisch zu sein wie ich es immer war.

All die Menschen, die dachten sie wären meine Freunde, starben nur weil ich sie benutze um mein Ziel zu erreichen. Es waren alles nur Bauern, welche ich nutzte um den König zu stürzen.

Keiner dieser Menschen war mir wichtig und doch tat es plötzlich weh. Es tat weh zu wissen das sie starben. Warum? Mir bedeutete niemand etwas.

Nein! Einer bedeutete mir etwas, aber jetzt war es zu spät.

Alles war zu spät!

Es würde nicht mehr lange dauern bis ich auch starb.

Sie würden mich früher oder später finden.

NEIN, Verdammt!

So wollte ich nicht untergehen.

Die Menschen die hier starben, starben als Helden und Kämpften tapfer bis an ihr Ende. Sie Kämpften für das was sie für richtig hielten und für das wofür es sich zu kämpfen lohnte.

Ich konnte mich doch nicht verstecken und wie ein Feigling sterben.

Ich wollte beweisen das auch ich etwas konnte. Das ich meine Ziele erreichte und das ich mich nicht unterkriegen ließ.

Als ich aufstehen wollte waren meine Knie weich, mein weißes Kleid war von Blut durchdrängt. Das Blut der Menschen, welche ich benutzt hatte um dieses sinnlose Blutbad anzurichten.

Jetzt war es an der Zeit zu mir selbst zu stehen. Das war ich all den Menschen, welche für mich starben schuldig.

Ich schaute leicht um die Ecke meines Versteckes und sah das der Kampf immer noch voll im Gange war.

Überall waren Menschen. Bürger mit ganz normalen Sachen und Soldaten. Wenn das so weiter ging würde heute Abend keiner mehr leben. Dann hätten wir hier den ersten König ohne Untertanen.

Ich sah Schwertkämpfe, das Metall welches aufeinander traf und manchmal sogar Funken sprühte.

Ich sah Feuer welches überall ausbrach und hörte überall Schüsse. Die Kugeln flogen durch die Luft und zerfetzten das Fleisch der Menschen beim eindringen. Viele waren bei den ersten Treffer tot, was sicher auch gut war den alle die nicht gleich starben quälten sich, sie verbluteten langsam unter höllischen Schmerzen.

Schluss! Ich musste dem ein ende setzen! Es musste aufhören.

All das war meine Schuld, durch ein Gefühl verursacht was schon Uralt war.

Alles war die Schuld der Liebe!

Liebe sollte etwas schönes sein? Nein! Sie zerstörte und schmerzte.

Was war Liebe denn? Eine chemische Reaktion auf einen anderen Menschen.

Was hatte man von der Liebe? Leid, Trauer, Tränen, Verzweiflung, Untergang.

Die Liebe war ein Selbstbetrug. Eine Abhängigkeit.

All das ist durch die Liebe passiert. Wegen dem Mann den ich liebte und ihn beweisen wollte das ich es Wert war.

Erst jetzt Verstand ich das es falsch war.

Man sollte niemanden beweisen müssen das man etwas Wert war. Man selbst war das höchste gut für sich selbst. Egoismus! Man musste egoistisch sein, vor allem um zu wissen wie viel man selbst wert war.

Ich suchte die Gegend ab und sah Ihn. ER war es der alles beenden konnte doch ich musste bis zu ihm gelangen um es zu beenden.

Es war nicht weit, und ich sah niemanden in meiner nähe.

Ich konnte es schaffen! Ich würde es schaffen.

Ich rannte los, mein Herz schlug schnell und in mir waren Gefühle welche an die Oberfläche drängten.

Nicht mehr weit und ich war bei dem Mann den ich eigentlich vom Herzen liebte.

Der Mann wegen dem ich eine Revolution angezettelt hatte.

Nur um zu zeigen das auch ich etwas konnte. Das ich es wert war geliebt zu werden.

Er drehte sich um. Alles lief in Zeitlupe ab.

Er spürte das ich zu ihm kam.

Ich war plötzlich glücklich,

Ich rannte und streckte die Hand aus. Gleich hatte ich ihn erreicht.

Ein Knall! Unerträgliche Schmerzen! Mein Kopf! Es tat so weh. Ich konnte kaum noch denken. Ich fiel!

Er sah zu mir. Seine Augen waren geweitet.

Blut! Alles wurde schwarz!

Ich begriff zu langsam.

Ich schrie etwas. Aber was? Was rief ich und was tat ich?

Ich starb!

Ein Kopfschuss!

Es war alles vorbei.

Meine letzten Worte, was hatte ich gesagt?

In meinen Herzen wusste ich es.

„Ich liebe dich!“

Ich spürte plötzlich wärme als ich gefangen wurde. Ein Schrei.

Er war es. Er hielt mich in meinen letzten Sekunden welche ich auf dieser Welt verbrachte.

Das war es mir Wert.

In seinen Armen zu sterben.

Hauptsache ich hatte das Blutbad beendet welches ich angefangen hatte.

Ein Kuss, das letzte was ich spürte bevor ich aus der Welt schied.

Alles Vorbei. Unendlich Dunkelheit, unendliche Leere.

 

Liebe!

Die größte Lüge der Menschheit!

Liebe war es nie Wert.

Liebe machte verletzlich und schmerzte.

Sie sorgt dafür das wir nicht wissen wie viel wir uns eigentlich wert waren.

Liebe ist...

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 25.09.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich danke einen besonderen Menschen, dank ihn hatte ich diesen Traum.

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