Cover

Gedicht eins






Hört
Bei diesem Dauerregen
Möchte man sich nicht bewegen
Draußen, weil, da ist man bass
arg erstaunt, wird man NICHT nass

Trotzdem kann man Leute sehen
Die auch dann spazieren gehen
Wenn es schifft, weil Regenschutz
Hemmt der Tropfen Eigennutz

Aber, wenn man will spazieren
Sollte man es weit probieren
Weit der Straße, ab und fern
Will man bleiben trocken gern


Denn die Autos rasen schnell
Auch durch Pfützen, huschend grell
Und wer hält da nicht Distanz
Hat dann nassen Eiertanz

Also
Passt schön auf, ihr Leute
Denn dann bleibt ihr trocken heute
Oder reibt am Fensterglase
Mal von drinnen eure Nase



Gedicht zwei





Des Richters Hammer fällt gar schrill
„Hier geht’s nicht drum, was einer will!
Hier wird gerichtet nach Gebot
Und wer verfehlt, dem Strafe droht!“

So wurde letztlich hier bestimmt
Dass man in Zukunft sich benimmt
Und will man seine Kinder sehen
Dann muss man auf Termin bestehen

Nur einfach so, das geht nicht mehr
Das wär des Partners Sinn verquer
Denn wer gewinnt, der darf auch wählen
Und anderen Partner dadurch quälen

„Ansonsten halte dich schön fern
Auch wenn du hast die Kinder gern
Es sind erlaubt Euch 50 Meter
Ansonsten kommt der Amtsvertreter!“



Gedicht drei





Links ein Block und rechts gar auch
Beide ziert ein Eisenbauch
Alle Seiten sind recht glatt
Und die Farbe schimmert matt

Wenn sich nähert, hier durch schieben
Eins dem andern, wollen lieben
Sich die beiden leider nicht
Auch wenn würde sein es Pflicht

Wenn's nicht geht, soll man sich grämen
Nicht und letztlich auch nicht schämen
Die Erkenntnis macht betreten
Wenn man merkt, es sind Magneten

Höchstens mit Gewalt und Schlingen
Kann man sie zusammenbringen
Aber wenn der Faden reißt
Trennung dann Ergebnis heißt



Gedicht vier






Im gleichen Ort, 10 Häuser weiter
Wohnt ne Freundin, froh und heiter
Und wenn man sich sprechen will
Schreibt man SMS ganz still

Zwar gibt’s auch ein Telefon
Doch - ob trifft man an sich schon
Steht zur Frage leider meist
Kann ja sein, man ist verreist

Aber will man schreiben schnell
Und auch viel, geht’s virtuell
Durch die Mail doch weitaus besser
Als mit einem Schriftzählmesser


Gut, ich könnte einfach gehen
Zu dem Haus, am Knöpfchen drehen
Von der Klingel, wenn’s gereicht
Doch
Dies wäre wohl zu leicht

Drum ist dieser Katzensprung
Zu der Freundin Abhandlung
Auch mal wert – man überlegt
Ob man sich nicht selbst was sägt…



Gedicht fünf






„Oh, wie furchtbar diese Leiden
Ja, ich soll den Kühlschrank meiden
Er steht hier und doch so fern
Hab ich doch das Essen gern

Doch des Arztes Predigt mir
Soll als Dämpfer gelten hier
Und – will ich mich nicht mehr schämen
Muss ich seinen Rat annehmen

Soll mich wiegen alle Tage
Und mich stählen, selbst bei Klage
Ach, was ist das Leben wert
Ohne Kühlschrank, ohne Herd


Ganz so schlimm ist es ja nicht
Selbstbeherrschung aber Pflicht
Will ich wieder sein recht schlank
Muss ich schlucken bittren Trank

Du, mein Kühlschrank, bleibst erhalten
Essenslust wird nicht erkalten
Aber willst du haben lieb
Mich – so wehre meinem Trieb!“



Gedicht sechs






Seit Millionen Jahreszeiten
Drehen fern, in dunklen Weiten
Die Planeten fern von Wahn
Abgestimmt die ihre Bahn

So muss drehen im Gefüge
Jeder sich zur Selbstgenüge
Aber – auch wenn liebt man gern
Sich – man bleibt sich besser fern

Alles würde kunterbunt
Stürzen gleich in Höllenschlund
Aller Zeit – soll währen der Glanz
Hält ein jeder ein: Distanz

Zwar, Devise heißt: geschlossen
Dreht man sich gar unverdrossen
Aber nur als Selbstportrait
Hält man fern sich von der Näh’


Somit drehen hier die Sterne
Jeder nur allein sich gerne
Und man winkt und blinkt sich zu
Ansonsten lässt man sich in Ruh’

Denn, wenn fehlt die Rotation
Gilt der stürzend heiße Lohn
Zwar, Ergebnis heißt dann: Liebe
Doch es knallt auch das Getriebe

Jeder muss sich selber halten
Und sein Antlitz auch gestalten
Denn, wenn kippt der Spanne Lot
Heißt dies letztlich dann den Tod



Gedicht sieben





Vorsicht, gleich fällt Blumenvase…
Ja, in jäher Trieb-Ekstase
Kann passieren solch Pläsier
In der blinden Liebesgier

Nun, jetzt sieht man sie umschlungen
Pfeifend rauschen beider Lungen
Und das Laken ist zerwühlt
Liebeslust gilt ungekühlt

Dann, nun sind sie gleich bereit
Macht sie schon die Schenkel breit
Doch sie wehrt des Mannes Trieb
„Mit Kondom, das wäre lieb!“

Für des Glückes Stunde später
Soll hier sein der Millimeter
Lassen wir sie nun in Ruh
Und ziehen drum den Vorhang zu



Gedicht acht






Einst in einem fernen Land
Äpfel tragend Obstbaum stand
Und darunter, Blick nach oben
Sieht man Mädel, Früchte loben

Doch die lobend’ Worte weichen
Hier dem Obst, sie nicht gereichen
Dieser Pracht, so lecker auch
Wähnt das Mädel Frucht im Bauch

Und da hilft auch gar kein Beten
Grübelnd Mädel steht betreten
Da und sucht der Mühe Lohn
Hier nach einem Apfel schon


Jetzt, sie hüpft, sie will es schaffen
Leider nur die Äpfel gaffen
So schön prall und süß und rund
Mädel steht mit schmollend’ Mund

Ach, es regt sich auch kein Lüftchen
Nur der Äpfel fruchtig Düftchen
Schweben nieder, Mädel schreit
Fernab jeder Heiterkeit

Doch vom Baume lässt sich streben
Leider so kein Apfelleben
Und das Mädel wutverzerrt
Sich des Anblicks nun verwehrt


Scharrend Fuß und auch verlegen
Hört man Mädel Lied vom Regen
Summen und auch etwas lallen
Ob ein Apfel jetzt wird fallen?



Gedicht neun





Nymphomanen haben's schwer
Denn die Suche scheint so leer
Nach nem Gegenstück, der Frau
Die es liebt, wie ich, genau!

Die gern rammelt zum Vergnügen
Und nicht kommt mit „Kann nicht“- „Lügen“
Die schnell kommt, zu beider Lohn
Nur – wer findet dieses schon

Selbst wenn findet man sich später
Gilt Entfernung meist als Täter
Denn ganz nahe in den Welten
Findet man den Partner selten

Und so trennt uns unsre Lust
Und vereint der beider Frust
Dass man für ein Weilchen prompt
Niemals so zusammenkommt



Gedicht zehn






Schaut man diese bräunlich nette
Glühend rauchend Zigarette
Gilt es nicht als Mummenschanz
Wenn man hält davon Distanz

Denn der Filter und das Braune
Das man Tabak nennt in Laune
Halten fern der feurig’ Glut
Wenn man Tabak zünden tut

Denn glüht Glut direkt am Mund
Gilt Effekt als ungesund
Drum man hält sich davon fern
Es sei denn, man hat das gern



Gedicht elf






Für das Rezept, damit es peppt
Das Fleisch man kocht, Gemüse dann
Zerschnippeln und mit Brühe füllen
Damit das Ganze köcheln kann

Derweil die Nudeln zubereiten
In einem extra Topf mit Salz
Und etwas Öl, vermischt mit Wasser
Damit nicht klebt der Nudeln Balz

Nach Garprozess sie dann servieren
Die Brühe gießt man drauf, in Wellen
Doch aufbewahrt wird alles extra
Sonst fangen Nudeln an zu quellen



Impressum

Texte: Andyhank
Bildmaterialien: Andyhank
Tag der Veröffentlichung: 01.04.2012

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /