Beim Filmchenschauen, ahnungslos
Ein Finger an dem linken Fuß
Herumfummelt, gedankenbloß
Vielleicht als Langeweilegruß
Inmitten dieser Grapscherei
Der Finger dünnen Stoff entdeckt
Und eifrig ist er schon dabei
Zu forschen, was dahinter steckt
Es ratscht ganz leise wie ein Hauch
Dann ist ein Löchlein frisch erkoren
Vor Neugier nun der Finger auch
Versucht, das Löchlein aufzubohren
Derweil der Sinn ist abgelenkt
Die Augen schauen angespannt
Der Geist ist somit eingeschränkt
Vom Spielfilm ist man ja gebannt
Drum pult der Finger emsig, heiter
Und knotet „ver“ den Stoff darin
Der Lochumfang wird immer weiter
Und nur der Finger kennt den Sinn
Inzwischen glubscht ein Stück der Ferse
Durch die enorm gedehnte Kluft
Des Raumes Frische haucht diverse
Geküsste Reize an die Luft
Der Finger ganz kurz innehält
Es könnt ja sein, dass man bemerkt
Dass unten nun ein Löchlein grellt
Und nach dem Grunde sucht, verstärkt
Doch niemand ahnt, dass da was ist
Und heimlich pflückt der Finger, schürfend
Er fragt auch nicht nach Nest und Nist
Und ob am Strumpfe er hier dürfend
Oh nein, er polkt noch zusätzlich
Und rupfend am Gewebe hier
Er dreht den Faden selbst um sich
Und reißt daran, fast wie ein Tier
Die Art von Lärm ist doch zuviel
Das Auge schaut und ist entsetzt
Dann macht es „Krrrutsch…!“ in diesem Spiel
Am Fuß das Löchlein wirkt zerfetzt
Nun könnte man ihn hierfür klopfen
Doch kann er sich nicht selber hauen
Drum muss er wohl zur Strafe stopfen
Doch sollt man dabei prüfend schauen
Der Finger nun betrüblich blickt
Der Tadel ihm die Glieder senkt
Das Loch im Strumpf wird neu bestrickt
Damit der Segen grade hängt
Im Finger jedoch glimmt ein Rest
Von abenteuerlichen Trieben
Und wenn man achtet nicht sein Nest
Dann pult er weiter nach Belieben
Texte: Andyhank
Bildmaterialien: Andyhank
Tag der Veröffentlichung: 18.12.2011
Alle Rechte vorbehalten