Zwerge
Zwerge sind kleinwüchsige Fabelwesen. Zumindest den Volksglauben nach. Ihre Wohnstädten sollen im Gebirge oder in unterirdischen Höhlen vorzufinden sein. Ihre Wurzeln findet man in der nordischen Mythologie.
Zergen werden viele verschiedene Eigenschaften zugesprochen. Die wohl am Häufigsten verwendeten sind wohl übermenschliche Kräfte und Macht. Außerdem sind sie listige, geizige, zauberkundige und tückische Wesen. Aber es heißt auch, dass sie schlaue und auch oft hilfreiche Wesen sind. Im Laufe der Zeit wurden sie in Märchen und Sagen oft immer mit langen Bärten und einer Zipfelmütze auf dem Kopf beschrieben.
Sie gelten als Handwerker, die als kunstreiche Schmiede arbeiten. Sie arbeiten mit Metallen und auch mit Holz. Sie könnten die benötigten Materialien, welche sie für ihre Kunstarbeiten verwendeten auch selber gewinnen, wodurch sie auch als tüchtige Bergleute bekannt sind. Im Laufe der Zeit übten sich die Zwerge aber auch in anderen Berufen. Dazu gehörten die Handwerke des Bäckers, des Schusters und des Schneiders.
Zwerge leben ähnlich wie wir Menschen, in vertrauter Gesellschaft. In den archaischen Zeiten lebten sie mit einem Anführer in sogenannten Sippen. Im Mittelalter duldeten sie viele Könige als Anführer und nach dieser Zeit zogen einige von ihnen auch in Städte.
Zwerge sind in vielen verschiedenen schriftlichen Aufzeichnungen wieder zu finden. Sie spielen in der deutschen Romantik, Bellertristiken und in Novellen eine entscheidende Rolle. Immer noch sind die Volksmärchen von Zwergen und die darin enthaltenen Motive weltweit prägend. Woran auch größtenteils die Brüder Grimm zu beigetragen haben. Aber auch die ab dem 20. Jahrhundert entstandenen Geschichten und Darstellungen von Zwergen, haben einen hohen Wiedererkennungsefekt erzielt.
Barock Skulpturen von Zwergen wurden in Mitteleuropa gern in größeren Mengen in den Barockgärten verwendet. Durch das anwenden dieser barocken Zwerge, auch Hofzwerge und den Märchenzwergen wurden dann die bekannten Gartenzwerge ins Leben gerufen.
Nordische Mythologie
Zwerge tauchen vermehrt in altnordischen Isländersagen auf. Nach ihnen wohnen die Zwerge unter Bergen, unter der Erde oder auch in Felsen. Diese Informationen sind aus den Sagen vom 11.-14. Jahrhundert. Eine nicht belegte These aber anzunehmen, gelten Zwerge als Formwandler, welche als verschiedene Wesen in Erscheinung auftreten. Angeblich sollen sie sich mit einem bestimmten Hut oder auch manchmal mit einem Mantel, unsichtbar machen können.
Ursprung
Der Ursprung der Zwerge ist nicht geklärt. Aus den Aufzeichnungen der eddischen Texte gibt es unterschiedliche Aussagen, welche von einander abweichen. Einer Auffassung nach ist der Zwerg durch das Blut des Riesen Brimir und dem Knochen des Riesen Blainn erschaffen wurden. Einer anderen Auffassung nach sollen die Zwerge als Maden im Fleisch des Urriesen Ymir gewesen sein. Die Götter sollen ihnen dann den nötigen Verstand gegeben haben. Demnach werden die Zwerge den Schwarzalben gleichgesetzt, was bedeutet dass sie auch in die Kategorie Elfen eingeordnet werden.
Zwerge und Götter
Zwerge sind als Schatzhüter bekannt. Mal um auf Schätze aufzupassen, manchmal aber auch werden Sie aufgefordert Schätze auszuliefern. Ist dies der Fall verbinden Zwerge dies oft mit einer List zu ihren Gunsten. Sie tricksen ihren Gegenüber aus in dem sie z.B. die Schätze mit Flüchen oder Schutzzaubern belegen. Es gibt aber auch die Informationen, dass sie Totendämonen sind. In den enthaltenden Aufzeichnungen versuchen Ypsilon Schätze zu rauben, welches oft mit einem Kampf eines Ungeheuers oder Wächter des Schatzes verbunden ist. Ihnen wird auch Weisheit zugesprochen. Einige sollen bei Sonnenaufgang zu Stein erstarren, während anderen die Sonne nichts ausmacht. Diese Sonnenunempfindlichkeit wird nämlich den großen Trollen zugeschrieben.
Einige Zwerge sollen die Gabe besitzen, die Mondphasen zu steuern oder Macht über den Himmel haben. Was ihre Kunstfertigkeiten anbelangt sollen ihre, diese der Menschen deutlich übersteigen. Dies soll darauf zurückzuführen zu sein, dass sie über Zauberkräfte verfügen. Was auch immer sie erschufen, ob Waffe, ein Mittel zur List oder Reichtum, ernteten sie von den Göttern Neid und Gespött. Unabhängig der umstrittenen Meinungen sind Zwerge als hilfreiche Wesen bekannt. Was auch immer sie erschufen wurde nie für Riesen angefertigt, welche als gemeinsame Feinde von Alben, Menschen und Asen gelten.
Mittelhochdeutsche Heldenepik und höfische Dichtung
In mittelhochdeutscher Sprache findet man erste Aufzeichnungen von Zwergen von 1180. Zwerge sind immer bekannt dafür gewesen, selber nie zur Waffe zu greifen, sondern sie immer nur für hochangesehende Personen zu erschaffen. In höfischen Dichtungen hingegen werden sie wie kleine Ritter beschrieben. Diese Ausrüstungen und Extras haben dann immer einen sehr hohen Gegenwert. Damit könnten Königreiche und Ländereien aufgekauft werden.
Was die Größe von Zwergen betrifft, können Sie ihren Helden nur bis zum Knie oder auch bis zur Hüfte reichen. Die Pferde, die sie zur Fortbewegung nutzen sind aber nie größer als ein Reh. Wenn Sie keine Pferde reiten, tut es auch ein Ziegenbock. Des Öfteren werden Zwerge und Zwerginnen, was ihre Schönheit anbelangt mit Engeln verglichen. Nur vereinzelt werden sie nach dem französischen Bold als mittelalterliche und buckelige Personen dargestellt.
Auch wenn es heißt, dass sie durch Tarnmäntel oder Tarnkappen, einer Gefahrenzone entwenden können, soll es noch die Möglichkeit geben, sie beim Barte zu packen, damit sie nicht fliehen können, was aber keine Gewinngarantie gewährleistet.
Zwerge und Helden
Die Zwergengesellschaft, kann man sich ähnlich wie am Hofe zu Zeiten des Hochmittelalters vorstellen. Doch ganz stimmt das nicht, denn die Gesellschaft der Zwerge übertrifft die Feste der Menschen bei weitem. Auch sie haben ihre Angestellten vor Ort gehabt und bei jeglichen Gelüsten wurde auch ein weit größeres Spektrum als bei den Menschen geboten. In Heldendichtungen sind sie die kunstreichen Schmiede, die für Helden übermenschliche Werkzeuge erschaffen. Ihre bekannte Weisheit geben Sie Preis in dem sie die Zukunft vorhersagen und aus den Sternen lesen.
Helden und Zwerge sind nicht immer die besten Freunde, doch wenn es darum geht ihre gemeinsamen Feinde loszuwerden, sind befristete Bündnisse möglich.
Spätmittelalter, frühe Neuzeit: Zwerge und Teufel
Mitte des 14. Jahrhunderts versuchte Konrad von Mengenberg, die geringe Größe von Zwergen damit rechtzufertigen, dass sie aus Adamskindern, mit zu schwachen oder zu zu geringen Samen entstanden sind.
Im Hochmittelalter entstand immer mehr das Interesse, alles über Zwerge und ihre Existenz zu erfahren. Im 16. Jahrhundert wurden Zwerge von einem christlichen Theologen für gefallene Engel gehalten, welche sich nicht vollständig in Teufel verwandeln konnten, da sie beim Sturz an Bergspitzen oder Bäumen hängen geblieben sind. In Schatzsagen von Zwergen wird das Bediensten von Zwergen auch immer in Verbindung mit dem Teufel gebracht. Es heißt, dass sie wie die Riesen die Sintflut in den Gebirgshöhlen überlebt haben sollen und schon vor der Erschaffung des Menschen existiert haben sollen. Laut des Jüngsten Gerichts sollen sie nun wieder die Erde bevölkern.
Eine anderer Vorwurf der ihnen auch nachgesagt wird ist, dass sie Gespenster sein sollen. Dies gilt oft für die Seelen von ungetauften Kindern, welche zu abstoßenden Wesen werden. Ein sehr verbreitetes Beispiel ist der Butzemann. Dieser soll Kinder entführen und fressen.
Sagen und Märchen
Die seit dem 18. Jahrhundert gesammelten Märchen und Sagen, welches zu großen Teilen den Brüder Grimm zu verdanken ist, beinhalten nicht viel über Zwerge. Was nicht bedeutet dass es keine Geschichten über sie gibt. Nein. Sie werden nur anders genannt. Nach lokalen Benennungen. Sie werden nach ihren Wohnstädten oder Aussehen benannt. Zum Beispiel Bergmännchen oder Dickköpfe. Eines ihrer typischen Merkmale sind ihr runzliges oder braun, graues Gesicht. Dies lässt sie neben den langen weißen Bart sehr alt aussehen, was sie auch sind. Angeblich sollen sie auch unheimlich rot leuchtende und empfindliche Augen haben. Ihre Füße werden auch als Missgebilde beschrieben, welche sie unter Stoff zu verbergen versuchen.
Sehr oft geben Sie auch ein sehr harmloses Wesen von sich, wirken eher wie nette Kleinkinder. Typischer Kleidungstiel ist die Zipfelmütze und ein Kittel. Dies lässt sich auf das 16. Jahrhundert zurückführen, wo Bergmeister noch Mönchskutten trugen oder Kapuze und ein Stück Leder um die Hüfte.
Zwerge und Elfen
Es heißt dass die Zwerge die norddeutsche Tiefebene und die Grabhügel in Skandinavien, als ihr Zuhause nennen. Als Unterirdische oder vielleicht auch als Totengeister sollen sie dort hausen. Frühgeschichtlicher Keramikfund aus Gräbern sollen auch das Werk von Zwergen gewesen sein.
Elfen sind aus den deutschen Sagen fast wie ausgelöscht, hingegen ziehen zwergenartige Wesen verstärkt elfische Seiten auf sich. Wer einmal einen Zwerg besuchen will, sollte nicht meinen, das ist ohne Gefahren verbunden. Nein. Zeit vergeht bei ihnen manchmal wesentlich schneller als in der der Menschen, verzehrt man ihre Lebensmittel, kann es passieren, dass man in der Zwergenwelt gefangen ist.
Ab und an vertauschen Zwerge Kinder gegen unerzogene Kinder und entführen sie. Oft sind Menschenfrauen betroffen. Nach dem sie sie geraubt haben, werden sie bei den Zwergen in die Familie eingefügt und erlernen dann oft Handarbeiten der Zergenkunst, so wie z.B. die Schmiedekunst. Oft kehren die geraubten Menschen nicht mehr in ihr Elternhaus zurück.
Zwerge, Kobolde und Menschen
Im Märchen von Schneeweißchen und Rosenrot findet man noch das uralte Motiv vom Zwerg wieder. Wie er gefangen genommen wird und gezwungen wird zu dienen und seine Schätze zur Verfügung stellen muss. Auch in Schatzsagen und Berggeschichten findet sich immer wieder das Abbild von in Höhlen gebunkerten Schätzen, welche die Zwerge aufgebracht haben.
Es heißt das weibliche Zwerge nur mit Hilfe von einer menschlichen Frau gebären können. Nach erfolgreicher Geburt wird die Geburtshilfe reich belohnt. Angeblich sollen Geschenke von Zwergen, sich nach einer gewissen Zeit zu Gold oder anderen wertvollen Materialien verwandeln. Sie sollen auch Rohstoffe und Erze schneller wachsen lassen können, so der Glaube vieler Kulturen.
In Volkstümlichen Geschichten heißt es dass Zwerge jeder möglichen Arbeit nachgehen und sich nicht mit Rum umhüllen. So arbeiten sie mit Werkzeugen zum Schmieden. Auch sollen sie buttern und käsen, wodurch fremde Geräusche in der Erde entstehen. Doch damit nicht genug. Sie backen, brauen und hüten auch Vieh. Auch weben, schneidern und Schustern üben sie aus.
Zwerge leben immer nah beieinander. Ein Dorf oder Wald ist immer in unmittelbarer Nähe. Die Zwerge nutzen daher die Kunst des Handels. Die Menschen nutzen diese Angebote sehr gerne, da sie im Tausch oft sehr hochqualitative Ware erhalten. So braucht sich keiner Sorge über leere Vorratskammern machen. Dieses Angebot der Zwerge hält aber nur solange an wie keine Habgier oder Reiz im Bezug auf die Geschenke oder Leihgaben entsteht. Es darf nicht über die Leihgaben gesprochen werden, sonst üben die Zwerge Rache gegenüber dem aus, der das Stillschweigen gebrochen hat.
In der Schmiedekunst läuft der Handel folgendermaßen ab:
Der Kunde bringt seine Arbeit oder sein Tier zum Beschlagen am Abend zu einem der Wohnungen der Zwerge und findet es am nächsten Morgen fertig und im guten Zustand wieder dort. An die Stelle wo die fertige Arbeit vorgefunden wurde wird dann eine Münze zurückgelassen.
Es gibt auch Zwergen, die nachts in Werkstätte oder in die Häuser der Menschen eindringen um dort umsonst zu arbeiten. Sie tun dies nachts weil sie bei ihrer Arbeit unter sich sein wollen. Sie tauchen dann immer in einer großen Gruppe auf. Sollte sie jemand dabei überraschen oder sie enttarnen, so bleiben sie von dann an, wie verschwunden.
Oft werden Zwerge mit Bauwerken aus vergangenen Zeiten in Verbindung gebracht, weil sie dort zu vergangener Zeit dort gelebt hatten. So wie bei den Hunnen die Hühnengräber, welche Zwerge errichtet haben oder den Überresten von römischen Bauten im Rheiland. Dort gelten sie als Römermännchen. Als Zigeuner, Tataren oder Erzsucher oder auch Venediger sind sie bekannt. Wobei oft nur die Rede von besonders kleinen Menschen die Rede ist.
Abzug
Schon seit ewiger Zeit gelten die Zwerge als ausgestorben. In der Sage vom Fährmann, dessen Fähre von Zwergen ins Wasser gezogen wurde könnte eine alte Jenseitsvorstellung sein. Es heißt, dass sie auch auf Raben über Gebirge fliegen. Wenn Sie heute noch nicht ausgestorben sein sollten, so weiß man nicht wo sie sich noch aufhalten.
Die plötzlichen Verschwinden der Zwerge haben oft immer mit ihren Nachbarn zu tun, die sie bei ihren Arbeiten stören oder sich nicht an gewisse Vereinbarungen halten. Aufzeichnungen in denen die Zwerge ihre Wohnstädten zurück lassen und sich in irgendeinerweiße dafür rächen, stammen aus dem 16. Jahrhundert.
Es gibt zwei bisher unverstandene Weisen wie ein Zwerg Ausgelohnt wird. In der ersten Variante erhält der Zwerg ein neues Kleidungsstück und denkt sich meist von nun an nicht mehr arbeiten zu müssen, da er jetzt zur höheren Schicht gehört. Im zweiten Fall sind die Zwerge nach Erhalt des neuen Kleiderstücks traurig, so als wollten sie lieber bei den Menschen bleiben und würden jetzt rausgeworfen.
Viele Zwerge wurden ertränkt, verbrannt, ähnlich behandelt wie Hexen, aufgrund dessen dass sie in hungerten Zeiten bei den Nachbarsmenschen Nahrung gestohlen hatten. Es heißt auch dass die Zwerge ihr Ausrottung zum Teil selbst zu verschulden haben. Wenn ein Zwergenkönig gestorben war, begannen viele Zwerge des betroffenen Volkes Selbstmord oder verfeindete Zwergenvölker vernichteten sich selbst.
