„Dad muss ich wirklich?“
Ihre Stimme zitterte, Baku war nicht mehr dasselbe Mädchen wie vor knapp 3-4 Jahren. Sie war vom süßen streberhaften Mädchen zum Punker mit kaputten Klamotten und bunten Haaren mutiert.
„Ja und jetzt Steig schon aus. Hey Schatz beruhige dich – du bist nicht mehr dieselbe Baku wie früher. Du hast dich verändert … im wahrsten Sinn des Wortes. So schlimm wird das schon nicht, du kennst dich hier noch aus. Um 3‘ hol ich dich ab.“
Ihr Vater versuchte sich aufzumuntern, er hatte sich nur langsam an ihren neuem Kleidungsstyle und den Haaren gewöhnt – dennoch liebte er seine einzige Tochter. Ihr war immer noch schleierhaft wieso sie wieder zurück nach Texas, Arizona zogen. Und ausgerecht Baku die damals diese Schule verfluchte musste zurück an sie. Doch das schlimmste war, sie kam in die Klasse des Schulschwarm Lukas der ihr Leben damals so schwer gemacht hatte das sie anfing sich zu hassen.
„Dad ich weiß nicht …“, Baku versuchte zu wiedersprechen – ihr Vater blieb hart, „Bakura du steigst sofort aus meinen Wagen und schwingst deinen Hintern in die Schule!“, sauer war kein Ausdruck mehr in seinem Gesicht und nur widerwillig nahm sie ihren Rucksack – tief durch geatmet öffnete sie die Wagentür. Sobald sie den ersten Schritt aus dem schützendem Auto getan hatte, starrte jeder sie an und sie versteifte.
„Schatz vergiss dein Handy nicht.“
Blind griff sie nach dem Elektronischen Gerät und presste es an sich, sie blickte einmal quer über den Schulhof – es gab mehrere Gruppierungen zu einem die Beliebten, die Streber, die Sportler, die Gothics, die Barbies und die Rocker/Musiker. Sie verfluchte jetzt schon ihren ersten Schultag an ihrer alten Schule. Im Nacken spürte sie den Wind des wegfahrenden Autos ihres Vaters. Handy in ihre Jacke gesteckt, zog sie kräftig am Griff ihres Rucksackes und gezielt lief sie auf das Schulgebäude vorbei. Jeder ging ihr aus dem Weg, sie fühlte sich jetzt nun noch mehr mieser als schon zu vor. Sie war ein Außenseiter das wurde ihr klar. In allen Ecken wurde über sie getuschelt und das nicht gerade leise – je näher sie dem Eingang kam umso nervöser wurde sie. Jemand stellte sich ihr in den Weg, Baku blickte in das Gesicht eines Mädchens die zu den Barbies gehören musste, wenn man bedachte dass sie zu den Strebern gehörte.
„Du musst also die Neue sein?!“ fragte sie.
Ihre Stimme war hell, warm und freundlich. Sie besaß Bob lange braune Haare, Rehbraune Augen und einige Sommersprossen. Das erste freundliche Gesicht was sie sah.
„Ist das so offensichtlich?“
„Nun ja seit 2‘ Wochen wird nur von der Neuen gesprochen, wer sie ist und wie sie aussieht. Keine Angst ich tue dir nichts. Ich bin Celine und du?“
Celine lächelte ihr freundlich zu und hielt ihre leicht zerschrammte Hand hin, Baku überlegte und blieb doch dabei sie selbst zu sein, sich nicht zu verstellen und erwiderte ihr lächeln.
„Baku.“ Antwortete sie etwas schüchtern.
Strahlend schüttelte Celine ihre Hand, „na Cel‘ haste jetzt eine Punkerin als Freundin?“, Baku erkannte diese unvergessliche Stimme wieder und sie ließ ihre Hand los.
„Ach halt deine Klappe Luka!“ brüllte sie genervt zurück.
Die Erinnerung an die Schikane von damals kam zurück, bedrückt sah sie nach unter, „hör nicht auf den Spinner. Ich find dein Style toll und vor allem deine Haare. Komm mit ich stell dir die andern vor.“ – bei der Hand zog die viel zu aufgedrehte Celine Baku hinter sich her. Lachend lief Luka zu seinen Freunden, Baku starrte ihn kurz hinterher bevor sie vor einer Gruppe Jungen und Mädchen zum Stehen kam.
Sie sahen Baku abschätzend an, es war eine völlig schräg zusammen gewürfelte Gruppe von allem.
„Leute darf ich euch Baku vorstellen unsere neue Mitschülerin. Baku das sind Tim, Jaydon, Sarah, Mia, Fred, Chris, Nick und Kevin.“
Sie strahlte, schüchtern hob Baku nur die Hand und sah jeden einzeln an.
„Willkommen bei dem … äh ja Idioten der Nation.“ Meinte Tim.
Tim war genau wie sie, er gehörte zu den Punkern – sie trugen den gleichen Kleidungsstyle und seine Haare waren Lila-Rot gefärbt.
„Idioten der Nation?“ hinterfragte Baku.
„Oh das musst du dir so vorstellen liebes … wir sind nun mal Idioten und ja.“ Erläuterte die einzige Blondine in der Gruppe.
„Mia Süße das ist doch keine richtige Antwort. Wir sind sozusagen der Abtretter für die beliebten Kids wie Luka und seiner super Gang.“ Meinte Fred.
„Ah lass mich doch Schatz.“ Zischte Mia dazwischen.
Baku musste seit ihrer Ankunft das erste Mal kichern – sie wurde von ihren neuen Freunden merkwürdig angestarrt.
„Was ist so witzig?“ meinte Jaydon.
„Ich weiß nicht, ihr bringt mich eben zum Lachen. Seit ich wieder hier in Arizona bin hab ich mich echt mies gefühlt.“
Die andern sahen sie an, Celine die für das Wohlbefinden der andern verantwortlich war nahm die bedrückte Baku in die Arme, völlig überrumpelt starrte sie das Mädchen von der Seite an und erwiderte ihre liebevolle Umarmung.
Sie wurden durch die allwertig nervende Schulglocke unterbrochen, jeder sammelte sein Zeug ein – Celine weiterhin am Arm betraten sie endlich das Gebäude. Baku blieb im Gang stehen und staunte das sich so gar nichts geändert hatte.
„Kann mich jemand zum Sekretariat bringen?“ fragte sie in die Runde.
Sie drehten sich zu ihr um, sie kannte sich etwas noch aus aber immerhin war sie die Neue hier – Jaydon sah sie an und meldete sich.
„Komm mit. Wir sehen uns in der Klasse Leute.“
Er wunk den andern kurzer Hand ab, still schweigend folgte Baku den Sportler und sah sich alles genau an um sich jedes Detail einzuprägen. Heftig wurde gedrängelt und geschubst, um ihre Taille gegriffen zog er die Punker zu sich. Leicht unangenehm sah sie weg – gemeinsam stiegen sie die Treppen zum oberen Stockwerk hoch.
„Du redest nicht viel oder?“
„Naja ich kenn dich oder euch doch kaum. Ich wird schon noch locker.“ Meinte Baku.
(Locker, ja das werde ich wenn sie wüssten was ich lieber täte …) es waren ihre geheimen Gedanken – Jaydon zog sie vor eine weiße Holztür mit einem großen Schild und er klopfte an.
„Da wären wir, wir sehen uns dann.“
Er ließ ihre Taille los und verschwand, ängstlich sah sie ihn nach. Die Tür schwang auf, Baku sah zu ihrem Direktor auf und freundlich bat er sie herein. Sie versuchte ruhig zu bleiben und nicht direkt in Panik zu verfallen – mit ihren Schulbüchern in der Hand brachte er das Mädchen zu ihren Spind und öffnete ihm.
„Das ist dein Spind, halte ihn stets sauber und ordentlich. Na komm ich bringe dich in deine Klasse.“
Die Bücher verstaut schloss sie ihn wieder und folgte ihn, ihre Finger waren eiskalt geworden, nervös zitterten sie und unruhig war ihr Atem. Kurz bevor sie die Klasse betraten überreichte der Direktor ihr noch einen Stundenplan und einen Brief für ihren Vater – angeklopft schob er die Tür auf und ging voran.
Jetzt wurde es ernst das wusste sie und gehorsam folgte sie, sah jedoch auf dem Boden. Fast versteift ohne Luft zu holen stand Baku neben ihn und sie hörte wie man erneut über sie tuschelte.
„Klasse, das ist eure neue Mitschülerin Baku Morai. Tut mir einen Gefallen seid nett zu ihr und nehmt sie in eure Klasse auf. Miss Brooks.“
Als er ihren Namen erwähnte sah sie auf und schlug die Augen auf, fast hypnotisch starrte sie ihre Klasse an inklusive Luka, der sie abschätzend musterte. Baku konnte von Glück reden das ihre kürzlich neuen Freunde ebenfalls in der Klasse waren. Miss Brooks berührte ihre Schulter, „neben Lukas ist noch ein Platz frei.“, sie starrte ihre Klassenlehrerin sprachlos an. Sie sollte sich in allem ernst neben ihren Erzfeind von damals setzen – Baku wollte dies abwehren da schob sie die Lehrerin schon voran.
„Lukas nimm bitte dein Zeug vom Stuhl damit sich Baku hinsetzen kann!“
Nur widerwillig tat er was man ihn auftrug, stöhnend nahm er seinen Rucksack vom Stuhl und ließ ihn wütend zu Boden fallen. Mit ihm würde sie sich sicher verstehen so viel stand fest. Bückend hob ihn Baku wieder hoch, nahm Platz und räumte ihr Material auf dem Tisch. Nervös saß sie neben ihn – starrte ihre Hände an und atmete ungleichmäßig.
So nah war sie Luka noch nie gewesen, damals hatte er sie immer runter gemacht und gestoßen. Sie spürte seinen neugierigen Blick auf seinen Nacken, mit einem wütenden Gesichtsausdruck sah Baku ihn schräg von der Seite an. Ihre eisig blauen Augen trafen auf seinen dunkelbraunen. Sie realisierte sein Gesicht überhaupt nicht – zu schnell war ihre Augenbewegung gewesen. Sie wäre froh wenn statt Luka Jaydon oder sogar jemand anderes sitzen würde. Fast zu aufmerksam verfolgte sie den Unterricht, Luka wollte sie ansprechen war sich jedoch nicht sicher. Schließlich hielt er nicht viel von solchen Leuten. Ihr Gehör lag nur auf das Ticken der Uhr über der Tafel, ihre Atmung stockte als Luka ihr Bein berührte – reflexartig trat sie ihm auf den Fuß. Innerlich fluchend verzog er das Gesicht und sie schrieb weiter ab. Baku atmete tief aus als die Schulglocke ertönte, so schnell hatte sie noch nie ihre Sachen gepackt und war vor allen andern aus der Klasse verschwunden. Jeder sah ihr hinter her. Mit den Kopfhörern in den Ohren stand sie an ihrem Spind und sortierte ihre Schulsachen – zu ihrem Unglück war Luka seiner neben ihr. Seine Freunde hielten sich im Hintergrund- jeder wusste, jeden Moment könnte es zwischen den beiden Partien krachen. Mit dem Finger zog er ihr einen Kopfhörer aus dem Ohr, verwirrt drehte sie sich zu ihm um und starrte ihn wortlos ins Gesicht.
„War nicht gerade nett mir auf den Fuß zu treten. Du hast meine neuen Schuhe ruiniert.“ Knurrte Luka sauer.
Baku sah kurz runter zu seinen Schuhen, „die sahen schon vorher scheisse aus.“ – sie konterte. So langsam wurde der sonst so charmante Schulschwarm sauer und kam ihr bedrohlich näher, Bakus Angst wuchs wieder.
„Hey Schönling, Pfoten weg von ihr!“ meinte Nick zu ihm.
Sie sah sich nach ihm um, Baku stand zwischen zwei Parteien – denn Spind zu geschlagen nahm sie ihren Rucksack und ging schützend auf ihn zu. Celine zog sie weiter, verfeindet gingen die beiden Jungs aufeinander zu und blieben voreinander stehen.
„Lass sie in Ruhe.“
„Sagt wer? Spielst du jetzt ihren Aufpasser für eine dreckige Punkerin?“
Baku hatte dies gehört, die Aggression die sich staute, ihren Rucksack Celine in die Arme gedrückt ging sie wütend auf Luka zu, stieß Nick beiseite und holte mit ihrer Faust aus. Jedem blieb der Atem stecken, Luka ging wie ein Sack Kartoffeln zu Boden, leicht schmerzte ihre Hand und sie beugte sich leicht zu ihm runter.
„Fick dich Luka.“ Zischte sie.
Die andern zogen sie von ihm weg, mit einer blutenden Nase saß er auf dem Boden und stierte ihr wie ein besessener nach. Auf seinen Lippen lag dieses gewisse schiefe lächeln – auf dem Mädchenklo wusch sie sich sein Blut von der Hand.
Celine, Mia und Sarah standen hinter ihr und beobachteten sie.
„Du scheinst ihn ja nicht gerade zu mögen.“ Deutete Celine an.
„Mögen? Ich hasse diesen Mistkerl bis aufs Blut. Ich bin eigentlich nicht so eine die gleich zu haut nur bei ihm hat es mir gereicht. Ich lass mich doch nicht als dreckiger Punk beleidigen.“ Sprudelte es Baku heraus.
„Baku eine Frage kann das sein das du schon mal auf unserer Schule warst?“ stutzte Sarah.
Jetzt würde alles raus kommen und sie würde nach nicht mal 2‘ Stunden wieder als Einzelgänger da stehen. Celine berührte ihre Schulter und lächelte ihr zu.
„Ja.“ Gab sie zu.
„Hey so was musst du uns nicht verheimlichen.“
Sie sah dieses Mädchen sekundenlang an, gemeinsam verließen sie die Toiletten – Luka der sich ein Kühl Akku auf die schmerzende Stelle hielt sah sie wütend an.
Baku konnte von Glück reden das Luka sie nicht beim Direktor verpfiffen hat, wäre nicht gut gekommen wenn sie als Neue gleich einen Verweis sich einhandeln konnte. Nachdem sie endlich Pause hatten, blieb ihr vor Freude das Herz stehen als sie ihren besten Freund Kay auf dem Schulhof stehen sah. Sie ließ ihren Rucksack fallen, rannte überglücklich auf ihn zu und sprang ihn wie ein kleines Kind in die Arme. Ihre Freunde musterten sie von weitem.
Eng an sie gedrückt ließ er sie nicht los.
„Was machst du denn hier?“ fragte sie ihn.
„Dir was von Jojo bringen. Er will das du die Band verlässt und ja es ist vorbei zwischen euch.“
Völlig bedeppert nahm sie ihre Gitarre an sich, „nur deswegen bist du hier?“, er hob die Achseln und erneut staute sich ihre Aggression.
„Es tut mir so Leid Baku.“
„Schon ok, sag dem Wichser er kann mich mal. Hau ab.“
Sie hatte sich noch freundlich ausgedrückt, nur ungern widersprach er ihr und tat was man verlangte. Geknickt mit der Gitarre in der Hand schleifte sie sich zu den andern zurück. Jeder sah sie an und Schluss endlich brach sie auf die Knie.
„Süße was hast du?“ fragte Jaydon.
„Dieser Wichser von Jojo, schickt er meinen besten Freund nur um mir zu sagen dass es aus ist …“
Ihre Stimme zitterte, sie rappelte sich schnell wieder auf, nahm ihren Rucksack wie Gitarre und lief ins Gebäude.
„Baku ist toll welcher Vollidiot würde sie verlassen wollen?“ stellte sich Fred die Frage.
„Keine Ahnung, wir als ihre Freunde sollten jetzt hinter ihr stehen.“ Meinte Mia.
Gemeinsam rannten sie ihr nach, doch Baku sie schien verschwunden zu sein – Jaydon hielt die andern auf als er Musik hörte, „zur Aula.“, die andern nickten und folgten ihn.
Leise schlichen sich die 9‘ in den Saal, völlig durch den Wind lief Baku über die Bühne spielte Gitarre und war mit ihren Gedanken vertieft. Sie spielte verdammt gut Gitarre das mussten sie sich eingestehen. Jeder nahm in einer Reihe Platz und hörte ihr einfach nur zu umso erstaunter waren sie als sie auf einmal anfing zu singen.
„Finders, Keepers. Uhhh!“
Nur wenn sie Musik spielte und sang war Baku völlig befreit, als sie einen total hohen Ton sang starrten die andern sie an. Nie hätten sie damit gerechnet was für eine Stimme in ihr stecken würde, sie brauchte Musik und vor allem Gesang um vollkommen wieder runter zu kommen. Ihre Konzentration wurde jedoch gestört als ihr Handy klingelte und sie widerwillig ran ging.
„Was willst du? ... was?! … Vergiss es du Mistkerl. Aber mich vögeln war ok oder wie?! Ach du kannst mich mal Jojo.“
Sie regte sich erneut auf und das spürten die Seiten ihrer Gitarre. Sie sahen sich gegenseitig an, Tim zeigte zur Tür und wollte heimlich verschwinden.
„Ihr braucht nicht gehen, ich hab euch doch längst bemerkt.“ Ertönte ihre Stimme.
Baku drehte sich zu den andern um diese fühlten sich ertappt und kamen langsam zu ihr. Gemeinsam saßen sie auf der Bühne und sie spielte einfach weiter irgendwelche Melodien.
„War das dein Freund am Handy?“
Chris tastete sich langsam an sie ran, „Ex Freund. Zum vögeln war ich anscheint gut genug.“, schuldig im Sinne dieser Frage hob er die Hand und mit geschlossenen Augen spielte sie einfach.
„Sorry wir sind zu neugierig weil du für uns Neu bist.“
Baku sah die hübsche Blondine an und schenkte ihr ein lächeln. Obwohl sie mehr als verletzt war versuchte sie stark zu wirken – äußerlich stark wie eine Löwin und innerlich gebrochen wie eine weiße Rose.
„Sag mal kannst du nur Gitarre spielen?“ fragte Fred.
Sie sah zu ihm auf, er war einer der typischen Musiker – er zog ein Tuch von dem Schlagzeug und suchte die Drumsticks.
„Nicht nur.“
Die Gitarre an die Seite gestellt, machte sie einen Handstand am äußersten Bühnenrand, erstaunt sahen die andern sie an und bei der Hand zog Chris sie zu sich.
„Wow du würdest perfekt zu den Cheerleadern gehören.“ Meinte Sarah.
„Nein – das habe ich hinter mir.“ Belächelte sie es.
Fred die Drumsticks aus der Hand genommen nahm sie hinter dem Schlagzeug Platz, die Sticks um die Finger gewirbelt legte sie los, wie vor dem Kopf gestoßen standen die Jungs da und mit einem Lächeln sah sie die andern an. Sie wussten dass sie hier nicht sein durften, kein Schüler durfte während der Unterrichtszeit in der Aula sein. Kurz bevor die Schulglocke ertönte verschwanden sie, die Gitarre stets bei sich geführt gingen sie zurück zum Unterricht. Er hatte noch nicht begonnen – „Celine würdest du mir einen Gefallen tun?“, ihre neue beste Freundin sah sie fragend an.
„Und was?“
„Würdest du mich Filmen wie ich Jojos Gitarre in Einzel teile zerschlage?“
Ohne auf ihre Antwort einzugehen, nahm Baku ihre Hand und die Gitarre – schräg sahen die andern ihnen nach und sie gingen zu den Containern. Sie nahm die Gitarre, reichte Celine ihr Handy, „bist du sicher? Ich mein es ist doch deine oder?“, die Punkerin schüttelte den Kopf, „nein im Gegenteil. Jojo hatte sie mir zum Jahrestag damals geschenkt, ich weiß wie sehr er diese Gitarre liebt.“
Die Brünette drückte auf dem Aufnahmeknopf, ohne jegliches lächeln oder Gefühl sah sie in die Kamera und schlug mit der Gitarre volle Wucht auf die Bordsteinkante. Risse, Holzsplitter und einige Teile flogen umher. Die andern aus der Klasse hingen an dem Fenster und beobachteten sie.
Provokant zeigte sie den Mittelfinger und warf rückwärts die völlig zerstörte Gitarre in den Müll. Baku schickte das kurze kleine Video an ihren Ex, mit einem erleichtertem lächeln und Celine an der Hand gingen sie zurück. Im Flur kurz vor der Klasse kam es zum Machtkampf zwischen ihr und Luka. Ihre Freundin flüchtete sich ängstlich in die Klasse, wieder stieg in ihr die Angst vor ihm doch sie konnte dies nicht zu lassen, sie wollte die Klasse betreten, am Arm zerrte er sie zurück und schlug die Tür zu. Niemand anders war auf den Flur nur sie und er. Total sauer auf die Neue stieß er Baku gegen eines der Spind Schränke, ihr Rücken schmerzte und sie verzog leicht das Gesicht.
„So leicht kommst du mir nicht davon.“ Funkelte er.
„Ach wirklich und was willst du widerwertiger Mistkerl jetzt tun? Mich verprügeln?“ zischte ihre Stimme.
Er lachte auf, umfasste ihre Kehle und drückte leicht zu, stockend atmete sie aus und umfasste sein Handgelenk – der Schmerz an früher kam in ihr wieder hoch und ihr Herz raste. Sie wusste nicht was sie tun sollte ohne dass sie es selber realisierte rief sie irgendeinen Namen.
„Nick!“
Sie hörte nur noch wie eine Tür aufschlug, jemand mit schnellen Schritten ankam und ihn endlich von ihr wegzerrte – völlig fertig rutschte sie am Spind herunter und hustete. Jaydon der seinen Kumpel gefolgt war kniete sich zu ihr runter und berührte ihre Schultern, in ihren Augen glänzten leichte Tränen.
„Ich hab dir gesagt lass sie in Ruhe. Kapierst wohl nicht, dass nicht jedes Mädchen auf so ein Arschloch wie dich steht. Fass Baku noch einmal an und ich breche dir sämtliche Knochen die du im Körper hast. Jay – Baku wir gehen.“
Jaydon griff ihr unter die Arme, Nick stieß Luka beiseite und gemeinsam betraten sie die Klasse. Der Schock darüber was geschehen war stand jedem ins Gesicht geschrieben und Celine fiel ihr um den Hals.
„Nick keine Sorge ich fass deine kleine Punker Schlampe schon nicht an. Doch irgendwann kannst du sie nicht vor mir retten.“ Murrte Luka wütend.
„Hals Maul Luke!“ fluchte Mia.
Die Situation hatte sich selbst nach Stunden nicht beruhigt, immer noch schmerzte ihre Kehle, der Druck seiner Hand spürte sie immer noch klar auf ihrer Haut, immer wieder schluckte sie und berührte ihren Hals. Sie wünschte sie wären in Vegas geblieben doch ihr Vater wurde zurück versetzt und sie musste mit ob sie wollte oder nicht. Geschlagene 10‘ Minuten stand sie schon am Tor und wartete auf ihren Vater. Es war längst nach 15‘ Uhr, doch wo blieb ihr alter Herr?!
Zweifel kam in ihr auf das er sie jemals abholen würde. Wie oft hatte er ihr versprochen sie abzuholen und am Ende tat er es doch nicht. Sie wollte schon alleine den Heimweg antreten als endlich der schwarze Audi ihres Vaters vor ihr anhielt.
„Hallo mein Schatz, verzeih mir dass ich zu spät bin.“
Sie wollte kein weiteres Wort von ihm hören, in den Wagen eingestiegen, warf sie ihren Rucksack auf den Rücksitz und schlug die Wagentür zu.
„Fahr los – ich will nur noch weg hier.“
Sie schrie beinahe ihren Vater an, ohne weiter darauf einzugehen fuhr er vom Gelände, Baku spürte Lukas giftigen Blick in ihren Nacken. Mit ihm hatte sie es sich mehr als nur verscherzt. Er hatte sie auf dem Kicker genau wie damals, er hatte sich kein Stück geändert.
„Du hättest sie nicht gleich bedrohen müssen.“ Meinte Levi zu Luka.
„Und wenn schon – wer ist sie schon?! Sie ist wie Tim ein dreckiger Punker und das wird so bleiben. Dem Miststück mache ich das Leben schön zur Hölle.“ Knurrte Luka angepisst.
Er sah seinen besten Freund an und fing anzugrinsen.
Es war Wochenende, gelangweilt lag sie mit ihrer Gitarre auf dem Bett, die Füße an der Wand und der Kopf über die Bettkante. Sie hatte ihre Finger schon wund gespielt, Baku wusste einfach nichts mit ihrem ersten Wochenende ohne Freund anzufangen, die Kopfhörer waren an ihren Verstärker gekabelt und gedankenverloren starrte sie die Decke ihres Zimmers an. So vertieft wie sie war hörte sie ihren Vater von unten gar nicht schreien.
„Bakura!“
Immer wieder und wieder brüllte er ihren Namen, jedoch hörte sie ihn dank ihrer schützenden Kopfhörer nicht.
„Nick richtig?! Einfach die Treppe hoch und das zweite Zimmer links – hängt ein Schild an der Tür kannst du nicht verfehlen.“ Meinte ihr Vater freundlich zu ihm.
„Danke Mister Morai.“ Belächelte er es.
Ohne weiteres bedenken stieg Nick die Treppe hinauf, mit geschlossenen Augen lag sie immer noch auf dem Bett, dabei trug sie ihre besten Klamotten – Jogginghose und Pullover. Er klopfte einige male an doch auch da reagierte sie nicht und so schob er langsam die Tür auf.
„Baku?!“
Vorsichtig schob er seinen Kopf durch den Türspalt – sie lag einfach auf dem Bett, spielte Gitarre und ihr Kopf folgte den Takt. Durch die Tür gequetscht schloss er sie leise, grinsend stellte er sich vor dem Punkermädchen, die Hände in den Hosentaschen beugte Nick sich über sie. Erst als sie sich beobachtet fühlte schlug sie die Augen auf und starrte in sein Gesicht – sie hatte ihn nicht einmal bemerkt und vollkommen erstarrt ihn zusehen drehte sie sich samt E-Gitarre auf die Seite. Die Gitarre als Stütze genutzt nahm sie ordentlich auf dem Bett Platz, legte alles beiseite und schüttelte ihr kurzes Haar auf.
„Nick ich habe dich gar nicht bemerkt. Woher weißt du wo ich wohne?“ fragte sie überraschend nach.
Grinsend nahm er vor ihr in ihrem Drehstuhl Platz, stützte die Arme auf die Rückenlehne und legte seinen Kopf auf die Lehne etwas.
„Ich bin der Neffe des Schulleiters und ich hab ihm gesagt du hättest etwas vergessen. Ganz einfach.“ Erklärte er.
„Oh.“
Sie zog ihr Bein heran, kratzte sich kurz am Hinterkopf und sah ihn an.
„Du und Luka …“ setzte Baku an.
„Ja?“
„Ihr wart nicht zufällig mal die besten Freunde oder?“
Nervös jemals diese Frage ausgesprochen zu haben biss sie sich auf ihre Unterlippe und blickte schräg nach unten, schmunzelnd berührte er ihre Schulter – Baku sah zu ihm auf.
„Zufälligerweise ja aber seit ich mich für Celine und die andern eingesetzt habe – Luke versteht nicht warum ich die Seiten getauscht habe. Immerhin habe ich mal zu den beliebten Leuten gehört. Aber hey was solls – ich hasse es wenn man andere runter macht. Was glaubst du warum ich mich ihm in den Weg gestellt habe?!“
Baku starrte ihn einfach an – sie wusste nicht was sie von Nick halten sollte oder er von ihr. Sie hatte nicht einmal reagiert als er gegen ihre Tür klopfte. Schweigend saßen die beiden da und Nick begann sich auf dem Stuhl zu drehen.
„Ich weiß wir kennen uns kaum aber hast du Lust heut Abend mit mir ins Kino zu gehen? Ich lade dich auch ein.“
„Ähm … ich weiß nicht … ich mein ich bin erst seit kurzem getrennt …“
Sie stotterte und das schlimmer denn je, Nick rollte sich näher an sie heran und legte einen Finger an ihre Lippe.
