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Geschichten von Hops

Das silberne Ding

 

„Was für ein schöner Tag heute“, sagte Hops. Der Hase stand am Gartenzaun seines Hauses und sah sich um. Nun konnte langsam Herbst werden. Die Felder waren abgemäht und schon gepflügt. Roland, der kleine grüne Traktor und Kuno, sein Freund der Mähdrescher, hatten in den letzten Tagen fleißig gearbeitet. Sie fuhren immer am Haus von Hops vorbei, wenn sie nach Hause fuhren.

Hops sah auf die Straße und sah ein Blinken. Neugierig hoppelte er dahin und fand ein komisches Ding. Es glänzte. Als Hops es in die Pfote nahm, sah er, dass es innen ein Loch mit Rillen und außen sechs Ecken hatte.

Der Hase kratzte sich am Kopf. Wem mag das wohl gehören, dachte er. Er nahm das Ding in die Hand und ging zum Pferd.

Das Pferd wohnte gleich neben ihm. Da es ja so groß war, konnte es ja auch weiter sehen, dachte der Hase. Das Pferd war auch gerade im Garten beim Äpfelpflücken.

„Hallo Bruno“, sagte der Hase. Er wusste das das Pferd es liebte, mit seinem Namen angesprochen zu werden.

„Hallo. Wo willst du hin?“

„Ich habe hier so ein Ding gefunden. Weißt du, wem das gehört?“

Und der Hase zeigte das Ding dem Pferd.

Das überlegte nicht lange und sagte:

„Das habe ich noch nie gesehen. Gehe mal zur Gans. Die fliegt ja umher, und kann dir sicher sagen, was das ist.“

Also ging Hops zum Teich. Dort traf er auch Familie Gans, die es sich gerade im Sonnenstuhl bequem gemacht hatte, um die Sonne des Herbstes zu genießen.

„Hallo, wisst ihr, wem das gehört?“, fragte der Hase.

Die Mutter Gans öffnete die Augen.

„Nein, sowas habe ich noch nie gesehen. Vielleicht gehört es an die Erde. Das können wir von oben nicht sehen. Frage doch mal den Hund.“

Wieder ging der Hase los. Der Hund lebte bei den Schuppen, wo Kuno und Roland wohnten. Vielleicht konnte er endlich die beiden au der Nähe ansehen. Davon träumte er schon so lange.

Der Hase kam bei dem Haus von Familie Hund an, und sah, dass die Gartentür offen stand. Neugierig ging Hops hinein und durch den Garten. Plötzlich schoss etwas auf ihm zu, und Argo stand vor ihm. Er sah erst sehr grimmig aus, aber dann fing er an zu lächeln.

„Ach du bis es“, sagte der Hund, „Was machst du hier?“

„Deine Tür stand auf, und da bin ich hereingekommen. Ich suche jemanden, der das hier verloren hat.“

Dabei holte er das Ding aus der Tasche.

Der Hase sah, dass das Grinsen im Gesicht des Hundes noch größer wurde.

„Komm mit“, sagte der.

Ohne ein weiteres Wort verließ Argo seinen Garten und lief zu den Schuppen des Bauernhofes. Er öffnete eine große grüne Tür, und Hops trat ein.

Dort standen Roland und Kuno nebeneinander. Doch während Kuno schlief, war Roland noch wach. Hops meinte auch, ein leises Wimmern zu hören.

„Roland, ich hae hier jemanden, der was für dich hat“, sagte Argo zu dem Traktor.

Plötzlich schlug der kleine Traktor seine Augen auf, und sah erwartungsvoll den Hund an.

„Ja! Wer denn?“

Argo winkte Hops und der ging zu Roland.

„Ich habe das hier gefunden“, sagte der Hase und hielt das silberne Ding nach vorne.

„Juhu, das ist sie ja“, freute sich der kleine Traktor“, „Steck die Mutter auf das rechte Vorderrad“

Hops wusste nicht, was der Traktor meinte. Seine Mutter war zu Hause. Wo sollte er die hinstecken?

Doch Argo nahm ihm das kleine silberne Ding ab, und ging zu dem Rad von Roland. Dort drehte er es an.

„Das Ding nennt man Mutter. Es wird auf eine Schraube gedreht. Zusammen halten sie das Rad fest, damit Roland fahren kann“, sagte der Hund.

Hops sah das Rad an, und da sah er drei silberne Dinger, die auf gerillte Stangen geschraubt waren. Nur bei einer Stange fehlte das ding. Hops sah, wie Argo das Ding auf diese Stange schraubte.

„Oh wie schön“, freute sich der kleine Traktor,“ Nun bin ich wieder komplett.“

„ Was wünscht du dir dafür?“, wandte er sich an Hops.

„Oh, ich möchte mal mit dir mitfahren“, sagte der Hase.

„Schön. Dann bringe ich dich nach Hause“, sagte der kleine Traktor.

Sie verabschiedeten sich von Argo und fuhren los.

 

Der Doppelgänger

 

Hops der Hase sass in seinem Haus und trank einen Löwenzahntee. Der Wind pfiff um das Haus, es war wirklich kein Wetter, um rauszugehen.

Da hörte der Hase, dass jemand an die Tür klopfte.

Hops machte auf, und das Pferd stand vor der Tür.

„Ich warte schon seit einer Stunde auf dich. Wo bleibst du denn? “, sagte Bruno.

Hops sah, dass das Pferd zwei Körbe mit Äpfeln zu ihm gebracht hat.

„Was soll ich damit? Ich habe doch selbst Apfelbäume“

„Aber du warst doch gestern bei mir“, sagte das Pferd.

Doch Hops schüttelte den Kopf.

„Ich war gestern den ganzen Tag bei Argo.“

„Komisch“, sagte Bruno da, lud sich die Körbe wieder auf den Rücken und verschwand.

Hops ging in die Küche und trank seinen Tee aus.

Dann hoppelte er so schnell es ging zu Argo. Doch bevor er bei dem Hund angekommen war, hörte er ein lautes Rufen:

„Hops, komm mal her.“

Der Hase drehte sich um und sah Lotti. Die Henne stand auf der Straße und hatte neben sich einen Korb mit Eiern stehen.

„Wann willst du die denn endlich abholen?“, fragte sie Hops.

„Ich?“

„Ja, du. Du hast sie doch gestern bestellt.“

Hops runzelte die Stirn.

„Warte! Ich komme gleich wieder“, sagte er.

Kurz darauf war er bei Argo. Der saß in seinem Schaukelstuhl.

„Argo, du musst mir helfen“, sagte der Hause aufgeregt.

Der Hund sah den Hasen an:

„Was machst du denn hier? Ich denke du bist mit Jonas unterwegs.“

„Wo will ich denn mit Jonas hin?“, fragte der Hase.

Jonas war der kleine Lastkraftwaren. Er hatte ein rotes Fahrerhaus und eine große graue Ladefläche. Er wohnte im Nachbardorf, kam aber oft auf den Bauernhof.

„Du wolltest doch Kohlköpfe haben. Und Roland ist mit seinem Anhänger auch schon unterwegs. Er bringt dir Heu.“

Plötzlich schwieg der Hund.

„Du bist doch bei Jonas eingestiegen“, überlegte er, „und nun bist du hier. Das ist doch komisch.“

„Ja, das stimmt“, bestätigte der Hase. Vielleicht meinten die anderen ihn gar nicht. Was wäre, wenn … -er konnte das gar nicht zu Ende denken- … es ihn noch einmal geben würde.

„Was wäre, wenn ich einen Doppelgänger hätte?“, fragte er den Hund.

„Wie soll das denn gehen?“, fragte der Hund, „Komm wir gehen Kuno fragen.“

Kuno, der kleine bleue Mähdrescher stand im Schuppen. Nach all der Arbeit im Sommer und Herbst konnte er nun Pause machen. Er brauchte nicht mehr draußen umherfahren, doch in seiner Halle war ihm auch manchmal langweilig. Deshalb freute er sich immer, wenn Besuch kam. Besonders wenn er allein war, weil Roland unterwegs war.

„Ah, ich bekomme Besuch“, rief er auch erfreut, als Argo und Hops in die Halle kamen.

„Hallo Kuno“, begann Hops, „ irgendwas ist komisch. Bruno, rigt mir Äpfel, die ich bestellt haben soll. Aer ich habe doch selbst Apfelbäume. Lotti wollte mir einen Korb Eier geben. Und argo hat gesagt, dass ich bei Jonas eingestiegen bin. Dabei bin ich doch hier. Ich habe eine komische Vermutung. Kann es sein, dass es mich doppelt gibt?“

Doch der Mähdrescher lachte nicht. Stattdessen sah der den Hasen nachdenklich an.

„Ich denke, da müsst ihr beide mal im Walddorf nachfragen“, sagte der Mähdrescher schließlich.

„Ja, das ist eine schöne Idee“, sagte Argo. Freudig wedelte er mit der Rute.

„ich weiß wo das ist. Komm mit, Hops“

Und gemeinsam verließen die beiden die Halle.

Hops war etwas mulmig zumute. Er war noch nie in dem Wald neben dem Dorf, weil er sich da fürchtete. Die großen Bäume waren unheimlich und drinnen war es auch ziemlich dunkel. Doch nun hatte er ja Argo bei sich, und da brauchte er ja keine Angst zu haben. Sie kamen an einem Sandweg. Tiefe Spuren verrieten ihnen, dass hier Roland und Jonas lang gefahren waren. Nun gingen sie tiefer in den Wald, und plötzlich blieb Argo stehen, und versteckte sich hinter einem Baum. Er legte die Pfote an das Maul, damit Hops still sein solle. Dann winkte er ihm.

Als Hops bei ihm war, glaubte er seinen Augen nicht trauen zu können.

Vor sich sahen sie einen Hügel am Wegrand und darin befanden sich eine runde Tür und ein rundes Fenster. Nun war die Tür auf. Jonas stand davor, und wurde abgeladen.

„Da ist er, mein Doppelgänger“, flüsterte Hops.

Und da lief wirklich ein Tier zwischen dem Lastauto und der Höhle umher, das auch lange Ohren hatte und einen kleinen Stummelschwanz.

„Aber er hat ja viel kürzere Beine als du“, stellte Argo fest. Also doch kein Doppelgänger, dachte Hops erleichtert. Aber war war das dann?

Plötzlich hupte es hinter ihnen.

„Hallo, ihr beiden. Was macht ihr denn hier?“

Sie sahen sich um und Roland stand vor ihnen.

Hops sah auf das viele Stroh auf seinen Anhänger.

„Wo willst du denn damit hin?“, fragte er.

„Das ist für Puschel und seine Familie. Kommt mit, ihr müsst sie unbedingt kennenlernen“.

„Hallo Puschel“, sagte Roland, „ das sind meine Freunde Hops, der Hase und Argo, der Hund“.

Puschel drehte sich um und ging zu ihnen.

„Hallo, ich bin Puschel.“

„Ich bin ein Kaninchen“, sagte er stolz, „Ich wohne jetzt mit meiner Familie hier. Unsere alte Höhle war zu klein, und da hat uns Roland eingeladen hier zu wohnen.“

D hörten sie eine Frauenstimme, die zum Essen rief.

„Oh, es gibt Essen“, sagte Puschel, „Ihr seid natürlich alle eingeladen. Da könnt ihr auch meine Frau und meine sieben süßen Kinder kennenlernen.“

Nun wusste Hops endlich, wer all die vielen Dinge brauchte, und er hatte neuen Freunde gefunden.

 

Der Drachen

 

Hops hatte einen Drachen gebaut und ging nun mit Bruno auf das Feld, um ihn steigen zu lassen. Bruno lief los, und dann stieg der Drachen nach oben. Hops nahm die Schnur und schaute zu seinem Drachen. Wie schön stand der am Himmel, dachte er.

Plötzlich machte der Wind eine Pause und der Drachen trudelte nach unten. Das Pferd und der Hase zogen an der Schnur, denn unter dem Drachen standen Bäume. Doch sie hatten nicht schnell genug gezogen und der Drache verfing sich in den Ästen.

Hops sah nach oben. Wie sollte er den Drachen da wieder runterbekommen?

„Man müsste klettern können“, dachte Hops.

„Bruno, kannst du klettern“, fragte Hops.

Das Perde schüttelte den Kopf.

„Nein, das kann ich nicht. Wir sollten mal Argo fragen.“

Die beiden gingen nun zum Hund und fragten den.

„Nein, klenttern kann ich auch nicht. Aber die Gänse können euch vielleicht helfen. Die können doch fliegen.“

Gemeinsam gingen sie nun die Dorfstraße entlang zum Teich. Doch da war niemand.

„Dann gehen wir eben zum Huhn“, sagte Bruno, „Das hat doch auch federn. Dann kann es doch auch fliegen.“

Nun gingen die beiden zum Hühnerhaus. Als sie Lotti fragte, lachte die:

„Ich bin eine Henne. Ich kann nicht so hoch fliegen. Da kann ich euch nicht helfen. Da kann euch nur Schnurri helfen.“

Also gingen der Hase und das Pferd zur Katze. Doch als sie klopften, öffnete keiner die Tür. Bruno klopfte noch einmal, und Hops ging zu einem Fenster und sah hinein.

Da sah er Schnurri liegen, die gerade ein Mittagsschläfchen machte. Nun klopfte auch der Hase ans Fenster.

Da sah er, dass Schnurri die Augen öffnete, sich reckte und streckte, und zu ihm kam. Sie öffnete das Fenster, und sagte:
„ Was macht ihr für einen Lärm. Ich war gerade so schön eingeschlafen.“

„Mein Drachen hat sich oben im Baum verfangen, und da wollten wir die Gänse um Hilfe bitten, aber die sind nicht da. Und Lotti meinte, sie kann nicht so hoch fliegen.“

„Ja, ist schon gut. Wer ist da an der Tür? Wenn der so weitermacht, ist die bald kaputt. Du hättest auch gleich zu mir kommen können. Warte, einen Moment.“

Schnurri schloss das Fenster und Hops ging zu Bruno. Der hörte auf, gegen die Tür zu treten. Dann erzählte Hops dem Pferd, dass er mit Schnurri gesprochen hatte, und die beiden Freunde warteten auf die Katze.

Hops war bei Schnurri immer etwas vorsichtig. Wenn sie ihn streichelte, hatte sie ganz weiche Pfoten. Aber er hatte auch schon gesehen, dass sie auch scharfe Krallen ausstrecken konnte.

Zusammen mit Schnurri gingen sie zurück zu Wiese.

Da zeigte der Hase auf den Drachen im Baum.

Die Katze ging zu dem Baum, und Hops sah, dass sie sich mit ihren schargfen Krallen an der Rinde festhielt. So konnte sie an dem glatten Stamm bis in die Krone klettern. Oben angekommen, zog sie den Drachen aus den Zweigen, und kletterte wieder herunter.

Nun konnten sie alle drei den Drachen steigen lassen.

 

Der Sturm

 

Es war inzwischen Winter, und draußen lag alles voll Schnee.

Da hörte Hops, das es hupte. Der Hase ging zum Fenster, und sah Roland vor der Tür stehen.

„Die Straße ist zugeschneit. Puschel hat Schals und Mützen für die Kleinen bei Tante Schaf bestellt. Aber ich komme nicht dahin, und Jonas auch nicht. Könnt ihr die nicht holen? Ihr habt ja Beine.“

Hops kratzte sich.

„Ist gut. Wir holen die Sachen.“, sagte er zu dem kleinen Traktor.

Er ging zu seinem Schrank, band seinen Schal um und setzte seine Pudelmütze auf. Diese Sachen hatte natürlich auch Tante Schaf gestrickt.

Dann ging er zu Bruno. Auch das Pferd war gleich bereit mitzukommen.

„Aber wie finden wir den Weg?“, fragte es.

„Argo wird ihn finden“, meinte Hops.

Auch Argo war bereit, mit zugehen.

Zu dritt machten sie sich auf den Weg.

Sie mussten über hohe Schneeberge klettern und der Frost biss eisig in die Nasen. Doch endlich waren sie beim Nachbardorf angekommen.

Zuerst nahm Hops seine Freunde mit zu seiner Familie, wo sie sich bei einem Löwenzahntee aufwärmten.

Dann gingen sie zu Frau Schaf. Die saß in ihrem Lehnstuhl und strickte. Hops hatte noch nie gesehen, dass sie etwas anderes machte. Die Wolle trug sie ja am Körper, und die gesamte Wohnung war voll gestrickter Socken, Schals, Mützen, Pullover und allen möglichen Wolldingen.

„Hallo“, sagte Hops, als sie eintraten.

„Hallo, du bis ja der kleine Hops“, begrüßte ihn das Schaf.

„Ja, wir wollen die Sachen für die Kaninchen holen.“, antwortete er.

„Das ist schön“, erwiderte das Schaf, „ Hier dieser Stapel ist es. Und nun geht. Es soll ein Sturm kommen.“

Die Freunde gingen nun in ihr Dorf zurück. Und gerade als im Wald angekommen waren, begann ein fürchterliches Schneetreiben. Sie konnten die Hand nicht vor Augen sehen, so viel Schnee war in der Luft. Da hörte Hops ein Gackern.

