Cover

-


>>Esmes Sicht<<

Es waren 3 Tage vergangen, seit dem Unfall.
Da es Abend war, saß ich wieder in der Hütte bei Damon und wartete darauf, dass er die Verwandlung durch geschafft hatte.
Seine Schreie verstummten immer mehr, daher war mir klar, es würde nicht mehr lange dauern.
Dann würde ich ihm meine wahre Identität preis geben.
Für den Fall, dass er noch immer mit mir kommen wollte, hatte ich Amy und Matthew schon Bescheid gesagt, dass ich einen Freund mitbringen würde.
Matt schien es egal zu sein, doch Amy, so sonderbar wie sie ohnehin schon war, schien das nicht zu gefallen.
Ein leises Keuchen brachte mich aus meiner Gedankenwelt in die Realität zurück.
Damon bewegte sich langsam und schlug nach wenigen Sekunden die Augen zu.
Erschrocken kniff er sie im nächsten Moment wieder zu. “Es ist alles okay Damon.” sagte ich leise und legte eine Hand an seine Schulter.
Er zuckte zusammen und sah mich an. “Esme?”
Ich nickte lächelnd. “Hey. Wie geht es dir?” “Weis nicht. Gut, aber mein Hals schmerzt.”
Ich nickte wieder. “Du hast Durst.” sagte ich und erklärte ihm alles über Vampire.
Im ersten Moment war er erschrocken, doch dann fasste er sich wieder.
Wie ich mir gedacht hatte, wollte er mit mir kommen, doch vorher gingen wir jagen.

Damon war erleichtert als das Brennen im Hals nachließ.
Er versprach mir, sich ebenfalls an die “vegetarische” Methode zu halten.
Dennoch musste ich für die erste Zeit aufs Arbeiten verzichten.
Wenn Amy und Matt in der Schule waren, konnte ich schlecht arbeiten gehen und Damon allein zuhause lassen.
Somit würde ich die Zeit mit ihm verbringen.
Als wir nach dem Jagen heim kamen, schliefen die beiden noch nicht.
Ihm hatte ich inzwischen von den Beiden erzählt.
“Hey Mommy.” sagte Matty lächelnd als er mich bemerkte. “Na, was seit ihr zwei denn noch wach? Morgen ist Schule und ich möchte kein Genörgel hören weil ich euch aufwecken muss.”
Matt lachte leise. “Eigentlich war Amy war, sie hat mich dann auch mit geweckt.”
Nun wanderte mein Blick zu Amy, die auf der Couch saß die Arme vor der Brust verschränkt und in den Fernseher starrte.
Amy war nicht begeistert davon, dass ich einen fremden Mann mit zu uns heim brachte.
“Du kannst in mein Arbeitszimmer gehen. Ich werd mich erst mal noch um die Zwei kümmern.” sagte ich.
Er nickte und lief in die ihm zugewiesene Richtung.
Währenddessen setzte ich mich zu Amy die noch immer den Fernseher anstarrte.
“Hey Mäuschen. Was ist denn los mit dir?” fragte ich und streichelte über ihren Kopf.
Sie antwortete erst nicht. “Amy ist eingeschnappt.” sagte Matt dann.
“Halt die Klappe Matt!” rief Amy, griff ein Kissen und warf es ihrem Bruder an den Kopf. “Hey!” Er wollte er gerade zurück werfen, doch ich sah ihn nur ernst an. “ Matthew leg das Kissen weg und geh bitte ins Bett ja.” meinte ich nur. Matt nickte, sagte Gute Nacht und verschwand. “Und du redest jetzt mal mit mir Fräulein. Was genau ist los? Weswegen bist du eingeschnappt?”
Sie atmete tief ein. “Warum schleppst du den Typ mit hier her?”
Ich sah Amy verdutzt an. “Er ist ein Freund von mir. Das hatte ich euch doch schon gesagt Amy.” Sie seufzte leise. “Er will aber mehr sein als nur dein Freund.” murmelte Amy.
Nun sah ich sie fragend an. “Woher willst du das wissen Amy? Du kennst ihn überhaupt nicht.” sagte ich. “Ich spür es aber!” sagte sie wütend und sprang auf um in ihr Zimmer zu rennen.
Verwirrt schaute ich ihr nach, ließ ihr aber die Ruhe die sie brauchte.
Ich ging währenddessen zu Damon der immer noch in meinem Arbeitszimmer wartete.
“Deine Tochter hat Recht Esme. Ich wäre wirklich gern mehr als nur ein Freund.”
Während ich über seine Worte nachdachte, dachte ich ebenso daran wie Amy das wissen konnte.
Ich seufzte leise. Matt schien es zwar egal zu sein, aber ich wollte nicht so einfach hinter Amys Rücken diese Entscheidung treffen. Wenn ein neuer Mann in mein Leben kommen sollte, sollten auch meine Kinder zufrieden sein. Obwohl ich mich ja eigentlich schon von Damon angezogen fühlte. “Ich will das erst mit meinen Beiden klären Damon. Ohne Zweifel. Ich mag dich. Sehr sogar. Aber ich will nicht, dass meine Kinder sich unwohl fühlen. Verstehst du das?” fragte ich ihn ruhig und er nickte.
Wir unterhielten uns die ganze Nacht über das Leben als Vampir.
Damon hatte unzählige ungeklärte Fragen, die er mir im Wald noch nicht gestellt hatte.

Am nächsten Morgen weckte ich dann meine Beiden Kinder und machte ihnen die Pausenbrote fertig. “So ihr zwei, Habt einen schönen Tag in der Schule.” sagte ich lächelnd.
Matty verabschiedete sich ebenfalls lächelnd von mir, doch Amy zog genau noch die selbe Schnute wie am Vortag. Ich wusste doch auch nicht was ich machen sollte.
Seufzend ließ ich mich auf der Couch nieder als Amy und Matthew die Wohnung verlassen hatten. Damon gesellte sich zu mir.
So verbrachten wir einen schönen Vormittag ebenfalls mit reden und dann half Damon mir beim Mittagessen machen. Natürlich aßen nur die beiden kleinen, aber das war im Moment egal.
Wichtig war mir nur, dass Damon mir die Aufmerksamkeit schenkte, die ich mir so lange wünschte.
Nach einer viertel Stunde, gegen 11 Uhr, klingelte das Telefon.
Ich ging in den Flur und nahm ab.

“Platt am Apparat.”
....
“Was?! Ja.... Natürlich.”
....
“Mhm.... Ich weis auch nicht.”
....
“Ich bin sofort da.” sagte ich und legte auf.
Ich lief zu Damon zurück. “Schaffst du es einen Moment hier ohne mich?” fragte ich ihn, “Ich muss Amy von der Schule abholen, ihr ging es anscheinend nicht gut.”
Damon nickte verständnisvoll und machte das Essen fertig. Hier in der Wohnung würde er eher keinen Menschen riechen, daher machte ich mir keine Sorgen.
Um meine Tochter jedoch schon. So schnell es ging, setzte ich mich in den Wagen und fuhr schnurstracks zur Schule der Zwillinge.
Amy lag im Krankenzimmer und die Schwester passte auf.
“Sie sind sicherlich Mrs. Platt.” sagte diese lächelnd. “Nur Ms. Ich bin nicht verheiratet.” sagte ich automatisch. “Oh. Entschuldigen sie.” meinte sie lächelnd.
“Wie geht es Amy?” fragte ich nun ungeduldig. “Sie sagt sie hat fürchterliche Kopfschmerzen, vielleicht steht sie einfach nur unter Stress. Sie sollten sie erst einmal heim bringen. Sollte es sich nicht besser, würde ich sie eher mal checken lassen.”
Ich nickte und folgte ihr zu meiner Tochter.
“Mommy.” murmelte Amy leise. “Komm, ich bring dich heim.” sagte ich, nahm Amys Hand und ging mit ihr zum Wagen.
Sie setzte sich hinein und ich saß binnen weniger Sekunden hinter dem Steuer.
“Was ist passiert Amy?” fragte ich sie. “Keine Ahnung.” murmelte Amy.
“Hat das was damit zu tun, was du gestern erwähnt hast?” fragte ich sie.
Sie sah zu mir auf. “Wie meintest du das gestern überhaupt, als du sagtest, du hättest es gefühlt?”
Neugierig sah ich meine Tochter an. Sie zuckte jedoch mit den Schultern.
“Ich weis nicht. Aber ich hab das Gefühl, ich spüre was andere fühlen.”
Ich sah sie erstaunt an, achtete dann aber wieder auf die Straße. “Bei dir ist es gerade vollkommene Neugier.”
Ich überlegte einen Moment. “Jetzt hast du eine Idee.” sagte Amy plötzlich.
Erstaunt sah ich sie erneut an. “Allerdings. Ich glaube, dass es deine Gabe ist.” sagte ich ruhig.
Amy schaute mich verwirrt an: “Gabe???”
“Naja, nicht alle haben sie, aber viele Vampire haben eine Gabe, die sie irgendwann entdecken.” antwortete ich, “Ich kannte mal jemanden der konnte sogar Gedanken lesen.” sagte ich schmunzelnd und dachte an Edward.
Was die anderen jetzt wohl gerade machten? Ich dachte kurz an sie, doch den Gedanken an IHN verbot ich mir noch immer.
“Mom?” murmelte sie nun leise.
Ich schaute sie an. “Ja Amy?” “Wenn du ihn auch magst, dann ... werd ich damit leben müssen.” murmelte ich. Einen Moment überlegte ich was sie meinte, doch dann fiel es mir ein.
Sie war erst 4 Jahre alt, äußerlich 8 und doch wirkte sie geistig schon viel älter.
“Amy. Du weist nicht wie froh ich bin, dass von dir zu hören.”
Ich lächelte. “Ich weis auch nicht. Ich hab wahrscheinlich gehofft ..... Ach ist unwichtig.” murmelte sie nun leise. “Es ist wegen deinem richtigen Dad nicht wahr?” fragte ich sie, jedoch ohne sie anzusehen. “Mhm.” machte sie, “Ich hatte gehofft, ich würde ihn vielleicht irgendwann kennen lernen und ihr würdet euch verstehen. Dann wären wir eine richtige und zwar wirklich richtige Familie.”
Ich seufzte innerlich. Sie wollte ihren Vater so gern kennen lernen, doch den Wunsch konnte ich ihr nicht erfüllen. Erstens hatte ich sie belogen. Ich hatte gesagt ich würde ihn nicht kennen und zweitens, wusste ich nicht wie Carlisle.... Oh nein! Ich durfte nicht an ihn denken. Striktes Verbot!, mahnte ich mich selbst innerlich.
Nach einer Weile kamen wir zuhause an. Amy und ich stiegen aus und gingen nach oben.
Damon saß im Wohnzimmer und schaute fern. “Ich geh in mein Zimmer.” sagte Amy und sah mich an. Ich lächelte und streichelte ihr Haar kurz und ging dann zu Damon.

