Defrag kommt von Defragmentierung.
Übersetzt heißt das: Zusammensetzung von Fragmenten.
Wie ein Puzzle, wo die Teile zusammengefügt werden, damit sie ein Bild ergeben. Würden bestimmte Teile fehlen, wäre das Bild unvollständig. Doch wie kommt es dazu?
Denn die Defragmentierung wird beim PC angewandt. Das Gehäuse und die innen installierten Teile bleiben auch an Ort und Stelle, es wird nichts verändert. Was also soll zusammengeführt werden?
Nehmen wir einmal an, wir hätten einen vor uns stehenden PC.
Fertig installiert, ungebraucht. Mit allen Programmen, die nötig sind.
Nehmen wir weiterhin an, dieser PC wäre im Vergleich dazu, vielleicht zur besseren Erklärung, ein Mähdrescher.
Ein Mähdrescher, deren Beispiel die Zusammenfügung von miteinander verbundenen Programmen darstellt.
Was kann ein Mähdrescher? Alles, was ihm von Menschenhand geschaffen wurde. Also, er kann: Schneiden, Transportieren, Häckseln, Schroten, Trennen (Stroh vom Getreide z.B.), Sortieren, Auswerfen.
Natürlich sind diese Arbeitsschritte in früheren Zeiten von Menschenhand verrichtet worden. Im Zuge der Modernisierung wurden diese Arbeitsschritte aber maschinisiert, also dem Menschen gewissermaßen entzogen, für eine qualitativ höhere Leistung und Zeitersparnis.
Allerdings tut der Mähdrescher nur das, was ihm vom Menschen durch Befehle erteilt wird. Durch Knöpfchendrücken beispielsweise.
Natürlich sind die obigen Arbeitsschritte nicht alleine möglich. Dazu bedarf es noch weiterer Instanzen, wie z.B. Motoren, Getriebe, elektrische und mechanische Verbindungen, und andere Teile, die richtig zusammengefügt die Tätigkeit ausführen, die wir wünschen.
Nun möchten wir aber nur den Arbeitsschritt des Schneidens verwenden. Also bauen wir diesen Arbeitsbereich aus. Wozu wir das machen, sei mal dahingestellt, aber nehmen wir an, wir könnten das so einfach tun und benötigten dieses Teil. Jetzt kann der Mähdrescher zwar noch alles Weitere tun, nur eben nicht mehr schneiden. Jetzt kommt noch ein Anderer und benötigt die Arbeitseinheit des Trennens. Natürlich kann der Mähdrescher weiterhin funktionieren, aber nicht mehr so, wie er es zu Anfang war.
Was bedeutet, jedes Programm kann unabhängig voneinander funktionieren, aber benötigt zu bestimmten Zwecken Teile und Fragmente eines anderen, ihm zur Verfügung stehenden Programms.
Je weiter die Programme aber voneinander getrennt sind, desto schlechter ist die Qualität des Ganzen. Muss nicht so sein, kann aber. Wie eben beim Mähdrescher.
Also muss er, um vollständig funktionieren zu können, defragmentiert werden (ähnlich wie ein Transformer funktioniert, nur eben andersrum), was bedeutet, alle Teile müssen zusammengefügt werden, um ein vollständiges Bild zu erhalten, damit alles reibungslos und flüssig miteinander funktionieren kann. Ist dann alles eingebaut, bzw. defragmentiert, reagiert der Arbeitsablauf der Programmen auch schneller, also so, wie es zum Anfang der Demontage war.
Man könnte noch ein anderes Beispiel für eine Defragmentierung verständnishalber erwähnen. Wir haben vor uns eine quadratische Formation eines Schachbrettes. Vor und hinter dem Schachbrett liegt noch je ein leeres Schachbrett, als Reserve da. Jedes Feld des ersten Brettes ist mit einer Figur belegt. Jede Figur wiederum sei jetzt mal ein feststehender Informationsträger, der sich bis auf die Füße bewegen kann. Eben so wie ein Mensch. Für jede Figur steht eine Dateneinheit. Also ist jede Figur ein Programm, welches je nach Bedarf verwendet werden kann. Die beiden Schachspieler vorn und hinten am zentrierten Teil des Spielfeldes stellen jetzt die Befehlshaber dar. So wie bei einem richtigen Spiel eben. In unserem Falle ich und der andere. Leicht verständlicher. Nun schreibe ich einen Zettel mit einer Information und gebe ihn an die erste linke Figur zwecks Weitergabe bis zum entsprechenden Programm auf der anderen Seite der Spielhälfte weiter. Die Figur nimmt den Zettel und übergibt ihn der neben ihr stehenden Figur weiter. Das passiert so lange, bis der Zettel auf der anderen Seite des Spielfeldes ist. Der andere Mitspieler aber benötigt z.B. zum Erreichen der gleichen Übertragungsgeschwindigkeit der Information zwei Figuren seiner Seite. Dadurch entstehen Lücken im Figurenfeld seiner Hälfte. Der Zettel muss, um die gleiche Informationsgeschwindigkeit beibehalten zu können, nun geworfen werden, also ist das Benutzen zweier Figuren doch nicht das Optimum gewesen. Wenn ich nun wiederum eine Information weiterleiten will, dauert es auch wieder länger, da sich jedes Programm nach Verbrauch seiner Tätigkeit am Rande des Spielfeldes außerhalb zur Ruhe setzt.
Somit entstehen immer mehr und größere Lücken im Feld. Das Ganze funktioniert zwar weiterhin noch recht gut, aber nicht mehr so, wie es am Anfang war. Um nun den optimalen Wert wieder zu erreichen, muss ein Defrag eingeleitet werden, das in unserem Beispiel bedeutet, jede Figur wieder an ihren ursprünglichen Platz zu stellen. Natürlich kann es vorkommen, dass weitere Spielfiguren vorkommen, die sich ebenfalls einfügen wollen. Aber, so lange das Spielfeld genügend Reserven hat, diese aufnehmen zu können, so lange können sich die Daten auch entsprechend verteilen. Manchmal werden auch nutzlos gewordene Daten verschoben oder gar gelöscht, wobei es ebenfalls ratsam ist, ein Defrag einzuleiten. Sicher ist, funktionieren wird alles immer, aber die Geschwindigkeit, mit der alles passiert, ist abhängig, ob ein Defrag ausgeführt wurde oder nicht.
Und jetzt müsstet ihr wissen, was ein Defrag ist.
Und falls nicht, fragt mich, grins.
Hm, aber ich muss gestehen, dass es noch nicht richtig erklärt ist.
Ich komme also noch einmal zurück auf das Puzzlebeispiel. Aber etwas anders, als man es von normalen Puzzles aus dem Handel kennt. Unsere Teile sind setzen sich nicht aus zerschnittenen Formen zusammen, sondern mehr aus kleinen viereckigen Quadraten. Jedes Quadrat stellt ein Bit dar. Also ein Fragment eines Teils eines Programms mit allen seinen dazugehörigen Anwendungen. Nee, irgendwie wird das zu kompliziert. Ich könnte das Defrag sehr gut erklären, weil ich die Gedanken sofort dem Gehirnstrom entnehmen und verwenden kann, während ich beim Schreiben mich dem Rhythmus und der Tippgeschwindigkeit meiner selbst anpassen muss, während die Gedanken natürlich weitaus schneller sind und mir vorauseilen. Dadurch kommt es eben zu solch einem Effekt des Nichtgutbeschreibenkönnens, grins.
Also noch mal. Ein handelsübliches Puzzle. Ein Haufen Teile, alle mit dem Bild nach oben. Sozusagen unfragmentiert. Wir setzen es wie gewohnt zusammen. Das ist beispielsweise eine Defragmentierung, kommt zumindest einer gleich. Nach dem Defrag ist ein klares Bild zu erkennen, welches aus der Nähe recht gut zu betrachten ist. Nun verwenden wir ein Programm, um zum PC-Vergleich zurückzukommen, und benötigen wie bei unserem Beispiel einen Teil der Fragmente. Wir verschieben also etwa das untere Viertel des Gesamtpuzzles. Lassen es aber zusammen, nur etwas abgerückt vom Gesamtbild. Das Programm ist beendet, die Fragmente aber bleiben so wie sie sind. Wenn wir jetzt auf das Puzzle schauen, müssen wir als Betrachter weiter weg gehen, um das eigentliche Bild noch erkennen zu können. Jetzt dauert es also länger, bis sich das eigentliche Bild in uns erschließt. Um den vorherigen Wert zu schaffen, machen wir ein Defrag. Dadurch fügt sich alles wieder zusammen und das Erkennen wird dadurch beschleunigt.
Vielleicht noch ein Beispiel, wobei ich denke, dass dieses das Beste ist.
Jede Anwendung auf dem PC hat immer Folgen. Vielleicht so wie beim Schreiben. Ich schreibe etwas und dann wird es gespeichert. Jeder Buchstabe ist ein Fragment des Ganzen. Natürlich schreibe ich nicht nur diesen Text, sondern auch andere. Nun aber verschiebe ich einen Teil der ersten Geschichte in die 2. Geschichte, weil sie dort vielleicht besser passt. Den Text dazu entnehme ich der ersten, mitten aus der Buchstabenansammlung. Dadurch entsteht natürlich eine Lücke. Bei der anderen Geschichte endet z.B. der Satz nicht ganz rechts vom Blatt, so wie es sich optisch bietet. Jetzt kommt der dazugefügte Text der ersten Geschichte dazu. Wird also angefügt. Um ein optische annehmbares Bild zu schaffen, muss ich also bei der ersten Geschichte die Lücke schließen und bei der anderen Geschichte den Zeilenumbruch so gestalten, dass er lesbar erscheint. Muss ich nicht, aber ich tue es hier mal.
Nun – jede Anwendung, jedes Eintippen bringt einzelne Fragmente hervor. Jedes Verschieben, Löschen und korrigieren im Text ändert auch die Anordnung der Fragmente auf der Festplatte. Das Erkennen und Laden, beim nächsten Öffnen der Geschichten, ist für uns Menschen natürlich geschwindigkeitsmäßig kaum nachvollziehbar, den Verlust kriegen wir nicht immer mit. Aber manchmal merken wir, halt – es dauert eben etwas länger, bis die Geschichte auf dem Monitor erscheint, das Programm muss sich also erst alle Fragmente zusammensuchen um die Geschichte darstellen zu können. Und je mehr daran gearbeitet wird, wie eben jetzt, wo ich die Buchstaben als Wörter zusammenfüge und hier eintippe, grins, desto mehr Fragmente entstehen. Jeder Buchstabe, jede Anwendung bezieht sich auf ein Fragment also. Die Abstände dazwischen werden immer größer und größer, ein Kuddelmuddel an Fragmenten entsteht, dessen Chaos wohl nur noch das Programm übersieht, weil es weis, welches Fragment zu welchem passt. Aber wenn die Fragmente nicht alle zusammengepresst sind als Block, sondern scheinbar willkürlich mal da mal dort aufzufinden sind, gelingt es ihm eben nicht, das ganze schnell genug zu erkennen und in Szene zu setzen.
Und jetzt kommt das Defrag ins Spiel. Wir defragmentieren, das bedeutet, alle verstreuten Teilchen aneinanderzufügen. Scheinbar miteinander verkleben. So, als ob wir ein Stück Kohle herstellen. Das Stück Kohle ist das Ergebnis der Defragmentierung. Benutzen wir die Kohle, also brechen wir ein paar Stücke ab, können wir immer noch erkennen, das es sich um Kohle handelt, sehen aber erst aus der Ferne, das es sich im Eigentlichen um ein Stück Kohle handelt. Um es also aus der Nähe – und damit schneller erkennen können, werden die Stückchen so miteinander verbunden, das wieder ein Stück Kohle entsteht. Die Form ist dabei völlig egal, wenn die Basis nicht verändert wird. Das Programm sucht sich nämlich immer seine ihm zugehörigen Teilchen zusammen. Es ist dabei völlig egal, wo sie sich befinden bzw. wie weit entfernt. Aber je enger sie zusammen sind, desto schneller kann das Programm darauf zurückgreifen. Ich denke, dass dieser Vergleich so langsam hinkommt. Nix Puzzle, nix Schachbrett, alles vielleicht etwas zu weit hergeholt. Auch nix Mähdrescher oder laufende Personen. Die Sache in sich lässt sich auch erklären, wenn man sich ein Bild davon machen kann. Nur hapert es manchmal an einem passenden Beispiel. Und manchmal sucht man in entfernten Gegenden des Gehirns und erkennt das naheliegendste nicht, die Erklärung am Beispiel des Beispieles selbst. Aber das sind meine Gedankengänge, die müsst ihr nicht verstehen, ich verstehe sie ja auch manchmal nicht, grins.
Vielleicht sollte ich selbst mal ein Defrag machen,
nur ist jetzt die Frage, wie. Kopfschütteln? Sinnlos in die Ferne starren und warten, dass etwas passiert? Ich denke mal, dass das Gehirn dies ganz automatisch macht, man es aber leider nicht optisch erkennbar machen kann. Aber das ist ja auch völlig Wurst, denn die Seite wird endlich voll, wie ich bemerke und deshalb ein Grund aufzuhören, ehe es zu weitläufig ausartet, und zu blöd, grins.
Und wer jetzt immer noch nicht weiß, was Defrag bedeutet, tja, emmm, schüttelt mal mit dem Kopf und denkt an nix, vielleicht hilft es ja, ganz dolle grins.
Wer aber noch etwas Zeit übrig hat und etwas darüber nachsinnen muss, was Defrag wirklich bedeuten mag, sinne mal über folgende Version nach. Ein Defrag beim PC passiert zwar zweidimensional, der Zugriff auf die Datenfragmente dagegen geschieht von oben, also mehr räumlich.
Wenn z.B. ein Haufen Klamotten herumliegen, komme ich auch überall ran, muss aber ewig suchen. Also mache ich ein Defrag, d.h. ich räume auf und versuche die Klamotten auf engstem Raum unterzubringen, damit alles hübsch beisammen ist. Allerdings geschieht die Entnahme des Kleidungsstücks immer nur von einer Richtung. Meistens jedenfalls. Beim PC dagegen von allen Seiten. Das ist eine Frage der Räumlichkeit und der räumlichen Vorstellungskraft. Das lässt sich nicht so leicht erklären.
Das Beste wäre, sich einmal ein Defrag auf dem PC reinzuziehen. Anzuschauen. Einfach göttlich, wie der blaue Balken alle kommenden Teilchen schluckt und nur geordnete, lückenlose Fragmente hinterlässt. Unter Windows 95, 98 und 98SE soll es ja noch ein Defrag geben. Wer schon immer Windows XP besessen hat, vermisst vielleicht diese Art der Zusammenführung, auch Defrag genannt. Ich weiß es nicht genau. Aber ich bekenne mich dazu, das Defrag live erlebt zu haben und schaue mir es auch immer wieder gerne an. Was es da zu sehen gibt? Die Arbeit. Die Arbeit des Programms. Da kann man tatsächlich etwas sehen!
Wie könnte man das Defrag noch beschreiben..., hm................................., lasst mich nachdenken.
Vielleicht mal ein lebendiges Beispiel.
Eine Wiese. Eine große Wiese. Ich bin der Kindergärtner. Ehe jetzt die Insider rufen „Oh mein Gott, nicht du...“, sage ich mal schnell, das dies nur ein Beispiel ist, obwohl ich ja, wie ihr wisst (falls nicht, dann eben jetzt, grins), das ich schon immer ein Kindergärtner sein wollte.
Jaja, ich weiß, die armen Kinder, …würden nur Blödsinn beigebracht kriegen, grins. Jedenfalls bin ich der Kindergärtner und habe einen Haufen Kinder bei mir. Ich komme zu der Wiese. Noch sind sie alle auf einem Haufen, wohlgeordnet, sich an den Händen haltend. Manche von ihnen halten ein Spielzeug fest. Die Kinder schauen zu mir, ich nicke und sie zerstreuen sich, was jetzt nicht bedeutet, alle Kinder seien irgendwie zerstreut…. Jetzt lasse ich sie spielen. Manche spielen miteinander, manche werfen sich Bälle zu, manche werfen mit anderen, nicht wurfüblichen Gegenständen, andere wiederum spielen mit ihren mitgebrachten Spielzeugen. Natürlich wird so ein Spielzeug auch mal weitergereicht. Ein paar Kinder haben Papierblätter mitgebracht, falten Papierflugzeuge und lassen sie im Wind gleiten. Ein paar der Flieger werden vom Wind emporgehoben und weggeweht. Nun ja, so ist das nun mal, wenn Kinder spielen. Ein paar sitzen, ein paar rennen, je nach Lust und Laune. Ich, als Kindergärtner, habe natürlich die Aufsicht und schaue des Öfteren nach, ob noch alle da sind. Wenn ich jetzt zu dem Jungen dort am Ende der Wiese, genau mir gegenüber wollte, bräuchte ich einen weiteren Weg, als wenn er bei mir wäre. Logisch! Also auch zeitaufwändiger als sonst. Unter diesem Beispiel müsst ihr euch folgendes vorstellen. Ich, als Kindergärtner, grins, stelle den Anwender dar, der vor dem PC sitzt. Die Kinder und ihre Spielzeuge, also alles, was sie mitgebracht haben, sind die Fragmente, jedes einzeln für sich. Trotz der Streuung und Anwendung, also - wohin die Kinder laufen und was sie dabei tun, habe ich jederzeit Zugriff auf sie. Nur dauert es hier wesentlich länger, bis ich zu jedem hinkomme, als wenn sie alle eng beisammen stehen bzw. sitzen würden. Um also genau dies zu erreichen, starte ich die entsprechende Anwendung, das Programm, welches das Defrag ausführt. In meinem Fall als Kindergärtner wäre das z.B. der Ruf: „Wer will Schokolade?“, was eine automatische Reaktion der Kinder herbeiführt, denn alle wollen Schokolade, grins. Also kommen sie alle angerannt, die einen früher, weil sie mir näher sind, die anderen später, weil sie vielleicht grade beschäftigt waren oder sitzen, was eine andere Reaktionsfolge auslöst, als z.B. bei einem Kind, welches nur steht. Im Fall des Programms beim PC ist die Anwendung des Defrag natürlich eine Kettenreaktion, die automatisch alle Fragmente, egal wie weit sie verstreut sind, auf engstem Raume zusammenführt und ordnet, um einen optimal schnelleren Zugriff darauf gewährleisten zu können. So wie eben bei mir. Sind alle Kinder beisammen und umlagern mich im engsten Raume, kann ich die Schokoladenbatzen schneller verteilen, weil ich besser und optimalen Zugriff auf jedes Kind habe. Hätte ich die Schokolade verteilt, ohne zu rufen, hätte die Ausübung meiner Schokoladenpflicht natürlich weitaus länger gedauert. So ist aber alles schnell in Butter und alles geht von vorne los. Glücklich strahlende, mit Schokolade verschmierte Kindermünder mit dem Rest daran (grins), laufen schreiend und fröhlich lachend, sich wieder zerstreuend auf die Wiese hinaus. Und lassen einen erschöpften und einen ehemals vollen Schokoladenkorb bewachenden Kindergärtner zurück. Nochmal zurück zum PC. Jede Bewegung jedes Fragments, also der Kinder, ihrer Spielzeuge, ihrer Abdrücke auf dem Rasen – dies alles hat einen unmittelbaren Einfluss auf das Gesamtbild. Jede Bewegung hierbei bringt die Fragmente ins Purzeln und verschiebt sie je nach Anwendung dementsprechend. Manche gehen verloren (wie ein paar Papierflieger z.B.), manche kommen hinzu (wie z.B. eine Igelfamilie, die unbedingt mit in den Kindergarten mitgenommen werden soll), und andere kommen zusammen oder trennen sich wieder, bzw. wechseln ihren Standort, wie z.B. weitergereichte Spielzeuge.
Wir machen ein Defrag und voila – ist alles wieder zusammen und gut.
Die Kinder mit der Igelfamilie im Schokoladenkorb, ihre Spielzeuge eng an sich gepresst, manche davon haben den Besitzer gewechselt, alle stehen in Reih und Glied, fassen sich an den Händen und ich vorneweg – und ab nach Hause. Ein Defrag erster Güte. Selbst die Wiese sieht, abgesehen von einem Haufen abgerissener Halme und einiger heruntergetrampelter Stellen recht ordentlich aus. Also, alles ist gut. Ihr wisst jetzt was ein Defrag ist und wer Glück hat, sich einmal eines zu Gemüte zu führen, ahnt vielleicht, wovon ich hier die ganze Zeit spreche, grins.
Die einfachste Art einer Defragmentierung könnte man jedoch anhand des Tassenbeispiels erklären. Irgendwann benötigen wir eine Tasse. Diese nehmen wir aus dem Schrank, benutzen sie und legen (oder stellen) sie irgendwohin. Dann kommen Gäste und wieder nehmen wir Tassen aus dem Schrank, weil wir ja ordentliche Menschen sind, die keine gebrauchten Tassen anbieten, sondern saubere. Natürlich kann man gebrauchte Tassen anbieten, wobei man dann aber das Getränk möglichst dunkel zubereiten muss und soweit in das Gefäß füllen sollte, dass gewisse Merkmale einfach nicht zu sehen sind. Außen reibt man erst mit etwas Spucke gewisse Flecke weg und wischt dann mit dem Ärmel drüber, natürlich bevor man das Getränk einfüllt, denn danach könnte man sich ja selbst verbrühen und wie soll man das den Gästen erklären…
Jedenfalls benutzen wir im Laufe des Tages jede Menge Tassen. Ich zwar nicht, ich nehme immer die gleiche Tasse und wechsle sie erst alle paar Tage, schließlich ist es meine Tasse und nicht eine für jemand anderen und ich habe keine Lust, dauernd abzuwaschen. Jedenfalls nimmt man Tassen, für was weiß ich alles. Kann ja sein, dass in einem Rezept steht „man nehme eine Tasse Mehl“, wobei jetzt die Frage aussteht, welche Tasse ich nehme, denn ich habe 0,8Liter Tassen, 0,5Liter, 0,3Liter, dazwischen und darunter. Es ist also gar nicht so einfach, von einer normalen Tasse auszugehen, wenn man backen will, wenn man verschiedene Größen im Schrank zur Verfügung hat. Aber es soll ja hier auch nicht ums Backen gehen, sondern um die Tassen an sich.
Jedenfalls haben wir nun jede Mengen Tassen verbraucht. Und somit im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr alle Tassen im Schrank, grins. Und nun könnte man das Defrag einleiten. Oder – erstmal abwaschen. Und damit alle Spuren (Viren) entfernen. Im PC-Jargon hieße das, ein Virenprogramm drüberlaufen zu lassen. In unserem Falle hieße das, dass, wenn ein Virus erkannt wird, wir gefragt werden (von wem auch immer), was wir damit machen wollen. Natürlich entfernen – also: abwaschen. Und da wir alle Tassen abwaschen, ob nun von Hand, oder im Spüler – können wir uns das Virenprogramm sparen, weil ja eh alle Tassen abgewaschen werden. So, und nach dem Abwasch? Kommt das Defrag ins Spiel!
