Cover

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Ardian



Ich wälzte mich umher, die Sonne nervte mich schon über eine halbe Stunde. Ich wollte gar nicht aufstehen, aber ich hatte mich mit den Jungs im Park zum Skaten verabredet. Ich richtete mich auf, ging kurz durch meine Haare und stand dann doch widerwillig auf. Nur ein Knurren ließ ich von mir, wie mich das schon wieder alles ankotzte. Mom hatte wieder mal bei mir aufgeräumt. Erst fand ich ewig mein Armband mit den kleinen Würfeln nicht und dann fand ich mein Skateboard nicht, viel zu Spät skatete ich zum Park.
Die Jungs warteten schon auf mich und sahen mich leicht wütend an.
"Ardy wo hast du gesteckt? Es ist halb 5?" motzte Tom gleich.
"Sorry, meine Mom hat wieder mal aufgeräumt. Ihr wisst, wie ich das hasse." jammerte ich.
Die Jungs mussten grinsen, schon skateten wir 'ne Runde. Mir viel schon die ganze Zeit auf das der Park geschmückt wurde und Musik gespielt wurde. Schon fuhr ich genau in Joe rein und wir beide landeten im Gras.
Wütend sah er mich an, ich grinste einfach nur wie üblich.
"Kannst du nicht aufpassen?" maulte er gleich.
Ich zog ihn hoch, schaute zur Bühne rüber und dort wurde alles aufgebaut.
Ach stimmt ja das blöde Stadtfest ist ja bald, .... Um genau zu sein... Morgen!
Ich lag den Rest des Tages auf der Bank und relaxte, keine Ahnung, ob ich hingehen sollte. Mir war diese Fest sowieso egal, aber sicher würden mich die Jungs fragen. Alkohol gabs mehr wie genug, ich trank gerne Alkohol, doch ich wollte es einschränken.
Grübelnd lag ich da, die Arme hinter den Kopf geklemmt schaute ich zum Himmel. Ich atmete den Qualm meiner Zigarette auf und hörte Gesang.
"Da probt anscheinend jemand.. " meinte ich zu mir.
"Sooo many times.... " Klang eine liebliche Stimme aus.
Mein Herz schlug urplötzlich schneller, als hätte ich die Stimme schon mal gehört. Die Zigarette ausgedrückt, schwang ich mich hoch und starrte förmlich zur Bühne. Dieser Junge, .... Dieses dunkelbraune Haare und dieses Piercing an der Lippe...
Ich schüttelte mein Kopf, klatschte mir ins Gesicht und stand auf.
Ich rutschte auf mein Skateboard aus und flog in hochen Bogen hin.
"Verdammt!" fluchte ich.
Ich kratzte mich am Hinterkopf, klemmte das Board unter dem Arm und lief fast schleichend vor zur Bühne. Mein Arsch auf das Board geparkt, hörte ich einfach diesen Jungen zu. Er probte ein Lied nach dem andern. Ich musterte erst sein Körper, dann sein Gesicht und schließlich von Kopf bis Fuß. Ich hab mich selber erwischt, wie ich einen andern Mann ausführlich musterte. Erneut schüttelte ich den Kopf, zündete mir eine Zigarette an und starrte ihn wieder an.
Irgendwie kam er mir so ... bekannt vor. Aber woher?
Ansprechen.. !?
"Oh Gott, wer bin? Ein Kerl der andere Kerl anlabert? No, ich bin Ardy, 19 Jahre und Skater." nuschelte ich zu mir.
Ich ging mir durch mein blond-braunes Haare und rieb mir mein Nacken.
Irgendwann gehen 22 Uhr skatete ich die Straßen entlang, meine Gedanken waren total verstreut. Schon stieß ich mit einer Laterne zusammen und mein Kopf wummerte.
"Ardy jetzt reiß ich zusammen. Es ist nur ein wild fremder Kerl. Der kann dir egal sein ... " mahnte ich mich selber.

Jake


Schon in den frühsten Morgenstunde, half ich im Park aus und probte noch etwas.
Gestern war es schon unheimlich, wie mich dieser eine Skater angestarrt hat, aber irgendwo her kannte ich ihn? Mir fiel bloß nicht ein woher. Mit einen typischen lächelnd stellte ich das Mikro schon mal auf die Bühne, in wenigen Stunden würde es los gehen, die Sonne schien mir aufs Gesicht als ich auf einer Bank lag. Ich drehte mein Piercing, schaute mir die Wolken an die vorbei zogen und musste irgendwie grinsen. Ich hatte keine Ahnung wieso.
Zu Hause zog ich mich noch mal um, raus aus dem Jogginsstyl rein in die Jeans und dem blauen Karo Hemd. Ich wohnte zum Glück nur 5 Minuten vom Park entfernt, die Menschen tummelten sich schon also hatte ich noch etwas Zeit zum Bummeln.
Alleine, mit Händen in den Hosentaschen lief ich durch den Park und hörte Musik. Schon wenige Stunden später stand ich auf der Bühne und sang.

Ich liebte es, ich verdiente so etwas Geld aber trotzdem musste ich auch richtig arbeiten. In einem kleinen Coffeeshop in der Innenstadt.
Vor mir erkannte ich den Jungen wieder, das Mikro in den Händen starrten wir uns an und mein Herz pochte gegen meine Brust.
Das Mikro wackelte total in meiner Hand, also drehte ich mich um, um weiter zusingen, womöglich hätte meine Stimme noch versagt.
Nachdem endlich Pause war, sprang ich von der Bühne und ging zu einem Tisch. Ich schloss kurz die Augen, seine Augen sah ich ganz klar vor mein inneren Auge, diese intensiv grünen Augen.
Auf meiner Haut bildete sich eine Gänsehaut, mein Herz pochte erneut, als ich nur dran dachte.
Zum Glück musste ich nicht mehr auf die Bühne, der Kerl machte mich irgendwie ganz wuschig ...
Mit einem leeren Bierbecher ging ich zum Mülleimer und wurde sofort zurückgerissen.
3 Typen standen vor mir, ich zitterte total vor Angst und meine Augen glänzten.
"Na Süßer, tolle Lovesongs!" lachte der eine.
Mein Herz raste wie die Sau, die Jungs haben mich schon damals in der Schule dauern fertiggemacht.
Ich mein, ich bin 22 Jahre alt und habe Angst vor diesen Kerlen. Lächerlich ... Zähne zusammen beißen und durch.
Ich lief an ihnen vorbei und stieß zwei davon mit der Schulter an und schon verpasste mir der eine, eine.
Ich landete auf dem Rücken, meine Lippe blutete und ich sah sie nur an.
"Du elende Schwuchtel." beleidigte er mich.
Die beiden andern zerrten mich hoch, hielten mich fest und er wollte gerade ausholen. Um sein Handgelenk legte sich eine andere Hand und zog ihn zurück.
Mit verbissenen Blick und leichten Tränen in den Augen sah ich ihn an.
Es war genau der Typ der mir so bekannt vorkam.
"Kommt Jungs wir gehen. Wir kriegen dich." drohte er.
Die zwei rämpelten mich noch einmal an, bevor sie verschwanden, ich sah ihnen wütend hinter her.
Auf dem Absatz drehte ich mich um, presste die Hand vor meinen Mund und versuchte meine Tränen zurück zudrängen.
Meine Hände zitterten total, mein Atem war hecktisch und der Kerl stand immer noch hinter mir.
"Alles ok?" fragte er mich ganz leise.
Ich schluckte, schaute leicht über meine Schulter.
"Geht schon." nuschelte ich.
Ich konnte mir kurz ein Schluchzen nicht verkneifen und riss meine Augen auf. Meine schmerzende Lippe störte mich nicht einmal, trotzdem tat es weh.
An meiner Handinnenfläche klebte das Blut und ich leckte mir drüber. Es schmeckte metallisch. Er packte meine Hand, zog mich hinter sich her und ich trottelte nur so. Seine eis kalte Hand und seine Berührung verursachte ein schreckliches brennen.
Ich drückte mein Handgelenk gegen meine Lippe, irgendwie schien es keinen zu interessieren, das ich verletzt war. Nur ihn anscheinend.
In der hintersten Ecke des Parkes blieb er stehen und drehte sich um.
Seine Augen durchbohrten mich fast, er betrachtete mich genauer und ließ meine Hand los. Ich verschränkte die Arme, starrte die Erde an und versuchte mein Herz zu beruhigen. Meine Finger bohrten sich in meine Oberarme und schon hob er mein Kinn an. Mit seinen Daumen wischte er das Blut weg und sah mich bestimmt minutenlang an. Er grinste und ließ mich los, blitzschnell drehte ich mich um und versuchte mein Herzschlag zu beruhigen. Was war das grad Bitteschön?
Schweigend saßen wir nebeneinander auf der Bank, er rauchte eine und ich, ... ja ich starrte meine Hände an.
"Ähm... danke .... " sagte ich und sah weiter weg.
Ich spürte sein Blick auf mir, nervös kaute ich auf meiner Lippe und spielte nur so mit mein Piercing.
Meine Finger kratzten nur so über meine Jeans, der Typ sah mich immer noch an.Ich hörte, wie er die Zigarette ausdrückte, sein Arm auf die Rückenlehne legte und seine Hand legte sich an mein Kinn. Mein Herz schien stehen zu bleiben, seine Berührung brannte erneut auf meiner Haut und ich musste schlucken. Er drehte mein Kopf zu sich und schon berührten sich unsere Lippen. Ich wollte mich bewegen, doch er hielt meine Hand fest und drückte mein Kopf näher zu sich. Ich merkte es erst gar nicht, wie sich meine Lippen auf seine bewegten doch dann merkte ich es.
Langsam löste ich mich von ihn und sah beschämen runter.
Er stand auf und wollte gehen, mein Kopf schoss hoch.
Und schon plapperte ich los, wie ein Wasserfall.
"Das kannst du nicht machen.. nicht mit mir." murmelte ich am Ende.
Er sah über seine Schulter.
"Was genau meinst du? 'Das kannst du nicht machen'?" fragte er mich.
Ich stellte mich hin, die Hände zu Fäusten geballt sah ich ihn nur an.
"Mich ... mich küssen ... "
Ich hörte nur ein leises schmunzeln, er drehte sich zu mir um.
"Ich kann alles, wenn ich will." meinte er.
"Was meinst du denn jetzt damit?" fragte ich leicht wütend.
Er grinste einfach nur und kam auf mich zu.
Er beugte sich zu mir runter, sah mir direkt in die Augen und hielt mir die Hand hin.
Ich starrte sie an, legte meine hinein und er zog mich zu sich ran.
"Ich kann alles das tun was ich will, ich tu so was immer. Jake richtig?" hauchte er mir ins Ohr. Er ließ los und ich sah ihn an.
"Ja." meinte ich.
Woher kannte er meinen Namen? Woher.. ?
"Ardian, es bleibt aber bei Ardy verstanden?" sagte er finster.
Ich nickte wie verrückt und er ging.
Ardy, richtig.. jetzt erinnere ich mich. Er holt immer sein Kaffee bei uns im Laden.
Irgendwie war Ardy ja schon seltsam, auch wenn ich ihn immer im Laden sah, war er komisch rauf. Irgendwie emotionslos.
Dennoch faszinierte mich dieser Ardy, seine Augen machten mich immer noch nervös.

