Es heißt, dass nur im freien Fall
Die Schwerelosigkeit anfängt
Bei dem, der nicht an Seilen hängt
Jedoch ganz anders ist's im All
Wo jeder Körper, ungelenkt
Umherschwebt, fast uneingeschränkt
Am zwanzigsten Juli, Neunundsechzig
Behüpften zwei Menschen den Mond
Der als Lampe am Himmelszelt thront
Um Sechzehn Uhr Fünfzig, da wäscht sich
Ein Junge sein Näschen betont
Damit es den Schniefvorgang schont
Er schaut das Geschehen im Fernseh’n sich an
„Den hätte ich auch, mal gerne, betucht
Mit Spielzeug bestückt, da oben besucht…“
Und seufzt erklärend: „Den Silbermann…“
*
Der Junge bin ich, da war ich noch klein…
Es stimmt, das Hüpfen war oberstes Ziel
Bei jedwedem Tanze und anderem Spiel
Der Wunsch aber: stimmt nicht
Doch hätt’s können sein…
„Ich stehe nicht auf Schläge!“
Gelobt der Nachbar träge
Und hebt zum Schwur die Hand
Was ich schon albern fand
Dann geht er in den Garten
Zum Bräunungsprozess starten
Und ich? Ich geh hinfort
An einen andern Ort
Wir treffen uns nach Stunden
Er zeigt mir kleine Wunden
Die rot und hüglig sind
Der Nachbar flucht geschwind:
„Da summte voller Tücken
Ein Haufen kleiner Mücken…
Und ich? Ich war im Spiel
Der Biester stets das Ziel…!“
So schimpft er jammernd weiter
Doch mich, mich stimmt dies heiter
Es scheint nun doch belegt:
Der Nachbar selbst sich schlägt
Texte: Andyhank
Bildmaterialien: Andyhank
Tag der Veröffentlichung: 26.02.2012
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