Rezeption
In Märchen, Sagen und Bellertristik wurden Zerge in der Romanntik etwa Zeitgleich behandelt. Es gab aber auch Aufzeichnungen aus 1819 u. 1826 wo der der Zerg mehr als Hofzwerge beschrieben wird.
Fantasy
In einer bekannten Romanreihe wurden das Abbild der Zwergen aus den mittelalterlichen Traditionen und den Motiven der Heldenepik erschaffen.
In anderen Geschichten werden den Zwergen völlig neue Eigenschaften oder Vorstellungen gegeben. So glauben Sie dass ihre Häuplinge nach dem Tod neu geboren werden und sie sollen sich nicht mehr unsichtbar machen können. Schlachten und anschließende neu errichte Reiche scheinen nun von Wichtigkeit zu sein. Es werden auch ständige Reisen unternommen um ihr Reich zu vergrößern. Auch heißt es manchmal dass die Zergenvölker untereinander nicht immer befreundet sind.
In der Fantasy steht auch sehr im Vordergrund ihre Rüstung und Kleidung zur Schlacht. Mit Streitäxten und Kettenrüstungen sind ihre kämpferischen Fähigkeiten stark unterstrichen. Die modernen Auffassungen von Zwergen führen auch zu Zwergen als Vertreter mit Migrationshintergünden.
Gartenzwerge
Zum 18.Jahrhundert gab es erste künstliche Zwerge in Barockgärten zu betrachten. Sie stammten damals aus Sandstein oder Marmor. Diese Zwerge glichen den Hofzwergen sehr stark. Wenige Schlösser des damaligen Hochadels verfügen immer noch über die Zwergendarstellungen. Nach dem der Trend Zwerge in Schlossgärten aufzustellen sich in Europa verbreitete, gab es ab dem 18.Jahrhundert Anfertigungen aus Porzellan, welche mit Hand bemalt wurden. Diese speziellen Sonderanfertigung für den Adel wurden auf Wunsch auch aus Terrakotta erstellt.
Zum 19.Jahrhundert verlor sich diese Mode beim Adel und der künstliche Zwerg fanden wieder Beliebtheit beim Bürgertum in England. Ab 1872 ging es in Thüringen langsam los Gartenzwerge in größeren Mengen für den klein Bürger anfertigen zu lassen. Seit dieser Zeit bekam der Gartenzwerg mehr das Abbild als Arbeiter oder Gärtner.
In beiden Weltkriegen ging der Export der Gartenzwerge deutlich zurück. Der Grund dafür war, dass der Gartenzwerg als ein typisches deutsches Produkt angesehen wurde. Und keiner der deutsch verfeindeten Reiche wollte dieses Produkt seines Feindes haben. Aber auch bis Mitte 1980 war in Deutschland der Trend vom Gartenzwerg zurück gegangen da es als Kitsch angesehen wurde oder weil man als Besitzer solcher Produkte als kleinbürgerlicher Spießer belächelt wurde.
Nach der Auseinandersetzung mit typischen nationalen Symbolen und der deutschen Wiedervereinigung, kehrte das Interesse an Gartenzwergen wieder zurück. Besonders gefragt waren dann satirische und ironische Darstellungen. Es gab zu dem Zeitpunkt auch Anhänger welche die Zwerge wieder aus den Gärten "befreien" wollten. Sie nahmen die Zwerge aus den Vorgärten und setzten sie dort aus wo Zwerge heimisch sind, etwa in Wäldern oder Gebirgen. Wurde ein Gartenzwerg jedoch mit beleidigender Absicht aufgestellt so konnte der Geschädigte eine Entfernung beantragen. Eine sogenannte Befreiung kann als Diebstahl angesehen werden.
Neben dieser anderen Darstellungen von Zwergen fand auch gleichzeitig der klassische Gartenzwerg wieder zurück. Neben den glasierten und gebrannten Modellen findet man den Gartenzwerg heute auch in der günstigen Kunststoffdarstellung. Aber auch aus minderwertigen Materialien wie Gips oder Gießharz
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 24.05.2015
ISBN: 978-3-7368-9664-2
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