Nun gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Wir stellen die Tassen einfach alle so, wie sie gerade kommen, in den Schrank. Und wenn wir dann eine bestimmte Tasse benötigen, räumen wir erstmal den halben Schrank aus, um an das Prachtstück zu gelangen, welches wir eigentlich benutzen wollen, obwohl es ja eigentlich egal ist, welche Tasse wir nutzen, weil sie alle oben ein Loch haben und unten einen Boden (sollten sie zumindest haben). Und meistens auch einen Henkel. Jedenfalls kommen so alle Tassen in den Schrank, wobei wir wieder alle Tassen im Schrank hätten. Aber – eben nur mal so auf die Schnelle, ohne Sinn und Verstand. Und hier käme die zweite Möglichkeit ins Spiel, wenn wir die Tassen so defragmentieren (einräumen), wie wir sie brauchen. Dauert zwar anfangs länger, ist aber im Nachhinein zeit- und platzsparender, weil wir ja nicht den halben Schrank ausräumen müssen, um an die Tasse zu kommen, die wir haben wollen (vorausgesetzt, wir haben einen Schrank. Kann ja sein, dass die Tassen an einem Schanzkleid (Bord, Schlüsselbrett für Tassen) hängen, und so übersichtlicher zu händeln sind).
2. Nehmen wir die Tassen aus dem Spüler in der Reihenfolge, wie wir sie nicht benutzen, in den Schrank zurück. Also auf Deutsch: in der Reihenfolge, wie wir sie benutzen würden, nur andersherum. Umgedrehte Psychologie, sagt man da auch. Das wäre auch so, wie wenn der Ehemann z.B. auf Schläge steht und draußen das Auto dreckig dasteht. Wenn dann die Ehefrau ruft: „Schatz, du kriegst Kloppe, wenn du den Wagen wäschst!“ – und der Ehemann anfängt, den Wagen zu waschen, wissen wir, dass es sich bei diesem Beispiel um umgedrehte Psychologie handelt und – dass der Ehemann auf Kloppe steht, sonst würde er ja den Wagen nicht waschen. Nun aber zurück zu den Tassen: Wir sortieren die Tassen also so in den Schrank zurück, wie wir sie nutzen würden, in der Reihenfolge, wenn der Schrank danach voll wäre und wir die Schranktüren öffnen würden, um genau die Tasse zu entnehmen, die vorne steht, eben weil wir genau diese haben wollen. Das wäre dann eine sortierte Defragmentierung. Und man glaube es, oder auch nicht – so ein Programm gibt es und damit meine ich jetzt nicht das weibliche Programm, das ruft: „Schatz, du kriegst keine Kloppe, wenn du die Tassen nicht abwäschst!“
Wir sehen also, alles ist ganz einfach. Und man braucht sich nicht zu schämen, nicht alle Tassen im Schrank zu haben, denn das ist eigentlich in jedem Haushalt ein Dauerzustand, weil wir ja immer irgendwo eine Tasse außerhalb des Schranks zu stehen haben, es sei denn, wir nehmen statt Tassen Becher, oder gleich den Schöpflöffel, weil da der Henkel länger ist. Nur mit dem Abstellen hapert es noch etwas, aber mit etwas Übung…, naja, ich schweife mal wieder ab.
Übrigens defragmentieren wir uns selbst auch im Schlaf, nur geschieht das automatisch und manchmal mit Folgen, deren Resultate dann die Träume sind. Nun fragt mich aber nicht, was Träume im Bezug zum PC sein könnten. Darüber sinnen wir mal lieber nicht, und außerdem wäre das eine völlig andere Geschichte…
So, und jetzt ich mache den PC aus. ---
Texte: Text und BildAndyhank
Tag der Veröffentlichung: 21.12.2011
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