Dieses Buch widme ich dir Micha;
da ich dir zeigen möchte,
wie viel du mir bedeutet hast und immernoch bedeutest.
Ich brauche dich
und es tut mir leid,
ich weiss nicht was ich getan habe,
aber ich denke mir du hatest deine Gründe
und dafür möchte ich mich entschuldigen.
Ich schreibe dieses Buch,
als Beweis,
dafür wie sehr ich dich brauche,
wie sehr du mir fehlst,
Ich liebe dich
und ich möchte das du es weisst.
Deshalb schreibe ich dieses Buch und
deshalb widme ich es dir.
Ein Tropfen. Ein Huschen. Der Schrei. Schweigen.
Leise wie ein Schatten folgte sie ihrem Opfer, immer auf der Hut nicht entdeckt zu werden.
In der Ferne tropfte es. Da kam die Gelegenheit, sie schlich langsam an das Opfer. Sie roch das warme, köstliche Blut und spürte den Puls unter der Haut. Nun war sie nahe genug dran. Sie biss zu. Das Opfer schrie, Vögel schreckten auf und flogen fort. Dann war es leise. Sie saugte das Blut aus dem Körper des Opfers, es hatte eine angenehme Wirkung, das Brennen dort wo ihr Herz sein sollte erlosch.
Am Morgen, beim Sonnenaufgang fand man die Leiche, ihre Augen starten erschreckt in die Gegend, der Körper war blutleer. Niemand hatte was gesehen oder gehört.
Wie jedes Mal.
In den engen gewundenen Gassen fühlte Marie sich am wohlsten. Die Feuchtigkeit, die Einsamkeit und die Ruhe. Hier war die richtige Atomssphäre.
Wenn sie nicht gerade auf Jagt war verzog sie sich in ihre Gasse, unter die Brücke, welche über den kleinen Bach der Stadt ging. Hier wohnte Marie, in einem kleinen Verschlag, der in der Bachmauer lag. Hier gab es keine Fenster, durch eine alte schwere Eisentür gelangte man rein. Im Inneren war es kalt und nass. Überall war Dreck und Staub, hier und da lagen ein paar zerstörte Möbel rum und an der einen Wand neben dem schwarzen Himmelbett hing ein zerbrochener Spiegel. Er war mit einem alten Lacken abgedeckt worden. Die Vorhänge des Himmelbettes hatten viele Löcher. Doch es war das einzige Möbelstück welches man noch verwenden konnte.
Kein Mensch hätte sich jemals an diesem Ort wohlgefühlt, doch Marie mochte es. Es lag wahrscheinlich daran das sie kein Mensch war. Zu mindest kein normaler. In Maries Adern floss schwarzes Blut. Dämonenblut. Marie hasste sich dafür was sie war. Sie lebte allein und abgeschnitten von der Außenwelt, nur nachts kam sie raus um auf die Jagt zu gehen. Sie hasste das Sonnenlicht, aber noch mehr hasste sie die Menschen. Mit ihrer Eitlen Art und mit ihrer „Klugscheißerrei“: Sie würden alles wissen. Dabei Wissen sie gar nichts!
Kein Mensch weiß, dass es Wesen wie sie gibt. Wesen gegen die sie keine Chance haben. Wesen die Mordmaschinen sind, erschaffen um zu töten!
Doch hasste Marie sich vor allem selbst. Als sie ein kleines Mädchen mit süßen goldenen Ringellöckchen war und noch bei ihrer Familie lebte, schien alles Perfekt!
Doch da verfärbten sich ihre Augen von einem schönen Schokoladenbraun pechschwarz, sie wurde blass und unter ihrer weißen Haut zog sich ein schwarzes Adernetz. Marie verwandelte sich im Alter von fünf Jahren in ein Dämon. Sie saugte allen Menschen die sie liebte die Seele aus, so dass sie zu seelenlose Zombies wurden und am Ende tötete sie diese.
In Marie floss von Geburt an Dämongift, doch braucht es seine Zeit bis ein Dämon als einer zu erkennen ist. So kam Marie als Findelkind zu ihren Eltern und wuchs wie ein Mensch bis an ihr fünftes Lebensjahr heran, bis der Dämon in ihr sich entwickelt hatte…
Von da an lebte sie in ihrem Verschlag, nie wieder hatte sie einen anderen geliebt. Zu groß war die Angst wieder die Beherrschung zu verlieren und wieder jemanden zu verlieren.
So lebte Marie Tag-Ein-Tag-Aus, unsicher wie es weiter geht, in ihrem Rhykhmus.
Die Sonne ging langsam auf, Marie stand auf dem Geländer der Brücke, der Wind spielte mit ihren Locken. Wie schön es doch nur wäre diesem Leben zu entkommen. Von der Brücke zu springen, wie so mancher Mensch.
Als langsam die Stadt aufwachte, kletterte sie die Brückenpfeiler runter. Unten angekommen kramte sie in ihrer Tasche nach dem großen Eisenschlüssel, sie schloss die Tür auf und trat ein. Sie hatte kein Problem im dunklen zu sehen, sie schmiss den Schlüssel in eine Ecke und rief: „Scream wo bist du?“
Auf dem Himmelbett hob eine schwarze Ratte verschlafen den Kopf.
„Oh hab ich dich geweckt mein kleine?“ Sie streichelte die Ratte und ließ sich neben sie sinken. Scream war Maries einziger Freund.
„Ach Scream was würde ich doch nur dafür geben normal zu sein!“
Scream piepste sie an.
„Ich weiß, ich weiß, ich bin es nicht und werde es nie wieder sein! Aber wenn ich doch nur oben am Tageslicht wandeln könnte…“
Scream gurte.
„Du hast Recht ich sollte auf hören zu träumen.“ Marie streichelt Scream noch mal und stand dann auf und kramte unterm Bett ihr Zeichenmaterial hervor.
Wenn man so viel Zeit hat, sagte Marie immer zu sich selbst, dann muss man sie wenigstens nutzen. Marie hatte schon viele Ölgemälde gemalt, sie lagerte sie alle unter ihrem Bett.
Am Abend machte Marie sich bereit auf Jagt zu gehen. In diesem Moment kommen die alten Erinnerungen wieder hoch, die sie den ganzen Tag lang zu unterdrücken versuchte und mit ihnen kommt auch wieder die alte Wut hoch. Marie schaut sich um, nach irgendwas was sie werfen konnte, irgendwas an dem sie ihre Wut auslassen konnte.
Marie nahm kurzer hand den Tisch und schmiss ihn quer durch das Zimmer, er zerbrach mit einem lauten Krachen an der Wand. Marie drehte sich um, riss die Tür auf und rannte fort.
Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen rannte Marie durch die halbe Stadt, das gute an ihrem da sein war das man nie außer Atem kommt, Marie suchte die Gegend der Clubs, Discos und Bars in der Stadt auf. Hier war um die Uhrzeit am meisten los, am leichtesten ein Opfer aus zu spähen, aber auch am leichtesten entdeckt zu werden.
Marie suchte sich eine Disco aus, die am Ende der langen Straße ganz in der Ecke.
Hier waren meistens Jugendliche, die stark betrunken waren.
Marie positionierte sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite in einer Hausnische und beobachte den Eingang der Disco.
Eine Gruppe Jugendliche etwa in Maries Altersteuerten auf den Eingang der Disco zu. Es waren vier Jungs und drei Mädchen, die Mädchen waren total über schminkt und auf gestylt, drei der Jungen hatten je ein Mädchen im Arm, nur einer war alleine, er schaute genau in Maries Richtung. Seine goldbraunen Augen schienen genau ihren Blick auf zu fangen. Marie wich ein Stück zurück und stieß einen Stein weg, der auf die Straße kullerte. Der Junge blieb stehen
Und machte einen unsicheren Schritt in Maries Richtung. Marie duckte sich in den Schatten zurück ohne den blick von dem Jungen zu wenden. Sie musterte ihn, er hatte dunkelbraunes halblanges Haar, das ihm in Fransen ins Gesicht fiel. Er war groß gewachsen und schlank. Er trug eine weitere Jeans und ein blaues Hemd und Snikers. Er hatte die Ärmel hoch gekrempelt und die ersten drei Knöpfe offen. Um Hals trug er eine Kette an der ein Anhänger hing. Am linken Ohr hatte er einen Ohrring. Marie schätze ihn auf sechzehn Jahre, nur zwei Jahre älter als sie.
„Johannes, komm jetzt, hör auf die Dunkelheit an zu glotzen, hast du zu viel gekifft?“, schrie einer der Jungen vom Eingang der Disco zu dem Jungen.
„Ja ich komm ja schon Josh.“ antwortete er noch einmal blickte in Maries Richtung, dann ging er zu seinen Freunden.
„Johannes, Johannes.“ Murmelte Marie vor sich hin, „Er heißt Johannes.“
Marie konnte sich kaum noch konzentrieren, eine Frau kam aus der Disco. Marie folgte ihr bis sie in eine unbelebte Straße bog, da schlug Marie zu.
Marie lies die Leiche am Straßenrand liegen und rannte zurück zur Disco, sie hoffte das Johannes noch nicht gegangen war. Es kam Marie wie eine Ewigkeit vor bis die Gruppe die Disco verlässt. Sie gingen ein paar Meter bis sie zu ein paar Fahrradständer kamen, an denen sie ihre Roller angeschlossen hatten. Marie folgte ihnen.
„Johannes, kommst du… kommst du noch mit uns?“ fragte dieser Josh betrunken.
„Nee lass mal Josh, ich bin müde.“
„Du kannst, doch nicht immer im Krankenhaus sein.“ Meldete sich ein anderer Junge zu Wort.
„Was ich mache kann dir egal sein, Alex.“ Antwortete Johannes, seine Stimmer war zwar leise und ruhig, aber hatte einen genervten Unterton. Es wirkte als ob sie diese Unterhaltung schon öfter geführt hätten.
„Ey seid dem deine Schwester im Krankenhaus liegt, bist du voll der Spießer geworden!
Du bist die ganze Zeit im Krankenhaus, wenn dich dann mal so weit haben auf eine Party zu gehen, dann läufst du da rum, mit einer Fresse… Sogar das süße Mädel, was dich echt toll fand hast du abblitzen lassen, so warst du doch früher nicht!“ mischte sich jetzt der Vierte Junge ein.
„Meine kleine Schwester liegt im Krankenhaus und man weiß nicht wie lange sie noch lebt! Dann soll ich deiner Meinung nach Fred, mit irgendwelchen Mädels rum machen und mich betrinken, statt für sie da zu sein als großer Bruder?
Tschö ich fahr jetzt.“ Mit diesen Worten startete er seinen Roller und fuhr fort.
Die Gruppe stand noch einen Moment schweigend da und schaute Johannis nach, dann schwangen sich auch die anderen drei mit ihren Mädels auf die Roller.
Marie wartete noch einen Moment, dann auch sie nachhause.Den ganzen Tag lang dachte Marie an Johannes, sie konnte es kaum erwarten das es Abend wurde. Marie wollte vor dem Krankenhaus warten, bis Johannes raus kommt und ihm dann bis zu seinem Zuhause zu folgen.
Sie kramte unter ihrem Bett, eine alte Truhe hervor und öffnete sie.
Die Truhe war voller Schminkutensilien, Marie nahm das Make-up und ein paar Kontaktlinsen hervor. Sie stand auf und stellte sich zögerlich vor den verhängten Spiegel. Marie fasste das Tuch an und ließ es aber doch wieder fallen.
„Wird schon ohne klappen.“ Sagte Marie zu sich selbst und schminkte sich.
Sie zog ihre schwarze Kapuzenjacke an, zu letzt legte sie die Kontaktlinsen ein.
Sie hatten die Farbe wie Maries Augen früher. Marie hängte sich ihre Tasche um und ging.
Die Sonne war gerade am untergehen, als Marie am Krankenhaus ankam. Es war ungewohnt für sie um diese Uhrzeit unterwegs zu sein und Marie wusste auch sofort warum sie es mied um diese Uhrzeit raus zu gehen. Alles war hektisch, überall waren Menschen… Marie kostete es eine Menge Selbstbeherrschung nicht die Kontrolle zu verlieren und sich ihr Abendessen schon jetzt zu fangen.
Jeder der Menschen roch für sie unwiderstehlich nach Blut, am Krankenhaus wurde es immer schlimmer. Vor dem Krankenhaus stand eine Bank, Marie setzte sich auf sie und wartete darauf, dass Johannes kommt.
Sie wartete fast zwei Stunden, auf ihn doch verließ er das Krankenhaus nicht.