Ardian


Was war das nur? Ich hab diesen Jake geküsst, was hatte ich mir dabei gedacht?
Ja was?
Seine Lippen waren weicher und sanfter als erwartet.
Noch nicht einmal sein Piercing hab ich gemerkt.
Meine Augen waren weit geöffnet, mein Herz pochte heftig und mir wurde bewusst das ich von Jake schwärmte. Ich schüttelte mein Kopf und stieg endlich aus der Dusche.
Mit dem Handtuch um die Schultern betrat ich mein Zimmer. Irgendwie konnte ich es noch gar nicht glauben, dass ich ein Kerl geküsst habe.
Müde warf ich mich aufs Bett, legte mein Arm über meine Augen und versuchte an etwas anderes zu denken.
Die Tage vergingen, Jake ging mir einfach nicht aus dem Kopf, ich benahm mich echt wie ein Schwachsinniger. Als sei ich in ihn verliebt!
Ich spürte, wie mein Herz erneut gegen meine Brust schlug, ich hatte nur an seinen Namen gedacht.
Ich schluckte kräftig, drückte die Zigarette aus und sah aus dem Fenster.
Ich sah auf die Straßen, sah danach zum Himmel und dann bemerkte ich es erst. Da saß jemand auf dem Treppenabsatz, hielt seine Gitarre fest und ließ sich vom Regen durchnässen.
"Das ist doch ....... Jake!" murmelte ich zu mir.
Aber was macht der Kerl da?
Spielt der etwa im Regen Gitarre?
Ich kam nicht mehr klar, ich musste nachsehen, ohne das es Jake bemerkte stand ich vor ihn und bemerkte erst jetzt das seine Hand blutete.
"Jake ... ?"
Er sah zu mir hoch, er hatte ein leichten Tränenschleier und drückte die Gitarre enger zu sich. Auf der Gitarre waren Blutspuren zusehen, ich reichte ihn meine Hand. Vorsichtig erhob er seine Hand, legte sie in meine und schnell zog ich ihn hoch.
Er schwankte leicht, sein Arm um meine Schulter, liefen wir zurück in meine Wohnung. Ich lieh Jake erst mal ein paar Klamotten von mir, er hatte genau meine Größe und immer noch klebte er an dieser Gitarre.
Ich kniete mich zu ihn runter, sein Blick wie sein Kopf war seitlich und ich sah auf seine Hände, sie zitterten total.
Ich schloss die Augen, atmete aus und legte meine Hände auf seine. Erschrocken starrte er mich an, ich sah einfach in diese verdammten tollen Augen und verlor mich fast. Seine braunen Augen brannten sich in mein Gedächtnis ein und verursachten großes Chaos.
Sachte hob ich seine Hand hoch, hielt sie fest und löste die andere von der Gitarre. Mit meinem Knie schob ich sie zur Seite und ich ließ seine Hände los.
Ihn war das gar nicht bewusst das er nicht mehr seine Gitarre festhielt, sondern mein Pullover.
Mein Blick wanderte wieder zu sein leicht geöffneten Mund, der anscheinend etwas sagen wollte.
Ich musste einen kühlen Kopf bewahren, ich durfte mich nicht von mein Gefühlen lenken lassen.
"Was ist passiert?" fragte ich Jake.
Ich wollte nicht das meine Gefühle die Oberhand gewannen.
Jake sah runter, seine Hände zitterten immer noch und langsam ließ er mich los. Er wollte nach seiner Gitarre greifen, diese schob ich mit dem Fuß bis ans andere Ende des Zimmers.
"Wer hat dir das angetan?" fragte ich kühl.
Jake wollte erst nicht mit der Sprache rausrücken, also musste ich ihn halb dazu zwingen. Er lag auf mein Bett, ich hielt seine Hände fest und beugte über ihn.
"Also ich höre?" fragte ich mit einen grinsen.
Er drehte sein Kopf weg, er lief leicht rot an.
"Die Kerle vom letzten Mal waren das." murmelte er.
Ich konnte es kaum verstehen, weil Jake so genuschelt hat.
Irgendwie sah er doch ganz süß aus.
Schnell schüttelte ich den Gedanken weg, wieso denk ich so was überhaupt?
Ich bemerkte gar nicht das ich bei Jake mittlerweile auf dem Schoss saß. Ich merkte es erst, als er sich auf denn Ellenbogen abstützte und mich ansah.
Ich sah mich um und wälzte mich neben ihn und starrte meine Wand an.
Jake setzte sich auf, meine Hände legten sich um mein Nacken und ich wusste einfach nicht weiter. Wieso verspürte ich nur bei ihm, diesen drang? Ihn zuküssen ....
Ich war so sehr in mein Gedanken versunken, das ich gar nicht raffte das Jake auf dem Boden saß und Gitarre spielte. Irgendwo her kannte ich diese Melodie. Aber woher?
Mein Blick ging über meine Schulter und ich starrte ihn wieder an. Seine Augen waren geschlossen, seine Finger schwebten über die Gitarrensaiten. Ich warf mich hinter, Jake juckte es nicht einmal was ich hinter seinen Rücke trieb. Naja lag vielleicht auch daran das er wieder in seiner Welt war und alles ausschaltete.
Mein Kopf lag auf meinen Unterarmen, plötzlich hörte Jake auf und seine Schultern bebten. Ich sah ihn einfach an, er wischte mit den Handrücken alles weg und spielte weiter. Jetzt wusste ich woher ich die Melodie kannte, ich hatte sie schon öfter im Park gehört. Ich hab mir nie drüber gedanken gemacht.
Jake spielte einfach weiter, ich stand am Fenster und rauchte eine, der Regen wollte nicht aufhören. Und schon begang er zusingen, total verwundert drehte ich mich zu ihn um. Jake gab richtig Gas und spielte unglaublich weiter.
Er saß immer noch vor meinen Bett und spielte Gitarre, beinahe schon eine geschlagene Stunde. Bin ich froh das meine Mutter heute nicht da war, naja bei der wusste man nie.
Ich nahm am Schreibtisch platz und chattete ein wenig mit meinen Kumpels. Und schon sang Jake nicht mehr und spielte nur noch.
Meine Kumpels bombadierten mich Mails, weil ich nicht mehr reagiert habe, statt ihnen zu antworten loggte ich mich aus und warf mich aufs Bett.
Ich hörte Jake eine weitere Stunde zu, als hätte ich nichts besseres zutun.
Für kurzen moment musste ich eingenickt sein. Nicht das es mich zum einschlafen gebracht hätte, im gegenteil war wirklich schön. Als ich aufwachte hatte ich Jake an mich geklammert und er sah mich von der Seite an.
"Sorry." meinte ich.
"Schon ... ok." sagte Jake schüchtern.
Ich ließ ihn los und setzte mich auf.
Während ich uns 'ne Pizza bestellt hatte saßen wir beide auf der Couch, seine Gitarre ruhte wie ein Wunder in meinen Zimmer.
Es läutete an der Tür, ich dachte es war die Pizza stattdessen waren es meine Kumpels und die redeten auf mich ein.
"Sorry Jungs, mir gings nicht gut. Wir reden später." sagte ich.
Ein glück könnte ich sie abwimmeln, wenige Minuten später kam die Pizza auch endlich.
Ich legte uns ein Horror Film ein, aßen Pizza und Jake starrte auf den Fernsehr. Schräg von der Seite sah ich ihn an, er drückte ein Kissen an sich. Eh ich mich versah flog das Popcorn rum und Jake krallte sich an mich. Mit einen grinsen sah ich zu ihn runter und zog ihn zu mich. Knallrot starrte er auf den Fußboden.
Später am Abend sammelten wir das Popcorn ein, mein Wohnzimmer sah aus wie die Sau.
"Tut mir Leid, ich hab halt Angst vor Horrorfilmen." sagte Jake schüchtern.
Ich hielt sein Kinn fest, küsste ihn und lächelte ihn an.
"Nicht schlimm, war ja zum Glück nur Popcorn."
Jake wandte sich von mir ab, sammelte das Popcorn ein und verschwand in mein Zimmer.
Gott was hatte ich jetzt wieder angestellt?
Ich hab ihn schon wieder geküsst.
Ich schlug mein Kopf gegen die Tischplatte und mein Schädel wummerte.
"Verdammt!" fluchte ich.
Als ich mein Zimmer betrat lag Jake auf mein Bett und kuschelte sich an seine Gitarre. Irgendwie sah es ja süss aus.
Schnell schüttelte ich mein Kopf und legte mich neben ihn.
Am nächsten morgen brachte ich Jake nachhause, auf den weg spielte er Gitarre und ich sah ihn nur an. Vor seinem Haus hielten wir an, wir sahen uns ewig an.
"Danke für gestern Ardy."
"Keine Ursache, immer wieder gern."
Wir sahen uns immer noch an, irgendwann haben wir uns auf die Treppe vor seinem Haus gesetzt.
Jake sah irgendwie traurig aus, er wollte gerade etwas sagen, als da jemand streng sein Namen rief.
"Jake! Schwing dein Arsch hier rein!"
Jake sah hoch zum Fenster, das Fenster wurde zugeknallt und er starrte denn Boden an.
"Du solltest gehen. Danke nochmals." sagte er distanziert.
Gleichzeitig standen wir auf, ohne noch etwas zusagen packte ich sein Arm.
Er sah mich nicht an, ich drückte ihn meine Handynummer in die Hand und schon war Jake im Haus verschwunden.
Jake habe ich schon seit mehreren Tagen nicht mehr gesehen und im Café, wo er arbeitet, war er auch nicht. Man erzählte mir das er krank sein, was ich irgendwie nicht glauben konnte.
Ich saß wie immer mit meine Kumpels bei mir zu Hause, sie zockten wie immer Fifa 13, während ich im Internet surfte. Da saß ich nun, den Laptop auf dem Schoss und durchsuchte Youtube. Und plötzlich fand ich ein Lied und die Person kam mir sehr bekannt vor. Ich setzte meine Kopfhörer auf und drückte auf Play.
'Lo Stesso' hieß das Lied und es war die gleiche Stimme, es war Jake.
Sein Gesang verbreitete in mir eine unheimliche Gänsehaut aus, die mir so unheimlich war, dass ich meine Ärmel runterzog. Schon brüllten die Jungs rum, sie machten sich gegenseitig platt. Ich war einfach mal so frei und Abbonierte seinen Kanal und fand sein neustes Video.
Ich erschruck bei seinen Anblick, er entschuldigte sich für sein Zustand und präsentierte 'Love is You'. Der Song berührte mich mehr als alles andere, sogar leichte Tränen hatte ich. Ich achtete genau auf seine Mimik, er hatte sicher wahnsinnige Schmerzen. Er hatte ein blaues Auge, Hämatome im Gesicht und am Arm. Ich stellte den Laptop auf dem Glastisch ab und stürmte raus.
Die Jungs schauten mir hinter her.
"Was hat er denn jetzt wieder?" fragte Joe die andern.
"Schaut mal! Seit wann steht Ardy auf Lovesongs?" fragte Alec.
Sie zuckten mit den Schultern, ich fuhr auf mein Skateboard die Straßen entlang, ich hielt an der Kreuzung an und es war Grün.
Wieso bewegte ich mich nicht?
Lag es an der Melodie?
An der Stimme?
Oder doch daran, dass er es war?
Mein Blick fiel Richtung Park und ich klemmte mein Board unter den Arm.
Ich stand im Torbogen des Parks, meine Augen rasten fast über den Platz, da sah ich ihn, er saß im Pavillon in der Parkmitte. Einige standen oder saßen vor ihm und unterhielten sich.
Ich näherte mich ihn langsam, etwas weiter hinten nahm ich auf einer Bank platz und beobachtete sie.
Joe rief an,"und wenn schon, dieser Jake hat nun mal eine tolle Stimme.", fügte ich während des Telefonats zu.
"Schon aber du warst so schnell weg. Stimmt was nicht?"
"Alles bestens, wenn ihr geht, schließt einfach nur die Tür. Wir sehen uns später." meinte ich.
Ich legte einfach auf, schaltete das Handy auf lautlos und hörte Jake weiter zu. Langsam wurde es dunkel, die Sonne ging unter, Jake saß bereits alleine da, die meisten waren gegangen und er lehnte mit dem Rücken gegen den Pfosten.
Mein Skateboard erneut unter dem Arm, lief ich mit wackeligen Beinen auf ihn zu.
Wieso wackelten meine Beine?
Wieso war mein Atem hecktisch?
Wieso pochte mein Herz bis zur Halsbeuge?
Ich versuchte cool und gelassen, wie immer zu wirken.
Konnte ich das denn überhaupt?
Fragen über Fragen.
Wo soll das noch hinführen?

