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Das war harmlos, Spaß und Schmetterlinge, und nicht als voller Ernst gemeint



Helena kannte den Gastgeber nicht, aber es war Samstagabend und es gab keine anderen nennenswerten Alternativen daher stieg sie um exakt 21:13 Uhr zu ihrer Freundin Mareike in den Bus. Wie immer wenn Helena unterwegs zu einer Party war und sich schön gemacht hatte, kribbelte es in ihrem Bauch bereits als sie in den Bus einstieg. Die beiden wohnten ländlich – um es nett auszudrücken. Deshalb war es auch nicht verwunderlich, dass die zwei den Gastgeber vom Hören Sehen Sagen her kannten. Aber trotzdem hatte Helena ein komisches Gefühl dabei einfach so dort aufzutauchen, denn es waren einige pikante Geschichten in diesem Freundeskreis über sie im Umlauf, bei denen es Helena lieber gewesen wäre dass diese nicht existieren würden. Während der Fahrt stiegen weitere Jugendliche ein, die scheinbar ebenfalls auf dem Weg zu Jakob Kuhn waren. Es wurde ordentlich vorgeglüht und schnell kam man sich näher. Es dauerte nicht lange da hing Mareike schon wortwörtlich an den Lippen eines gutaussehenden blonden Kerls. Doch auch Helena hatte bereits die anderen Fahrgäste abgecheckt, wobei ihr Augenmerk vorzugsweise auf den männlichen Begleitern lag. Auch ihr war ein Exemplar dieser Gattung in Auge gestochen und wie es nun einmal Helenas Art war, fackelte sie nicht lange und versuchte sofort Körperkontakt zu diesem dunkelhaarigen Jungen aufzubauen.
Immer wieder suchte sie seinen Blick und prompt stieg er in ihr kleines Spiel ein. Seine braunen Augen ließen sie nicht mehr unbeobachtet. Aus dem Augenwinkel warf Helena einen kurzen Blick auf die Uhr ihres Handydisplays. Es waren noch knapp zehn Minuten Busfahrt. Helena wusste, dass noch etwas im Bus zwischen ihr und diesem Unbekannten laufen musste oder sie könnte ihn sich gleich abschminken. Sobald sie angekommen wären ohne das etwas passiert wäre, würde sie ihn mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit den Abend lang nicht wiedersehen. Doch ihre Sorge sollte unbegründet bleiben. Denn während 'Blondie' seine Hände langsam unter Mareikes Bluse schob, fuhr sich Helenas Objekt der Begierde grinsend durch die kurzen Haare stand in einer fließenden Bewegung auf und und rückte seine Hose wieder in die richtige Position bevor er sich dann immer noch grinsend und mit einem kleinen Funkeln in den Augen von seinem Platz zielstrebig auf sie zubewegte.
Ein Lächeln stahl sich auf Helenas Lippen und ihr Herz begann wie wild zu schlagen. Er hielt sich mit einer Hand an einer Schlaufe über sich fest und stand nun direkt vor ihr sodass Helena den Duft seines Aftershaves riechen konnte. Er sagte nichts, außer seinem Namen, Damian. Helena nannte ihm den ihren und im Laufe des kurzen Gesprächs stellte sich heraus, dass auch er auf der Party niemanden wirklich kannte. Sie redeten nicht viel, und das was sie sagten war belanglos und es fiel ihnen schwer, bei der Sache zu bleiben denn es lag etwas zwischen ihnen in der Luft, das spürten sie Beide. Nach einiger Zeit packte Damian Helena an der Hüfte und zog sie schwungvoll zu sich hoch, sodass sie ganz dicht voreinander standen. Helena lachte und fragte ihn neckisch: „Was soll das denn werden?“ Er lachte ebenfalls: „Naja... warum soll ich denn stehen, während du die ganze Zeit sitzt?“, Helena wusste worauf das hinauslaufen würde und genau darauf hatte sie innerlich gehofft. Wie erwartet setzte er sich auf ihren alten Platz und zog sie dann sanft auf seinen Schoß. Schließlich legte er seinen Kopf in ihren Nacken und küsste leicht ihren Hals, woraufhin Helena ihm ihr Gesicht zu wandte was Damian sofort als die Einladung die es war auffasste und seine weichen Lippen sanft auf ihre drückte und auch sofort seine Zunge mit genau dem richtigen Druck in ihren Mundraum gleiten ließ. Im ersten Moment spielten nur ihre Zungen miteinander, umkreisten sich erst eine Zeit lang um sich dann mit einem leichten Flattern wieder zu vereinigen. Dann schloss Damians eine Hand um Helenas Brust und ließ die andere langsam von ihrer Hüfte zwischen ihre Oberschenkel gleiten. Helena fuhr durch Damians Haare und ließ dann eine Hand flink unter sein T-Shirt wandern. Seine Brust war warm und durchtrainiert. Helena spürte die pulsierenden Muskeln und sein wild pochendes Herz. Viel zu früh für Helenas Geschmack hielt der Bus und Damian legte einen Arm um ihre Schultern und führte sie hinaus.
Helena legte ihren Kopf auf seine Brust und er drückte ihr zärtlich einen Kuss aufs Haar.

In der Hand die neben ihrer Schulter hing, hielt er eine Bierflasche welche Helena ihm aus der Hand nahm und einen ordentlichen Schluck daraus trank. Als sie den Bus verließen schlug Helena die kalte Abendluft entgegen und mit einem Schlag war sie wieder komplett klar und die, wenn bisher auch nur leichte Wirkung des Alkohols, war verflogen. Sie liefen unter einem sternenklaren Himmel und Damian drückte sie fester an sich als er merkte das Helena fröstelte. Außerdem zog er ihr seine Jacke über die nackten Schultern. Sie bedankte sich dafür mit einem innigen Kuss.
Irgendwer hatte laut Musik angemacht und 'Give me everything' durchbrach die Stille woraufhin sich Mareike Helena schnappte und den Rest des Weges tanzten sie vor den Jungen her. Helena genoss die kalte Luft und verspürte einen großen Tatendrang wie immer wenn sie nachts draußen war. Sie und Mareike tanzten und sangen laut mit – außer eine der herumgereichten Flaschen oder Damian beziehungsweise 'Blondie', dessen wirklicher Name Linus war, hielt sie nichts davon ab. Es war ein wunderbarer Abend! Helena hatte noch nie jemanden kennengelernt, der es verstand so zu küssen und auch Mareike schien sich ganz prächtig zu amüsieren. Als die zwei Mädchen dann gehen mussten, brachten die Jungs sie noch zur Bushaltestelle, wobei Helena auffiel, dass es Linus echt erwischt haben musste. Es war schon rührend wie er sich um Mareike kümmerte, doch für Helena wäre das nichts... An der Bushaltestelle zog Damian sein iPhone aus der Hosentasche. „Was machst du da?“, fragte Helena ihn neugierig und stellte sich auf de Zehenspitzen um etwas sehen zu können. Damian grinste. „Bist du das?“, er hielt ihr den Screen unter die Nase und sie erkannte auf den ersten Blick ihr Facebookprofil. „Haha ja das bin ich!“, erwiderte Helena lachend. Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. Und schon im nächsten Moment vibrierte ihr iPod auch schon und teilte ihr mit, dass sie eine neue Freundschaftsanfrage hatte. Kopfschüttelnd sah sie Damian grinsend an und er zwinkerte ihr zu. Er drückte sie schließlich ein letztes Mal an sich und küsste sie lang und intensiv, sodass Helena für einen Moment der Atem wegblieb, bis der Bus direkt vor ihnen hielt. Auf der Fahrt zu Mareike waren beide Mädchen nur noch am grinsen, was einerseits auf die Jungs und andererseits auf den Alkoholkonsum bezogen werden konnte, und ließen den gesamten Abend Revue passieren, bis sie schließlich bei Mareike in deren Bett sanken und Arm in Arm einschliefen.