„Lotti ruft uns“, rief Argo begeistert, der das Gackern auch gehört hatte. Nun liefen sie immer dem Gehör nach. Lotti gackerte immer wieder, und so konnten sie zügig weiterkommen. Da ließ der Sturm langsam nach, und sie kamen schneller voran. Argo lief voraus, dann kam Bruno und zum Schluß lief Hops.

Plötzlich verschwand Bruno, und schrie

“Argo!“

Da wo eben noch das Pferd war, war plötzlich nichts. Hops ging zu der Stelle, und sah, dass Bruno eingebrochen war.

„Wir müssen ihn rausziehen“, meinte Argo, der auch gleich hingelaufen kam.

Hops überlegte. Was sollten sie jetzt nur machen? Sie beide konnten ja das große Pferd nicht rausziehen.

Da hörte er Rufe

“Huhu. Wie kommen.“

Der Hase sah Schnurri durch den Schnee stapfen. Dahinter kamen Puschel mit seiner Frau und zum Schluss noch Familie Gans. Lotti flatterte immer von einem Ast zum andere, weil sie im Schnee steckengeblieben wäre.

„Wo kommt ihr denn her?“, fragte Hops, als sie bei ihnen waren.

„Als der Sturm sich gelegt hat, ist Schnurri auf einen Baum geklettert, um zu sehen, ob euch was passiert ist.“, erzählte das Kaninchen, „Zuerst hat sie euch gesehen, doch dann war das Pferd plötzlich nicht mehr da. Dann hat sie laut um Hilfe geschrien. Daraufhin ist Familie Gans zu uns gekommen, weil sie nachsehen wollten, was der Lärm bedeutete. Nun sind wir alle hier, um Bruno rauszuziehen.“

Nun kletterte Schnurri zu Bruno in das Loch und band ein Seil um das Pferd, das die Gänse mitgebracht hatten. Dann kletterte er wieder heraus, und alle Tiere, die Gänse, die Kaninchen, der Hund, die Katze, der Hase und das Huhn zogen gemeinsam an dem Seil, um Bruno wieder herauszubekommen. Sie mussten mehrmals ziehen, bis Bruno endlich aus seinem Loch heraus war.

Als er dort stand, war er zwar gerettet, aber auch ganz feucht.

„Du wirst dich erkälten“, meine Argo.

„Ihr werdet euch alle erkälten“, meinte der Ganter, „ Lotti und uns schützt ja das Federkleid bei Frost. Aber euch?“

„Kein Problem“, erwiderte die Gans,„Ihr geht jetzt zu Puschels und wir, mein Lieber, fliegen zu den Häusern und holen warme trockene Kleidung für alle.“

Daraufhin flogen die beiden Gänse los, und die anderen gingen zu der Höhle von Puschel. Lotti durfte auf dem Rücken von Bruno reiten. Das war für beide gut. Die Henne brauchte nicht umher flattern und sie wärmte das Pferd, damit Bruno keine Erkältung bekam.

Glücklicherweise hatte das Schaf alles so eingepackt, dass es noch schön trocken blieb, und so konnten die kleinen Kaninchen gleich die warmen Wollsachen ausprobieren. Die anderen Tiere saßen in der Höhle der Kaninchen und tranken heißen Tee.

Etwas später hupte es draußen.

Roland stand mit dem Anhänger vor der Tür.

„Die Gänse haben mir gerade erzählt, dass ihr bei dem Sturm unterwegs wart. Zum Dank dafür fahre ich euch alle nach Hause, wenn ihr euch warm angezogen und euren Tee ausgetrunken habt.“

Kaum hatte er geendet, als auch Kuno ankam.

„Die Straße ist wieder frei“, sagte der Mähdrescher, „Heute bin ich mal ein Schneepflug und beseitige den Schnee von der Straße“

Inzwischen war es schon spät, und die Dorfbewohner verabschiedeten sich von den Kaninchen.

Hops ging in sein Haus, und ging schlafen. Die Aufregung hatte ihn doch sehr müde gemacht.

Er dachte an sein bestandenes Abenteuer.

„Das ganze Dorf hat mit geholfen. Alle waren da“, sagte er zu sich, als er das Licht ausmachte. Dann kuschelte er sich in sein Bett und schlief.

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 09.08.2014

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