Jake



Vor mir bäumte sich ein Schatten auf, ich beschattete meine Augen, beim genaueren hin sehen war es Ardy.
Wie hatte er mich nur gefunden?
Ich drehte mein Kopf weg, legte die Gitarre neben mich und er kniete sich zu mir runter.
Nervös und ängstlich zugleich kaute ich auf meiner Lippe rum.
Meine Hand legte sich um mein Genick.
"Wie hast du mich gefunden?" fragte ich distanziert.
Er stand mit den Händen in der Jacke vor mir, unter dem Arm hing sein Skateboard.
"Du hast Musik gespielt, deine Stimme kann man kaum überhören." meinte er.
Ich hatte das Bedürfnis wie ein kleines Kind zuheulen, doch ich konnte nicht ... schämte mich. Ardy nahm auf dem Treppenabsatz platz, schob sein Skateboard mit den Füßen hin und her. Ich hörte, wie er das Feuerzeug betätigte. Diese stille machte mich wahnsinnig.
Wieso taucht er ausgerechnet hier auf?
Um mich zusehen?
Oder ... ach was denk ich denn da, Ardy ist ein cooler Typ, der kümmert sich nicht um andere.
"Wie geht es dir?" fragte Ardy überraschend.
Ich sah ihn an, er fummelte an seinem Handy rum, zog abwechselnd an der Zigarette und schien mich zu ignorieren.
Tat er das auch? Oder tat er nur so?
" .... Geht schon." antwortete ich zögernd.
Er legte sich hinter, schnell sah ich weg und er hielt sein Smartphone vors Gesicht.
"Hmm." kam nur zwischen sein Lippen hervor.
Ein sehr interessantes Gespräch. Ich traute mich nicht ihn anzusehen.
Ich nahm meine Gitarre wieder, spielte langsam und summte eine Melodie.
"But i know i can make you happy baby...." Sang ich leise vor mich hin.
Ich hielt meine Augen geschlossen, ich spürte das er mich ansah. Trotz das meine Hand schmerzte spielte ich unglaublich weiter.
"Love is You, sing das." hauchte er mir ins Ohr.
Was mich kurz zittern ließ, diese kühle ruhige Stimme verwirrte mich immer wieder.
Ich tat Ardy diesen Gefallen und begann.
"Love is Youuuuuuuuu ..... " sang ich.
Mein Herz schlug so schnell, das ich mich fast verhaspelt hätte. Ich dachte komischerweise bei den Song an ihn.
Schon riss mir auch noch die Saite. Erschrocken zuckte ich zusammen und starrte meine Gitarre an. Ardy grinste mich an und schon musste er lachen.
"Was ist so lustig?" fragte ich verwirrt.
"Dass du diesen Song spielst, obwohl du nicht einmal gefragt hast wieso." sagte Ardy.
Erst jetzt bemerkte ich es.
Woher wusste er das?
Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen, mein Youtube Account.
Leicht geschockt hielt ich mir meine Hand vor den Mund. Ardy stand auf, setzte sich neben mich und starrte mich an.
Ich versuchte ruhig zuatmen, sah in die andere Richtung, kurz hielt ich dem Atem an.
Meine Haut brannte, wie Feuer als er mit denn Zeigefinger über meine Hand strich, die alle Farben der Welt besaß.
Mein gesamter Körper brannte, prickelte und kribbelte.
Mein Herz pochte wie verrückt in meiner Brust, das Pochen dröhnte mir in den Ohren. Ardy stand auf, zog mich am Pullover hoch und kurz schwankte ich.Ardy packte meine Schultern, mein ganzer Körper schmerzte und mir dröhnte der Kopf.
Wie ich es hasse, wenn mein Kreislauf verrückt spielt und meine Stiefmutter mich so zurichten lässt. Ich kam mir vor wie Cinderella.
Gott, jetzt musste ich über meine eigenen Gedanken lachen.
"Jake komm mit. Ich glaub du musst dich ausruhen." meine Ardy.
"Nein, nein es geht schon ... "
Ehe ich mich versah, sagte mein Bewusstsein fürs Erste auf 'Wiedersehen'.
Das nächste Mal als ich aufwachte lag ich bei Ardy im Zimmer und erneut verabschiedete sich mein Bewusstsein.
"Nun halt doch mal die Klappe!" brüllte Ardy.
Müde und mit schmerzenden Kopf schlug ich meine Augen auf.
"Das kann doch nicht dein ernst sein Ardian." sagte eine Frauenstimme in strengen Ton.
Ich wagte nicht aufzustehen, doch ich wollte nicht die ganze Zeit im Bett liegen bleiben.
Mit wem stritt er da?
War diese Frau seine Freundin?
Ich machte mir viel zu viele Gedanken drüber.
Vorsichtig richtete ich mich auf, ich schwankte leicht da mir total Schwindling war und tastete mich zur Tür vor. Die Tür schwang auf, Ardy und diese Frau sahen mich entgeistert an.
"Wer ist denn das?" fragte sie.
Ardy legte ein Arm um mich und sah über meine Schulter.
"Ich glaub du solltest gehen, ich habe besuch um den ich mich kümmern muss." meinte Ardy.
"Ich werde gehen zuvor sagst du mir, wieso du Schluss gemacht hast?" fragte sie.
"Du weist genau warum Ella. Wer von uns ist mit nem andern in die Kiste gesprungen?" fragte Ardy.
Wütend dampfte sie ab, sie wusste anscheinend das es die Wahrheit war. Mit lauten knall schlug die Tür zu und ich musste zusammenzucken.
Ardy ließ mich los, lehnte sein Kopf gegen die Wand und schien nachzudenken.
"Wie geht es dir?" fragte Ardy nach einer Weile.
Kurz hielt ich mich an der Kommode fest, ein erneuter Schwindelanfall.
"Geht schon." sagte ich.
Ardy nahm meine Hand, sie brannte wieder und er setzte mich auf seinem Bett ab.
Er wechselte den Verband an meiner Hand, mir war gar nicht aufgefallen, dass ich einen trug.
Ich sah auf meine Hose, summte in meinen Kopf das Lied und Ardy fuchtelte an meiner Hand rum. Mein Herz schien stehen zubleiben, Ardy hauchte mir leichte Küsse auf meinen Handrücken.
Seine Augen verdunkelten sich, mich ließ das leicht zittern und ich musste das erste Mal schlucken.
Wieso tut Ardy das?
Und wieso gerade mit mir?
Ich öffnete mein Mund wollte etwas sagen doch meine Gedanken ließen das nicht zu.
Eine Gänsehaut breitete sich über meinen Körper aus, Ardy umfasste mein Kinn und kam mir mit seinen Lippen näher.
Ehe Ardy mich küssen konnte hämmerte es gegen die Wohnungstür.
Wir zuckten gleichzeitig zusammen und widerwillig stand Ardy auf.
"Warte kurz." wies er mich drauf hin.
Ardy verließ das Zimmer, mein Herz raste wie die Sau und ich warf mich zurück.
Ich drehte mein Kopf zur Seite und fand meine Gitarre in der Ecke stehen.
Jemand hatte eine neue Saite gezogen, vorsichtig stand ich auf und ergriff sie.
Es war wirklich eine neue Saite, ich nahm auf sein Bett platz und stimmte meine Gitarre.
Nach wenigen Handgriffen war sie eingestimmt, sie saß perfekt in meinen Schoss und schon spielte ich irgendwelche Melodien.
"Ardy man, wo hast du gesteckt?" fuhr Joe ihn an.
"Ich hab was erledigt." meinte er kühl.
Sie hörten kurz auf, merkten, dass Musik gespielt wurde und sie starrten Ardy an.
"Ich hab Youtube offen."
Seine Kumpels sahen ihn an, ohne das ich es selber bemerkte sang ich.
"But i know i can make you happy baby.... " Sang ich.
"Youtube, sicher!" sagte Joe sarkastisch zu ihn.
Ardy verdrehte leicht die Augen und sah sie an.
Kurz verschwand er von der Tür und kam zu mir zurück.
Automatisch hörte ich auf.
"Kannst du mal kurz aufhören, damit ich die Jungs abwimmeln kann?"
ich nickte nur, Ardy ging zurück und sah sie an.
"Ich sagte doch Youtube." meinte Ardy und schob die Jungs zur Tür raus.
Nervös trommelte ich auf der Gitarre, bis die Tür aufschwang und Ardy mich ansah.
"Sie sind weg, du kannst gerne mit in die Stube kommen." meinte er.
Nach eine Weile setzte ich mich zu ihm in die Stube und kaute auf meiner Lippe.
Ich blickte mich im Zimmer um, Ardy saß an einem Laptop und tippte drauf rum.
"Spiel mir was vor." sagte Ardy und wandte sich nicht von Laptop ab.
"Wie?"
"Würdest du mir bitte was auf der Gitarre vorspielen?" grinste er mich an.
Ich blinzelte ihn an, nickte und holte meine Gitarre.
Ich nahm in Schneidersitz auf er Couch platz, legte die Gitarre auf meinem Schoss und sah Ardy an.
"Was soll ich den spielen?" fragte ich.
"Such dir was aus." meinte er.
Aha, sehr interessant.
Ich entschloss mich ein Song zuspielen, den ich gerade schrieb und irgendwann mal online stellen wollte.
"Love To Be Loved By You!" sang ich.
Ich schloss meine Augen, spielte weiter und sang.
Ardy drehte sich zu mir um, sah mich an und musterte mich.
"Und jetzt Love is You."
Was verlangt er denn? Und vor allem was soll das werden?
Ich nickte, schon spielte ich den Song Love is You.
Ardy sah mich immer noch an, als ich aufhörte zu spielen.
"Was schaust du denn so?" sagte ich total nervös.
Ich konnte ihn kaum in die Augen schauen, so sehr war ich von seiner Anwesenheit nervös.
"Ich schau dich halt gerne an." meinte er.