4 Tage später –

Helena saß auf ihrem Schreibtischstuhl, die Beine dicht an den Körper gezogen und legte in Gedanken versunken Wörter aus russisch Brot vor sich und aß sie anschließend auf. Gerade lag das Wort SEX vor ihr. Sie betrachtete es lächelnd eine Weile und nahm sich dann das S um es sich auf der Zunge zergehen zu lassen. Doch sie konnte den Blick nicht von den zwei verhöhnenden Buchstaben abwenden die nun vor ihr lagen und das Wort EX zeigten. Ihr Laptop spielte 'Where'd you go' von Fort Minor ab, als sie das vertraute 'Bing' des Facebookchats vernahm. Es war eine neue Nachricht von Damian:
[D]: Hey <3
[H]: Naa <3
[D]: wie geht’s dir kleine?
[H]: gut :) und dir?
[D]: auch. freitagabend schon was vor?
[H]: Nicht das ich wüsste... wieso? :P
[D]: Najaa ich bin auf soner party eingeladen kenn da aber eigentlich fast niemanden...
[H]: lust hätt ich ja schon wüsst nur nicht wie ich nach hause kommen sollte – meine eltern :/
[D]: hmm... joa verstehe. meine mutter ist das we nicht da, du könntest bei mir pennen wenn du willst :D
[H]: okay cool dann gerne (:
[D]: wenn du mir deine handynummer gibst schreib ich dir morgen nochmal wegen wann und wo und so :).
[H]: super :) 01511******
krieg ich dann auch deine? :D
[D]: 0163****** <3
[H]: okaychen ich geh dann mal schlafen … <3.
[D]: Okay schlaf gut süße :*
[H]: Danke du auch nachher <3

Helena fuhr den Laptop runter, klappte ihn zu und löschte mit einem Seufzer das Licht. Gerade als sie es sich richtig gemütlich gemacht hatte vibrierte ihr Handy. Damian! Schoss es ihr in den Kopf. Aber nein, warum sollte er... Doch wirklich, sein Name erschien auf ihrem leuchtenden Bildschirm. Schnell drückte sie auf 'Anzeigen'
<<Gute nacht mein Engel, schlaf gut :* >>
Ein Lächeln huschte über Helenas Gesicht.
<<Haha, süßi <3 du auch ;* >>
Sie aktivierte die Tastensperre, legte ihr Handy zurück auf ihren Nachttisch und schlief zufrieden ein.
Am nächsten Morgen in der Schule erwischte sich Helena immer wieder dabei, wie sie voller Hoffnung auf ihr Handy starrte, in der Hoffnung, dass Damian ihr womöglich schon geschrieben hätte. Schnell fiel Mareike auf, dass ihre Freundin auffällig oft ihr Handy checkte. „Worauf wartest du denn?“, fragte sie deshalb gerade heraus. Helena sah irritiert auf. „Hä? Wieso?“ Mareike lachte und stupste sie in die Seite. „Weil du jetzt bestimmt schon zum hundertsten Mals nachsiehst, ob dir jemand eine SMS geschrieben hat!“
„Ach ja stimmt... das wollte ich dir ja noch erzählen. Also Damian hat mich gestern gefragt, ob ich morgen Abend mit ihm auf eine Party gehen will.“, rückte Helena nun mit der Wahrheit raus. „Und was ist mit deinen Eltern?“ hackte Mareike, der bekannt war, dass Helenas Eltern nicht gerade kooperativ waren wenn es ums partymachen ging, nach. Innerlich fluchte Helena. Sie hatte gewusst das das jetzt kommen würde und genauso gut wusste sie, dass Mareike ausflippen würde, wenn sie erfuhr das Helena bei Damian übernachten würde. Doch genau das musste Helena ihr jetzt wohl oder übel beichten. „Du willst was tun?!“, kam auch wie aufs Kommando deren entsetzte Antwort, „das kann jetzt aber wirklich nicht dein Ernst sein! Du kannst nicht einfach so bei einem fremden Typen übernachten, was da alles passieren kann!“ „Er ist nicht fremd, und jetzt rede nicht wie meine Mutter.“, fiel Helena ihr genervt ins Wort, aber Mareike war gerade dabei, sich mal wieder richtig in Rage zu reden. Helena konnte sich noch eine gefühlte halbe Stunde weitere Vorwürfe anhören bis Mareike schließlich mit Resignation und den Worten: „gut, es ist dein Leben, aber wenn etwas passiert was du nicht willst, ich erinnere dich nur nochmal daran, dass du noch Jungfrau bist und er bestimmt nicht, oder du im schlimmsten Fall sogar schwanger wirst, ganz zu schweigen davon was die anderen von dir denken werden. Also wenn irgendetwas passiert was du später bereuen wirst, ich wünsche es dir nicht, aber ich muss es in Betracht ziehen, gib mir nicht die Schuld dafür – ich hab hiermit nun offiziell versucht dich abzuhalten.“
Den Rest des Tages herrschte eine angespannte, drückende Stimmung zwischen den Beiden, aber Helena wusste, dass sich das wieder legen würde. So war es schon immer gewesen und so würde es auch immer bleiben. Trotzdem war sie froh, als Damians SMS ihr Ablenkung bescherte.
<<Hey, also wegen morgen... Treffen wir uns im Bus, gleiche Uhrzeit wie letzten Samstag? Ich freue mich schon :* >>
Helena lächelte und Mareike sprang jetzt doch über ihren Schatten und fragte sie, was er denn nun geschrieben hätte. Helena tippte schnell eine bestätigende Antwort und gab Mareike dann ihr Handy damit diese Damians SMS lesen konnte.
Freitagabend war es dann endlich soweit. Mit Herzklopfen stand Helena in ihrem Badezimmer und machte sich fertig. Sie zog sich zur Sicherheit schöne Unterwäsche an, nicht zu aufreizend sondern einen verspielten Slip aus dünnem Stoff mit Spitze in dunkel türkis und einen schwarzen Spitzen BH. Sie überlegte einen Moment lang, wie sie es umgehen könnte, eine Strumpfhose anzuziehen, denn Helena fand dass Strumpfhosen nicht gerade schön wirkten wenn man sie ohne Kleid oder Rock sah, bis zum Bauchnabel hochgezogen.

So entschied sie sich letztendlich für eine enge, schwarze Röhrenjeans und darüber ein dunkel türkises (passend zu ihrem Slip) oversize T-Shirt neckisch über eine Schulter gezogen. Ihre Haare band sie sich zu einem lockeren Dutt zusammen. Dann ging es ans schminken. Helena hielt ihr Make-up eher dezent, beließ es bei den Basics und verwendete nur eine Grundierung, ein wenig Rouge, natürlich Mascara, Eyeliner und einen zart dunkelrot scheinenden Labello. Sie vollendete ihr Outfit mit großen, silbernen Ohrhängern. Schnell packte sie noch ihre Tasche mit den wichtigsten Dingen wie Handy, Portemonnaie, Schminke und was Frau noch so braucht und rannte in ihren neuen schwarzen High-Heels zur Bushaltestelle, da sie wie immer eigentlich schon viel zu spät war. Im ersten Moment war Helena noch sehr nervös, immerhin kannte sie Damian wirklich nicht wirklich, Mareike hatte schon ein wenig recht... Aber egal, jetzt gab es kein Zurück mehr!
Helena versuchte sich zu entspannen doch als sie Damian dann am Bus stehen sah kam, steigerte sich ihre Nervosität immer weiter. Immer mehr Fragen stiegen ihr in den Kopf. Wie sollte sie ihn eigentlich begrüßen?! Sollte sie ihn umarmen, auf die Wange küssen, oder richtig...? Doch da war er schon bei ihr und ihr blieb keine Zeit mehr zum Nachdenken. Doch das musste sie auch gar nicht denn wie selbstverständlich beugte sich Damian zu ihr runter und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. Für Helenas Geschmack ein wenig zu selbstverständlich, für sie war das ganze nur ein wenig Spaß, sie wollte auf keinem Fall das etwas ernstes daraus wurde und Damian sollte sich keine falschen Hoffnungen machen... Sie würde wohl oder übel irgendwie darüber mit ihm reden müssen, aber wie fing man so ein Gespräch an? Sie konnte jawohl schlecht einfach: „Hey, ich wollte nur mal sagen, dass mit uns wird auf keinen Fall was ernstes nur dass das geklärt ist.“, sagen... Sie verschob die Lösung dieses Problems auf später, denn sie wollte jetzt erst mal nur etwas Spaß haben.