„Wo ist das Problem? Ich glaube Ablenkung tut dir ganz gut und immerhin will ich dich aufmuntern. Also sag ja, bitte.“
Seine Hand berührte ihren Oberschenkel und sie senkte nachdenklich ihren Kopf.
„Ok gut, aber ich sag dir eins. Ich bin nicht gerade einfach auch was Freundschaften angeht.“
„Kein Problem – wir sind alle Pflegeleicht.“ Scherzte er.
Baku fing an zu kichern, grinsend sah Nick sie an und erhob sich aus dem Stuhl, wie ein nasser Sack ließ er sich neben ihr auf dem Bett fallen. Ihre Haare aus dem Gesicht gestrichen lehnte sie sich entspannt zurück und nahm ihre Gitarre.
„Du hast gestern angedeutet dass du nicht nur Gitarre spielen kannst.“
„Ist ja auch so – ich kann jegliche Art von Gitarre spielen, Klavier, Schlagzeug, Violine und sogar Querflöte.“ Gab sie zu.
Sie gab nur ungern zu welchen Musikinstrumenten sie beherrschte, das Gefühl sie sei ein kompletter Freak dank ihren Drang zur Musik. Doch Nick und den andern schien es völlig egal zu sein, schließlich waren sie eine völlig verrückt zusammen gemischte Clique aus allen Gruppenparteien. Geschminkt, gestylte und in andern Klamotten stieg sie die Treppe runter – Nick der an der Tür schon wartete spielte mit seinem Handy rum.
„Dad ich bin um 9‘ wieder zu Hause.“ Rief Baku Richtung Wohnzimmer.
„Sei pünktlich“ rief er ihr nach.
Die Lederjacke vom Haken genommen fiel die Tür ins Schloss und aufmerksam folgte sie Nick. Sie kannte sich in einigen Ecken Arizonas noch aus, doch einiges wusste sie nicht mehr, wie ein wahrer Ehrenmann legte er einen Arm um ihre Schultern. Obwohl sie ihn nicht einmal genau kannte, war sie ihm dankbar dass er sie aus ihren tristen Alltag nahm. Die Leute die an ihnen vorbei liefen sahen ihn merkwürdig hinter her, sie passten so gar nicht zueinander – Baku war ein Punk wohl eher ein Rocker und Nick, ja Nick war der typische wohlhabende Junge mit dem reichlichen Taschengeld. An der Ampel angekommen starrte sie wie in Trance auf ihre Boots, Nick lehnte gegen die Ampel fuchtelte wieder mit seinem Handy um und trat von einem Bein auf das andere.
„Auf was für einen Film hast du Lust?“
Sie bekam seine Frage gar nicht mit, er beugte sich nah zu ihrem Ohr herunter, „Baku was für ein Film?“ – wie verhext sah sie in seine Augen und schluckte. Bevor sie überhaupt realisierte was hier los war liefen sie über die Straße – am Kino angekommen trafen sie auf Luka und dessen Betthäschen. Baku versteifte sich, provozierend legte er einen Arm um ihre Taille und zog sie mit. Verfeindet blieben sie voreinander stehen und starrten sie verhasst in die Augen.
„Ach nein deine neue Flamme?“ meinte Luka.
„Und wenn schon – wenigstens vögle ich nicht bedenk los wie du durch die Welt.“ Konterte Nick.
Das Mädchen neben Luka musterte sie abfällig, wagte sich jedoch kein Wort gegenüber Baku zu erwähnen, provozierend ging er diesem Mädchen an den Arsch und es verletzte sie wie ein Messerstich.
„Such dir ‘n Zimmer mit der Alten. Auf Ekelporno hab ich ja eher weniger Lust.“ Meinte Nick abfällig.
„Im Gegensatz zu dir kann ich vögeln.“ Lechzte er.
„Und ich hab hier den größten – hätten wir das mal geklärt. Nick ich will in Ghosttown.“ Zischte Baku dazwischen.
Die 3‘ starrten sie merkwürdig an, wenn’s um kontern oder verwirren ging war Baku immer noch die beste und das bekamen sie zu spüren. Grinsend sah Nick ihn ins Gesicht, „du entschuldigst uns. Viel Spaß in der Weiberschnulze.“, leicht aufgebracht starrte Luka ihnen hinter her und verfluchte seine Begleitung jetzt schon. Er würde sie eh nur ins Bett kriegen wollen und danach wie jede andere in den Wind schießen. Karten, Popcorn und Getränke geholt betraten sie Saal 2‘ wo in wenigen Minuten der Film beginnen würde. In der letzten Reihe Platz genommen, legte Baku ihre Jacke über den Schoss und lehnte sich entspannt zurück.
„Du scheinst ja Luka richtig zu mögen.“
„Oh ja, so sehr das ich ihn fast die Nase gebrochen habe.“
Auf Bakus Lippen lag dieses gewisse merkwürdig erscheinende lächeln was die meisten so sehr faszinierte. Nervös tippten ihre Finger auf der Seitenlehne des Kinositzes, Nick der aus seinem Becher Cola trank zog seine Jacke aus und warf sie über die Lehne. Keine Minute später fing auch endlich der Vorspann an der länger als vielleicht der Film selber war, „ich bin gleich wieder da.“, Nick sah zu ihr auf – ihre Jacke im Schlepptau ging sie aus dem Kinosaal und stieß so gleich mit ihren Rivalen Luka zusammen. Er hatte sie selber nicht einmal bemerkt, sie an den Schultern gepackt sahen sich die beiden tief in die Augen.
„Jetzt weiß ich wieso du mir so bekannt vorkamst. Du bist die kleine Bakura Greenhood die damals wegzog.“
Er war hinter ihrer Maske gekommen, Baku stieß ihn von sich weg – seine Hand packte ihr Handgelenk und zog sie um einen Automaten. Ängstlich funkelten ihre Augen, eng angelehnt stand sie an den Seiten des Automaten und atmete beinahe zu flach.
„Ich heiße schon lange nicht mehr Greenhood. Und was interessiertes dich überhaupt?!“ zischte sie angekratzt.
Erschrocken zuckte sie zusammen, neben ihren Kopf lagen seine Hände und er beugte sich leicht über sie.
„Wieso?“ fragte Luka.
„Wieso was?“ – ihre Stirn legte sich in kleine Falten, der Ausdruck in ihren war der gleiche wie gestern als sie Luka eine rein gehauen hatte, „wieso dieser Style? Das bist nicht du Baku.“ – „Ach nein?! Und wieso nicht? Nur weil ich zu diesen Abschaum von Punkern gehöre?“
Ghosttown sowie Lukas Weiberfilm hatte längst begonnen, Nick machte sich eher weniger Sorgen darum wo sie blieb – „Er passt nicht zu dir. Früher warst du wenigstens noch du selbst, ein Mädchen und nicht … so was.“ – finster sah sie ihn in die Augen und verpasste ihn eine heftige Kopfnuss. Sie war schon lange kein zartes Mädchen mehr, sie hatte sich verändert und sie liebte sich so wie sie war. Nasen blutend stürzte er zu Boden, seine Hand lag an seiner nun völlig zerstörten Nase und sie sah zu ihm hinab.
„Tut weh was!? Luke halt dich aus meinem Leben raus – ich liebe mich so wie ich bin und niemand kann das ändern. Weder du noch irgendwer sonst. Halt dich von mir fern du Vollidiot.“
Sie spuckte nur so die Worte aus, mit schnellen Schritten wandte sich Baku von ihm ab und rannte zurück zum Kinosaal wo schon Nick selig auf sie wartete.
„Alles ok bei dir?“ – Baku sah kurz über ihre Schulter und lächelte ihn an, „alles bestens.“
Es war gelogen gewesen und das wusste sie – sie hatte sich schon wieder mit ihn angelegt, diesmal musste sie alleine mit ihn fertig werden – sie fühlte sich bedroht und merkwürdigt zu gleich. Luka wäre ihr nie so nahe gekommen wenn sie nicht blindlinks in ihn reingestiefelt wäre. Das Kribbeln auf ihren Schultern was durch ihren ganzen Körper zog war ihr so unheimlich gewesen das sie gar nicht anders handeln konnte. Vor jedem neuem Schritt den sie oder andere taten fürchtete sie sich immer noch – es würde sich nie ändern. Vielleicht hatte Luka recht gehabt, vielleicht war sie durch diesen Style nicht sie selbst doch sie dachte nicht einmal klein bei zu geben, wie er es gerne hätte. Klar sie hatte manchmal mit ihren Klamotten und ihren mehr als bunten Haare mehr als einmal über die Stränge geschlagen. Da machte das Tattoo und das Nostril an ihrer Nase keinen wirklichen unterschied. Die Hälfte von dem Film den sie sich ausgesucht hatte verfolgte/bekam Baku gar nicht mit – verwirrende Gedanken die ihr Hirn zermarterten machten sich fertig. Sie hatte große Angst vor der Konsequenz dafür was sie Luka schon wieder antat. Doch irgendwie fühlte es sich verdammt gut an nicht mehr die verletzlich schwache zu sein und das spürte dieser Mistkerl von Luka der mit den Mädchen nur so spielte. Seit dem Tag an dem sie wegzog – Luka hatte sich kein Stück gebessert geschweige geändert.
2‘ Stunden. Der Film war gut doch für Baku war er belanglos gewesen, wie ein wahrer Gentleman hielt Nick ihr die Tür auf, ohne einen richtigen Gesichtsausdruck zu haben lief sie durch und starrte in das Gesicht von den andern.
Wie eine verrückte fiel Celine ihr in die Arme überwältigt das sie so auf sie abfuhr konnte sie kaum standhalten – sie versteifte, dasselbe Gefühl der Berührung und sie sah hinter sich. Luka hatte sie vor einem weiterem Sturz bewahrt – seine Nase gerötet und angeschwollen. Celine bei der Hand genommen funkelte sie ihn finster zu und ging.
„Baku!“
Seine Stimme – ihr Körper der ihr nicht gehorchte und sie alle drehten sich um. Nick war in Alarmbereitschaft und sie sah ihn ohne jegliches Gefühl an.
„Sei vorsichtig.“ Meinte Luka.
„Halt du dich aus meinem Leben raus!“
Sie sahen sich gegenseitig an, Baku immer noch an der Hand zog Celine sie hinter sich her und in einer Seitengasse verschwanden sie. An ihrem Kopf prahlte einfach alles ab, jegliches Wort oder Gefühl. Sie war stur und das spürte jeder einzelne.
Es war kaum 7‘ gewesen da schloss sie die Haustür des Hauses auf wo sie mit ihrem Vater und dessen zweit Frau wohnte – und im Schlepptau ihre neuen Freunde. Ihre Stiefmutter die gerade aus der Küche kam starrte die fremden an, freundlich grüßten sie alle sie.
„Dad ich hab besuch mitgebracht.“
„Sehen wir Liebling.“ Belächelte ihre Mom es.
Jacken sowie Schuhe ordentlich beiseitegelegt/gehangen stiegen sie die Treppe zum oberen Stock hoch und betraten ihr Zimmer.
„Hallo, ich bin hier wegen meiner Bestellung.“ Meinte Baku ganz charmant.
„Name bitte?“
„Bakura Morai.“
Der Angestellte im Musikladen sah in das Register, Celine die neben Baku stand sah zu ihr rüber, diese hob nur die Achseln – „ah da habe ich dich, warte hier einen Moment ich hol sie dir.“ – „Dankeschön.“
Schleifend marschierte der Mann ins Hinterzimmer, wartend standen die beiden Mädchen im Laden, andere Kunden unterhielten sich und probierten einige Instrumente aus. Vor ihnen auf den Tresen schepperte es kurz, zusammen gezuckt sah Baku ihn an und er öffnete den Koffer – ihre Augen strahlten.
„So gut wie neu.“ Belächelte er es.
„Darf ich sie ausprobieren?“
„Türlich ist deine.“
Ihre reparierte Violine aus dem Koffer genommen, warf sie ihre Tasche zu Boden, setzte sie an und begann zu spielen. Jeder drehte sich nach ihr um, Celine blieb der Mund offen stehen – die Augen geschlossen spielte Baku einfach weiter und ließ sich von niemand stören. Sie hatte all ihre Instrumente unter Kontrolle, egal ob es ihre Gitarre, ein Schlagzeug, ein Klavier oder ihre Violine war. Selbst die Leute vor dem Geschäft hatten sich versammelt und schauten dem talentierten Mädchen im Inneren zu. Einige trauten sich ins innere des Geschäfts und hörten ihr zu. Als ihr letzter Ton der Melodie gespielt war applaudierte nicht nur Celine sondern all die andern die in der Umgebung war und sie schlug ihre Augen auf. Unangenehm, lächelte sie, packte die Violine zurück in den Koffer verschloss ihn und nahm ihre Tasche.
„Seit wann kannst du Violine spielen?“
Celine war mehr als nur neugierig gewesen – Baku versuchte hinweg zulächeln.
„Eigentlich schon immer – das spielen hat mir meine Mom damals beigebracht.“ Grinste sie.
„Das war wirklich wundervoll.“
Celine nahm sie mit zu einem ihrer geheimsten Plätze mit wo sie sich meist alleine aufhielt wenn es ihr nicht so gut ging. Baku spielte erneut Violine, Celine hörte ihr einfach zu und starrte in die Wolken – während sie spielte schlüpfte sie aus ihren Turnschuhen ließ die Augen geschlossen und begann langsam zu tanzen. Bei dem wechseln der Melodie stützte sich Celine auf den Ellenbögen ab und starrte sie fasziniert an. Ihre brünette Freundin sah sich um, der Wind wurde mehr und dunkle Wolken zogen auf, Celine wollte nicht ins Wort fallen oder zu mindestens sie nicht stören. Als sie die ersten Tropfen ihre Wange berührten nahm Celine all die Sachen die ihr und Baku gehörten – sie stellte sich unter das Vordach der alten Scheune. Sie hatte keinerlei Ahnung wie ihre Freundin einfach weiter spielen konnte obwohl es so eben richtig anfing zu regnen – Baku schien es überhaupt nicht zu stören. Sie spielte eine Melodie nach der andern – schon folgte eine wenig dramatischere. Celine wollte ihr etwas zu rufen doch ihre Stimme sie schien wie blockiert gewesen zu sein. Sie schrieb den andern in einer Whatsapp Gruppe das sie ihr einen Regenschirm vorbei bringen sollten, Sarah wohnte schließlich näher an der Scheune dran – als dann auch noch gefragt wurde weshalb, nahm Celine ohne Bakus Wissen einen kleinen Teil ihrer Violinen Season auf und schickte es den andern. Sie wollten es nicht glauben und waren kurzerhand auf dem Weg hier her um sich selber davon zu überzeugen dass es Baku war. Sie hatte niemand anderes davon erzählt das sie auch Violine spielen konnte – nur einer wusste etwas davon. Kaum gesagt – getan. Als Baku die andern vor sich stehen sah grinste sie einfach weiter, drehte sich und spielte einfach weiter. Sie standen alle unter Regenschirmen außer Celine die schützend unter dem Vordach der Scheune stand und von weitem zusah. Nicks Handy vibrierte und versteinert sah er auf sein Display, schluckte – ging anschließend dran.
„Was willst du?“ raunte seine gereizte Stimme.
Die andern sahen ihn nur schräg von der Seite an, Jaydon war klar wer am andern Ende der Leitung war, „süß wie deine kleine Freundin Violine spielt.“ – nur ein verächtliches lachen. Bei einem Roboter würde man sagen seine Schaltkreise drehen durch – doch bei Nick lagen bald alle Sicherungen blank und er würde sich dieses Mistkerl von Lukas vornehmen.
„Und wenn schon – was geht es dich an?“ funkelte er.
„Oh eine Menge. Ahahaha.“
Wieder lachte er, das Handy in seiner Hand begann zu zittern, drehend stand Baku vor ihm – ohne das er es realisieren konnte nahm sie ihn das Smartphone aus der Hand und drehte sich wieder von ihm weg. Jeglich ihre Violine inklusive Violinen Bogen hielt er in der Hand. Durch das Rauschen des strömenden Regens konnte keiner verstehen was sie zu ihm sagte oder nicht sagte.
„Gefällt dir also wenn ich Violine spiele, hm? Hab ich dir nicht schon einmal vor einigen Jahren gesagt du sollst dich aus meinen Leben raus halten und vor allem lass meine Freunde in Ruhe. Luke!“ zischte sie gefährlich.
Zu gerne wollten die andern wissen was sie mit ihm besprach oder zu ihm sagte, keiner wollte sich auch nur im Moment auf sie zu bewegen.
„Gefallen? So nennt man das also heute. Keine Sorge von denen will ich nichts.“ – sie musste kichern, „wers glaubst du Mistkerl.“ – ein tiefen seufzen drang in ihr Ohr, „dreh dich mal um und schau gegen Osten …“
Baku wurde misstrauisch – ihr viel dann alles wieder ein und sie blickte hoch zu seinem Fenster, sie erkannte ihn zu gut und ihr grinsen verschwand.
„… du beobachtest mich auch immer oder?“ fragte sie.
„Ich könnte aber ich tue es nicht.“
Sie rannte auf Celine zu, schlüpfte hastig in ihre Turnschuhe nahm ihre Tasche und lief auf sein Wohnblock zu, dabei vergas sie ihre Violine und Nick sein Handy wieder zu geben.
„Hallo!? Baku! Mein Handy?!“ brüllte Nick ihr nach.
Die andern sahen ihn an, Celine kam auf die andern zu, völlig perplex hielt er immer noch ihre Violine und sah ihr hinter her.
„Alter … mein Handy. Cel‘.“
„Keine Sorge du kriegst es wieder. Gib mal her die Violine.“ Versprach Celine ihn.
Schützend stellte sie sich zu Mia und Sarah unter dem Schirm – Baku ihr Kleid, sowie Schuhe und Lederjacke waren vollkommen durchtränkt vom Regen, keuchend mit Nicks Handy und ihrem Rucksack rannte sie durch die Straßen, völlig aus der Puste erreichte sie Lukas Wohnblock und ging hinein. Mit bebendem Brustkorb stand sie vor seiner Tür, das auflegen sagte ihm das sie da war – grinsend öffnete Luka ihr die Tür und musterte sie.
„Wow 5‘ Minuten ich bin begeistert.“ Neckte er sie.
„Halt deine dämliche Klappe.“ Zischte sie.
Baku war gereizt genug um ihn erneut das Nasenbein ins Gehirn zu schlagen, stattdessen schob sie Nicks Handy in die viel zu nasse Jackentasche – mit ihrem Blick deutete sie an ihn Gedanklich zu erwürgen.
Sie rang immer noch nach Luft, „könntest du aufhören mich so blöd an zu grinsen? Davon krieg ich echt Kopfschmerzen.“ – Luka grinste sie noch mehr als zu vor an und lehnte im Tür bogen. Sie merkte wie ihr langsam die Sicherungen mit ihm durch brannten – Baku wollte ihn eine Ohrfeige verpassen stattdessen fing Luka ihre Hand ab zerrte sie in seine Wohnung und verschloss hinter ihr die Tür. Hätte Luka ihr Handgelenk nicht weiter hin fest gehalten wäre sie fatal hingefallen, mit einem schnellen ruck zog er Baku zurück und stieß sie gewaltsam gegen die Wohnungstür – stockend hielt sie vor schmerz dem Atem an und funkelte ihn wütend in die Augen. Unfähig sich auch nur einen Meter zu wehren bebte ihr Brustkorb auf und ab, ihre Augen funkelten so sehr als ob sie gleich los weinen müsste – „ich hab‘ doch gesagt irgendwann kann dich Nick nicht mehr vor mir schützen.“
Sie verspürte weder Angst noch furcht vor ihm – von ihren Sachen tropften Regentropfen und berührten den Boden. Baku wusste Luka hatte recht gehabt mit dem was er eben meinte, Nick war nicht hier und konnte ihr somit nicht helfen – alleine musste sie damit fertig werden.
„Was hast du jetzt vor? Mich weiter anstarren oder willst du mich jetzt schlagen?“
Er behielt sein Pokerface obwohl ihre Worte ihn hart trafen – unerwartet ohne auch nur eine Andeutung zu machen – verkrampft stockte ihr Atmen und ihr Herzschlag blieb für minimale Sekunden aus. Ihr Gesicht zwischen seinen Händen, ihre Hände lagen auf seinen Oberarmen und zärtlich bis leicht stürmisch presste er seine Lippen auf ihre. Sie rang mit sich selber weder nach Luft zu schnappen und weder seinen Kuss zu erwidern – doch ihr Körper machte was er wollte, gierig zog sie die Luft durch die Nasenlöcher ein und erwiderte nach ewig langen Sekunden seinen Kuss. Lange würden ihre Beine nicht mehr stand halten, Stück für Stück rutschte sie an der Tür herunter – seine linke Hand löste sich von Bakus Wange schob den Träger ihres Rucksackes von den Schultern – stumpf polterte er zu Boden, das Mädchen was er küsste zitterte leicht unter dieser Erschütterung. Unter ihren Hinter gegriffen hob er sie hoch, ihre Beine pressten sich um seine Hüfte – ohne auch nur drauf zu achten ob seine Kumpels, sein widerwertiger Bruder, seine all zu nervige Schwester oder seine Eltern zu Hause waren küsste sie ihn obwohl sie ihn noch nicht einmal leiden konnte. Baku wusste ja noch nicht einmal wieso sie ihn überhaupt so nah an sich ran ließ geschweige seinen Kuss erwiderte. Ihre Hand berührte sein Haar – jeder wusste Luka mochte es überhaupt nicht wenn ihn jemand durchs Haar ging, doch bei Baku ließ er es wortlos zu – seine Zunge schob sich in ihren Mund, spielend tanzten die Zungen umeinander – leicht zog sie an seiner Lippe und er musste sich stark beherrschen. Sie lösten sich von einander, keuchend blickte Baku ihn ins Gesicht, Lukas Augen funkelten voller begierde und erneut klopfte es gegen die Tür – langsam setzte er sie auf dem Boden ab, den Arm weiter hin um ihrer Taille sah er durch den Spion.
„Stell dich hinter die Tür und sei still, ja?“
Sie nickte stumm, ihren Rucksack hinter die Kommodenseite geschoben öffnete er die Tür und blickte Luisa ins Gesicht.
„Was ist?“ fuhr er sie an.
Baku hatte ihre Hände gegen ihren Mund gepresst, zitternd stand sie da – Luka hatte nur einen Spalt die Tür geöffnet.
„Hey begrüßt man so seine Freundin?“ – „Ex Freundin Süße. Also was willst du?“
Empört über seine Tonart sah sie ihn ins Gesicht und verschränkte die Arme vor der Brust und puschte so mit ihren Busen noch eine Ecke höher.
„Sag mal hast du dir die Haare blau gefärbt?“
Er hatte vollkommen vergessen das Baku im Moment blaue Haare besaß und ein Teil ihrer Haarfarbe auf seiner Stirn klebte – konternd grinste er sie an.
„Ich streiche mein Zimmer neu.“
Er log und das wusste Baku zu gut. Erstaunt sah Luisa Luka an und ging einen Schritt auf ihn zu.
„Wow cool darf ich sehen?“
„Nein! Ist noch nicht fertig. Würdest du jetzt bitte gehen.“ Bat er freundlich.
Sauer sah seine Ex Flamme ihn ins Gesicht, „das kann man auch freundlicher sagen. Mistkerl!“ – mit einer gehörigen Ohrfeige verabschiedete sich die Blondine und er schloss die Tür.
Mit dem Handrücken wischte er über seine Stirn, entfernte die blaue Farbe – immer noch stand sie wie bestellt und nicht abgeholt in der Ecke.
„Ich sollte lieber gehen. Gibst du mir bitte meinen Rucksack?“
Baku sah ihn mit einem unschuldigen Blick an.
„Sicher unter einer Bedingung.“ Meinte Luka.
„Welche?“ fragte Baku.
„Das bleibt unter uns, ok?“
Baku dachte kurz nach und stimmte anschließend zu – sie nahm ihren Rucksack und verschwand aus der Wohnung. Erst als sie wieder durch den Regen nachhause lief wurde ihr bewusst was geschehen war. Sie hatte mit dem Schulschwarm rumgeknutscht ohne es auch nur zu wollen. Sie wollte nur noch weg weit weg um genau zu sein.
Die nächsten Tage Schule waren für Baku der reinste Horror, sie hatte ständig das Gefühl das Luka sie mit seinem Blick auszog – ihre Nerven lagen vollkommen blank und sie konnte kaum klar denken. Sie brauchte einen freien Kopf und zwar sofort, sie wusste das die andern im Unterricht saßen während sie ihre Freistunde genoss und das leider nicht alleine. Ihre Violine aus dem Musikraum geholt schlich sie sich wie zu vor in die Aula. Vollkommen leer – vollkommen allein – sie schloss die Tür und lief vor zur Bühne. Ihre Violine aus dem Koffer geholt kletterte sie auf die Bühne, legte sie an und stieß Luft aus. Keine Sekunde später begann sie zu spielen – dabei hatte sie ihn schon längst bemerkt. Ihre Finger glitten einfach so über die Seiten – umher gelaufen dachte sie schon wieder viel zu sehr nach.
„Du kannst es einfach nicht lassen mich zu verfolgen oder?“ fragte sie ihn.
Luka war vollkommen verblüfft das sie ihn mit bekam, mehrfach blinzelte der Schüler und erhob sich aus einen der vielen Stühle.
„Und du kannst es nicht lassen dich heimlich in die Aula zu schleichen, was?“
Sie drehte sich zu ihm um, mit einem Satz war er auf der Bühne ganz nah vor ihr – mit der Violine in der Hand drehte sie sich von ihm weg.
„Wieso hast du deine Ex angelogen? DU bist viel zu blöd um ein Zimmer neu zu streichen.“
Das war ein Schlag in die Magengrube – Luka schubste Baku leicht gegen die Schulter – unerwartet stolperte sie zur Seite und stürzte zu Boden. Weder Violine noch Bogen hatten Schaden davon genommen jeglich ihre Hände und Knien schmerzten ein wenig. Angekratzt sah sie zu ihm hoch, langsam kniete er sich zu ihr runter und hielt ihr Kinn fest – „und wenn schon, das kleine Dummchen hat es eh nicht gecheckt.“
Sie schlug seine Hand weg, „redest du überall deine Ex Freundinnen so?“ – Luka hob nur die Achseln, stützte sein Ellenbogen auf dem Knie ab und legte seinen Kopf auf den Handrücken.
„Hm nein – nur Luisa ist richtig nervig. Sie merkt nicht einmal was ich nichts mehr von ihr will. Die kleine Tusse bildet sich immer noch ein wie seien ein Paar.“
„Ganz schön oberflächlich!“ murmelte sie.
Luka hörte Geräusche, all ihren Violinen Kram geschnappt zerrte er sie hinter den Bühnenvorhang und hielt ihr die Hand auf dem Mund. Ihr Herz raste wie wild in ihrer Brust, erneut war sie unfähig sich zu wehren – „gut hier ist auch niemand. Dann können sie jetzt abschließen.“ – von beiden stockte der Atem. Man hörte nur noch das klacken des Schlossen sie waren vollkommen eingesperrt, langsam rutschte seine Hand von ihren Mund – völlig in Panik rannte sie zur Tür und lauschte. Niemand war mehr auf dem Gang und heftig drückte sie die Klinke.
„Na super …“ flüsterte Baku leise zu sich.
