„Hättest du Lust auf eine Reise?“ Die Großmutter lächelt ihre Enkeltochter an. Julia wundert sich. „Jetzt, bei dem schlechten Wetter? Es regnet doch!“
„Das Wetter kann uns überhaupt nichts anhaben, denn es ist eine besondere Reise. Eine, die kein Fahrzeug braucht, sondern nur die Kraft unserer Vorstellung.“
Julia ist neugierig: „Wohin soll es denn gehen?“
„Tausende Kilometer weg von hier – in ein weites Land und in ein Leben, das ganz anders ist, als du es gewohnt bist.“
„Ah, ich weiß schon – wir besuchen Russland, wo du, Oma, geboren bist. Stimmts?“, lacht die Zehnjährige auf. „Das ist bestimmt spannend.“
„Dann machen wir uns auch gleich auf den Weg in das kleine Dorf in Westsibirien. Wir haben heute den 13. Februar; anders als hier, ist dort zu dieser Zeit noch sehr kalt.“
„Dreißig Grad etwa?“ Julia fröstelt.
„Ja, könnte sein. Und es stürmt oft im Februar, aber das macht der kleinen Rosa nichts aus, sie mag sogar den Schneesturm, wenn der Wind pfeifend den Schnee herumwirbelt und ihr ins Gesicht wirft. Dann lacht sie nur und fühlt sich selbst so lebendig und stark wie der Wind.“
„Wie jetzt, du magst doch den Winter gar nicht. Hast du selbst gesagt!“
„Jetzt nicht, aber als Kind nimmt man die Welt eben anders wahr und empfindet etwas anders als ein erwachsener Mensch. Als ich noch klein war, hatte ich viel Spaß im Winter, allerdings war er so lang, dass ich irgendwann doch keine Lust mehr auf Schlittenfahren und Schneeballschlachten hatte. Stell dir vor – vom November an bis in den März hinein nur Schnee, Schnee, Schnee. Auf der Straße, in der unser Haus stand, wuchsen so schnell Schneeberge in die Höhe, dass bald kein Fahrzeug mehr durchkam. Die Berge blieben bis zum Frühling.“
„Kennst du Walenki?“, fragt die Großmutter unvermittelt.
„Nein. Was ist denn das?“
„Das sind Filzstiefel und die trugen alle im Winter meiner Zeit. Wenn es anfing zu tauen, gab es obendrauf noch Galoschen. Dicke Mäntel, warme Schals und Mützen waren ein Muss. Aber ich bekam als Kind nie eine Mütze, egal, wie sehr ich sie mir gewünscht habe. Meine Mutter wickelte mir immer ein Wolltuch um den Kopf.“
„Das würde ich gern sehen, Oma – wie du ausgeschaut hast, in Filzstiefeln und mit Kopftuch!“ Julia lacht.
„Wir können ja im Internet recherchieren, da finden wir bestimmt heraus, wie ein sibirisches Mädchen in Winterkleidung früher aussah.“
„Jaa! Das machen wir!“ Julia ist begeistert. „Aber noch bleiben wir in deinem Dorf, Oma, in der Zeit, als du noch ein Kind warst.“
Oma schmunzelt. „Da gab es bei uns noch kein Fernseher, kein Telefon, und von Computern, iPads und vom Internet konnten wir nicht einmal träumen, denn die waren noch gar nicht erfunden. In den Häusern gab es keine Wasserleitungen, auch keine Badezimmer, dafür aber für alle Dorfbewohner eine Gemeinschafts-Banja – ein Badehaus, das jeden Samstag geöffnet wurde. So bescheiden lebten wir“. Die Großmutter seufzt. Dann fährt sie fort: „Gehen wir noch einmal zurück zum Winter, zum Winter, der endlich vorbei war. Ende Februar – Anfang März begannen die Schneemassen langsam zu schmelzen und darunter bildeten sich Bäche und Ströme aus Tauwasser, die sich den Weg ins Freie suchten. Ab einem gewissen Zeitpunkt wurde es gefährlich, die Schneehügel zu erklimmen und Schlitten zu fahren – man konnte leicht einbrechen und kam dann ohne Hilfe nicht mehr heraus. Davor, im Schnee gefangen oder darunter begraben zu werden, hatte ich große Angst. Und doch bin ich einmal stecken geblieben, wenn auch nicht im Schnee. Willst du die Geschichte hören, Julia?“
Die Augen der Zehnjährigen leuchten auf. „Ja, erzähl!“
„Da muss ich allerdings etwas weiter ausholen“, sagt Oma und fragt gleich darauf: „Was sammelst du eigentlich gern?“
„Nichts“, zuckt Julia mit den Schultern. „Früher hatte ich Überraschungseier-Figuren gesammelt, die hab‘ ich aber alle verschenkt“.
