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Prolog



Moskau

Heute war eine Nacht, die sich kaum von anderen unterschied. Doch etwas war anders, etwas was mich beunruhigte, etwas Furchteinflößendes. Ich konnte es nicht in Worte fassen, aber es war da und es beobachtete mich. Ich hatte schreckliche Angst und schritt schneller durch die Straße um diesem Wesen zu entkommen aber es war vergebens, denn es kam immer näher, ich konnte es fühlen. Ich trat auf die hell erleuchtete Straße und stolperte in die Arme eines Mannes. Er hielt mich fest und sah mir in die Augen. So klare graue Augen habe ich nie zuvor gesehen. Sie waren nicht wie gewöhnlich mit blau vermischt, nein, sie waren das reinste grau. Seine Hände waren kalt, doch sie gaben ein Gefühl von Geborgenheit, zugleich hatte ich aber das Gefühl das sie sehr gefährlich sind. Ein Lächeln lag auf einen schönen, vollen, wohlgeformten Lippen. Sie hatten eine sehr große Anziehungskraft auf mich. Ich merkte wie ein kribbeln über meinen Rücken lief. Doch ich konnte nicht sagen woher es kam, einerseits könnte es die erotische Ausstrahlung dieses Mannes sein andererseits aber auch das Gefühl, das etwas Schlimmes passieren wird. Der Mann ließ mich los und erkundete sich nach meinem Befinden, ich sagte ihm es sei alles in Ordnung und schon eilte er schnellen Schrittes davon.


Kapitel 1



Silver Spring

Am Rande einer Stadt tief im Wald stand ein großes, prunkvolles, wenn auch altes Haus, welches im viktorianischen Still erbaut wurde. Die hohe, steinerne Mauer war schon am zerfallen und hier und da sah man Unkraut zwischen den Mauerbrocken hervor lugen. Im obersten Stockwerk sah am einen Mann stehen, er sah nachdenklich zum Fenster heraus. Plötzlich drehte er sich um, als ein Schatten über den Hof huschte und vor der Tür stehen blieb. Eine junge Frau öffnete die Tür und der Schatten verschwand ihm Haus.
- Hat dich auch keiner gesehen?-
fragte sie.
Der Schatten antwortete:
- Nein! Ist Jackson in seinem Zimmer?-
- Wo soll er sonst sein?-
Murrte die Frau.
Im oberen Stockwerk hörte man eine Tür laut zuschlagen und die Treppe knarrte unter dem Gewicht, der auf ihr herab schritt.
- Hast gefunden um was ich dich gebeten habe?-
Die Stimme war tief und sehr männlich. Die Frau zuckte zusammen, als eine Hand sich auf ihre Schulter legte.
- Isabel du weißt das ich es nicht ausstehen kann, wenn man mich weckt!-
Die Frau wurde rot und entschuldigte sich. Ihr Blick senkte sich und sie trat in ein dunkles Zimmer.
- Ein Glas Brandy?-
Der Schatten nickte.
Als beide in das Zimmer neben der Eichentreppe traten konnte man den Schatten besser erkennen.
Es war ein älterer Herr mit grauen Haaren und zerfurchtem Gesicht. Der Salzgeruch des Meeres den er verströmte erfüllte das Zimmer, das mit teuren Möbeln und teuren dicken Teppichen ausgefüllt war.
Der jüngere Mann nahm zwei Gläser und eine Kristallflasche mit dem Brandy und ging zu den großen Sesseln vor dem Kamin.
Er stellte die Flasche mit den beiden Gläsern ab und setzte sich in einen der beiden Sessel.
- Berichte über deine Reise.-
Mit diesen Worten schenkte er in beide Gläser die braungoldene Flüssigkeit und reichte seinem Gegenüber ein Glas. Aus dem anderen nahm er einen Schluck und sah den älteren Herrn an, dieser nahm ebenfalls einen Schluck, blickte sich im Raum um und begann zu sprechen.
- Es handelt sich um einen Neuling. Sein Meister wurde von den Jägern erlegt. Die Bewohner der Stadt sind in Aufruhr. Jäger aus der ganzen Region sammeln sich dort an. Es ist sehr schwer dort unsere Artgenossen zu finden, denn sie haben sich alle versteckt, viele sind aus der Stadt geflohen. Doch ich habe den Kelch gefunden!-
Er legte etwas Schweres in Stoff gewickeltes auf den Tisch, der zwischen den Sesseln stand. Der Blick des jüngeren Herrn senkte sich auf den Gegenstand und seine elegante Hand griff nach ihm. Er rollte den Gegenstand auf und auf deinen Knien lang ein Kelch aus fast farblosem Gold. An den Seiten prangten große leicht bläuliche Rubine. Auf dem Boden des Kelches schimmerte ein sehr dunkler Lapislazuli. Sanft strich er mit seinen Fingern über den Kelch und stellte ihn ehrfürchtig auf eine Anhöhe in der Nähe des Bücherregals, das an der Ostwand des Zimmers stand.
- Bist du mit meiner Arbeit zufrieden?-
- Ja, jetzt fehlt mir nur noch das schwarze Kreuz.-
- Wann soll ich aufbrechen um das Kreuz zu suchen?-
-Ruh dich heute erst einmal aus und morgen früh kannst du dich auf die Suche machen. Denk daran du bist ein Mensch und brauchst deinen Schlaf. Ich treffe heute Nacht alle Vorbereitungen für dein Reise und vielen Dank, das du dir die Mühe machst die Gegenstände zu suchen, die ich brauche, ich werde dir nicht genug danken können, mein Freund.-
- Es ist nicht der Rede wert, denn ich schulde dir viel mehr als ich dir jemals zurück zahlen könnte.-
Mit diesen Worten stand der ältere Herr auf und verließ das Zimmer, man hörte wie die Treppe knarrte. Oben war doch eine Zeitlang ein Poltern in einem der oberen Zimmer zuhören, Danach senkte sich wieder eine vollkommene Stille auf das Haus.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 03.04.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch Kathi, die mich immer wieder zum schreiben aufmuntert

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