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Esmes Sicht<<

Es war ein Tag wie jeder andere auch. Edward, Bella, Jasper und Alice waren in der Schule, Emmett und Rosalie auf dem College. Carlisle war natürlich seit morgens um 4 auf Arbeit und Nessie war zu Jake gegangen. Da sie noch nicht ganz ausgewachsen war, wollten ihre Eltern nicht, dass sie schon zu Schule ging. So konnten sie und Jacob noch ihre Freizeit genießen.
Und in der Zwischenzeit war ich wie immer zuhause. Nur eine einzige Sache war nicht wie immer. Während es in der Stadt wolkenverhangen war, schien hier, abseits des Zentrums - wo unser Haus stand- die Sonne.
Wie auch sonst immer, begann ich nachdem alle aus dem Haus waren die Zimmer aufzuräumen.
Meist hatte ich morgens in den Schlafzimmern eine Menge zum aufräumen. Nachts ging dort nämlich einiges zu Bruch. So musste ich an diesem Tag, wieder ein Mal, das Bett von Rose und Emmett erneuern, in Edwards Zimmer den Schreibtisch. Bei Jasper und Alice musste ich die Wand neu verputzen und schlussendlich in unserem Zimmer sämtliche Kissen und die Bettdecke flicken. Zusätzlich war auch das Kopfteil des Bettes zersplittert und musste ersetzt werden.
Als auch dies geschafft war, sah ich auf die Uhr. Es war mittlerweile 12 Uhr, da ich alle Tätigkeiten im Haus mit normaler Menschengeschwindigkeit erledigte.
Ich hatte viel zu viel Zeit in meinem Leben, als alles mit Vampirgeschwindigkeit zu tun. Sonst hätte ich Unmengen an Zeit und wüsste damit nichts anzufangen.
Nach kurzem überlegen griff ich nach meinem Handy.
<<Ja Grandma? Was gibt’s?>> Nessie hatte sich an dem anderen Ende gemeldet.
“Hallo Nessie. Ich rufe nur mal um zu wissen, ob ihr zum Essen heute her kommt?”
Sie dachte kurz nach und ich hörte wie sie Jake im Hintergrund fragte. <<Nein Grandma. Wir wollten heute in ein kleines Café in einer Nachbarstadt.>> meldete sie sich zurück.
“Okay. Dann wünsch ich euch viel Spaß und grüß Jacob von mir.” sagte ich lächelnd und legte auf, als Nessie sich verabschiedet hatte.
Wieder steckte ich das Handy in meine Hosentasche und setzte mich auf die Couch.
“Was kann ich denn noch machen?” murmelte ich zu mir selbst.
Mein Blick wanderte durch das Wohnzimmer und ich kam letztendlich zu dem Entschluss mal wieder Staub zu wischen. Ich tat dies zwar jeden Tag, aber egal.
Dafür benötigte ich wieder 2 Stunden, bis das ganze Haus entstaubt war. Wieder überlegte ich. Mein Blick fiel nach draußen wo immer noch die Sonne schien. Also entschied ich mir, auch wenn ich nicht braun werden konnte, mich zu sonnen.
Ich legte mich also draußen auf die Veranda und genoß die Sonne, die jeder Pore meines Körpers zu durchdringen schien.
Die Strahlen fühlten sich so unglaublich warm an. Alles um mich herum glitzerte aus meinem Blickwinkel, dies lag aber nur daran, weil ich glitzerte.
Ich hielt meine Hand höher und betrachtete Stunden lang das Glitzern.

Irgendwann, nach einer Weile, hörte ich ein bekanntes leises Kichern hinter mir.
Ich öffnete meine Augen und sah Carlisle der neben mir stand.
Als nächsten griff ich nach meinem Handy. Es war schon 19.24 Uhr. Carlisle wollte eigentlich 17 Uhr Zuhause sein. “Wieder Überstunden?” fragte ich seufzend.
Nun wich das Lächeln aus Carlisles Zügen und er setzte sich zu mir.
Er seufzte ebenso wie ich. “Ich weis mein Schatz. Ich wollte vor zweieinhalb Stunden zuhause sein, aber ich musste noch zu einer Not-OP. Ein Mann hatte einen Blinddarmdurchbruch.”
“Ist denn alles glatt gelaufen?” fragte ich. Carlisle nickte nur kurz.
“Sag mal willst du mich veräppeln?!” Nun sah er mich erschrocken an. “Carlisle ich weis wie lang eine Blinddarm-OP dauert. Das sind vielleicht so um die 30 Minuten. Du bist aber 5 Mal später als das!” “Esme.... Ich hab auch noch Papierkram zu erledigen. Als Arzt geht das nun mal nicht so schnell. Außerdem kann ich mich im Krankenhaus ja nicht in Vampirgeschwindigkeit bewegen.”
Ich schaltete einfach auf stur. Selbst wenn er noch Papierkram zu tun hatte wusste ich, dass er relativ schnell mit sowas fertig war. 2 1/2 Stunden waren dafür viel zu lang. So viel Papierkram gab es auf der ganzen Welt nicht. “Carlisle für dumm verkaufen kann ich mich selber. Sag mir die Wahrheit. Wieso bist du 2 1/2 Stunden zu spät?!”
Er seufzte wieder. “Esme, Liebling. Ich habe dir gesagt wo ich war. Ich war im Krankenhaus.”
Doch ich glaubte ihm nicht.
Wir stritten eine ganze Weile, warfen uns immer schlimmere Dinge an den Kopf.
“Esme was soll ich denn noch machen? Ich war im Krankenhaus. Was erwartest du was ich dir sonst sagen soll? Dass ich bei einer Krankenschwester war?” In meiner Wut betrachtete ich seine Frage schon fast als Geständnis und sah ich schockiert an. “Sag bloß du betrügst mich? Das würde natürlich dein ständiges zu spät kommen erklären.” murmelte ich.
Carlisle griff sich an den Kopf. “Esme.... Bist du jetzt auch noch verrückt geworden? Ich betrüge dich nicht. Das könnte ich niemals! Wie kannst du sowas nur von mir denken?!”
Ich knurrte ihn wütend an. “Ich dachte du liebst mich! Und dann betrügst du mich mit deinen Krankenschwestern!!!!” schrie ich ihn an. “Verschwinde! Ich will dich nicht mehr sehen.” fauchte ich wütend. “Ich bin es Leid! Wir sind immer noch in meinem Haus!” knurrte Carlisle ebenso wütend.
Ich sah ihn sauer an. “Gut dann gehe ich eben! Und den kannst du auch wieder haben!” schrie ich und schmetterte ihm den Ehering, den er mir einst vor 89 Jahren an den Finger steckte, vor die Füße. Er sah mich entgeistert an, doch noch immer war er wütend. “Gut wenn du das so willst dann verschwinde und komm nicht wieder!”
Noch nie in unserem Leben hatte wir uns so gestritten, doch nun war unsere Beziehung aus und vorbei. “Leb wohl!” fauchte ich, packte meine Handtasche und lief los.
Jetzt wollte ich nur noch allein sein. Ich brauchte Ruhe. Carlisle konnte doch froh sein, dass ich weg war. Nun hatte er ein Haus mit dem er vor seinen Bekanntschaften prahlen konnte, ohne das er eine Frau zuhause hatte.
In dem Moment dachte ich nur daran soweit wie möglich weg zu kommen. Ich wollte mir eine eigene Existenz aufbauen. Da viel mir ein dass ich dafür auch Geld brauchte. Ein Glück hatte Carlisle mir damals ein Konto einrichten lassen und dafür hatte ich die Vollmacht, die mir auch nicht weggenommen werden konnte.
So besaß ich nun also ebenfalls einen Teil des Vermögens.
Noch am selben Tag suchte ich mir in Seattle eine Wohnung. Ich war allein und deswegen reichte mir die kleine 2-Raum-Wohnung mit Blick auf den Seattle-Tower.

<<Edwards Sicht>>

Wir hatten an diesem Tag alle 15 Uhr aus, doch entschieden uns sofort nach der Schule jagen zu gehen. Wir hatten es dringen nötig, denn die letzte Jagt war schon wieder 1 Woche her.
“Also ich glaub ich genehmige mir heute mal wieder ein paar Pumas.” meinte ich grinsend. “Mhm da musst du ja ein Stück in die Berge, ich glaub da komm ich mit.” sagte Bella kichernd. Emmett konnte sich natürlich mal wieder nicht verkneifen etwas zu sagen. Wie immer. “Vielleicht sollte ich ja mitkommen. Wer weis was ich da oben in den Bergen sonst so treibt.” Dieser Satz brachte ihm natürlich wie immer von Rose einen Schlag auf den Kopf ein.
Sie sah ihn sauer an, jedoch auf eine Art die wir all zu gut kannten.
Die beiden hatten eindeutig das vor, was Em uns gerade nachgesagt hatte.
“Na dann brauchen wir ja heute nicht auf euch warten oder?” fragte Bella lachend.
Sie hatte mittlerweile sichtlich Spaß Emmett mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.
Er lachte leise. “Mhm.... Schätze ihr sollten mindestens einen haben Tag oder vielleicht sogar einen ganzen Tag einplanen um zu warten.” meinte Emmett, “Autsch!”
Wieder ein Schlag von Rosalie. “Wenn du jetzt nicht gleich deine Klappe hältst, brauchen sie nicht mal mit einer Sekunde zu rechnen.” maulte Rosalie.
“Hey. Baby, du weist doch das ich die anderen nut gern ein bisschen anstachle. Bitte.... Komm schon du kannst mir eh nicht lange böse sein.” meinte Emmett und setzte seine Teddy-Augen auf ^^. “Wenn du jetzt schön den Mund hältst müssen die anderen vielleicht auch länger warten.” flüsterte Rose ihm leise in Ohr.
“Können wir jetzt?” fragte ich in die Runde, nachdem sich ein breites Grinsen auf Emmetts Gesicht geheftet hatte.
Alle waren einverstanden und teilten sich auf um zu jagen. Wie immer gingen wir pärchenweise jagen. Alice und Jasper, Rose und Em und Bells und Ich.

Gegen 21 Uhr waren wir dann zuhause und schon als wir vorm Haus hielten spürte ich, dass irgendwas nicht stimmte.
“Oh Gott.... Dad!” kam plötzlich ein erschrockener Ausruf von der Haustür, die Rose soeben geöffnet hatte. Wir alle stürmten zu ihnen und sahen wie er zusammengesunken am Fuß der Treppe kauerte. Er sah fertig aus, hatte sich vermutlich mehrere Male die Haare gerauft.
“Was ist passierte?” fragte die selbe erschrockene Stimme von vorher, die Rose gehörte.
“Esme....” murmelte Dad leise.
Alle sahen sich einander fragend an. “Was ist mit Mom? Wo ist sie?”
“Sie...Sie hat... mich verlassen.” hauchte er nur leise und sank wieder in sich zusammen.
Erschrockene Blicke wurden untereinander ausgetauscht. Wie konnte das sein? Wie konnte Mom Dad verlassen? Sie liebte ihn doch mehr als alles andere auf der Welt.
“Komm. Wir gehen erst mal ins Wohnzimmer und dann erklärst du uns was passiert ist Dad.” sagte Alice und stütze ihn. Auch wenn er körperlich unversehrt war, schaffte er es kaum sich auf den Beinen zu halten.
Ich konnte ihn gut verstehen. Damals als ich Bella verließ ging es mir nicht anders.
Im Wohnzimmer angekommen, setzte sie Dad auf die Couch. Auch dort sank er in sich zusammen. “Also Dad.... Was ist passiert?” fragte nun Jasper und versuchte ihn ein wenig zu beruhigen.
Carlisles Blick schweifte durch den Raum bevor er anfing zu sprechen. “Wir haben gestritten.” murmelte er, “Mal wieder.”
“Worüber?” wollte Bella wissen, die sich nun auf Carlisles andere Seite gesetzt hatte.
Er atmete tief ein. Seine Stimme war sehr bröckelig. So hatten wir ihn noch nie erlebt. Sonst wenn er mit Mom gestritten hatte, war er trotzdem noch der alte und hat normal mit uns gesprochen. Diesmal schien es also ernster zu sein.
“Überstunden.” murmelte Dad, “Eigentlich hatte ich 17 Uhr Schluss, kam aber erst 2 1/2 Stunden später. Esme hat sich darin hineingesteigert. Irgendwann kam sie auch noch auf die absurde Idee ich würde sie betrügen. Ich wurde ebenfalls wütend dass sie mir das überhaupt zutraute und dann kam eins zum anderen. Sie warf mir ihren Ehering vor die Füße und sagte Lebe Wohl.” hauchte er zerbrochen, während er den Ring in seinen Fingern hin und her drehte. Er hatte ihn während er gesprochen hatte aus seiner Hosentasche geholt und begann nun hemmungslos zu schluchzen. Ich hörte mir die ganze Zeit stumm den Streit in Dads Gedanken an und war geschockt, was sie sich alles gegenseitig an den Kopf geworfen hatten.
“Nun ist sie weg und ich weis nicht wohin.” schluchzte Dad leise.
Mein Blick huschte zu Alice. Sie konzentrierte sich auf Mom, doch sie sah nichts.
Entweder Mom wollte nicht gefunden werden und traf Absichtlich keine Entscheidungen oder sie war.... Nein daran wollte ich nicht einmal denken.
“Dad das wird wieder. Bis jetzt habt ihr euch immer wieder zusammengerauft.” sagte nun ich zum ersten Mal etwas. Er hob seinen Blick und sah mich an.
“Diesmal war es schlimmer, ernster als sonst. Ich glaube diesmal ist es endgültig.” hauchte er nur. “Daran darfst du nicht mal denken.” sagte Rose angespannt.
*Ich will Mom nicht verlieren. Sie muss wieder kommen* hörte ich ihre Gedanken. Die Gedanken meiner anderen Geschwister klangen nicht anders.
Bella schob Schild bei Seite und zeigte mir ihre Gedanken. *Wir müssen die beiden doch irgendwie wieder zusammen bringen. Aber erst mal müssen wir raus finden wo Esme hin ist*
Ich nickte unmerklich und nun schossen auch Dads Gedanken auf mich ein. Er wollte sie zurück, wollte den Streit ungeschehen machen. Doch das ging nicht.
“Keine Sorge Dad. Wir suchen sie und bringen sie wieder zurück.”
Er achtete meine Worte nicht und stand wie mechanisch auf. Nur langsam bewegte er sich zur Tür und ging in sein Arbeitszimmer. Er würde es in ihrem Schlafzimmer nicht aushalten, hatte er gedacht.

“So und wer kommt mit auf die Suche?” fragte ich nun. “Ich komm mit!” riefen alle zu gleich.
Ich schüttelte den Kopf. “Ich brauche noch jemanden der ein sehr guten Draht zu Mom hat. Klar Sie liebt uns alle, aber auch sonst versteht sie sich mit ein paar von uns besser als mit den anderen.” “Mhm.... Einer davon bist du.” bemerkte Bella kurz. Ich nickte darauf.
“Ich würde sagen, der nächste nach dir wäre dann wohl Emmett.”
Alle nickten. “Okay, dann komm Emmett. Ich hab schon eine Idee. Wir folgen einfach Moms Spur. Ich meine lange ist sie noch nicht weg.”
Wir liefen raus und suchten den Anfang von ihrer Spur. Den fanden wir auch ziemlich schnell auf der Veranda und folgten ihm. Sie führte uns am Rand von Forks entlang bis nach Seattle.
Wenn wir Glück hatten war sie hier und nicht weiter gegangen.
Irgendwann führte uns der Geruch zu einer kleinen Wohnsiedlung. Wir folgten ihr bis zum Haus mit der Hausnummer 7. Welch Ironie. Moms Lieblingszahl.
Und als wir auf den Klingelschildern nachsahen, fanden wir auch schnell das Schild mit dem Namen Platt. Mom war hier also eingezogen und zwar ohne uns ein Sterbenswörtchen zu sagen. Emmett und ich sahen uns gegenseitig an und drückten die Klingel.
Wir warteten einen Moment, doch niemand öffnete. Mom war anscheinend nicht da.
Also setzten wir uns vor die Tür und warteten.
“Auf wen warten sie denn?” fragte plötzlich eine ältere Dame, die aus einem Fenster im Erdgeschoss schaute. “Wir warten auf Ms Platt, sie ist heut hier eingezogen.”
“Soll ich sie denn nicht wenigstens ins Haus lassen? Es ist doch kalt hier draußen.”
Auch wenn wir nicht froren, war es nett von der alten Dame. Sie konnte schlecht wissen, dass wir nie froren. “Das wäre sehr nett.” sagte ich und ein paar Minuten später, ertönte das typische Surrgeräusch, des Türöffners.
Die Frau sagte uns in welchem Stockwerk Mom eingezogen war, also warteten wir nun vor ihrer Wohnungstür.
Wir warteten geschlagene 2 Stunden bis unten die Tür aufging und der Geruch von Mom uns entgegen wehte. “Was macht ihr hier?” sagte die genervte Stimme unserer Mutter, noch bevor sie uns überhaupt sah.
Wir warteten bis sie an der Wohnungstür war. “Wir wollten mit dir reden.” sagte Emmett und sah Mom an.
“Ich weis ihr seit wegen IHM hier. Aber ich will davon nichts hören!” sagte sie ernst, schloss die Tür auf uns wollte sie vor unseren Nasen zuschlagen. Noch gerade rechtzeitig stellte ich gekonnt meinen Fuß in die Tür und stoppte sie.

<<Edwards Sicht>>

“Edward! Lass mich in Ruhe und nimm deinen Fuß aus der Tür!” sagte sie wütend.
Ich war verblüfft über ihren Ton. “Mom. Bitte. Dad ist total fertig. Er sitzt heulend, in sich zusammen gesunken zuhause und vermisst dich.”
Sie knurrte nur leise: “Das hätte er sich vorher überlegen müssen. Ich werde nicht zu ihm zurück gehen. Nicht nachdem was er mir alles an der Kopf geworfen hat!”
Emmett neben mir seufzte leise. “Und was wird dann aus unserer Familie?”
Esme zuckte mit der Schulter. “Tja entweder ihr bleibt bei Carlisle oder geht eure eigenen Wege.” sagte sie völlig emotionslos. So gefühlskalt hatte man sie noch nie erlebt. Es war wie als wäre mit der Trennung ihr Gabe verschwunden.
Selbst in ihren Gedanken hörte ich keinen einzigen Ton davon, dass sie Carlisle noch liebte. Ich hörte nur ihren Hass den sie für ihn und seine Worte empfand.
“Rede doch wenigstens nochmal mit ihm.” Wieder knurrte sie sauer. “Das einzige Mal das ich vielleicht nochmal mit ihm rede, ist wenn es um die Scheidung geht! Und jetzt nimm verdammt noch mal den Fuß aus der Tür!!!” fauchte sie uns an.
Sie war so wütend, dass ich ihrem Befehl folgte und den Fuß aus der Tür nahm.
“Was machst du da?!” sagte Emmett und seufzte leise als die Tür zu war.
Ich sah Emmett an. “Glaubst du es macht Sinn mit Mom in ihrer jetzigen Verfassung zu reden? Sie kann keinen einzigen klaren Gedanken fassen.”
Nun Stimmte er mir zu uns wir machten uns auf den Rückweg.
Als wir zur Tür zuhause hineinkamen, sahen uns sie anderen hoffnungsvoll an, doch wir mussten sie enttäuschen und schüttelten den Kopf.
“Sie ist nach wie vor wütend auf ihn. Auch wenn sie sich beide gleichermaßen schlimme Sachen an den Kopf geworfen hatten.”
Alle sahen zu mir. Sie waren sehr neugierig auf die Dinge die Mom und Dad gesagt hatten.
“Na erzähl schon. Was haben sie gesagt?” sagte Emmett nur.
Ich atmete kurz ein. “Naja alles hatte damit angefangen, das Mom Dad unterstellt hatte, er würde sie betrügen.” Alle im Raum hielten die Luft an. Für uns alle war das der absolut schwachsinnigste Gedanke. Dad liebte Mom viel zu sehr um sie zu betrügen.
“Dad hat immer wieder versucht sie zu beruhigen, doch sie steigerte sich so darin hinein, dass er ebenso wütend wurde. Er beschwerte sich darüber dass Mom nicht mit zum Ärzteball wollte und sagte dass sie sich doch überhaupt nicht für ihn interessieren würde. Mom wurde ab da noch wütender. Sie schrie ihn an, dass er sie immer allein lassen würde, dass er sich so sehr in den letzten Jahren verändert hatte. Außerdem beschwerte Mom sich dass er ihr auch nie zuhause helfen würden und dass wir alle ihm unwichtig wären.”
Alle sahen mich geschockt an. Solche Dinge war keiner von ihr gewohnt.
“Das schlimmste kommt noch.” meinte ich kurz und erzählte weiter: “Mom schrie ihn dann an er sei mit seiner Arbeit verheiratet und nicht mit ihr.”
“Echt das hat sie gesagt?” fragte Rose erstaunt. “Es kommt noch schlimmer. Dad war in der Zeit noch wütender geworden und schrie sie an, dass er es bereue sie verwandelt zu haben.”
“Das ist nicht dein Ernst!” sagte Alice.
“Doch. Ich schätze schon.” Nun meldete sich Jasper zu Wort. “Was hat Mom dann gemacht?”
Wieder atmete ich tief ein. “Mom hat dann gesagt... Ich zitiere: ‘Du hättest mich damals einfach sterben lassen sollen! Im Tod fühlt man sich sicherlich genau so einsam wie hier!’”

Aus Dads Arbeitszimmer, hörten wir irgendetwas zerbrechen und rannten zu ihm. Als wir den Kaum betraten, hockte Dad vor dem kaputten Schreibtisch und vergrub das Gesicht in seinen Händen. “Sorry Dad.” murmelte ich leise. Alle anderen sahen mich an.
Natürlich hatte er alles gehört worüber wir erzählt hatten und wurde an alles erinnert.
“Ich geh auf Arbeit....” murmelte Dad leise. “Glaubst du das ist eine gute Idee?” fragten wir ihn besorgt. “Ja. Es wird mich ablenken. Hier kann ich keinen klaren Gedanken fassen.”
Ich nickte kurz. Wir sahen ihm alle nach.
Erst jetzt begannen wir über Moms Reaktion auf uns zu erzählen.
“Das hat sie niemals wirklich gesagt!” stieß Alice erschrocken aus, nachdem wir alles erzählt hatten. “Doch. Mom sagte, wenn wir nicht bei Carlisle bleiben wollen, müssen wir unseren eigenen Weg gehen.”
Wir überlegten ob es nicht doch irgendeine Möglichkeit gab, die zwei zusammen zu bringen, doch keinem fiel etwas Vernünftiges ein.
Es würde wohl still hier werden, wenn Esme nicht da war.
Also gingen wir in unsere Zimmer

“Hey Momma. Hey Daddy.” rief eine fröhliche Stimme und kam zu uns gerannt. Es war Nessie und sie setzte sich zu uns. “Was ist denn mit euch los?” fragte sie nun als sie unsere Gesichter sah.
Wie sollten wir ihr erklären, dass sie ihre Großmutter nicht mehr sehen würden. Eins war klar sie musste es erfahren. “Ist Grandma da? Ich hab Hunger.”
“Gut das du sie ansprichst.” meine Bella nun. “Wieso?”
Sie atmete tief ein. “Weis du Nessie. Esme wohnt nicht mehr hier. Sie und dein Großvater haben.... sich getrennt.” Bella atmete die Luft wieder laut aus, die sie eingeatmet hatte und auch ich seufzte leise.
Nessie sah uns alle geschockt an. “Was? Aber.... Das kann doch nicht....” “Doch Nessie.”
Leise fing sie an zu schluchzen. Nessie hing an Esme. Zu ihr hatte sie nach mir und Bella die beste Beziehung.


<<Esmes Sicht>>

Es war mittlerweile schon wieder Morgen geworden und ich saß den ganzen Tag nur hier rum und überlegte. Alles was mit IHM zu tun hatte verdrängte ich und dachte an mein Leben allein. Irgendwann stand ich auf. Ich hatte vor den Baumarkt zu besuchen. Auch wenn ich all den Komfort nicht brauchte als Vampir, mochte ich es dennoch eine stilvolle eingerichtete Wohnung zu haben.
Meine Wohnung bestand schließlich noch aus normalen Fließen, Laminat und weißer Tapete. Ich hatte noch nicht einmal eine einzige Lampe hier.
Völlig auf mein eigenes unabhängiges Leben, kaufte ich also im Baumarkt alle notwendigen Dinge und ließ mir alles nachhause liefern. Ich hatte keinen Wagen und den brauchte ich eigentlich auch erst mal nicht. Genügend Geld zu Verfügung hatte ich ja.

Mit dem Rohbau der Wohnung war ich schon an diesem einen Tag fertig geworden, doch wartete bis zum nächsten Tag wegen den Möbeln.
Viel brauchte Ich auch nicht. Zwar hatte ich ein Schlafzimmer, doch dort würde ich wahrscheinlich keinen Moment verbringen. Eher würde ich es als mein baldiges Arbeitszimmer nutzen, wenn ich mir einen Job suchte.
Ich saß die ganze Nacht nur im Wohnzimmer und schaute mich um. Ich überlegte wie ich mich hier einrichten konnte.
Also machte ich mich am nächsten Morgen auf den Weg zum Transporterverleih.
Am Tag vorher hatte ich angerufen und gerade noch glück gehabt.
Ich bekam also den Transporter und fuhr zum Möbelmarkt, wo ich alle nötigen Möbel für die Wohnung kaufte.
Ohne das mich jemand dann sah, schaffte ich die ganzen Dinge nach oben.
Ich atmete kurz durch und sah nach ob ich auch nichts vergessen hatte. Danach brachte ich den Transporter fort und fuhr wieder heim.
Diese Nacht hatte ich eindeutig zu tun. Ich machte mich also ans Aufbauen der Möbel.
Zuerst fing ich in meinem Arbeitszimmer an. Dort hatte ich einen Schreibtisch, den Stuhl dazu und ein paar Bücherregale, die Aufgebaut werden wollten. Dazu kam dann nur noch ein kleiner Teppich.
Im Wohnzimmer gab es nicht viel zu tun. Nur die Anbauwand und die Kommode aufzubauen und die Couch an ihre Stelle stellen.
Und das Bad war ja schon voll eingerichtet. Da fehlten also nur noch die Dekor-Gegenstände, die ich in der Wohnung noch verteilte. Wie ich meine Zeit eingeschätzt hatte, war ich am nächsten Morgen um 7 Uhr fertig. Ich setzte mich auf die Couch und betrachtete mein Werk. Ich war glücklich, dass ich fertig war und lehnte mich zurück. Jetzt fehlte eigentlich nur noch ein Job und dann war ich bereit für mein neues Leben.

<<Carlisles Sicht>>

Es war ein schrecklicher Tag auf Arbeit. Obwohl ich meinen Beruf über alles liebte, konnte ich nicht klar denken. Ich hatte gedacht, wenn ich mich in die Arbeit stürze, würde ich nicht so oft an Sie denken. Doch dem war nicht so.
Ich schaffte es nicht annäherungsweise, mich so weit auf die Arbeit zu konzentrieren, dass ich Esme vergas. Immer wieder spukte mir ein Gedanke über Sie durch den Kopf.
Vorsichtshalber ließ ich mich bei allen OP´s vertreten, da ich keinen Menschen auf meinem Gewissen haben wollen, nur weil ich in Gedanken wo anders war.
“Carlisle. Was ist nur los mit dir?” fragte Robert, mit dem ich in der Cafeteria saß.
Wir hatten Pause und starrte nur die ganze Zeit auf den Tisch vor mir.
Ich seufzte nur leise: “Ach es ist nichts.” Robert sah mich skeptisch an. “Hey, ich kenn dich lange genug um zu erkennen das du lügst.”
Kurz sah ich auf. “Esme und Ich, wir haben uns getrennt.” “Was? Verdammt, das hätte ich bei euch beiden nun echt nicht gedacht, dass das passiert.”
“Mhm. Ist aber so.” murmelte ich fertig. “Hältst du es denn für gut, da zu arbeiten?”
Ich zuckte mit den Schultern. “Ich hatte gehofft, mit der Arbeit kann ich mich ablenken aber es geht einfach nicht.” hauchte ich. “Dann lass dich doch fürs erste freistellen. Komm, geh heim, ich übernehme für dich.”
Einen Moment lang sah ich ihn an. “Danke Rob, du bist ein wahrer Freund.”
Er nickte kurz und ich stand auf zum gehen.
Ich ließ mir auf dem Weg nachhause Zeit. Ich wollte nicht so zeitig dort sein, wo mich doch wieder an Sie erinnerte.
Als ich den Wagen in die Garage stellte und ins Haus ging, hörte ich einen regelmäßigen Atem. Dieser gehörte zu Nessie, die friedlich in ihrem Bett schlief. Naja es war ja auch schon 21 Uhr. Alle anderen waren anscheinend in ihren Zimmern.
Sie gingen jedoch nicht den üblichen Tätigkeiten nach. Ich setzte mich ins Wohnzimmer auf die Couch und hörte mit was die anderen erzählten, während sie mich anscheinend nicht bemerkt hatten.

“Wie wäre es wenn wir uns ein bisschen die Zeit vertreiben.” hörte ich Emmett von oben.
Obwohl Rosalie normalerweise, sofort auf ihn einging, lehnte sie diesmal ab.
“Sag mal spinnst du? Mom und Dad haben sich getrennt und du kannst an nichts anderes als ans vögeln denken?!” Rosalie klang ziemlich wütend. Natürlich nahm es auch sie alle mit, das Esme weg war. “Oh man Rose. Ich find das doch auch blöd! Aber wir können eh nichts machen? Warum sollten wir hier also Trübsal blasen.”
Auf einmal hörte man einen Knall. Anscheinend hatte Rose Emmett eine Ohrfeige verpasst.
“Ich will das heute aber nicht, also versuch auch nicht mich anzutatschen!”
Emmett knurrte als Antwort. “Dad hatte doch einfach nicht so blöd sein müssen! Er hätte ja einfach mal rechtzeitig zuhause sein können! Dann wäre Mom nicht ausgeflippt und abgehauen! Dad macht ständig überstunden, da wäre keiner gestorben wenn er die Arbeit jemand anderes überlassen hätte!” Kurz herrschte stille, bevor Rose ihn in der selben Lautstärke anfuhr. “So du bist also auf ihrer Seite?! Sie ist einfach abgehauen! Mom hat Dad im Stich gelassen. Dad hat ihr immer gesagt, dass ihm seine Arbeit wichtig ist und seit Jahren könnte man meinen versucht Mom ihn von seiner Arbeit weg zu bekommen! Dad ist nun mal so. Er versucht ja nur den Menschen zu helfen, egal wie erbärmlich sie im Vergleich zu uns sind!” Die beiden rauften sich eine Weile weiter und ich versuchte sie zu ignorieren.
Dann plötzlich hörte ich Alice. Sie saß wahrscheinlich oben in ihrem Zimmer und.... Sie schluchzte. Jasper war anscheinend nicht da.
Wo war er denn? Ich wollte aufstehen um zu ihr zu gehen, aber das Gespräch zwischen Edward und Bella hielt mich davon ab.
“Wie kann sie nur sagen, dass wenn wir nicht bei Carlisle bleiben wollen unseren eigenen Weg gehen sollen?! Wir waren eine Familie! Ich versteh sie einfach nicht, das hätte ich Esme nicht zugetraut!” sagte Bella und sie klang verdammt sauer.
“Sie ist eben so. Mom ist zwar die liebevollste Person die wir alle kennen, doch das kann auch ins Gegenteil umschlagen. Aber ich kann sie auch ein wenig verstehen. Sie fühlt sich verletzt und hintergangen. Da ist es logisch, dass sie so reagiert.” meinte Edward ruhig.
“LOGISCH?!” kreischte Bella nun fast. “Du willst mir nicht wirklich sagen, dass du das was Esme gemacht hat, in Ordnung findest?!” Ich hörte wie Edward sie bewegte.
“Doch ich finde es eigentlich in Ordnung. Auch wenn ich niemals wollte, dass unsere Familie zerbricht, finde ich Mom hat richtig gehandelt! Ich finde in diesem Punkt hat Dad es nicht anders verdient. Er ist doch nie zuhause, außer in der Nacht, oder am Tag wenn er Nachtschicht hatte. Lediglich in den seltenen Fällen, wenn hier die Sonne scheint ist er zuhause! Mom hat das einfach nicht mehr ausgehalten! Ihr versteht sie nicht ich weiß! Aber ich lese ihre Gedanken! Ich weis wie es ihr geht. Kennst du das Gefühl wenn du dich einsam fühlst, es aber überhaupt nicht bist, so fühlt sich Mom!”
Bella knurrte. “Oh ja!!!! Ich kenne dieses Gefühl, falls du dich noch an meinen 18. Geburtstag erinnerst!” schrie sie ihn an.
Da Bellas menschliches Leben noch nicht sehr lange her war, erinnerte sie sich noch daran,
Edward seufzte leise. “Du willst wirklich wieder mit den alten Kamellen anfangen. Bella, das ist doch schon längst Vergangenheit!” “Denkst du wirklich, dass du das so einfach unter den Teppich kehren kannst! Glaub mir mein Freund! Diese Zeit hat mich geprägt und ich bin mir nicht mal sicher, ob ich das überhaupt jemals vergessen kann, wie weh du mir damals getan hast!”
Plötzlich hörte ich ein Fenster aufgehen. Es waren mindestens 2 Stunden vergangen, seit ich wieder zuhause war.
“Jasper! Wo warst du!” hörte ich Alice besorgt, sowie aufgeregt. “Weg. Ich musste einfach diesem Gefühlchaos entfliehen.” meinte er ganz ruhig. “Und das hättest du mir nicht sagen können? Wir hätten auch gemeinsam gehen könne, oder glaubst du ich hätte keine Auszeit nötig?” sagte sie sauer. “Alice, deine Gefühle sind ebenso ein Chaos.”
“Na und?!!! Wäre ich hier weg gewesen, hätte ich mich auf andere Dinge konzentrieren können, aber du denkst nur an dich!!!!! Ich sitz hier und mach mir Sorgen wo du bist! Wo hast du dich rumgetrieben? Ich hab dich nicht gesehen!!! War das Absicht?!
“Willst du mich gerade als egoistisch hinstellen?! Wer von uns beiden ist denn bitte der Neurotische?! Das bist eher du! So wie du dich hier aufregst nur weil ich mal für ein paar Stunden weg war!” knurrte nun auch Jasper wütend.