„Tja, Überraschungseier – völlig undenkbar damals in Russland. Denn wie ich schon sagte, wir kannten als Kinder auch so etwas wie Handys oder Konsolenspiele nicht, also beschäftigten wir uns mit Dingen, die uns nicht weniger Freude bereiteten. Ich besaß als Kind kaum Spielsachen. Du hast doch das alte Foto gesehen, auf dem die kleine Rosa einen Puppenkopf in den Händen hält? Das war meine einzige Puppe.“
„Ja, hab‘ ich gesehen; du schaust da so traurig in die Kamera …“
„Ich glaube, ich wollte nicht fotografiert werden, aber vielleicht hat mich auch etwas anderes zum Weinen gebracht.“ Oma wird nachdenklich. Dann schüttelt sie den Kopf, murmelt: „Es ist schon so lange her“ und erzählt weiter: „Ich spielte viel draußen, ebenso wie die anderen Kinder – auf der Straße, im Hof, im Sand, im Wald. Und wie die anderen war ich eine enthusiastische Sammlerin. Die Jungs interessierten sich mehr für allerlei Metallkleinkram, Briefmarken und Streichholzbildchen, die Mädchen, darunter auch ich, sammelten leidenschaftlich gern Fantiki, ausgeschnittene Briefcouvert-Bilder und – Scherben.“
„Was ist Fantiki und wieso Scherben?“ Verwundert unterbricht Julia Omas Erzählung.
„Fantiki ist das russische Wort für Bonbon- und Konfektpapierchen und Scherben …“, Oma lacht. „Scherben sind eben Scherben. Wenn du einen Teller oder eine Tasse fallen lässt, dann hast du sie auch schon – die Scherben. Ein schöner bunter Teller wird auf diese Weise schnell zu schönen, bunten Scherben. Nicht, dass ich extra Geschirr kaputt gemacht hatte – so etwas hätte ich mir nie erlaubt; ich suchte draußen nach diesen Schätzen. Das Interessante an den Scherben waren das Muster, die Farbe, aber auch manchmal – bei den vollkommen weißen Teilen – die außergewöhnliche Form.
Was war das aufregend, wenn ich ein Stück mit hübsch geschwungenen Fragmenten eines Blumenornaments fand! Wie mag wohl das Gefäß, zu dem es einmal gehörte, im Ganzen ausgesehen haben? … Oder ich entdeckte eine Scherbe mit vollständig erhaltener exotischer Blume, oder eine mit halber menschlicher Figur, so seltsam, so fremd – das heil gebliebene Auge glich einem Schlitz, die Kleidung … wo trägt man denn so etwas, wunderte ich mich. Ich überlege dann immer, wer im Dorf einen solchen Teller oder eine derartige Tasse besessen haben könnte und kam zu dem Schluss, dass die Scherbe unmöglich aus unserem Dorf stammen konnte. Aber woher dann? Und schon war meine Fantasie in Gang gesetzt …
Ich wusste, dass man die wertvollsten Scherben auf dem Kartoffel- und Gemüsefeld hinter unserem Haus fand. Wie ich zu dieser Überzeugung kam? Ich denke, es lag daran, dass ich beim Unkrautharcken oder während der Kartoffelernte gelegentlich einige Scherben entdeckt hatte. Oder es war die Idee, dass Scherben auch vom Himmel fallen können – als Teile des Tellers eines Außerirdischen. Wer weiß schon, was sich ein Kinderhirn zusammenreimt?“ Oma lacht. „Nun aber zu dem besagten Tag, der mir sehr gut in Erinnerung geblieben ist. Es war im Frühling 1961 und ich war sechs Jahre alt.
Auf dem Kartoffelacker verschwand der Schnee immer am schnellsten, weil er ja nicht so fest getrampelt war. Darauf wartete ich schon sehnsüchtig, um mit meinen Feldforschungen loszulegen. Ja, ich hatte meine Bedenken – das gebe ich zu – aber die Erde sah so schwarz, so trocken, so verlockend aus. Kein Fleckchen Schnee mehr, keine Wasserpfützen. Ich wagte es, über den Boden zu laufen, und anfangs ging auch alles gut – fast bis zur Mitte des Feldes. Dann spürte ich plötzlich, wie meine Beine durch das anhaftende Erdreich immer schwerer wurden, und ehe ich mich versah, steckte ich fest. Ich erstarrte vor Schreck, denn der Boden unter meinen Füßen gab mehr und mehr nach. Ich versuchte, ein Bein aus der Erde herauszuziehen. Es gelang mir, allerdings ohne den Gummistiefel – der wollte nicht mit. Was sollte ich tun? Ich sah mich um – kein Mensch zu sehen. Ich war allein! Mitten im Morast! Mich überkam die nackte Panik. Die Vorstellung, in der aufgeweichten Erde zu versinken, war grauenhaft. Ich steckte mein Bein zurück in den Stiefel … und fing an zu schreien. Ich vermute, dass man mich im ganzen Dorf gehört hatte. Jedenfalls schoss mein Vater um die Hausecke und der Schreck stand ihm ins Gesicht geschrieben …
Ich war so froh, gerettet worden zu sein, dass ich sogar mit dem kräftigen Klaps auf den Hintern einverstanden war, eigentlich war es nicht nur einer. Aber ich wusste ja, dass es meine eigene Dummheit und mein Ungehorsam waren, denen ich die Strafe verdankte – Vater hat mich schon immer davor gewarnt, auf dem durchweichten Erdboden umherzuwandern.
Als er und ich uns von den Strapazen dieses Tages etwas erholt hatten, fand ich mich, in die Decke eingekuschelt, im Elternbett wieder, und mein Vater erzählte mir ein Märchen. Ich glaube mich noch erinnern zu können, dass es „Rotkäppchen“ war. Aber vielleicht war es auch „Der Wolf und die sieben Geißlein“. Möglicherweise sogar beides.“
Julia atmet auf. „Puh, das war aber ganz schön gruselig, Oma. Gut, dass dein Papa dich gehört und befreit hat. Hast du denn wenigstens ein paar Scherben gefunden?“
Oma denkt ein wenig nach, ehe sie lacht. „Das kann ich dir nicht sagen. Neben einem so großen Schock, wie der Vorstellung, im Boden zu versinken, hatte ein kleines Scherbenstückchen keine Chance, im Gedächtnis hängenzubleiben.“
„Schade, dass du deine Scherben-Sammlung nicht mehr besitzt. Die hätte ich jetzt gern gesehen.“
„Das glaube ich dir.“ Oma lacht wieder.
„Und wie war es im Sommer in Sibirien?“, will Julia wissen.
„Oh, der Sommer war noch abenteuerlicher als der Winter. Da war ich, wie man sich denken kann, mehr draußen als drinnen im Haus, besonders wenn wir schulfrei hatten. Du musst wissen, die Sommerferien in Russland dauern immer von Juni bis Ende August, also drei Monate. Obwohl ich gern die Schule besuchte, freute ich mich genauso sehr, wenn das Schuljahr zu Ende war. Das heißt aber nicht, dass ich keine Pflichten hatte. Im Dorf mussten die Kinder, sobald sie dazu in der Lage waren, den Erwachsenen helfen. Vielleicht kannst du dir vorstellen, was das für Arbeiten waren?“ Oma sieht ihre Enkelin fragend an.
„Ich denke, du musstest im Garten helfen“, überlegt Julia.
„Ja, das auf jeden Fall, aber es gab auch genug andere Arbeiten, zum Beispiel, Wasser von der Wasserstelle holen, Wäsche aufhängen. Oder – als ich schon älter wurde und größere Hände hatte – die Kuh melken und die Milch durch einen Separator laufen lassen. Auf diese Weiße wurde sie in Sahne und Molke getrennt. Meine Aufgabe war dann oft, einen Teil der schon sauer gewordenen Sahne – den Schmand also – in einem speziellen Fass zur Butter zu schlagen. Das war überaus mühsam. Nicht zu vergessen die Hausarbeiten – putzen, Fußboden wischen, Geschirr spülen.“
„Oh, das war viel, was du alles zu tun hattest!“ Julia schaut ihre Großmutter mitfühlend an.
„So schlimm auch wieder nicht“, beruhigt Oma. „Ich hatte doch Geschwister, die ebenfalls an den Arbeiten beteiligt waren. Es blieb noch ausreichend Zeit zum Spielen und Spaß haben, um im Wald Pilze und Erdbeeren zu sammeln, zum Baden.“
„Wo hast du denn gebadet, hattet ihr ein Schwimmbad oder lag das Dorf an einem Fluss?“
„Nichts dergleichen. Aber es gab einen Baggersee, den die Bewohner Kotlowan nannten. Ziemlich groß und tief, war er einer der größten Vergnügungsplätze für die Dorfkinder. Im Winter gefror das Wasser und bildete eine dicke Eisschicht; darauf konnte man wunderbar Schlittschuh laufen oder Hockey spielen.
Wir verbrachten auch gern die Zeit im Wald – auf der Suche nach Erdbeeren und Pilzen. Die Walderdbeeren sind ja viel kleiner als die, die im Garten gezüchtet werden, schmecken dafür aber umso besser.“
„Ich gehe auch manchmal mit Mama und Papa in den Wald Pilze sammeln. Und ich habe auch schon Waldbeeren probiert – die sind wirklich lecker“, sagt Julia und will wissen: „Hattet ihr auch einen Garten mit Obst und so?“
„Ja, jede Familie im Dorf besaß ein eigenes Haus und anliegend einen kleinen Obstgarten – mit Himbeer-, Stachelbeer- oder Johannisbeersträuchern und Apfelbäumen. Auch die sibirischen Äpfel sind kleiner als die normalen. Die kleinsten sind vielleicht vergleichbar mit einer Kirsche, die größten mit einer Aprikose und jede Sorte hat ihren eigenen Geschmack. Im Dorf gab es noch einen großen Gemeinschaftsobstgarten, in den man allerdings nicht so ohne Weiteres hineinkam, weil er bewacht wurde. Trotzdem war es ein besonderes Abenteuer für die Dorfkinder, sich in den bewachten Obstgarten zu wagen, denn da schmeckte das Obst am besten. Ist doch klar, wenn man an den Ausdruck ‚verbotene Früchte‘ denkt.“ Die Großmutter zwinkert ihrer Enkeltochter zu.
„Oh nein!“ Julia macht ein ungläubiges Gesicht, obwohl sie schon ahnt, was kommt, und ruft lachend aus: „Du hast geklaut! Echt jetzt?“
„Ganz echt. Möchtest du diese Geschichte hören?“
„Klar doch! Dann kann ich sie auch meinem Papa erzählen, damit er weiß, was seine Mama früher alles angestellt hast.“ Julia bricht in Gelächter aus.
Die Großmutter senkt den Kopf und seufzt gespielt beschämend.
„Na gut. Also, es war ein schöner sonniger Herbsttag und ich sechs Jahre alt. Mit wem ich auf dem Streifzug durch den großen Garten unterwegs war, kann ich nicht genau sagen: vermutlich mit der damals achtjährigen Mascha. Jedenfalls hatten wir unsere Unterhosen mit Äpfeln gefüllt.“
Julia schaut ihre Oma verdattert an. „Hä?“
Die Großmutter kichert. „Oh, das muss ich dir wohl erklären. Es war nämlich so: In den Sommerkleidchen der kleinen Mädchen befanden sich meist keine Taschen, ihre Schlüpfer hatten dafür längere Hosenbeine mit Gummizug am Rand. Ja, richtig – darin ließ sich wunderbar so einiges verstauen – nicht nur Äpfel.“
Julia schüttelt immer noch ungläubig den Kopf, sagt jedoch nichts, und Oma fährt fort: „Wir waren mit unserer Beute sehr zufrieden und befanden uns schon auf dem Rückweg, als ein ungewöhnlicher Apfelbaum meine Aufmerksamkeit erregte. Er war viel niedriger und auch breiter als die anderen, seine Äste – leider ohne Äpfel, wie ich sofort sah – hingen bis zum mit Gras bewachsenen Boden herunter. Obwohl wir uns beeilen mussten, konnte ich meiner Neugier nicht widerstehen: Ich schob die Äste beiseite und kroch unter den Baum, weil ich hoffte, darunter vielleicht doch noch ein paar Fallfrüchte zu finden. Und tatsächlich, da lag er – ein Apfel! Ja, kein Äpfelchen, sondern ein richtiger Apfel, fast so groß, wie einer von diesen, die es manchmal im Dorfladen zu kaufen gab. Meine Augen wurden vor lauter Freude und Staunen wahrscheinlich ebenso groß wie der Apfel. Ich schnappte ihn mir, erhob mich … und da hörte ich auch schon das wütende Geschrei des Wächters, der gerade seine Runde drehte, und die Geräusche seiner großen Rassel, die er zur Abschreckung der gierigen Vögel und der Diebe benutzte.
Mascha und ich rannten los, hinaus aus dem Obstgarten und über den Graben hinweg, der ihn von allen Seiten umschloss. Obwohl er nicht besonders tief war und zum Glück trocken, stellte er doch ein gewisses Hindernis für ein Kind dar, und – wie konnte es anders sein? – ich stolperte und stürzte kopfüber in die Senke. Mir wurde schwarz vor Augen. Meine Begleiterin schrie panisch: „Schnell, schnell!“ Sie ließ mich nicht im Stich, reichte mir ihre Hand, zog mich empor und wir setzten unsere Flucht fort …“
Oma macht eine Pause und Julia blickt sie erwartungsvoll an.
Die Großmutter kann die unausgesprochene Frage in den Augen des Mädchens lesen und versichert: „Nein, der Wächter hat uns nicht eingeholt, aber ich nahm ihm die Sache ziemlich übel, vor allem, weil er mein Stiefgroßvater war. Er hätte seine Enkeltochter nicht so jagen dürfen. Das Schlimmste jedoch war – ich verlor im Graben den schönen, großen und den bestimmt leckersten Apfel der Welt und dem trauerte die kleine Rosa besonders lange nach.“
„Ach, Oma, du hattest als Kind eine Menge Pech – bist fast im Boden versunken und hast einen Riesen-Apfel verloren.“
„Ja, aber das Schöne ist doch – ich habe diese Erlebnisse in guter Erinnerung behalten, und nun kann ich auch dir davon erzählen.“
„Das stimmt. Hast du noch mehr solcher Geschichten im Kopf?“
Die Großmutter schmunzelt. „Da wird sich bestimmt noch etwas aus den Tiefen der Zeit herauszaubern lassen, aber darüber reden wir nächstes Mal. Du wirst sicher gleich abgeholt.“
Wie aufs Stichwort klingelt es an der Tür.
„Ich mache auf! Das ist Papa!“ Julia läuft in den Flur und ist ganz aufgeregt. In Gedanken legt sie schon zurecht, was sie alles ihren Eltern erzählen wird – über Sibirien, über die so unglaublich alten Zeiten und vor allem über die kleine Rosa.
Texte: Rosa Ananitschev
Cover: Bild von Uschi Dugulin auf Pixabay
Tag der Veröffentlichung: 12.08.2023
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