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Akt 1

Mit einem süßen Lächeln im Gesicht drehte sie sich um und flüsterte lächelnd:" Hast du gesehen was ich gemacht habe?" Der Junge hinter ihr weitete seine Augen immer mehr und sein Gesicht wurde immer blasser. Das was seine Augen sahen, war abscheulich, schrecklich und überauß grausam. Er konnte nicht glauben was er sah. Keinen einzigen Ton brachte er über die Lippen, verstört und verängstigt stolperte er einige Schritte nach hinten. Weg von dem Mädchen, was dieses fürchterliche angerichtet hatte. "Gefällt es dir nicht?" fragte sie traurig und schaute zu dem geschehenen. Überall lagen zerschnittene Körper, abgetrennte Köpfe und alles war mit Blut verschmiert. An der hintersten Wand stand mit Blut gemalt "Ich werde dich schützen" und die leeren Ausdrücke der verschiedenen toten Gesichter starrten in alle Richtungen. Manchen Köpfen fehlten die Augen, andere hatten keine Zungen mehr. Der Junge hatte gesehen, was das Mädchen mit den Menschen getan hatte. Bis gerade eben noch, was das Leben des Jungen komplett normal gewesen. Er hatte sich mit seinen Freunden treffen wollen, doch auf seinem Weg dorthin, war ihm das Mädchen entgegen gekommen. Jetzt stand er hier, in der Seitengasse einer ganz normalen Straße und wünschte sich nichts sehnlicher, als seinen normalen Alltag. "W-w...w-wieso?" stotterte er mit verschrecktem Gesicht und starrte auf die zugerichteten Leichenteile. "Wieso sie sterben mussten? Weil sie dich entführen wollten. Sie wollten dich für schlimme Experimente benutzen." flüsterte das Mädchen und tänzelte zu ihm. Ihr Blick war völlig zufrieden, fast schon glücklich über das geschehene. Er verstand es nicht. Er verstand nicht wie das Mädchen in der Lage war so etwas zu tun. In seinem Kopf prasselte das Masaker auf ihn ein. Der Irre Blick des Mädchens und wie sie diesen Menschen die Körper zerschnitt, als wären die Knochen und das Gewebe Butter. Durch ein Kopfschütteln versuchte er die verängstigenden Gedanken zu vertreiben und starrte dem Mädchen ins Gesicht. Sie lächelte und legte den Kopf etwas schief. Er hatte die angewohnheit auf jede einzelne Kleinigkeit zu achten, wenn er Angst hatte. Das Mädchen atmete nicht, fiel ihm auf und ihre Augen waren leer und ohne richtigen Blick, als würde sie irgendwohin starren. Es machte ihm noch mehr Angst, dass das Mädchen keine Seele zu besitzen schien. "Was bist du?" rutschte ihm die Frage heraus, die ihm plötzlich in den Sinn kam. Sie konnte kein Mensch sein, das war ihm klar. Ihr Lächeln wurde breiter und sie antwortete flüsternd:" Das weißt du nicht? Du hast mich doch gerufen." Verwirrt sah der Junge sie an und lehnte sich kraftlos an die Wand hinter sich. Seine Augen waren noch immer geweitet und sein Herz schlug immer noch unryhthmisch. "W-wie... w-w-was?" fragte er stotternd und tonlos. Sein Blick glitt wieder zu den toten Gesichtern. Für ihn schien plötzlich alles unreal. Vor seinem inneren Auge verwischte alles und er konnte nichts mehr erkennen. Mit einer Hand faste er sich an die Stirn und strich sich die Haare nach hinten. Die Hand war eiskalt und er fühlte etwas klebriges in seinen Haaren. Als er auf die Hand sah, erblickte er etwas Blut und automatisch wurde ihm schlecht. Der Geruch von Eisen und abgeschlachteten Menschen lag in der Luft, es drehte ihm den Magen um. Wieder schüttelte er seinen Kopf und versuchte sich darauf zu konzentrieren seinen Körper unter kontrolle zu bringen. Es klappte allerdings nicht so, wie er es sich wünschte. Das Mädchen schritt etwas auf ihn zu und fragte ruhig:" Geht es dir nicht gut? Haben sie dir etwas antun können?" Als er aufsah und in ihre Augen blickte, funkte dort eine Aggression auf und er spürte seine Angst erneut auflodern. "Nein nein!" rief er sofort, richtete sich schwerfallend auf und sah sie halbherzig lächelnd an, "mir gehts super... alles gut" Er konnte sich kaum aufrecht halten und wäre am liebsten direkt wieder zusammengeklappt. Nach seinem Bett sehnte er sich, er wollte einschlafen, wieder aufwachen und das alles sollte nur ein Traum gewesen sein. Ein schrecklicher Albtraum. "Dir geht es sichtlich nicht gut, setz dich wieder." meinte das Mädchen und ein gereizter Ton lag in ihrer Stimme. Zu große Angst hatte er vor ihr, um ihr zu widersprechen, also tat er wie ihm gesagt worden war. An der Wand hinunter rutschend, klappte er langsam wieder zusammen und faste sich erneut an die Stirn. Sein Blick war immer noch verschwommen und ihm wurde mit jeder Sekunde, die er diese blutschwangere Luft weiter atmete, schlechter. Das Mädchen ging in die Hocke und sah ihn an. Erst jetzt viel ihm, durch sein benommenes Augenlicht, auf, dass das Mädchen unnatürlich blasse Haut hatte. Ihre Lippen waren Blutrot und ihre Haare so Pechschwarz, wie er es noch nie gesehen hatte. Er atmete tief ein, was ein fataler Fehler gewesen war, denn sofort brach er einen Schwall aus Galle und seinem Frühstück auf die Straße. "Lass alles raus. Ist besser. Ich kümmer mich solange um die Kadaver." sagte das Mädchen ruhig. Er konnte nicht verstehen, wie sie so geordnet und gelassen bleiben konnte. Er verstand generell nichts, in diesem Moment. Vorsichtig zog er seine Beine an sich heran und lehnte seinen Kopf gegen die Wand. Dem verschwommenen anblick des Massakers entkam er, durch das langsame schließen seiner Augen. Sein Herzschlag wollte sich immer noch nicht beruhigen und er zitterte am ganzen Körper. Wieder zogen vor seinem inneren Auge die schrecklichen Bilder der Abschlachtung entlang und ihm wurde wieder schlecht. Er entschied sich, lieber die Augen offen zu lassen und starrte an die gegenüberliegende Wand. Einige Bluttropfen klebten an den Steinen und ein blutiger Handabdruck war zu erkennen. Plötzlich wurde alles schwarz und er fühlte, wie er dumpf auf dem Boden aufschlug.