>>Damons Sicht<<
Ich hatte die ganze Zeit darauf gewartet, dass Esme wieder kam und nun war sie da.
Sie kam strahlend zu mir. „Was bist du denn so fröhlich?“ fragte ich lächelnd.
„Naja. Amy…. Sie hat UNS ihren Segen gegeben.“
Nun strahlte auch ich. „Das heißt wir können es probieren.“ Sie nickte lächelnd und ich legte einen Arm um sie. „Ich mochte dich schon als ich dich das erste Mal bei uns auf Arbeit gesehen habe und nicht nur, weil du auf Menschen sie vollkommen wirkst.“
Esme lächelte mich an, dann kamen ihre Lippen meinen immer näher.
Bis sie sich zu einem süßen Kuss trafen. Es war wirklich überwältigend von einer so perfekten, nicht nur äußerlich, Frau geküsst zu werden.
Welch ein Glück ich doch hatte.
Nach einer halben Ewigkeit ließ sie von mir und lächelte mich an, danach kuschelte sie sich an mich, legte ihren Kopf an meine Schulter und sah mit zum Fernseher.

„Hey Mommy.“ kam Matthew lächelnd ins Wohnzimmer.
„Na du.“ sagte sie und sah auf. Als Matt uns zwei sah, grinste er und meinte: „Ihr zwei mögt euch anscheinend.“ Leise lachte ich und sah Esme an. „Ja wir mögen uns. Ich hoffe es ist für dich kein Problem, dass du männliche Verstärkung bekommst.“
Matthew lachte diesmal. „Nein. Es wird schön sein nicht ständig nur mit Mommy und Amy zusammen zu sein. Das kann ganz schön nervig sein.“
„Ich hab mich jetzt wohl verhört.“ sagte Esme gespielt ernst.
Ich war einfach nur froh, dass auch Matt mich akzeptierte als Mann an der Seite seiner Mutter.
Naja sie waren es nicht gewohnt. Esme hatte mir erzählt, dass sie ihren Ex damals verlassen hatte als sie schwanger war und er die Kinder eh nicht wollte.
Ich konnte den Mann einfach nicht verstehen. Wie konnte man ein Kind mit dieser Frau nicht haben wollen? Esme hatte mir aber gesagt, dass sie beiden nichts davon wussten und so würde ich es für mich behalten.

>>Esmes Sicht<<

Wir saßen den ganzen Abend lächelnd nebeneinander auf der Couch. Ich fragte mich die ganze Zeit wie ich es verdient hatte, jemanden zu finden, der mich liebte.
Wieder einmal betrachtete ich ihn grinsend
Ich liebte jetzt schon alles an ihm. Die mittelkurzen blonden Haare, die noch leicht rötlich verfärbten goldenen Augen, die wundervollen sanften Lippen. Allgemein sein so markantes Gesicht. “Was starrst du mich denn so an Liebste?” fragte er mich grinsend.
Ich kicherte leise, als er mich ertappt hatte.
“Ich kann es nur noch immer nicht fassen dich gefunden zu haben.” sagte ich lächelnd und küsste ihn wieder.

>>Jacob’s Sicht<<

Seit dem Umzug nach Norwegen waren nun 4 Jahre 2 Monate 3 Wochen 17 Tage und 8 Stunden vergangen. Ich lief nachdenklich, als Wolf, durch den Wald.
Mein kleine Nessie, war in der letzten Zeit immer mehr gewachsen und nun war sie ausgewachsen, mit gerade mal 11 Jahren.
Natürlichen machten sich seither neue Gefühle in mir breit.
Anfangs war Nessie wie eine kleine Schwester für mich und ich wollte einfach nur, dass sie glücklich ist. Dann wurde sie zu meiner besten Freundin. Ich war für sie da wenn sie Kummer hatte und sie konnte mit mir über all ihr Probleme reden.
Doch nun, nun wollte ich, dass sie meine Gefühle erwiderte, dass sie ganz mir gehörte.
Ich hielt es schon kaum aus in der Nähe zu sein, wenn Nessie bei unseren Freunden aus der Schule war. Ohne Zweifel, die Jungs waren alle verrückt nach ihr, aber das konnte ich ihn nicht mal übel nehmen. Nessie war und blieb, dass bezauberndeste Mädchen, dass ich je kennen lernen durfte. Noch nie hatte ich ihr die Geschichte über die Prägung erzählt, doch der Tag an dem ich das tun sollte rückte immer näher.

Plötzlich spürte ich einen leichten Druck auf meinen Rücken. Etwas oder Jemand saß auf meinen Rücken und holte mich damit aus meinen Gedanken.
“Hey Jake.” grinste mich ‘mein’ Mädchen lächelnd an und kraulte mich hinter meinem Ohr.
Sie wusste genau, dass ich das mochte.
Ich grinste sie in Wolfsgestalt an und lief Richtung Strand mit ihr.
Dort sprang sich von mir ab und ich verwandelte mich schnell im Wald und zog meine Hose an.
“Na, was machst du denn hier?” fragte Nessie lächelnd.
Ich sah sie an und antwortete knapp: “Ich hab nachgedacht.”
“Worüber?” wollte Nessie wissen. “Ach es ist nichts wichtiges.”
Sie schaute mich einen Moment aus ihren schokoladenbraunen Augen an. “Komm schon. Sonst erzählst du mir doch auch alles Jake.”
Leise seufzte ich. “Na gut. Ich hab an zuhause gedacht. Daran, dass Dad allein zuhause in LaPush sitzt.” murmelte ich.
Natürlich log ich sie damit an, doch noch konnte ich ihr nichts von der Prägung erzählen.
Sie kam zu mir und umarmte mich. Danach setzten wir uns an den Strand und sahen aufs Meer hinaus.

“Weist du was? Jeffrey hat mich gefragt ob ich mit ihm auf den Schulball gehen will.” sagte Nessie plötzlich. Mein Kopf schoss förmlich in ihre Richtung. “Was?”
Ich hatte eigentlich gedacht sie würde mit mir dort hingehen.
“Was denn?” fragte Nessie mich irritiert. “Ich kann ja schlecht allein hin gehen.”
“Naja.... Ich dachte... wir gehen zusammen... hin.” sagte ich.
Nessie sah mich einen Moment an. “Na. Jetzt hab ich Jeffrey zugesagt. Ich dachte ja du möchtest vielleicht mit Stella dort hin gehen. Ich glaub sie mag dich echt sehr.”
Verdutzt sah ich sie an. Merkte sie denn nicht, wie meine Gefühle für sie standen?
Wütend stand ich auf. Ich spürte Nessies Blick im Rücken.
“Was.... Was hast du denn jetzt?” hauchte sie leise. “Was ich habe!?” knurrte ich und drehte mich wutentbrannt zu ihr um. “Ich will und werde sicher nicht mit Stella dahin gehen. Ich wollte mit DIR da hin!” “Du hast mich aber nicht gefragt. Ich konnte das doch nicht wissen.” sagte Nessie noch immer ruhig. Sie war es nicht gewohnt mich so zu sehen. Noch nie in meinem Leben war ich wütend auf Nessie, was aber wahrscheinlich daran lag, dass ich vorher nicht solche Gefühle für sie hatte.
“Spürst du denn nicht was du für eine Wirkung auf mich hast?!” knurrte ich sie an. “Aber nein! Wie solltest du auch. Ich bin schon so lange bei dir, dass dir das nicht auffällt. Und eigentlich hätte es dir auffallen müssen, weil du diejenige bist die mich am besten kennt!” knurrte ich noch immer wütend. “Was soll das denn jetzt heißen?” Nessie funkelte mich nun ebenfalls sauer an.
Und dann rutschte es mir einfach so raus. “Das ich auf dich geprägt bin!”
“Geprägt?” fragte Nessie verwirrt.”
Ich schnaufte nur wütend. “Das ich mich in dich verliebt habe! Ich kann gar nicht anders! Die Prägung hat dich nun mal ausgesucht!”
Sie stand einen Moment still vor mir. Ich sah wie ihr Tränen in die Augen stiegen und im nächsten Moment war sie weg.
Ich ließ sie einfach gehen, verwandelte mich und lief einfach am Strand entlang.

>>Nessies Sicht<<

Er war wegen irgend so einer Prägung in mich verliebt.
Wie konnte Jake nur so unsensibel sein?
Prägung. Ein hässliches Wort für eine hässliche Sache. Warum konnte es nicht einfach liebe sein? Warum konnte Jake nicht einfach so in mich verliebt sein. Nicht weil diese Prägung ihn dazu zwang. Ich mochte Jake, seit ich ausgewachsen war. Sehr sogar. Doch nun.
Ich hielt es einfach nicht aus in seiner Nähe.
Seine Worte hallten noch immer in meinen Ohren. Er hatte mich verletzt.
Wenn er diese Gefühle nicht wollte, hätte er es mir doch einfach nicht erzählen sollen.
Doch jetzt fühlte sich mein Herz an, als wäre es in tausend Teile zersprungen.
Jake liebte mich nicht, dennoch hatte er gezwungenermaßen Gefühle für mich.
Warum wachte ich einfach nicht aus diesem Alptraum auf?

