Da stand ich. Allein. Die anderen waren tot. Ihre Leichen lagen blutverschmiert auf dem Boden verteilt. Einzelne Körperteile lagen verstreut herum. Wo bin ich? Ich sah mich um. Außer den Leichen und den Körperteilen lagen da noch Trümmer und Ketten. Und Messer. Wieder blutverschmiert. Ich wollte losrennen, aber meine Beine hörten nicht auf mich! Und auf einmal, als hätte es nicht schon gereicht, fing es auch noch an zu brennen! Und ich konnte mich nicht bewegen! Ich versuchte zu schreien, aber meine Stimme versagte. Dann sah ich diese Gestalt. In schwarz gekleidet. Mit einer Sense. Sie kam auf mich zu. Panik ergriff mich. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Und dann...
Und dann wachte ich endlich auf. "Es war ein Traum! Es war nur ein blöder Alptraum.", redete ich mir ein und machte mich für die Schule fertig. Nicht ahnend, dass dies keineswegs ein gewöhnlicher Alptraum war, ging ich los. Und da fängt meine Geschichte an. Es war ein warmer Aprilmorgen. Ich holte mein Fahrrad aus der Garage und machte mich auf zur ersten Stunde. Mein Name ist Yoshi Hinato, ich bin 16 Jahre alt und besuche die 10. Klasse der Sakura-Academy in Haru, ein Städtchen in der Nähe des Dorfes Kurai-Yoru, wo ich mit meiner Tante wohne. Wir haben gerade Frühling, meine Lieblingsjahreszeit. Während ich gedankenverloren auf der kleinen Allee fuhr, flogen mir einige Kirschblütenblätter entgegen. Einige verfingen sich in meinem langen, braunem Haar. Was hat es bloß mit diesen Träumen auf sich? Seit Tagen träume ich nun schon so wirres Zeug. Aber ich finde keinen Zusammenhang! Langsam näherte ich mich der Academy die an einem kleinen See lag. Sie war riesengroß, hatte eine eigenartige, aber dennoch wunderschöne Architektur. Ich fuhr zu den Fahrradständern und schloss mein Fahrrad ab. Meine Uniform zurecht zupfend ging ich ins Schulgebäude. Es war mein erster Tag an der Sakura-Academy. Und ich war so gespannt und nervös, dass ich in ein anderes Mädchen lief. Ich fiel auf meinen Hintern. "Hei! Pass doch auf wo du hinläufst!", schnautzte sie mich an. "Oh, d-das tut mir schrecklich leid!" Ich sprang auf und verbeugte mich, aber sie hatte mir schon den Rücken zugedreht und lief mit ihren Freundinnen weiter. Naja, wie auch immer, ich lief ins Sekretariat um nachzuschauen, wo ich jetzt Unterricht hatte.
Tag der Veröffentlichung: 09.09.2011
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