Luka hatte sich ins Fenster gesetzt, währen die Vorhänge nicht davor gewesen würden die beiden jetzt jede Menge ärger bekommen und sogar einen Verweis. Rückwärts gelaufen ging sie wieder zurück zur Bühne, freundlicher weise hatte er ihre Violine wieder vorne hingestellt – ihr Kopf schmerzte jetzt schon bei dem Gedanken eine gesamte Nacht mit ihm in einem Raum zu verbringen. Nachdenklich sah er durch einen Spalt der Vorhänge auf dem Hof – all die andern gingen nach Hause und er musste hier in der Aula mit einem widerspenstigen Mädel verbringen. Und er dachte auch nach wieso er sie überhaupt geküsst hatte. Sie begann Violine zu spielen um ihre Nerven ruhig zu bekommen – sie hasste es eingesperrt zu sein und vor allem mit jemanden den sie nicht einmal leiden kann. Er drehte seinen Kopf zu ihr – seine Augen musterten sie ganz genau.
„Hey Mister Player du hast nicht zufällig ein Handy dabei?“ fragte sie ihn angefeindet.
„Leider nein – ist in meinem Rucksack.“
Baku versuchte ruhig zu bleiben, ihre so sehr geliebte Violine in den Koffer zurückgelegt lief sie in der Aula umher. Keiner der beiden hatte auch nur ein Handy dabei, nachdenklich saß Luka im Fenster und Baku tigerte umher.
Minuten wirkten wie Stunden – Stunden qualvoller Gefangenschaft. Sie drehte sich lauschend um als sie merkwürdige Geräusche aus dem Hinterzimmer vernahm, „Luka?! Luke was soll der Mist?“ – sie folgte einfach der Geräuschkulisse und starrte seinen Rücken an. Er durchwühlte die Schränke sowie Karton und Schubladen.
„Hey ich will hier schließlich nicht die ganze Nacht sitzen. Hilf mir lieber sowas wie ein Dietrich zu suchen.“
„Hab ich das richtig verstanden – du willst hier ausbrechen?“
„Ja oder hab ich nen‘ Sprachfehler?“ murrte er.
Abwehrend hob Baku die Hände, nur ungern bestahl sie die Schule oder tat was er von ihr verlangte. Stundenlang durchsuchten sie jede Ecke – die Sonne ging langsam unter, entnervt lehnte Baku gegen die Wand und rutschte langsam runter.
„Was hast du?“ fragte Luka.
Für seinen Typ fragte er nicht oft was mit Mädchen im Moment los war – Baku zog ihre Beine an, schlang die Arme drum und stützte ihre Stirn gegen die Knie.
„Ist doch völlig egal was mit mir los ist – dich tut es doch eh nen feuchten Pfennig interessierten.“ Schmollte Baku.
„Hey immerhin hast du im Moment nur mich zum unterhalten also rück raus mit der Sprache.“ Bat er.
Sie riss ihren Kopf hoch, Tränen glitzerten in ihren Augen, am Stuhl hoch gezogen stieß sie Luka wütend gegen die Wand und explodierte. Verwirrt und bedrängt von einem Mädchen sah er sich um.
„Glaubst du im ernst ich erzähle einen vollkommendem Idioten wie Dir, ja genau wie DIR! Was mit mir los ist? Really? Ich hab eigentlich so sehr die Nase gestrichen voll von Kerlen die wissen wollen was mit mir los ist. Ich hab echt die Schnauze voll – du bist nicht der einzige der mich hier noch zum heulen bringt. Hast du auch nur eine leiseste Ahnung wie es sich anfühlt wenn der beste Freund einen sagt; es ist aus und vorbei mit deinen Jahrelangen Freund?! Du weist gar nicht wie es sich anfühlt wie ein Stück beschriebenes Papier weggeworfen zu werden … und dir soll ich nochmal sagen was los ist?“ brüllte sie ihn an.
So sehr hatte ihn noch niemand angefahren geschweige gegen eine Wand gestoßen – sie spürte nur noch hass und merkte nicht einmal wie ihre eine Träne über die Wange kullerte. Sie hatte einen vollkommenen Wutausbruch der extra Klasse gehabt – seine Hände berührten ihre Schulter, wütend sah sie ihn ins Gesicht und er zog sie in seine Arme.
„Es tut mir so leid.“
Seine Worte hatten etwas in ihr berührt und ihr Herz für Sekunden erweicht – sie krallte sich in seinen Pullover und begann zu weinen wie nie zu vor. Sie hatte sich selber geschworen nie wieder so eine nähe zuzulassen doch sie tat es. Über eine halbe Stunden standen sie so da ohne auch nur sich zu bewegen – Luka hielt Baku einfach weiter in seinen Armen – sie drückte sich von ihm weg, umgedreht wischte sie ihre Tränen weg.
Unverständlich nuschelte sie vor sich hin – „Baku…“, heftig schüttelte sie ihren Kopf, ihre Hand genommen drehte er sie zu sich und sie sah in seine Augen.
Sein Daumen strich über ihre Unterlippe – wie ein unschuldiges Kind stand sie einfach vor ihm und ging einen Schritt auf ihn zu. Sie wusste nicht so recht was sie machen sollte, Luka sah sie einfach an – seine Lippen berührten ihre Stirn und hauchten ihr einen zärtlichen Kuss hinauf.
„Du bist wundervoll obwohl ich dein Style immer noch nicht mag.“
Entgeistert starrte sie ihn hinter her, Luka krempelte seine Ärmel hoch, Kopfschüttelnd ging sie ihm nach – „was machst du mit dem Klavier da?“ – „pack mal mit an.“
Schulter hebend schob sie mit am Klavier das mehr wog als die beiden glauben wollten, es kratzte laut über das Parkett, Luka wischte den Staub ab und öffnete die Klappe zu den Tasten, aus dem Hinterzimmer schleppte er die Bank hervor und ließ sie zu Boden fallen.
Platz genommen begann er eine Melodie zu spielen, dabei sah er zu Baku die wie angewurzelt vor ihn stand, „On the days I can’t see your eyes, I don’t even want to, open mine. On the days I can’t see your smile …“ – Baku blieb einige Zentimeter der Mund offen stehen als er sang und das vor ihr. Sie wusste nicht was sie denken sollte von ihm, mit einer Hand spielend klopfte er neben sich auf dem Platz, umsehend nahm sie neben ihn platz.
Baku wusste nicht einmal wieso sie ihm zu hörte und ihm fasziniert ansah. Sie hatte völlig vergessen wie wundervoll er Klavier spielte und dabei noch eine gute Gesangsstimme hatte. Grinsend sah Luka sie ihn, in ihren Augen tauchte wieder dieses gleiche leuchten auf was sie damals schon besaß aber jedoch schnell immer verlor, ihm wurde immer mehr bewusst das es nichts brachte Leute und vor allem nicht sie von oben herab zu beurteilen – ob Baku nun in Scene war oder nicht, ob sie komische Klamotten trug oder bunte Haare besaß. Im Herzen und in der Person war sie immer noch dieselbe es würde sich auch nie im Leben ändern. Obwohl sich das Mädchen in all den vergangen Jahren sehr geändert hatte fraulicher geworden ist, blieb sie immer noch das sensible Mäuschen von damals. Sie schnappte sich ihre Violine und spielte, lächelnd drehte sich Luka nur zu ihr um, wippte im Tackt mit dem Bein und sah ihr zu ohne auch nur das sie einmal ausflippte – ihn anschrie.
Sie waren bis zum morgigen Tag hier eingeschlossen und mussten sich notgedrungen sich miteinander beschäftigen obwohl sie nicht viel bei sich hatten außer ihrer Violine und die Musikinstrumente die hier in der Aula vereinzelt standen. Die Stunden vergingen wie wenige Sekunden und es war stockfinster – Luka hatte die Lichter über der Bühne eingeschaltet, Baku saß auf dem Rand, die Beine hintereinander verschränkt und die Violine auf der Schulter spielte sie einfach weiter.
„Ist das nicht die Melodie von Skyrim?“
„Ja genau.“ Kicherte sie.
Sie spielte einfach weiter – Luka legte sich zurück verschränkte die Arme hinter den Kopf und zog sein rechtes Bein an.
„Schon komisch …“ fing Baku an.
„Was meinst du?“ fragte Luka.
Sie sah neben sich – die Violine lag offen ohne Schutz auf der Bühne.
„Wieso bist du nur so nett zu mir wenn wir alleine sind? Ich meine du bist Luke, der größte Weiberheld der gesamten Schule und ein absolutes Arschloch.“ Meinte sie.
Mit einem schwang saß sich auf, stützte die Hände auf seinen Oberschenkeln ab und starrte sie grinsend an.
„Liegt vielleicht daran das ich eigentlich als Person ganz anders bin vor allem wenn man mit mir alleine ist.“
„Witzig! Trotzdem bist du ein Mistkerl – immerhin spielst du mit Mädchen und deren Gefühle wie mit den Chips beim Pokern.“
Au – das war ein schlag ins Gesicht!
Seine Faust boxte ihr auf den Oberarm – die betroffene Stelle reibend sah sie ihn funkelnd an.
„Ich würde sagen die Ignoranz und der Egoismus färben von meinen Geschwistern ab.“
„Türlich‘.“
Lachend sahen sich die beiden an – diesmal holte sie zum schlag aus und traf ihn hart auf dem Oberschenkel.
„Aua! Baku das tat weh …“ – „Ja mir auch!“ – „Na warte du kannst was erleben.“
Frech wie eh und je streckte sie ihn die Zunge raus, sprang von der Bühne und rannte zwischen die Reihen – grinsend rannte er ihr nach. Heftig wurden die Stühle verschoben, umgestoßen und zugeschoben. So tollkühn wie er wirken wollte – Luka stand auf einen der Stühle sprang gezielt ab, rutschte weg und knallte samt Baku in Arm gegen die Wand. Schmerzhaft hielt sie sich ihren Hinterkopf – selbst Luka tat dieser Sturz mehr als nur kurz weh.
„Du Mistkerl …“ schluchzte sie.
In ihren Augen standen Tränen des heftigen Schmerzes ihres Kopfes – ihre Taille gepackt zog er das verletzte Mädchen auf seinen Schoss – blinzelnd unter Tränen und schmerz starrte sie ihn an.
Heftig donnerte es, flackernd ging eine Lampe nach der andern aus und die beiden saßen im Dunkeln. Die Schule hatte Storm Verlust. Sie erkannten nichts nur ein minimaler Schein des Mondes fiel auf die Bühne – dort wo sie nicht waren. Ohne überhaupt zu wissen was der andere tat sahen sie sich in die Augen, keiner der beiden erkannte den andern. In ihrer Brust spürte sie wie ihr Herz raste und sie sich vollkommen komisch fühlte.
„Küss mich …“ flüsterte Luka leise.
Erschrocken weiteten sich ihre Augen und begangen glitzernd zu tanzen.
„Was?“ stotterte sie verwirrt.
„Tu es einfach!“ bat er.
Was hatte ich schon zu verlieren, ich bin Single, es ist keiner hier der uns sehen könnte und ich bin gezwungener maßen alleine mit ihm – dachte sich Baku.
Tief durch geatmet ohne einen Seufzer oder ähnliches von sich zu geben, strich sie sich die Haare hinter das Ohr – leicht zitternd vor all dem legten sich ihre Hände auf seine Schultern. Klar und deutlich spürte sie seinen warmen Atem auf dem Gesicht, seine Hände streiften ihre Taille zogen sie näher zu ihm und ihre Augen schlossen sich. Intensiv vernahm sie das Gefühl des Drucks seiner weichen Lippen auf ihrer. Ihr gesamter Körper überzog sich mit einer langanhaltenden Gänsehaut – ihre Finger gingen durch sein Haar – seine linke Hand strich ihren Oberschenkel entlang und seine Zunge stupste gegen ihre Lippen. Umkreisende Zungen, saugen und leicht beißend artete es in einer wilden Knutscherei aus. Sie ließ es einfach über sich ergehen, ihr Körper hatte eine Meinung und ihr Kopf eine andere – eine Zungenspitze fuhr ihren Hals entlang und hinterließ eine schmerzende Brennspur. So hatte sie noch nicht einmal Jojo ihr Ex Freund geküsst geschweige Liebkost. Seine Zunge stoppte automatisch an ihrem Schlüsselbein weiter runter würde er nicht gehen stattdessen saugte er kräftig an ihren Hals. Schmerzhaft – ihre Finger krallten sich in seinen Pullover fest, ihre Oberschenkel pressten sich ohne gesteuert zu sein an seine Hüften und er beugte sich weiter vor. Sie würde jeden Moment den halt verlieren das wüsste nicht nur sie sondern auch er. Luka wusste einfach wie er ein Mädchen zum Wahnsinn bringen würde tat jedoch nicht mehr als an ihren Hals seit geschlagene 5‘ Minuten zu saugen. Die betroffene Stelle an ihrem Hals schmerzte so sehr das sie ihm gar nicht mehr für voll nahm und endlich kam die Erlösung. Lukas Lippen lösten sich von ihren Hals und es fühlte sich taub an wie bei einer Op wo Nerven durchtrennt wurden.
„Ich will hier weg …“ murmelte sie.
Schmunzelnd zog er sie erneut eng an sich, zog eine Haarnadel aus ihrem Haar und küsste ein letztes Mal ihre Lippen.
„Gut, dann versuch ich mein Glück.“
Wackelig erhob sie sich von ihn – Baku musste sich ins Geheim eingestehen Luka hatte sie ganz schön angemacht, ihre Hand rieb die dunkel gefärbte Stelle an ihrem Hals die mehr als nur ein wenig schmerzte – Luka fummelte mit ihrer Haarnadel am Schloss rum, ohne das er auch nur ein funken Licht besaß verbog er so sehr das Stück Metall in seinen Fingern das dass Schloss unter heftigen ruckeln endlich aufsprang und der Riegel sich zurück zog.
„Baku! Die Tür ist offen.“
Er zog die Tür zurück, auf ihn zu gerannt fiel sie ihn um den Hals und küsste ihn mehrfach auf die Wange.
„Lass uns bitte gehen.“ – „Jo aber vergiss deine Violine nicht.“
Durch das tiefste dunkel getapst packte sie ihre Violine ein, schloss den Koffer und stolperte zu ihm. Ihre Hand fest umschlossen zog er sie hinter sich her, verschloss die Tür, schob die zerbrochene Haarnadel in seine Hosentasche und schleichend liefen sie die Treppen herunter. Die beiden konnten von Glück reden das ihre Schultaschen im Flur standen und weder Lehrer noch Hausmeister anwesend waren was meist der Fall war.
Das Fenster im unteren Geschoss geöffnet kletterte Luka als erstes raus bevor er Baku half. Niemand würde irgendjemanden erzählen was in den vergangenen Stunden der Zweisamkeit geschehen war schließlich blieb es unter den beiden.
Die Eltern der beiden hatte nichts vom zu späten heim kommen bemerkt – total müde und mit wild zerzausten Haaren betrat Baku die Küche wo ihr Vater schon frühstückte.
„Guten Morgen mein Engel.“ Begrüßte er sie.
„Morgen Papa.“
Mit noch geschlossenen Augen nahm sie sich eine Tasse und goss Kaffee hinein, sie hörte nur das aufschlagen der Zeitung gegenüber von ihren Vater platz genommen trank sie einen schluck um endlich wach zu werden. Trotz so wenigem schlaf fühlte sie sich heute noch kaputter und erschöpfter als sonst auch – aller 2‘ Minuten begann sie zu gähne und das ganz unbewusst. Ohne auch nur gefrühstückt zu haben – klingelte es auch schon an der Tür, „machst du auch Baku?“, seufzend erhob sie sich und schlürfte zur Haustür. Ihr Bauchgefühl sagte ihr das etwas komisch heut morgen war. Durch die Haare gewuschelt zog sie die Tür auf und blickte in Lukas Gesicht, er stand einfach vor ihr und lächelte sie an – „was machst du den hier?“
Seine Hände steckten in den Hosentaschen, lässig hing sein Rucksack über seiner Schulter und leicht beugte er sich vor.
„Ich dachte ich hole dich ab und wir gehen zusammen zur Schule.“ Erläuterte er.
Baku blickte sich um, zog die Augenbrauen in die Höhe und zog die Tür etwas zu.
„Soll dass ein Scherz sein?“ – „Nein wieso auch?“ – „Ähm immerhin bin ich anders wie du was glaubst du was unsere Freunde sagen werden wenn die uns sehen?“
Er lehnte gegen die Wand, „und wenn schon ist mir doch egal.“, nickend schloss sie einfach wieder die Tür und ging schneller als sonst auf ihr Zimmer. Wie fallen gelassen stand er einfach da – während Luka an der Wand stand und mit seinem Handy rumspielte zog sich Baku im Badezimmer um.
Haare durch gekämmt zusammen gebunden, etwas geschminkt (wie sonst auch) in ihre Jeans, Pullover und Sneakers gehüpft schnappte sich Baku ihren Rucksack. Stolpernd und die letzte Stufe herunter gefallen kniete sie auf dem Boden.
„Hast du dir wehgetan?“
Ihr Vater half ihr bei der Hand hoch, „geht schon, geht schon. Ich muss jetzt los bis später Dad.“, sie hatte ihn nicht einmal aussprechen lassen da war sie auch schon aus der Tür verschwunden – neugierig hinter der Gardine hervor geluckt sah er seine Tochter mit einem andern Jungen.
Sie humpelte ihn leicht hinter her, „alles ok?“, Baku sah ihn ins Gesicht, „alles bestens!?“ – Verwirrtheit am frühen morgen. Sie kamen der Hauptstraße immer näher, gedankenverloren ohne nachzusehen ob ein Auto kam lief Baku rüber, das hupen des LKWs riss sie aus den Gedanken und versteinert blieb sie stehen. Ihren Rucksack gegriffen zerrte Luka sie schnell von der Straße – Baku stolperte mehrmals bevor sie dann endlich auf dem harten Gehweg saß, die andern Leute starrten sie nur merkwürdig von der Seite an, „was glotzt ihr so?“
Sie stemmte sich wieder auf die Beine, es war ihr unangenehm und peinlich dass sie nicht auf die Straße geachtet hatte, beschämend stand sie hinter ihn und starrte ihre Schuhe an. Unangenehm war gar kein Ausdruck mehr – schleichend lief sie ihm nach, ihr Kopf stieß mit seiner Brust an und sie blickte zu ihm auf.
„W-was?“ stotterte sie.
Grinsend zog Luka Baku hinter sich her – es war nicht der Weg zur Schule sondern zur alten Scheune wo sie vor einigen Tagen gespielt hatte, das massive Rolltor beiseite geschoben zog er sie mit durch. Sie blickte sich scheu um, Luka hatte sie am Tor stehen gelassen – ein stumpfes Geräusch den sein Rucksack fiel zu Boden und ein schweres Tuch fiel zu Boden.
„Seit wann steht hier ein Klavier?“ fragte Baku nach.
Sie war verwirrt und ging langsam auf ihm zu, „ach schon ne‘ ganze Weile. Wir haben erst in 2‘ Stunden Schule und die Scheune betritt eh keiner nicht mal deine Freundin Cel‘.“
Baku sah ihn stumm an, Luka nahm hinter dem alten Klavier platz hob den Schutz der Tasten hoch und wischte drüber. Langsam begann er zu spielen, sie stand mindestens einige Meter von ihm entfernt und ihr war es immer noch unwohl hier zu sein mit ihm alleine zu sein. Sie dachte, jeden Moment könnte das Tor auf gehen und ihre Freunde würden sie erwischen – „Geht's um das was ich fühl, bin ich wie n' Wachsoldat. Ich blinzel nie, zeig mich kühl. Doch alles Show ich tu nur hart. Geht's um das was ich denk, bin ich wie n' Pixelbild. Du kannst Genaues nicht erkennen, doch aus der Ferne macht's schon Sinn.“
Baku sah sich verwirrt um, niemand war hier und würde ihn singen hören, niemand war hier und würde sie sehen – niemand!
Es war komisch in seiner nähe zu sein ohne sich ständig anzufeinden und auf der andern Seite fühlte sie sich gut – sie hörte ihn gerne zu und das spürte er.
Baku nahm sich einen Hocker setzte sich darauf und drückte ihren Rucksack an sich – ihr Blick lag nur auf ihm – wie seine Finger über die Tasten schwebten und er ohne hinzusehen spielte.
„Hast du am Wochenende schon was vor?“
Ohne zu atmen starrte sie ihn fragend an, „ich wüsste nicht was es dich angeht?“ – „ich weiß das du die selbe Lieblingsband wie ich habe.“
Ihre Stirn legte sich in Falten, ihre Augen wanderten von seinem Gesicht zu seinen Arm runter, „ Saltatio Mortis is‘ auch deine Lieblingsband? Glaube ich dir nicht?“ – „schau in meinen Rucksack ich habe 2‘ Karten nur stehen meine Kumpels nicht auf die Band, du jedoch schon.“
Skeptisch blickte sie ihn an, er hatte nichts dagegen das Baku einfach an seinen Rucksack ging und seine Sachen durchwühlte – Luka hatte nicht gelogen so gar nicht. Er besaß tatsächlich 2‘ Karten für Saltatio Mortis für das Konzert am Wochenende. In ihren Händen hielt sie die Karten, „und du willst mir deine Karte geben beziehungsweise du willst im ernst das ich mit dir dahin gehe?“
Er beendete sein spielen, drehte sich zu ihr um und stützte sich auf den Tasten ab, „zufällig sind alle Karten ausverkauft und ich hatte gehofft das du ja sagst. Ich lass auch meine Pfoten bei mir.“ – Baku begann zu schmunzeln, sie erhob sich von den Hocker setzte ihren Rucksack wieder auf die Schulter und reichte ihm die Karten.
„Meinst nicht das ist ein Dejà Vú?“ hinterfragte grinsend das Mädchen.
„Dejà Vú?! Nein dafür halte ich es nicht, also?“ fragte er ohne locker zu lassen.
„Lass uns lieber zur Schule gehen bevor wir ärger bekommen.“ – Baku wandte sich von dem aufdringlichen Jungen ab – gefolgt von ihm trafen sie in der Schule ein, nur wenige Schüler waren schon da und sahen sie an.
Bettelnd lief Luka ihr nach und quatschte ihr das halbe Ohr ab – genervt drehte sie sich zu ihm um und er grinste nur.
„Ok ok – du hörst eh nicht auf solange ich nicht ja gesagt habe, richtig?“
„Richtig.“ Stimmte er ihr zu.
Seufzend öffnete sie ihren Spind, sortierte ihre Bücher ein und aus, „also?“, Luka stocherte sie weiter an und öffnete auch seinen Spind neben ihren.
„Nya von mir aus – gib schon die Karte her. Du hörst ja doch nicht auf mich zu nerven.“ Meinte sie.
Baku hielt ihr Buch offen, grinsend sah Luka sie an und ging nah an ihr Ohr.
„Dafür bekomme ich aber einen Kuss von dir.“ Lechzte er.
„Ich kann dir auch nochmal die Nase brechen oder gleich das Genick.“ Raunte ihre Stimme.
„Nö nö lass mal. Ich hol dich dann gegen halb 5‘ ab. Wir sehen uns.“
Luka hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und legte ihr unbemerkt die Karte ins Physikbuch, leicht rot angelaufen berührte sie ihre Wange und fluchte ihn hinter her.
„Du elender Mistkerl!“
Sie hob die Faust und schlug das Buch zu, stöhnend schlug sie die Tür des Spindes zu und öffnete erneut das Buch. Sie Karte steckte zwischen den Seiten fest und sie nahm sie heraus.
„Du willst mich doch nur in die Kiste kriegen du elender Bastard.“ Fluchte sie leise vor sich hin.
Sie war kurz davor die Karte zu zerreißen doch bei dem rufen ihres Namens verstaute sie die Karte in ihrem Rucksack und drehte sich nach Jaydon und den andern um.
„Baku hast du das schon gehört?“ setzte Mia an. – „nein was denn?“ – Celine beugte sich zu ihr vor, „in der Schule wurde eingebrochen … sag mal war Luka bei dir?“
Ertappt hielt sie den Atem an und schüttelte den Kopf, „Cel‘ ihr Schließfach ist neben seins.“, beruhigt über Tims Worte atmete sie aus und zog ihren Rucksack zu.
„In der Schule würde eingebrochen?“
Baku versuchte das Thema Schule wieder aufzunehmen, „äh ja richtig. In der Aula. Schloss ist aufgeknackt, Stühle sind verschoben, der Nebenraum wurde durchsucht aber nichts fehlt. Wo warst du eigentlich gestern?“ erläuterte Sarah.
„Mir-mir gings nicht gut.“ Log sie.
Sie war froh das die andern nicht nachfragte umso nachdenklich war sie als sie ständig diese verdammte Karte anstarrte.
Baku wurde komplett aus ihren verwirrenden Gedanken gerissen und die gesamte Klasse starrte sie an.
„Äh was?“ stockte sie.
„Du bist dran.“ Flüsterte Celine.
„Mit was?“ fragte Baku sie.
„Du sollst singen.“ Stocherte Luka.
Verhasst sah sie ihn in die Augen, ihr war schleierhaft woher er wusste das sie eine tolle Stimme hatte und heftig schüttelte sie den Kopf.
„Tut mir leid ich singe nicht.“ Meinte sie konkret hart zu allen.
„Wenn du nicht vorsingst bekommst du eine schlechte Note Baku.“ Mahnte ihre Musiklehrerin.
Sie hatte nur eine Wahl singen oder eine schlechte Note kassieren, nie wieder wollte sie singen und vor allem nicht vor all den andern. Jeder starrte sie an, ihr Kopf schien jeden Moment unter diesem Druck zu zerplatzen und sie erhob sich von dem Stuhl.
„Lieber kassiere ich eine schlechte Note.“
Ihre Worte knallten wie Silvesterknaller im Raum umher, sie war die erste die nicht sang und eine schlechte Note hinnahm als wäre es nichts – sie war auf dem Sprung die Klasse zu verlassen und Luka sprang auf.
„Bakura willst du wirklich eine 6‘ auf den Zeugnis haben?“ fragte er sie.
„Wenn es nicht zu vermeiden ist, ja.“
„Gut dann nimm eine 6‘ oder sing mit mir.“ Meinte er.
Es war ein Konflikt des dritten Weltkrieges der verschiedenen Parteien – ihre Augen funkelten verhasst ihn gegenüber auf und die Stimmung in der gesamten Klasse wurde ungemütlich.
„Als ob die Alte singen könnte.“ Lachte Ash einer seiner Kumpels.
„Sch! Hals Maul Ash.“ Mahnte er den Schönling.
„Lukas!“ ermahnte wiederum die Lehrerin ihn.
Genervt ging er auf sie zu, sie fühlte sich unwohl wenn andere in der nähe waren wenn er ihr so nah war das sie ihn beinahe berühren konnte.
„Hör nicht auf Ash – sing einfach, ich begleite dich auf dem Klavier.“ Flüsterte er.
„Und was ist wenn nicht?“
„Tu es einfach.“
Der ernste und strenge blick in seinen Augen machte sie vollkommen willenlos, ohne auch nur ein weiteres Wort mit ihn gewechselt zu haben tat Baku das was Luka von ihr verlangte. Am Arm zerrte er sie zum Klavier rüber – wie erstarrt vor der kälte stand sie neben ihn und starrte die karge Wand des Klassenzimmers an.
„Schließ‘ einfach deine Augen.“ Murmelte er.
Sie nickte und schloss ihre Augen, gespannt sah sie jeder an – ihre Freunde wussten das sie singen konnte und das auch noch recht gut und sie schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter. Während Luka spielte – „couldn’t save you from the start, love you so it hurts my soul, can you forgive me for trying again. Your silence makes me hold my breath, Time has passed you by… “
In ihren Kopf blendete sie all die andern aus – umso erstaunter starrten ihre Mitschüler sie an – umso erleichtert war Baku dann als er den letzten Ton gespielt hatte und sie wieder die Augen öffnen konnte.
Sie mussten zugeben singen konnte sie und das ziemlich gut doch sie wollte nie wieder in ihren Leben singen und das stand fest.
Nach dieser geringfügigen Schandtat wie sie selber fand flüchtete sie aus dem Klassenraum ohne auch nur ihre Note zu wissen – suchend sahen sich ihre Freunde nach ihr um und gaben all dem Disaster ihm die Schuld. Baku hatte komplett das Schulgelände verlassen und fehlten den Rest des Tages in der Schule.
