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Lukas hat sich ein wenig beruhigt und hat beschlossen, dass er jemanden einbeziehen möchte.
Jemand, dem er alles erzählen kann, der ihm zuhört und ihn vielleicht sogar versteht.
Doch Lukas hat sich von seiner Freundin Samantha getrennt und mit seinem Bruder hat er seit 6 Jahren nicht gesprochen.
Seine Eltern waren damals bei einem Autounfall ums Leben gekommen und andere Verwandte hat er nicht.
Und seinen Freunden vertraut er ein solch großes Geheimnis nicht an.
Sein Bruder, ein Pfarrer, war der einzige der ihm vielleicht vertrauen könnte.
Und die beiden könnten mal wieder Kontakt zueinander aufnehmen.
Doch eine Bekennung zu einem Mord, ist nicht leicht.
Der erste Wortwechsel nach vielen Jahren, soll sich jedoch nicht über einen Mord handeln.
Nach einem kurzen Gespräch, vereinbaren sie ein Treffen am Grab von ihren Eltern, um zu reden.
Lukas weiß, dass nur sein Bruder ihm jetzt helfen kann.
Doch viel verspricht er sich auch nicht von dem Gespräch, denn wer vertraut einem Mörder?


Carla kehrt in ihr Büro zurück, um nochmal über alles nachdenken zu können. Warum sollte sich der Täter selbst verwunden?
Vielleicht hat ein Kampf stattgefunden. Nur der Autopsiebericht kann sie aufklären.
Zuerst macht sie ihren Computer an und wird automatisch auf Nachrichten und E-Mails geleitet.
Die ersten Theorien über das Ende der Welt, bezüglich auf die Kälte, machen die Runde und auch ihre E-Mails sind mit Warnungen überfüllt.
Eine E-Mail war von einem unbekannten Absender.
Carla wird nicht sonderlich neugierig, sieht aber einmal nach.

,,Alles ist schonmal passiert"

Kirsten



Was hat das zu bedeuten? Wer ist Kirsten und was ist schon mal passiert?
Carla ist verwirrt. Hat es mit dem Restaurant Fall zu tun?


Lukas, mit einem Blumenstrauß in der Hand, auf dem Weg zum Grab seiner Eltern.
Niemals hat er sich in der Vergangenheit so schlecht gefühlt.
Auch in der zeit nach der Trennung von Samantha und dem Tod seiner Eltern.
Nein, das Gefühl, dass er in den letzten Stunden verspürt, ist anders.
Es ist das schlimmste Gefühl und man kann es nicht beschreiben.
Ein paar Vögel fliegen über seine braunen Haare und verstecken sich vor der immer schlimmer werdenden Kälte.
Alle ist verschneit. Die Seen sind vereist und die spielenden Kinder, dick verpackt.
Sein Bruder, steht bereits vor dem Grab.
Auch er hat Blumen mitgebracht. Er hat die Augen geschlossen und die Hände sind hinter seinem Rücken.
Er ist Priester von Beruf. Als er merkt, dass Lukas auch da ist, beendet er sein Gebet und dreht sich zu ihm.
,,Was ist denn los? Am Telefon hast du besorgt geklungen. Ich mache mir schon Sorgen."
,,Markus, ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll."
,,Sage es mir, was immer es ist, ich verstehe es bestimmt."
,,Ich habe jemandem das Leben genommen.
Jedoch nicht aus Absicht. Es passierte, während ich in einer Art Trance war."
,,Oh mein Gott. Das ist doch nur eine Ausrede!
Du hast jemanden ermordet?"
Lukas berichtet von seinen Träumen, von den Visionen, von dem unheimlichen Mädchen. Während er redet, wird er ruhiger. Markus hat sich von ihm gelöst, steht jetzt ein paar Schritte entfernt von ihm und blickt ihn unverwandt an. Er kann nicht glauben, was er da hört. „Gestern sah ich einen Polizisten vor meiner Tür, ein paar Minuten später stand tatsächlich einer vor meiner Tür, weil er angeblich Schreie gehört hat,“ schließt Lukas leise. „Hätte ich nicht vorher gesehen, dass er kommen wird, wäre ich verhaftet worden. Ich denke, es war nur Zufall, aber…“
„Nein”, sagt Markus. „Das ist nicht wahr, es steckt mehr dahinter. Ich weiß es.” Sein Gesicht ist weiß, in Eis gefroren. Seine braunen Augen starren ins Leere. „Ich kann nicht glauben was du mir erzählst. Du hast einen Menschen umgebracht, kannst die Zukunft sehen und siehst ein Mädchen.”, flüsterte er. „Nacht für Nacht, seit dem Mord?”„Die gleichen Träume, ja.” Lukas richtete sich erschrocken auf.
,,Lukas, verlange nicht von mir, dass ich mich zwischen meinem Bruder und meinem Glauben entscheide.“ „Ich weiß, dass ein Mord ein schweres vergehen ist, aber du musst mir glauben.“
,,Ich bin Priester, ich kann dir nicht helfen…“
,,Es hat sich nichts geändert, du hörst mir nicht zu!“
,,Lukas, ich kann dir nicht helfen. Ein Mord ist etwas, was man nicht verzeihen kann!“
,,Aber ich war es doch nicht! Ich hatte mich nicht unter Kontrolle. Ich war doch nicht mal bei Bewusstsein, als ich es tat.“
,,Dass kommt alles so schnell. Weiß denn noch jemand von der Tat?“
,,Nein, du bist und bleibst, der einzige.“
,,Vielleicht solltest du es der Polizei beichten“
,,Spinnst du? Ich kann mich auch gleich erschießen, aber erst will ich erfahren was in der verdammten Nacht mit mir passiert ist.“
,,Dann gehe zu Agatha. Sie kann dir helfen. Sie kennt sich mit solchen Dingen aus.“
,,Ich soll es jemandem sagen? Jemanden den ich nicht kenne?“
,,Diese Frau hat nichts zu erzählen. Sie redet nie mit Menschen und dich zu verraten, würde ihr Leben auch nicht verlängern. Sie ist schon alt, aber sehr weise.“
Lukas vertraut seinem Bruder. Zwar vertraut er ihm nicht, doch würde er ihn auch nicht verraten.

Im Erdgeschoss, dem Autopsiebereich, fühlt sich Carla ein wenig unwohl.
Sie war seit 5 Jahren nur selten hier gewesen. Ehrlich gesagt, kennt sie die Kollegen, die hier Arbeiten, noch nicht einmal.
Aber Autopsien interessieren sie, genau wie Indizien.
Und an einer Leiche, findet man die meisten.
Also betritt sie den Raum, der ihr angegeben wurde.
In diesem, liegt ein Mann, das Opfer, auf einem Tisch und ein Mann im Kittel, steht über ihm.
Dessen Kittel ist mit Blutspritzern voll.
Doch Carla kann einiges vertragen.
Sie ist eine Frau, topfit, hübsch und sehr gut in ihrem Beruf. Es gibt nur wenige Sachen, die sie einschüchtern. Blut und Leichen gehören nicht dazu.
Der Körper von John Vattic sieht schlimm zugerichtet aus. Messerstiche zieren seinen Körper. Mehrere Blutergüsse und Hämatome im oberen Bereich seines Körpers.
Der Pathologe, beginnt nun mit der Obduktion.
,,Möchten sie lieber draußen warten?"
,,Nein, ich würde lieber alles verfolgen."
Der Mann beginnt und schneidet die Leiche senkrecht auf. Carla sieht zähneknirschend zu und versucht den Worten des Pathologen zu folgen.
,,Mehrere Schnitte im Herz-Brust-Bereich.
Die Stiche dringen tief ein und verwunden mehrere Herzkranzaterien.
Komisch..."
Carla blickt auf. ,,Was ist?"
,,Es ist sonderbar, dass ein Mensch, mit 5 Stichen exakt die Herzaterien durchtrennt.
Die Aorta wurde abgetrennt, die linke und rechte Kranzaterie sowie die beiden Koronararterien, sind abgetrennt. Solch eine Präzision ist surreal. Nicht mal von einem Chirug, kann man eine Präzision dieser Art erwarten."
,,Doch wie ist es möglich?"
,,Es muss ein riesiger Zufall gewesen sein.
...
Ich hatte schon mal einen Fall. Identisch mit diesem.
Exakt eine Herzaterie pro Stich. Es hatte mich damals sehr beeindruckt. Ich konnte mir nicht erklären wie dies möglich war. Wie hieß er noch gleich?
Karsten oder Kersten."
,,Kirsten",wirft Carla ein.
,,Ja genau, kennen sie den Fall?"
,,Noch nicht."

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 27.11.2008

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
"Schuld Ist Ein Beklemmendes Gefühl"

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