2

Jake


Seit Ardy mich zu sich genommen hat, mich versorgt hat, begangen wir eine merkwürdige Beziehung, eine sehr merkwürdige.
Wir trafen uns immer heimlich, seine Kumpels wusste nichts davon, Ardy holte wie immer seinen Kaffee bei uns im Laden und steckte mir immer ein Zettel beim Bezahlen zu. Er verfolgte jedes Video auf Meinen Youtube Kanal, was mir irgendwie peinlich war, doch freute es mich, das er es tat.Ardy hatte eine Location für unser gemeinsames Video gefunden, ein altes Abrisshaus, mit dem Auto meines Nachbarn fuhren wir dort hin.
Nervös kaute ich auf meiner Lippe umher, sah auf die Straße während Ardy neben mir chattete.
Seinen Kumpels schrieb er natürlich nichts, er sagte nur, dass er heute nicht da sein würde. Endlich kamen wir an, der Wagen hielt vor dem Gelände und Ardy steckte sein Handy weg.
"Angekommen."
Gleichzeitig stiegen wir aus, betrachteten es genau, bevor wir alles aus dem Kofferraum in die Halle trugen. Ardy baute das Keyboard auf, während ich mir alles genau ansah.
"Jake!"
Ich hörte mein Namen rufen, langsam lief ich die Treppen runter und kam unten an.
"Die Kamera etwas weiter hinter."
Ich hatte Erfahrung, wie weit die Entfernung sein musste.
Das einzigste was ich nicht wusste war, ob der Song, der richtige war. Ardy sagte zwar immer er sei es, doch ich war mir uneinig.
Ardy schob die Kamera ein Stück hinter, ich nahm auf dem Hocker platz und stimmte meine Gitarre ein.
Ardy setzte sich neben mir an das Keyboard und schaltete es an.
Wir sahen uns an, ich musste wegsehen, sein Blick machte mich nervös.
"Können wir anfangen?" fragte ich ihn.
"Klar soll ich anschalten?"
Ich nickte nervös, Ardy stand auf und schaltete die Kamera ein.
Zum Glück hatten wir den Text ausgiebig geübt und kannten ihn auswendig.
Ich begann zu spielen, Ardy kam ins Bild geschneit und begann zuspielen.
Wir sahen uns öfter an, was uns gar nicht bewusst war.
Ich musste lächeln genau wie er.
Wir sangen einen Abschnitt zusammen und uns war überhaupt nicht bewusst, wie wir uns vertraut ansahen.
"Tell me once tell me twice tell me all the time
We're in love like the love that's in our favorite songs
And I'm feeling like there's more than just a feeling when you say
I love you always."
Die ganze Zeit sahen wir uns an, lächelten, spielen und sangen diesen Song.
Ich hatte ja angekündigt mit einem Mann einen Song zucover, doch ich hatte keine Ahnung, dass es Ardy sein würde.
Der Song war zu Ende, Ardy verschwand aus dem Bild und schaltete die Kamera aus.
Ich stand auf, Ardy kam auf mich zu und sah mich erneut an.
Ich wollte mein Blick senken, doch Ardys Hand an meinem Kinn verhinderte das, er beugte sich zu mir runter und küsste mich. Ein paar Stunden, nachdem wir aufgenommen haben, ein Bild für das Cover geschossen haben fuhren wir zurück. Bei Ardy konnte ich das Video endlich fertigmachen. Ich sah mir das Video an, starrte die ganze Zeit drauf, mir fiel gar nicht auf das Wir uns so sehr ansahen.
"Was ist los?"
"Haben wir uns wirklich so sehr angesehen?"
Ardy nahm neben mir platz, legte sich hinter mich und schielte hervor.
Ich spielte erneut ab, Ardy schaute nicht schlecht.
"Nope, war mir gar nicht aufgefallen, willst du es noch mal machen?"
"Ich denke eher nicht, ich werd es so lassen, was meinst du?"
"Ok, ich find es so perfekt."
Ich klickte mal hier und mal da, schon war das Video online auf Youtube.
Geschafft klappte ich den Laptop zu, legte mich zurück und vergas das Ardy hinter mir lag. Rot im Gesicht blickte ich hin und her, Ardy hielt mich im Klammergriff fest. Mir war das irgendwie unangenehm, doch fühlte ich mich wohl.
Wir verbrachten denn gesamten Abend gemeinsam, am Abend riskierte ich ein Blick auf Youtube, über tausend Klicks und Kommentare. Auch auf meiner Facebook-Seite war die Hölle los.
Viele kannten Ardy vom Sehen, viele Mädchen schwärmten von ihm und viele wünschten sich mehr Covers von uns beiden.
"Ardy jetzt haben wir ein Problem?"
"Wieso?"
Er beugte sich zu mir vor, sein Haar kitzelte meine Stirn, kurz wurde ich schwach, bevor ich mich wieder konzentrierte.
"Einige wollen das Wir viel mehr Covers zusammen machen."
"Wenn wir Zeit finden, sicher. Gib mir mal kurz dein Laptop."
Ardy zog mein Laptop zu sich und tippte.
Was macht der da nur?
Ich schaute über seine Schulter.
Da schreibt er doch tatsächlich über meine Seite, wenn wir Zeit haben, dass wir mehr Covers machen.
"Ardy das ist mein Account."
"Ok, dann mach ich mir eine eigene Seite."
Und schon klebte er an beiden Laptops, ich saß auf dem Bett und sah ihn zu.
"Danke das Du meine Seite geteilt hast." grinste er.
Missbraucht er gerade meine Seite für seine?
"Hey, das ist mein Laptop."
Schon kämpften wir um den Laptop. Nachdem ich meinen Laptop wieder hatte, haben sich die Likes auf unsern Seiten über die Stunden verdreifacht.

Ardian

Seit wir dieses eine Lied gecovert haben, seit ich meine eigene Facebook-Seite habe, explodieren fast unsere Mailordner. Meine Kumpels machten voll die Szene als sie das Video im Netz fanden, sie verstanden nicht, wieso ich das getan hatte. Ich mein, ja es war komisch, es war das erste Mal und mein Gott der Song kam gut an. Ich verstand einfach nicht, wieso sie so ein Aufstand machten?!Sie hatten sich doch immer beschwert, dass ich keine Kohle scheffelte und jetzt?

Ich hab gut an dem Lied verdient durch Youtube und Jake auch. Die Jungs verhielten sich echt merkwürdig, ich hatte niemanden etwas gesagt das Ich und Jake ein Paar sind. Vielleicht sollte ich das auch lassen, ich wusste jetzt schon, wie sie reagierten.

"1.50, bitte!"

Riss mich Jake aus den Gedanken, ich stand am Tresen, hatte mir ein Kaffee bestellt und hatte nicht mal bemerkt, dass ich dran war. Er lächelte mich wie üblich an, der Kaffeebecher stand vor mir und er hielt die Hand offen hin.

"Äh ja ... Verzeihung, hier." meinte ich.

Jake sah mich fragend an, wie immer drückte ich ihn ein Zettel in die Hand und packte das Geld in die Kasse. Draußen vor dem Coffeeshop nahm ich platz, stellte den Kaffee ab und zündete mir eine Zigarette an.

"Du weist, dass Zigaretten ungesund sind?" fragte jemand.

Ich blickte auf und da stand er, mein Vater.

"Ja ist mir bewusst, setz dich doch." meinte ich.

Er nahm gegenüber von mir Platz, eine Kellnerin kam und mein Vater bestellte sich ein Cappuccino. Wir starrten uns eine weile an, Jake brachte ihn den Kaffee, wir sahen uns an und ich nickte nur. Er ging wieder rein und beobachtete uns.

"Was führt dich her?"

"Oh nichts Besonderes, ich hab dein kleines Video im Netz gesehen. Hätte nie gedacht, dass du mal so sensibel wirst."

Typisch mein Vater, tut ein auf dicke Hose und hat nicht mal eine Ahnung, wie es mir bei diesem Gespräch geht.

"Und wenn schon, wieso interessiert dich das so brennend?"

Meine Frage klang schnippisch und er sah mich durchlöchernd an.

"Ardian du bist kein Sänger, du bist höchstens ein Mann, der nicht weis was er will, sprich du bist ein Niemand."

Ich blinzelte, hatte er das gerade wirklich gesagt? Ich sei ein Niemand? Ich versuchte, cool und gelassen zu wirken.

"Sagt gerade der Jenige, der seine Frau und sein Kind für eine andere Schlampe verlassen hat."

Das war ein Schlag ins Gesicht, wütend sah er mich und trank sein Kaffee.

Er hob die Hand, er wollte bezahlen, erneut kam Jake raus um das Geld entgegen zunehmen.

"Ardian du weist selber, dass es mit mir und deiner Mutter nicht mehr funktionier hat." er klang sauer.

Ich stand ebenfalls auf, ballte die Hände zu Fäusten und sah ihn wütend an.

"Ach ja? Und deswegen verlässt man eine wunderbare Frau für 'ne andere billige Hure!" platzte es aus mir raus.

Jake stand neben mir und starrte mich an.

"Wie redest du mit deinem Vater? Hab ich dir nicht anstand bei gebracht?"

"Nein, du hast mir rein gar nichts beigebracht."

Mein Vater packte mich am Pullover, zog mich zu sich ran und mir fiel die Zigarette aus der Hand. So wütend hatte ich meinen Vater noch nie gesehen.

"Pass mal auf, mein lieber Sohn. Ich weis ganz genau, was in deinen Kopf vorgeht, du kannst froh sein das Ich überhaupt mit dir rede. Ich hab schon immer gewusst, dass du ein Weichei bist!" brüstete er sich auf.

Jake drängte sich zwischen uns, schob mein Vater von mir und sah ihn an.

"Entschuldigen sie mal, wie reden sie denn mit ihrem Sohn? Sie können doch nicht behaupten, dass er ein Weichei ist, sie wissen gar nicht was sie für einen wundervollen Sohn haben!" sagte Jake wütend.

Ich blickte mich um, die Gäste sahen uns an und auch die Angestellten starten uns an. Meinte Jake das jetzt ins ernst?

Weis er eigentlich, was er da tat?

Anscheinend schon.

Ich konnte nur zu sehen.

"Was fällt dir kleiner Idiot ein, mich anzufassen und vor allem was erlaubst du dir? Weist du eigentlich, wer ich bin?"

"Oh ja, ein Vater, der seinen Sohn das Gefühl von Minderwertigkeit gibt." meinte Jake.

Mein Vater raste schon vor Wut, ich konnte nicht fassen was Jake da von sich lässt.

"Minderwertigkeit? Du glaubst auch du kannst dir alles erlauben."

"Im Gegensatz zu ihnen, sie Arschloch!"

Nur ein Entsetzen konnte man hören, Jake lass den Scheiß.

Mein Vater holte aus und verpasste ihn eine, Jake knallte unsanft auf den Asphalt, das Tablett mit der Tasse lag neben ihn.

"Pass ja, auf was du sagst, Jake!" drohte er ihn fast.

In mir zerbrach etwas, ich schluckte und sah ihn wütend an.

"Verpiss dich!"

"Wie bitte?"

"Ich sagte:VERPISS DICH! Ich will dich nie wieder sehen. Und Jake brauchst du schon gar nicht drohen! Wer hat dir Wichser das Recht gegeben, einem so netten und tollen Jungen zu schlagen?"

Meine Kumpels beobachteten das alles von der andern Straßenseite und kamen rüber gelaufen. Ich kniete mich zu Jake runter, er saß auf den Boden und hielt seine blutende Nase. Er sah mein Vater wütend an, ich hielt ihn an den Schultern fest und sah ihn an.

"So sprichst du nicht mit mir!" sagte er.

Ich stand auf, ballte erneut die Hände zu Fäusten und ging auf ihn zu.

"Und wie ich so mit dir rede, du Penner! Wenn du dich nicht gleich verpisst, garantier ich für nichts!" meinte ich sauer.