Ich entschloss mich die Einladung von Jeffrey anzunehmen.
Vorhin kam ich nicht dazu Jake davon zu erzählen, aber Jeff hatte mich zu einer Party bei ihm zuhause eingeladen.
Ich wollte eigentlich mit Jake dahin.
Jetzt ging ich einfach allein.
Dort angekommen, wurde ich von meinen besten Freunden begrüßt.
“Hast du Jake nicht mitgebracht?” fragten die Mädels. “Nein.... Er ... hatte keine Lust.”
Sagte ich nur. Wir gingen nach drinnen ins Haus. Schon eine Menge Leute waren da und Jeffrey stand lässig in der Küche. Er grinste als er mich sah und kam zu mir. “Hey schöne Frau.” sagte er strahlend. “Na du. Hab mir gedacht komm mal vorbei.” sagte ich. “Na dann kann die Party ja beginnen.”
Es machte ehrlich spaß auf der Party. Besonders witzig wurde es aber als wir mit den kleinen Trinkspielchen begannen.
Die meisten haute es nach 2 Gläsern um, doch einige hielten sich ganz gut.
Ich mit darunter.
Jedoch nach einer Weile schlag der Alkohol auch bei mir an. Eng umschlungen tanzte ich mit Jeffrey, bis er mir leise ins Ohr hauchte und wir nach oben verschwanden.
Ich war so betrunken, dass ich ihm einfach folgte.
Er hatte leise zu mir gesagt, dass ich mich doch hinlegen sollte. Eine gute Idee. Mir schwirrt die ganze Zeit der Kopf.
Oben in einem Zimmer, setzte ich mich dann aufs Bett und ließ mich nach hinten fallen.
Jeff legte sich neben mich und plötzlich spürte ich seine Hand auf meinem Körper.
Er grinste mich lüstern an und fuhr mit der Hand unter mein Shirt.
“Mhm, wollen wir uns hier oben ein bisschen die Zeit vertreiben?” hauchte er grinsend an mein Ohr. Kraftlos versuchte ich ihn von mir zu drücken, als er sich über mich beugte und sich eng an mich schmiegte. Verdammt warum hatte ich nur so viel getrunken, dann hätte ich jetzt wenigstens meine Kraft gehabt. “Lass mich! Nimm deine dreckigen Finger von mir.” sagte ich, doch ich lallte ebenfalls ein wenig. “Ach wieso denn du willst es doch auch.” hauchte er und sabberte meinen Hals voll. Ich fing an zu schluchzen und zu flehen, er solle mich in Ruhe lassen, doch das tat er nicht. Er wollte gerade anfang mich auszuziehen, als die Tür aufgestoßen wurde.
“NIMM . SOFORT . DEINE . DRECKIGEN . PFOTEN . VON . IHR!” hörte ich ein bedrohliches knurren. Ich drehte meinen Kopf Richtung Tür.
Da stand Jake. Er ging auf Jeffrey zu, der von mir abgelassen hatte. Seine Augen waren noch dunkler als sonst. “Was geht dich das an was wir hier oben machen!” fuhr Jeff ihn an. “DAS!” knurrte Jake, holte aus, und verpasst ihm eine direkt auf die 12.
Jeffrey blieb am Boden liegen, nachdem er zurück getaumelt war.
Jake kam zu mir und hob mich auf seine warmen, starken Arme. “Ich bring dich jetzt heim.” sagte er leise und ging los. Er lief langsam mit mir durch den Wald. “Jake....” murmelte ich leise.
“Shhh. Ist schon gut. Schlaf du erst mal deinen Rausch aus. Wir reden morgen.” sagte Jacob leise. Seine ruhige Stimme und sein warmer Körper wirkten so beruhigend, dass ich schnell ein schlief. Zwar hörte ich nach eine Weile zwei aufgebrachte Stimmen, die ich Mom und Dad zuordnete, aber ich schlief weiter.

>>Nessie’s Sicht<<

Am Morgen wachte ich auf, doch mein Kopf dröhnte so stark, dass ich überhaupt nicht aufstehen wollte. Warum musste ich denn menschliche Eigenschaften haben? Alle anderen aus meiner Familie, brauchten solche Probleme nicht zu haben.
Die Tür ging auf und Dad kam mit einem Glas herein.
“Hier, trink das. Dann gehen die Kopfschmerzen vielleicht ein wenig zurück.” sagte er und setzte sich zu mir ans Bett. “Tja. Du hast nun mal diese Eigenschaften. Aber wenn du das vermeiden willst, rate ich dir einfach mal nicht so viel zu trinken.” sagte Dad nun etwas ernster.
“Ich weis Dad.” murrte ich, während ich trank. Es schmeckte verdammt bitter.
“Nessie Schatz.” Nun kam auch noch Mom. “Es hätte dir auch etwas passieren können. Was wäre nur passiert, wenn Jacob nicht rechtzeitig gekommen wäre und diesen Jeffrey aufgehalten hätte.” hauchte Mom leise.
Nun fiel es mir wieder ein. Ich war auf der Party, nachdem Jake mich so wütend angefahren hatte. Jeffrey wollte mir an die Wäsche und dann war da plötzlich wieder Jacob.
Ich setzte mich auf. “Warte hier Nessie. Ich hol ihn. Er wollte eh mit dir reden.”
Dad stand auf und ging mit Mom aus meinem Zimmer.
2 Minuten später klopfte es an meine Zimmertür.
“Herein.” murmelte ich leise. Jake steckte seinen Kopf in mein Zimmer und sah mich an.
“Wie geht es dir?”
Ich zuckte mit den Schultern. “Du hast mir wahrscheinlich das Leben gerettet.” sagte ich leise und sah ihn an. Er nickte und setzte sich zu mir.
“Wieso bist du aber auch allein, da hin gegangen.” hauchte Jake nun leise.
Ich sah ihn nur an. Gestern war er noch so wütend und verfluchte es wahrscheinlich, dass die Prägung ihm Gefühle für mich aufzwang und jetzt? Jetzt war er plötzlich nett.
Plötzlich kam Dad noch mal ins Zimmer. “Kommst du kurz Jake.”
Er nickte und sah mich an. “Bin gleich wieder da, und dann reden wir weiter.”
Ich nickte. Während Jake ging zog ich mich um. Das Zeug was ich getrunken hatte, half wirklich schon ein bisschen gegen die Kopfschmerzen, doch ich spürte sie noch immer.
5 Minuten später war Jacob wieder da.
“Was war denn?” “Nessie. Ich möchte mit dir über die Sache mit der Prägung reden.”
Na toll. Jetzt wollte er ausgerechnet darüber reden? “Was denn?” murrte ich.
Er sah mich einen Moment an. “Dein Dad sagte mir, dass du denkst ich verfluche die Prägung.”
Jetzt verfluchte ich Dad. Warum musste er das Jake erzählen. “Weil ich will, dass du glücklich wirst Nessie.” hörte ich Dad von unten. Ich seufzte. “Nessie. Ich verfluche nicht, dass ich diese Gefühle für dich habe. Ich weis, das mag für dich so geklungen haben, aber ich war....
Ich war einfach total von Eifersucht getrieben.” hauchte Jacob und starrte hinab auf die Decke.
Hatte ich jetzt richtig gehört? Jake war eifersüchtig???
Wieso sollte er denn eifersüchtig sein? “Nessie wenn du eine Frage hast, solltest du sie ihm stellen, nicht dir selbst.” rief Dad.
Jake kicherte leise. Er sah wieder zu mir und wurde ernst. “Was hast du für eine Frage?”
“Wieso warst du eifersüchtig?” Jake sah mich wieder einen Moment an und antwortete dann. “Weil ich dich liebe. Prägung hin oder her. Ich hätte mich wahrscheinlich auch in dich verliebt, wenn ich nicht auf dich geprägt wäre. Und ich merk doch wie die Jungs aus unserer Klasse verrückt nach dir sind und nicht nur die. Ich hielt es einfach nicht aus, dass du mit Jeffrey zum Schulball gehst.” murmelte er leise.
Er liebte mich.... Prägung egal ... er liebte mich wirklich....
Ich löste mich aus meiner Starre und rutschte erst näher zu ihm.
Ich sah ihn an. Seine warmen braunen Augen fixierten die meinen und nahmen sie gefangen. Ich konnte einfach nicht anders. Sofort kletterte ich auf seinen Schoß und küsste ihn.
Einen Moment schien Jake überrumpelt, doch im nächsten erwiderte er meinen Kuss ebenso.
“Nach dem was passiert ist, gehe ich sicher nicht mehr mit Jeffrey zum Ball.” hauchte ich in den Kuss hinein.
Jake ließ lächelnd von mir ab und schaute mich an. “Dann ist da ja wieder Platz an deiner Seite.”
Ich nickte. “Und den würde ich liebend gern an dich vergeben. Also wenn du mit mir dahin gehen willst.” sagte ich lächelnd.
Jake strahlte über beide Ohren. “Ich würde gern auch in anderer Weise mit dir gehen wollen.”
“Schreib mir doch ein Zettelchen, mal sehen was ich ankreuze.” grinste ich ihn an.
So wie Jake war, nahm er mich grinsend wörtlich, stand auf und schrieb die Frage, die ich hören wollte auf einen Zettel.
Er knickte ihn in der Mitte und gab ihn mir.
Ich grinste ihn an und holte mir schon mal einen Stift.
Dann faltete ich den Zettel auseinander.

– Willst du mit mir gehen? [] Ja [] Nein [] Vielleicht –

Ich grinste und verdeckte den Zettel so, dass Jake nicht sehen konnte, was ich ankreuzte.
Dann faltete ich den Zettel wieder zusammen und gab ihn grinsend an Jake.
Er nahm ihn und öffnete ihn. Im nächsten Moment wurde ich schon durch mein Zimmer gewirbelt bevor ich wieder seine warmen Lippen auf meinen spürte.

>>Jakes Sicht<<

Natürlich hatte sie Ja angekreuzt. Klar es war schon irgendwie kindisch. Aber egal. Nessie gehörte ab sofort zu mir. Meine Freundin Renesmee.
Dann klang schon einfach bezaubernd.
Nessie hing immer noch an mir. Ich hatte sich etwas hochgehoben und sie hatte ihre Arme um mich geschlungen. Somit hing sie über dem Boden.
“Du kannst mich wieder absetzen.” grinste Nessie. “Und wenn ich nicht will?”
Sie lachte leise. “Na dann bleib ich hier halt hängen.”
Ich küsste sie nochmal und setzte sie ab.
“Lass uns runter gehen.” sagte ich und verwob meine Finger mit ihren.
Unten angekommen, lächelten uns Ed und Bells schon an. “Es freut mich für eich zwei.” strahlte Bella und umarmte uns.
“Ein Glück ist Alice nicht hier.” grinste Edward.
Ich wusste was er meinte. Wahrscheinlich hätte sie dann schon nachgefragt wann die Hochzeitsglocken läuten würden. Aber so sah die ‘Familie’ die ich einst kannte schon lange nicht mehr aus.
Edward nickte bedächtig. “Ich vermisse auch die guten, alten Zeiten.”
“Ich vermisse Grandma.” hauchte Nessie im nächsten Moment.
Eng zog ich sie in meine Arme. Nessie schaute zu mir auf und lächelte.
“Entschuldige, dass ich nie gemerkt habe, dass...” fing sie an, doch da lagen meine Lippen schon wieder auf ihren.

