Ein Steinmetz seinen Lehrling schickt
Zum Steinbruch: „Es wird nicht getrickt!
Du gehst sofort und holst mir ein
Recht würfelförmig eckig’ Stein!“

Der Lehrling einen Stein sich bricht
Doch tragen… IHN?... vermag er nicht
Zu schwer und kantig ist der Brocken…
(Vielleicht lässt er sich heimwärts locken)

Doch alle Lockversuche fehlen
So muss der Lehrling doch erwählen
Den schweren Weg – den Stein zu kullern
(Er wird sich in die Hose pullern!)

Der Lehrling drückt das Becken raus
Und stemmt sich gegen diesen Graus
Der Lehrling macht schon fast Spagat
Dann… knirschend wälzt sich das Quadrat


Jedoch…, was nützt in dieser Strenge
Am Stein die EINE Seitenlänge
Der Weg wird furchtbar holprig sein
Und rollen kann dort nichts allein

Vielleicht hilft ja ein Stoßgebet?
Der Lehrling somit flehend steht
Den Blick hinauf zur Gottgewalt
Sein Bittgesuch jedoch verhallt

Bis auf den einen Geistesblitz
Der ihm ins Hirn fährt, grell und spitz
Der Lehrling greift zum Meißel dann
Er weiß nun was er machen kann

Ein frisches Lied entströmt dem Mund
Der Klotz wird langsam kugelrund
Sein Staub verkündet eine Kraft
Die Zuversicht und Hoffnung schafft


Und nach getaner Arbeit zollt
Der Lehrling, weil der Stein nun rollt
Und nicht mehr kantig liegt - versteckt
Und voller Glut seinen Respekt

Dann rollt er diesen steinern’ Reim
Durch seine Kugelform schnell heim
Jedoch die Mühe ihm vergeht
Als er vor seinem Meister steht

Der schaut ihn an und spricht ganz leise:
„Dein Einfall war recht gut und weise
Jedoch dein Rad nicht dem entspricht
Was brechen solltest du ans Licht

Als Kugel nutzt mir nicht der Stein
Ich brauche einen, würfelfein
Denn Würfel sind stets ungewiss
Der Kugel jedoch fehlt der Biss


So gehe nun, und brich erneut
Ein Bröckchen mir, wenn's geht noch heut
Und komm mir nicht auf die Idee
Zu säbeln dran, …herrjemine!“

So geht der Lehrling wieder fort
Zum Steinbruch, zu dem staubig’ Ort
Wo er das Rad erfand mit Mühe
Vielleicht der Zeitpunkt war zu frühe…


Vielleicht das Schicksal wird es wagen
Ein andermal, wer soll es sagen
Wie’s weitergeht, kann man nicht sehen
Es legt sich Staub auf das Geschehen

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Texte: Andyhank
Bildmaterialien: Andyhank
Tag der Veröffentlichung: 25.12.2011

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