„Hey jetzt gebt nicht mir die Schuld wenn eure kleine Zecke abgehauen ist.“ Meinte Luka zu den andern.
„Arg ich klatsch dir gleich eine.“ Zischte Mia.
Abwehrend hob der Player nur die Hände in die Luft und kam auf eine Idee wo sie seien könnte.
„Natürlich … bis später ihr Loser!“ rief er ihnen zu.
Ausrastend hielten die Jungs die Mädels fest – seinen Rucksack geschnappt flüchtete auch er vom Schulgelände. Er wusste dass er schwänzte doch ihm war es egal. Entweder er würde sie vor oder in der Scheune antreffen oder bei ihr zu Hause. Eins von beiden muss es sein. Denn gesamten Weg zur Scheune rannte er durch, doch leider traf er sie weder vor noch in der Scheune an – „na mach schon auf. Ich weiß das du zu Hause bist.“, hibbelig stand er vor ihrer Tür.
Mit leichten Tränen in den Augen zog Baku unwissend die Tür auf, wich ängstlich einige Schritte zurück und stemmte die Tür zu, - vergeblich!
Luka drückte sie samt Tür weg, über die eigenen Schuhe gestolpert saß sie auf dem Boden und fühlte sich noch verletzter als sonst schon. Er hatte ihren Stolz gebrochen und das gekonnt. Die Tür fiel ins Schloss, sein Rucksack glitt zu Boden und bei den Armen zerrte er sie wieder hoch.
„Wieso bist du abgehauen?“ fragte er sie.
„Lass mich los!“ schrie sie.
„Nein!“
„Doch – Lu-Luke du tust mir weh!“ brüllte sie.
Sie stieß ihn kräftig von sich weg und so gleich packte er ihre Hände, berührte mit ihren kühlen Fingern sein Gesicht und Baku zuckte erschrocken über die wärme zusammen.
„Ich weiß du kannst mich nicht ab haben abe…“
Mehr brauchte Luka nicht sagen, sie fiel ihn um den Hals und küsste ihn überstürzt. Erschrocken über diese Reaktion stieß er gegen die Kommode und riss durch die Erschütterung eine Porzellanfigur um die zum Glück nicht zu bruch ging. Nie wirklich nie hätte Luka mit so einer überstürzten Reaktion von Baku gerechnet und dennoch ließ er ihren Kuss bedenkenlos zu – mit leicht zitterten Lippen löste sie sich von ihm und starrte zu Boden.
„Warum hast du mich geküsst?“
Lukas seine Frage war berechtigt doch Baku wusste einfach keine Antwort auf diese – tief durchatmend schluckte sie und wandte sich von ihm ab.
„Ich hab keine Ahnung – nennen wir es einfach pure Dummheit.“ Erwiderte Baku frustriert.
Freizeit – ja was sollte Baku nur mit ihrer Freizeit anfangen jetzt wo sie wieder in ihrer Heimat ist und nicht mehr zur Bandprobe ging da ihr Ex Freund sie einfach rausgeworfen hatte ohne auch nur einen triftigen Grund zusagen. Und ihren neuen Freunden wollte sie auch nicht all zu sehr auf die Nerven gehen und von Luka wollte sie erst gar nicht anfangen die Sache von gestern Mittag war ihr immer noch peinlich, sie fragte sich immer noch was sie dazu bewegt hatte ihn überstürzt zu küssen ohne das sie es überhaupt wollte – „nennen wir es pure Dummheit!“, jawohl genau das waren ihre Worte gewesen und genau diese Worte schwirrten ihr selbst einen Tag nach der Tat in ihren Kopf. Nachdenklich über all das was in letzter Zeit geschehen war laß sie eines ihrer Bücher (lesen, ja das tat sie viel zu selten), seufzend stieß sie Luft aus und blätterte die Seite um. In ihren Gedanken vertieft bemerkte sie nicht einmal wie ihr Vater die Tür öffnete und im Raum stand, „Baku?! Liebling?“ – „huh? Dad wa-was ist denn?“
Mit einem warmen lächeln wie immer sah er seine Tochter an, sie hatte sich aufgerichtet und legte das Buch auf die offenen Seiten um nicht wieder ihre derzeitige Seite zu suchen.
„Dieser McGrath den du nicht leiden kannst steht unten vor der Tür und will dich sprechen.“
„Äh … Luke?“
Pures Chaos in ihrem Hirn, Augen die sich vor furcht geweitet hatten und Herzrasen in ihrer Brust – sie schluckte und das nicht nur einmal.
„Er will dich sofort sprechen.“ Meinte ihr Vater.
Das hieß nie was gutes das wusste sie von ihrer leiblichen Mutter bevor sie einfach verschwand und ihren Vater mit ihr alleine ließ. Strickjacke übergeworfen, in die Schuhe geschlüpft lief sie fast wackelig die Treppe herunter und ihr Herz blieb endgültig stehen als sie ihn in der offenen Tür erblickte. Kaum unten angekommen hielt er ihr einen Zettel vor die Nase, blinzelnd sah sie drauf und nahm ihn in die Hand.
„Eine Anzeige wegen Körperverletzung!?“
Baku schloss hinter sich die Haustür – gemeinsam nahmen beide auf der kleinen Mauer die, die Treppe formte platz.
„War nicht gerade freundlich dieser Johan.“ Nuschelte Luka.
Erstarrt blickte sie ihn an – ohne Luft zu holen oder auch nur eine Bewegung zu machen. Sie begann wie wild zu stottern, erst als sie Luka genauer ansah merkte Baku das er ein Veilchen hatte und ein angeschwollenes Gesicht.
„Du hast dich mit meinem Ex geprügelt?! Wieso?“ fragte sie.
„Hey hey, Momentchen mal, ja!? Dein feiner Ex hat ja wohl ganz klar angefangen. Als er gesehen hat das ich aus deinem Haus kam nahm er an ich sei‘ dein neuer Stecher und hat mir erstmal volle Bude aufs Maul gehauen. Ist ja wohl logisch das ich mir das nicht gefallen lasse.“ Verteidigte sich der verletzte Luka.
Sie glaubte nicht richtig zu hören, ihre Augen wanderten wieder auf die Polizeianzeige und da stand es schwarz auf weiß, Johan!
„Das kann ja wohl nicht wahr sein. Er hat ja wohl mit mir Schluss gemacht und nicht anders rum.“ Murrte sie wütend.
Und wenn man vom Teufel spricht kam er auch mit einem gebrochenen Arm um die Ecke, Johan sah nur Baku und Luka zusammen sitzen, mehr musste er nicht wissen und fing sofort eine Diskussion an – leider hatte er nicht damit gerechnet das seine Ex Freundin auch anders sein konnte.
„Ach ne, sitzt dein Stecher jetzt schon bei dir vorm Haus!?“ zickte Johan.
„Wow, wow, wow. Moment mal!” wandte Luka nuschelnd ein.
Langsam erhob sich der beliebte Schüler, Hilfe suchend sah sich das Mädchen um und biss sich auf die Lippe.
„Mach ‘n Abgang Muttersöhnchen.“ Meinte Johan.
„Mach du doch den Abgang du Zecke!“
Jetzt wurde Luka ausfallend – Johan hatte zwar einen gebrochenen Arm aber zu schlagen konnte er immer noch doch leider traf er nicht ihn sondern Baku sie hatte sich zwischen die Jungs gedrängelt und bekam einen harten Schlag ins Gesicht ab. Ihr Gesicht hatte sich zur rechten Seite gedreht, Luka sowie Johan hielten den Atem an. Noch nie in seinem Leben hatte Johan eine Frau geschlagen und schon gar nicht eine seiner Ex Freundinnen – er hatte sich die falsche ausgesucht.
Ihre Wange schwoll sofort dick an, war gerötet und der Abdruck seines Ringes war klar zusehen auf ihrer Haut. Ihr Nacken knackte kurz als sie wieder ihr Gesicht zu ihm richtete und ihn funkelnd in die Augen sah.
„Das hast du jetzt nicht im ernst getan, Jojo!?“
Ihre Stimme gefährlich und dunkel – „das wollte ich nicht Baby.“, es dauerte nur einige Sekunden und Johan lag am Boden mit schmerzendem Kopf. Baku hatte genau wie Luka ihn eine heftige Kopfnuss verpasst dabei geriet sie leicht ins schwanken und schützend hielt er sie an den Hüften fest.
Der Handrücken ihrer Hand lag auf ihrer Wange die mehr als nur leicht schmerzte und ziepte. Ihre freie Hand ballte sich zu einer Faust und wütend wollte sie auf ihn zustürmen – sie hatte die Rechnung ohne Luka gemacht. Seine Arme lagen um ihre Mitte, heftig wehrte sie sich gegen seinen Griff und strampelte mit den Beinen wie ein kleines Kind das seinen willen nicht bekommen hat.
„Argh! Lass mich los Luka ich schlag den sämtliche Zähne aus!“ keifte Baku wütend.
„Nein!“ – „Doch, lass mich los!“ – „Ich habe nein gesagt Bakura!“
Bei ihren gesamten Vornamen legte sich ihrer Strampelaktion und sie beruhigte sich. Niemand durfte sie auch nur beim vollständigen Vornamen benennen, Johan sah sie einfach nur an und rappelte sich langsam auf.
„Ach was der Bastard darf dich Bakura nennen und ich nicht?“ hinterfragte er.
„Verpiss dich – verpiss dich einfach Johan!“ schrie sie.
Wütend riss ihre Stiefmutter die Tür auf und wollte schon los meckern – „was ist hier los?“ – Luka drehte sich mit Baku im Griff zu ihr um, sie sah nur ihre Wange und starrte dann ihren Ex an.
„Baku wer war das?“ fragte ihre Mutter sie besorgt.
„Johan.“ Flüsterte sie.
„Und du bist?“ stellte sie die Frage an Luka.
„Oh, ich bin Lukas McGrath. Ich hab mit der Sache nichts zu tun – nur soviel er wollte mir eine reinhauen und hat aber Baku erwischt – sie wiederum hat ihn eine heftige Kopfnuss verpasst und die tut weh. Und wegen dem Kleinen da drüben habe ich auch eine Anzeige am Hals.“
Als Johan Lukas Worte hörte machte er sich schneller als sonst aus dem Staub, ihre Mutter rief ihn noch nach doch ohne Erfolg er war von dannen gerannt und immer noch hielt Luka sie fest.
„Geht rein.“ Bat sie die beiden.
Baku über die wenigen Stufen hoch gehoben betraten sie das Haus – ihr Vater sah die beiden nur an und abwehrend hob Luka die Hände – ließ sie vollkommen los.
„Jojo lässt Grüßen Papa.“ Grinste sie verschlagen.
„Hat er dich so geschlagen?“ fragte ihr Vater.
„Er hat immer hin einen gebrochenen Arm.“ Mischte sich Luka ein.
Verbissen verzerrte er sein Gesicht und krümmte sich leicht vor schmerzen, Baku hatte ihn den Ellenbogen in die Magengegend gerammt um ihn zum schweigen zu bringen. Auf der Couch platz genommen salbte ihre Mutter ihre Wange mit einer schmerzlindernden Gel ein. Musternd sah ihr Vater Luka an, dieser fühlte sich mehr als beobachtet und sah zu Baku rüber die immer noch vor Wut kochte Johan nicht erwischt zu haben.
„Mister Morai ist es ok wenn ich ihre Tochter am Wochenende mit zu dem Saltatio Mortis Konzert mitnehme?“ fragte Luka höfflich.
Blinzelnd starrte Baku ihn an – eine sehr gewagte Frage von ihm.
„Gerade Du – derjenige der meine Tochter jahrelang geärgert hat willst mein Segen haben um meine Tochter auf dieses Konzert zu schleifen?!“
„Dad!“ zischte Baku dazwischen.
Ihr Vater, ihre Mutter und Luka sahen sie an – „schon gut, schon gut. Ich muss dir vertrauen. Und Lukas ich sag dir eins passiert meiner Tochter was dreh ich dir den Hals persönlich um!“
„Verstanden!“ willigte er besorgt ein.
Luka an die Hand genommen zog sie ihn mit hinter sich und betraten die Treppe zum oberen Stockwerk – ihre Eltern sahen sich an und oben ging die Tür knallend zu.
„Liebling wer ist dieser Lukas überhaupt?“ fragte seine Frau ihn.
„Nur ein kleiner Mistkerl wie sein Vater.“ Erwiderte er.
Sie warf sich auf ihr Bett, das Buch blindlinks auf den Schreibtisch geworfen schloss sie für Sekunden die Augen – wie fest gefroren stand Luka immer noch an der Tür und sah sich um.
„Willst du an der beschissenen Tür stehen bleiben?“ fuhr sie ihn leicht sauer an.
„Fahr dich runter – du müsstest Johan so anfahren und nicht mich. Immerhin hab ich dir nicht gleich eine reingesemmelt.“ Meinte Luka.
Auf die Ellenbogen abgestützt sah sie ihn mit leicht geöffnetem Mund an, „fick dich McGrath.“
„Ähm nö – macht alleine keinen Spaß.“
Er hob nur die Schultern – Baku musste grinsen und drehte sich auf den Bauch. Auf ihren Drehstuhl platz genommen drehte er sich einige Zeit um die eigene Stuhlachse und sah sie einfach nur an.
„Wieso seid ihr eigentlich damals weggezogen?“ fragte Luka.
„Ach meine Mutter wollte das so und damals sind wir alle nach ihrer Pfeife getanzt und seid sie mit irgend nen‘ Kubaner durchgebrannt ist sind wir wieder zurückgezogen. Und meine Stiefmutter mag ich irgendwie mehr wie meine leibliche.“ Erläuterte sie.
„Und was ist mit mir? Magst du mich den auch?“
Wie einen schlag ins Gesicht starrte sie die Heizung unter dem Fenster an und schluckte kräftig.
„Nein – die hasse ich nach wie vor.“ Log sie.
Gelogen – es war alles gelogen und das wusste er nur zu gut.
„Ahja und warum küsst du mich dann wenn du mich angeblich hassen tust?“ hinterfragte er.
Jetzt wurde es bremslich – was sollte Baku Luka darauf antworten. Sie brauchte eine Antwort und zwar schnell.
„Da-damit du deine vorlaute Klappe hältst.“ Log sie erneut.
„Baku lüg mich doch nicht an – das bringt sowieso nichts. Sag doch einfach wenn du scharf auf mich bist.“
Er stocherte sie weiter an – sie begann zu stammeln und wirres Zeug zu brabbeln.
„Das stimmt doch gar nicht! Ich bin nicht scharf auf dich – pf! So ein Blödsinn.“ Meinte sie.
Nervös kratzte sie sich am Hals – ihre Augen sprangen hin und her – Luka hatte sich vom Stuhl erhoben und kniete sich zu ihr runter.
„Baku sieh mich an und sag mir direkt ins Gesicht das du mich nicht leiden kannst. Na los!“ forderte er sie auf.
„I-i-ich ha … verdammt ich kann nicht.“ Murmelte sie.
„Hab ich mir gedacht.“ Flüsterte er.
Sein Blick in den Augen hatte sie noch mehr als nervös gemacht – ihr Herz begann zu rasen als er ihr Kinn an hob und es zu sich drehte. Ihre Augen funkelten, seine Lippen berührten sachte ihre und sie drehte sich auf die Seite. Das flattern in ihrem Herz und das kribbeln in ihren Bauch wurde größer – krampfhaft zog sich ihr Unterleib zusammen. Sie lag unter ihm, die Arme über ihren Kopf und Luka der sich über sie beugte. Zärtlich biss er sie auf die Lippe und sie unterdrückte alles in sich.
Sie könnte sich nie im Leben eingestehen das Luka sie so sehr verrückt machte das sie mehr von ihm wollte. Ihre Gedanken in der Luft zerrissen drückte sie ihn von sich weg und überrascht sah er sie an.
„Tut mir leid – wäre besser wenn du jetzt gehst.“ Murmelte sie.
„Hab ich irgendwas falsch gemacht?“
Abgesehen das du mich ständig küsst und mich beinahe zum Wahnsinn treibst!? Dachte Baku sich.
„Es ist nicht deine Schuld – ich-ich kann das einfach nicht.“
Langsam richtete er sich auf ging durch seine Haare und zerrte an seinen Klamotten. Beine angezogen saß Baku am Kopfende und starrte ihren Fußboden an. Luka stand an ihrer Zimmertür, blickte über seine Schulter und zog anschließend die Tür auf.
„Ich ruf dich an.“ Meinte er und verschwand.
Die Tür fiel ins Schloss, Tränen standen ihr in den Augen und sie biss sich schmerzhaft auf die Unterlippe.
„Verdammt!“ fluchte sie.
„Hey Baku irgendwie find ich dich ja schon geil.“ Flüsterte Nick in ihr Ohr.
Sie drehte ihren Kopf in seine Richtung – raue kratzende Lippen berührten ihre und seine Hand streifte ihre Taille. Stark hielt sie den Atem an und stieß ihn anschließend von sich weg. Ihre neuen Freundinnen zuckten zusammen als sie ein klatschendes Geräusch vernahmen – Nicks Wange war feuerrot gewesen und aufgebracht atmete sie.
„Mistkerl.“ Fluchte sie leise.
Die andern nahmen an sie würde es Celine erzählen doch stattdessen ging sie von den andern weg und suchte einen gewissen jungen Herrn. Celine sah nur auf seine Lippen – sie waren leicht rötlich gefärbt und es versetzte ihr einen Stich ins Herz. Sie war seit einigen Monaten fest mit Nick liiert und wollte nicht wahr haben das er Baku geküsst hatte.
Baku blieb vor einer Gruppe stehen, lachend sah Luisa in ihre Richtung – Luka der sich samt Oberkörper zu ihr umdrehte bemerkte ihren Blick und erhob sich von einen der vielen Picknicktische.
„Du willst doch jetzt nicht zu der da?“ fragte Miro.
„Miro halt deine Klappe einfach – ist doch meine Sache ob ich mich mit ihr abgebe.“ Knurrte Luka ihn an.
Ihre Arme hatten sich um ihre Schultern geschlungen – vor ihr tauchte sein Körper auf und sie blickte zu ihm hoch, „was ist passiert?“ – sie schluckte, „Nick hat mich geküsst.“
Luka sah sie an und seine Hände ballten sich zu Fäusten.
„Ich bring ihn um.“ Zischte er wütend.
Baku leicht beiseite geschoben ging er an ihr vorbei, ihre Sinne waren auf Alarmbereitschaft und sie rannte ihn nach.
„Luke!“ rief sie ihn nach.
Sämtliche Schüler die ihm in dem Weg standen stieß er Dolle mit der Schulter an um sich Platz zu verschaffen – ihre Freunde sahen Luka komisch an und hinter ihm tauchte Baku auf.
Nick und er sahen sich nur verhasst an – Luka wollte auf ihn zustürmen doch Baku klebte an ihm wie eine Klette. Ihre Arme schlangen sich um seine Mitte und verhinderte dass er sich fort bewegen konnte.
„Lass mich los – ich verpass denn eine.“ Zischte er wütend zu ihr.
„Nein!“ zitterte ihre Stimme.
Die 3‘ Mädchen rückten zusammen, die Jungs hatten sich vor Nick gestellt doch dieser drängelte sich vor seine Kumpels und grinste Luka nur verächtlich an.
„Ich denke du bist mit Cel‘ zusammen?“
„Nicht mehr – Baku gefällt mir irgendwie besser.“ Meinte Nick.
Celine und jeder andere konnte es hören, für das arme Mädchen brach eine Welt zusammen – Baku ließ Luka los als sie ihren Namen hörte. Auf ihn zu gestürmt holte Luka zum Fausthieb aus und verpasste Nick eine Breitseite – aufgerappelt prügelten sich die beiden. Die Schüler versammelten sich um sie herum – keiner wollte sich auch nur bei den Rivalen einmischen und vor allem Baku nicht. Baku hielt sich die Hand vor dem Mund und starrte die beiden Jungs nur an. Bei ihren alten Freunden hatte sie sich sofort dazwischen gedrängt doch da wollte sie sich nicht dazwischen drängen. Doch sie musste handeln, durch all die Schüler gedrängelt – stolpernd ging sie zu den Jungs und zerrte an Nicks Pullover. Nur ungern löste er sich von seinen ehemals besten Freund. Sie verpasste erst Nick eine bevor auch Luka einen Fausthieb von ihr abbekam.
Ihre Hand schmerzte verdammt – jeder starrte sie erstaunt an.
„Schluss damit! Es reicht! Nick du bist wirklich das wohl noch größere Arschloch als Luke. Hast eine Freundin, die dich wohl bemerkt über alles liebt und du küsst ihre neue Freundin?!“
Jeder starre Baku wortlos und unverstanden an – sie nahm ihren Rucksack und zerrte Luke beim Arm von den andern mit.
„Sag mal ist der in die verknallt oder warum reagiert der so?!“ fragte Nick.
„Das kann ich dir sagen warum. Du bist echt das letzte. Nicolai!“ fuhr Celine ihn an.
Er fing sich erneut eine gehörige Ohrfeige ein, die berechtigt war – Baku die mit Luka das Schulgelände ohne Abmeldung verlassen hatte zerrte ihn immer noch hinter her. In der Schule vor allem unter den Schülern wurde heftig spekuliert was zwischen Luka und Baku lief. Immerhin hatte sich Luka erneut eine von ihr gefangen und sich wortlos vom Platz wegschleifen lassen – jedes andere Mädchen hätte er schon angeschrien nur sie nicht, es schien als sie die Ausnahme unter all denen.
Nach etlichen Minuten und weit weg genug von der Schule ließ Baku ihn endlich los – „musste das sein?“ – „musste das sein das er dich küsst?“
Erhob er gerade eine Anschuldigung? Baku blickte ihn skeptisch an, die Passanten auf der Straße sahen die beiden schräg von der Seite an und tuschelten über die beiden.
„Ja ist irgendwas?!“ brüllte Luka genervt den neugierigen Blicken hinter her.
Kopfschüttelnd stand Baku vor ihn, stieß Luft aus und drehte sich von ihm weg. Sie wusste einfach nicht was sie machen sollte – sie wollte Celine überhaupt nicht verletzten und doch tat sie es und das tat ihr selber weh – doch eigentlich wollte sie nicht zu Luka rennen doch sie hat es am Ende doch getan. Sie fühlte sich zwischen 2‘ Stühlen eingeengt als müsste sie entscheiden wenn sie wollte oder wer sie wollte. Es war kompliziert und sie merkte wie sich Kopfschmerzen breit machten – eigentlich konnte sie Nick gut leiden fühlte jedoch nichts bei dem Kuss – Luka hasste sie aber bei ihm fühlte es sich alles so Gefühlvoll an. Baku könnte sich nie eingestehen das sie leichte Gefühle für ihn hatte – wer weis ob Luka sie nicht auch wie all die andern Mädchen verarschen würde. Sie kannte schließlich Luka seit der 3‘ Klasse und sie wusste wie er war. Selbst Jahre nach dem Umzug hatte er sich kein Stück gebessert.
„Wo soll das noch hinführen mit uns?“
„Wie meinst du das?“
Sie blickte ihn mit diesem gewissen Ausdruck in den Augen in sein Gesicht.
„Luka du benimmst dich als wäre ich deine Freundin – dein Eigentum. Was ich nicht bin.“ Erläuterte Baku.
„Wäre das so schlimm wenn ich dein Freund wäre?!“
Erneut eine Frage worauf sie keine Antwort hatte – sie legte ihre Hand an die Stirn und rieb sie ein wenig. Er wusste ganz genau was passieren würde wenn das rauskommt.
„Ja, Luke wir kennen uns seit der Grundschule ich weiß wie du bist. Ich bin nicht eines deiner zahlreichen Betthäschen die du einmal vögelst und danach in den Windschießt.“
„Und was ist wenn ich es vollkommen ehrlich mit dir meine?“ fragte er sie.
Sie schüttelte nur den Kopf, „du meinst es nie ehrlich – ich weiß das aus Erfahrung.“
Luka packte ihren Arm und zerrte sie in seine Arme, drückte sie eng genug an sich so das Baku kaum Luft holen konnte – „ich weiß das ich ein Idiot und völliges Arschloch bin aber glaub mir bitte nur diese eine Sache … Ich liebe dich und das seit der 5‘ Klasse. Nur ich war zu ignorant um es dir zusagen.“
Sie glaube nicht richtig zu hören oder ihr verstand spielte ihr einen fiesen Streich – sie hob ihren Kopf an und sah in seine Augen die, die Emotionen kaum zurück halten konnten.
„Du lügst mich doch gerade an oder?“ fragte sie leise.
„Nein – jetzt gerade nicht.“
Er schüttelte zu stimmend den Kopf und sie blickte ihn nur stumm an. Wie konnte sie nur all das verarbeiten was er ihr damals antat und was nun zwischen den beiden war. Wie konnte sie all das geheim halten ohne auch nur jemand anderes davon zu erzählen?! Sie wusste sie würde so einiges aufs Spiel setzten doch ihr war es irgendwie egal. Schließlich hetzte man so oder so über sie her, ob sie nun mit Nick zusammen wäre oder mit Luka. Es würde immer aufs Gleiche hinaus kommen und da macht es ihr Ex Johan ihr auch nicht leichter, schließlich hatte er Luka zu erst geschlagen und das nur weil er in der Annahme war er wäre ihr neuer Freund. Und wenn es so wäre – ihm könnte es egal sein. Völlig egal.
Es würde nur seine zeit dauern bis es auffliegen würde und jeder würde es wissen – doch sie lebten mit dem Risiko und das wussten beide. Auf einer Art fühlte Baku sich glücklich doch auf der andern Art fühlte sie sich eingeengt und wusste nicht wie sie damit umgehen sollte.
Sie hatten eine Stunde versäumt – beide standen am Spind räumten ihre Bücher rein – „Baku ich will mich bei dir entschuldigen.“, Luka hörte nur seine Stimme und seine Sinne waren geschärft. Baku blickte zu ihren heimlichen Freund auf und schüttelte leicht den Kopf.
„Entschuldige dich nicht bei mir sondern bei Celine. Immerhin wärt ihr beide sowas wie ein Paar.“
Nick setzte an etwas zu sagen, über Bakus Kopf lehnte sein Arm und er beugte sich etwas vor.
„Du hast sie doch gehört. Cel‘ ist deutlich schlimmer dran wie Bakura. Immerhin liebt dich die kleine.“ Deutete er an.
Innerlich könnte sie ihn erwürgen doch irgendwo hatte Luka schon recht gehabt, nickend ohne ein weiteres Wort trappte der Junge ab. Mit einem fiesem grinsen drehte sich Baku zu ihm um – Luka wusste genau das seine Clique zu ihnen rüber sahen.
„Ich hab nichts gemacht – habe jeglich was zu ihm gesagt.“ Murrte er.
„Das weiß ich und das ganz ohne Gewalt. Ich glaube du wirst von deinen süßen erwartet.“ – „Und du von deinen. Ich hole dich heute Abend ab wegen dem Konzert morgen.“
Er flüsterte die letzten Worte in ihr Ohr – die Wege trennten sich und die beiden Seiten sahen sich fragend an. Bei Luka war sofort die Hölle los bei Baku hingegen waren die Fronten zwischen Celine und ihren ehemals festen Freund mehr als vereist. Keiner sprach auch nur ein Wort – Baku die sich irgendwie schuldig fühlte hielt sich aus allem raus und das war gut so. Schließlich konnte sie nichts dafür dass Nick sie urplötzlich und ohne Vorwarnung geküsst hatte – wobei sie nicht einmal etwas bei dem Kuss gefühlt hatte.
Den Rest des Unterrichts hatte sie gut überstanden auch wenn Luka öfter „ausversehen“ ihre Hand streifte – den Heimweg trat sie dann mit Celine an.
„Sag mal wieso hast du Lukas vorhin von Nick weggezogen, was läuft da zwischen euch?“ fragte sie.