Ich war mehr als sauer, wie konnte mein Vater es wagen, meinen Freund zu schlagen. Mein Genick knackte, ich wollte gerade auf meinen Vater zulaufen als mich Jake von hinten festhielt und die Jungs auf uns zu kamen.

"Ey Jo, mach'n Abgang alter Mann." meinte Joe.

Alec und Joe stellten sich vor uns, mein Vater grinste nur.

"Wir sehen uns wieder Ardian." meinte er und ging.

Ich kochte wie sonst was, Jake ließ mich los und ich sah ihn an. Die Jungs sahen uns einfach an, ich tupfte Jake das Blut weg und zuckte zusammen.

"Halt doch mal still." maulte ich.

"Dann hör auf so dolle zu machen." maulte er zurück.

Und schon mussten wir grinsen.

Nach der kleinen Rangelei ging Jake wieder arbeiten, ich sah ihn hinter her und musste lächeln.

"Wow Ardy war das dieser Jake?" fragte Joe.

"Ja war er und der Alte war mein Vater." sagte ich mit hasserfüllter Stimme.

Mit meinem Kumpel ging ich in den Park und unterhielten uns. Ich schwieg natürlich über die Sache zwischen mir und Jake.

Jake

Während, ich Kunden bediente schrieb ich einen neuen Song, er ist mir einfach eingefallen, Ardy hat mich mit diesen unglaublich schönen lächeln angesehen. Ich konnte mir das Lächeln nicht verkneifen. Es war spät Nachmittag, als ich zuhause ankam und wie ein wunder keiner zuhause war. Mir kam eine Idee, meine Kamera, das Stativ und die Gitarre geschnappt lief ich noch mal zum Coffeeshop. Zum Glück war meine Chefin noch da.

"Jake, was machst du denn hier?" fragte sie mich verwirrt.

"Ich hätte da mal eine Bitte."

Wir gingen in ihr Büro, ich stellte die Tasche ab und setzte mich.

"Also was hast du denn für eine Bitte?"

"Sie wissen ja das Ich Songs, singe und die online stelle?!"

Sie nickte und grinste.

"Bitte tu dir keinen Zwang an, du kannst gerne dein Song hier vorführen. Du weist ja selber das Wir hier eine Bühne haben."

"Wirklich? Ich darf?"

Sie nickte, vor Freude umarmte ich sie, sie half mir beim Aufbau des Statives, ich stellte die Größe vom Mikrofon richtig ein und ging den Text noch mal durch.

Die Gäste im Café starrten mich fragend an, jetzt bangte ich schon etwas. Was ist wenns den Gästen nicht gefällt, doch dann fiel das Licht schon auf mich. Auf der Straße lief ein Mädchen rum und meinte im Coffeeshop gibt es eine Show. Umso mehr Leute reinkamen und so nervöser wurde ich. Ich nahm auf den Hocker platz, legte die Gitarre um, richtete erneut das Mikrofon und lächelte. Schon begann ich zu spielen, schloss die Augen und begann zu singen. Ich hatte keine Ahnung das Ardy auch hier sein würde. An der Seite stand meine Kamera und meine Chefin stellte sie rechzeitig an. Er saß in der zweiten Reihe, starrte mich an und mein Herz raste.

"Because you live and breathe,

Because you make me believe in myself

When nobody else can help

Because you live, boy, my world

Has everything I need to surviveBecause you live, I live.

I live."

Ich ließ die Saite ausklingen, öffnete meine Augen und da stand Ardy. Mit leicht offenem Mund starrte ich ihn an und er mich. Meine Chefin schaltete die Kamera aus, Ardy begann zu klatschen und schon tat es der Rest.Ich verneigte mich, kurz darauf kam Ardy auf die Bühne und lächelte mich an.

"Danke schön." meinte er mit einen lächeln.

"Bitte, hoffe er hat dir gefallen?"

Er nickte, ich lächelte und schon umarmte er mich. Schon flippten die meisten Mädchen aus und kamen auf uns zu.

"Ihr seit doch Ardian und Jake?" fragte eines der vielen.

"Genau die sind wir. Vom Song I love you always." meinte er.

Schon kreischte sie, wir sahen uns an und schon gaben wir ihr ein Autogramm.

"Ich möchte auch ein Foto mit euch!" schrie die nächste.

Die nächsten Stunden waren wir damit beschäftigt, Autogramme zugeben und Fotos mit irgendwelchen Leuten zu machen. Seine Kumpels mussten nur schlucken und zusehen.

Wir saßen am Abend nach Ladenschluss noch am Tisch, ich hielt meine Tasse Tee in den Händen, während Ardy mit seinen Kumpels sich unterhielt. Ich stellte meine Tasse beiseite, nahm meinen Laptop aus der Tasche und sah nur kurz auf meine Facebook-Seite. Mich traf fast der Schlag, sie meisten Fans hatten die Bilder auf die Seite gestellt, auch das, wo wir uns umarmten. Ich hielt die Hand vor meinen Mund, Ardy sah mich schräg von der Seite an und schielte auf den Laptop. Er hatte genau denselben Gesichtsausdruck wie ich.

Verlegen biss ich mir auf die Lippe und er kratzte sich am Hinterkopf. Gleichzeitig laßen wir nur dieses, eine, Kommentar, durch was mehr als über 200 Daumen hoch hatte.

'Seit ihr eigtl. ein Paar?'

Mit offenem Mund sahen wir uns an, seine Kumpels sahen uns skeptisch an. Ardy beugte sich zu meinem Ohr, hielt die Hand davor und flüsterte.

"Wie kommt die darauf, dass wir ein Paar sind?" flüsterte er leise.

Ich drehte mich zu seinem Ohr, hielt eine Hand an seinem Hinterkopf die andere war an sein Ohr und ich flüsterte zurück.

"Hm wer weis, naja sind wir das nicht auch eigentlich?" fragte ich ihn leise.

Joe und Alec beobachteten uns nur, sie fragten sich echt, was wir da tuschelten. Ardy ging erneut zu meinem Ohr.

"Ich will es ja nicht abstreiten aber das können wir niemals sagen." flüsterte er und leckte mein Ohrläppchen ab.

Ich zuckte zusammen, er grinste nur fies und ich rubbelte mein Ohr trocken.

"Ja ... " meinte ich nur.

Ardy nahm kurz den Laptop, loggte sich mit seinem Account ein und schrieb eine Mitteilung.Die wie folgt lautete:'Wer möchte das Jake und ich ein neues gemeinsames Cover machen? :3'

Fassungslos starrte ich ihn an, er grinste nur. Er loggte sich wieder aus, ich klappte den Laptop nur zu und packte ihn wieder in die Tasche.

"Ok raus mit der Sprache was habt ihr so getuschelt?" fragte Alec.

Wir sahen uns an und mussten grinsen.

"Eigentlich nur, ob wir wieder ein Cover zusammen machen." grinste Ardy.

"Ihr wollt uns doch verarschen?" meinte Joe.

"Nein, im ernst. Es ging um ein Cover."

Gott, wir logen grad seine Kumpels an, die sahen uns nur skeptisch an.Ich nahm kurz mein Handy um Ardy eine SMS zu senden.

Du hast mich abgeleckt!

Er nahm sein Handy ebenfalls und grinste einfach nur.

Ich weis, ich weis auch das Es dir gefallen hat:*

Ich kaute bedächtlich auf meiner Lippe umher, er grinste einfach weiter und das machte mich fast wahnsinnig.

"Ich geh ma kurz aufs Klo." meinte ich klein laut.

Während ich auf dem Klo vor dem Spiegel stand, die Hände auf das Waschbecken stützte dachte ich daran, was unter dem Bild für, ein Kommentar stand.

'Seit ihr eigtl. ein Paar?'

Ich bekam das einfach nicht mehr aus dem Kopf, ich starrte in den Abfluss, kaute auf meiner Lippe und bemerkte gar nicht wie mich Ardy durch den Spiegel ansah.Irgendwas verriet ihm doch.

"War das so offensichtlich, dass wir ein Paar sind?" fragte ich ihn.

Ohne das Ich in den Spiegel sah, kamen wir irgendwie die Tränen und ich hatte keine Ahnung warum.

"Früher oder später, wird es sowieso jeder wissen Jake."

Ich konnte mir kurz ein leises Schluchzen nicht verkneifen, Ardy packte meine Schultern.

"Jake was ist los?" fragte er besorgt.

Mir zitterten total die Hände, ich war total verwirrt, ich wusste überhaupt nicht, was ich auf diese Frage antworten sollte.

"Nichts ... glaub ich ..." meinte ich.

Ardy drehte mich zu sich um, hob mein Kinn an und sah mir direkt in die Augen, ich schluckte und schon drückte er mir seine Lippen auf meine.

Als er sich von meinen löste, starrte ich ihn an und er grinste.

"Ich weis ganz genau, was du denkst. Wir beantworten einfach später diese Frage. Am besten wir gehen erst mal zu mir. Wir müssen die Sache erst mal ruhen lassen."

"Gute Idee. Danke."

Ardy grinste nur, ließ mich los und zwinkerte einmal. Als er aus der Tür verschwand, sah ich noch mal in den Spiegel. Vielleicht hatte Ardy ja recht, früher oder später wissen sie es. 5 Minuten später verließ ich auch die Toilette, Ardy stand draußen vor dem Café, mit meiner Chefin verließen wir es auch.

3

Ardian

 

Seit dem Tag als der Menschenauflauf war, war nichts mehr wie vorher, überall quatschten uns Leute an.Wir hielten unsere Beziehung immer noch geheim und den Fans sagten wir auch nichts. Sie meinten zwar das Wir zusammen süß aussehen ...Ich erwischte mich selber, wie ich rot wurde, mein Blick fiel neben mir und schon musste ich lächeln.Neben mir lag Jake der vor etwa einer halben Stunde eingenickt sein musste. Er war völlig fertig, seine Stiefmutter machte ihn das Leben zur Hölle.

Ich wollte mich gerade an Jake kuscheln, als es an der Tür klingelte, müde pellte ich mich aus dem Bett und ging zur Tür.Ohne Zuwissen, wer es war, öffnete ich die Tür und die Postfrau stand vor mir.

"Morgen." meinte sie und sah an mir runter.

"Guten Morgen."

Ich sah nur kurz an mir runter und lächelte.Sie reichte mir ein Paket, ich unterschrieb und schob es an die Seite.

"Schönen Morgen noch."

"Gleichfalls."

Kaum war die Tür zu, stand Jake hinter mir.

"Hast du was bestellt?" fragte er.

Er sah ja so süß aus, wenn er verpennt war.Ich nickte und hob das Paket an, vorsichtig stellte ich es in der Küche ab.

Jake nahm sich eine Tasse, setzte sich und schon hielt ich ihm was hin.Verwundert blickte er mich an und nahm ein kleineres Paket in die Hand.

"Nun mach schon auf, es ist für dich." sagte ich lächeln.

Skeptisch blickte er mich an und setzte sich auf den Hocker.Langsam stellte Jake die Tasse beiseite, öffnete das Paket und holte eine Schachtel heraus. Immer noch grinste ich ihn an, als Jake sie öffnete fiel ihm jeder Gesichtszug heraus.

"Das ist jetzt nicht dein ernst." meinte Jake.

Er holte eine Kette mit zwei, Anhänger raus, die unsern anfangs Buchstaben trugen.

"Doch ist mein Völliger ernst." grinste ich.

Jake musste lächeln, er ah sich die beiden Anhänger genauer an und biss sich auf die Lippe. Vorsichtig nahm ich ihn den einen Anhänger aus der Hand, legte ihn um seinen Hals und küsste sein Nacken. Ich nahm ihn den andern Anhänger aus der Hand und legte ihn mir um und er sah mich an.

