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Die Sprache des Aggressors

Ein seltsames Gefühl kommt in mir auf, wenn ich meine Texte aus dem Deutschen ins Russische übersetze, wenn ich daran feile, um sie besser, aussagekräftiger zu machen. Ich empfinde dabei einen Hauch von Widerwillen, sogar so etwas wie … Schuld? Scham? … Es ist irrational – die Sprache kann nichts dafür, dass ein Staat, zu dem sie gehört, andere Länder überfällt und Kriegsverbrechen begeht. Bedauerlich, aber nachvollziehbar, dass Russisch zur Zeit von vielen verpönt wird. Für die einen ist sie die Sprache des Aggressors und des Feindes. Die anderen halten sie gar für geringwertig und verachten sie.

Doch die russische Sprache ist es wert, studiert, benutzt und beachtet zu werden. Mit dieser Sprache bin ich aufgewachsen, habe sie schon in der Grundschule schätzen und lieben gelernt. In dieser Sprache schrieb ich meine Aufsätze, von denen die Lehrer so begeistert waren. Ich „verschlang“ unzählige Bücher, las Werke der großen russischen Schriftsteller und Weltklassiker, aber auch Science-Fiction-Romane, die meine Fantasie beflügelten. Ich genoss die Lyrik meines Lieblingsdichters Michail Lermontow ebenso wie später Stephen Kings Horrorgeschichten.

Auch wenn ich seit Jahren kein Russisch mehr im Alltag spreche, so macht es mir immer noch Spaß, in dieser Sprache zu lesen und zu schreiben. Dabei wird mir erst richtig bewusst, wie gehaltvoll sie ist, wenn man sie kreativ einsetzt. Leider kann ein großer Teil der Russen mit ihrer eigenen Sprache nicht umgehen. In den russischsprachigen Foren fällt mir das besonders ins Auge. Fast jeder Satz wird von den Usern falsch geschrieben, die Beiträge strotzen nur so vor unfassbaren Schreibfehlern und sind zusätzlich mit hässlichen Schimpfwörtern verunreinigt. Aber wundert mich das? … Nein. Am Rande bemerkt – die Russlanddeutschen, mit denen ich Internet-Freundschaften pflege, schreiben überwiegend korrekt. Das fühlt sich gut an!

Hier findet ihr alle meine Übersetzungen. Viel ist es nicht, aber ich arbeite daran.

 

Herzlich willkommen auch auf meiner Homepage: www.rosa-andersrum.de und im Blog: www.rosasblog54.wordpress.com

 

Meine russischen Texte und Übersetzungen

Impressum

Texte: Rosa Ananitschev
Bildmaterialien: Rosa Ananitschev
Cover: Bild von Olga Martynova auf Pixabay
Tag der Veröffentlichung: 17.12.2022

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