Baku geriet beinahe ins schludern weil sie nicht wusste was sie ihr jetzt antworten sollte. Sie dachte nach doch erneut machte ihr Johan einen Strich durch die Rechnung und kreuzte ihren Weg.
„Hey Baby.“ Sprach er sie an.
Celine beobachtete Baku, ihre Augen blitzten gefährlich auf und sie kochte innerlich vor Wut.
„Du bist ja immer noch hier.“ Stellte sie fest.
„Sicher – ich kann dich meine Süße nicht alleine lassen.“
Baku begann zu schmunzeln – brach in Gelächter aus und er sah sie fragend an. Langsam ging sie auf ihren Ex zu, hielt ihre Hand an sein Ohr und ihren Mund.
„Ich ergebe mich nicht, nein noch lange nicht!“ flüsterte sie.
Er kannte diese Worte nur zu gut, mit großen Augen starrte er ins Leere – Celine einfach an die Hand genommen zog Baku sie weiter – ließ ihn einfach stehen.
„Schönes Leben noch Johan!“ rief sie ihm nach.
Angewurzelt, ja wie versteinert stand er einfach auf dem Gehweg und rührte sich keinen Meter.
„Das war dein Ex? Dieser Jojo? Wow so hätte ich ihn mir ganz und gar nicht vorgestellt.“ Meinte Celine verwirrt.
„Tja ich mir auch nicht.“ Knirschte sie mit den Zähnen.
Baku war nur froh das Johan ihnen nicht gefolgt war – sie hatten sich wieder an der alten Scheune nieder gelassen – stets hatte sie ihre Violine dabei immer und über all. Gebannt sah Celine ihr beim spielen zu und war immer wieder begeistert wie sie all ihre Energie an der Melodie ausließ die so gewaltig war. Ihr war klar dass Luka sie beobachten würde – sein gieriger Blick klebte ihr im Nacken und sie bekam eine Gänsehaut. Ihre Melodie hatte sich ins dramatische gewendet, mit einer Gänsehaut saß Celine auf der Bank und beobachtete all ihre Bewegungen. Ihre Armbewegung war schnell und sie beherrschte das Instrument besser als jeder andere – der Wind zerzauste ihre Haare, Strähnen klebten auf ihren Lippen und erneut verdunkelte sich der Himmel.
„Äh Baku? Süße – es wird bald regnen!“
So sehr es Celine auch versuchte – Baku reagierte gar nicht auf ihr Rufen – wie besessen davon spielte sie einfach weiter und spürte die ersten Regentropfen auf ihrer Haut gar nicht. Sie tanzte einfach obwohl es erneut regnete und der Boden rutschig und nass war. Celine hatte sich schon längst als es heftig anfing zu gewittern aus dem Staub gemacht aber wenigstens ihre Sachen ins trockene gelegt. Ihr war bewusst das sie fort war und er hinter ihr stand – mit einem Wimpernaufschlag stand er schützend unter einen Baum (obwohl dass der schlimmste Fehler war bei Gewitter), sie sahen sich einfach stumm an und er grinste. Die Hände steckten in den Hosentaschen, die Uhr an seinem Handgelenk glitzerte sie an, sein Haar war vollkommen nass und klebte ihn nur so im Gesicht und Baku funkelte ihn an ohne irgendeinen erdenklichen Grund. Er war der einzige der ihr beim spielen (abgesehen von Celine) zusehen durfte.
„Wie lange stehst du schon da?“ fragte sie ihn.
Langsam nahm sie die Violine runter und blickte gegen den Himmel.
„Solange schon wie Cel‘ abgehauen ist – also schon eine ganze Weile.“ Grinste er.
„Du konntest es noch nie lassen oder?“ fragte sie.
Luka hob nur die Achsel – Baku packte alles zusammen, den Rucksack über ihre Schulter geworfen kam er unter dem Baum hervor und folgte ihr schweigsam.
Es war merkwürdig – zu mindestens für Baku, die ihn vorher nie leiden konnte.
Zuhause zog sie sich frische Kleidung an, föhnte ihre Haare trocken und betrachtete sich ewig im Badspiegel. Vielleichte hatte Luke ja doch recht, vielleicht war ich nicht ich. Vielleicht verstelle ich mich auch, ja vielleicht …. – Baku schüttelte ihre dummen Gedanken weg und zog den Stecker aus der Steckdose. Sie war verwirrt, verwirrt darüber was Luka ihr vor einigen Wochen gesagt hatte und seufzend stieß sie Luft aus. Mit einer Zeitschrift lag er auf ihrem Bett und laß sie irgendeinen Artikel durch – blinzelnd starrte sie ihn an.
„Ähm …“ setzte sie stotternd an.
Er wandte seinen Blick von dem Artikel aus der Zeitschrift ab und setzte sich richtig hin.
„Mir war etwas langweilig – können wir dann auch los?“
Sie nickte einfach nur – Luka legte die Zeitschrift beiseite, ihren Rucksack geschnappt verließen sie zusammen das Zimmer.
„Dad – Mom. Lukas und ich sind jetzt los.“ Rief sie.
„Viel Spaß und Lukas. Pass ja auf meine Tochter auf.“
Ihr Vater klang fast bedrohlich und er nickte einfach nur. Draußen wartete schon das Taxi das sie in die nächste Stadt fahren würde – dort wo auch das Konzert stattfinden würde.
Viel zu spät und beinahe zu spät kamen sie endlich beim Konzert an – Luka hielt ihre Hand um Baku nicht in der Menge zu verlieren – hier wurde heftig gedrängelt und geschubst, kurz war sie gestolpert, ihre freie Hand krallte sie in sein Shirt. Die Band hatte gerade erst angefangen und schon prügelten sich einige unter den Zuschauern, Baku war gezwungen sich bei ihm fest zu krallen und das war sie als sie zu geben würde – einen Platz ganz vorne in der Reihe ergattert stand Luka schützend hinter ihr und ihre Augen strahlten als sie die Band auf der Bühne sah.
„Komm du musst schon zugeben du bist froh das ich dich mitgenommen habe.“ Schrie er etwas lauter gegen ihr Ohr – Baku blickte zu ihm auf und drehte sich seitlich.
„Es wäre gelogen wenn ich sagen würde „etwas“ aber … ich bin dir echt dankbar.“ Entgegnete sie ihm.
Als Saltatio Mortis endlich auf die Bühne kam rasteten die andern unter ihnen vollkommen aus, erneutes Gedrängel und leichtes in die Seite stechen. Lukas Hände sowie Arme lagen rechts und links neben Bakus Körper um sie vor einem Sturz oder ähnliches zu schützen. Ihr Körper kribbelte bei jeder Berührung von ihm – doch dies würde sie niemals zu geben. Baku wusste immer noch nicht ob es Luka mit ihr ernst meinte oder sie verletzten würde, sie nur ausnutzte. Ihre Hände berührten die Eisenstäbe der Absperrung – Luka seine waren direkt neben ihren, zu nah aber doch so fern um sie zu berühren. Sie würde ihn niemals einfach ohne jeglicher Vorwarnung anfassen geschweige küssen – doch geküsst hatte sie ihn schon und das war eine freie Reaktion ihres Körpers gewesen. Baku blickte schon eine Weile nicht mehr zur Bühne sie starrte seine Hände an und überlegte ihre auf seine zu legen – doch sie würde es sich nie trauen – nie würde sie es zu geben sich so schnell in jemanden verliebt zu haben und vor allem würde sie nie freiwillig zu geben sich in den Menschen verliebt zu haben der sie vorher so sehr erniedrigte. Sie war zu sehr damit beschäftig das Rauschen in ihren Ohren los zu werden, sie konzentrierte sich schon lange nicht mehr auf die Musik – ihre Hände sowie ihr Körper begangen zu zittern und ihr Herz blieb stehen als Luka seine Arme um sie legte. Versteinert blickte sie zu ihm auf, sein Blick lag die ganze Zeit auf ihr und er schenkte nur ihr dieses besondere lächeln.
Für sie herum verstummten jede Stimmen, jedes noch so kleines Geräusch – mit einer simplen Augenbewegung deute Luka an zu gehen – wortlos beinahe steif ließ sie sich hinter her ziehen. Die andern machten nur notgedrungen platz – einige rissen sich um den freien Platz ganz vorne. Ohne weitere Worte ließen sie die beide passieren – seine Hand umschloss ihre und ihr Herz schien zu kollabieren. Das Atmen schmerzte und ihre Haut fühlte sich an als würde sie verbrennen. Die beiden verzichteten vollkommen auf ein Taxi – den gesamten Weg von der Konzerthalle liefen sie zurück zum Hotel wo sie übernachteten würden. Lukas Handy begann zu klingeln, gleichzeitig blieben sie stehen und er zog es aus der Tasche – „Nick ruft an“ Baku blickte zu ihm auf und schüttelte leicht den Kopf. Luka überlegte nicht lange, ob er nun ran gehen sollte oder nicht – er drückte Nick einfach weg und schaltete sein Handy komplett aus.
„Spring auf – ich trage dich.“ Meinte er.
Schüchtern sah sie in seine Augen – er legte ihre Hände auf seine Schultern und mit einem kurzen Sprung saß Baku auf seinen Rücken und er trug sie.
„Darf ich dich was fragen bezüglich Nick?!“
„Ähm klar.“ Entgegnete er leicht verwirrt.
„Ihr wart die aller besten Freunde seit ich denken kann, habt jeden Blödsinn zusammen gemacht und wegen einer Sache – wegen Celine ist die Freundschaft zerbrochen. Ich verstehe das nicht.“
Luka zog sie wieder etwas höher – angst herunter zufallen schlang sie die Arme um seinen Hals.
„Das hat er dir erzählt? Selbst für die Wahrheit ist er sich zu feige. Er hat schon recht es ging damals um Cel‘ aber nicht weil ich sie fertig gemacht habe. Ich hab ihr jeglich damals gesagt sie soll die Finger von meinem Bruder lassen. Tja als sie nicht hören wollte habe ich sie eben etwas laut angeschrien und das hat wiederum Nick nicht gepasst. Wir haben uns so sehr gezofft das er die Seiten gewechselt hat – aber nur weil ich sie angeschrien habe. Mein Bruder ist kein feiner Kerl und vor allem versteht er nichts von Mädchen.“ Erklärte er.
„Und du schon oder wie?!“ hinterfragte sie.
„Hey, ich gebe zu ich bin nicht gerade nett und das weist du. Aber mein Bruder nutzt Mädchen nicht nur aus – er erpresst sie sogar, er filmt sich und seine Tussen beim Sex. Das wollte Cel‘ nicht wahr haben – genau deswegen ist es damals eskaliert.“ Bedauerte Luka.
Baku wollte irgendwie nicht wahr haben das nur wegen so einer kleinen Sache die Freundschaft zwischen den beiden Jungs kaputt ging immerhin haben sie früher alles zusammen gemacht – manchmal war es schon beinahe gruselig. Über 2‘ an halb Stunden trug er sie auf dem Rücken und endlich kamen sie sicher im Hotel an. Vor der Eingangstür ließ er sie runter und wie ein Kind lief sie ihm nach, die Angestellten sahen ihnen nach und tuschelten über die beiden. Gemeinsam standen sie im Aufzug, Baku lehnte gegen die die Fahrstuhlwand während Luka die Stockwerk Nummer eingab.
Wie versprochen brachte Luka Baku pünktlich, gesund und ohne jegliche Verletzungen nach Hause. Zu Hause angekommen fand sie ein leeres Haus vor da ihre Eltern in die Stadt gefahren waren – müde lehnte Luka in der Tür – Baku sah sich etwas suchend um und blieb anschließend vor ihm stehen.
„Was ist?“ fragte Luka.
„Willst du reinkommen oder dort stehen bleiben?!“
Lächelnd hob er die Schultern und trat endlich ins Haus ein. Die Tür hinter ihn verschlossen gingen sie auf ihr Zimmer – die Tür nur angelehnt nahm Luka auf ihrem Bett platz – sich kurz im Badezimmer umgezogen stand Baku vor ihm und er grinste sie nur an. Grinsend warf Luka ihr die Violine zu, verwirrt fing Baku sie auf und blickte ihn fragend an.
„Spiel.“ Meinte er.
Die Violine an Schulter und Kinn angelegt, „ok.“ – tief Luft geholt, Augen geschlossen setzte sie den Bogen an und begann zu spielen. Gespannt saß er auf ihrem Bett hörte ihr zu und lehnte sich anschließend entspannt zurück. Luka genoss jede einzelne Minute ihr und ihm war es völlig gleichgültig ob seine Freunde etwas von ihrer Beziehung wussten oder nicht – ihm war es scheiss egal. Das ganze Wochenende über war nicht an sein Handy gegangen ob es nun Nick war der ständig anrief oder einer seiner Freunde – das gleiche gilt auch für Baku – sie ging ebenfalls nicht an ihr Handy und dabei hatte sie es nur auf stumm geschaltet. So langsam kamen den andern Zweifel auf das etwas zwischen den beiden lief immerhin erwischte man die beiden wie sie sich etwas zu flüsterten. Beide stritten es immer ab das da etwas zwischen ihnen laufen würde – nur sie selber wussten das sie ins geheim ein Paar waren.
Lächelnd sah er ihr zu wie sie spielte und dabei schenkte Luka nur ihr dieses gewisse besondere lächeln – ihre Augen waren geschlossen und der Bogen schwebte einfach so über die Saiten der Violine. Ihn war es immer noch ein Rätsel wie sie so spielen konnte und nicht einmal hin sah was sie da tat – schon damals in der Grundschule war sie so gewesen, spielte ständig und über all egal ob man sie schräg ansah oder nicht, Baku war dies schon immer egal.
„Wow.“ Meinte Luka begeistert.
Sie öffnete langsam ihre Augen und sah ihn mit diesem gewissen Blick an, sie senkte die Violine als Luka sich erhob und ihr näherte. Seine Hand legte sich auf ihre Taille und sie sahen sich ewig lange in die Augen.
„Gib zu du fandst es schon damals toll wenn ich Violine gespielt habe?!“ fragte sie ihn.
Sanft küsste er ihre Lippen, „wenn du wüsstest.“ – die Violine auf dem Schreibtisch abgelegt legte sie langsam die Arme um seinen Hals und sah ihn wieder gebannt an. Ihr Arm winkelte sich an und ihre Hand berührte sein Haar – tief durch geatmet sah er sie noch intensiver als zu vor an, er mochte es überhaupt nicht und dennoch ließ er es bei ihr zu. Unter ihren Po gegriffen hob Luka Baku hoch – ihre Oberschenkel pressten sich an seine Hüfte um den halt nicht zu verlieren, „ich weiß es klingt jetzt komisch für dich aber … ich liebe dich!“ – ihre Augen funkelten intensiv hell auf und er besiegelte diese Worte mit einem Kuss. Obwohl er schon einmal zu ihr sagte dass er sie liebte konnte sie es immer noch nicht ganz glauben – sie wollte es einfach nicht wahr haben. Sie dachte nach über so vieles und zu lange. Stunden vergingen in dem sie nicht damit aufhörte an gewisse Dinge nach zu denken. Es war beinahe schon merkwürdig das bis jetzt keiner dahinter kam was wirklich zwischen den beiden ablief – nicht mal ihre Eltern bemerkten etwas.
Während ihre Eltern vom Einkaufen wieder kamen bemerkten sie das Baku längst zu Hause war, skeptisch sah ihr Vater diese Turnschuhe an, „sag nicht dieser Lukas ist hier!?“, aufgebracht das er hier war stieg ihr Vater die Treppe hoch und stieß die Tür auf. Angewurzelt blieb er in der Tür stehen, sein Blick lag auf den beiden – sie lagen nebeneinander im Bett und waren eingeschlafen, Lukas Arm lag über ihrer Taille, Baku hielt seine Hand fest und druckte sie leicht gegen ihre Brust.
Seine Frau gesellte sich zu ihm in die Tür und starrte ebenfalls auf die beiden, „Lass sie schlafen.“ – sie sprach nur sehr leise und langsam zog er die Tür zu und ließ sie wieder alleine. Ihrem Vater war es ein Rätsel und viel rätselhafter war es noch als auch noch Bakus ehemaliger bester Freund vor der Tür stand und sie sprechen wollte.
„Hör zu Kay Baku kann gerade nicht.“ Versuchte ihr Vater ihn abzuwimmeln.
„Es ist aber wirklich dringend. BAKU!“ rief er am Ende.
Er versuchte alles damit sie nicht aufwachte doch vergeblich – Augen reibend und Luka an der Hand trampelte sie müde die Treppe runter.
„Mh … was ist das für ein Krach? Kay?!“ murrte sie.
Luka kratzte sich am Hinterkopf, stand hinter ihr und sah in das Gesicht dieses Jungen.
„Baku – Gott. Ein Glück du bist da, wir brauchen deine Hilfe.“ Meinte Kay.
„Auf einmal?“ deutete sie an.
„Ja ich weiß du und Jojo ihr hasst euch aber wir brauchen eine Sängerin. Und eine wirklich gute.“
Baku blickte zu Luka hoch – Luka blickte zu Baku runter und gleichzeitig sahen sie Kay an. Seine Hand legte sich auf ihre Taille und musterte diesen Jungen genauestens.
„Soweit ich das mitbekommen habe – hat Johan Bakura nicht rausgeworfen?“
Sie verschränkte nur die Arme vor der Brust, „ja schon aber dass ist uns gerade egal. Jojo ist nicht da und langsam sollte es losgehen. Baku bitte! Ich flehe dich an.“
Sie drehte ihren Kopf beiseite und blieb stumm, egal wie sehr Kay auf sie einredete, ihr Vater stand immer noch an der Tür und beobachtete das geschehen. Ewig lange schweigende beinahe tötende Minuten verweilten bevor Baku Kay wieder ansah und zu einer Erkenntnis kam – wieder musste sie entscheiden.
„Ich werde da sein aber ich helfe Johan nicht aus der Patsche.“ Meinte sie eiskalt zu Kay.
Luka bei der Hand genommen ging sie wieder hoch auf ihr Zimmer, erstarrt blickte Kay ihr und ihren Freund hinter her – „meintest du das gerade ernst?“ – sie drehte sich zu Luka um und grinste ihn fies an.
„Ok wenn du so grinsen tust heißt dass nichts Gutes aber willst du das wirklich tun?“ fragte er.
„Du als mein „Freund“ müsstest die Antwort wissen. Ich will Johan eins auswischen und du wirst mir dabei helfen.“
Fragend sah er ihr nach. Ohne auch nur seine Zustimmung zu haben schleifte Baku Luka einfach mit zu dem Treffen, schon von draußen hörte man die Besucher die Band ausbuhen. Sie standen in der Menge – doch zu ihrem Unglück war dies der beliebteste Club und seine Freunde waren anwesend genau wie ihre. Kay versuchte die Leute zu beruhigen, kaum hatte er Baku erkannt ging sie auf dem Bühnenrand zu – stützte die Arme ab und er beugte sich zu ihr runter.
„Na wie läufts?“ fragte sie.
„Gar nicht gut – wir haben echt Probleme. Jojo ist immer noch nicht da.“
„Ist das mein Problem das euer ach so toller Frontmann flöten gegangen ist.“ Meinte sie fies.
Luka sah sie stumm von der Seite an, seine Hand stets auf ihrer Taille – die andern redeten auf sie ein und sie ließ alles an sich abprallen. Einige wollten schon gehen, „Baku ich weiß wie sehr du all das hier liebst gib dir einen Ruck. Na los – rette deine ehemalige Band aus der patsche.“ – blinzelnd sah sie in seine Augen und dachte nur wenige Sekunden nach.
„Gebt mir ne‘ Gitarre – Love Bites dass habt ihr doch noch drauf oder?“ murrte sie genervt.
Sie hatte erneut nachgegeben und das nur weil Luka es so wollte, ihn bei der Hand genommen schlichen sie sich hinter die Bühne. Ihre Lederjacke Luka in die Hand gedrückt, Haare etwas aufgeschüttelt legte sie sich die Gitarre um und nickte den Jungs zu. Als sie Musik vernahmen blieben die andern stehen und sahen zur Bühne – Baku redete erst gar nicht lange, denn sie fing sofort an.
„Don't listen what your girlfriend says She reads those magazines They say you failed the test And don't have what she needs I slither like a viper And get you by the neck” legte Baku los.
Die Freunde der beiden starrten zur Bühne, blickten sich an und tuschelten – und erst als Baku mit dem Song fertig war tauchte Johan auf. Es war von selbstständig das die beiden sich in die Wolle bekamen. Johan stieß sie gegen die Schulter und taumelte einige Schritte zurück.
„Was suchst du hier? Ruinierst du schon wieder alles!“ motzte er sie an.
„Ich hab dir deinen verdammten Arsch gerettet!“ keifte sie zurück.
Heftig fetzten sich die beiden auf der Bühne und jeder konnte es mit ansehen – die Band war schon dazwischen gegangen doch es hatte nichts gebracht – endlich mischte sich auch Luka ein.
„Halt dich von meiner Freundin fern.“
Luka hielt Johan von Baku fern, diese stand mit der Gitarre hinter ihn und sah ihren Ex wütend an.
„Also doch dein neuer Stecher!? Ist er wenigstens gut im Bett?“ fragte Johan.
Sie zog eine ihrer Brauen in die Höhe, nahm die Gitarre und hielt sie Kay entgegen, „halt mal.“ – verwirrt sah er sie an und Baku wollte gerade auf ihn zu gehen als Luka sie festhielt.
„Nein!“ murrte Luka.
„Klappe Luke! Johan wenigstens kann er vögeln im Gegensatz zu dir, Loser!“
Das war wie ein Fausthieb gegen seinen Stolz – das war der springende Punkt gewesen was dass Fass zum überlaufen brachte. Die Gäste hier tuschelten untereinander, „ach ist das so?! Ja?“ – „ja!“ – Baku bestätigte all seine Fragen obwohl es nicht einmal stimmte. Schließlich hatte sie mit Luka noch nie Sex gehabt. Endlich mischten sich auch die Veranstalter ein und ließen die Vorhänge der Bühne zu ziehen. Immer noch wurde heftig diskutiert und es schien auch kein Ende in Sicht zu sein.
„Gut, gut. Ich verpiss mich aber ich sag dir eins Johan. Lass mich und meinen Freund in Ruhe sonst wirst du es bereuen. Ich werde dich fertig machen egal wo und wann.“ Drohte sie leicht.
Ihre Jacke aus Lukas Hand gerissen zog sie, sie an und verschwand durch den Hintereingang. Wütend war Baku abgedampft gefolgt von Luka – sie bei der Hand gepackt zerrte er seine all zu wütende Freundin zurück und beinahe explodierend sah sie ihn ins Gesicht. Sie wollte gerade schon los brüllen als er einfach einen Finger auf ihre Lippen hielt.
„Halt die Luft an und beruhige dich. Ich kann dich sehr wohl verstehen dass du sauer bist aber ich kann nichts dafür. Johan ist ein Idiot – immerhin hat er ein so wundervolles, hübsches und kluges Mädchen wie dich verlassen. Bakura lass dich von so ein Dödel nicht provozieren.“ Sagte Luka im ruhigen Ton zu ihr.
„Dödel?“ fragte sie verwirrt.
Er hob nur beachtlich ohne weiter drauf einzugehen die Schultern, Luka hatte noch nie in seinem Leben seine „Freundin“ vor irgendjemand anderes verteidigt geschwiege beschützt – einen Arm um sie gelegt drückte er sie an sich und schweigend liefen sie zu ihn nach Hause. Angespannt stand Baku hinter ihm, im Wohnungsschloss rumgefummelt öffnete sich endlich die Tür, wie erstarrt blickte sein älterer Bruder sie an und versperrte den beiden den Weg.
„Du schleppst keiner von diesen Zecken in die Bude!“ keifte er.
„Hals Maul und mach ‘n gepflegten Abgang. Sie gehört zu mir und ich lass in mein Zimmer wenn ich will.“ Murrte Luka leicht gereizt.
Verwirrt starrte sein Bruder den beiden hinter her, die Tür fiel ins Schloss und mit seiner „Playboy“ Zeitschrift ging auch sein Bruder ins Zimmer.
„Angenehm.“ Meinte sie.
„Tja du weist ja wie dass unter mir und meinen Geschwistern abläuft.“ – mit einem irritierten Blick nickte sie einfach nur, Jacke über die Stuhllehne gelegt stand sie zum ersten Mal in seinem Reich. Luka hatte sich auf sein großes Bett geworfen und wie in einem Wunderland bei Alice sah sich Baku immer noch um.
Für sie war das alles Neuland immerhin hatte er sie noch nie mit nach Hause genommen oder zu mindestens nie in sein Zimmer. Musternd sah er seine Freundin an und räusperte sich kurz, „willst du dort stehen bleiben oder zu mir kommen?“ – blinzelnd schlüpfte sie aus ihren Schuhen und ging auf ihn zu. Vorsichtig setzte sie sich auf die Bettkante und legte sich langsam in seine Arme – obwohl sie hier ungestört waren hörte man mehr als nur einmal seine Geschwister rumbrüllen.
„Wieso hängt an deiner Decke ein Keyboard … über uns wohl bemerkt!?“ hinterfragte sie.
Luka starrte zur Decke hoch, legte den Kopf etwas schräg und setzte sich auf – an einem Seil gezogen kam das Keyboard auf sie zugeflogen – beide Hände aufgehalten fing er es in letzter Sekunde auf.
„Mir ist abends langweilig also hab ich mein Keyboard an die Decke gehangen so muss ich nicht immer aufstehen.“ Grinste er.
Tief durch geatmet begann Luka zu spielen und unwissend was er jetzt wieder vor hatte hörte Baku ihn einfach zu. Das Keyboard lag einfach auf seinem Schoss, „I don't wanna tell you that I long to see your face I'm scared it my scare you away and I don't wanna tell you that sometimes I think of you and smile cause time with you is time enough for now.”
Erneut sang er ihr irgendeinen Song vor, Hände ineinander gelegt atmete sie aus und genoss es, auf ihren Lippen lag ein leichtes lächeln.
Heftig wurde im Flur diskutiert seine Schwester und sein Bruder hatten sich erneut in die Haare bekommen, „muss der schon wieder Klavier spielen … Lukas!“
„Was?!“ brüllte er aus seinem Zimmer.
Fehl am Platz sah sich Baku um, das Keyboard am Seil wieder hochgezogen erhob er sich aus dem Bett und riss genervt seine Tür auf.
„Es ist schon schlimm genug dass du immer mitten in der Nacht spielst aber jetzt ist genug!“ keifte seine extrem gereizte Schwester.
„Meine Fresse stopf dir Watte in die Ohren dann hörst du es nicht!“ meinte er angepisst.
„Nein, nein sie hat vollkommen Recht.“ Stimmte sein Bruder seiner Schwester zu.
„Habt ihr was gekifft?! Du stimmst ihr nie zu und du alte donnere dir weniger Haarspray ins Haar – das ist immerhin mein Zimmer und in meinem Zimmer mache ich was ich will!“
Schon knallte er die Tür zu und schloss ab, wütend schlugen sie gegen seine Zimmertür und leicht ängstlich sah Baku ihn an und er ließ sich zurück ins Bett fallen.
„Du spielst mitten in der Nacht?“ fragte sie etwas schüchtern.
„Schon … gut ich gebs zu ich hab ein Problem mit einschlafen.“ Erwiderte er.
Sie starrte ihn einfach nur an – sich neben ihn gelegt starrte sie an die Decke wobei ihr Blick mehr auf dem Keyboard lag. Seufzend schloss er die Augen – jetzt war Baku auch klar warum er heut Vormittag neben ihr im Bett eingeschlafen war. Luka stützte sich über ihr ab und erschrocken funkelten ihre Augen auf, „können wir zu dir?“ – „ich schätze schon.“
Sie bei der Hand hochgezogen zogen sie Schuhe sowie Jacken an und verließen das Zimmer.
„Lukas, wo willst du jetzt hin?“ keifte sie schon von weitem.