Ich hielt das alles bald nicht mehr aus.
Meine Aufmerksamkeit wandte sich zur Tür, die geöffnet wurde. Nessie kam herein.
Sie sah mittlerweile wie 7 aus und kam zu mir. “Opi? Glaubst du Omi kommt irgendwann wieder?” fragte sie, setzte sich zu mir auf die Couch und kuschelte sich an mich.
Die Streithähne oben, verstummten plötzlich allesamt. Erst jetzt hatten sie bemerkt das ich mich im Haus befand.
Im Bruchteil einer Sekunde, standen alle bei uns im Wohnzimmer.
“Ich weis es nicht Nessie.” sagte ich und streichelte über ihren Kopf.
Die anderen sah uns an bis Rosalie fragte: “Wie lange bist du schon hier?” “Lange genug.” sagte ich leise. “Oh.” murmelte Bella nun leise.
“Es ist in Ordnung.” meinte ich nur kurz und sah dann kurz durch die Runde.
“Was nun?” fragte nun Jasper. Ich atmete tief ein. “Ich denke.... Esmes Vorschlag wäre nicht mal der schlechteste.” Alle sahen mich verwirrt an, außer Edward und Alice.
“Das ist doch ein schlechter Witz! Jetzt willst du die Familie auch noch verlassen?!” fauchte Edward. “Edward!” sagte ich ebenso ernst und er verstummte, “Es ist vielleicht gut für uns alle, wenn wir uns aufteilen. Es sagt ja niemand, das wir keinen Kontakt zueinander haben können, aber vielleicht bekommt, dann so jeder seine Ruhe.” meinte ich.
Sie ließen sich die Idee alle durch den Kopf gehen, bevor sie einer nach dem anderen nickten.
“Ich werde hier bleiben. Ich habe hier Arbeit. Wo ihr hingeht müsst ihr selbst entscheiden.”
“Ich will hier aber nicht weg!” protestierte Nessie nun, “Jakie ist hier.”
Bella ging zu ihr und sah sie an. “Das weis ich doch Mäuschen. Wir können ja vielleicht mit ihm reden, und vielleicht kommt er ja mit.”
“Ich bin mir sogar fast sicher, dass er mitkommen wird.” meinte Edward. “Wirklich?” fragte Nessie nun. Die zwei nickten. “Wir können dann ja zu ihm gehen.” “Okay.” murmelte Nessie leise. Natürlich war es für sie auch schlimm, jetzt plötzlich nicht mehr mit uns allen zu leben, aber so konnten wir vielleicht etwas Ruhe in die Situation bringen. Auch gab ich die Hoffnung nicht auf, dass Esme und Ich wieder zusammen finden würde. Ich wünschte es mir sogar sehr.
“Soll ich dir sagen wo sie wohnt?” fragte Edward. Natürlich hatte er meine Gedanken gelesen. “Nein.” sagte ich, “Wenn sie zu mir zurück kommen will, wird sie das tun. Dazu muss ich nicht wissen wo sie wohnt. Ich werde einfach darauf warten.”

<<Bellas Sicht>>

Nachdem wir mit Carlisle besprochen hatten wie es weiter gehen würde, waren wir mit Nessie aufgebrochen um mit Jacob über die ganze Sache zu reden. Wir wussten, würden wir Nessie einfach ohne ihn mitnehmen, würden beide zugrunde gehen.
Er war nun mal auf unsere Kleine geprägt wurden, doch Edward und ich waren und einig, das Nessie es hätte schlimmer treffen können. Wir hatten zwar anfangs Diskussionen darüber.
Edward war der Meinung, dass die ganze Prägungsgeschichte, doch einfach nur krank sei. Ein 18-jähriger und Baby. Immer wieder erklärte Jacob ihm, das es nichts mit sexueller Anziehungskraft zu tun hatte. Er wollte einfach nur für Nessie da sein. Wie ein großer Bruder sich eben um eine kleine Schwester kümmert.
Natürlich würde sich im Laufe der Zeit vielleicht mehr entwickeln, aber das stand nicht fest.
So wussten wir wenigstens, dass unsere Tochter in gute Händen sein würde, wenn sie irgendwann ihre Gefühle für ihn entdeckte. Nach 20 Minuten kamen wir in La Push an. Seit die Wölfe uns bei den Volturi geholfen hatten, war die Grenze aufgehoben wurden.
“Jakie!!!!!” schrie Nessie grinsend als sie ihn entdeckte. Der Angesprochene drehte sich erschrocken um, grinste im nächsten Moment aber, als er uns sah.
Edward stoppte das Auto und schon war Nessie verschwunden. Lachend rannte sie ihm in die Arme. “Was macht ihr hier?” fragte Jake schmunzelnd als wir auch bei ihm waren.
“Wir müssen dringend reden Jake.” Er sah uns einen Moment verwirrt an. “Was ist los?”
Edward atmete kurz ein bevor er sagte: “Unsere Familie existiert so nicht mehr und nun teilen wir uns auf. Carlisle wird hier bleiben, aber alle anderen gehen.
“Und jetzt ist die Frag ob ich mitkommen werde.” sagte Jake nur.
Er sah runter zu Nessie die sich an ihn geklammert hatte. “Komm mit Jakie.” bettelte sie.
Jake streichelte liebevoll über Nessies Kopf und sah uns an.
“Er werd nur noch mal mit den anderen reden müssen, ob sie bei Sam bleiben. Aber ich komm auf jeden Fall mit. Die anderen werden das auch verstehen.” sagte Jake.
Nessie machte gleich Freudensprünge und grinste Jake an.
“Möchtest du hier bleiben und wir packen zuhause?” fragte Ich Nessie kichernd.
Sie sah mich an und nickte. “Okay. Dann gehen wir jetzt und kommen wenn wir fertig sind.” sagte Edward.

>>Edwards Sicht<<

Bella und Ich machten uns also auf den Rückweg zum Haus. Es war still. Wahrscheinlich dachten wir eben beide an die Zeit die jetzt kommen würde. Wir würden allein leben. Ohne den Rest unserer einstigen Familie.
Schon der Gedanke war seltsam. Wie es wohl sein würde.
“Was hältst du von Norwegen?” riss mich Bellas Stimme plötzlich aus meinen Gedanken.
“Wie bitte?” “Ich hab dich gefragt, was du davon hältst nach Norwegen zu gehen?”
Ich überlegte einen Moment über ihren Vorschlag. Norwegen klang eigentlich ganz gut. Es würde auch dort nicht oft die Sonne scheinen. Also die besten Voraussetzungen für eine Vampirfamilie. Auch wenn Renesmee in der Sonne nicht sehr auffiel. Außer vielleicht, weil sie äußerlich, ebenfalls besser als jedes Topmodel aussehen würde.
“Klingt gut. Okay. Wir ziehen nach Norwegen.”
Ich hörte schon aus 300 Meter Entfernung, dass alle fleißig am packen waren.
Zuhause angekommen brachen Emmett und Rose gerade auf.
“Eine Liste mit allen Mail-Adressen liegt im Flur für euch. Wir ziehen nach Australien.” sagte Rose bevor sie uns beide umarmte.
“Nessie ist bei Jacob oder?” Ich nickte und grinste. “Lach nicht!” “Würde ich nie tun.”
Emmett und Rose verschwanden. “Was war denn jetzt mir Rose los?” fragte Bella mich nun.
“Ach wegen Jake. Du weist sie mag ihn nicht. Angeblich. Ich las gerade in ihren Gedanken, dass sie selbst Jake vermissen wird.” Nun lachte auch Bella.
Von drinnen hörten wir Alice die rum jammerte, da sie nicht ihre ganzen Klamotten mitnehmen konnte. “Hey Dad.” sagte ich als wir ins Wohnzimmer kamen. Er saß im Sessel und dachte nach. “Hey ihr zwei.”
“Ganz sicher das wir gehen sollen?” Er sah uns an und sagte: “Ja.”
“Sie wohnt in Seattle neben dem Wal-Mart im Wohngebiet.” sagte ich auf seine Gedanken.
Er lächelte schwach. “Danke.” meinte er, “Ich werde zu ihr gehen wenn sich die Lage beruhigt hat.”

Nun gingen auch Bella und ich packen. Es dauerte kaum 3 Stunden, da war alles gepackt.
“Macht’s gut.” sagte Dad, oder nein... Nun war er für uns alle nur noch Carlisle. Unsere Familie gab es so nicht mehr. “Tschüss. Wir werden euch alle vermissen.” sagte Alice und schluchzte dabei. Wir alle umarmten uns bevor wir alle wohl endgültig aus diesem Haus verschwinden würden. Alice und Jasper würden nach Texas gehen. Carlisle blieb hier und Bella, Ich, Nessie und Jake würden nach Norwegen auswandern.

>>Carlisles Sicht<<

Nun war ich wieder allein. Ich hatte es damals gehasst allein zu sein, doch nun tat es auf irgend eine Weise auch gut. Trotzdem wollte ich versuchen Esme zurück zugewinnen.
Im stillen dankte ich Edward dafür, dass er mir gesagt hatte wo sie nun lebte. Seattle.
Sie war nicht mal weit weg, deshalb konnte es doch nicht sein, dass Esme keine Gefühle mehr für mich hatte. Ich musste auch jeden Fall zu ihr uns mit ihr reden.


>>Jakes Sicht<<

Nachdem Ed und Bells gegangen waren, war ich mit Nessie ins Haus gegangen um mit den anderen zu reden. Natürlich waren sie nicht gerade begeistert, dass ich, der Alpha, das Rudel verlassen wollte. Aber niemand hatte was dagegen, wussten sie doch, dass sie mein Gejammer ertragen müssten, wenn ich Nessie nicht bei mir hatte. Ich hatte Sam zum neuen Alpha hier in La Push ernannt und prompt schlossen sich mir Seth und Leah an. Die beiden hatten etwas dagegen unter Sams Führung zu stehen, also würden sie mitkommen.
Sue würde aber hier bei Dad bleiben.
Dad sah grinsend zu Nessie und sagte: “Und das du mir ja auf ihn aufpasst.”
Nessie fing leise an zu lachen und sah strahlend zu mir hoch. “Jakie muss eher auf mich aufpassen.” Nun lachte auch ich leise.
Als das alles geklärt war, ging ich mit Nessie in mein Zimmer packen.
Seth und Leah waren ebenfalls verschwunden.
“Ohhhh. Die ist aber schön.” sagte Nessie auf einmal.
Ich sah zu ihr. Sie hatte eine Kette in der Hand. An ihr hing ein kleiner Holzwolf, den ich selbst geschnitzt hatte. “Hab ich selber gemacht.”
“Echt???” fragte Ness und sah mich mit großen Kulleraugen an.
Ich nickte und nahm ihr die Kette ab. Sie sah mich an und fing an zu schmollen.
Augenblicklich lachte ich. “Heb mal deine Haare an.” sagte ich kichernd.
Nun strahlte sie wieder, hob ihr Haar, sodass ich ihr die Kette um den Hals hängen konnte.
Nessie grinste mich an und drückte mir einen dicken Schmatzer auf die Wange. “Danke Jakie.”
“Bitte Kleine.” Mit einem Mal stemmte sie die Arme in die Hüfte und sah mich böse an. “Ich bin nicht klein.” “Nicht?” Sie schüttelte wild ihren Kopf hin und her.
Ich hob sie hoch und grinste sie an. “Okay stimmt. Ich muss ja zu dir hochschauen. Fällt mir jetzt erst auf.” Nessie lachte wieder. “Du bist ein Blödmann.” kicherte sie.
Nun war ich es der sie gespielt schmollend ansah.
“Nüsch schmollen Jakie.” sagte sie und struppelte durch mein Haar. Ich schmollte aber weiter.
Sie gab mir wieder einen Schmatzer auf die Wange, doch ich schmollte weiter.
“Och Jakie. Du bist kein Blödmann okay?” fragte sie und sah mich bettelnd an.
Ich kicherte leise und zeigte mit dem Finger auf meine linke Wange, da sie vorher einen Schmatzer auf die rechte gedrückt hatte.
Nessie lachte wieder und gab mir auch auf die linke Wange einen Kuss.
“So aber jetzt müssen wir hier mal fertig packen, sonst werden wir nie fertig.”
Meine Nessie nickte und half mir wieder.

4 Stunden nachdem Ed und Bella gegangen waren, kamen sie wieder. Edward fuhr mit dem Volvo und hatte hinten dran einen kleinen Anhänger. Ich würde mit dem Golf hinterherfahren.
“Wo geht’s eigentlich hin?” “Wir hatten uns auf Norwegen geeinigt.” sagte Edward.
Ich nickte: “Okay. Auf nach Norwegen.”
“Ich fahr bei Jakie mit.” rief Nessie lachend und sprang auf den Beifahrersitz des Golfs.
Edward und Bella lachten leise, während ich mich hinter Steuer setzte.
“Angeschnallt?” Nessie nickte und grinste mich wieder an.
Im nächsten Moment kamen Leah und Seth. “Ach so und die zwei kommen auch mit.”
“Okay, gut zu wissen.” sagte Bella lächelnd und grüßte die zwei, die sich nun auf den Rücksitz des Golfs setzen. “Hallo Sethi, hallo Leah.” grinste Nessie vom vorderen Sitz die beiden an. “Hey Kleine.” Noch bevor sie was erwidern konnte sagte ich: “Nessie ist nicht klein. Mhm. Sie ist schon groß.” Sie grinste und nickte. “Okay. Tschuldige, dann eben hey Große.”
“Wo geht’s eigentlich hin?” fragte nun Leah. “Norwegen.” antwortete Nessie und sah zu Leah.
“Wow.”