“Eine wirklich gute Methode, Nessie zum Schweigen zu bringen.” lachte Edward.
Nessie löste sich einen Moment von mir und boxte ihren Vater in die Schulter.
“Wirst du jetzt frech?” fragte er lachend und zwickte Nessie in die Hüfte.
Sie quieckte und versteckte sich hinter mir.
Wir alle mussten lachen. “Ich hab ja jetzt Jake, der auf mich aufpasst.” grinste Nessie.
“Hey.... Das mach ich schon dein ganzes Leben lang.” schmollte ich.
“Und dafür belohne ich dich jetzt damit, dass ich deine Gefühle erwidere.” strahlte Nessie und küsste mich kurz.
Nun meldete sich auch Bella mal wieder. “So, genug gespielt. Nessie, wir brauchen noch immer ein Kleid für dich zum Schulball. Und ihr zwei könnt ja mal nach etwas Passendem für Jake suchen.” Ich kicherte. Das konnte lustig werden, wenn Ed und ich Klamotten für mich suchen gingen.

>>Nessies Sicht<<

Mom hatte meine Hand gepackt und mich nach draußen zum Wagen gezogen.
“So und wo waren wir da nun hin?” Mom zuckte mit der Schulter. “Mal sehen.”
Ich grinste. Sie ging eigentlich nicht gern einkaufen, aber wenn es um mein Abschlusskleid ging, dann schon. Ich glaubte einfach, dass lag daran, dass Tante Al immer so übertrieb. Allein ging Mom gern shoppen.
Nach einer halben Stunde hatten wir einen Laden gefunden der Kleider verkaufte.
“Also, wir schauen uns hier erst mal um und jeder bringt, sagen wir 3 Kleider von seiner Tour mit.” sagte Mom lächelnd. Ich nickte und ging in eine andere Richtung wie Mom.

Es dauerte nicht lange bis ich drei Kleider zusammen hatte.
Nach einer Weile kam dann auch Mom mit 3 Kleidern.
Es waren alles schöne Kleider und es fiel mir echt verdammt schwer mich zu entscheiden.
Mom war mir zum Kleid wirklich eine Hilfe. Allein, hätte ich es wohl nicht geschafft mich zu entscheiden.
Am Ende wurde es dann, das zweite welches Ich aus gesucht hatte.
“Glaubst du es gefällt Jake?” fragte ich Mom unsicher.
Diese kicherte leise. “Nessie glaub mir, es wird ihn aus den Socken hauen wenn er dich in 2 Wochen in dem Kleid sieht.” grinste sie mich an.
Ich fing wieder an zu grinsen. Natürlich verstand Mom, dass ich nun auch für Jake gut aussehen wollte. Obwohl ich ja als Halbvampir, sowieso immer gut aussah.
“Können wir jetzt heim?” fragte ich nun. “Ach ja, die junge Liebe.” grinste Mom.
Auch diesmal wusste sie, dass ich wieder zu Jake wollte. Das war sie von mir auch schon gewohnt, nur dass nun dabei tiefere Gefühle im Spiel waren.
Wir gingen wieder zum Auto und fuhren wieder heim. Ob Dad und Jake wohl was für ihn gefunden hatten??

>>Edwards Sicht<<

“Jake, ich weis, du bist jetzt nicht gerade so der Anzugfreund, aber dass wäre das logischste was du da anziehen könntest.” lachte ich leise.
Er sträubte sich nun seit einer halben Stunde, den Anzug anzuziehen. “Denk doch einfach nicht an dich. Du würdest Nessie damit eine Freude machen.”
Nun wurde Jake still und nahm mit im nächsten Moment seufzend den Anzug ab.
Ich grinste in mich hinein. Seitdem die beide nun ihre Gefühle füreinander hatten, waren sie viel leichter zu beeinflussen.
Ich wartete 2 Minuten bis Jake aus der Kabine kam.

“Was hast du denn. Passt doch.” sagte ich. “Du weist ich trage viel lieber meine Jeans.” murrte Jake leise. “Ja, aber du kannst schlecht in Jeans-Short und oben ohne auf einen Abschlussball.
Ich meine Nessie und sämtlichen Weibern, dort an eurer Schule würde es zwar gefallen, aber das gehört sich nun mal nicht.”
Jake seufzte wieder.
“Na gut. Dann wird es wohl der Anzug hier werden.”
“Na geht doch.” sagte ich lachend und machte mich mit Jake auf den Weg zu bezahlen.

>>Jakes Sicht<<

Naja, was war schon ein Tag im Anzug. Es würde ja nicht mal ein ganzer Tag sein. Das waren vielleicht ein paar Stunden. Für Nessie würde ich dass schon aushalten.
Als wir bezahlen waren, fuhren wir wieder nachhause.
Vorher dirigierte ich Ed aber erst mal zu McDonalds.
Ich hatte einen verdammten Kohldampf.
Schon auf der Fahrt futterte ich, ließ aber was über, da ich mir gut vorstellen konnte Nessie würde mich an schmollen, wenn ich mit einer leeren McDonaldstüte heim kam.
Zuhause angekommen, stand der Wagen von Bella schon wieder da.
“Sie sind wieder da Nessie.” hörte ich Bella von drinnen.
Und im nächsten Augenblick stand Nessie auch schon grinsend in der Tür.
“Uhhh.... Ihr wart bei McDonalds?” fragte sie wieder grinsend.
Ich nickte und reichte ihr die Tüte. “Hab dir sogar was übrig gelassen.” grinste ich.
Nessie drückte mir einen Kuss auf, nahm die Tüte und verschwand wieder nach drinnen.
Edward hinter mir lachte leise. “Für eine Tüte mit Essen von McDonalds, vergisst sie sogar ihren Freund.” “Ein Glück gehen wir nicht oft zu McDonalds.” sagte ich kichernd und ging auch ins Haus. In meinem Zimmer verstaute ich den Anzug und ging dann rüber zu Nessie, deren Zimmer direkt meinem gegenüber lag.
Sie lag auf ihrem Bett, der Fernseher war an und sie aß gerade einen Burger.
Ich lachte leise. Nessie hatte mich nicht bemerkt, denn jetzt zuckte sie leicht zusammen, schaute mich und grinste im nächsten Moment.
Ich ging zu ihr und legte mich neben sie, als sie etwas zur Seite gerutscht war.
Gerade hatte sie die Packung mit Pommes aus der Tüte geholt, da schnappte ich mir eine.
“Hey! Du hast auf der Fahrt schon gegessen, jetzt nimm mir nicht mein Essen weg.
“Ich wollt aber eine Pommes. Ich hab nämlich immer noch Hunger.” lachte ich und küsste sie kurz. Nessie grinste an meine Lippen, entzog sich dann aber meinem Kuss und futterte die letzten Pommes, aus Angst ich könnte noch mehr wegnehmen.
Als sie die Packung weggelegt hatte, nahm ich ihre Lippen wieder unter Beschlag und küsste sie. Nessie schurrte leise und legte ihre Arme um meinen Hals.
Ich lächelte und beugte mich etwas über sie, während wir und weiter küssten.
Atemlos lösten wir uns keuchend voneinander.
Nessie grinste mich an, warf mich wieder auf den Rücken und kuschelte sich an mich.
Ihr zierlicher Arm um meine Taille geschlungen.

>>Esmes Sicht<<

2 Wochen später

Es war einfach schön. Jeden Abend hatte ich Damon an meiner Seite. Die Kinder kamen auch gut zurecht mit ihm. Das war alles was ich wollte. Also waren wir jetzt fast so etwas wie eine richtige kleine Familie.
Wie jeden Abend verbrachte ich diesen mit Damon auf der Couch, während die Beiden schliefen. Damon sah mich einen Moment an und küsste mich.
Ich erwiderte seinen Kuss lächelnd.
Er grinste an meine Lippen und streichelte meine Taille.
Sofort wusste ich worauf er hinaus wollte.
Bis jetzt hatten wir noch kein einziges Mal miteinander geschlafen. Natürlich wollte er das auch irgendwann. Ich entschied mich ebenfalls dafür.
Wir waren jetzt seit 2 Wochen ein paar. Also warum nicht?
Ich kletterte grinsend auf seinen Schoss und küsste ihn.
Damon unter mir sah mich lustverschleiert an und schob beide Hände unter meine Bluse.
Ganz leise seufzte ich. Ich stand von seinem Schoß auf, nahm seine Hände und zog ihn in mein Arbeitszimmer. Dort hatte ich ebenfalls eine Couch stehen. Aber dort konnten Amy oder Matthew nicht einfach vorbeikommen.

Wieder grinste er mich an, hob mich hoch und legte mich auf die Couch.
Ich küsste ihn wieder. Diesmal mit all der Leidenschaft die ich aufbringen konnte.
Damon keuchte leise, als meine Hände an seine Hose wanderten und über die Beule dort strichen.
Schnell rissen wir einander die Kleidung vom Leib.
Er beugte noch immer über mir, küsste mich und drang in mich ein.

...

Nach einer Weile, lagen wir eng aneinander auf der Couch.
Ich lag mit dem Rücken an seiner Brust und er hatte seine Arme um mich geschlungen.
Wir hatten eine halbe Stunde miteinander geschlafen und ich muss sagen es war...
...
...
...
...
...
Langweilig.