„Sorry Süße – wir gehen jetzt, Bye!“ meinte Baku gekonnt gekontert.
Mit offenem Mund starrte sie ihn nach – Hand in Hand liefen sie quer durch die Stadt vor ein paar Straßenmusikern blieb Baku stehen und Luka starrte sie an. Sie lächelte und schien glücklich.
„Entschuldigung, können sie mir kurz ihre Violine ausleihen?“ fragte sie einen Musiker.
Erstaunt über so eine merkwürdige frage nickte er und reichte ihr sein Instrument – fragend starrte Luka sie an und sie begann zu spielen. Sie hatte kaum angefangen da drehten sich schon alle Passanten um und sahen ihr zu. Obwohl es kälter geworden war trug sie immer noch ihre dünne Lederjacke, Augen aufgeschlagen begann sie wie immer zu tanzen und mit den Händen in den Hosentaschen grinste Luka. Immer mehr Leute stellten sich dazu zückten Kameras und Handys, fotografierten und filmten sie beim spielen. Der Musiker dessen Violine sie gerade benutzte sah sie erstaunt an. Ihr spielen ging auf das Ende zu, Baku hatte immer Spaß dabei auf Violinen oder andern Instrumenten zu spielen und als sie endlich fertig war applaudierten die Leute.
„Zugabe.“ Rief Luka.
Sie sah ihn sprachlos an und jeder wollte noch eine Zugabe also begann sie wieder und spielte diesmal eine andere Melodie. Jemand berührte seine Schulter, angespannt drehte er sich um und starrte Cel‘ ins Gesicht. Jetzt hatten sie ein mächtiges Problem – Baku hatte sie noch nicht bemerkt.
„Lukas ich hab euch vorhin gesehen.“ Meinte sie leise.
„Und wenn schon.“ Murrte er.
„Ich bin nicht blöd ich sehe wenn sich zwei gern haben, du und Baku …“ deutete sie an.
„Ja?“
Er wirkte sichtlich genervt, er blendete alles um sich herum aus, Baku hatte aufgehört zu spielen und erblickte Cel‘. Sie war wie erstarrt und gab denn Mann sein Instrument zurück.
„Celine?!“ fragte sie völlig perplex.
Die brünette blickte in ihre Augen, es war alles wie ein Dejà Vú nur schlimmer und schrecklicher. Schweigend liefen die drei zu einem Café und bestellten sich was zu trinken.
„Versucht mich erst gar nicht anzulügen. Ich will das ihr mir nur eine Frage beantwortet und zwar ehrlich.“
Sie klang ernst noch nicht einmal sauer – einfach nur ernst. Die beiden sahen sich angespannt an, schluckten und nickten.
„Seid ihr zusammen oder nicht? Und verkauft mich nicht für blöd!“ brummte Cel‘.
Erneut blickten sich beide tief in die Augen, sie hatten wie eine Telepathische Fähigkeit und wussten was sie jetzt sagen mussten.
„Ja, wir sind seid letzten Freitag ein Paar aber …“
„… Cel‘ das muss unter uns bleiben. Wir wollen nicht das es jemand weis.“ Ergänzte Luka den Satz.
Baku nickte einfach, Cel‘ berührte seine und ihre Hand und lächelte.
„Hey ich bin nicht so eine verräterische Ratte wie Miro oder deine supi Ex Schnalle Luisa. Euer kleines Secret ist bei mir sicher, versprochen.“ Versprach sie hoch und heilig.
Nicht ganz sicher sahen sie sich erneut an, Cel‘ ruckelte die beiden an, „ich verrate niemanden was. Nicht mal den andern und jetzt hört auf euch so anzustarren das ist gruselig.“
Schon mussten beide grinsen – bei Cel‘ war ihr kleines Geheimnis sicher immerhin war sie eine so ehrliche und liebevolle Seele. Die beide wussten würde es jemand anderes wissen abgesehen von Cel‘ wäre am Montag in der Schule die Hölle auf Erden los. Cel‘ konnte man auch so manch schmutziges Geheimnis anvertrauen und sie würde es sicher mit ins Grab nehmen ohne es auch nur jemanden es verraten zu haben.
Seid geraumer Zeit führte sie eine Beziehung zu ihm und dank Celine ihrer Verschwiegenheit blieb dies auch geheim – niemand schöpfte verdacht das Baku und Luka ein Paar waren. Trotz das sie zusammen waren feindeten sie sich an schließlich durfte es nicht auffallen.
„Cel‘ hast du Bakura gesehen?“
Die andern starrten Luka merkwürdig von der Seite an, sie erhob sich von der Holzbank und zerrte ihn ein Stück weg.
„Pst sprich nicht so laut wenn die andern hier sind. Sie ist auf dem Markt und spielt soweit ich weiß für die andern Violine.“ Flüsterte sie.
„Alles klar … ähm, sag ihr sie soll besser aufpassen wo sie hin läuft.“ Meinte er am ende spielend.
Sie tat so als würde er das ernst meinen was er eben meinte und sah ihn wütend hinter her. Luka schwang sich auf sein Fahrrad und fuhr vom Schulgelände, neugierig fragten die andern ihr Löcher in den Bauch und immer noch schwieg sie wie ein Grab. Luka radelte so schnell wie möglich in die Stadt ihm war schon klar wo er sie finden würde, die meisten Leute wimmelten in der Gegend des Stadtbrunnen herum – schon vom weitem nahm er ihre Melodie war und radelte noch schneller als zu vor schon. Beinahe waghalsig musste er sich durch die Menge prügeln um endlich vor ihr zu stehen – nur bei einer Drehung von ihr und um ihn war es geschehen. Im ersten Moment glaubte er nicht das sie vor ihm stand, diese Klamotten und dieses lange normale Haar – es schien gar nicht an ihr zu passen, das einzige was sie verriet war ihre Lederjacke die sie immer trug. Wie von ihrem Blick stand er erstarrt da und beobachtete sie in vollen Zügen, Baku spielte einfach weiter, drehte sich und stand auf der schmalen Kante des Brunnens, ein Glück war das Wasser schon vor Tagen ausgestellt da es langsam Winter wurde und es dennoch recht warm war. Immer mehr Menschen gesellten sich auf dem Platz um ihr zuzusehen und ihr schien es auch gar nichts auszumachen das sie momentan im Mittelpunkt vom jedem stand. Sie begann ein neues Lied und schlug ihre Augen auf und sah nur ihn an – von hinten wurde gedrängelt und Cel‘ stieß mit ihm zusammen. Verwirrt sah er sie an und blickte dann vor zu Baku.
„Wow …“ meinte Cel‘ zu ihm.
„Hab ich mir auch vor Minuten gedacht.“ Stimmte er ihr zu.
Jeder schien von diesem Mädchen begeistert zu sein und ganz besonders Luka. Fasziniert wie immer starrte er sie an, auf Bakus Lippen lag dieses gewisse leichte lächeln und das besaß sie nur wenn sie spielen konnte oder wenn Luka mit ihr alleine war. Alles um sie herum blendete sie aus und konzentrierte sich nur auf das was sie da tat und das genoss Baku sehr.
Mit einem Tablett und ihrem Mittagsessen lief sie in der Schulkantine umher, „Bakura kommst du bitte mal.“ – sie blieb vor einem Tisch stehen und sah ihren Direktor merkwürdig an. Mit einer üblichen Handbewegung wunk Lukas ihr zu und sie nahm neben ihn Platz, jeder beobachtete die beiden von weitem.
„Hab ich irgendwas angestellt?“ fragte sie.
„Das hab ich ihn auch schon gefragt …“ erwiderte Luka.
Sie blickte ihn einfach an, der Direktor räusperte sich und die beiden sahen nach vorne. Seine Hände ineinander gefaltet sah er seine beiden Schülern ernst an – „Anika hat eine bitte an euch.“
Die junge Frau die neben ihn saß lächelte den beiden Jugendlichen zu, Luka wirkte angespannt während Baku eines ihrer Nachochips nahm und abbiss.
„Euer Direktor hat mir erzählt das ihr beide wahnsinnig gut singen könnt …“ – beide nickten gleichzeitig – „… vielleicht wisst ihr es von einigen Plakaten das bald das diesjährige Mittelalter Fest ist?!“ – erneut nickten sie, „Anika möchte euch bitten das ihr beiden für sie auf dem Fest singt und das zusammen. Ohne euch auch nur die Köpfe einzuschlagen.“
Sprachlos sahen sich die beiden an und mit nur einem einzigen Blick machten sich die beiden unter einander etwas Geheimes aus.
„Ich muss aber nicht in irgendwelchen Strumpfhosen rum rennen oder?“ fragte Luka Anika.
„Nein, nein. Euch beiden werden Outfits gestellt.“
„Nur zur Info, ich werde kein Kleid tragen.“ Warf Baku in die Runde.
„Ich werde schon was für euch beide finden. Hier sind schon mal die Pläne.“
Anika überreichte den beiden die Pläne, sie hatten ja noch nicht einmal zu gestimmt und irgendwie taten sie es doch. Ihr Direktor samt Anika verschwanden vom Tisch und wie geplättet saßen die beiden nebeneinander.
„Haben wir gerade zugestimmt?“ fragte Baku.
„Scheint so.“ meinte Luka wiederum etwas verwirrt.
Nachdenklich saßen beide da und aßen ihr Mittag – beide hatten immer noch nicht ganz verstanden wieso sie das überhaupt taten und welchen Zweck das erfüllen würde.
„Ich sollte gehen.“ Meinte Baku.
„Ja – sehen wir uns heute Abend?“ fragte er leise.
Sie zwinkerte ihn nur zu nahm ihr Tablett und ging zu den andern rüber. Luka sah ihr ewig hinter her bis sie bei den andern verschwunden war. Luisa nahm neben ihn Platz und legte ihren Arm auf seiner Schulter ab. Angewidert von ihr und ihrem schrecklichen Parfüm schüttelte er ihren Arm runter.
„Was läuft da?“ fragte sie beinahe hysterisch.
„Wo? Wenn du deine Tage und keinen Tampon hast, kannst du gleich wieder verschwinden.“
Leicht wütend kniff sie ihn in den Oberarm. Er verzog sein Gesicht nicht einmal stattdessen packte er ihre Hand und hob sie in die Luft.
„Luisa Süße, es kann dir scheiss egal sein. Immerhin sind wir nicht zusammen, zum Glück! Und ich sag dir eins halt dich von mir fern sonst schick ich jeden an der Schule ein Bild von dir wie du ungeschminkt aussiehst und ich glaube nicht das du das willst.“ Drohte er ihr.
Sie riss sich von ihm los stolperte und landete auf dem harten Kantinen Boden, nur bei der Vorstellung jemand würde dieses Foto sehen bekam sie Angst.
„Mistkerl!“ fluchte sie.
Wütend trampelte sie von dannen und Luka schmunzelte. Die Stimmen in der gesamten Kantine verstummten als jeder eine Melodie vernahm, suchend sah sich Luka um und wusste sofort das Baku dahinter steckte – ihm war bewusst dass etwas nicht stimmte. Seine Sachen geschnappt sprang er auf und zog Cel‘ mit sich.
Völlig von ihm überrumpelt stolperte sie beinahe, „was?“ – er zerrte sie vor sich und sah ihr ernst in die Augen, sie wusste sofort was er wissen wollte.
„Luisa hat sie kurz abgepasst und sie zur Sau gemacht danach ist sie gegangen. Sie ist auf dem Schulhof.“
Ihre Stimme klang flehend und er ließ ihren Arm los, einige Mitschüler angerempelt rannte er hinaus zum Ausgang. Luisa stand beobachtend an der Tür und hatte ihn schon erwartet.
„Wo soll es den hingehen Süßer?! Zu dem kleinen Miststück oder was?“ fauchte sie beinahe wütend.
„Was hast du jetzt wieder angerichtet?“
„Ihr nur gezeigt wer hier der Boss ist – immerhin bist du mein Freund! Und sie soll ja ihre Finger von dir lassen.“
Ihre Stimme klang wütend und dunkel, sie bei der Schulter gepackt stieß er sie gegen die Wand unter Schmerzen rutschte sie herunter und sah ihn mit Tränen in den Augen an.
„Lass Bakura in Ruhe oder du lernst mich kennen ach noch was.“ Deutete Luka an.
Er zog sein Handy zeigte ihr Bild und drückte auf „senden“ – sie schrie und keifte. Er grinste nur fies und ließ endlich von ihr ab. Aus der Tür verschwunden drängelte er sich an einigen Unterstufen Schülern vorbei und blieb vor Baku stehen. Luisa hatte ihr tatsächlich ihren Kaffee über den Kopf gekippt und damit war sie nun endgültig zu weit gegangen. Niemand nahm auch nur Kenntnis von Baku oder ihm damit viel zu sehr damit beschäftigt waren sich das ungeschminkte Bild von Luisa anzusehen. Er stand nah vor ihr, er bemerkte sofort dass Luisa sie mehr als nur verletzt hatte, ihre Lippe bebte minimal und mit Tränen in den Augen sah sie ihn an. Luka nickte ihr nur kurz zu, sie nahm ihre Violine herunter und fiel ihn heulend um den Hals. Er drückte sie eng an sich und ihm war es egal ob sie jemand sehen konnte.
„Egal was andere auch nur sagen oder meinen. Glaub mir, ich liebe dich. Und Luisa werde ich schon noch zur Rechenschaft ziehen. Niemand fasst oder macht meine Freundin zur Sau. Hörst du Bakura?“ fragte er sie leise.
Sie nickte nur stumm. Baku war nun gezwungen in seinem Pullover rum zu rennen da Luisa ihr Shirt endgültig versaut hatte und jeder aus der gesamten Schule starrte sie merkwürdig von der Seite an. Wie angewurzelt stand sie vor dem Mädchenklo und blickte sich um.
„Ist das nicht Luka sein Pulli?“
Donnerte die Frage von Jaydon gegen ihr Ohr – sprachlos sah sie den Jungen an und wusste nicht so direkt was sie antworten sollte. Sie atmete tief durch und setzte ein Lächeln auf.
„Und wenn schon – ist doch egal. Du entschuldigst mich.“
Platt von ihrer Aussage starrte Jaydon ihr nach – die Hand lag fest am Träger ihres Rucksackes und mit einem mehr als nur distanzierten Blick lief sie weiter. Celine die an der Tür wartete lächelte ihr von weitem zu und schweigend folgte sie Baku auf dem Schulhof. Die beiden Freundinnen zuckten zusammen als Luisa Baku vor die Füße fiel und das auch nur dank Luka. Baku starrte ihren Freund nur an und dieser drückte Luisa leicht gegen die Schulter.
„So und jetzt entschuldigst du dich bei Bakura. Aber flott.“ Brummte er.
Mit Tränen in den Augen starrte Luisa Baku in die Augen die sie mehr als nur gefährlich anblitzen und langsam begann sie zu stottern.
„Es – es tut mir wirklich schrecklich leid. Ich werde dir nie wieder Kaffee über den Kopf kippen und ich halte mich ab sofort von dir und deinen Freunden fern.“ Jammerte sie.
„Ah, ah … fehlt da nicht noch was?!“ setzte Luka an.
Ängstlich sah sie zu ihm hoch – Celine blickte Baku an die nur ein grinsen auf dem Lippen hatte.
„Ich ersetzte dir dein Shirt.“ Japste sie.
Am Arm zerrte er das arme Mädchen hoch und wacklig stand sie vor ihr – „schon ok – ich sag dir eins Lu‘ halt dich von Luke fern oder ich breche dir deine kleine hübsche Nase. Verstanden?“
Heftig nickte Luisa riss sich von Luka los und rannte in Richtung des Einganges. Jeder starrte ihr hinter her, „ok was hast du ihr angetan?“ – er sah Cel‘ nur an und legte einen Arm um beide Mädchen.
„Nichts, hab ihr jeglich leicht gedroht.“ Meinte er nur grinsend.
Mit erhobener Braue sah Baku ihn an und er drückte ihr vor allen andern ein Kuss auf die Schläfe. Es war beiden vollkommen egal ob die andern über sie tuschelten oder nicht. Lachend standen die beiden auf dem Markplatz, „bis dann Cel‘“ – verabschiedend waren die beiden alleine und bei der Hand genommen gingen sie weiter.
„Dir ist bewusst das dass jeder gesehen hat?!“
„Und wenn schon – mir doch egal.“ Grinste er.
Wie vor einem Gericht stand Baku in der Mitte eines Kreises ihrer Freunde.
„Na los sag schon was zwischen dir und diesen Lukas abgeht?“ meinte Tim leicht genervt.
„Hey Tim hat dich was gefragt?“ stocherte Mia.
Sie blickte in jedes einzelne Gesicht nur Celine schien es nicht zu interessieren – sie verschränkte die Arme vor der Brust und schwieg. Sie blieb einfach stumm und sah die andern nur an. Ihr Handy begann in ihrer Jackentasche zu klingeln und mit einem Lächeln sah sie auf dem Display. Die andern versuchten einen Blick drauf zu werfen doch sie ließ dies erst gar nicht zu – an Jaydon und Nicks Schultern drängelte sich jemand durch und zog Baku am Arm zu sich. Jeden blieb beinahe der Mund offen stehen als sie Lukas erkannten. Luka beugte sich zu ihrem Ohr runter und flüsterte etwas hinein – skeptisch sah Baku ihn an und er zwinkerte ihr nur zu. Schulter zuckend drehte sich Baku zum Gehen um, sein Arm lag um ihrer Schulter und erst jetzt lasen die andern den Schriftzug auf ihren Pullover.
„He’s Mine – She’s Mine“
Die Jungs sahen sich fragend an, „sag nicht die beiden sind ein Paar?!“ – Celine begann zu schmunzeln und die andern sahen sie an.
„Ja sind sie und ich finde die beiden sehen süß zusammen aus.“
„Du wusstest davon? Cel‘!“ keifte Mia.
Unter den Freunden wurde heftig diskutiert und gezofft – die andern verstanden überhaupt nicht wieso Cel‘ davon wusste es aber nicht den andern davon erzählte und es wurde schon einige Zeit spekuliert was zwischen den beiden lief. Es war nur eine Aussage gewesen und innerhalb von 2‘ Stunden wusste es die gesamte Schule inklusive Lehrerschaft. Nun wurden die beiden noch mehr beobachtet als vorher, um in Ruhe zu proben für das Mittelalterfest hielten sich die beiden in der Aula auf – Luka nahm hinter dem Klavier Platz während Baku einen Zettel vor sich hielt und ihn anschließend zu nickte. Er atmete ruhig aus und begann zu spielen – Bakus Herz raste , „Another day, another waste of my heart
It only beats when it wants to
Another step, and I've learned to hold my breath
Still scared to want you …”
Mit dem Zettel in der Hand lief sie ein wenig umher – ohne auch nur darauf zu achten was Luka am Klavier tat sah er zu ihr auf und mit einem Lächeln auf dem Lippen blickte sie ihn an. Mitten im Text haute Luka auf die Tasten als würde ihm etwas nicht passen, erschrocken drehte sich Baku zu ihm um und sah ihn fragend an.
„Was ist?“ fragte sie beunruhigt nach.
Luka erhob sich von der kleinen Bank kam auf sie zu und nahm ihr den Zettel aus der Hand, zerknüllte ihn und warf ihn zu Boden, „spiel mir diesen Song vor …“ er flüsterte ihr etwas ins Ohr und skeptisch sah sie ihn an.
„Im ernst? Das war der Song bei … du warst dabei?“, nickend holte er etwas hinter dem Vorhang hervor und überreichte ihr ihre Violine. Er war immer für eine Überraschung gut, lächelnd nahm sie ihre Violine, hielt sie sich zwischen Ohr und Schulter, atmete tief durch und begann zu spielen. Sie spielte ihren allerersten selbst komponierten Song den sie damals in der Schultalent Show gespielt hatte – Baku schloss ihre Augen, sie wusste selbst nach all den Jahren immer noch wie er ging und Luka nahm im Fensterbrett Platz um ihr zu zuhören. Auf seinen Lippen lag dieses hinziehende lächeln und bei einer letzten Umdrehung sah sie ihn an und senkte die Violine. Auf ihn zu gegangen legte sie das Instrument neben ihn ab, seine Hand streifte ihre und zog sie langsam an sich heran.
„Du weißt das man uns beobachtet!?“, er grinste ihr nur zu, „und wenn schon. Ich liebe dich.“, intensiv begann sie zu lächeln und war kurz davor ihn zu küssen. Die Jungs die sich in der Aula versammelt hatten sahen sich leicht schockieren untereinander an. Kurz vor seinen Lippen wandte sich Baku von ihm ab, es reizte ihn wenn sie das tat, sie starrte in die Gesichter ihrer ehemaligen besten Freunde und Luka berührte ihre Taille.
„Was wollt ihr?“ fragte sie nach.
Ihr ehemals bester Freund trat hervor und kam Kopf kratzend auf sie zu, „wir wollten uns für Jojos dumme Aktion vom letzten Mal entschuldigen.“, ihr Blick wurde ernster und kälter.
„Ich will von dem Mistkerl nichts hören, er hat sich immerhin mit meinen Freund geprügelt.“, Kay berührte ihre Schulter und abwehrend blickte sie zur Seite, „hey das das tut uns wirklich leid.“, sie schob seine Hand von der Schulter und lehnte gegen Lukas Körper.
„Ok, Frage. Was wollt ihr von mir?“
Langsam kamen die andern auf sie zu, „so ein Mädel … glaube Celine, hat uns erzählt das du und dein Freund auf dem diesjährigen Mittelalterfest spielt … und wir haben gedacht, wir könnten deine Band sein!?“ stotterte Newton.
Erstaunt solche Worte aus dem schüchternsten zu hören sah sie an, Luka drückte sie ein Stück vor um aufzustehen, seine Hand stets an ihre Taille und er beugte sich zu ihrem Ohr rüber. Er flüsterte etwas hinein und sie blickte nachdenklich. Auf ihren Lippen erschien ein unheimliches lächeln und sie nickte Luka zu.
„Gut, von mir aus. Unter einer Bedingung. Ich will das Johan kommt und zusieht. Egal ob er will oder nicht.“
Wieder sahen sich die Jungs untereinander an, „bist du sicher?“, stieß Kay hervor und sie nickte nur stumm. Sie beugten sich ihren Willen, „ich hoffe ihr habt noch all unsere Songs drauf?“, Newton grinste ihr verschwörerisch zu, „darauf kannst du dich verlassen. Sollen wir anfangen?“, sie blickte Luka an, dieser nickte nur und küsste ihre Stirn.
Luka nahm auf der Fensterbank wieder Platz während Baku das Mikrofon vorne hinstellte und verkabelte. Sie nickte ihrer alten Band nur zu und sie legten los.
„I miss the Misery!“ sang sie.
Luka war ein wenig über die plötzliche Musik erschrocken und sah sie verblüfft an. Gespannt war gar kein Ausdruck mehr gewesen wie fasziniert er von seiner Freundin war – sein Augenwerk war nur auf sie gerichtet auf keinen andern. Er könne jetzt mit seinem Handy spielen wie er sonst immer tat doch er konnte einfach nicht – die Musik hallte in der gesamten Schule wieder, einer der Jungs hatte vergessen die Saaltür richtig zu schließen. Schüler auf den Gängen sahen sich fragend an und einige der Oberstufen Schüler betraten die Aula um nach zu sehen wer dort Musik spielt und sang. Das Mikrofon in der einen und den Ständer in der Hand tobte sich Baku nach langem wieder so richtig aus. Sie spielte einen ihrer Lieblingssongs. Selbst ihre neuen Freunde hatten sich einen Weg in die Aula erkämpft und sahen sich erstaunt an. Cel‘ die zu Luka rüber ging nickte ihr nur zu und lehnte gegen die Wand.
„Wie ich sehe hat Baku Spaß?“ schrie sie halb gegen sein Ohr.
„Oh ja, nachdem ich ihr gesagt habe, sie soll den Jungs eine Chance geben. Sie will sich nur an ihren Ex rächen.“ Schrie er.
Cel‘ sah Luka an und meint nur: „Autsch!“
Die beiden mussten kurz lächeln, „you’re are Freak like me….!“, brüllte Baku so sehr ins Mikro das die andern nur verblüfft da standen und sie spielte wie damals mit ihrer Band und lehnte kurz gegen Kay. Egal welchen Song sie spielten und wie lange, sie besaß unglaublich viel Energie und Kraft. Das es selbst für Luka ein Wunder war das sie kaum aus der Puste war. Ihre ehemalige Band legte so richtig los, ihr Ellenbogen lag auf Kays Schulter, dieser grinste ihr nur zu und sie sang als würde sie nie etwas anderes machen – über eine halbe Stunde, Lehrer versammelten sich wie weitere Schüler um zu zusehen. Nur ungern traten auch seine Freunde endlich in der Aula ein und was sie da sahen gefiel ihnen zwar aber ihnen aber ihnen passte die Beziehung zwischen den beiden kein Stück, vor allem für Luisa. Die nächste Stunde klingelte an, einige der Schüler verließen gleichzeitig mit den Lehrern die Aula, angewidert das Baku so viel Aufmerksamkeit bekam stiefelte Luisa von dannen gefolgt von seinen Vermeintlichen Freunden. Baku und ihre ehemalige Band waren eine reine Punkrock Band die auch mal eher langsame Songs spielte, in Vegas waren sie eine angesehene Schulband, die auch mal so in verschiedenen Lokals auftraten und sich nebenbei etwas Geld verdienten, durch Bakus Raus Wurf sank das Ansehen der Band, vor allem das von Johan. Cel‘ beugte sich etwas zu Luke rüber, „ich glaube Blondie ist etwas eifersüchtig.“, er begann nur zu grinsen, die Arme vor der Brust verschränkt, „ach lass sie, Lu kriegt sich wieder ein.“, sie begann zu lachen, die Jungs ließen ihre Instrumente ausklingen, Baku schob das Mikro in die Halterung zurück und klatschte mit ihren Freunden ab.
(…) viel zu schnell war das Mittelalterfest angerückt und die Nervosität in jeden einzelnen stieg um jede Sekunde. Baku wollte Jojo nur eins auswischen und sie wusste ihre Freunde hatten ihren Ex dazu gebracht zu kommen, egal wie und mit welchen Mitteln. Es war ihr einfach schlichtweg egal.
Hunderte von Menschen hatten sich um die Bühne versammelt. Nervös kaute Baku auf ihrer Lippe umher, Luka hatte stets seine Freundin in Augenwinkel, keiner wusste dass die beiden so einiges geplant hatten, Cel‘ hielt ihre Hand und ihre neuen Freunde waren nicht gerade begeistert mit her zu kommen.
„Wie nervös bist du?“ hauchte Luka in ihr Ohr.
Zusammen zuckend blickte sie zu ihm auf, „mehr als ich sein sollte … immerhin waren wir in Las Vegas mal ziemlich angesehen.“, er grinste seiner Freundin zu und küsste ihre Stirn.
„Kay tu mir bitte einen Gefallen und hol‘ mir einen Schnaps.“ Bat sie ihren ehemals besten Freund.
Der Junge und jeder andere sahen sie blinzelnd an. Luka berührte ihre Schulter, „du willst jetzt was trinken? Dein ernst?“, Baku berührte seine Wange und küsste seine Lippen.
„Du kennst mich wohl doch noch nicht so richtig, Baby.“ Zugezwinkert ließ sie Cel’s Hand los.
„Baku ist dafür bekannt auf der Bühne zu trinken. Du warst wohl noch nie bei einen unserer Auftritte dabei.“ Belächelte es Kay.
„Na das werde ich ja gleich sehen.“ Meinte Luka.
Baku stieß ihre Freundin an, gemeinsam mit ihren Kumpel machten sie sich auf den Weg Baku alkoholisches zu besorgen, Kay wusste ganz genau was sie wollte und da er der einzige aus der Band war, der schon achtzehn war, war es kein Problem welches zu bekommen.
Eng neben den dunkelhaarigen stehend lehnte sie sich an seiner Schulter an, einen Arm um ihre Schulter gelegt; „wie weit du gesunken bist, Lukas!“, eine nervende Stimme hinter den beiden, umdrehend blickten sie in Luisas Gesicht um sie herum seine Freunde.
„Ach nein, du und dieser Penner auch hier!“ dröhnte Johans Stimme.
Erneut umgedreht standen die beiden vor ihrem Ex, ihre ehemaligen Freunden standen bei ihm, Newton gab ihr zu verständigen das sie dabei wären – Kay und Cel‘ drängten sich durch die Menge, verwirrend blickten sich die beiden um. Baku eine kleine Flasche Pfeffi gereicht drehte sie diese auf und trank sie auf Ex. Sie sahen sie nur an. Die vorige Band beendete ihr spielen und der Veranstalter sprach einige Wörter.
„…die jetzige Band, kommt ursprünglich aus Las Vegas – ihr Name lautet Innova‘.“, die Leinenwand die hinter ihm auf gespannt wurde, Bilder flimmerten auf und jedem blieb die Sprache weg.
„Was? Wieso hat mir keiner was gesagt?“ brüllte Johan.
Den Pfeffi herunter geschluckt ließ Baku die Flasche zu Boden fallen, „tja weil es auch nicht dein Auftritt ist, Herzchen.“, Lukas Freunde und Jojo sahen das Mädchen nur an. Samt Kay, Luka und den Rest der Band Innova‘ betraten sie die Bühne. Jeder starrte die Gruppe an. Instrumente besetzt richtete die Frontfrau das Mikrofon aus und nickte den Jungs zu.
Direkt in das Gesicht ihres Exfreundes geblickt begangen sie; „kannst du mich sehen, auch wenn alles schimmert …“ – nah stand Luka hinter ihr, packte den Stoff ihres Mantels und riss ihn herunter. Jeder einzelne hielt sich die Hand vor den Mund. Baku trug einen kurzen Body darunter und selbst ihr Freund war darüber erstaunt was sie darunter trug. Abstand genommen, Mikrofon ergriffen legte Baku wie früher los.
Ihre Freunde gingen auf Cel‘ zu. Auf der Leinenwand spielte das Orginale Video zum Lied ab. Dass Baku Bühnenerfahrung hatte spürte man einfach, sie spielte mit dem Publikum und tat das was sie am besten konnte.
Jojo blickte sich um, er konnte nicht glauben das sich seine eigenen Freunde gegen ihn gewendet hatten, er hatte keine Ahnung wie es seine Ex geschafft hatte, dass sie, sie als Band begleiteten und eigentlich sollten sie auch ganz andere Musik spielen. Doch die Band Innova‘ war eine reine Punkrock Band.
Der Song – zu Ende und kurz verneigte sie sich. Baku deutete auf Cel‘, mit einem Becher Bier in der Hand ging sie auf die Bühne zu und reichte ihn ihrer Freundin. Vor allen andern trank sie Alkohol und dem Mädchen war es vollkommen egal gewesen.
„Tut uns echt leid, eigentlich sollten wir … etwas anderes singen, doch, nein, das können wir einfach nicht.“ Belächelte Baku es.
Über die Schulter blickend, Kay warf ihr eine E-Gitarre zu, aufgefangen hing sich das Mädchen diese um und nickte ihnen anschließend zu. Spielend legten sie los und irgendwie fand jeder gefallen an der etwas anderen Musik. Von hinten anschleichend kniete Luka und verknüpfte ihren schwarzen Rock an der Hüfte. Jetzt wusste der Schüler endlich warum er das machen sollte. Bierbecher an sich genommen nahm er wieder abstand.
„Luke ist ja dieser Zecke voll hörig.“ Meinte Luisa.
„Wer weiß was die mit ihm gemacht hat.“ Erwiderte Ash.
Seine Freunde sahen sich untereinander an – „auch wenn ich es nicht fassen kann dass sie mit Luke zusammen ist, rocken kann Baku auf jeden Fall.“ Gab Jaydon zu, Cel‘ sah ihren Kumpel von der Seite an und stieß ihn an.
„Klang aber vor ein paar Tagen noch ganz anders Jay.“ Meinte sie.
Er grinste sie nur an und legte einen Arm um ihre Schultern. Sie sollten nur ein paar Songs spielen die zum Fest passten doch sie taten wie immer das Gegenteil und dem Veranstalter schien es nicht zu stören. Das Publikum feierte, Baku hatte diese ordentlich eingeheizt und das auf ihre ganz besondere Art. Bei jeder weiteren Pause die sie machte trank sie einen Schluck Bier aus dem Becher. Weiter hinten bereitete sich Luka darauf vor etwas zu tun was er nie öffentlich vor so vielen Menschen zu geben würde. Sie hatten einen ganz bestimmten Song eingeübt und der sagte einfach alles. Ihm war klar es würde die Freundschaften zu seinen Freunden vernichten doch das war ihm ganz gleich. Baku wollte nur ihren Exfreund eins auswischen und das tat sie damit. Es würde gehörig zwischen den Fronten knallen.
Kurze Pause indem jeder nochmals zur Ruhe kommen würde, hinter der Bühne zog sie sich ein anderes Outfit an und Luka war immer wieder erstaunt was sie alles in ihrer Tasche mit sich rum schleppte. Cel‘ half ihr das Kleid am Rücken zu verschnüren. Mit beiden Mikrofonen stand ihr Freund samt ihrer Band auf der Bühne.
„Du bist ganz schön Nervös, was?“ raunte Kays Stimme in seinem Ohr.
Er sah zu dem Punker auf und begann zu lächeln.
„Nicht mehr als ich es sonst bin, immerhin hat mir Bakura bei unsern ersten zusammen Treffen fast die Nase gebrochen – ich weiß das ich gleich so einiges verlieren werde.“ Erwiderte Luka.
„Na da bin ich ja mal gespannt. Und Lukas, hör zu, ich will mich nirgendswo einmischen und ich weiß, erfährt Baku davon erwürgt sie mich aber, bitte, verletzte sie nicht so wie es Jojo getan hat. Sie tut ein auf taff aber im Grunde ist sie sehr sensibel und ist dadurch sehr verwundbar grade nach der Sache mit ihm.“ Flüsterte Kay.
Seine Schulter berührt lächelte Luka einfach weiter, „keine Sorge. Johan und ich, wir sind fast gleich. Sie weiß dass ich das größte Arschloch der Welt bin, und dennoch weiß sie, wie sehr ich sie liebe auch wenn es anfangs bei uns ziemlich gekriselt hat. Ich könnte Bakura nie so sehr verletzten wie es dieser Vollidiot getan hat.“, dem dunkelhaarigen zu genickt kam die betroffene auf die beiden Jungs zu. Lächelnd reichte ihr Freund, ihr das Mikrofon und er betrachtete sie kurz genauer. Sie sah einfach in jedem Outfit gut aus.
„Bist du bereit?“ fragte sie.
„Darauf kannst du deinen geilen Arsch drauf verwetten.“ Schmunzelte Luka.
Sie boxte gegen seine Schulter. Abstand genommen. Die Band angeblickt und sie legten los. Baku hatte den Vortritt und Luka rückte nach.
Jedes Mal wenn sie „zwischen uns“ sang kamen sich die beiden einen Schritt näher.
Angespannt pochte ihr Herz, „zwischen uns drei Schritte…“; Luka und Baku gingen diese drei letzten Schritte aufeinander zu, „ich komme bei dir an, und zieh‘ dich an mich ran … bis nichts, nichts, nichts mehr zwischen uns steht und ich endlich spür wie dein Herz schlägt!“ – ihre Taille gepackt zerrte der dunkelhaarige sie heran und drehte sie. In seinen Armen liegen küsste Luka Baku.
Auf beiden Seiten des Paares, blieb die Sprache der Freunde weg, keiner wusste was sie zu dieser Aktion sagen sollte – Jojo kochte nur beim Anblick der beiden. Wie dieser Lukas die Lippen seiner Ex küsste.
Von einander gelöst sangen die beiden den Rest des Liedes gemeinsam. Finger die sich ineinander verhakten.
Jojo kochte über und ging auf die Bühne zu und brüllte nur so – abrupt hörte die Band auf und das Paar sah ihn an. Hinauf geklettert ging Jojo auf Luka zu und stieß Baku von ihm. Ungehalten stolperte sie Rückwärts und stürzte zu Boden. Schmerzvoll verzog sie das Gesicht. Kay sowie Cel‘ gingen auf sie zu.
„Oh mein Gott Baku…“ rief Cel‘.
„Scheisse, hast du dich verletzt?“ fragte Kay.
Sie konnte kaum ihren rechten Arm bewegen. Er schmerzte wie die Hölle. Unter die Arme gegriffen zogen die beiden sie auf die Beine.
Jojo und Luka prügelten sich halb auf der Bühne. In ihren Augen standen Tränen. Von Kay und Cel‘ abgewandt ging sie mit Schmerzen auf die beiden Jungs zu. Den Arm um Newton gelegt hielt dieser sie‘, bei der Taille fest. Hoch stemmend stieß sich Baku von der Erde ab und trat gegen die Hüfte ihres Exfreundes. Ungehalten knallte er gegen den Bühnenrand. Nach vorne taumelnd blickte sich Luka um. Newton ließ sie los. Den rechten Arm gehalten ging sie Wut entbrannt auf ihm zu. Vom Boden aufrappelnd blickte Jojo in Bakus Gesicht, diese holte mit ihrer linken Faust aus und verpasste ihn eine ordentliche.
Keiner der Freunde, der beiden Parteien konnte sich das weiter ansehen – in einer Gruppe rannten sie auf die Bühne. Cel‘ und Luka hielten sie zurück. Der Veranstalter samt Security betrat die Bühne. Erneut hielt sich Baku den Arm, es war klar dass sie einen Notarzt benötigte. Verhasst sah sie in die Augen ihres Exfreundes.
„Ich habe es dir gesagt Johan, halt dich von mir und meinen Freunden fern. Jeder einzelne hat es gesehen wie Du, Luke angegriffen und mich verletzt hast. Glaub mir wenn ich dir sage, dich liebe ich schon lange nicht mehr. Auch wenn ER der größte Fehler ist – ich liebe ihn. Auf eine Anzeige kannst du dich gefasst machen mein Lieber.“ Knurrte Baku gefährlich.
Jojo wollte etwas sagen, vor allen andern spuckte sie ihm mitten ins Gesicht und sie wurde dabei nicht einmal rot. Samt ihren Freunden und dem Veranstalter wurde sie von der Bühne gebracht.
Ihr war klar, es war nicht die feine Englische Art ihm vor jeden andern an zu spucken, doch ihrer Meinung hatte er es nicht anders verdient.
Sie würde ihn Anzeigen sobald sie wusste wie schwer ihre Verletzungen waren. Ihr war klar dass er ausrasten würde aber nicht das er sie‘ tätig angreifen würde.
Sie dachte nicht einmal daran sich eine Auszeit zu nehmen. Nach wie vor schmerzte ihr der Arm. Johan hatte ihr bei seiner Aktion fast den Arm gebrochen. Sie hasste ihren Exfreund nun noch mehr als sonst schon, den erneut hatte er sich eingemischt und ihren Freund angegriffen. Ihre Band, die konnte einfach nicht verstehen warum er das jedes Mal, immer und immer wieder tat. Es war jeden einfach unbegreiflich. Luke hatte zum Glück keine weiteren Verletzungen, wogegen Baku einige Wochen mit Schmerzen zu tun hatte.
Helfend griffen Cel‘ und Luke ihr unter die Arme. Ihre beste Freundin kam extra eine Stunde früher zu ihr um ihr beim Anziehen zu helfen, wogegen Luke meist eine halbe Stunde später eintraf um ihren Rucksack zu tragen. In der Beziehung mit Ihr war er ganz anders als sonst in den vorherigen. Damals als er noch mit Luisa zusammen war, hatte er ihr nicht einmal die Tasche getragen geschweige sie vor irgendwem anders verteidigt.
Bakus Rucksack in der Hand hielt er ihre Hand, Cel‘ die neben ihr lief telefonierte mit Mia. Sie hatten noch nicht einmal den Schulhof erreicht rannten schon ihre Freunde auf die kleine Gruppe zu. Zusammen zuckend klebte Baku an Lukes Körper, dieser legte seinen Arm um ihre Schulter und sah die andern an.
„Gut dass ihr hier seid!“ meinte Kevin.
Untereinander sahen sie sich an, „was willst du damit sagen?“, Kevin blickte Luke ins Gesicht und im Moment war es ihnen völlig gleich ob sie ihren Freund mochten oder nicht. Jaydon beugte sich ein Stück zu ihnen vor.
„Ich will nichts sagen aber, Baku, da warten welche auf dich.“ Flüsterte er.
Der Ausdruck in ihrem Gesicht hatte sich geändert, trotz Schmerzen in ihren Arm schob sie ihre Freunde beiseite und erblickte ihre Band samt Johan. In ihr kochte alles. Angesehen hielten Cel‘ und Luke die Jugendliche bei der Schulter zurück.
„Ich weiß, er hat dich verletzt aber nicht hier.“ Raunte Luke.
„Baku, so wie das dort aussieht, haben deine Freunde etwas damit zu tun…“ meinte Cel‘.
Die Hände der beiden abgeschüttelt lief sie mit einem eiskalten Ausdruck auf die Jungs zu. Lukes Freunde wollten ihr gehässig etwas entgegen werfen doch bei ihrem Auftreten beließen sie es. Cel‘ ihren Rucksack in die Hand gedrückt rannte der dunkelhaarige ihr hinter her. Seine Freunde blickten den Jugendlichen an und tuschelten untereinander.
Wie bei einem zusammen stoß explodierte Baku und das vor den gesamten Schülern.
„Was will der hier?“ brüllte sie.
Kay ging auf seine beste Freundin zu und berührte ihre Schulter. Finster in sein Gesicht geblickt.
„Baku, hör mir zu. Jojo will sich entschuldigen und dazu haben wir ihn gebracht.“ Meinte Kay zu ihr.
Sie berührte seine Hand und drückte unbewusst doller zu, leicht verzog er das Gesicht und sah Luke hilfesuchend an.
„Es ist mir scheiss egal ob sich der Wichser entschuldigen will oder nicht – Johan hat hier nichts zu suchen. Entweder ihr schafft ihn mir aus den Augen oder ich garantiere für nichts.“ Knurrte sie sauer.
Kay beiseitegeschoben, hielt sich dieser kurz die Hand um den Druck los zu werden; Baku ging seelenruhig an ihrem besten Freund vorbei und ging zielstrebig auf die andern zu. Johan fürchtete sich schon vor ihrer Reaktion. Er rechnete mit allem. Doch nicht damit, dass sie ignorierend an ihm vorbei ging, Johan und Luke sahen sich an, während sein Blick mehr als verhasst war. Den Arm um seine Freundin gelegt gingen sie an ihrem Stammplatz. Luke ließ Baku keine Minute aus den Augen. Sie war Wechselbar und sie könnte jeden Moment ihren Exfreund eine verpassen die sich gewaschen hatte.
Cel‘ warf Luke ihren Rucksack rüber. Ihre beste Freundin und Nick sprachen seitdem Vorfall vor Wochen kaum ein Wort mehr. Obwohl er sich bei ihr entschuldigt hatte, hatte sie ihm bis jetzt nicht verziehen und Baku konnte sie keinen Vorwurf machen. Nick hatte es aus freien Stücken getan und Baku mit einem Kuss überrumpelt, das ihn beide Mädchen eine verpasst hatten war einfach nur gerecht gewesen. Noch nicht einmal Luke hatte dies in der Vergangenheit getan.
Baku nahm auf Lukes Schoss Platz, seine Arme lagen um ihre Hüften, die andern hatten sich zu ihnen gesetzt und versuchten Johan zu ignorieren.
Kay und Newton kamen auf die Gruppe zu. Baku richtete nicht einmal einen Blick auf die beiden Jungs. Sie ignorierte einfach alles.
„Baku können wir kurz mit dir reden?“ fragte Kay.
Keine Reaktion ihrer Seits, „Baku?“, Newton versuchte es vorsichtig, den schüchternen Jungen ins Gesicht geblickt ging er einige Schritte zurück.
„Ihr könnt euren „ach-so-tollen-Frontmann“ sagen er soll sich verpissen.“ Knurrte sie.
Kay und Newton sahen sich an.
„Er will erst gehen wenn du das gelesen hast.“
Kay reichte ihr einen Brief. Ihm aus der Hand gerissen laß sie ihn und unbemerkt warf auch Luke ein Auge darauf.
Zeile für Zeile. Auf ihren Lippen ein widerwertiges grinsen und sie begann zu lachen. Von Lukes Schoss erhoben stand sie vor den beiden Jungs und griff Newton in die Hosentasche. Anstarrend sahen die andern sie an.
„Ich darf doch mal!?“, sie zog ihm das Feuerzeug aus der Hose und ging an ihnen vorbei, sprachlos, Newton lief knallrot im Gesicht an und sie sahen ihr hinter her.
„Was hat sie den jetzt vor?“ fragte Luke in die Runde.
„Nichts Gutes.“ Erwiderte Kay.
Gelassen mit dem Feuerzeug und seinen Brief ging Baku auf Johan zu. Die andern nahmen leicht abstand und er sah seine Exfreundin mit pochendem Herzen an.
Einige Meter vor Johan stehen geblieben erhob sie ihre Arme. Feuerzeug betätigt steckte sie seinen Brief in Flammen. Los gelassen fiel der brennende Papierball zu Boden.
„Deinen verfickten Brief kannst du dir in den Arsch schieben. Und deine Entschuldigung ist mir sowas von Wurst. Sieh es endlich ein Johan, du hast verkackt und zwar so richtig. Deine „angebliche“ Liebe zu mir… wer soll das dir jemals glauben?! Falls du deine Gitarre suchst, die kannst du dir dort hinten aus den Müll holen.“ Sagte Baku.
Sie besaß wieder diesen eiskalten Ausdruck in den Augen, den er schon einmal vor langer Zeit zu spüren bekommen hatte und nur damals hatte sie ihm verziehen obwohl er Mist gebaut hatte. Auf dem Absatz ihrer Schuhe drehte sich das Mädchen um und ging zurück zu ihren Freunden.
„Du hast 10‘ Minuten um zu verschwinden oder ich rufe jemanden an!“ rief sie noch zu ihm.
Auf Newton zu gegangen umfasste sie seine Mitte und drückte ihm das Feuerzeug auf die Brust, „danke.“, ihn los gelassen nahm sie Lukes Hand und zog ihn hinter sich her.
Baku konnte von Glück reden das der Direktor ihr nicht böse war als alles auf der Bühne außer Kontrolle riet. Fred, eines ihrer neuen Freunde hatte es gefilmt wie Johan auf sie und Luke zu gegangen ist, beide angriff. Auch hatte sie das Glück, oder eher die Erlaubnis in der Aula zu spielen auch wenn es einige Lehrer nicht gefiel. Sie waren gegen diese Maßnahme doch der Direktor war da ganz anderer Meinung.
Noch vor Beginn der ersten Stunde hatte sie sich in die Aula verwirrt. Sie war immer noch leicht gereizt und es gab wohl kaum etwas, was ihr dies nahm, doch Luke kam meist immer die brillante Idee. Noch einmal hatte er sich davon geschlichen um ihre ehemalige Band abzufangen.
Kurz vor dem Tor zerrte er Kay bei der Schulter zurück. Die Gruppe an Punkern sah ihn an. Es genügte ein Blick und Johan war über alle Berge.
„Hört zu, ich brauche eure Hilfe. Bakura ist verdammt sauer, sogar mehr als das und sie will sich keineswegs beruhigen.“ Meinte Luke.
„Was willst du dann von uns?“ fragte Kay.
Luke begann hinterhältig zu grinsen und beugte sich zu seinem Ohr vor.
„Sie ist in der Aula und schaut die ganze Zeit das Mikrofon an, ich hoffe du weißt was ich damit versuche zu sagen?!“ flüsterte er.
Abstand von den Jungs genommen drehte sich der Jugendliche um und ging. Die Gruppe sah sich untereinander stumm an, sie brauchten nichts zu sagen und nickten einverstanden zu.
Ihren besten Freund kam die Idee, aus dem Auto noch etwas geholt tippte er die beste Freundin von ihr an und diese sah ihn leicht zurückhaltend an.
„Kannst du uns einen Gefallen tun?“ fragte er.
„Kommt drauf an was ihr vorhabt.“ Erwiderte sie.
Kay reichte ihr eine Videokamera, Cel‘ starrte diese nur fragend an und ihr ahnte was der Jugendliche von ihr wollte und nickend packte sie diese. Die andern sahen sie nur fragend an. Sie schaltete die Videokamera an und lief voran.
„Ich weiß dass du gereizt bist.“, ihn angesehen, „ich bin nicht gereizt!“, sie begann gleich zu schreien anstatt es ruhig zu sagen – Luke nahm ihre Hand und zog sie zu sich. Ihren Zorn konnte man klar in ihren Augen ablesen. Unbemerkt drückte er seiner Freundin etwas in die Hand. Fragend starrte sie ihr Mikrofon an, was sie damals bei jeden Auftritten genommen hatte, sogar der Name der Band stand noch darauf und langsam sah sie ihren Freund wieder an der einen Schritt beiseite ging. Sie blickte jeden einzelnen der Band Innova an und wusste nicht was hier los war. Die Jungs gingen auf sie zu und besetzten die Instrumente der Schule. Sie drehte sich nach ihnen um. Immer noch nicht wusste sie was hier los war. Cel‘ stand auf einen der Stuhle und hielt die Videokamera auf sie aus. Luke ging von der Bühne und sah Cel‘ an. Um nicht von dem Stuhl zu stürzen nahm er ihre beste Freundin auf die Schultern.
„Baku worauf wartest du?“ rief Kay.
Sie blickte sich um und langsam dämmerte es ihr was los war. Leicht die Schulter hebend verkabelte sie das Mikrofon und schob es in die Halterung. Über die Schulter geblickt nickte Newton und gab den Takt vor. Die Jungs legten los und ihr kam die Melodie sehr bekannt vor.
„Tick tack, tick tack die Zeit läuft ab – Tick tack, tick tack zu Ende…“ flüsterte sie singend in das Mikrofon.
An den Beinen hielt Luke Cel‘ fest damit sie nicht runter stürzte. Sie hielt die Kamera und nahm alles auf auch wenn sie noch nicht ganz wusste warum Kay das wollte.
„Die Idee kam von dir oder?“ fragte Cel‘ ihn.
„Oh ja, die ist so geladen die würde mir an die Kehle gehen.“ Meinte Luke.
Nur einige Minuten hatte es gedauert eh die andern die Aula betraten und fast von der lauten Musik erschlagen wurden. Vorsichtig kamen sie auf Luke und Cel‘ zu. Nick sah ihn nur verhasst an, dass ausgerechnet er seine Exfreundin auf den Schultern trug und sie das auch noch zuließ. Doch hier konnte er wohl kaum gegen ihn stacheln oder das er eine passende Antwort von ihm oder seiner Freundin bekommen würde.
Es machte ihn leicht rasend doch er konnte nichts mehr daran ändern das Cel‘ ihn den Laufpass gegeben hatte. Luke hatte einen ganz besonderen Blick auf Baku geworfen.
Cel‘ von der Schulter gehoben – Baku dachte nicht einmal mehr an ihre Verletzung, ohne etwas zu sagen hing sie sich die E-Gitarre um und schloss diesen an einem Verstärker an.
Untereinander sahen sich ihre Freunde und ihr Freund sich an, keiner wagte sich etwas zu sagen – als sie los legte hielt sich jeder einzelne die Ohren zu. Auf ihren Lippen lag endlich dieses bezaubernde Lächeln was meist viel zu schnell bei ihr verschwand. Sie spielte einfach und vergaß für einen Moment alles sogar das sie seit einigen Minuten Unterricht hatten. Sie stahl ihren eigenen Freunden die Show und das tat sie ganz unbewusst, bewusst.
Die Jungs sahen sich untereinander an, ließen die Instrumente stehen und verließen die Bühne – auf Luke und die andern zu gegangen, tippte Kay den dunkelhaarigen an. Zu seinem Ohr hinüber gebeugt flüsterte er ihn etwas hinein. Nickend ließ er Cel‘ stehen‘ und ging mit diesen besonderen Blick auf seine Freundin zu. Auf die Bühne gesprungen blickte Baku ihn fragend an. Ihr die E-Gitarre aus der Hand genommen. Beiseite gestellt, drückte er ihr das Mikrofon in die Hand und zog sie zum Klavier. Sie wusste nicht was er vorhatte. Als beide Platz nahmen flüsterte Luke Baku etwas ins Ohr. Sie willigte ein.
Kay stand so nah hinter Cel‘ das Nick eifersüchtig wurde. Er blickte kurz die Freundin von Baku – er zoomte mit der Videokamera auf die beiden; weder Baku noch Luke bekamen davon etwas mit.
Dieses Lied was Luke ihr ins Ohr flüsterte, sie kannte es, sie hatten es aus Spaß zusammen mit Johan damals geschrieben, doch jetzt machte es sich bezahlbar.
Die beiden hatten diese besondere Verbundenheit miteinander. Es verstand einfach keiner wie diese Beziehung funktionieren kann.
Cel‘ flüsterte in Kays Ohr: „was genau hast du damit vor?“
Zu ihr hinüber gesehen, erwidernd, „ganz einfach, Jojo hat Baku ziemlich verletzt und ich liebe sie, sie ist immerhin meine beste Freundin. Er hat sich einfach mit den falschen angelegt – er will einen Bruch, den kann er haben.“, Cel‘ verstand sofort was er damit sagen wollte und nickte nur eifrig zu.
Kay hatte einfache Absichten gehabt und er wusste, Innova‘ war längst gestorben und das nur dank Johan, der sich von Baku trennte und sie anschließend raus warf. Doch die Jungs hatten sich längst gegen ihn verschworen – sie alle stiegen aus und brachen mit ihren Kumpel den sie seitdem Kindergarten kannte.
Er würde alles daran setzten um das Video auf dem Markt zu bringen, jedes einzelne Musikvideo drehten sie selbst und verarbeiteten es über Tage wenn nicht sogar Wochen. Keiner der Jungs hatte auch nur eine Ahnung wie sie das anstellten doch ihnen kam immer eine rettende Idee.
So oft es ging trafen sich Baku und Luke in der alten Scheune ohne dass jemand Verdacht schöpfte. Sie hatten diesen Ort als ihre einzige Zuflucht gemacht. Bakus Haus war kaum der richtige Platz um ungestört zu sein und bei Luke flogen die Fetzen als seine Geschwister herausgefunden hatten wer seine neue Freundin sei‘. Sie waren so gar nicht begeistert davon und wie immer war es den Schüler egal gewesen.
Seine Freunde sprachen kaum noch ein Wort mit ihm und ihn war es auch egal, denn er hatte Baku die er über alles liebte. Auch wenn es für ihre Freunde noch komisch war unterhielten sie sich wieder mit ihm und in der Schule brach es wie ein Laubfeuer aus.
Nach einem langen Wochenende von einem Festival kamen die beiden endlich an der Schule an. Ihre Freunde hatten schon auf die beiden gewartet.
Den Arm um ihrer Schulter, ihre Hand in seiner und dieser verliebte Blick unter den beiden. Cel‘ und Tim kamen auf die beiden zu gerannt, sie waren noch nicht einmal richtig angekommen und schon wurden sie fast überfallen.
„Leute das glaubt ihr nie!“ sprach Tim etwas lauter.
Das verliebte Paar sah sich kurz an, „Tim, Mensch, lass die beiden doch erstmal ankommen. Kay ist unglaublich!“, es platze einfach nur so aus ihrer besten Freundin heraus. Baku legte zu scherzen auf.
„Kommt drauf an ob du das jetzt auf das sexuelle beziehst oder nicht!?“
Cel‘ boxte ihr auf die Schulter, „nein so meinte ich das nicht… hier schau.“, sie zog Tim am Jackenärmel; der Junge holte sein Handy raus und spielte ein Video ab. Es war eine Aufzeichnung gewesen die Kay ihnen zu kommen ließ.
In dem Video zeigten sich die besten Momente von Innova‘ und auch das Lied was sie sang als Luke sie auf dem Klavier begleitete, wie Johan tobte vor Wut als sich die Jungs von ihn trennten und er alle Instrumente zerschlug obwohl er wusste das diese sehr teuer gewesen waren.
„Uh-wow, das ist der kleine aber ganz schön wütend.“ Meinte Luke.
Sie stieß ihren Freund an, „hey, aber das hat er echt verdient.“, Luke drückte sie eng an sich und küsste ihre Stirn. Cel‘ und Tim grinsten sich zu.
„Oh und bevor wir es vergessen…“ setzte ihre hübsche Freundin an.
„… der Direktor will uns alle sprechen.“ Beendete, Tim den Satz.
„Ok ich habe nichts damit zu tun egal was es ist.“ Verteidigte sich Luke.
Baku musste grinsten. Ihren Freund hinter her gezogen durch querte die Gruppe das Haupttor. Seine Freunde, die im Moment kaum welche waren gafften nur und Luisa war bereit zu stacheln, das tat sie ganz bewusst nur gegen Baku.
„Ey Baku!“ brüllte die Blondine.
Gekonnt erhob sie nur ihre Hand und zeigte der beliebten Schülerin den Mittelfinger, das war ein klares Statement von der sonst so bunten Jugendlichen. Leicht verärgert blieb der Schülerin der Mund offen stehen. Sie wollte auf die Freundin ihres Ex’s losgehen doch solange Luke in der Nähe war konnte sie nichts ausrichten. Bei den andern angekommen begrüßten sie die beiden Schüler, Nick sah Luke nur verachtend an und lehnte sich bequem zurück.
Cel‘ konnte es nach wie vor nicht lassen, sie war immer noch ein wenig mit ihm zerstritten: „Machs dir nicht zu bequem Nicolai.“
Widerwillig hob er nur die Schultern. Die andern sagten kein Wort zu der Situation. Baku konnte ihre Freundin gut verstehen und gab etwas dazu: „Nick, ich hoffe du bist nicht eifersüchtig, das Kay Cel‘ so nah gekommen ist.“
Langsam begann der sonst so kühne Schüler zu brodeln, jeder einzelne wartete nur darauf dass er endlich vor Eifersucht explodieren würde.
„Meine Fresse, kann dir doch scheiss egal sein!“ schrie Nick Baku an.
„Ich glaube nicht.“ Meinte Baku.
Von der Bank erhoben kam er ihr viel zu nah und das passte Luke so gar nicht.
„Tze, dein Kumpel kann mir nicht einmal das Wasser reichen!“ brüstete er sich.
Auf ihren Lippen lag ein grinsen, „ich glaube schon – immerhin hat Kay gestern Stundenlang mit Cel‘ telefoniert und das alles klang ziemlich eindeutig.“, obwohl es gelogen war wusste sie das er sich gleich zusammen schreien würde.
„Ach und das weißt du woher? Warst dabei oder was! Von mir aus soll sie doch mit einen deiner komischen Typen gehen … Miststück.“
Er flüsterte am Ende nur dieses Wort und dennoch hatte es jeder verstanden. Luke nahm den Arm von ihrer Schulter und berührte Nicks Schulter, schob‘ ihn einige Meter von ihr weg.
„So redest du nicht über meine Freundin, haben wir uns verstanden?!“
Es machte Luke wütend wenn jemand so über seine Freundin sprach die er über alles liebte. Nick schlug seine Hand weg. Luke hatte diesen einen Gesichtsausdruck in den Augen. Seinen Rucksack geschnappt dampfte der Junge ab und die andern sahen ihn nur hinter her. Cel‘ richtete ihren Blick auf Baku.
„Du hast ihn angelogen warum?“ fragte sie nach.
„Aus dem Grund. Glaub ja nicht ich habe nicht gesehen wie eifersüchtig er dich und Kay angesehen hat, als er so nah hinter dir stand. Es ist nur eine Frage der Zeit wann er so richtig ausflippt.“ Belächelte sie es.
„Du bist ja wirklich ein Miststück.“ Mischte Luke dazu.
Baku drehte sich zu den dunkelhaarigen um, „oh wie freundlich von dir, danke.“, sie gab ihren Freund einen Kuss und wie immer musste die andern grinsen.
Seine Hand genommen. Sachen genommen marschierte die Gruppe zum Eingang um danach beim Direktor vorbei zu schauen. Keiner hatte eine Ahnung was er von den Jugendlichen genau wollte. Niemand war sich eine Rechenschaft schuldig.
Zusammen mit dem Ausreißer standen die Freunde im Büro des Direktors und seine Aufmerksamkeit galt die meiste Zeit Baku, die nicht wusste was eigentlich los war.
„Was genau wollen sie von uns?“ fragte Luke.
Baku sah zu ihren Freund auf, der ältere Herr lächelte jeden einzelnen zu und erhob sich aus seinem Stuhl.
„Meine Bekannte war begeistert trotz des Zwischenfalls mit diesen jungen Herren, der auf die Bühne gestürmt kam. Und es ist jetzt wieder ein Jahr her, wo unser Schulfest ist und ich weiß es ist viel verlangt aber, … Bakura, du sollst unsere Schule repräsentieren.“ Meinte der Direktor.
Sie schienen alle vom Hocker zufallen, sie wollten kaum glauben was er von sich gab und die Schülerin musterte ihn angestrengt.
„Wie bitte – ich? Ich bin erst seit ein paar Monaten auf der Schule.“ Erwiderte sie.
„Gewiss aber du bist die jenige, die sich den Anleitungen widersetzt hat und ihr eigenes Ding daraus gemacht hat.“ Sprach er ruhig.
„Ist ja schön und gut, trotzdem, ich wäre kaum die geeignete Person dafür und ich wüsste nicht einmal wie ich das anstellen sollte.“
Er verschränkte die Arme vor der Brust und grinste.
„Genau deswegen seit ihr ja hier. Ich möchte dass du, Bakura einen Auftritt organisierst hier an der Schule. Du alleine hast die Aufgabe, ich rede nicht davon das du das gesamte Fest planst nur einen kleinen Auftritt.“
„Sehr nett aber, ich habe keine Band.“ Meinte sie vernichtend.
Ihre Freunde hinter ihr begangen zu grinsen, Tim und Fred berührten ihre Schulter, „klar hast du ‚ne Band. Wozu sind wir denn hier.“, fragend blickte sie die beiden Jungs an und wusste nicht was sie so genau sagen sollte.
„Was? Ihr?“ begann Baku.
Die Jungs begangen zu grinsen, der Direktor gab auch kein weiteres Wort dazu und wandte sich kurz von seinen Schülern ab.
„Ja.“ Setzte Cel‘ an.
Sie fiel Tim und Fred um den Hals. Drückte die beiden fest an sich, Luke der neben ihr stand grinste nur und schob die Hände in die Hosentasche.
„Oh mein Gott ihr seid wirklich die besten.“ Lächelte die Jugendliche.
Es war eine beschlossene Sache. Die Gruppe würde einen kleinen Auftritt organisieren und Baku, die der Kopf, der Chef, der Bande zu scheinen schien, hatte keine Ahnung wie sie das anstellen sollte. Früher als sie noch in Vegas war, hatte Johan oder Kay so etwas organisiert und geplant. Die Schüler standen noch eine gesamte Stunde im Büro des Direktors und Luisa konnte es nicht lassen und tratschte ein Gerücht in der Schule umher. Kevin, der zu einigen Unterstufen Schülern Kontakt hatte, bekam einen kurzen Anruf. Er hörte nur zu und sagte kein Wort. Der Junge berührte Lukes Schulter und der dunkelhaarige blickte neben sich.
Kevin beugte sich zu ihm rüber und flüsterte ihn etwas ins Ohr: „Deine tolle Ex erzählt in der gesamten Schule herum das wir alle Mist angestellt hätten und von der Schule fliegen.“
Luke starrte ihn an und kochte innerlich ein wenig.
„Danke.“ Stimmte er Kevin zu.
(…) nachdem die Gruppe endlich das Büro verlassen hatte standen eine ganze Brigade an Schülern im Gang, Luisa grinste sich ins Geheim eins, Luke flüsterte seiner Freundin etwas zu, diese hielt ihm bei der Hand zurück und lächelte hinterhältig.
Luke hatte dieses unwohle Gefühl in Bauch. Baku ging gelassen auf die Blonde zu und grinste ihr zu. Luisa ahnte nichts. Einige Schüler waren schon beiseite gerutscht nur sie blieb an Ort und Stelle stehen.
„Süß wie du Lügen über meine Freunde erzählst. Doch glaub mir Luisa, das wird dir nichts bringen…Barbiepuppe.“ Knurrte die Jugendliche am Ende.
„Wie hast du mich gerade genannt? Pass auf was du sagst, du ekelhafte Zecke!“ zischte sie.
Baku hatte sich eigentlich schon umgedreht und war auf dem Weg zu gehen. Stehen geblieben hob sie die Hand und drehte sich noch einmal zu ihr um.
„Wie war das?“ fragte sie und holte ohne Vorwarnung mit ihrer linken Faust aus.
Taumelnd mit blutender Nase stolperte Luisa und saß auf dem Boden, „überlege dir vorher mit wem du dich anlegst, Süße.“, Cel‘ und die andern schauten sich erschrocken an. Rückwärts laufend ging Baku auf ihre Freunde zu und grinste wie üblich.
Wie lange sie über einen Songtext diskutiert hatten, keiner wusste es mehr. Baku, die,die Gruppe am meisten "anführte" hatte da schon so eine gewissen Vorstellung und leider brauchte sie da ein paar mehr als sie zu geben wollte. Tagelang saß sie mit Luke an einem Stück. Auch wenn es erst Instumental war, mit ihm konnte sie einfach, sie selbst sein und das konnte sie schon lange nicht mehr. Papierbälle über Papierbälle, man musste sich einen Weg durch den Berg von Papier wühlen nur um an ihr Bett oder Fenster zu kommen. Sie würden etwas "gewagtes" spielen und den "Anschiss" vom Direktor nahm sie gerne im Kauf. Wie sie auf solche Texte kam war ihrem Freund immer noch ein Rätsel, doch sie hatte Jahrelang erfahrung, sie war eine kleine Berühmtheit in Vegas gewesen, auch hatte Luke kein Problem damit das sie Stundenlang mit Kay telefonierte um ihn den Text vor trug und wie erwartet fand es ihr "bester" Freund ziemlich gut, das musste sich der Junge einfach eingestehen...
...übermüdet von der letzten Nacht kamen die beiden in der Klasse an, noch bevor die Schulglocke geläutet hatte, ihre Freunde sahen sich untereinander fragend an und keiner wollte so Recht ein Wort sagen. Doch dies übernahm Luisa mit freuden.
„Gott seht ihr scheisse aus!" trällerte sie los.
Baku besaß diesen Gesichtsausdruck als wolle sie der Blonden gleich an den Hals springen, doch zur Verwunderung beließ sie es einfach und drehte sich mit einem Lächeln zu der gehäßigen Mitschülerin um: „Was du nicht sagst, Herzchen. Aber Luisa beseitigen wir doch kurz Mal das Kriegsbeil, denn ich hätte da einen Vorschlag für dich."
Die Blondine schien schlecht zu hören, wild fuchtelte sie mit den Armen um sich und lachte hysterisch.
„Du und einen Vorschlag für mich? Das ich nicht lache. Du Miststück hast mir die Nase gebrochen!" kreischte Luisa.
Luke sowie ihre Freunde mussten sich ein lautes auflachen verkneifen, da sie und die gesamte Schule wusste, das Luisa sich das selber zu zu schreiben hatte und sie dies aber nie offen eingestehen würde.
„Ok. Dann eben nicht." grinste Baku.
Sie spielte und das gekonnt. Umgedreht, in ihrem Kopf zählte sie einen Timer ab, das Luisa nicht so dumm wäre, war vorauszusehen, sie würde anspringen und das schon bald.
„Was willst Du?" fragte die Blonde.
Innerlich sprang sie im Dreieck das, dass wirklich funktioniert hatte und gedanklich dankte sie Kay. Umgedreht schauten sich die beiden Mitschülerinnen an. Das eine von beide ein mieses Spiel spielen würde war nur zu erwarten und Luke wusste schon vor allen andern was seine Freundin vorhatte. Jedoch mischte er sich da kein Stück ein.
„Hör zu, wie Du sicherlich weißt will der Direktor, das ich, die Schule repräsentiere und sicher ist dir bewusst, das ich nie im Leben "normale" Kuschelsongs spielen werde, also hier mein Vorschlag und pass gut auf." meinte Baku als würde sie jemanden einen Staubsauger verkaufen.
Sie war geübt und das spürte man einfach. Die gesamte Klasse, die schon vorhanden in der Räumlichkeit war hatte jede Unterhaltung gestoppt und sah zu den beiden Rivalinnen rüber. Die Situation war angespannt und die Luft hauchdünn als könnte man diese zerschneiden.
„Dann sprich. Ich bin ganz Ohr." grinste Luisa.
Baku würgte innerlich mit ihrem Reiz, der ekelhaft glitzernde Lippenstift auf ihren Lippen, es sah aus als ob sie eine Diskokugel tragen würde und das mitten auf den Lippen, und dazu diese übertrieben pinke Farbe.
„Ich habe da einen ganz speziellen Song, nur fehlen mir freiwillige Personen die darin mitwirken würden und Du, meine Süße, du würdest doch gerne sicher in einem Musikvideo mitspielen oder?"
Baku stellte gerissen wie sie war eine Frage. Sie brauchte nicht lange auf eine Antwort von der Barbiepuppe erwarten, denn sie willigte sofort und ohne bedenken ein.
„Musikvideo? Da bin ich dabei! Was muss ich machen?"
Und da war es wieder. Wieder ging es nur um Sie, Luisa. Jetzt wusste sie auch endlich wovon Luke da die gesamte Zeit gesprochen hatte und sie konnte ihn nur zu gut verstehen.
„Um es klar zu stellen. Du hälst dich an meine Regeln. Funkst Du mir in irgendeiner Weise dazwischen, war es nicht das letzte Mal das ich dir die Nase breche. Verstanden? Gut, ok. Und nun geh mir aus den Augen, von deinen Lippen werde ich noch blind."
Und da war sie wieder, die Baku, die austeilte und nur in den seltensten Fall freundlich blieb. Luke konnte nicht anders und musste lachen. Luisa verstand nicht so Recht was dieses Mädchen mit den übertrieben grünen Haaren meinte, doch ein Blick in ihren Handspiegel genügte.
(...) Soundcheck, es wär längst nach der Schule, ihre Freunde hatten sich extra die Zeit genommen und waren direkt nach der letzten Stunden in die Aula gekommen nur um die ersten zu sein, die den Song hören würden. Mia zog die breiten Aulatüren auf, schon Meterweit noch bevor sie angekommen waren hatten sie die Musik vernommen und Bakus gesang.
Fred sprang zu erst in die Aula, blieb angewurzelt stehen und sah über seine Schultern zu den andern. Unwissend traten die andern in den Raum. Blieben stehen und sahen vor zur Bühne. Auf dem Gesicht ihrer besten Freundin erschien ein Lächeln als sie Kay erblickte.
„Kay, was machst du denn hier?" fragte Cel'.
Der Punker hielt eines der Gitarren in der Hand, bei der Stimme ihrer Freundin sah er vor und begann zu lächeln. Auf Nicks Gesicht spiegelte sich leicht die Eifersucht und so gut es ging versuchte er es zu verbergen. Cel' ging auf Kay zu, der Junge stellte die Gitarre beiseite und sprang von der Bühne. Ihre Freundin fest in die Arme geschlossen drückte er sie eng an sich. Baku war nur kurz in den Nebenraum gegangen um etwas zu holen, "Hola, da bin ich keine 5 Minuten weg und ihr beide kuschelt rum.", sie legte zu scherzen auf, Cel' und Kay mussten kichern, und lösten ihre "innige" Umarmung. Luke der ebenfalls gerade aus dem Nebenraum kam und etwas anschleppte schien die Kiste beinahe fallen zu lassen, Kay reagierte schnell und packte helfend mit an, "Was wollt ihr mit dem Zeug?", Baku sah zu den dunkelhaarigen rüber und grinste verschlagen.
„Oh, naja, Kay kann nicht wahnsinnig gut in einer Band spielen, nein, er kann auch super etwas mit Elektronik zusammen basteln." erwiderte sie.
„Du weißt das du nen Knall hast?" stichelte Luke.
Sie streckte ihm die Zunge raus. Es dauerte nur wenige Minuten bis auch die andern vor zur Bühne kamen, immerhin war es Freds Idee für sie die Band zu sein, Kevin, Jaydon und Tim hatte keine große Einwende nur Nick, der es einfach nicht glauben wollte. Seine Ex turtelte da mit diesem Kerl rum und ungewohnt schien es ihn zu stören. Sie waren noch nicht lange getrennt und sie warf sich einfach den nächsten an den Hals. Es kotzte ihn an, aber machen konnte er einfach nichts, sie waren getrennt und das hatte er sich selbst zu zu schreiben. Es war seine Dummheit, Baku zu küssen obwohl er wusste das Cel' sich dann von ihm trennen würde.
„Jungs hört zu, Kay wird euch etwas unter die Arme greifen, auch wird er nicht lange hier bleiben, er wird unser "Lead-Gitarrist" sein." sprach Baku.
„Gut und was sollen wir machen?" stellte Kevin die Frage.
Sie grinste und zuckte spielerisch mit den Augenbrauen, Luke der die Kiste endlich los wurde stolperte über Kabel und stieß leicht mit Kay zusammen, „Sorry.", er grinste nur und schlug den dunkelhaarigen leicht auf die Schulter. Baku überließ alles ihren besten Freund, sich Cel' geschnappt zog sie die Jugendliche in den Nebenraum. Tür fest verschlossen und die beiden Mädchen sahen sich an.
„Also, du und Kay, was läuft da?" wollte es Baku genau wissen.
„Was soll da schon zwischen uns laufen?" meinte Cel'.
„Ach komm, ich habe doch gesehen wie ihr euch anschaut und diese Umarmung." stocherte sie weiter.
Cel' wurde das schon beinahe unangenehm, wurde leicht rot im Gesicht und wollte es sich keineswegs eingestehen, das sie ausgerechnet Kay toll fand und das war der seltenste Fall bei dem Mädchen.
„Ich find ihn ganz toll." gab sie Preis.
Baku besaß dieses grinsen auf ihren Lippen, von der Aula aus rief Luke nach seiner Freundin, die beiden sagten kein Wort mehr und verließen wieder den Nebenraum. Die Jungs sahen die beiden Mädchen an und keiner von beiden sagten auch nur etwas.
„So können wir?" fragte Kay.
„Darauf kannst du wetten." stimmte Baku ein.
Die Jungs nahmen Position ein, Nick, sowie Mia, Sarah und Cel' nahmen auf den Stühlen Platz, Luke stellte sich neben seine Freundin und auf ihr Kopfnicken gab Kay den Takt vor.
Gemeinsam sah sich das "Paar" das zusammen spielen an, die Jungs stellten sich gar nicht so dumm an wie es die Jugendliche vermutet hatte, „Die spielen wunderbar zusammen.", Baku sah aus dem Augenwinkel zu ihrem Freund auf, „Das liegt an Kay.", beide mussten grinsen und sie ging auf die Bühne zu. Sie mussten nicht lange spielen. Die Melodie hatten sie drauf und jetzt war es an der Zeit endlich den Song zu proben.
Das der Direktor freiwillig die Aula für sie frei gab war eine große Geste, nicht einmal die Theatergruppe durfte hier ihre Stücke üben, Baku sowie ihre Freunde fühlten sich geehrt.
(...) lange, lange, wenn nicht über lange hatten sie geprobt, geübt um alles zu perfektionieren. Es war harte Arbeit die sich anschließend auszahlen würde. Wie sie Schule, Hausaufgaben und Proben unter einen Hut bekamen waren jeden ein Rätsel, auch das Musikvideo, alles hatten sie hin bekommen auch wenn Baku Luisa an manchen Stellen erwürgt hätte können.
„Celine wo steckt deine Freundin?" sprach Direktor.
Panisch blickte sich die Schülerin nach ihrer punkigen Freundin um, der Zweifel, das, dass Paar eingenickt wäre, wäre zu groß. Wie sollte die Jugendliche jemals erklären warum keiner von beiden anwesend war. Sie bekam bammel und unbemerkt begangen ihre Hände zu zittern, und auch wollte die sonst so taffe Schülerin stottern. Gerade in dem Moment als sie antworten wollte, wurde sie durch lauten Lärm unterborchen, die gesamte Schule hatte sich auf dem Hof versammelt, inklusive Lehrer und einige wichtige Beamte. Zu sich sprechend ignorierte der Direktor Cel': „Was ist den das für ein Lärm?"
Einige seiner Kollegen sahen zu den Mann hinüber und wollten antworten. Angespannt. Schluckend. Ein gelber Schulbus umfunktioniert zur Bühne; Kay war einfach unglaublich, er hatte es einfach geschafft und das in kürzester Zeit. Der Atem blieb einfach jeden einzelnen stehen. Der Bus war so gemacht, das die Intrumente seinen eigenen Platz hatten und auch war es unbegreiflich wie die Schüler dort hinauf gekommen waren. Diese Musik. Und ihr Gesang.
„I don't wanna go to school. I just wanna break the rules."
Sie schluckten. Nicht wegen dem Song sondern wohl eher wie Baku wieder rum lief. Diese kurzen Hosen, dieses Karierte Flanellhemd und ihre liebsten Boots die sie so gerne trug. Von den Haaren mal ganz abgesehen.
Kay hatte sich aus der Menge geschlichen um Cel' von hinten zu erschrecken. Sie von hinten bei der Taille berührt zuckte sie zusammen und blickte über ihre Schulter. Der Gesichtsausdruck, er war herrlich in seinen Augen gewesen.
„Das hast doch du eingefädelt oder?" fragte sie.
„Aber sicher. Was glaubst du wieso das so lange gedauert hat?" neckte er sie.
Ihre beste Freundin in den Arm genommen liefen sie einwenig von der Masse weg. Denn nun war es Lukes großer Auftritt von dem er noch gar nichts wusste.
„Hast du deinen Song drauf?" fragte Baku, während sich die Jugendliche eine Akkustikgitarre schnappte.
„Wie? Meinen Song?" meinte der dunkelhaarige verwirrt.
Aus ihrer Hosentasche nahm sie einen Zettel un reichte ihn ihren Freund. Er glaubte zu spinnen als er diesen Song sah. Den hatte er vor ewigkeiten mal geschrieben aber nie gespielt und auch fragte er sich woher ihn Baku hatte.
„Ist das dein scheiß ernst? Den habe ich noch nie gespielt." giftete er sie an.
„Keine Sorge Baby, ich kann ihn und werde dich leiden. Also, kneif deine Arschbacken zusammen und sing!"
Das würde Streit geben das wusste sie jetzt schon, aber sie hatte einfach keine Lust gehabt diese Schule zu präsentieren und schon gar nicht weil der Direktor das wollte.
(...) den Zettel fest in der Hand, Fred der Luke unfreiwillig ein Mikrofon zu schob, Baku die sich neben ihn gestellt hatte und mit spielen begann. Luke wusste im Moment nicht was er machen sollte.
Sie hatte das Gitarrenspiel fest im Griff und mit den Mund formte sie die erste Zeile im Text. Ihr Freund begriff das er singen musste und sie sozusagen ihn dazu zwang.
„Oh Oh I'm on top of the world, and now I'm livin' ."
Luke wollte nicht so gar nicht, doch Baku hatte diesen Ausdruck in den Augen wenn sie unbedingt etwas wollte oder verlangte. Und es war dieser Song den sie von ihm verlangte. Zwar auf einem umgebauten alten Schulbus aber immerhin.
Die Gruppe würde Ärger bekommen, den schlimmsten aller Zeiten und ein Verweis war womöglich auch drin.
Aber den Schülern und den Lehrern schien es mehr als zu gefallen. Auch der Direktor bekam gefallen daran. Auch erkannten die Freunde das einige Erwachsenen untereinander tuschelten und zu Luke aufsahen...
...„Euch ist bewusst, das, dass gefährlich war? Solch ein Bus ist nicht gerade der sicherste Ort auf dem man etwas vorführt?" fuhr der Dirktor die Gruppe an.
„Tut uns leid. Nur hatte ich keine Lust diese Schule zu präsentieren deswegen habe ich Lukas den Vortritt gelassen." erwiderte Baku.
Der Mann griff sich an die Stirn und wollte ihr einen Vortrag halten, als einige Männer auf sie zu kamen. Luke und Baku sahen sich stumm an, aus Reflex ergriff die Jugendliche die Hand ihres Freundes und fest hielt er sie fest, zog sie leicht zu sich.
„Entschuldigt, seit ihr Bakura und Lukas?" fragte eines der Männer.
„Ich bevorzuge es Baku genannt zu werden." zischte sie dazwischen.
Ihr Direktor verdrehte die Augen über ihren harschen Ton in der Stimme.
„Gut. Wir wissen auch das du, Baku, in Vegas, mit der Band Innova' unterwegs warst." meinte wiederum ein anderer Mann.
Die Jugendliche wusste nicht so Recht ob sie darauf überhaupt eine Antwort geben sollte oder nicht. Sie hatte keinen Manager mehr und auch würde ihr Vater nicht eingreifen.
„Das ist richtig. Ich glaube kaum das sie Baku berechtigt sind solche Fragen zu stellen." brummte Kays Stimme von hinten.
Die Gruppe drehte sich nach dem Punker um. Cel' nahm neben ihrer Freundin Platz, diese griff auch nach ihrer Hand.
Diese Situation war angespannt. Baku bekam es mit der Angst leicht zu tun, sie hatte schiss das Johan etwas gegen ihren Wandel unternommen hatte und dies seine Anwälte waren, die von ihr einiges wissen wollten.
Kay legte beruhigend die Hand auf die Schultern der beiden Mädchen und sah streng den Männern ins Gesicht.
„Es ist egal welche Absichten Sie, meine Herren haben, aber, ich kann Ihnen eins versichern. Baku wird sich nicht zu der Situation mit der ehemaligen Band Innova' äußern. Und Lukas genauso wenig. Haben wir uns da verstanden?"
Nun wirkte ihr bester Freund wie sein Vater, Polizist und vorallem wie ein Tv-Anwalt aus so vielen Serien. Untereinander sahen sich die Männer fragend an. Nun war es an der Zeit das der Direktor eingriff und das tat er schlussendlich auch. Er sprach ohne Vorwarnung die Männer an und führte diese ein Stück von seinen Schülern weg.
Diese Anspannung die sich angestaucht hatte sie viel ab und dankend fiel Baku Kay um den Hals.
„Gott, Kay, du bist unsere Rettung gewesen. Und du klangst gerade verdammt wie dein Vater." meinte sie erleichtert.
Er knuffte sie auf die Schulter, „Hey, echt kein Plan was die von euch wollen aber nur über meine Leiche sprechen die mit dir oder dir.", Kay schaute erst zu Baku bevor er zu Luke sah. Die beiden Jungs klatschten ein. Der dunkelhaarige legte den Arm um seine Freundin und drückte sie eng an sich, strich ihr beruhigend übers Haar und küsste ihre Stirn.
Nur zu gern wüssten die Schüler wer diese Männer waren und was sie von Luke oder Baku wollten. Doch ein Glück war Kay in der Nähe gewesen, der ein strenges Wort zu den Herren sprach.
Texte: Amy Faber
Bildmaterialien: Amy Faber
Lektorat: -
Übersetzung: -
Tag der Veröffentlichung: 29.08.2014
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
I Rock I F*ck - in diesem Buch sind alle Namen und Charaktere frei erfunden. Cover liegt ganz allein bei mir, alle Copyright Rechte besitze ich.