Jeden Tag sehen wir tausend verschiedene Menschen in der Stadt. Jeder von ihnen hat eine Geschichte, jeder seine eigene. Manche mögen sich ähneln, manche sind jedoch ganz verschieden. Wir laufen an ihnen vorbei, vergessen sie aber im gleichen Moment wieder. Jeder Mensch trägt etwas Besonderes in sich, etwas, das niemand auf dieser Welt kopieren kann - es ist einzigartig. Doch manchmal ist es schwierig dieses »Etwas« zu finden. Man kann das Glück haben, Menschen um sich herum zu haben, Freunde und Familie, zum Beispiel, die das Besondere sofort in einem sehen, und dieser Person dann sagen: »Hey, dies und das ist total toll an dir.« Oder »Hey, hat dir schon mal jemand gesagt, dass du das total toll kannst. Du hast richtig Talent!« Wenn du solche Menschen um dich herum hast, dann.. Dann ist das gut - ja, sogar mehr als gut. Dann hast du verdammtes Glück. Es gibt da nämlich noch diese anderen Menschen, die nicht dieses Glück haben. Sie sind völlig auf sich allein gestellt. Allein müssen sie nach ihrem wahren Ich suchen. Allein müssen sie rausfinden, was gut und was schlecht für einen ist. Allein und ohne Vorwarnung vertrauen sie Menschen, nie im Leben damit rechnend, dass Menschen manchmal nicht das sind, was sie vorgeben zu sein. Ja, man kann sich gewaltig in Menschen täuschen. Doch das wissen sie nicht, da vorher nie jemand für sie da war und ihnen erklärt hat, dass man vorsichtig im Leben sollte. Nicht so naiv und nicht so leichtsinnig. Sie wissen es nicht. Bis sie es selbst miterleben müssen. Und wenn sie erst merken, wie sehr sich doch in einer Person getäuscht haben, stirbt ein Stück Vertrauen in ihnen und sie fangen an sich zu verschließen. Wenn sie aus ihren Fehlern gelernt haben, passiert ihnen das so schnell nicht wieder. Doch dann gibt es da noch diese Menschen, die jedes Mal vollstes Vertrauen in Menschen legen. Sie denken sich: »Nein, dieser Person kann man vertrauen.« Aber das ist nunmal nicht so. Doch das wissen sie nicht. Immer und immer wieder fallen sie auf die Masche dieser falschen Menschen rein. Und wenn sie jemand neues kennenlernen, vertrauen sie dieser gleich wieder so viel und, je nach dem wer diese Person ist, wird ihr Vertrauen aufs Neue schamlos missbraucht, ohne auf die Gefühle dieser Menschen Rücksicht genommen zu werden. Aber das machen sie nicht für immer. Irgendwann reicht es auch ihnen und sie verschließen sich aufs Ganze. Sie denken sich, dass sie vorher auch ohne Menschen klar gekommen sind, und lassen niemanden mehr an sich ran. Doch das ist nicht so. Eines Tages werden sie aufwachen und sich unendlich einsam fühlen. Sie werden dieses Gefühl der Einsamkeit einfach nicht mehr los und wünschten sich am liebsten einen Menschen an ihrer Seite, doch sie haben einfach zu große Angst. Zu große Angst wieder ausgenutzt zu werden. Zu große Angst vor einer weitern Enttäuschung. Zu große Angst vor diesen Stichen, die man im Herzen spürt, wenn man verletzt wird.
Ja, Menschen sind verschieden. Man sieht tausend verschiedene Menschen in der Stadt. Jeder von ihnen hat eine Geschichte, jeder seine eigene.
Kennt ihr das? Ihr seht einen geliebten Menschen, oder gar mehrere geliebte Menschen, für einen längeren Zeitraum nicht und müsst euch verabschieden. Der Abschied fällt euch schwer, wie nichts anderes auf dieser Welt. Ihr umarmt diesen Menschen, oder diese Menschen, und wollt sie am liebsten nie wieder loslassen. Euer Herz blutet, doch ihr versucht mit aller Kraft die Tränen zurückzuhalten, doch es gelingt euch nicht ganz. Ihr habt Tränen in den Augen und drückt den Menschen ganz fest, in der Hoffnung, dass du ihnen damit zeigen kannst, wie sehr du sie vermissen wirst, denn Worte könnten das niemals beschreiben. Langsam löst ihr euch von eurem Gegenüber und schaut ihm in die Augen - auch bei ihm sind Tränen zu erkennen. Dieser Anblick erschwert es, die Tränen zurückzuhalten und am liebsten würdest du einfach losweinen, losschreien, um sich schlagen. In diesem Moment würdest du alles tun, um diesen Abschied zu verhindern, doch du weißt, du wirst schweigen und es schnell hinter dich bringen. Für's Weinen ist ja später noch genug Zeit, wenn du allein bist.
Jedenfalls vergeht diese Zeit quälend langsam. Ein Tag fühlt sich an, wie eine Woche. Eine Woche, wie ein Monat. Eine Monat, wie hundert Jahre. Ihr denkt nur noch an das noch so ferne Wiedersehen, doch die Zeit will gar nicht enden. Dann schwenkt ihr um, und denkt an die wundervolle Zeit, die ihr mit diesem Menschen verbracht habt. Ihr denkt daran, wie viel ihr mit der Person doch gelacht habt. Daran, was für einen Spaß ihr hattet. Daran, welchen Mist ihr zusammen gemacht habt. Daran, wie wohl du dich in seiner Nähe gefühlt hast. Daran, wie glücklich er dich gemacht hat. Ihr denkt an gewisse Momente, die wohl für immer in eurem Gedächtnis bleiben werden, und fängt an zu lächeln. Doch dann denkt ihr wieder daran, wie sehr ihr diesen Menschen braucht und vermisst, und promt wechselt euer von Liebe erfülltes Lächeln zu einem wehmütigen und es schwindet immer mehr. Wieder kommen einem die Tränen, die man mühsam versucht, zu verdrängen. Man sagt sich selbst: »Ich muss stark bleiben, ich darf nicht weinen.« Leichter gesagt, als getan.
Tag der Veröffentlichung: 25.08.2013
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
An alle die gezwungen waren, diese, oder ähnliche Erfahrungen, zu machen.