Die letzte Stunde
Wie ein Glas zersplittert
sind die Erinnerungen an die Nacht,
in der sich ganz verbittert
die Rachsucht breit gemacht.
Ich spürte, wie du folgtest
dem letzten Sonnenstrahl
und wie du lächeln wolltest,
doch ging´s nur unter Qual.
Als letzten Satz, da sprachst du:
"Warum gerade ich?"
Die Augen war´n schon längst zu.
Mit Trauer füllte sich´s.
Gedanken über Leben und Tod
Ich hab mal ans Sterben gedacht,
hab mir so meine Gedanken gemacht.
Ich kam zu der Erkenntnis für mich:
Das Leben ist mehr,
denn es gäbe kein Sterben,
wenn das Leben nicht wär.
Fragen an den, der uns verlassen hat
Warum hast du dich aufgegeben?
Warum wolltest du nicht weiterleben?
Warum hast du alles weggeschmissen?
Warum warst du zu uns so beschissen?
Warum konnte niemand deinen Schmerz erkennen?
Warum kann uns keiner einen Grund nennen?
Warum hast du so viele Menschen verlassen?
Warum? Damit sie dich dafür hassen?
Warum, warum, man weiß es nicht.
Doch nie vergessen wir dein Gesicht.
Gelebt
Wenn du nichts ausgelassen hast,
was du wirklich wolltest
und nicht immer nur getan hast,
was du angeblich solltest.
Hast du Zufriedenheit erlebt
und auch mal Leid erfahren.
Hast du gefühlt, wie die Erde bebt
und genossen deine Jahre.
Und hast du nie nach dem Schlechten gestrebt
Dann hast du wirklich gelebt.
Ohnmacht
Was ist, wenn man nicht mehr kämpfen kann,
obwohl es so wichtig wär?
Wenn Kräfte einfach verloren gehen,
wo kommt dann die Stärke her?
Vorbei.
Mach´s gut.
Das kann nicht sein.
Das will man in die Welt rein schrein´.
So laut man schreit,
woanders wird´s entschieden,
wer von uns geht und wer von uns geblieben.
Baldiger Besuch
Lange war ich nicht bei dir
und hab mit dir gesprochen.
Doch bist du so weit weg von hier.
Ich komme bald, versprochen.
Früher wohnt ich noch Zuhause,
kam jeden Tag an deinen Stein.
Erzählte dir mein Leben,
so warst du nicht allein.
Gegossen habe ich die Blumen,
die andre für dich hingestellt.
Sie würden dir sehr gut gefallen,
magst doch die Blumen dieser Welt.
Nun bin ich fern dem Stein,
auf dem dein Name steht.
Doch kannst du sicher sein,
dass meine Erinnerung nicht verweht.
So wichtige Menschen wie dich,
die wird man nie vergessen,
auch wenn man nicht Tag ein, Tag aus,
an ihrem Grab gesessen.
Trotzdem war ich lang nicht bei dir
und hab mit dir gesprochen.
Doch ist der Stein weit weg von hier.
Ich komme bald, versprochen.
Die vielen Gesichter des Todes
Du könntest vom Auto überfahren werden.
Durch Krankheit könntest du gehen von Erden.
Ein Mörder könnte dich erstechen,
dann, wenn du nicht damit rechnest.
Du könntest selbst dein Leben zuende bringen,
ertrinken oder von der Brücke springen.
Im Krieg könntest du dein Leben verlieren
oder durch Attacken von gefährlichen Tieren.
Auf natürlichem Weg könntest du gehen
und der Welt den Rücken zudrehen.
Der Tod hat so viele Gesichter,
die man nicht einfach wegwischen kann.
Es gibt für den Tod keinen Richter:
Jeder stirbt irgendwann.
Texte: amygdala
Bildmaterialien: amygdala
Tag der Veröffentlichung: 10.12.2012
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