Wieso war das so langweilig? Und dann fuhr es mir wie ein Blitz in den Kopf.
Wie sollte es für mich gut sein, wenn ich Damon nicht wirklich liebte??
Mir waren mit einem mal die Schuppen von den Augen gefallen.
Natürlich.... Der einzige Grund warum ich Damon anziehend fand war, dass er .... Er sah Carlisle so verdammt ähnlich.
Ich seufzte leise. Damon hinter mir küsste sanft meinen Rücken.
Ich seufzte wieder. “Damon....” murmelte ich leise.
Er schaute auf. “Was gibt es?” “Wir müssen reden.” (Ach ist der Satz nicht schön??? Immer diese tollen Clichees ^^)
Damon schaute mich an. “Irgendwas stimmt nicht. Was ist los Esme?”
Ich seufzte wieder, setzte mich auf und schlang die Decke, die auf der Couch lag um mich.
“Ich glaube es war ein Fehler.” murmelte ich und sah Damon dabei nicht an.
Ich starrte den Boden an, konnte ihm einfach nicht in die Augen sehen. “Was? Was war ein Fehler?” fragte er. “Das wir miteinander geschlafen haben. Überhaupt, dass ich mich auf dich eingelassen habe.” murmelte ich nun wieder.
Damon war einen Moment ruhig. “Es ist wegen deinem Ex nicht wahr?”
Er kannte mich schon ziemlich gut. Ich nickte kurz.
“Ich glaube.... Ich hab mich nur ... auf dich eingelassen, weil du ... ihm so ähnlich siehst.” hauchte ich leise. “Entschuldige Damon.”
Er nickte kurz. “Ist schon okay. Ich nehm es dir nicht übel. Ich muss halt damit leben.”
Ich war schon ein wenig erleichtert.
“Wenn du möchtest geh ich.” “Wenn du es allein schaffst dich von Tieren zu ernähren.” hauchte ich. Er sah mich an und nickte. “Keine Sorge Esme. Ich bekomm das eh nicht hin einen Menschen zu töten.”
Ich lächelte ihn etwas an. “Danke, dass du die letzten 2 Wochen für mich da warst.” sagte er und zog sich an. Dann war er auch schon weg.

Nun war ich wieder allein, nur diesmal wusste ich, dass Ich Carlisle die ganze Zeit noch geliebt hatte. Ich war einfach zu wütend um das zu erkennen.
Ich kugelte mich auf der Couch ein. Wie konnte ich nur so blöd sein.
Carlisle und ich waren Seelenverwandte. Natürlich stritten auch wir mal. Aber wir waren füreinander bestimmt.

>>Amys Sicht<<

Ich hörte wie die Wohnungstür zuging. Damon war gerade gegangen und ich wusste auch wieso. Mom und er hatten sich getrennt. Ich war die ganze Zeit wach gewesen.
Leise stand ich auf und versuchte Matt zu wecken.
“Matty steh auf.” sagte ich. Er brummte leise. “Matt!” sagte ich noch immer leise und rüttelte ihn. “Was willst du denn Amy?” murrte er. “Mom und Damon haben sich getrennt.”
Matt setzte sich auf. “Was?” Ich nickte. “Mom und er haben von Moms Ex geredet. Deswegen sind sie nicht mehr zusammen.” “Na und?”
Ich seufzte. “Mom, lieb diesen Jemand immer noch und zwar ziemlich stark. Was ist wenn das unser Vater ist?” fragte ich.
“Unser Dad wollte und will uns nicht. Also.” “Was ist wenn Mom damals gelogen hat?”
Ich zuckte mit der Schulter. “Warum sollte sie uns anlügen?”
“Das weis ich auch nicht Matt.” sagte ich. “Und was willst du da jetzt machen?”
“Na ihn suchen, was denn sonst?”
Matthew sah mich nur an. “Wenn du schon nicht mit machst, sag Mom wenigstens nicht.
Er nickte. “Lass mich da einfach raus.” seufzte er, “Gute Nacht.”
Damit war ich auch schon zufrieden. Also würde ich versuchen Moms Ex, der möglicherweise auch unser Vater war zu finden.

>>Nessies Sicht<<

Heute war der Große Tag. Heute war unser Schulball.
Völlig nervös saß ich im Bad und ließ mir von Mom die Haare machen.
Warum ich nervös war???? Ich war schon ganz aufgeregt, weil ich dann gleich Jakes Reaktion sehen würde.
Mom meinte zwar, dass Jake aus den Socken kippen würde, aber das würde ich erst glauben, wenn ich es sah. Mom hatte einen Teil meiner Haare hochgesteckt und der Rest meiner langen Locken, hing mir gerade bis zur Schulter.
“Du hast dich selbst übertroffen Mom.” sagte ich strahlend und umarmte sie.
“Na los, jetzt hüpf in dein Kleid und dann ab zu Jacob. Der wartet schon eine ganze Weile.
Ich grinste und holte mein Kleid aus der Hülle.
Mom half wir dabei, hinten den Reißverschluss zuzuziehen.
Ich grinste. Es sah wirklich toll aus. “Na dann ab damit zu Jake.” grinste Mom mich an.
Ich biss mir auf die Lippen und ging noch schnell in mein Zimmer um meine Tasche zu holen.
Dad und Jake warteten unten an der Treppe, das hörte ich.
“Atme jetzt durch, ich glaub sonst haut es dich gleich um.” lachte Dad leise zu Jake.
Jake tat das dann auch.
Also trat ich an die Treppe unseres Hauses und ging langsam hinunter.
Sobald ich Jake sah grinste ich. Seine Augen leuchteten förmlich als er mich sah und ich glaubte, dass er den Atem anhielt. Denn plötzlich atmete er tief ein und grinste.
“Hab ich nicht gesagt es haut ihn aus den Socken?” sagte Mom grinsend zu Dad, als ich vor Jake stand.
Ich grinste ihn an und er beugte sich hinunter zu mir und gab mir einen Kuss.
War da gerade ein Blitz? Ich löste mich von Jake und sah Mom grinsend mit einer Kamera neben uns stehen. “Das muss doch festgehalten werden. Also.... Schön da hin stellen und dann mach ich ein Foto von euch beiden.” grinste sie.
Ich kuschelte mich eng an Jake und schaute zu Mom, als sie ein zweites Foto schoss.

Danach machten wir uns auf den Weg. Wir fuhren mit Jakes Golf zur Schule.
Dad hatte zwar seinen Volvo angeboten. Aber Jake, wollte einfach nicht annehmen.
Während der fahrt lächelte ich ihn an. Er grinste ebenso.
Dort angekommen starrten natürlich erst mal wieder alle zu uns beiden.
Klar wussten die schon seit 2 Wochen, dass Jake und ich zusammen waren, aber dumm gaffen, taten sie immer noch. Vor allem wenn sie uns in diesem Aufzug sahen.
“Ein Glück bist du meine Freundin.” grinste Jake an mein Ohr.
Ich fing leise an zu lachen. “Was wäre wenn nicht?”
“Naja, dann hätte ich dich dem glücklichen ausspannen müssen.”
Jacob grinste über beide Ohren und küsste mich noch ein mal bevor wir in die Turnhalle gingen, wo der Ball statt finden sollte.

Der Abend war wunderschön. Die Schule war total schön geschmückt worden und ich konnte die ganze Zeit mit Jake tanzen.
Das gute war, wir hatten keinen pingeligen Lehrer, der auf armlangen Abstand bestand.
Somit konnte ich mich getrost eng an Jake kuscheln, meinen Kopf an seine Schulter lehnen und mich einfach von ihm führen lassen.

Nach einer Weile, als der Großteil schon gegangen war, sah Jake zu mir hinab.
Ich erwiderte seinen Blick. “Wollen wir jetzt auch verschwinden?” hauchte er leise.
Allein seine Worte und der Blick mit dem er mich dabei ansah, verursachte, dass mein ganzer Körper zu kribbeln begann. Wollte er etwa???
Ich nickte kurz. Jake legte seinen Arm um mich, verabschiedete sich während des gehen bei einigen unserer Freunde, die noch da waren und führte mich zum Auto.
Er wollte eindeutig.... “Willst du etwa schon heim?” fragte ich und biss mir dabei leicht auf die Lippen. Ich wollte dort ganz sicher nicht hin, dort waren immerhin Mom und Dad.
Jacob grinste mich an und schüttelte den Kopf.
Ich setzte mich in den Wagen und Jake fuhr los.
Irgendwann bog er auf einen Wald weg ab und fuhr bis zu einer Lichtung. Von hier oben sah man die ganze Stadt.
Ich stieg aus und sah mir die Aussicht an.
Jake folgte mir und schlang seine Arme um mich. Ich lächelte und schmiegte mich mit dem Rücken enger an ihn, während er begann ganz sanft meinen Hals zu küssen.
Ich schnurrte leise. Noch immer schurrend drehte ich mich zu ihm um.
Jake strahlte förmlich, als ich sanft meine Hand an seine Brust legte und anfing ihn leidenschaftlich zu küssen. Ich grinste und Jake zog mich zurück zum Auto.
Erst jetzt bemerkte ich, die Decke und das Kissen auf der Rückbank.
Schmunzelnd beugte Jake sich über mich.
Wir zogen einander langsam aus, wobei Jake eindeutig weniger Arbeit hatte als ich.
Anschließend lag ich nackt auf der Rückbank von Jakes Auto, er über mich gebeugt.
Er lächelte ihn zaghaft an.
Ich konnte nicht glauben, dass heute DIESER Tag sein würde.
Jake küsste mich liebevoll, bevor wir uns immer näher kamen.
Ein leises Stöhnen meinerseits, brachte Jake zum innehalten. Er sah mich forschend an.
“Es ist alles okay.” hauchte ich und küsste ihn leidenschaftlich.
Es war wirklich alles okay. Er fühlte sich so gut, so warm an.

Sanft fing er wieder an mich zu küssen. Doch was als zartes Spiel begonnen hatte, schaukelte sich schnell auf in leidenschaftliche Wogen.
Jakes Armen waren um meine Hüfte geschlungen, während ich rittlings auf seinem Schoß saß.
Er stöhnte ebenfalls genüsslich und ließ mich einfach machen.
“Oh Jakie.” keuchte ich leise und lehnte mich an seiner starke, warme Brust.
Sein Atem ging unregelmäßig und ich musste dabei lächeln. Noch nie hatten wir einander so aus der Fassung gebracht, wobei dies eine wirklich fantastische Art war das zu tun.

Irgendwann lagen wir keuchend auf der Rückbank und Jake zog sie Decke unter sich vor.
Er küsste mich zärtlich und lächelte mich an.
“Es war wunderbar.” hauchte ich leise an seine Brust und küsste diese, bevor ich in seine warmen braunen Augen sah, die mich voller Liebe anschauten.
4 Jahre später

>>Amys Sicht<< Es war der 15. März, Matts und mein Geburtstag. Mom war der Meinung, dass wir beide ab dem heutigen Tage in etwa in unserer Entwicklung stehen bleiben würden.
Mittlerweile waren wir zwar erst 8 Jahre alt, jedoch körperlich gesehen, konnte man uns für 16 halten.
Wir waren wieder etwas weiter gezogen. Diesmal hieß es Port Angeles.
Mom fand es so besser, da sie uns somit als 16 ausgeben konnte.
Ich fand es auch okay. Ich wollte nicht für jedermann 8 sein und wegen eine “Wachstumsstörung” aussehen wie 16. Mom war seit den letzen Jahren sehr einsam gewesen.
Wir wussten ja, dass sie sich wegen ihrem Ex, von Damon getrennt hatte.
Immer noch hatte ich den Verdacht, dieser Ex, musste unser Vater sein.
Meine Suche jedoch hatte bisher nichts ergeben.