Blauer Stern der Jugend



Und den hatte sie! Damians zwei Kumpel die ebenfalls mit von der Partie waren, waren gleich nett zu ihr und sie teilten ihren derben Humor. Damian ließ sie zeitweise auch allein mit ihnen und das gefiel Helena, denn wenn er jetzt wie eine Klette an ihr hängen würde, müsste sie sich noch viel mehr Gedanken wegen diesem Gespräch mit ihm machen. Gegen 01:30 Uhr nahmen sie und Damian, begleitet von seinen Freunden den Bus zurück. Erst dachte Helena, die Beiden würden ebenfalls bei Damian übernachten aber dann machten sie keine Anzeichen auszusteigen als der Bus hielt und sie sah wie Damian sich schnell verabschiedete also umarmte Helena die beiden noch schnell und einer von ihnen, Paul, wünschte ihr augenzwinkernd noch viel Spaß woraufhin Damian ihm gegen die Schulter boxte. Aber Helena bekam das ganze nicht so ganz mit, sie war reichlich angeheitert und wollte unbedingt ein wenig am Deich spazieren gehen, also hob Damian sie kurzerhand hoch und trug sie zu sich nachhause.
Helena genoss diesen Service sichtlich, schloss die Augen und lehnte den Kopf gegen seine Brust. Vor seiner Haustür stellte er sie sanft wieder zurück auf ihre Füße und sofort schlang sie die Arme um seinen Hals um ihn zu küssen. Damian lachte und fragte sie, ob er denn wenigstens noch die Tür aufschließen dürfte, aber sie gab keine Ruhe sodass er sie küssen und mit der anderen Hand versuchen musste die Tür aufzuschließen. Da aber auch er einen leichten Schwips hatte, dauerte das etwas länger als geplant. Als sie dann schließlich in die offene Haustür stürzten, begannen sie leise zu kichern. Für einen Moment hielten sie inne. Helena sah trotz ihres Alkoholpegels das Verlangen in seinen Augen. Sie hatte ihre Arme immer noch um seinen Hals geschlungen und sah ihm tief in die Augen. Er strich ihr über die Wange und küsste sie dann erneut. Rückwärts führte er sie, immer noch küssend, in sein Zimmer. Sie drückte ihn bestimmt auf sein Bett, sodass er nun auf dem Ende seiner Matratze saß. Ihre Hände fuhren erneut unter sein T-Shirt und er machte sich bereits mit flinken Händen an dem Knopf ihrer Hose zu schaffen, und schob sie mit sanft langsam nach unten. Helena spürte, dass er das nicht zum ersten Mal tat.
Schon streichelten seine Hände ihren Hintern durch den zarten Stoff. Helena zog ihn sein T-Shirt über den Kopf und sie roch intensiver als je zuvor den wunderbaren Geruch seines Aftershaves und Deos gemischt mit seinen Körpergeruch, was sich zusammen zu einer unbeschreiblichen Mischung zusammenführte. Helena kannte nichts das besser roch. Doch plötzlich kam ihr ein ganz anderer Gedanke und abrupt hielt sie inne. Das merkte auch Damian und fragte sie mit einem Flüstern, was denn los sein und sie erklärte ihm, dass sie noch Jungfrau sei.
Sie kam sich dabei so furchtbar dumm vor, aber das war ihr jetzt auch egal. „Hey, das macht doch nichts. Wir müssen es nicht tun.“, er lächelte sie verständnisvoll an und Helena fiel ein Stein vom Herzen. Er küsste ihren Hals und arbeitete sich zu ihren Lippen vor. Dann schoben sich seine Hände unter ihr T-Shirt und schoben es nach oben. Sie brach den Kuss ab und zog es sich über den Kopf. Sie stand immer noch vor ihm doch dann hob er sie kurzerhand zu sich aufs Bett und beugte sich über sie. Sie öffnete den Reißverschluss seiner Hose und zog sie ihm runter. Dabei bemerkte sie mit einem Lächeln das er einem Steifen hatte. Damian folgte ihren Blick und lachte ebenfalls. Sie fand es wunderbar, dass es ihm keineswegs peinlich war und eine neue Woge der Lust überkam sie. Er öffnete ihren BH-Träger und sie streifte ihn sich von den Armen. Seine Küsse wanderten nun von ihren Lippen ihren Hals hinunter bis er zwischen ihren Brüsten, welche er schon die ganze Zeit streichelte, angekommen war. Vorsichtig umschloss er mit seinen Lippen ihre rechte Brustwarze und saugte leicht daran während er die andere mit seiner Hand sanft stimulierte. Helena merkte, wie sie feucht zwischen den Beinen wurde und schloss die Augen. Sie hatte ja schon öfters mit einem Jungen rumgemacht, aber keiner hatte auch nur ansatzweise solche Dinge getan, die Damian nun mit ihr anstellte! Wahrscheinlich lag es daran, dass er zwei Jahre älter war als sie. fünfzehnjährige Jungen konnten einfach nicht das selbe wie ein Siebzehnjähriger. Damians Lippen hatten sich nun bereits ihrer linken Brustwarze zugewandt während seine Hand nun Helenas rechte Brust sanft kneteten und massierten. Helena hatte immer gedacht, dass es immer nur für Jungs schön sei an den Brüsten von Mädchen herum zuspielen und bisher war das bei ihr auch immer so gewesen. Aber diese Behandlung weckte ungeahnte Sehnsüchte in ihr. Dann stoppte Damian diese Art der Liebkosung und sein Gesicht tauchte wieder ganz dicht vor ihrem auf.
Sein warmer Atem schlug ihr angenehm ins Gesicht. Einen Moment lang sahen sie sich nur an, Helena konnte den Blick nicht abwenden, doch es wurde ihr zusehends unangenehmer. Damian fragte sie verwundert, was denn los sei, und nun nahm Helena sich ein Herz und versuchte die Verhältnisse klarzustellen:
„Also, es ist so, ich möchte nichts ernstes, verstehst du? Ich fühle mich einfach nicht bereit für eine Beziehung und verspüre auch nicht das geringste Verlangen nach einer.“, Helena hielt den Atem an und wartete etwas ängstlich auf Damians Reaktion, aber er lachte nur und fragte sie: „Und darauf kommst du genau jetzt? Du bist wirklich eine kleine Verrückte!“ und dann küsste er sie einfach weiter. Helena fiel ein Stein vom Herzen, da nun endlich alles geklärt war und Damian scheinbar kein Problem damit hatte! Doch schon bald schalteten sich ihre Gedanken einfach ab, denn das was Damian da mit ihrem Ohrläppchen anstellte, gehörte verboten! Helena fühlte sich ein bisschen schuldig weil sie mehr oder weniger nur so dalag und ihn machen ließ... Nein, sie fand, er sollte auch auf seine Kosten kommen schließlich wollte sie am liebsten das Ganze hier öfters wiederholen und das würde er bestimmt nicht wollen, wenn sie die ganze Zeit nur so dalag und ihn vielleicht ein paar mal küsste.
Also wandte sie sich nun während er noch mit ihrem Ohrläppchen beschäftigt war, seinem Hals zu und begann ihn erst sanft zu küssen und dann vorsichtig ein wenig Haut zwischen ihre Lippen zu nehmen und sanft daran zu ziehen. Diese Prozedur wiederholte sie ein paarmal. Damians Atmung wurde schneller und er ließ von ihrem Ohrläppchen ab. Diesen Moment nutze Helena um langsam tiefer zu gleiten und seine Brust zu küssen. Sie zwirbelte seine Brustwarzen zwischen ihren Finger und saugte ihrerseits einen kurzen Moment daran. Dann zog Damian sie wieder zu sich hoch und küsste sie leidenschaftlicher als zuvor. Helena ließ ihre Hand langsam tiefer gleiten bis sie den Saum seiner Boxershorts erreicht hatten. Damian sah sie verwundert an. Helena kicherte. „Nur weil ich noch Jungfrau bin heißt das nicht, dass ich noch nie einen Schwanz in der Hand hatte.“, flüsterte sie ihm ins Ohr während ihre Hand sich ihren Weg bahnte.
Als Helena am nächsten Morgen erwachte, was Damian bereits wach und sah lächelnd auf sie herunter. Sie hatte in seinem Arm an seine Brust gekuschelt geschlafen und er hatte sie beobachtet. „Guten Morgen Engel.“, Damian begrüßte sie mit einem leichten Kuss auf ihre Schläfe. Helena stöhnte und schubste ihn unsanft von sich um den Kopf erneut unter seiner Bettdecke zu vergraben. Damian lachte nur. „Ein Frühaufsteher bist du also schon mal nicht.“, stellte er amüsiert fest.

Als Antwort murmelte Helena etwas unverständliches und als er sich daran machte, die Gardinen zu öffnen, warf sie sein Kissen nach ihm, jedenfalls versuchte sie es, denn es landete nicht mal annähernd in seiner Nähe. „Ich sehe schon, ich lass dich erst mal allein.“, er lachte immer noch und verließ dann das Zimmer.
Helena blieb noch ein wenig liegen und dachte über die vergangene Nacht nach. Es war komisch ihn jetzt zu sehen als wäre nichts geschehen, andererseits war es auch schön. Langsam streckte sie sich und stand auf. Musik drang an ihr Ohr. Sie war nicht in der Stimmung sich jetzt anzuziehen und so zog sie nur Damians T-Shirt, welches noch von gestern auf dem Boden lag und ihre Unterhose an. Dann folgte sie der Musik und gelangte in die Küche wo Damian gerade den Tisch deckte, Toasts in den Toaster gesteckt hatte und Rührei machte. Wortlos ging Helena zu ihm und half ihm beim Tischdecken.
Sie alberten herum, und Helena genoss die Zeit mit ihm. Doch nach dem Frühstück zog Helena sich an und machte sie sich auf dem Weg nachhause. Damian brachte sie noch bis zur Bushaltestelle und flüsterte ihr zum Abschied, „Das sollten wir öfters machen“, ins Ohr. Ein letzter zärtlicher Kuss folgte, dann stieg Helena in den Bus. Zuhause angekommen machte sie erst einmal den Laptop an. Sie war noch sehr müde und fertig und wollte ein wenig entspannen. Damians Freund Paul hatte sie in einem Beitrag markiert:
Klasse Abend mit den Besten! - mit Helena Voigt und 2 weiteren Personen hier: Jacobs Party schuppen
Helena likte seinen Beitrag und kommentierte:
Es war echt wunderbar! Danke<3.

In dem Moment schrieb Paul sie an:
[P]: hey
[H]: naa du :)
[P]: ich hoffe du bist gut zuhause angekommen? Oder bist du immer noch bei Damian?
[H]: nee bin vorhin nach haus gefahren :)
[P]: haha achsoo schöne nacht gehabt? :P
[H]: nicht das was du denkst^^
[P]: was denke ich denn? ;)
[H]: das weißt du gaanz genau!
[P]: haha na guut also es war wirklich ein schöner abend, sollten wir mal wiederholen ;)
[H]: jaa das war es :) unbedingt :D
[P]: also, tut mir leid wenn ich zu neugierig bin, aber was ist jetzt mit dir und Damian, seit ihr zusammen?
[H]: nee. Also es ist nicht so, dass ich ihn nicht mag, aber ich bin noch nicht bereit für ne beziehung...
[P]: noch nicht? o.O
[H]: egaal
[P]: okay, verstehe. Naja du ich muss dann mal los zum training <3
[H]: bis dann viel spaß <3

Helena fühlte sich rundherum glücklich. Den ganzen Tag lang dachte sie an die vergangene Nacht mit Damian und spürte wie sie allein der Gedanke an das, was er mit ihr getan hatte erregte! Helena traf sich von nun an öfter mit Damian und es kam nicht selten vor, dass sie danach bei ihm schlief da seine Mutter oft das Wochenende nicht zuhause verbrachte und sie somit das Haus für sich hatten. Leider konnten sie sich nie bei ihr treffen, da Helena so gut wie nie allein zuhause war und ihre Eltern es nicht billigen würden, wenn sie sich mit einem Jungen traf der zwei Jahre älter war als sie.

Ich bin fertig mit den Nerven. Muss laufen, muss Rauchen, muss Saufen



Oftmals holte Damian Helena auch von der Schule ab, und so ließ es sich nicht vermeiden, dass vor allem in Helenas Klasse viel über die Beiden getuschelt wurde. Doch das störte sie nicht. Sollten sie doch reden.
Damian sah gut aus, war älter und es lag eindeutig etwas zwischen den Beiden in der Luft, da war es nicht verwunderlich, dass geredet wurde. Mehrere ihrer Klassenkameraden sprachen sie auch direkt darauf an, doch Helena hielt sich bedeckt. Außer ihren besten Freundinnen musste niemand von der Sache wissen. Mareike ließ das ganze nicht so kalt wie Helena. Sie war inzwischen mit Linus zusammengekommen, schlief aber nicht mit ihm. Sie sah es nicht gerne wenn die anderen über ihre Freundin und den 'Unbekannten', wie sie Damian nannten, redeten. Sie fürchtete um Helenas Ruf. Doch Helena scherte sich nicht darum, und so musste Mareike es wohl oder übel akzeptieren und lernen weg zuhören, auch wenn es ihr sichtlich schwer fiel. Eines Tages war es wieder so weit und Damian holte Helena von der Schule ab. Ein Mädchen aus Helenas Klasse sah ihn aus dem Fenster schon unten stehen und flöte: „Helena, Arbeit wartet!“ Helena lachte nur und Mareike drehte sich demonstrativ um als Damian durch die Tür reinkam. Er sah das natürlich und machte sich einen Spaß daraus, extra zu ihr hinzugehen und sie mit einer Umarmung zu begrüßen. Helena konnte sich das schmunzeln beim Anblick von Mareikes verdutzten Gesicht nicht verkneifen.
Dann wandte Damian sich ihr zu und drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und sie verließen die Schule um zu ihm nachhause zu fahren.
Doch heute war es für Mareike nicht wie immer, sie war schrecklich nervös wie vor einer wichtigen Mathematikprüfung denn sie hatte etwas geplant...
Bei Damian zuhause begann er sofort sie auszuziehen und ihren gesamten Körper mit Küssen zu übersehen, bis sie nur noch im Slip vor ihm auf seinem Bett saß. Auch sie hatte ihn bereits bis auf die Boxershorts ausgezogen und gab sich ihm voll und ganz hin. Er massierte ihre Brüste und sie liebkoste seine muskulöse Schulter. Damian küsste sie erneut. Ihre Zunge empfing seine und umschlang sie sofort. Als seine Zunge sich langsam zurückzog und ihre Lippen sich voneinander lösten aber seine nur wenige Millimeter über ihren schwebten, hielt Helena die Zeit für reif, ihren Plan in die Tat umzusetzen.
„Ich will es tun. Jetzt.“,Helenas Stimme zitterte vor Erregung. Damian sah ihr tief in die Augen. „Bist du dir sicher?“, hakte er noch einmal nach. Helena nickte nur, zu einem Wort war sie nicht mehr imstande. Damian lächelte und küsste sie ganz sanft, als könnte sie jeden Moment zerbrechen. Langsam zog er ihr den Slip aus und beugte sich zwischen ihre Beine. Schon nach wenigen Sekunden spürte Helena seine Lippen an ihren Schamlippen. Erst küsste er sie sanft, dann nahm er die Hände zur Hilfe und streichelte sie zwischen den Beinen.
Helena schloss die Augen und entspannte sich. Damian setzte wieder seine Lippen an und seine Zunge suchte sich ihren Weg zu Helenas Kitzler. Sie keuchte einmal auf als seine Zunge in sie eindrang doch dann genoss sie das Gefühl. Nach einem Moment nahm Damian seine Hände erneut zur Hilfe und bohrte seinen Zeigefinger langsam in ihren Schlitz. Helena genoss es sichtlich. Nach einem Augenblick beschloss Damian, dass sie nun so weit sei und fischte ein Kondom aus seiner Nachttischschublade. Er riss mit Mühe die Verpackung auf, denn auch er war nun so erregt wie lange nicht mehr, und streifte sich routiniert das Kondom über. Dann drückte er Helenas Schenkel mit leichtem Druck ein Stück weiter auseinander und sagte: „Wenn es wehtut sag Bescheid.“ Wieder konnte Helena nur nicken. Langsam Stück für Stück drang er in sie ein. Er spürte wie er ihr Jungfernhäutchen durchstieß und Helena stöhnte kurz unter Schmerzen auf. Damian hielt inne und wartete einen Moment ab.
Als Helena sich wieder beruhigt hatte, begann er mit sanften Stößen immer wieder in sie einzudringen. Ihr gefiel das Gefühl, ihn tief in sich drin zu spüren und schon bald passte sie sich seinem Rhythmus und Bewegungen an. Es dauerte nicht lange bis sie ein Orgasmus wie ein Blitz durchlief. Sie atmete schnell und stieß ein kaum hörbares Stöhnen aus. Damian schmunzelte und war ein wenig stolz auf sich, auch wenn er es nie zugeben würde. Es war nicht der erste Orgasmus den er ihr bescherte und deshalb erkannte er die Anzeichen, auch wenn sie sehr verborgen waren sofort. Helena war schon immer ein höchst sensibler Mensch gewesen, dass wusste Damian deswegen hatte er sich auch nicht sehr unter Druck gesetzt ihr einen Höhepunkt zu bringen. Er sah die Schweißtropfen auf ihrer Stirn, ihren Lippen und ihren Brüsten und es dauerte nicht lange, bis auch er kam.
Erschöpft fiel er neben Helena ins Bett und warf das Kondom in einem Papiertaschentuch eingewickelt in den Müll. Auch er schwitzte am ganzen Körper. Helena schmiegte sich mit einem wohligen Seufzer und vollkommen nackt an seinen Körper, küsste ihn auf die Wange und schloss die Augen. Damian sah aus dem Fenster, es war bereits abends geworden.
Immer noch schwer atmend strich er ihr über den Kopf und schon nach wenigen Minuten erkannte er an ihren tiefen und gleichmäßigen Atemzügen dass sie eingeschlafen war. Er schaltete den Fernseher ein und schaute leise ein wenig fern, bis auch er irgendwann mit Helena fest in seinem Arm einschlief.

Von nun an hatte Damian eine Ausgabequelle mehr: Kondome. Und das kam ihn ganz schön teuer zu stehen, aber er wollte nicht Helena darum bitten und außerdem bekam er als Scheidungskind von zwei Karrieremenschen sowieso eine hohe Summe als Ersatz für fehlende Zuwendung und Liebe. Das mag sich vielleicht klischeehaft anhören, aber seinen Vater hatte er schon seit mehreren Wochen nicht mehr zu Gesicht bekommen und das war keine Ausnahme, denn seit er Damians Mutter für deren Sekretärin verlassen hatte, welche er selbstverständlich übernommen hatte, war er in die Stadt gezogen um dichter an seinem Arbeitsplatz zu sein und er lud Damian nicht oft ein ihn zu besuchen da seine neue Freundin die freie Zeit die ihm nach seinem Job noch blieb beanspruchte.
Es war noch nicht sehr lange her, dass seine Eltern sich getrennt hatten. Doch kaputt war ihre Ehe schon länger. Damian erinnerte sich nicht einmal mehr an eine Zeit in der seine Eltern glücklich gewesen waren. Sonst wäre es ja auch nie so weit gekommen! Damians Vater hätte sich nie in die Sekretärin seiner damaligen Frau verliebt, wenn er nicht mehr Zeit damit verbracht hätte mit ihr zu telefonieren um Termine wie Familienfeiern zu organisieren als tatsächlich mit seiner Frau zu sprechen. Denn die war schon immer viel zu beschäftigt für alles. Damians Vater hatte sich als erstes in die Stimme seiner jetzigen Freundin verliebt bis er sie auf der Weihnachtsvater der Firma in der seine Exfrau arbeitete wirklich kennenlernte. Das alles war jetzt zwei Jahre her.
Seitdem sah Damian seine Mutter auch immer seltener. Erst stürzte sie sich in Arbeit und nun in belanglose, zahlreiche Affären. Doch Damian hatte gelernt damit zu leben. Oft besuchte er seine Großeltern nach der Schule, traf sich mit Freunden oder hatte halt, wie in letzter Zeit öfters, Besuch von Helena.

Herz schlägt manisch seinen eigenen Beat, viele gekriegt, viele verbraucht eine geliebt



Er wollte es nicht zugeben, aber es lag ihm sehr viel an diesem Mädchen. Es verging kein Tag an dem er nicht an sie dachte und wenn er die Augen schloss sah er sofort ihr Gesicht vor sich und spürte ihre warmen Lippen auf seinen. Doch es ging nicht! Es durfte nicht sein. Sie hatten eine Abmachung getroffen und er konnte sie nicht brechen. Zu groß war die Chance, dass sie ihn dann für immer verließ.
Seine Freunde lachten über ihn, besonders Paul. Er sagte ihm, er solle sich nicht so anstellen und sich von einer kleinen Fünfzehnjährigen fertigmachen lassen. Doch das war alles leichter gesagt, als getan. Seit er mit ihr geschlafen hatte, waren seine Gefühle für sie stärker als je zuvor. Ja, er hatte für niemanden bisher so starke Gefühle gehegt. Und es war nicht so, dass die Mädchen ihn nicht wahrnahmen oder ignorierten. Im Gegenteil! Er wusste dass er gut aussah und viele Mädchen sofort seinen Forderungen nachgeben würden. Aber vielleicht war auch genau das der Grund dafür, dass Helena ihn so faszinierte. Natürlich, sie sah umwerfend aus – da gab es keine zwei Meinungen aber das war nicht der Hauptgrund. Ohne eingebildet klingen zu wollen konnte Damian nicht ganz ohne Stolz behaupten schon mehrere wunderschöne Mädchen im Bett gehabt zu haben auch wenn die meisten von ihnen weitaus erfahrener gewesen waren als Helena. Aber sie war kein schüchternes Mädchen und sie lernte schnell dazu, sodass er bald keinen großen Unterschied mehr zwischen ihr und ihren 'Vorgängerinnen' gab. Außer vielleicht, dass sie unersättlicher war und eindeutig weniger Alkohol vertrug. Aber das, besonders das erste, störte Damian nicht.
So rutschte ihm innerhalb ihrer folgenden Treffen immer mal wieder eine Bemerkung raus, die ihr zeigen sollte, wie viel sie ihm bedeutete und dass er sich mehr wünschte, als ein rein körperliches Verhältnis, doch Helena lenkte immer schnell ab. Aber mit der Zeit wurde Damian klar, dass er so nicht weitermachen konnte.
Helena wurde immer genervter und konnte die Zeit mit ihm nicht mehr richtig genießen. Jedes mal forderte er von ihr, dass sie ihr Verhältnis ausbauen sollten. Es war ihr klar, dass er eine Beziehung mit ihr wollte, das hatte sie die ganze Zeit über befürchtet. Und so fuhr sie auch diesen Abend mit einem mulmigen Bauchgefühl zu ihm. In letzter Zeit war er immer hartnäckiger geworden und bald schon würde er ihr ein Ultimatum stellen.

Bei Damian angekommen verflüchtigten sich diese Gedanken aber schnell, denn er begrüßte sie mit einem innigen Zungenkuss und zog sie ohne Umschweife sofort zu seinem Bett. In seiner Hose befand sich jetzt schon eine dicke Beule und Helena überließ ihm die gesamte Kontrolle. Er riss ihr schon fast die Klamotten vom Leib und sie tat das gleiche mit ihm.
Helena erlebte einen Orgasmus wie nie zu vor und lies sich danach verschwitzt in die Kissen sinken.
„Und, was wird nun aus uns?“,Damian strich Helena behutsam übers Haar.
Helena seufzte: „willst du uns wirklich so die Stimmung zerstören?“ Sie umkreiste mit ihrem Zeigefinger zärtlich seine rechte Brustwarze. „Du kannst vielleicht die Augen vor allem verschließen und vor der Wahrheit davon laufen, aber ich habe einfach nicht mehr die Kraft dazu!“
Helena zog ihre Hand zurück und drehte sich von ihm weg, doch Damian hielt ihr Kinn fest und zwang sie ihm in die Augen zu sehen. Helena versuchte sich störrisch von ihm abzuwenden und blickte dann als sie einsah, dass er viel stärker war als sie, in eine andere Richtung. „Sie mir in die Augen.“, Damians Gesicht war jetzt so dicht vor ihrem, dass ihre Nasenspitzen sich berührten und Helena spürte seinen warmen Atem auf der Haut.
Normalerweise wäre sie seiner Aufforderung nicht gefolgt, aber etwas an seiner Stimme war verändert. Sie hatte ihren tiefen aber warmen Klang verloren und war irgendwie rauchig, mit einem heiseren Unterton. Deshalb kam sie, seiner Aufforderung ohne jeden weiteren Gedanken nach. Aus seinen braunen Augen sprach eindeutig der Schmerz, aber ebenso gut erkannte sie die Entschlossenheit die dahinter verborgen lag. Egal wie sehr sie sich bemühte, es half nichts, sie konnte ihren Blick nicht abwenden. Einen Moment lang schien die Welt zwischen den Beiden still zu stehen.
Dann öffnete Damian erneut seinen Mund. Im ersten Moment dachte Helena er würde sie küssen, aber dann begann er doch zu sprechen: „Also, ich weiß ich habe dir gesagt, es wäre vollkommen okay für mich wenn nichts ernstes draus wird. Einfach nur ein rein körperliches Verhältnis. Aber nun...ich meine...es reicht mir einfach nicht mehr, verstehst du?“ Helenas Unterlippe begann leicht zu beben. Damian nahm langsam seine Hand von Helenas Kinn und fuhr sich in einer Geste der Verzweiflung durch die Haare. Helena hielt den Atem an. Immer wenn Damian sich schnell bewegte und er ihr so nah war, stieg ihr jedes Mal erneut der unvergleichliche Geruch aus der Mischung seines Aftershave und natürlichem Körpergeruchs entgegen. Jedes Mal, wenn Helena dieser Geruch in die Nase stieg spürte sie dieses unbändige Verlangen sich direkt auf ihn zu stürzen und ihn nie wieder das Bett verlassen zu lassen. Doch genau diesem Verlangen durfte sie sich jetzt auf keinen Fall hingeben! Deshalb fasste sie kurzerhand den Entschluss, sofort sein Bett zu verlassen.
So drückte sie Damian unsanft von sich, wickelte seine weiße Bettdecke wie ein Badehandtuch um den Körper und setzte sich mit angezogenen Beinen auf seine Fensterbank. Sie spürte seinen Blick auf ihrem Rücken. „Was glotzt du so? Du hast mich doch gerade vor ein paar Sekunden nackt unter dir gespürt. Jetzt tu doch nicht so als wäre es das erste mal, dass du mich so siehst.“ Damian lächelte. „Es fühlt sich aber trotzdem jedes mal an, als wäre es das erste Mal“ Helena drehte sich zu ihm um und wollte gerade zu einem Lächeln ansetzten, aber dann sah sie wie ernst er es meinte und die Angst schoss ihr eiskalt in den Nacken. Sie starrte aus dem Fenster. „Das ist so typisch für dich Helena!“, Damian lachte rau. Helena sah ihn verständnislos an. Wie er so da lag: sein Kopf hing über die Bettkante nach unten, seine Arme und Beine hatte er von sich gestreckt. Er musste sich als Helena sich umgedreht hatte seine Boxershorts wieder angezogen haben. Als er sah, dass Helena eine Erklärung von ihm erwartete, rappelt er sich auf, drehte sich auf den Bauch und stützte den Kopf auf seine Hände.
Er ließ sich sehr viel Zeit bevor er ihr nachgab. „Nun ja, es ist doch so Engel, jedes mal wenn es um Gefühle geht blockst du ab! Egal wie ich versuche näher auf das Thema einzugehen..“ „Welches Thema Damian?!“, unterbrach Helena ihn scharf. Er lachte auf. „Genau das meine ich! Aber es reicht mir! Das Thema das ich meine sind WIR, ja Helena! Es geht um UNS! Was willst du nun tun, hm? Ich habe es gesagt, laut ausgesprochen was du nie hören wolltest!“ Helena schloss die Augen und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen, sie wollte ihm nicht zeigen, dass Tränen in ihre Augen gestiegen waren. Als sie sich wieder unter Kontrolle hatte öffnete sie die Augen und sah ihn an. „Es gibt kein WIR Damian, es gibt dich und es gibt mich.“
Er sah, das ihre Augen feucht waren, aber er realisierte es nicht wirklich. Ihre Worte schmerzten so sehr. „Dann tut es mir leid.“, antwortete er nach einiger Zeit. Wortlos stand Helena auf und ließ seine Bettdecke zu Boden gleiten. Sie stand nun vollkommen nackt vor ihm. Er dachte, sie würde versuchen wollen ihn auf diese Art herumzukriegen, aber sie sammelte wortlos erst ihren Slip und dann ihren BH vom Boden auf, und zog sich langsam an. Bevor sie den Rest ihrer Kleidung überzog beugte sie sich nochmal zu ihm herunter und drückte ihm sanft einen letzten Kuss auf die Lippen. Danach sah sie ihn ein letztes Mal in die Augen um dann den Raum zu verlassen.
Als sie an der Bushaltestelle saß, wo sie noch zwanzig Minuten warten musste, wurde ihr klar was sie gerade getan hatte. Außerdem viel ihr (mal wieder) auf, dass ihr Leben kein Hollywoodfilm war. Denn immer wenn in einem Film eine Person Halsüberkopf irgendeinen Raum verließ gab es IMMER, absolut IMMER eine Möglichkeit um nach Hause zu gelangen. Nur Helena saß hier fest und musste darüber nachdenken, dass sie gerade Damian für immer verlassen hatte, auch wenn sie nie wirklich mit ihm zusammen gewesen war. In ihrer Verzweiflung und vor allem um sich abzulenken schrieb sie Mareike eine SMS in der sie ihr kurz und bündig erklärte, was geschehen war.
Dann saß sie einfach nur noch still da und wartete auf den Bus. Sie versuchte Musik zu hören, aber jedes Lied erinnerte sie irgendwie an ihn. Darum lies sie es bleiben. Als sie endlich zu hause war schlich sie in ihr Zimmer, weil sie nun wirklich niemanden aus ihrer Familie antreffen wollte und versuchte zu schlafen, was ihr irgendwann auch unter Tränen gelang.
Genau so verbrachte sie auch das gesamte Wochenende. Sie schlief, aß und guckte fern. Was sie nicht tat war an Damian denken, nun ja zumindest bis Sonntagabend...

Die Gefühle werden nicht schwächer nur weil ich sie verdrängt hab



Helenas Handy vibrierte. Es war eine SMS von Mareike: „Hase was tust du nur? Wir MÜSSEN reden :s <3." Helena schluckte. Natürlich, sie hatte Mareike ja schließlich gleich nachdem sie gegangen war eine Nachricht geschrieben, normalerweise hätte sie zumindest angerufen, aber das hatte sie wirklich nicht mehr über sich gebracht. Es berührte sie immer noch mehr als sie zugeben wollte das die Sache mit Damian nun wohl endgültig vorbei war... Wieso nur musste alles so verdammt kompliziert sein? Warum konnte er sich nicht einfach mit dem zufrieden geben was sie hatten?
Genau das fragte sie auch Mareike als diese ihr schon ein paar Minuten später einen nicht ganz so überraschenden Überraschungsbesuch bereitete, da sie vorher angerufen hatte. Doch die erhoffte Unterstützung blieb mal wieder wie so oft in letzter Zeit aus. Mareike sah sie nur missbilligend an, schüttelte den Kopf und meinte: „Ganz ehrlich? Es ist nicht er der kompliziert ist.“ „Ach nein?“, giftete Helena sie an. Mareike ignorierte diese Provokation. Sie war lange genug Helenas Freundin um zu wissen, dass wenn sie schlechte Laune hatte diese gerne laut eigenen Beteuerungen ganz automatisch und unbewusst auf andere Personen übertrug und ein Streit mit ihr wäre nun sowieso vollkommen unsinnig.
„Warum tust du dir das an? Er liebt dich!“
„Er liebt mich nicht!“
„Okay, meinetwegen. Aber er ist in dich verliebt – das kannst nicht mal du abstreiten.“
„Mareike? Begreifst du es nicht? Genau da liegt das Problem!“
„Nein, ich begreife es nicht! Du bist doch verrückt!“
„Aber ich bin NICHT in ihn verliebt, verstehst du? Ich will diesen ganzen Gefühlskram nicht. Ich will einfach nur meinen Spaß.“
Mareike sah Helena fassungslos an.
„Wie blöd kann man eigentlich sein, Helena?“
Nun war es Helena die aus der Fassung gebracht worden war.
Verständnislos sah sie Mareike an.
„Hä? Wie meinst du das denn jetzt schon wieder?!“, fragte Helena.
Mareike lachte und antwortete: „Seien wir doch mal ehrlich, du willst nicht mit ihm zusammen kommen, weil du dann nicht mehr mit anderen Jungen rummachen kannst...“,
Helena wollte sie unterbrechen, doch Mareike verbot ihr mit einer einzigen Bewegung ihrer Hand den Mund und fuhr fort: „Doch, mit welchem Jungen hast du seitdem euer Verhältnis in die Brüche gegangen ist und währenddessen rumgemacht? Du denkst doch an nichts anderes mehr als an ihn – mach mir nichts vor ich kenne dich gut genug um das zu sehen! Weißt du was ich denke? Er war das Beste was dir je passieren konnte, und du hast ihn gehen lassen!“ Helena antwortete nicht und das war auch gar nicht nötig. Es herrschte betretenes Schweigen und plötzlich wurde Helena klar, dass Mareike recht hatte. Sie hatte keine Beziehung gewollt, weil sie Angst gehabt hatte, verletzt zu werden und nun hatte sie sich selbst am meisten verletzt! Sie wollte nichts Ernstes, um die Möglichkeit zu haben auch mit anderen Typen was anfangen zu können und doch hatte sie seit sie Damian kannte, nicht einmal das Bedürfnis danach gehabt, ja sie hatte nicht einmal daran gedacht! Er war der Junge dem sie vertraute, der Junge der sie entjungfert hatte und auch wenn sie so tat als bedeute ihr das nichts, das tat es sehr wohl.
Doch jetzt war es zu spät. Sie hatte das, was sie am meisten geliebt hatte verloren.
Weinend brach sie in Mareikes Armen zusammen. Und erzählte ihr alles. Warum sie ihn von sich gestoßen hatte, und das sie nun einsah was sie getan hatte. Mareike fiel ein Stein vom Herzen und hielt Helena erst mal einfach nur fest. „Vielleicht ist es ja gar nicht zu spät...“, versuchte sie Helena neuen Mut zu bringen. Helena sah auf. „Ich werde nicht betteln und um Gnade winseln.“, mehr sagte sie nicht dazu. Innerlich wurde Mareike wütend. Es war ja klar gewesen, dass Helenas Glück wieder deren unnötiger Stolz im Wege stand. Es wäre auch zu einfach gewesen.
Mareike versuchte noch den ganzen Abend und die folgende Woche Helena zu überzeugen, doch diese versank lieber in ihrem Selbstmitleid nur um nicht als 'Verliererin' dazustehen. Wirklich, manchmal konnte Mareike ihre Freundin beim besten Willen nicht verstehen. Aber sie hatte ja gleich gewusst, dass es noch Probleme wegen Damian geben würde. Sie war nur froh, dass sie und Linus keine Schwierigkeiten hatten – zumindest noch nicht...
Helena schrieb die Woche über viel mit Paul. Er half ihr viel dabei nicht die ganze Zeit an Damian zu denken und war eine gute Ablenkung auch wenn er die Einzelheiten noch nicht kannte. Helena war froh, ihn zu haben, denn mit Mareike hatte sie im Moment so ihre Probleme, da diese sie einfach nicht verstehen konnte. Als Paul sie also Freitagabend zu sich einlud nahm Helena dankend an und erzählte Mareike wohl wissend, welches Drama sie sich sonst aufhalsen würde, nichts davon.
Freitagabend trudelte sie also wie verabredet bei Paul zu Hause ein, es hatte sich gut getroffen denn ausgerechnet heute würden ihre Eltern erst sehr spät nachhause kommen, sodass sie nicht merken würden, dass Helena das Haus überhaupt verlassen hatte. Ihre Laune hatte sich immer noch nicht gebessert, und im Verlauf des Abends brachte Paul sie dazu ihr von der der Beziehung in der sie und Damian zueinander standen zu berichten.
Helena saß also auf Pauls Bett und erzählte ihm alles. Sie war immer noch vollkommen aufgewühlt von dem Gespräch mit Mareike obwohl es schon eine Woche zurücklag. Paul hatte eine Flasche Schnaps 'Saurer Apfel' aus seinem Schrank geholt und ihr mit den Worten, „Hier, damit spricht es sich leichter“, und einem Lächeln gereicht. Nun nahmen die Beiden immer abwechselnd einen Schluck aus der Flasche,wobei Helena sich eindeutig mehr in die Kehle laufen ließ als Paul, und sie erzählte ihm wirklich alles. Als die Flasche gegen Ende des Abends leer auf dem Boden lag, lag Helena ihrerseits schluchzend in Pauls Armen. Seine Anlage spielte immer noch das Album 'The Marshall Matters LP' von Eminem in Dauerschleife ab. Langsam zog Paul Helenas Gesicht zu sich und küsste sie.

Erst wehrte sie sich noch, sie war total verwirrt, doch dann spürte sie wieder das altbekannte gute Gefühl in ihrem Bauch und ließ es geschehen. Doch Paul beließ es nicht dabei. Schnell wanderte er mit seinen Händen unter ihr T-shirt und schob es hoch. Helena wehrte sich immer noch nicht und selbst wenn, es hätte wahrscheinlich doch nichts gebracht. Sie war schon lange nicht mehr so betrunken gewesen wie jetzt und deshalb ließ sie ihn gewähren und auch als seine Hand nachdem sie unter ihren BH gewesen war auf direktem Wege in ihrer Hose verschwand und kurz darauf ein Finger in ihre Möse eindrang störte sie sich nicht daran. Sie küsste Paul erneut heftig.
Dieser bewegte nun seinen Finger der tief in ihr drin steckte hin und her und dann ging alles ganz schnell. Mit der anderen Hand versuchte Paul seine Hose zu öffnen, doch brauchte aufgrund seiner starken Erektion einen Moment um sich wieder zu beruhigen.
Er zog seinen Finger langsam aus Helenas Scheide woraufhin sie einmal aufstöhnte und zog seine Hose mitsamt seiner Boxershorts mit einiger Anstrengung über seinen stark erregten Penis und stülpte ein Kondom aus seiner Hosentasche über diesen. Dann beugte er sich wieder über Helena, küsste ihren Hals und drang mit einer einzigen Bewegung komplett in sie ein.
Helena unterdrückte einen Schmerzensschrei, doch Paul deutete das als deutliche Aufforderung so weiter zumachen und drang immer schneller und härter in sie ein. Im ersten Moment bereitete es Helena schmerzen und sie verkrampfte, doch dadurch vergrößerten sich die Schmerzen nur noch mehr. Also versuchte sie sich wieder zu entspannen.
Nach einiger Zeit fand Helena gefallen an dieser neuen Art von Sex. Und unterstütze Paul in seinen Bewegungen mittels ihres Beckens. Es dauerte nicht lange und Paul ergoss seinen Samen in das Kondom. Er zog seinen Penis aus Helenas Möse und ließ sich keuchend neben sie fallen.
Helena wurde erst jetzt wirklich klar was sie getan hatte! Warum nur? Der einzige Junge für den sie etwas empfand war Damian.
Sie hatte sich noch nie so schnell wie dieses mal wieder angezogen! Sie achtete nicht darauf wie sie aussah, sie wollte nur so rasch wie möglich diesen Ort und vor allem Paul verlassen. Sie hatte sich noch nie nach dem Sex mit Damian für ihre Nacktheit geschämt – ganz im Gegensatz zu jetzt. Es war ihr peinlich wenn Paul sie nun nackt sah und nach ihrer überstürzten Flucht atmete sie erst einmal durch. Paul hatte ihr nur verdattert hinterher gestarrt.
Die kalte Luft ließ sie wie immer klarer werden, doch je nüchterner sie wurde, umso verzweifelter wurde sie.
Das konnte nicht wirklich passiert sein. Nein, es durfte einfach nicht sein! Wie sollte sie Damian je wieder in die Augen sehen können? Ihre letzte Chance ihn wiederzubekommen schien verloren und das schlimmste daran wahr, dass sie ganz allein dafür verantwortlich war.
Helena hatte sich entschieden, den Weg nachhause zu Fuß zurückzulegen anstatt noch auf den Bus zu warten, der erst wieder in einer Stunde fahren würde da sie ihn gerade verpasst hatte. Außerdem konnte sie beim Laufen viel besser nachdenken, und nachdenken war jetzt wirklich von Nöten. Helena musste ihre Gedanken sortieren und sich dann überlegen, was sie als nächstes tun würde. Zu lange hatte sie jetzt alles verdrängt und nur so vor sich hin gelebt und nun hatte sie gemerkt, wohin sie das gebracht hatte. Es konnte so nicht weitergehen.
Plötzlich fiel ihr auf, dass sie noch kein einziges Mal wirklich wegen Damian geweint hatte, jedenfalls nicht richtig. Immer weiter ging sie begleitet von einem eisigen Wind. Sie zwang sich selbst dazu alle Ereignisse noch einmal in ihrem Kopf abzuspielen und sie zu analysieren. Erst fiel es ihr schwer, einen Einstieg zu finden, denn wo begann man schon, wenn es sich um das eigene Leben handelt? Wo war ein entscheidender Einschnitt? Nach einigen Überlegungen entschied sie sich mit dem Moment zu beginnen, als Damian in ihr Leben getreten war. Nicht der Abend, an dem sie sich kennenlernten, sondern an dem Tag an dem er sie das erste Mal angeschrieben hatte. Denn es war an diesem Abend geschehen, dass ihre Gedanken nur noch um ihn gekreist haben. Und das hatte sich auch nicht mehr geändert...

Du wachst auf und willst zurück, das Leben ist nicht echt, wenn es einen Gott geben würde, dann wäre er nicht gerecht.



Warum musste es bloß so sein, dass man immer erst alles ganz klar sah, wenn es bereits zu spät war? Helena spürte, wie ihr Tränen über die Wangen liefen. Erst nur vereinzelt, doch ihre Verzweiflung und der beißende Wind taten das ihrige dazu, und schon nach wenigen Minuten war Helenas Gesicht Tränen überströmt.
Der Wind wurde immer stärker und ließ sie am ganzen Körper zittern. Sie spürte die getrockneten Spuren der Tränen genauso wie die Blicke der anderen Passanten. Aber sie konnte es ihnen nicht verübeln. Ihre Haare waren noch immer verwuschelt, ihre Wimperntusche war, wie Helena festgestellt hatte nachdem sie sich durchs Gesicht gestrichen und die schwarzen Reste an ihren Händen gesehen hatte, total verschmiert, ihre Klamotten waren total zerknittert und faltig und außerdem war sie immer noch am weinen und schluchzen. Sie sah den Leuten an dass sie dachten, sie hätte gerade Sex mit ihrem Freund gehabt und er hätte ihr nur den Laufpass gegeben. Ganz falsch lagen sie mit dieser Vermutung ja auch nicht, und dann war es doch wieder etwas ganz anderes.
Doch Helena blieb keine Zeit um diesen Gedanken zu Ende zu verfolgen, denn auf einmal beanspruchte etwas, beziehungsweise jemand ihre gesamte Aufmerksamkeit. Erst wollte sie ihren Augen nicht trauen, hielt es für eine Verwechslung, doch es war wirklich Damian der ihr da entgegen kam. Und er kam ihr nicht nur entgegen, er rannte förmlich. Direkt vor ihr blieb er stehen und lächelte überglücklich und erleichtert. „Endlich hab ich dich gefunden.“, flüsterte er und zog sofort seine Jacke aus, um Helena darin einzupacken, die mit ihrer Strickjacke für diese Jahreszeit wirklich nicht passend angezogen war. Doch Helena konnte sich nicht wirklich darüber freuen, dass Damian jetzt bei ihr war. Einerseits hatte sie ihn so sehr vermisst, aber es plagte sie das schlechte Gewissen und sie konnte ihm nicht in die Augen sehen. „Wieso hast du mich gesucht? Und warum ausgerechnet hier? Woher wusstest du dass ich hier bin?“ fragte sie ihm mit zittriger Stimme, was er allerdings der Tatsache dass sie fürchterlich frieren musste zuordnete. „Paul hat mich angerufen“, Helena traf es wie einen Schlag. Doch auch das bemerkte Damian nicht und fuhr gelassen fort zu berichten: „Er meinte, dass du bei ihm gewesen warst und auf einmal Hals über Kopf deine Sachen zusammen gesucht und weggelaufen bist.“, Damian hielt inne, „Was ist überhaupt passiert?“, fragte er sorgenvoll und sah Helena zum ersten Mal an diesem Tag richtig an. Er war so froh gewesen, sie endlich gefunden zu haben, dass er nicht weiter darauf geachtet hatte.
Aber nun da er sie genauer ansah, fiel ihm sofort ihr Haar und ihre Klamotten auf. Er wusste nur zu gut, wie sie nach dem Sex aussah und ein schrecklicher Verdacht beschlich ihn. Auf der Stelle blieb er stehen. „Helena, was ist passiert? Habt ihr, ich meine du und Paul habt ihr...?“, seine Stimme war immer leiser geworden und er hoffte inständig, dass Helena ihn nun empört fragen würde, was er von ihr denken würde und dass es ja wohl eine Frechheit war, ihr so etwas zu unterstellen, doch sie blickte nur noch beschämter zu Boden und erneut schossen ihr die Tränen in die Augen. Und auch Damian spürte ein Brennen in seine Augen und er schluckte und blinzelte, doch auch das brachte nicht lange etwas und schon bald rollten auch ihm die ersten Tränen über beide Wangen.
Helena hatte damit gerechnet dass er sie anschreien oder zumindest weglaufen würde, aber dann wurde ihr bewusst, dass das nur ihre Art war mit Problemen umzugehen. Ängstlich blickte sie hoch und sah ihm direkt in die Augen. Sie sah, seine bebende Unterlippe, die Tränen auf seinen Augen und Wangen, doch schnell wandte er sein schmerzverzerrtes Gesicht von ihr ab. Doch er ging immer noch nicht. Helena hatte ihn noch nie so verletzlich gesehen und sie hatte ihn noch nie so sehr bewundert. Nicht weil er offen weinte, nein das hatte sie noch nie besonders erotisch gefunden, sondern weil er immer noch die Stärke hatte da zu bleiben. Mit jeder Sekunde die sie hier weinend im kalten Wind verbrachten, fühlte Helena sich zunehmend schlechter. Sie hätte niemals gedacht, dass sie einen Menschen jemals so verletzten könnte. Sie hätte alles dafür gegeben, den Abend zurück zu drehen. Sie dachte an Mareikes Worte zurück: „Er war das Beste was dir je passieren konnte, und du hast ihn gehen lassen!“ stärker als je zuvor wurde ihr bewusst, wie war diese Worte wahren. Sie hasste sich für ihren verdammten Stolz der sie davon abgehalten hatte, sich bei Damian zu entschuldigen.
Damian dachte an all die Momente die sie jetzt zusammen geteilt hatten, Ihr erstes Mal, daran wie es sich anfühlte ihren schlafenden Körper neben sich zu spüren. Aber auch an all die Streitereien. An die Worte, die er ihr mehr als einmal in Wut an den Kopf geworfen hatte. Er hatte es jedes mal schon beim Aussprechen geschämt und sie am liebsten augenblicklich wieder zurückgenommen und sich entschuldigt, aber er hatte es nie über sich gebracht, sein Stolz war einfach viel zu groß.
„Komm“, sagte er, „wir gehen zu mir, du musst frieren.“
Helena lief bei diesen Worten ein Schauer über den Rücken. Er hatte noch nie so emotionslos mit ihr gesprochen. Andererseits freute es sie, dass noch nicht alles verloren war.
Auf dem weg zu Damian nachhause wechselten die Beiden kein einziges Wort miteinander. Helena hatte das dringende Bedürfnis diese unangenehme Stille zu durchbrechen doch, so albern sich das auch anhören mag, sie traute sich nicht. So waren es die längsten und abscheulichsten zehn Minuten in Helenas bisherigen Leben.
Auch bei sich zuhause angekommen machte Damian noch keinerlei Anstalten das Schweigen, das auf ihnen lastete wie ein Fluch, zu durchbrechen. Er führte Helena wortlos ins Wohnzimmer. Er hatte sie bewusst nicht mit in sein Zimmer genommen, was ihr nur recht kam, denn auch sie hatte in keinster Weise das Bedürfnis in sein Zimmer zu gehen. Es erinnerte sie alles an die gemeinsame Zeit. Damian setzte sich auf die Couch und Helena ließ sich neben ihn gleiten. Er sagte noch immer nichts. Helena hätte nie geglaubt, wie belastend ein Schweigen sein kann. Früher, nun ja was heißt früher? Noch vor wenigen Wochen, als noch alles in Ordnung war, hatte sie es genossen mit ihm zusammen zu schweigen. Was war nur aus ihnen geworden? Doch gerade, als sie sich Mut gefasst hatte, nun doch etwas zu sagen, begann er dann doch. Seine erste Frage war, was es ihr bedeutet hatte und Helena versicherte ihm unter Tränen das es die verzweifelte Suche nach Ablenkung und Trost war, die sie dazu veranlasst hatte mit Paul zu schlafen. Sie redeten bis spät in die Nacht, Helena hatte ihren Eltern eine SMS geschrieben, sie würde bei Mareike schlafen. Auch wenn Damian es ihr nicht angeboten hatte, bei ihm zu übernachten wusste sie, dass sie so nicht nach Hause kommen konnte, Zur Not würde sie halt die Nacht in Bus und Bahn verbringen, einen großen Unterschied würde das auch nicht mehr machen, denn Helena wusste, dass sie ja doch kein Auge zu kriegen würde diese Nacht, ganz egal wo sie war. Damian warf ihr vor, dass er ihr nicht ganz glauben könne. Sie hatte ihn verlassen, hatte ihn gesagt sie würde nichts für ihn empfinden und nun hatte sie mit einem seiner besten Freunde geschlafen und wollte ihm sagen dass sie es getan hatte, um ihn zu vergessen? Helena wusste, dass so etwas kommen würde, sie hatte es befürchtet. Also gut, dann musste sie jetzt wohl mit der ganzen Wahrheit herausrücken.
Sie holte tief Luft und begann: „Es war noch nicht allzu lange her als ich dich kennenlernte, da hat mir ein Junge das Herz gebrochen. Es mag sich albern anhören, aber er hat mich sehr verletzt und anschließend vor seinen Freunden gedemütigt. Er war der erste Junge in den ich mich wirklich verliebt hatte. Ich mein, so richtig! Und er wollte mit mir zusammen kommen! Doch hat er mir keinerlei Bedenkzeit gelassen. Also, ich hatte ihn auf einer Party kennengelernt – wie dich und auch wir hatten rumgemacht. Und nächsten Tag dann hatte er mir bei Facebook eine Nachricht geschrieben. Der Abend sei sehr schön gewesen und ob ich mir mehr vorstellen könne oder ob es für mich nur ein einmaliger Partyflirt gewesen sei. Außerdem hatte er mir seine Handynummer geschrieben. Von da an chatteten wir oft bei MSN und wollten uns treffen, doch er sagte jedes mal kurzfristig ab. Ich hatte mich beide Male so sehr gefreut und mir tausend Gedanken gemacht und dann kam seine Absage. Beim zweiten Mal hatte ich es zwei Tage vorher schon geahnt, dass er erneut absagen würde, aber ich wollte es nicht wahrhaben. Später fand ich heraus, dass er mich versetzt hatte, weil er sich mit seinen Kumpels getroffen hatte. Weil einer von ihnen es mir genüsslich unter die Nase rieb. Außerdem machte sein Freund gewisse Andeutungen, dass mein Typ so einiges über mich erzählt hätte. Ich fühlte mich so entblößt und gedemütigt, zur Schau gestellt. Wie ein kleines Dummchen. Ich wollte ich nie wieder so verletzten lassen und deshalb habe ich meine Gefühle verdrängt und mir eingeredet, ich hätte keine.
Erst bei Mareike ist mir auf einmal klar geworden, was du mir bedeutest. Doch es war bereits zu spät.“
Als Damian das hörte, wurde ihm plötzlich so vieles klarer. Er konnte verstehen wie Helena sich gefühlt haben musste. Wie konnte ein Mensch nur so grausam sein – noch dazu bei einem Mädchen wie Helena. Er wünschte sich so sehr, sie hätte einfach mit ihm geredet, dann wären ihnen soviel Leid erspart gewesen.
Doch Damian wurde noch etwas anderes bewusst. Auch wenn es ihn im Moment so sehr schmerzte, hatten seine Gefühle für Helena sich nicht geändert. Langsam näherte er sich ihr und küsste sie sanft. Helenas Herz machte einen Freudensprung und sofort erwiderte sie Damians Kuss.
Solange hatte sie sich genau danach gesehnt und schnell wollte sie mehr. Auch Damians Wut und Trauer waren unbändigen Verlangen gewichen. Zu lange hatte er darauf gewartet. Der Sex mit Damian war für Helena diesmal ganz anders. Sie spürte ihn intensiver in sich, ebenso war es mit seinen Küssen auf der Haut. Es war als wäre ein Knoten geplatzt. Diesmal war alles viel hektischer und wilder als die Male davor. Doch Helena konnte sich nicht entscheiden was ihr besser gefiel. Damian hatte sich nicht lange aushalten lassen und ihr einfach nur schnellst möglich ihre Klamotten ausgezogen und seine waren ihren gefolgt. Helena hatte währenddessen schon ein Kondom aus seiner Hosentasche gesucht. Sie liebte ihn dafür, dass er immer Kondome dabei hatte, sie erinnerte sich daran wie sie ihn mal scherzhaft damit aufgezogen hatte und er ihr daraufhin erzählt hatte, dass er immer ein Kondom als eine Art Glücksbringer dabei hatte. Es gehörte morgens zu seinen Routine Handgriffen seit er sechzehn war. Damian hielt sich heute nicht lange mit dem Vorspiel auf, was allerdings auch gar nicht nötig war, da die beiden so erregt wie noch nie waren. Damian brachte Helena dazu dreimal zu kommen bevor er schließlich erschöpft, verwirrt aber trotzdem glücklich neben ihr lag.
Helena wusste immer noch nicht so recht, was das alles zu bedeuten hatte und wie es weitergehen würde. Eigentlich hatte sie sich ja gerade erst vor ein paar Stunden vorgenommen, nicht mehr einfach so in den Tag hinein zu leben, aber dies war etwas anderes gewesen.
Da lag sie nun unter einer Wolldecke, die Damian eben sorgsam geholt hatte, neben ihm. Zwischen ihren Körpern ruhten ihre miteinander verschlungenen Finger. Helena spürte seine warme, große, raue Hand um ihre und fühlte sich geborgen. Sie hatte nun also offiziell einen Freund – den ersten in ihrem Leben. Sie hatte keine Ahnung, wie sie sich verhalten musste, sie wusste nicht, ob sie es schaffen würden über den Ausrutscher mit Paul hinwegzukommen. Helena wusste nur eines: das sie den Jungen neben ihr von ganzen Herzen liebte. „Ich liebe dich.“, flüsterte sie leise in sein Ohr doch er schlief tief und fest und hörte sie nicht. Doch trotzdem wusste sie, dass sie das eben gesagte nicht so bald wiederholen würde. Mit einem seligen Lächeln machte dann auch sie ihre Augen zu.

Impressum

Texte: Text und Cover: Anelim Titel und Überschriften: Songtextzitate von Prinz Pi Alle Rechte liegen bei Anelim
Tag der Veröffentlichung: 30.11.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch ist all jenen gewidmet, die nicht aufhören, für ihre Liebe zu kämpfen und an sie zu glauben.

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