Ich nahm wieder gegenüber von Jake platz, er sah mich und ich lächelte ihn einfach nur an. Während Jake nippte an seinen Kaffee, während ich das Radio einschaltete und Frühstück servierte.

"Und wie hast du diesmal geschlafen?" fragte ich ihn.

"Ganz ok." lächelte er mich an.

Wir saßen noch Ewigkeiten in der Küche, Jake ging duschen, schnell räumte ich noch alles auf, als auch schon meine Mutter vor der Tür stand.

"Ardian, was habe ich gehört? Dein Vater war in der Stadt?" fragte sie völlig aufgelöst.

"Ja, er hat Jake gedroht und er meinte ich sei ein Niemand." meinte ich.

Meine Mutter sah mich geschockt an, sie nahm in der Stube platz und sah das auf dem Tisch 2 Laptops standen.

"Du hast einen zweiten Laptop?" fragte sie.

Sie wollte gerade auf den Desktop gucken, schnell klappte ich Jake's Laptop zu und lächelte sie an.

"Es ist nicht mein Laptop, sondern ... Jake seiner."

Ich zögerte total mit meiner Antwort, ich nahm gegenüber von ihr Platz und sie sah mich fragend an.

"Wie meintest du das, er hat Jake gedroht?"

"Erst hat er mich als niemand bezeichnet und dann hat er Jake eine reingehauen."

Sie wollte gerade etwas sagen, als er in der Tür stand und wir uns gegenseitig ansahen.

"Ardian, wer ist das?" fragte sie.

Ich stand auf, ging zu Jake rüber und wir flüsterten. Wir entschieden uns, alles meiner Mutter zusagen.

"Mom, das ist Jake, mein Freund."

Ich mega angespannt, Jake stand seitlich von mir und meine Mutter schluckte. Sie war mega geschockt, Jake brachte ihr erst mal was zu trinken, erst nach Minuten konnte sie wieder reden.

"Das ist dein Völliger ernst? Du bist schwul und ihr seit ein Paar?" fragte Mom immer noch schockiert.

Wir sahen uns an und nickten.

"Und ... Ich bin echt schockiert. Aber du weist selber Ardian, egal was passiert, ich halte zu dir."

"Weis ich Mama, Dad meinte wir sehen uns wieder."

Wir unterhielten uns noch eine Ewigkeit, Jake saß neben mir und tippte auf den Laptop rum. Er schien nachzudenken, er sah leicht verzweifelt aus und schon wieder dieses, Kommentar.

'Seid ihr ein Paar?'

Ich verdrehte die Augen.

Jake

 

Während Ardy mit seiner Mutter in der Küche stand, sah ich mir das letzte Video noch einmal an, dabei schwirrte mir ein erneuter Text im Kopf rum, diesen behielt ich allerdings erst mal für mich im Kopf. Es läutete an der Tür, ich öffnete sie einfach ohne vorher durch den Spion zusehen.Sein Vater sah mich an und ich ihn.

"Ardian!" rief er.

Unsanft stieß er mich beiseite, ich knallte mit den Rücken gegen die Kommode und versteifte mich.

"Was machst du den hier?"

Er sah in meine Richtung, ich sah ihn nur an und er blickte sein Vater wieder an.

Sie stritten sich total in der Küche, mit Rückenschmerzen nahm ich auf der Couch platz und versuchte diese Schmerzen los zuwerden. Ich hörte, wie etwas zu Bruch ging, mein Herz blieb stehen, ich hörte Ardy nicht mehr. Ich griff mir sein Handy, schrieb seinen Kumpels eine Nachricht und sendete sie ab. In weniger als 5 Minuten standen sie auf vor der Tür, Tom und Joe stießen die Tür auf. Alec schob mich beiseite, Ardy stand verteidigend vor seiner Mutter, auf dem Boden lag kaputtes Geschirr.

"Was machen deine Flachzangen hier?" fragte sein Vater wütend.

"Flachzangen? Habt ihr das auch gehört, Jungs?" meinte Tom.

Sie nickten nur, sie wollten gerade vorlaufen als Ardy eine von seinem Vater bekam. Wir blickten uns an, Ardy stieß sein Vater beiseite und kam auf mich zu.

"Dein größter Fehler im Leben war, meine Mutter zu verlassen, der Zweite, ihn zu schlagen und der Dritte, mich!" meinte Ardy.

Seine Mutter blickte uns nur an, er verschränkte die Arme und sah uns an.

"Ach ist das so? Ich weis ganz genau, was du denkst. Ich hoffe bald weis es jeder, das Ardian auf Jungs steht!"

Drohte er etwa Ardy?

Wütend sah ich ihn an, grinste und ging auf ihn zu, seine Kumpel starrten ihn an. Sie sahen mich an.

"Ich hab hier noch was für zu!" meinte ich.

Er blickte mich an, ich holte mit meiner Faust aus und schlug ihn ins Gesicht.Er ging einige Schritte zurück. Fuck, wie meine Hand jetzt schmerzte.

Seine Kumpels zogen mich zurück, Ardy legte ein Arm um mich und sagte: "Das passiert, wenn man sich in etwas einmischt, wovon man keine Ahnung hat. An deiner Stelle würde ich mich jetzt verpissen. Oder sollen Jake und ich einen kleinen Aufruf starten?"

Wir alle sahen ihn an, ohne ein Wort ging sein Vater. Seine Kumpel sahen uns an, was würden sie dazu sagen?

Jake

 

Von Ardy aus sollte ich im Zimmer warten, seine Mutter war bei ihm, ich saß auf dem Fensterbrett, meinen Laptop auf der Kommode, die Gitarre auf meinen Schoss sah ich einfach raus. Die Sonne schien, Menschen liefen auf der Straße umher und die Vögel zogen am Himmel vorbei. Ich starrte sicher schon Minuten in den Himmel, bis ich beschloss, auf der Gitarre zu spielen.

Ja bloß was?!

Nach etwa 5 Minuten fiel mir auch schon was ein, die Gitarre und schon begann ich.

"So won't you take my hand

Take my heart

Promise to never stop dancing once we start

'Cause this is our song"

Ich spielte einfach weiter ohne überhaupt zu bemerken das mir jeder zuhörte, sogar Ardy's Kumpels. Tom beugte sich zu Ardy, "ich glaub ich weis, wieso du auf ihn stehst?", Ardy sah ihn verblüfft an.

"Er hat wirklich eine tolle Stimme, muss man ihn lassen." meinte Tom.

"Richtig, aber daran liegt es nicht, es ist einfach alles bei ihm."

Die andern sahen ihn an, Ardy kam auf mich zu, stand nahm hinter mir und hauchte mich an. Ich verpatzte den letzten Ton und sah ihn an, er beugte sich zu meinem Ohr runter.

"Ich hab es den Jungs gesagt."

"Was haben sie gesagt?" fragte ich.

Ardy ging beiseite, ich blickte sie an und sie lächelten nur.

"Sie finden es ok, auch wenn es für sie merkwürdig ist." sagte er.

Ich lächelte ihn einfach an und die Jungs verließen die Wohnung. Später am Abend zog ich mich zu Hause um, auch wenn ich nicht gerade da sein wollte.

"Was glaubst du, wer du bist?" fuhr mich meine Stiefmutter an.

"Auf jeden Fall nicht dein Sohn! Darf ich mal?"

Ich nahm meine Jacke vom Stuhl, sie sah mich einfach an und stemmte die Hände in die Hüften. Ein Glück war mein wichtiges Zeug bei Ardy.

"Wo willst du hin?"

"Geht dir'n Scheißdreck an. Wir sehen uns!" meinte ich nur.

Ich knallte hinter mir die Tür zu, stieg in den Wagen und fuhr los. Meine Stiefmutter meckerte noch die ganzen 10 Minuten ohne Punkt und Komma. Bei Ardy angekommen stieg er auch schon ein, schon fuhren wir weiter, wir beschlossen einfach mal in die Disco zugehen. Meine Gedanken waren ganz woanders, Ardy zog die Handbremse und ich starrte ihn an.

Wir standen mitten auf der Straße, die Autos hupten, schnell fuhr ich an dem Rand und lehnte mein Kopf gegen das Lenkrad.

"Was ist los?" fragte er.

Ich konnte ihn ja kaum von dem Streit mit meiner Stiefmutter schon wieder volljammern. Ardy berührte meine Hand, ich blickte ihn an und er grinste mich an.

"Mir ist schon klar, weswegen du so wütend bist. Lass dich nicht rumstoßen." meinte er.

Ich nickte nur und fuhr weiter. Schon wenige Minuten später standen wir mit seinen Kumpels an der Bar und bestellten uns was.

Schon einen Monat später bot mir Ardy an, bei ihm einzuziehen, mit seinen Kumpels verstauten wir die Kisten im Wagen, keine Ahnung ob er überhaupt so viel Platz für all, meinen Kram hatte. Nur noch 2 Bässe, eine Gitarre und eine E-Gitarre aus meinem Zimmer geholt, fuhren wir los. Danach ging ich gleich aufs Amt und meldete mich um, Ardy starrte den Kofferraum an, sein Blick lag wieder auf mir. Gemeinsam trugen wir alles rein, stellten das gesamte Wohnzimmer und Flur mit Kisten voll.

 Er fummelte am Klingelschild rum, löste die Plastescheibe und schob unsere Nachnamen dahinter und setzte die Scheibe wieder ein. Ich drehte die zweiten Wohnungsschlüssel an meinem Schlüsselbund, saß auf der Treppe, jemand versperrte mir das Licht und ich sah hoch. Joe reichte mir seine Hand, ich sah ihn an, ließ mich von ihm hochziehen, wir grinsten uns an, im Garten hinter dem Haus grillte Tom schon. Ich saß gegenüber Joe, tranken etwas und Ardy kletterte durchs Fenster zurück ins Haus.
"Sag mal Jake, wie lange bist du schon schwul? Ich mein ähm ..."
Er verstummte, als ich ihn ansah, Ardys Blick am Fenster sagte alles, ich lächelte in die Flasche hinein, trank ein Schluck, setzte die Flasche ab und lehnte mich zurück.
"Seit ich 13 bin."

Sie sahen mich alle mit langen Gesichtern an, er reichte Tom ein Kasten Bier aus dem Fenster, schwang sich aus dem Fenster, kam auf uns zu und setzte sich neben mich.

"Und schon mal mit 'nem Typen gepoppt?" fragte Joe nach.

"Joe!" mahnte ihn Ardy.

Ich musste lachen, legte eine Hand auf seine Schulter, verlegen sah er mich von der Seite an und grinste.

"Allerdings, das erste Mal war aber nicht grad berauschend." gab ich zu.

Wir unterhielten uns ewig bis Tom endlich sagte, dass es Essen gibt, wie immer klaute mir Ardy alles vom Teller, seine Kumpels sahen uns nur an und mussten lachen.

"Hey Jake." 

Ich drehte mich um, Ardy warf mir meine Gitarre zu, ich kippte leicht mit dem Stuhl nach hinten, Tom drückte mich wieder nach vorne und er kam wieder zu uns.

"Wenn du schon Mal deine Gitarre hast, was war dein erster Song?" fragte Joe.

"Denn kann ich euch vorspielen." grinste ich.

Ich stimmte die Gitarre etwas ein, setzte mich bequemer hin, atmete tief ein und aus, schloss die Augen und begann.

