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titan herbst

der von sommerlichtspielen gepflückte glücksklee haucht dir ein unbekanntes schwarzes perlencollier auf die ausgetrockneten grasterrassen hin, das gedicht des vergangenen sommers sozusagen, als höriger zeuge lästerst du damit deine längst überfällige blaue sommerlaue zum dorf hinaus- rufend dem bergfried winter. unmerklich hinter dir im durchsichtigen nebelkleid die im sommer vergessene frühjahrsmüdigkeit. krachend fallen kastanien vor die grosse füsse und sprengen ungehemmt ihren wertlos gewordenen stachelpanzer, wetten mit warmem südwind durch überbelichtete bunte laubwälder um die gunst augelassener kinderträume. freche wespen schwärmen an sprudelnden quellbächen und du hoffst was längst deine süss gereiften früchte im letzten restzweifel dir ins zweikammerherz schrieben- die zeit pocht nachts durch deine schläfen, titan herbst und fordert den erlesenen schweren wein vom hain, um einen letzten flirrenden sommervogel mit list zu zähmen

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Tag der Veröffentlichung: 08.10.2009

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