Seufzend ließ ich mich auf mein Bett fallen. Endlich hatte ich mein eigenes Zimmer, was auch ganz gut so war, da Matt des öfteren, seine Freundin mitbrachte.
Unser Mutter arbeitete meist. Klar war sie für uns da, dafür war sie ein viel zu liebenswürdiger ‘Mensch’. Sie tat mir unendlich Leid. Doch andererseits hatte sie uns auch belogen. Wenn es so war, dass der Mann wegen dem Mom Damon verlassen hatte, wirklich unser Vater war, hatte sie uns einfach belogen. Sie hatte gesagt sie kenne ihn nicht.
Heute wollte ich erneut meine Chance ergreifen.
Mom musste auf einen Baustellenbesuch, als ich schon daheim war.
Matthew war bei Sophia.
Also schlich ich mich heimlich in Moms Zimmer.
Ich sah mich um, wusste jedoch nicht wonach ich suchen sollte.

Ohne jegliches Ziel, durchsuchte ich Papierstabel und die Schubladenfächer des Schreibtisches.
Irgendwann fand ich ein kleines dickes Buch. Mom schrieb wirklich ein Tagebuch?
Ich musste lächeln. Sollte ich es lesen? Es war privat. Andererseits, konnte es mir vielleicht die Antwort geben die ich erwartete.
Schlussendlich setzte ich mich auf Moms Bett und öffnete das Buch langsam.
Aus Versehen ließ ich es fallen. In aller Vorsicht, hatte ich es wohl zu leicht gehalten.
Als ich es wieder aufhob, lag ein Artikel am Boden.
Es war ein ausgeschnittener Teil aus einer Zeitung.

>> Currywurst mit Pommes - Ungesund <<

Dafür interessierte sich Mom? Wieso hatte sie das in ihrem Tagebuch?
Dann kam ich aber auf die Idee, den Artikel umzudrehen und fand was ich finden wollte.

>> Legendärer Arzt, Dr. Carlisle Cullen, wirft Karriere hin. <<

Ich stand mit dem Artikel auf. Wie gebannt starrte ich auf das Bild über dem Artikel.
Kurz vorm Spiegel blieb ich stehen. Ich hielt das Bild des Mannes neben mich.
Oh mein Gott. Das war er auf jeden Fall.
War es Mom deswegen so schwer gefallen sich anfangs um mich zu kümmern?
Damals waren wir zwar wie normale Kinder gewachsen, doch wir waren keineswegs normal.
Unser Verstand war schon viel weiter ausgeprägt, daher erinnerte ich mich auch noch daran, dass Mom sich damals schon etwas mehr um Matt gekümmert hatte.
Sie hat mich nicht ignoriert, aber sie hat mir auch nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie Matty.

Jetzt hatte ich endlich eine Spur. Dr. Carlisle Cullen.
Er war also vermutlich mein Vater. Wenn er so legendär ist, müsste ich doch was über ihn finden. Dachte ich mir und ging an den PC, nachdem ich den Artikel zurück in Moms Tagebuch gelegt hatte.
In Google ^^ gab ich den Namen ein und fand zahlreiche Bilder.
Die Suche nach etwas genauerem wollte ich gerade aufgeben, als ich die Adresse des Krankenhauses fand, in dem er gearbeitet hatte..
Forks. Das war doch nicht mal weit weg von Port Angeles.
Kurzerhand entschied ich mich für etwas waghalsiges. Ich würde nach Forks fahren.
Den Führerschein hatten Matt und ich zum Glück ja schon und durften auch seit heute fahren. Autos waren auch kein Problem. Die hatte Mom uns heute geschenkt.
Also schrieb ich Mom einen Zettel, dass ich bei einer Freundin schlafen würde.
Sie sollte nicht sofort wissen, dass ich herausgefunden war wer mein Vater war.
Schnurstracks ging ich zu meinem Wagen, einem Mercedes SLK in schwarz.


Kaum 1 Stunde später entdeckte ich, dass Ortseingangsschild von Forks. Mhm. Wie sollte ich weiter machen? Im Krankenhaus würde ich wahrscheinlich nicht weiter kommen. Wegen der Schweigepflicht und so weiter.
Also versuchte ich mein Glück in ein paar Cafés.
Schon in dem ersten hatte ich Erfolg. Mehrer Leute erzählten mir sie kannten ihn, weil er sie behandelt hatte.
“Können sie mir sagen wo ich ihn finde?” fragte ich höflich.
Eine Frau sah mich bedauernd an. “Tut mir leid. Wir haben ihn nun seit Jahren nicht gesehen. Keiner weis wo er hin ist. Ob er vllt noch immer in seinem Haus sitzt und einfach nicht mehr nach Forks rein fährt, oder ob er ganz weg ist.”
Mhm. “Wo hat er denn gewohnt?”
“Naja, damals lebte er mit seiner Frau und den 5 Adoptivkindern außerhalb.”
Ein freundlicher, gut gebräunter Typ, erklärte mir den Weg.
Ich lächelte, bedankte mich und fuhr zur besagten Adresse.
Eindeutig, war hier wer. Ich roch es jetzt schon. Anscheinend setzten langsam wirklich noch die Vampirsinne ein, denn die waren noch nicht alle vorhanden.

Ich hielt mit dem Wagen vor dem Haus. Ein echtes Prachtstück, meines Erachtens.
Nervös stieg ich aus und ging zur Tür. Kurz klingelte ich, bevor ich Schritte hörte.
Ein großer Bärenhafter Typ stand direkt vor mir.
“Äh... Ja?” fragte er mich. “Äh... hi. Ich suche Carlisle Cullen. Ist der vielleicht da?” fragte ich.
Der Typ schüttelte den Kopf. “Nein. Er wohnt nicht mehr hier.”
“Oh.” murmelte ich leise und drehte mich zum gehen.
“Warum suchst du ihn?” fragte mich nun eine Frauenstimme.
Ich drehte mich wieder um und sah eine blonde Frau, die einem Model glich.
“Äh... Da ist eine lange Geschichte.” sagte ich.
“Naja, du kannst rein kommen und erklären.” Ich nickte.
Aus irgendeinem Grund vertraute ich ihnen und folgte.

“So also?” murmelte der Typ. “Was willst du von unserem Adoptivvater?”
Die Frau stieß ihn leicht an. “Was?”
“Ähm. Also erst mal. Ich bin Amy.” sagte ich. “Rosalie. Und das ist mein Freund Emmett.” sagte sie lächelnd.
‘Emmett’ grummelte leise so etwas wie, “Mann, seit mehreren Dekaden trifft es wohl besser.”
Ich lachte leise. “Was ist los witzig?”
“Naja. Ich hab das eben gehört.” lachte ich. Plötzlich spürte ich die Verwirrung der beiden.
“Wie du hast das gehört???? Du hättest das nicht hören dürfen.” murmelte Rosalie irritiert.
Ich nickte. “Doch. Weil ich ein Vampir bin, genau so wie ihr zwei.”
“Du bist niemals ein Vampir. Du riechst nicht mal so.”
Ich nickte wissend. “Ich weis dass ihr das denkt. Ich und mein Bruder sind ja auch die einzigen leiblichen Vampirkinder. Unsere Mutter UND unser Vater sind Vampire.”
Beide sahen mich verblüfft an. “Okay, aber warum suchst du dann nach unserem Vater?” fragte Emmett nun wieder. “Naja. Ich habe den Verdacht, dass er ebenso der Vater von mir und meinem Zwillingsbruder ist.” sagte ich ruhig.
Emmett und Rosalie sahen einander an. “Sollte er wirklich???” murmelte Rosalie.
“Nein. Niemals. Seit er sich von unserer Mom geschieden hat, hatte er nie wieder eine andere. Er würde das einfach nicht übers Herz bekommen, sie einfach hinter sich zu lassen.”
Ich dachte kurz nach. Ich holte meine Geldbörse und zog ein Bild von Mom raus.
“Naja. Das ist meine Mom. Ich weis nicht ob ihr sie kennt.” sagte ich und gab ihnen das Bild.
Beide sahen es wieder an und dann wurden ihre Augen weit aufgerissen.
“Mein Gott. Das ist ja Esme.” sagte Rosalie.
“Mhm.... Esme Platt.” sagte ich. “Ja, und vorher Esme Cullen. Weist du Amy. Esme ist ebenso unsere Adoptivmutter.”
Jetzt war ich erst recht verblüfft. Wenn man es richtig nahm, hatte ich neben Matty noch weitere Geschwister???”
“Wow.” murmelte Emmett. “Also. Habt ihr eine Ahnung wo ich ihn finden kann?” fragte ich.
Rose schüttelte den Kopf. “Nein. Leider nicht. Emmett und ich, sind mit unserem Adoptivsohn hier her gekommen um nach ihm zu sehen. Du musst wissen, nach Mom und Dads Trennung sind wir alle unsere Wege gegangen. Dad wollte hier bleiben. Aber er hat vor Jahren seinen Job gekündigt und ist einfach weg.”