"I can almost see it

That dream I'm dreaming

But there's a voice inside my head saying

"You'll never reach it." sang ich und konnte all die Bilder sehen.

Aufmerksam hörten sie mir zu, sie sahen sich unter einander an, Ardys Hand lag auf meinem Oberschenkel, der Song drückte so viel Leid und Schmerz aus.

"It's the climb...."

Langsam schlug ich meine Augen auf, sie sahen mich immer noch gebannt an, bis er anfing zu applaudieren, ich sah Ardy an und stellte die Gitarre ab.

"Wow." meinte Joe.

Sie mussten alle erst mal was trinken und ich auch.

"Sag mal, wie ist der Song überhaupt entstanden? Der Klang ja ziemlich traurig." fragte Alec.

"Denn hab ich damals geschrieben, als mein Vater tödlich verunglückte, das war kurz vor meinen 13.ten Geburtstag. Seit dem Tag, als die Polizei mir und meiner Stiefmutter erzählte, dass er gestorben war, schreib ich Songs, mal traurig, mal weniger traurig." meinte ich.

Sie sahen mich an, ich musste schlucken, blinzelte meine Tränen weg und lächelte.

"Echt krass." meinte Alec.

Die andern nickten nur, Ardys berührte meine Hand, ich lächelte ihn einfach an, ich wusste, dass er meine Tränen in den Augen sah. Ich musste er aufstehen, ging ins Haus, im Hausflur rutschte ich an der Wand runter und schon brach ich in Tränen aus. Ardy horchte auf, hörte noch mal hin und sprang auf. 

Er sah mich an, ging in die Knie und zog mich zu sich. Ich krallte mich an ihm fest, er drückte mich an sich und sie sahen zu uns.

"Sollten wir nachsehen?" fragte Tom.

"Ja, egal was kommt, Jake gehört zu uns und wir sind seine Kumpels. Wir sollten hinter ihn stehen." meinte Joe.

Sie standen auf, kamen auf uns zu, Ardy sah zu ihnen hoch, er zog mich mit hoch, mit dem Handrücken wischte ich meine Tränen weg. Schon wurden wir zusammengedrückt, die Drei umarmten uns, glücklich legte sich ein lächeln auf mich.

"Danke." meinte ich zu allen.

Sie grinsten mich an, "wir gehen mal kurz hoch", ich sah ihn an, schon warf er mich über seine Schulter und trug mich hoch, im Schlafzimmer ließ er mich dann endlich runter. Wir saßen schweigend auf dem Bett, ich spürte seinen Blick auf mir.

"Das tut mir so leid. Du vermisst ihn sicher schrecklich." meinte er.

"Schon ok, ja, ja ich vermiss ihn schrecklich. Mein Vater war alles für mich, ich bin praktisch nur mit ihm aufgewachsen, da meine Mutter nach meiner Geburt abgehauen ist."

Ich lehnte mich bei ihm an.

 

Ardian

 

Ich ging zu denn andern zurück, sie sahen mich an, ich zog den Stuhl zurück und nahm Jakes Bierflasche.

"Wo hast du denn Jake gelassen?" fragte Alecs.

Ich zeigte hoch zum Fenster, er war völlig aufgewühlt gewesen und fertig noch dazu, ich war froh der er eingeschlafen war.

"Er schläft." meinte ich.

Der Abend hingegen verlief dennoch gut, auch wenn Jake nicht mit dabei war. Ich schlief immer noch, Jake war vor mir wach, ich spürte seinen Blick auf meiner Haut und ich öffnete die Augen, lächelnd sah er mich an. Langsam und mit einen völligem Kater erhob ich mich, an meinem Kinn spürte ich seine Hand und fast zaghaft küsste Jake mich. Normalerweise würde mich das nicht völlig aus der bahn werfen doch sein Kuss war diesmal viel anders, lag vielleicht auch daran, dass er mich zum ersten Mal küsste, sprich, dass es von ihm ausging. Nur langsam entspannte er sich und überfiel mich fast, als ob er mich lange nicht mehr gesehen hatte, meine Finger berührten sein Haar und griff hinein. Als wir uns dann endlich lösten, starrte uns völlig verstört meine Ex-Freundin Ella an. Ihr entsetzen über dem Kuss war ihr mehr als ins Gesicht geschrieben, sekundenlang starrten wir uns gegenseitig an und schon fing sie an rumzukreischen.

"Der? Einer, der kitschige Lovesongs schreibt und stockschwul ist? Wie weit bist du gesunken Ardian?"

Jake und ich sahen uns an, Zorn und Entschäuschung glänzten in ihren Augen, gleichzeitig standen wir auf, Ella kam mehr als sauer auf mich zu, wollte mir eine kleben, doch er hielt sie davon ab oder viel mehr, Jake fing sie sich ein. Erschrocken das sie den falschen erwischt hatte schreckte sie zurück, ich stand unmittelbar hinter ihm, "du kannst diesem feigen Arschloch von Chesterfield sagen, er kann machen was er will uns kriegt er nie auseinander.", es klang wie eine Drohung, doch das war es nicht. Mir war klar wem Jake meinte, meinen Vater, war ja klar das er sich Rächen würde, doch muss er gleich meine Ex ins Haus lassen?!

Er hatte schon Recht, mein Vater war feige, mehr als feige und er hatte noch nie zu seinem Sohn gestanden, weder früher noch heute.

"An deiner Stelle Ella, würde ich verschwinden.Sofort!" drohte ich fast.

Sie gab Jake die Ersatzschlüssel die seit Ewigkeiten fehlten und verließ schneller als sonst die Wohnung.

"Woher wusstest du das es mein Vater war?" fragte ich ihm.

Auf seinen Lippen erschien nur dieses zauberhafte Lächeln was meist mehr zu einem Grinsen tentierte.

"Dein Vater hasst mich, ich glaub das war die Rache dafür, dass ich ihm eine reingehauen hab."

Ich drückte ihn einen Kuss auf die Nasenspitze und verschwand aus in der Dusche, aus dem Bad hörte ich wie Jake am vloggen war und über alles Mögliche quatschte. Nur in Jogginghose und Handtusch um den Schultern betrat ich das Wohnzimmer, lief mitten durchs Bild, Jake lächelte mir zu und ich simste ihn eine kurze Mail.

Nichts kann unsern Ruf zerstören, weder mein Vater noch die tatsache das wir Schwul und ein Paar sind. Von mir aus soll es jeder wissen. :*

Jake starrte mich an als sei das was ich eben in der SMS meinte, ein Scherz sein, doch mir war es gleichgültig, ich stand zu ihm und zu meiner Homosexualität.

"So ihr Lieben, zu eurer Frage ob Ardy, ...", ich platzte erneut ins Bild, stützte mich hinter ihm auf der Couchlehne ab, ich wusste, dass es ihm nervös machte, "ja, Jake und ich sind ein Paar.", beendete sich für ihn dem Satz.  Sein Kopf drehte sich zu mir hoch, nur ein leichtes Nicken erkannte man, zu ihm runter gebeugt küsste ich ihn, mit einem Shirt was rum lag, warf er es über die Kameralinse, somit war das erst mal geklärt, seine Hand berührte meine Wange und ich fühlte mich mehr als glücklich.

-

"Und du willst das wirklich?" fragte Jake.

Es war mein Völliger ernst gewesen, das Vlogvideo war fertig geschnitten, ich nickte ihm zu und Jake lud es bei Youtube hoch, als es dann endlich online war, schrieben wir bei Facebook eine Mitteilung bei unsern jeweiligen Pages und alles schien zu explodieren. Tausend von Kommentare unter diese Mitteilungen und dem Video, mal weniger nett, mal mehr als nett. Selbst meine Kumpels sahen sich das Video an und sahen uns zum ersten Mal knutschen. Sie wussten zwar das Wir zusammen war, hatten uns jedoch noch nie küssend gesehen. War klar das Sie trotzdem auf einen Daumen nach oben klickten. Während ich etwas aufräumte, ging Jake wie gewohnt arbeiten.

 

Jake

 

 Gut gelaunt lief ich zum Coffeeshop, doch als ich ihn sah, verging mir die supergute Laune, Ardys Vater stellte sich mitten in meinen Weg, sah mich mehr als finster an und kam Schritt für Schritt auf mich zu, ich wollte umkehren doch zwei seiner Angestellten hielten mich fest und zerrten mich in eine Seitengasse, wo ich anschließend gegen die Mauer gedrängt wurde. Angst kroch meinen Rücken entlang, mein Herz raste vor furcht und leicht zitterte ich.

"Süß wie ihr zu gebt ein paar Schwuchteln zu sein. Glaubst du im ernst, mein geliebter Sohn meint es jemals ernst mit dir? Wie jeder weis ist Ardian ein verdammter Womanizer." hauchte er mir ins Ohr.

Meine Augen waren weit geöffnet, schon verpasste er mir einen hieb in die Magengrube und ich sank zu Boden. Unter Starkem husten und Schmerz, "Sie Mistkerl ... ", wütend zog er meinen Kopf an den Haaren hoch und funkelte mir finster in die Augen, er besaß die selben Augenfarbe wie sein Sohn.

"Ohne ihn bist du ganz allein, nicht wahr Jakob?" fragte er.

Woher wusste er meinen kompletten Namen, von Ardy sicher nicht, er leckte über seine Lippen und beugte sich zu mir tiefer runter. Seine Angestellten schmunzelten nur, immer noch hielten sie mich fest, doch nicht mehr lange, ich verpasste seinen Vater eine Kopfnuss und erschrocken ließen mich seine Lakaien los.So schnell ich konnte rannte ich, stieß dabei mehrere Leute an, sprang über einige Kisten, die auf dem Gehweg lagen, und riss völlig aus der Puste die Ladentür auf, erschrocken sahen mich einige an, keine Sekunde später brachen einige Mädchen ins Kreischen aus. Kamen fast auf mich zu gestürmt, die wenigen Gäste starrten mich an.

"Können wir ein Foto mit dir machen?" fragte die kleinere von beiden.

"Sicher."

Als ich dann wieder eine Beschäftigung hatte, mich kurz um meine Fans zu kümmern, verflog kurz das Ereignis von gerade eben, "seit ihr wirklich zusammen? Du und Ardy?", ich musterte die größere und nickte stumm. Beide fassten sich bei den Händen kritschten, strahlten sich gegenseitig an und ich verschwand kurz, um mich umzuziehen. Mich wollte diese Sache nicht los lassen und so rief ich ihn an.

Seine letzten Worte waren nur: "Ich komme.", danach brach der Kontakt ab, während ich mich ablenkte, einige Gäste bediente, stieß er die Tür zum Laden auf, kam auf die Theke zu, stieß die Leute beiseite, drängelte, zog mich am Kragen zu sich und küsste mich vor allen andern. Die beiden Mädels, die noch hier waren, zückten sofort ihre Handys, die andern sahen uns an, tuschelten und einige unterhielten sich wieder. Keuchend löste er sich von mir und musterte mich.

"Hat er dir was angetan?" fragte er.

Ich wollte zu erst nichts sagen, er schwang sich hinter die Theke, versperrte jedem andern den Blick, "er hat mich in den Magen gehauen und hat versucht mich zu küssen. Er meinte du bist ein Womanizer und du meinst es nicht ernst mit mir ...", ich flüsterte so leise das Ich es selbst kaum verstehen konnte, Tränen standen mir in den Augen und bei der Hand zog mich Ardy mit. Meine Kollegin, die gerade eintraf, sprang für mich ein, die Mädchen verfolgten uns, in Kellnerkleidung, in Schlepptau seiner Kumpels und einigen 'Fans' liefen wir zum Restaurant, wo sein Vater ein Geschäftsessen hatte.