Nach 10 Minuten waren wir abfahrbereit. Edward fuhr vor und ich folgte ihm.
Wir würden bis nach New York fahren. Also quer durchs Land.
Als erstem führte uns unser Weg durch Washington durch.
Dort fuhren wir durch Port Angeles, Blyn, Breidablick, über Bainbridge Island, durch Seattle, Hazlewood, Easton, South Cle Elum.
“Jakie... Ich muss mal!!!!” sagte Nessie plötzlich. In Gedanken sagte ich Ed Bescheid, dass wir irgendwo halten mussten.
Wir fuhren an eine kleine Raststätte und machten dort eine halbe Stunde Pause.
Weiter fuhren wir noch durch George und Spokane. Wir folgten Stunden lang der Route 90 bis wir nach Idaho kamen. Wir kamen als erstens nach Coeur d’Alene.
Dort beschwerte Nessie sich, dass sie Hunger hatte und wir machten wieder Pause.
Wieder eine halbe Stunde später, fuhren wir weiter durch Pinehurst, Kellogg, Osburn, Wallace und Mullan. Dann hatten wir endlich Montana erreicht.
In Montana fuhren wir weiter Stunden durch St. Regis, Superior, Alberton, Frenchtown Missoula. “Können wir nicht mal ne Pause machen?” murrte Leah hinten. “Ich bekomm hier gleich Genickstarre.”
Ich nickte kurz. Wir fuhren zu einer Tankstelle. “Warum haltet ihr?” fragte Bella. “Wir brauchen mal ne kleine Fahrpause. Außerdem muss ich mal wieder tanken.” sagte ich.
“Wir können uns doch auch mal hier ein kleines Motel suchen. Ich weis ihr zwei braucht keinen Schlaf. Dafür aber wir anderen.” sagte Seth.
Edward gab ihm Recht. Es war ganz sicher nicht bequem im Auto zu schlafen.
“Gut. Wir suchen uns ein Motel und übernachten dort.”
Ich ging tanken und dann fuhren wir weiter auf der Suche nach einer Unterkunft.
Etwa 1 1/2 Stunden später, hatten wir es geschafft. Wir fanden ein kleines Motel und gingen zur Rezeption. “Es sind genau noch 2 2-Bett Zimmer frei.” meinte Edward und sah uns an. “Reicht doch. Ihr zwei braucht keinen Schlaf.” meinte Leah.
Also nahmen wir die zwei Zimmer. Obwohl das Haus recht klein schien, waren die Zimmer verhältnismäßig groß. Man musste also zu viert in einem Zimmer keine Platzangst haben.
Leah und Seth teilten sich das eine Zimmer, während ich mir das andere mit den anderen teilte. Da nur Nessie und Ich schlafen mussten war das ja auch kein Problem.
Nessie schlief am liebsten sowieso wenn ich bei ihr war. Ohne meine Wärme konnte sie schon fast nicht mehr schlafen.
Sie kuschelte sich also an mich und schlief ein, sowie auch ich ein paar Minuten später.

>>Edwards Sicht<<

Am nächsten Morgen machten wir uns zeitig auf den Weg.
Unser Weg führte uns weiter durch Clinton, Deer Ladge, Whitehall, Three Forks. Automatisch musste ich lächeln als ich das Schild sah. Ich erinnerte mich an die schönen Zeiten, die wir in Forks verbracht hatten.
Weiter ging es durch Manhatten, Belgrade, Bozeman, Livington, Big Timber, Read Point, Parkcity und Billing. Nun meldeten sich mal wieder die Mägen, der Wölfe. Ebenso wie Nessie.
Also machten wir wieder eine halbe Stunde Pause und die anderen aßen.
Danach fuhren wir weiter. Wir hatten schließlich noch immer eine ganze Menge weg vor uns. Dieser bestand jetzt aus den Städten Lockwood und Hardin. Dann kamen wir endlich in Wyoming an. Wir fuhren weiter durch Ranchester, Buffalo, Morrcroft und Sundance.
In South Dakota angekommen fuhren qirdurch Sturgis, Box Elder, Chamerlain, Kimball, Mitchel und Brandon.
Nun hatten wir schon 2 Staaten hinter uns ohne eine Pause zu machen. Eine neuer Rekord würde ich sagen.
Auch Minnesota brachten wir ohne Pause hinter uns, da wir nur durch Whothington, Fairmont und Albert Lea fuhren.
In Iowa kamen wir als erstes nach Clear Lake und danach war dann wieder die erste Pause nötig. Innerlich lachend stieg ich aus dem Wagen.
“Willkommen in Mason City.” sagte ich, denn ich las den Gruß auf dem Schild.
“Jetzt hast du auch noch deine eigene Stadt.” lachte Bella leise und gab mir einen Kuss. Nessie musste mal wieder und Jake ging tanken. Diesmal tankte auch ich.
Weiter fuhren wir nach Waterloo und Cedar Rapids bis wir nach Illinois kamen und East Moline und Joliet hinter uns brachten.
In Indiana fuhren wir durch Gary und machten wieder Pause. Mal wieder plage die Wölfe der Hunger. “Geht euch doch gleich mehr kaufen, sonst müssen wir bald jede zweite Stadt anhalten.” sagte ich.
Leah und Seth befolgten meinen Rat und kauften so viel, dass Jakes Wagen noch voller war, wie eh schon.
Dann konnten wir endlich weiter und fuhren durch South Bend und Elkhart.
In Ohio führte unser Weg uns nach Swanton, Elyria und Hudson bevor wir nach Pennsylvania kamen und direkt durch DuBois und Hazelton nach New York fuhren.

Nach 3 Tagen hatten wir New York endlich erreicht. Und waren froh angekommen zu sein.
Da es mitten in der Nacht war. Suchten wir uns hier ein Hotel.
Diesmal ergatterten wir sogar 3 Doppelbettzimmer.
Eins teilten sich wieder Seth und Leah, das andere Nessie und Jake und ich konnte mit Bella in ein Zimmer.
Wir lauschten, bis alles um uns herum ruhig war.
“Du weist nicht wie ich deine Nähe vermisst habe.” hauchte Bella plötzlich und setzte sich auf meinen Schoss, da wir auf dem Bett lagen. Ich grinste und zog sie zu mir um sie zu küssen.
Ich freute mich schon ziemlich auf die heutige Nacht und sie war auch dementsprechend, der Hammer.
Am Morgen, zogen wir uns an und warteten auf die anderen.
Danach fuhren wir zum Hafen und warteten auf unser Schiff. Dort fuhren wir die Autos unter Deck und machten uns es für 3 weitere Tage gemütlich.

Das Schiff brachte uns bis nach England und von dort aus nahmen wir ein weiteres Schiff nach Norwegen. Ein Glück lag unsere Neues Zuhause auf einer Insel und so wurden wir indirekt, direkt vor die Haustür gebracht.
Denn nach rund 8 Tagen Reise kamen wir endlich in Tromsø an.

>>Alice’ Sicht<<

Wir waren kurz nach Rose und Emmett losgefahren. Nur hatten wir den kürzesten Weg von allen. Während sie die Vereinigten Staaten verließen, blieben wir und zogen nur noch Texas.
Unser Weg führte uns von Washington durch Oregon, Idaho, Utah, Colorado und New Mexiko bevor wir in Galveston ankamen.
Galveston lag auf einer kleinen Insel vor der Küste Texas’ und war lediglich durch ein paar Brücken mit dem Festland verbunden.
Wir sahen auf der auf der ganzen Fahrt fast nur Bäume und große Wiesen.
Da die Scheiben verdunkelt waren, konnte uns zum Glück auch keiner funkeln sehen.
Natürlich war es nicht gerade praktisch an einen sonnigen Ort zu ziehen, aber wir wollten endlich mal was anderes und sei es das wir uns ein Leben lang verstecken mussten.
“Und wie gefällt es dir in Texas, Liebes?” fragte Jasper mich lächelnd als wir an dem kleinen Haus ankamen und legte seine Arme um mich. “Es ist wunderschön hier.” sagte ich leise und betrachtete das Tal. Unser Häuschen lag etwas in den Bergen und so hatten wir einen atemberaubenden Ausblick.
Plötzlich bekam ich eine Vision. “Was siehst du?” fragte Jazz leise.
“Rose und Emmett.” sagte ich leise. “Sie sind gerade aufs Schiff um jetzt nach Australien zu fahren.” Nun musste ich lachen. Typisch Emmett und Rose. Würden die beiden natürlich nur Chaos anrichten. “Na komm. Wir müssen noch auspacken.” sagte Jazz und zog mich ins Haus.
Es würde ungewohnt werden, allein nur mit Jasper zu leben.