>>Amys Sicht<<

Ich seufzte leise. Die zwei hatten keine Ahnung wo ich ihn finden sollte.
“Habt ihr eine Idee, wie ich ihn finden könnte?” fragte ich.
Sie zuckten mit den Schultern.
Von oben hörte man ein Kind weinen. “Ich geh kurz.” sagte Rose und verschwand nach oben.
Währenddessen sprach ich mit Emmett.
“Naja. Entweder, und daran will ich ehrlich nicht denken, hat er sich das Leben genommen, oder er ist einfach wo anders hin.” meinte Emmett.
Ich nickte nachdenklich. Ich wusste einfach nicht, wie es weiter gehen sollte.
“Du könntest es natürlich, zuerst noch bei Alice und Jasper versuchen. Das sind zwei weitere Geschwister von uns.” Ich sah Emmett erstaunt an. Noch 2 weitere Geschwister.
“Weist du, wir könnten ihnen ja schreiben. Ich glaube nicht, dass du nach Texas fahren willst.”
Ich lachte leise. Da hatte Emmett allerdings recht.
Ich nickte kurz und ging mit ihm an den PC.
Er schaltete ihn ein und schon war eine Mail da.
– Wir haben noch zwei weitere Geschwister, ich weis schon – stand da.
“Typisch Alice.” lachte Rose leise, die mit einem kleinen Jungen auf dem Arm zu uns kam.
Ich sah sie fragend an. “Weist du. Alice sieht die Zukunft. Wahrscheinlich hat sie dich gesehen als sie unsere Zukunft sah.”
Emmett schrieb zurück
– Hey Alice. Dann weist du ja sicher auch dass sie nach Carlisle sucht –
– Ja weis ich. Er ist nach Alaska weitergezogen, nachdem er seinen Job gekündigt hat. Er hatte mich gebeten, niemanden etwas zu sagen. Ups. Und jetzt hab ich das gemacht :D –
Ich grinste in mich hinein.
“Na dann kann ich ja weiter.” sagte ich grinsend.
Rose nickte lächelnd. “Na, dann probier du doch mal ob du es vielleicht schaffst, dass alles FAST wie früher wird.” grinste Emmett und umarmte mich lachend.
“Emmett! Noch bin ich teilweise menschlich.” keuchte ich leise.
Er ließ lachend von mir ab. “Kann es kaum erwarten, bis du ganz Vampir bist.” grinste er. Ich lachte ebenfalls. “Na dann. Hoffentlich bis bald.” sagte ich lächelnd und verschwand zu meinem Wagen.

Also führte mich mein Weg nun nach Alaska.
So langsam bekam ich schon ein wenig mit der Angst zu tun.
‘Was wenn er uns nicht wollte? Wenn er mir nicht glauben würde?’
So ging dass die ganze Zeit bis ich nach 2 Tagen endlich in Alaska in Anchorage ankam. Mom wusste mittlerweile, dass ich nicht bei einer Freundin war.
Sie wusste aber ebenso nicht, dass ich meinen Vater suchte.
Nachdem ein Tag vergangen war und ich nicht zuhause ankam, rief sie mich an.
Ich wollte für eine Weile meine Freiheit, sagte ich ihr.
Auch wenn sie nicht begeistert war, was sollte sie machen?

Nachdem ich aus Forks weg war, hatte Emmett mir die Adresse von ihm gesimst.
Somit hatte ich es schnell erreicht.
Ich hörte, dass jemand da war.
Leicht zitternd stieg ich aus meinem Wagen.
‘Würde ihm die Ähnlichkeit auffallen?’ Anscheinend hatte er schon mitbekommen, dass er Besuch bekam, denn er stand schon am Fenster eines Zimmers.
Ich sah zu ihm rauf und lief zur Tür.
Augenblicklich verschwand er vom Fenster, um keine 2 Sekunden später an der Tür zu stehen.
“Ja? Was wollen sie?” fragte die melodische Stimme des Mannes, welcher höchstwahrscheinlich mein Vater war.
Er stand in voller Größe vor mir. Er war etwa 1 Kopf größer wie ich und sah auf mich herab.
“Nun. Ich weis nicht wie ich es erklären soll. Aber es geht um etwas sehr persönliches.” sagte ich. “Nun.” meinte er und sah mich weiterhin forschend an. “Wenn das so ist, dann kommen sie herein.”
Ich nickte und folgte ihm in das Haus.
Weiter gingen wir ins Wohnzimmer, wo er mir anbot mich zu setzen.
“Also, was führt eine fremde junge Dame zu mir?” fragte er mich nun.
Ich atmete tief ein. “Ich weis, dass es verrückt klingen mag und ich möchte sie jetzt auch nicht überrumpeln, aber ich habe den Verdacht, dass ich ihre Tochter bin.” sagte ich leise.
Nun sah er mich nur an. Seinen Blick konnte ich nicht deuten.
“Das ist nicht möglich. Ich bin gerade mal 23. Wie soll ich eine 16-jährige Tochter haben?” fragte er nun sachlich. “Ich weis, dass sie nicht 23 sind. Sie sind ein Vampir, und 371.” sagte ich nun.
Carlisle sah mich erstaunt an. “Woher wissen sie?”
“Du....” bot ich ihm kurz und knapp an. “Okay. Ich bin Carlisle.” “Mein Name ist Amy.” “Okay Amy. Woher weist du dass ich ein Vampir bin?” fragte er.
“Weil ich selbst auch einer bin.”
Er runzelte die Stirn. “Das ist nicht möglich. Wenn ich eine Tochter hätte, müsste sie zumindest ein Halbvampir sein. Und du riechst nicht mal annähernd wie einer. Du riecht normal wie ein Mensch.”
Ich schüttelte den Kopf. “Und dennoch bin ich ein Vampir. Meine Mutter ist ebenfalls ein Vampir. Sie war es schon als ich geboren wurde.”
“Amy. Weibliche Vampire, können keine Kinder bekommen.”
“Doch.” Er seufzte. “Und selbst wenn. In meinem Leben war ich erst mit einer einzigen Frau zusammen. Ich bin seid 8 Jahren von ihr geschieden. Und du bist 16.” sagte er.
Ich nickte wieder. “Ja. Ich sehe aus wie 16. In Wirklichkeit bin ich erst seit ein paar Tagen 8.” Fast schon erschrocken sah er mich an.
“Wie ist das möglich?” murmelte er leise. Dann kam die Frage, die ich fast schon erwartet hatte. “Wie heißt deine Mutter?”
Ich atmete tief ein. “Esme Anne Platt.” sagte ich.
“Esme.” murmelte er leise. Ich nickte. “Ja. Esme ist meine Mom. Und wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, bist du mein Dad.” sagte ich.
Er atmete sinnloserweise tief ein.
“Wie geht es ihr?” fragte er mich. “Ist sie glücklich?”
Bedrückt sah ich ihn an. Seit Mom sich von Damon getrennt hatte, hörten Matt und ich sie nachts oft weinen. Ich schüttelte also den Kopf. “Nein. Vor 4 Jahren, als sie ihren Freund verlassen hatte, weint sie jede Nacht.” murmelte ich.
“Sie hatte wieder einen Freund?” fragte er mich nun verletzt.
Ich nickte. “Es war aber nicht wirklich was ernstes glaube ich. Ich muss auch sagen, er sah dir schon ziemlich ähnlich. Meiner Meinung nach, hat Mom sich auch nur deswegen in ihn ‘verliebt’.”
Er sah mich an. “Wieso hast du nicht früher Kontakt zu mir aufgenommen?” fragte Dad mich. “ Naja. Die ersten Jahre, meinte Mom immer sie würde es uns erzählen wenn wir älter sind.” sagte ich. Eben wollte ich weiter sprechen, als Dad mich unterbrach. “Wir??”
Ich grinste. Stimmt ja. Ich hatte ihm noch gar nicht von Matty erzählt.
“Naja. Weist du, um ehrlich zu sein, hast du noch einen Sohn. Meinen Zwillingsbruder Matthew.”
“Ich habe 2 Kinder und wusste 8 Jahre lang nichts von ihnen.” murmelte Dad leise.
“Naja, jetzt weist du es ja.” sagte ich.
Dad lächelte mich an. “Dann komm mal her Amy.” sagte er und umarmte mich.
Endlich hatte ich das wonach ich mich gesehnt hatte.
Ich wusste jetzt wer mein Vater war. Er mochte mich jetzt schon, dass spürte ich. Und er hatte mich bedingungslos als seine Tochter akzeptiert.
“Wie geht es jetzt weiter?” fragte ich ihn leise.
Er zuckte mit der Schulter. “Eure Mutter hat sich Wochen lang geweigert mit mir zu sprechen und dann war sie einfach weg.”
“Mhm.” murmelte ich.
Wir saßen eine Weile da und überlegten wie wir nun weiter vorgingen.
Dad hatte schließlich ebenso ein Verlangen, Mom zurück zu gewinnen.
Er hatte mir erzählt wie sehr er sie in den letzten 8 Jahren vermisst hatte.
Also wollte wir nun versuchen sie wieder zusammenzubringen.

>>Esmes Sicht<<

Seit Tagen machte ich mir Sorgen um meine Tochter.
Sie war einfach weggegangen. Hatte mir erzählt sie wäre bei einer Freundin.
Schon die ganze Zeit tigerte ich durch die Wohnung und machte Matthew damit vollkommen verrückt.
“Mom. Jetzt beruhig dich. Sie wird bestimmt wieder kommen.” murmelte er.
Ich sah zu ihm. “Tut mir leid Matt. Ich mach mir doch nur Sorgen um deine Schwester.”
Er nickte. “Ist ja gut. Kannst du mir bitte was zu essen machen Mom?”
Ich nickte nun. “Natürlich Matthew. Das lenkt mich vielleicht ein wenig ab.”
Ich ging also in die Küche und machte Matt Bratkartoffeln.
Die aß er gern. Dennoch schaffte ich es nicht mich abzulenken.
Immer wieder kreisten meine Gedanken zu meiner Tochter, die vielleicht tot in irgendeinem Graben lag.
Oh Gott an sowas durfte ich gar nicht denken.
Plötzlich hörte ich Geräusche an der Tür und ging sofort hin.
Die Tür wurde geöffnet und Amy stand da.
“Amy.” sagte ich hastig und zog sie in meiner Arme. “Wo warst du?”
Sie seufzte leise. “Mal hier mal dort.”
Ich sah sie an. “Wie geht es dir? Hast du Hunger?”
Sie nickte. Ich lächelte. Ich war einfach froh, dass sie wieder da war.

>>Matthews Sicht<<

Mom hatte Essen gemacht und Amy und ich aßen, während sie einkaufen ging.
“Nun sag mal. Hast du ihn gefunden?” fragte ich Amy, nach einer Weile des Schweigens. Sie grinste und nickte.
Amy hatte wirklich unseren Vater gefunden?
“Und wie ist er?” “Er ist toll. Weist du, Mom hatte ihn verlassen, bevor einer von beiden überhaupt wusste, dass Mom zu der Zeit schwanger war.”
Ich sah sie nur an. “Also hat Mom uns ja doch belogen.”
Nun nickte Amy. “Ja. Hat sie. Sie hatte sich fürchterlich mit unserem Vater gestritten und war zu stolz wieder Kontakt zu ihm aufzunehmen.
Daher hat sie uns wahrscheinlich auch angelogen.” sagte ich.
Das klang logisch. “Und nun?” fragte ich Amy.
Wieder grinste sie und klärte mich auf.
Als Mom vom einkaufen wieder kam, halfen wir ihr wie immer beim einräumen.
Nicht das sie das allein nicht schaffen würde, doch wir hatten das so durchgesetzt und taten dies auch immer.
Am Abend gingen wir dann schlafen. Mom arbeitete währenddessen, dass sagte sie jedenfalls.
Jedoch hörten wir sie schluchzen.