Jeder schien uns anzustarren, sein Partner sah uns an und Ardy kippte ihn sein Weinglas ins Gesicht.

"Chesterfield wer sind diese Leute?" fragte der dickliche Mann.

Mit der Serviette wischte er sich das Gesicht trocken, blickte uns an, "mein Sohn und sein Gesindel.", er murrte und kam auf uns zu.Zum allem Überfluss war meine Stiefmutter mit ihren Söhnen hier. Sie kamen auf uns zu, mehr als nervös biss ich mir auf die Lippe.

"Ach nein sieh an." meinte mein Stiefbruder.

Wir blickten in dessen Richtung, Ardy räusperte sich, die Atmosphäre war mehr als angespannt und ich schluckte. Er zog seinen Vater an der Krawatte zu sich und sah ihn bedrohlich in die Augen.

"Falls du es nicht weist, ich steh dazu. Ja ich bin schwul und ja ich liebe Jake. Und gottverdammt denk doch, was du willst von mir. Oder soll ich hier jeden erzählen, dass du selber auf Männer stehst?"

Fast mehr als bedrohlich wurde es, jeder beobachtete uns, ließen alles stehen und liegen.

"Drohst du mir etwa? Mein eigener Sohn?" fragte er.

Tom und Alec stellten sich vor uns, grinsten nur und verschränkten die Arme.

"Oh ist der Chesterfield also schwul, ja?" meinte Alec.

"Schwul ja? Wollen sie wirklich mit so einem zusammenarbeiten, der seinen Sohn scheiße behandelt, nicht zu seiner Sexualität steht und das Leben seines Freundes schwer macht?! Ich würde mir das reiflich überlegen, Sir." meinte Tom.

Sein Geschäftspartner sah uns alle nach der Reihe an, er merkte schnell, wer hier die Oberhand hatte, und erhob sich mühsam. Es hatte alles denn anschein als wollte er gehen, doch stattdessen räusperte er sich nur, Chesterfield sah mich nur an und kam einen Schritt auf mich zu.

"Du bist genauso erbärmlich wie dein Vater, Jakob." murrte er.

Ich starrte ihn an, "was?", mehr brachte ich nicht raus, Ardy blickte mir ins Gesicht, ich schluckte, verdrängte meine Tränen und blickte zu Boden.

"Was willst du damit sagen, Vater?"

Ardy knurrte fast, sobald es um meinen Vater ging, wird es mir immer ganz anders, noch nicht einmal meine Stiefmutter und ihre missratenen Söhne sagten etwas, als wären sie geschockt, was dieser Mistkerl von sich ließ. Er fing an zu lachen, ich begann zu zittern und schluckte erneut, Ardys Arm lag um meine Schultern, versuchte mich zu beruhigen.

"Ein kleiner Unfall und dass ganze Leben ändert sich, praktisch oder?!"

Ich riss mein Kopf hoch, blickte ihn mit Tränen in die Augen ins Gesicht und verzog wütend das Gesicht.

"Chesterfield was wollen sie damit sagen? Sie haben Rider ermordet?" fragte er.

In mir stieg nicht einmal mehr die Wut nur noch Traurigkeit, entsetzt sah Ardy seinen Vater an, "Praktisch, hm? Sie Mistkerl wissen gar nicht was sie einem Kind mit noch nicht einmal 13 Jahren damit antun.", gefährlich funkelten meine Augen auf, statt noch weiter mit ihm zu reden, drehte ich mich einfach um und ging.

"Na na na, wo wollen wir denn hin Jakob?" rief mir Chesterfield nach.

Mit dem Blick über der Schulter sah ich ihn an, "Arbeiten, einige Leute müssen so was tun, nicht so wie sie. Die Menschen umbringen, um selber an der Spitze zu sein.", mit diesen Worten ging ich an jedem vorbei und hinter ließ mehr als ein Chaos. Wortlos und kopfschüttelnd sah Ardy ihn an, beiden Jungs an den Schultern gepackt sahen sie zum ersten Mal Tränen in seinen Augen.

"Tut mir leid, mit einem Mörder möchte ich nicht zusammenarbeiten, auf Wiedersehen Chesterfield." meinte der Mann.

 Ich ging einfach wieder arbeiten, obwohl ich wusste, dass er mein Leben kaputtgemacht hatte, meine Gedanken waren völlig woanders gewesen, ich bekam nicht einmal mit das Ardy die ganze Zeit vor dem Café saß mich durch das Fenster beobachtete und eine Zigarette nach der andern rauchte. Ich fühlte mich mehr als leer, obwohl ich mehr als glücklich mit ihm war, vielleicht sollte es auch nicht sein, schließlich versuchte Chesterfield uns mit allen Mitteln auseinander zu kriegen, egal was sein Vater getan hatte, er hielt zu mir, auch wenn ich im Moment wohl eher nicht der perfekte Freund für ihn war. 

 

 

4

 

Jake

 

Als ich nach der Arbeit die Wohnung aufschloss war sie komplett leer, Ardy war nicht da, Jacke wie seine Boots waren weg und ich suchte die Räume nach irgendeinen Hinweis ab, doch nichts. Als sei er urplötzlich geflüchtet, bedrückt und niedergeschlagen zu gleich legte ich mich auf die Couch, ohne es zu bemerken schlief ich ein. Ich war mehr als fertig gewesen, das Ardys Vater der Mörder meines Vaters war wollte ich einfach nicht verstehen, nur um selber ganz oben an der Spitze zu sein muss man nicht gleich wahllos Menschen umbringen, egal mit welchen Mitteln. Ich verabscheute diesen Menschen und wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Leise schloss jemand die Wohnung auf, schlich sich hinein, "Psst, wir müssen leise sein.", sie flüsterten, als sie jedes Zimmer nach mir durchsucht hatten standen sie vor der Couch und beobachteten mich.

"Jake tut mir voll leid." flüsterte Tom.

Die andern nickten ihn zu, Joe kniete sich zu mir runter, rüttelte leicht an meiner Schultern und langsam schlug ich die Augen auf, war um so erschrockener die Jungs zu sehen statt Ardy. Alec und Tom lächelten mir zu, vorsichtig richtete ich mich auf, rieb mir die Augen und starrte zu Boden.

"W-wo ist Ardian?" fragte ich nach.

Gegenseitig sahen sich die Jungs an, das dumpfe Gefühl er hatte sich von mir los gesagt verließ mich einfach nicht, "komm mit.", ich blickte Joe in die Augen, erhob mich und folgte ihnen einfach. Ohne auch nur zu wissen wo es hinging, stieg ich ins Auto, blickte stumm aus dem Fenster, hörte keinem der Jungs zu, wir fuhren fast aus der Stadt, als er auf dem Parkplatz lenkte fiel mir nur auf das hier verdammt viele Menschen waren, doch welchen Sinn das alles hatte verstand ich erst als ich mitten in der Menschenmasse stand. Da stand ich nun, mitten in einer Biker kneipe, starrte hoch zur Bühne die sie aufgebaut hatten, suchend blickte ich mich um, jubelnde Fans, Tom, Joe und Alec standen einfach neben mir. Als mich Joe antippte, zur Bühne zeigte, ich langsam hoch sah und mir der Mund offen stehen blieb. Ich schluckte und starrte ihn einfach an. Die Musik war mehr als laut gewesen, alles spielte sich wie in Zeitlupe ab und ich vergas alles um mich herum.

"Can I get closer to you

Tell me the truth,

Can I get an answer from you,

Show me a sign,

Here I stand with my heart in my hands,

And all I do,

To get closer to you!"

Bei seiner Stimme schluckte ich erneut, auf meiner Haut bildete sich eine intensive Gänsehaut, Ardy lächelte mir einfach zu, behielt die Fassung und sang einfach weiter. Ich kannte das Lied, es war mein lieblingsband von meiner absoluten Favoritenband und er wusste das. Doch etwas verriet mir dass der Song 'Closer  to You' eine völlig andere Bedeutung für uns hatte. Einige Haarsträhnen streiften kurz meinen Nacken, ich blickte neben mich, blickte kurz Tom ins Gesicht, "Ardy hat all das nur für dich gemacht.", neben mir erschien nun auch noch der Kopf von Alec, "... er hat sogar seinen Vater ans Messer geführt... ", ich verstand im Moment nicht was die Jungs mir damit sagen wollten.

"W-was meint ihr damit?" stammelte ich.

Joe drehte mich zu sich um, beide Hände an meinen Schultern, sein Blick ebenso durchbohrend wie Ardys.

"Er hat Chesterfield an die Bullen ausgeliefert. Sein Vater sitzt in U-Haft. Die beiden kreischenden Weiber hatten alles gefilmt und es Ardy gegeben, für ihn war es nicht gerade leicht, schließlich war Chesterfield sein Vater, doch er ist ein Mörder und Mörder gehören hinter Gitter."

Ich starrte Joe einfach an, hatte Ardy seinen eigenen Vater ins Gefängnis gebracht nur meinet wegen?!

Das wollte ich irgendwie nicht wahr haben, wie so viele Dinge in meinen Leben, ich blickte zu ihn wieder hoch, hielt mir eine Hand vor dem Mund und mir kamen erneut wie heut Morgen im Restaurant die Tränen. Einige unter andern auch die Jungs flüchteten nach drinnen, über uns brach die wahre Apokalypse aus, der Himmel war mehr als dunkel, Blitze zischten vorbei und ein Wasserfall aus Regen ergoss sich über uns. Nur ich und ein paar andere standen mitten auf dem Platz, der kalte Regen strömte einfach so auf uns hinab, mir war kalt aber das war das wenigste Problem. Als es dann richtig anfing zu regnen, verschwand sogar die Band die mit Ardy gespielt hatte, immer noch stand ich vor ihm, langsam sprang er von der Bühne und kam auf mich zu.

"Ich liebe dich."

Mir blieb nun endgültig das Herz stehen, zum ersten Mal hörte ich diese 3 Wörter und das von Ardy, die Hand von meinem Mund genommen küsste er mich überstürzt. Mir blieb fast der Atem weg, bei der Hand gepackt zerrte er mich mit, wir rannten zu seinem Wagen, stiegen ein und Minuten der Stille herrschte. Immer noch zitterte ich vor Kälte, mein Herz schlug extrem stark gegen meine Brust und ich sah runter.

"Ich will keinen Vater haben, der den Vater meines Freundes auf dem Gewissen hat. Er war nie wirklich ein Vater und vor allem kein besonders guter. Er kriegt das was er verdient hat, auch wenn er mich enterbt und verstößt. Es ist mir egal. Ich entscheide mich lieber für meine große Liebe als für einen Mörder." meinte Ardy.

Ich sah ihn von der Seite an, langsam drehte er sich zu mir rum, beugte sich etwas rüber und küsste mich. Vorsichtig drückte er mich an sich, mich an seiner Jacke fest gekrallt vergas ich für einen Moment das uns jeder beobachten konnte.

Impressum

Texte: Amy,Stefan(sai.and.slow)
Bildmaterialien: Google
Tag der Veröffentlichung: 20.12.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Mein Freund hat mich auf die Idee gebracht mal ein BL - Roman zuschreiben. Und ehrlich gesagt fand ich die Idee auch gut. Deshalb schreibt ich eins und vermerke Ihn mit als Autor.

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