<<Carlisles Sicht>>

Ich hatte noch ein paar Minuten, nachdem die anderen alle weg waren, bevor ich auf Arbeit musste. Es war ein Tag wie jeder andere auch.
Stunden lang Visite erledigen, nervige Schwestern abblitzen lassen.
Hier und da mal ein OP und dann wieder die nervigen Schwestern abschütteln.
Irgendwann hatte ich dann endlich mal eine freie Minute und setzte mich in mein Büro.
Auf meinem Schreibtisch stand noch immer da Foto von Esme aus unserem letzen Urlaub auf ihrer Insel und unser ein Bild aus unseren Flitterwochen.
Ich musst sie unbedingt wieder zurück bekommen.
Endgültig entschloss ich mich zu ihr zu fahren. Ich schob all meine Arbeit auf andere Ärzte über und machte mich auf den Weg nach Seattle.
Den ganze Weg lang überlegte ich wie ich mich bei ihr entschuldigen wollte.
Unschlüssig stand ich dann bei ihr vor der Tür. Es kam gerade jemand zur Tür raus und das nutzte ich aus.
Ich ging in das Haus, zu ihrer Wohnungstür. Gerade als ich klingeln wollte, hörte ich ein lautes Knurren. “Verzieh dich!!!! Ich will dich nicht sehen!!!!!” fauchte Esme von innen. Ich seufzte leise. “Nein Esme. Ich gehe erst wenn du mit mir redest. Ich will dich nicht verlieren Esme.”
“Pah! Selber Schuld, du hast mich schon längst verloren!” fauchte sie wieder.
“Esme. Ich weis wie schwer es für dich war immer allein zuhause zu sein.” “Ach ja?!!!! Und warum hast du dann nichts dagegen gemacht?!!!”
“Du weist das meine Arbeit mir ebenso wichtig ist.” sagte ich. Esme hatte sich noch immer noch gerührt, während sie mit mir sprach. Ich hatte auch die Hoffnung aufgegeben, dass sie mich in die Wohnung ließ.
Immerhin sprach sie, wenn auch nicht im schönsten Ton, mit mir. “Ja!!! Sie war dir immer wichtiger als ICH! Also geh!” schrie sie. “Ich will dich nicht mehr sehen. Es ist endgültig vorbei und dabei wird es auch bleiben!!!!”
Einen Moment noch blieb ich vor ihrer Tür stehen und ging dann mit geknickten Kopf nach draußen. Ich stieg wieder in den Wagen und fuhr heim.
Wie sollte ich ohne Esme weiterleben??? Ich brauchte sie doch.
Ja ich hab zu ich hatte Mist gebaut. So oft hatte Esme mir erzählt, wie einsam sie sich zuhause fühlte. Und doch hatte sich an der Situation nie etwas geändert. Nein. ICH hatte nie etwas an der Situation geändert. Immer wieder war ich zu spät nachhause gekommen, nur weil ich länger gearbeitet hatte.
Ich war so in Gedanken, dass ich den Wagen im nächsten Moment gegen einen Baum fuhr.
“Verdammt!” fluchte ich und stieg aus. Jetzt hatte mein Wagen auch noch einen Totalschaden.
Plötzlich fing er Feuer. Schnell sprang ich einige Meter weit vom Auto weg.
Im nächsten Moment rannte ich los um meinen Wagen zu löschen. Die Feuerwehr konnte ich schlecht rufen. Es würde auffallen, dass ich nach so einem Unfall noch lebte und keine einzige Schramme hatte.
Ich rannte mehrere Mal los und hatte es nach 30 Minuten geschafft den Wagen zu löschen.
Also musste ich jetzt nur noch das Frack meines Autos entsorgen.
Damit beeilte ich mich ebenso und war nach einer weiteren Stunde zuhause.
Toll, jetzt war meine Frau weg. Den Rest der Familie hatte ich weggeschickt und mein Auto war hin.
Ich brauchte ein neuen Wagen, das war sicher. Es würde nur Fragen aufwerfen, wenn ich zu Arbeit gehen würde ohne Auto.
Also lief ich los nach Port Angeles zu einem Autohändler.
Es dauerte geschlagene 2 Stunden bis ich ein Auto gefunden hatte.
Einen Mercedes wollte ich nicht wieder nehmen. Zu sehr musste ich dann an Esme denken.
Also wurde es diesmal ein Audi TT.

>>Charlies Sicht<<

Ich war wie immer um diese Uhrzeit auf dem Revier und nahm die Anrufe entgegen oder erledigte Papierkram.
Wieder einmal klingelte das Telefon. Am anderen Ende war eine etwas ältere Frau. Sie erzählte mir, sie habe auf dem Weg in die Stadt hinein einen brennenden Wagen am Straßenrand entdeckt. Sie hatte nachgesehen und es war niemand im Wagen, deswegen war sie weiter gefahren, denn sie hatte es eilig. Jedoch rief sie die Polizei an um den Vorfall zu melden. Ich schickte sofort eine Streife dort hin und erledigte weiter meinen Kram.

Eine Dreiviertel Stunde später

Die Streife kam zurück und kam zu mir. “Als ganz ehrlich, solche Scherzanrufe gehen mir tierisch auf den Keks.” sagte Mike gereizt.
“Wie jetzt?” fragte ich nach. “Naja. Wir sind dort hin gefahren, aber da war weit und breit kein brennender Wagen. Und ist es nicht seltsam, dass dann dort keiner drin gesessen haben sollte?” Ich überlegte einen Moment. “Ich werd bei der Frau noch mal durch klingeln.” sagte ich und ließ den Anruf zurückverfolgen.
Am Telefon befragte ich sie weiter zu dem Wagen. Das seltsame war, dass sie mir so viel zu dem Wagen erzählen konnte, das ich nicht glauben wollte es sei ein Scherz gewesen.
Ebenso war es seltsam, dass der Wagen von dem die Frau mir erzählt, sehr Carlisles Wagen ähnelte. Als nächstes würde ich wohl mal zu den Cullens raus fahren.

Als ich ankam stand nicht der übliche schwarze Mercedes vor der Tür, sondern ein neuer Audi. Wo war denn Carlisles Mercedes???
Ich klingelte und nach ein paar Sekunden, öffnete mir Carlisle die Tür.
“Charlie?” fragte er verwirrt. “Darf ich reinkommen?” fragte ich. Er gingen einen Schritt zur Seite und lief mich rein.
Im Wohnzimmer setzte ich mich auf die Couch und befragte Carlisle zu dem Fall.
“Nein. Ich habe meine Wagen verkauft.” meinte Carlisle.
“Wieso das denn?” fragte ich verwirrt. Ich wusste, das Carlisle seinen Wagen liebte.
“Du weist es noch nicht oder?” Was sollte ich denn wissen???
Ich wusste das Bella, Edward und Nessie mit Jake nach Norwegen gegangen waren und dort eine Weile bleiben würden. Den Grund wollten sie mir nicht sagen.
War das was ich wissen sollte wohl der Grund für dass, was ich nicht wusste???
“Esme hat sich von mir getrennt.” sagte Carlisle.
“Was?” Ich war geschockt. Ich hatte die beiden immer für das ausgeglichenste Paar auf Erden gehalten. Unweigerlich musste ich dran denken wie ich mir immer gewünscht hatte, das dies auch bei mir und Renée der fall hätte sein sollen. Doch das war es nie.
Nun waren auch die beiden getrennt.

>>Carlisles Sicht<<

Verdammt. Ein Mensch hatte meinen Wagen gesehen. Ein Glück hatte ich es geschafft Charlie zu überzeugen. Meinen Wagen hatte ich in Port Angeles zu einem Schrotthändler gebracht.
“Der Wagen hat mich zu sehr an Esme erinnert.” murmelte ich, “Es ist schon schwer genug für mich, hier zu sitzen. Esme hat das ganze Haus schließlich eingerichtet.”
Charlie nickte, während er mir zuhörte. “Also ich kann die Bellas altes Zimmer anbieten wenn du hier raus willst.”
Ich überlegte einen Moment, nachdem ich ihn verdattert angesehen hatte.
“Nein. Du musst dir nicht die Mühe machen. Ich geh einfach arbeiten. Das lenkt mich ab.”
Ich konnte nicht zu ihm. Charlie würde wohlmöglich noch herausfinden was wir waren.
Er wusste eh schon zu viel.
“Sag mal. Wenn du nicht willst musst du es nicht erzählen, aber warum hat Esme dich eigentlich verlassen?” fragte er.
“Wegen der Arbeit.” murmelte ich leise.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 19.11.2011

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