Morgen würde sie wahrscheinlich einen Herzinfarkt bekommen wenn das noch möglich wäre.
Ich schlief eigentlich ganz gut und wurde wie immer von Mom geweckt.
Sie sah fertig aus, wie immer, doch sie wollte es sich nicht anmerken lassen.
“Mom? Können wir heute mal shoppen gehen?” fragte Amy nun.
“Natürlich.” meinte sie. “Kommst du auch mit?” Ich schüttelte den Kopf. “Ich wollte zu Sophia.” sagte ich.
Sophia, meine Freundin, war ein Schatz. Obwohl ich NOCH Mensch war, wusste sie schon Bescheid. Sie hatte damit nicht mal ein Problem.
Ich war einfach nur glücklich sie gefunden zu haben.

>>Amys Sicht<<

Mom und ich saßen gemeinsam im Wagen. “Es tut mir Leid Mom, dass ich dir Sorgen bereitet habe. Aber ich musste einfach mal raus.”
Sie lächelte und nickte kurz. “Ich versteh schon Amy. Aber du hättest doch etwas sagen können. Aber egal. Wohin soll es heute gehen?” fragte sie.
Ich grinste in mich hinein. Genau die Frage die ich von Mom hören wollte.
“In neue Kaufhaus. Die haben zur Zeit eine Mega Rabatt-Aktion.”
Eigentlich war mir das shoppen heute völlig egal. Aus einem ganz anderen Grund lotste ich Mom dort hin.
“Na gut.” meinte Mom und fuhr los.

‘Wie würde sie wohl reagieren?’ “Wo bist du denn in Gedanken?” durchdrang plötzlich die Stimme meiner Mutter, die Stille. Ich schrak auf und sah zu ihr.
“Äh.... Nirgends.” meinte ich nur knapp und sah aus dem Fenster.
Zwar spürte ich Moms Blicke, reagierte aber nicht darauf.
Sie fuhr also bis zum Kaufhaus und parkte den Wagen. Ich stieg noch vor ihr aus.
Keine Ahnung ob Mom es bemerken würden, nach all den Jahren.
“Na komm Amy. Dann lass uns mal nach ein paar Schnäppchen suchen.” grinste meine Mutter. Ich nickte. “Können wir zuerst aber noch was essen gehen. Ich hab Hunger.” meinte ich nur. “Natürlich.”
Ich lächelte Mom an und lief mit ihr zu einem kleinen Cafe.
Alles lief perfekt, und Mom bemerkte noch rein gar nichts.
Ich setzte mich an einen der kleinen Tische und Mom ging etwas zu Essen holen.
Währenddessen winkte ich der anderen Seite des Cafes zu. Denn da saß er. Mein Vater. Wie geplant, war er wieder zurück nach Seattle gekommen.
So damit meine Mom sich rechts von mir setzte, legte ich meine Jacke auf den anderen Stuhl.
Als sie wieder zurück kam, mit einem belegten Brötchen und einem Apfelstrudel, setzte sie sich rechts neben mich.
Es lief perfekt, denn in dem Moment stand Dad auf der anderen Seite des Raumes auf und gab vor etwas zu Essen zu holen. Dabei musste er jedoch an uns vorbei und Mom würde ihn sehen.
Schon noch bevor Dad an uns vorbei lief, schoß Moms Blick in seine Richtung.
Ich spürte ihre Erschrockenheit und ebenso spürte ich, wie krampfhaft Dad versuchte, sie jetzt nicht anzusehen. Das war Teil des Plans.
Dad war mit einer alten Bekannten hier. Wenn Mom das sah, würde sie kochen vor Eifersucht. So hofften wir jedenfalls.
Aus dem Augenwinkel sah ich wie Mom ihm hinterher starrte.
Ich grinste unmerklich und sah sie dann an. “Was ist los Mom?” fragte ich so teilnahmslos wie möglich. Sie schüttelte kurz den Kopf. “Ach es ist nichts Amy.” murmelte sie leise. Dad war nun auf dem Rückweg und lief wieder an uns vorbei ohne Mom eines Blickes zu würdigen.
Sie verfolgte ihn wieder mit ihrem Blick und hätte sie noch einen Herzschlag, wäre dieser wahrscheinlich für eine Sekunde ausgefallen, als sie sah, dass sich ihr Exmann, den sie noch immer liebte, zu einer anderen Frau setzte und sie anlächelte. Doch auch ohne Herzschlag, spürte ich Moms Reaktion darauf.
Wie erwartet kochte die Eifersucht in ihr hoch.
“Mom?” sagte ich wieder und rüttelte sie leicht am Arm. “Alles okay? Von dir gehen merkwürdige Gefühle aus.” sagte ich.
Mom wirkte kurz erschrocken. Sie hatte wohl mal wieder meine Gabe vergessen. “Äh. Ach, es ist nicht.” meinte sie wieder.
Ich sah sie skeptisch an. In der Hoffnung sie würde mit der Sprache rausrücken.
Sie schüttelte kurz den Kopf. “Ach nichts Amy. Hier ist bloß ein alter Bekannter, den ich seit Jahren nicht gesehen habe.”
“Na dann sollten wir doch mal hin gehen. Ich meine, wenn ihr euch so lange nicht gesehen habt.” grinste ich sie an. “Nein. Ich glaube das ist keine so gute Idee. Können wir dann?” fragte sie mich.
Innerlich seufzend nickte ich kurz und aß auf.

“Wieso hast du deinen Bekannten nicht begrüßt?” fragte ich um den Schein zu wahren. “Ach, ist nicht so wichtig Amy. Das ist eine lange Geschichte.” murmelte Mom und ich spürte ihre Traurigkeit.
Vermutlich dachte sie nun, er hätte sie nach 8 Jahren schon vergessen. Wie falsch sie doch liegen konnte. “Komm, ich will in den Schuhladen rein.” sagte ich grinsend und so begann unser Shopping-Tag.
Dad und seine Freundin Amaya liefen uns des öfteren ‘zufällig’ über den Weg.
Jedesmal, zuckte die Eifersucht in Mom und es wurde immer schwerer sie zurückzuhalten. Daher sagte ich schon früher als geplant, dass ich müde wäre.
Also fuhren wir heim.

>>Esmes Sicht<<

Er hatte mich vergessen. Einfach so, nach gerade mal 8 Jahren. Nicht mal angesehen hatte er mich. Hatte er mich überhaupt bemerkt?
Immer wieder stellte ich mir diese Frage.
Und wer zum Teufel war die Frau an seiner Seite? Hatte er sich mit ihr getröstet? Ersetzte sie nun den Platz an seiner Seite, der eigentlich mir zustand?
Stand er mir denn überhaupt noch zu? Vor 8 Jahren, hatte ich ihn einfach verlassen. Irgendwann im Laufe der Zeit, hatte ich ihm sogar die Scheidungspapiere zugesendet.
Wir waren also offiziell geschiedene Leute. Also hatte ich wohl keinen Anspruch mehr darauf. Aber wir waren Seelenverwandt, sind es immer noch.
Wie konnte er mich so einfach vergessen?
Den ganzen Abend lang machte ich mir darüber Gedanken, sodass ich vor lauter Grübeln, das Essen anbrennen ließ. Das Wasser in der Wanne ließ ich ebenfalls überlaufen, als ich mir ein Bad einließ.
Seid ich Carlisle wieder gesehen hatte, er mich anscheinend nicht, wahr ich völlig von der Rolle.
Warum musste das alles mir passieren?
“Nacht Mom.” “Gute Nacht.” rissen mich nun meiner beiden Kinder aus den Gedanken. “Gute Nacht” rief ich den beiden hinterher.
Als sie im Bett entschied ich mich nach ihm zu suchen.
Ich folgte der Spur die, die beiden hinterlassen hatten. Denn ich nahm nicht an, dass Carlisle noch immer in Forks lebte. Er hatte damals seinen Job gekündigt.
Und wie ich mir gedacht hatte, war das auch der Fall.
Er lebte nun in einem Waldstück in der Nähe von Seattle. Dort war ich auf einen Baum gesprungen und schaute zum Haus, wo ich die beiden im Wohnzimmer sitzen sah.

>>Carlisles Sicht<<

Amy hatte mir vor einigen Minuten eine SMS geschrieben, dass Esme wahrscheinlich auf den Weg zu uns sei. Nun hörte ich draußen ein Geräusch in den Bäumen.
Sie war eindeutig hier, denn da ein Fenster offen war, zog ihr betörender Duft ins Wohnzimmer. Amaya saß lächelnd neben mir und hatte sich an mich gekuschelt.
Eigentlich war die einzige die ich so nah an mich Esme, doch dies hier taten wir ja nur um Esme eifersüchtig zu machen.
Amaya war nur eine gute alte Freundin, die ich vor Jahren kennengelernt hatte, als ich in Europa war. Noch bevor ich anfing, Menschen zu verwandeln. Somit kannte Esme sie auch nicht. Allem Anschein nach, hatten wir auch Erfolgt damit. Genau in dem Moment hörte ich ein Knurren aus dem Wald und danach wie sie wieder verschwand. Als sicher war, dass Esme uns nicht hörte sah ich Amaya an und sagte: “Du solltest auf jeden Fall in nächster Zeit aufpassen. Esme ist zwar nicht so, aber du weist nicht wie sie ist wenn sie eifersüchtig ist.” sagte ich.
Vor Jahren, als Esme schon fast 20 Jahre ein Vampir war, gab es mal einen Vorfall, bei dem ein Mensch beinah sein leben lassen musste.
Esme hatte mich im Krankenhaus überraschen wollen. Ihre Selbstbeherrschung, war zu dieser Zeit schon gut genug. Dennoch war es mit ihrer Beherrschung vorbei als sie sah wie sich die aufdringlichen Krankenschwestern an mich ranmachten.
Nur mühsam, schaffte ich es an diesem Tag, Esme davon abzuhalten, etwas sehr dummes zu tun. “Ich werd schon auf mich aufpassen Carlisle.” sagte Amaya lächelnd.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 18.12.2011

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /