Nun sitze ich hier
Die Beine übereinandergeschlagen
Weil: das Linke
Kann ja auch das Rechte mal tragen
Ich find’s so bequem
Und würd’s je benotet
Dann gäb’s volle Punktzahl
Für Beine verknotet
Doch dann will ich aufsteh’n
Und denke: Nanu?
Da hat sich das Rechte
Begeben zur Ruh
So hinke ich linksseits
Der Schritt ist gemein
Und mit den Händen
Beweg ich fremdes Bein
Klar hab ich gestreichelt
Gekniffen versucht
Das Bein zu berühren
Gedanklich verrucht…
Nun geht es ja wieder
Es ist wieder meins
Und das nächste Fremde?
Wird grad vielleicht deins…
Sprechen wir nicht von den Dingen
Die uns hindern am Gelingen
Unsrer Selbst und der Gedanken
Und: worum sie sonst noch ranken
Vieles, was uns einst gesperrt
Scheint für alle Zeit verwehrt
Bleibt uns nur der Neuanfang
Für verknüpften Zug am Strang
Deshalb: Altes, des Gewinns
Und dem Zug des Neubeginns
Lasst doch fahren, schaut nach vorn
Und legt ab der Seele Zorn
Tolerieren geht auch so
Ungesperrt macht noch mehr froh
Grenzen sind ja nun bekannt
Wie im Glas der Uhrensand
Biete drum mit vollem Wesen
Wenn die Zeilen hier gelesen
Meine Hand, und dieses Wort
Gilt darum als Schlussakkord
Die Kirschen, die hier für den Kuchen
Da obendrauf man soll verbuchen
Die werden doch zuerst entkernt
Man sagt auch anders: Stein entfernt
So lutscht man eben alle Früchte
Doch leider eifern auch die Süchte
Nach diesem süßen Fruchtfleisch, und
So schwindet es auch gleich im Mund
Na sowas, hm…, zwar übrig bleibt
Der Stein, doch wie das Leben schreibt
Das war's dann auch, die Hülle fehlt
Man hat den falschen Weg gewählt
Dann kommen eben alle Steine
Auf Kuchenboden, große, kleine
Man ist da frei durch Phantasie
Zumindest fehlt’s nicht am Esprit
Doch werden die Gesichter lang
Denn leider fehlt wohl hier der Drang
Die abgelutschten Kirschkernteile
Noch mal zu lutschen voller Eile
So ward der Kuchen weggeschmissen
Und Brot geschnitten, recht beflissen
Doch Kirschkernkuchenrezept tut
Im Witzbuch nun dem Leser gut
Halt mich fest in deinen Armen
Ob du nah bist oder fern
Lass mich spüren deine Nähe
Denn ich hab dich immer gern
Halt mich fest auch in den Tagen
Wo es dreckig mir mal geht
Und wenn platzt mir auch der Kragen
Diese Stimmung schnell verweht
Halt mich fest in deinen Träumen
Egal, wohin du auch entschwebst
Wohin mich deine Flügel fliegen
Was du immer auch erlebst
Halt mich fest, so eng wie immer
Lass die Liebe nie vergeh’n
Denn auch ich geb dir tagtäglich
Das Gefühl vom Wiederseh’n
Halt mich fest, ganz fest, mein Liebes
Und ich tu es auch für dich
Wir uns halten, alle Zeiten
Mehr verlang' ich von dir nich’…
Meine Hose für Daheim
Hat ganz vorn ein Gummiband
Dessen Ende, nicht mit Leim
Ich schlinge zu, mit beider Hand
Des Bändchens Schluss zwei Knöpfe zieren
Die länglich wie zwei Tropfen sind
Denn will die Hose ich verlieren
Dann ziehe ich dran, schnell, geschwind
So haben Hände was zum Knüpfen
Und fädeln damit Hose zu
Und will ich aus der Hose schlüpfen
Dann knote ich sie auf, in Ruh’
Doch nun genug der Vorgeschichte
Jetzt kommen wir mal schnell zum Kern
Ich wollte warme Wärme, schlichte
Denn schwüle Zimmer hab ich gern
Drum stemmt’ ich einen vollen Kübel
Schon vorbereitet mit viel Holz
Und kippte ihn (nein, nicht ins Stübel)
In einen Kasten dafür, stolz
Doch irgendwie verklemmt’ ein Tropfen
Des Gummibändchens am Gefäß
Dadurch tat sich die Hose lopfen
Dann stand ich da, bar am Gesäß
Den Kübel hielt ich in den Händen
Die Hose um die Knie sich schlang
Ja Mist, wie soll das alles enden?
Nur eine Drehung – ich lieg lang…
Und keiner da, der mir die Hose
Nach oben zieht (ich hol mir Schnüpfen!)
„Ich werd dich lehren, du Mimose!“
Dann tat ich wieder in sie schlüpfen…
Viertel nach Vier ging's ab ins Bett
Denn Ruhen vor Arbeit ist immer ganz nett
Jetzt ist es fast Fünf und musste aufstehen
Ich war im Bett leider nur noch am Drehen
Klingeln sollte der Wecker um Sieben
Doch wollte der Schlaf mich nur kurzweilig lieben
Ich schlafe doch immer am Sonntag um Vier!
Warum fehlte Schlummer nun Ruhe nach mir?
Ich hab's versucht, mir Mühe gegeben
Ja echt, wollte innig, mit Schlaf mich verweben
Ich hab dich gesucht, mich nach dir gesehnt
Auch hat suchend Auge gar manchmal getränt
Ich hab's versucht, ich wollte nur schlafen
Gehör ich doch auch: zu den Netten, den Braven
Ich wühlte und wälzte so manch Arsenal
Befrei mich doch bitte der suchenden Qual
Doch dann, eine Stimme, so pochend, wie Wehen
Sie meinte, wir hätten uns flüchtig gesehen
Es war irgendwann, wir wussten es nicht
Und hatten einander nur flüchtige Sicht
So bin ich nun wach
Du Schlaf, sei’st verflucht
Nur – noch eine Frage
Wen - hab ich gesucht?
Lieber Jott, lass Schiete regnen
Heute, morjen, Freitag, und
Dann nix mehr, ick will bejegnen
Volk in meines Gartens Rund
Samstach will ick jutet Wetta
Mach, det ja die Sonne scheint!
Och am Sonntag in der Frühe
Nich det noch der Andy weint
Fünfundzwanzig Grad und mehr
Wäre Samstach wirklich jut
Schließlich mach ich da ne Party
Wo man draußen Dinge tut
Also, bitte, hör mein Flehen
Ja, ick wees, ick bin ein Schlimma
Jedoch – und det weest du och
Ist det ja am Tach nich imma
Also, tu’ mia den Jefallen
Lass die Sonne oben steh’n
Hab Erbarmen mit die Leute
Wenigstens, bis alle jeh’n…
Texte: Andyhank
Bildmaterialien: Illustrationen von Andyhank
Tag der Veröffentlichung: 01.01.2013
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