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M

aulwürfe aller Welt: Verreckt!
Bleibt dort, wo der Pfeffer wächst!
Nein – so natürlich nicht.
Aber, die „In der Erde Herumwühler“ sollen sich gefälligst in weiter Flur aufhalten, keineswegs in heimischen Gärten; zumindest an solchen Stellen, wo es niemanden stört. Lästig sind die Biester! Meinen schönen Rasen zu verunstalten. Und geh mal in den Baumarkt und verlange ein entsprechendes Mittel gegen die Maulwurfplage. Die scheißen dir eins! Früher – ja früher, da gab es noch Mittelchen, um ihrer Herr zu werden. Als es die BHG noch gab, konnte man ein Mittel kaufen, das schließlich 2 Jahre Wirkung zeigte. Es handelte sich um graue, etwa einen halben Zentimeter große Steinchen, die extrem stanken. Die mussten alle halbe Meter im Boden versenkt werden, und das Ganze rund um den ganzen Gartenbereich. Dann war Ruhe!
Was bedeutet – Gestank mögen die Viecher nicht!

Aber – um welchen Mief handelt es sich?
Später machte die BHG zu und es gab kein Mittel mehr gegen die ach doch so nützlichen Insektenfresser.
Was habe ich auch schon probiert, den Kerl zu vertreiben. Kohleanzünder sollte helfen. Also stopfte ich in jedes Loch ein Stück davon. Ohne Erfolg. Der lacht sich vielleicht eins, braucht er doch ein Jahr lang keinen Kohleanzünder kaufen, um seine Öfen anzuheizen. Dann sollte Diesel helfen. Also – Lappen mit Diesel anfeuchten und in die Löcher stecken. Das war nur insofern ein Erfolg, dass die Maulwurfshügel nicht größer wurden, aber an anderer Stelle erschienen. Also auch nichts. Benzin kam auch zum Einsatz. Erst so und dann später mit Reingießen und anzünden. Weder noch, nix, verdammt! Ich probierte es auf die Bio-Art. Ich pinkelte einfach in jedes Loch hinein. Aber – der war wohl eine Art Urin-Fetischist!

Ich wollte schon in jedes Loch reinkacken – aber so viel kann ich einfach nicht. Außerdem ist das Geradehalten, und nicht nach hinten Umkippen dabei, gar nicht so einfach zu bewerkstelligen. Dann kam die leere Flaschenaktion. Also leere Weinflaschen zu 2 Drittel, mit der Öffnung nach oben, in die Erde einbuddeln. Half auch nichts. Dann kam ein „Fachmann“ und meinte, alle Flaschen andersrum, also mit der Öffnung in die Erde eingraben. So eine Art „Muschel ans Ohr Halte –und Rauscheffekt“. Na toll. Wie bitteschön soll ich jetzt den Rasen mähen, wenn lauter Flaschenhälse das Gras zieren? Alles Mist! Selbst mit dem Luftdruckgewehr und dem Spaten hielt ich schon Wache. Leider hatte der Gauner da unten weitaus mehr Geduld, als ich zeigte. Mit Wasser die Löcher ausgespült, nichts half. Wollte schon den ganzen Garten umgraben, damit wenigstens der Boden auf meine Art ebenerdig wäre. Abgase vom Stromaggregat in den Boden leiten – kein Erfolg. Es war und ist immer noch zum Verzweifeln! Mit ihm leben??? OH NEIN!!!
Ich komme ihm auf die Schliche!

Grillen werde ich ihn, oooooh jaaaaaa!
Er wird sich wünschen, er wäre mir nie begegnet. Und er soll nicht ständig seinen Arsch bzw. seine Puperze an den elektronischen „Wühlmaus –und Maulwurfvibrations-Ton-Ständer“ halten. Das Ding soll ihn vertreiben, nicht sexuell belustigen. Oh ja, komm du nur. Ich mach dich fertig! Ich lass mich nicht von dir fertigmachen!
Oooohh Nein!!! Komm raus, du Sau!!!!!!
Ich glaub – ich werde langsam verrückt... Und der? Der hockt unter irgendeinem Haufen und lacht sich eins.
Ist das nicht zum Heulen? Ich finde einen Weg! Jaaaaaaaaaaaa!
Und dann Gnade dir Gott, oder wer auch immer!
Scheiß auf die Naturschützer!

So – nun ist’s wieder an der Zeit.
Es soll eine Methode geben, die dich vertreibt!
Ich werde dir das Leben sauer machen!
Und dies im wahrsten Sinne des Wortes.
Mit Milch.
Saurer Milch!

Naaaaaaaaaaaaaa, freust du dich schon?
Haha, mal sehn, wer zuletzt lacht, haha...
Hahaha...
Hahahahahahahahahaha...
...


Doch dann tritt eine Wende ein. Ich brauche Erde. Gute, lockere Erde. Natürlich könnte ich mir im Bauhaus für knapp zwei Euro 40 Liter Erde kaufen. Aber Benzingeld kommt ja auch noch hinzu, um den ganzen Quatsch nach Hause zu transportieren, von eingeklemmten Nerven beim falschen Huckepack und der verplemperten Zeit noch nicht mal zu reden. Und dann dieser Plastikmüll. Wohin dann damit? Auf den Kompost? Ich habe keine Lust, 500.000 Jahre zu warten, bis das Zeug verrottet ist. Vielleicht sollte ich die leeren Säcke in die Maulwurfshügel stopfen, damit der Herr Maulwurf mir die Erde dorthinein schaufelt, anstatt auf meinen Rasen als Hügel? Wobei… – mir geht ein Licht auf…! Wozu erst ins Bauhaus fahren, wenn die Erde eh schon im Garten herumliegt? Ich brauche sie doch nur noch einzusammeln…

Also schließe ich mit dem Mistvieh da unten eine Art Vertrag ab, wobei ich nur davon wisse, aber nicht der Maulwurf. Ich weiß, dass er nicht auf mich hört, schließlich habe ich ihm schon oft genug zugeredet. Wenn er hören könnte, wäre er schon längst beim Nachbarn, um meinem Gerede auszuweichen. Vielleicht versteht er mich aber auch nicht? Nun ja, vielleicht ist er nicht nur blind, sondern auch taub? Ich wäre auch taub, wenn ich dauernd mit dem Kopf in der Erde wühlen würde. Und die Ohren würden aussehen…
Wie dem auch immer sei, nutze ich nun die Traurigkeit und ernte, was der Maulwurf gesät, sozusagen. Ich lasse ihn in Ruhe graben und ernte dafür feinste Erde. So brauche ich keine Hügel mehr einebnen und der Herr da unten kann sich frei bewegen. Voila – eine bessere Symbiose scheint es nicht zu geben. Hauptsache, er wühlt nicht in meinen Blumen herum, da werde ich fuchsig!


Impressum

Texte: Andyhank
Bildmaterialien: Andyhank
Tag der Veröffentlichung: 08.01.2012

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