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Schwarzer Staub

Haben Sie sich schon einmal vorgestellt, wie es ist, alles zu haben und dann alles zu verlieren? Sie weiẞ es.
Maria hatte ein wundervolles Leben. Sie hatte drei wunderschöne Töchter und einen lieben Mann. Bei der Arbeit war es nicht immer leicht, aber sie machte alles mit Vergnűgen. Das göẞte Glűck der Welt war in den Armen von Erik zu sein und sich zusammen ihre spielenden Töchter anzuschauen. Eines Tag sollten sie zu ihrer Mutter aufs Land fahren, aber sie musste an jenem Freitag arbeiten und deshalb blieb sie zu Hause und versprach ihnen, dass sie am Samstag kommen wird. Und sie kam. Und was sie dort sah, blieb fűr immer vor ihren Augen. Wo einmal das Haus der Mutter stand, war nur noch ein Haufen Staub. Was danach geschah, konnte sie nicht mehr sehen, nicht einmal sie Polizei, oder die Nachbarn, oder den Mann, der sie in einer Decke einwickelte. Sie sah nur noch den schwarzen Staub, der ihr das Leben geraubt hat. Als sie wieder nach Hause gegangen ist, hat sie sich ins Bett gelegt, aber sie konnte nicht schlafen. Sie konnte nicht einmal mehr weinen. Sie konnte nur noch das Familienfoto auf dem Tisch sehen und es war verstaubt. Mit dem gleichen grausamen schwarzen Staub.
Zwei Jahre vergingen, aber das merkte Maria nicht. Sie verlor ihre Arbeit und hat sich einen Job als Verkäuferin genommen, nur um genug Geld zu verdienen um das Haus zu bewahren, denn jede Nacht träumte sie von dem Tag , als sie das kleine Foto, das auf dem Tisch liegt gemacht haben. Damals als die Sonnenstrahlen noch ihr Herz aufwärmen konnten. Am jenen Tag ist die ganze Familie in den Park gefahren um die neue Kamera auszuprobieren und später machte eine alte Frau ihnen dieses Foto. Man kann die Einheit und die Verbindung der Liebe zwischen ihnen erkennen, obwohl es nur ein ganz normaler Spaziergang gewesen ist, man kann es in ihren Lachen sehen. Jetzt kann sie nur durchs träumen ein paar Minuten mit ihren Töchtern verbringen. Dort, im Traum, blieben sie fűr immer lebendig und nur dort war sie auch lebendig, denn auẞerhalb dieser Ilusion ihrer Gedanken, war sie schon tot.
Im Laden, wo sie arbeitete , war noch ein Mann angestellt, der auch seine Frau wegen eines Autounfalls verloren hatte, aber Maria sah, dass er noch mit den Menschen reden konnte, obwohl manchmal seine Augen auch so leer wie ihre waren. Er war auch derjenige, der ihr einmal sagte: “Deine Töchter hätten gewollt, dass du weiterlebst.” Und diese Wörter richteten einen ganzen Strum in ihr aus. In jener Nacht hat sie nichts geträumt, sie beschloss das Haus zu verkaufen. Sie hatte seit dem Tag an dem ihr der schwarze Staub ihr alles geraubt hat, nicht ein einziges Mal geweint, aber als ihr Haus vekaufte, lieẞ sie das Foto auf dem Tisch mit Tränen in den Augen und verlieẞ das Zimmer.

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Tag der Veröffentlichung: 01.03.2011

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