Akt 2

"Hey, wach auf!" hörte er eine dumpfe Stimme. Um ihn herum war alles schwarz und das Gesicht des blassen Mädchens erschien vor ihm. Kämpfend versuchte er Luft zu schnappen, denn es fühlte sich an, als würde er ersticken. Ein Gefühl wie kalte Hände legte sich um seinen Hals und drückte zu. Würgend schaute er weiter in die schwärze und in das Gesicht des Mädchens. "Meister, wach auf!" wieder hörte er die dumpfe Stimme und der druck schien fester zu werden. Plötzlich war überall Blut und rot glühende Augen starrten aus der schwärze, das Gesicht des Mädchens war verschwunden. Er spürte wie sein Herz immer schneller schlug und der Druck der kalten Hände immer fester wurde. Wieder würgte er und diesmal kam etwas Blut mit, was ihm an den Mundwinkeln hinunter lief. Mit einem lauten Schrei riss er die Augen auf und schnellte nach vorn. Seine Augen waren geweitet und er schnappte nach Luft. Ein Albtraum, es war nur ein Albtraum gewesen. Sein Herzschlag beruhigte sich etwas und seine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit des Raumes. Er lag nicht in seinem Zimmer und als er das realisierte, erinnerte er sich an das Massaker. Wieder wurde ihm schlecht. Doch diesmal ließ er sich von dem Gefühl nicht bedrängen. Ihn interessierte viel mehr die Frage, wo er war und wie er hier her gekommen war. "Meister, endlich seid ihr aufgewacht." hörte er die vertraute Stimme des Dämonenmädchens. Als er sich in die Richtung drehte, aus der er die Stimme gehört hatte, sah er dem Mädchen ins Gesicht. Sie saß nicht weit von seinem Bett entfernt an die Wand gelehnt. Erleichtert lächelnd ging sie auf ihn zu und stützte sich mit den Händen auf dem Bett ab. Vorsichtig streckte sie eine Hand nach ihm aus und streichelte über deine Schläfe. Ein kurzer Schmerz durchzuckte ihn und er stöhnte auf. Sofort zog sie ihre Hand zurück und flüsterte besorgt:" Tuts noch so weh?" Er brachte nur ein Nicken zustande und fasste sich vorsichtig mit den Fingerspitzen an die Schläfe. Etwas warmes, feuchtes benetzte seine Finger und sofort zog auch er seine Finger von dort weg und schaute sie an. Blut. Er blutete. Verwirrt starrte er auf die dunkelrote Flüßigkeit und fühlte einen ziehenden Schmerz an seinem kopf. "Du bist umgekippt und mit dem Kopf auf einen Stein gefallen... ich hole einen neuen verband und etwas zuessen, okay?" fragte das Mädchen und stand auf. Er nickte wieder und fühlte an der anderen Schläfe nach dem Verband. Sein ganzer Kopf war eingepackt in den weißen Verband. "War's wirklich so schlimm?" fragte er das Mädchen noch schnell, ehe sie mit einem Kopfnicken den Raum verließ. Irgendwie fühlte er sich schwer und müde. Am liebsten hätte er einfach nachgegeben und wieder geschlafen, aber er hatte auch hunger.

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Tag der Veröffentlichung: 23.04.2013

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