„Ich sollte nachschauen ob er überhaupt da ist.“ Dachte Marie.
Sie öffnete ihre Tasche und zog eine Tube Wachs hervor, den sie sich in die Nase schmierte.
„Hoffentlich dämpft dies den Geruch nach Blut.“ Dachte sie dann stand sie auf und betrat das Krankenhaus.
Drinnen eilte sie sofort zur Rezeption, als ihr klar wurde, dass sie gar keinen Nachnamen hatte, was sie sagen sollte wenn sie auf Johannes traf und wie es überhaupt weiter gehen sollte. Plötzlich kamen auch wieder die Bilder von früher hoch.
Marie spürte die Tränen in den Augen drehte auf den Absatz um und rannte aus dem Krankenhaus. Draußen hätte sie beinah jemanden umgerannt.
„Hups alles klar?“ Marie schaute auf.
„Ja. es tut….“ Sie schaute direkt in zwei goldbraune Augen.
„Kenn wir uns irgendwo her?“ Er legte den Kopf leicht schief.
„Ähm nicht das ich wüsste.“ Marie drehte den Kopf weg.
„Doch ich bin mir ganz sicher! Warst du nicht der Schatten gestern vor der Disco?“
„Nein. Nein, da war ich nicht.“ Marie schüttelte den Kopf.
„Doch ich bin mir ganz sicher, du hattest die gleiche Jacke an wie heute. Was hast du da gemacht, in der Nische mein ich?“
„Ähm nichts, ich muss jetzt auch weiter!“ Marie wollte ich abwenden, doch Johannes hielt sie an der Hand fest.
„Hey schau mich an! Ich kenn dich zwar nicht, aber ich mag dich und ich merke, dass du ein Geheimnis vor mir hast.“, er drehte ihren Kopf so das sie ihm genau in die Augen sah: „Und ich hoffe du wirst es mir bald erzählen!“
Er schaute Marie tief in die Augen, sein Gesicht kam ihr langsam näher. Sie spürte seinen Atem im Gesicht, er war ihr jetzt, so nahe das der Geruch von seinem Blut erstickten war. Johannes Lippen drückten sich langsam auf ihre. Da riss Marie sich los und drehte sich weg.
„Tief durch atmen, jetzt nur nicht die Kontrolle verlieren.“, flüsterte Marie sich leise zu.
„Es tut mir leid, ich weiß auch nicht was da in mich gefahren ist.“ Johannes war zu Marie getreten und hatte ihr eine Hand auf die Schulter gelegt.
„Nein, du brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich habe mich nicht deshalb weggedreht, es war weil… weil… Ach egal.“
„Sag mir es, wenn du willst und wenn du bereit bist.“ Marie dreht sich zu Johannes um.
„vielleicht werde ich das irgendwann.“
„Ich bin hier, weil ich meine kleine Schwester besuchen wollte. Sie ist sechs und leidet an Leukämie…“ Johannes drehte sich weg. „Sie ist noch so jung!“
„Ich habe dich gestern Abend sagen hören das es nicht gut um sie steht.“ Marie stand jetzt zwei Schritte von Johannes entfernt, hier konnte sie den Geruch ertragen. Sie war froh über was anderes reden zu können, auch wenn das Thema nicht schön war.
„Ja, man findet keine Knochenmark spende für sie.“ Johannes holte ein Stofftier aus seiner Tasche. Es war ein kleiner Wolf mit rotbraunem Fell. „Sie liebt Wölfe, wenn man mal eine Frage zu dem Thema hat, braucht man sich nur an sie wenden. Komm ich stell sie dir vor.“
Er nahm Marie ganz zart am Arm und führte sie ins Krankenhaus, er führte sie auf die Intensivstadion. Marie atmete jetzt nur noch durch den Mund, damit sie den Geruch des Blutes nicht mehr riechen musste.
Vo dem Zimmer mit der Nummer 105 blieb er stehen und klopfte. Eine zarte Mädchen Stimme antwortete: „Herein.“
Johannes öffnete die Tür: „ Hallo meine kleine Prinzessin.“ begrüßte Johannes das zierliche Mädchen. Sie war sichtlich zu klein für ihr alter und hatte wohl schon mehrere Chemotherapien über sich ergehen lassen müssen.
Sie war abgemagert und ihre Augen lagen in dunklen Höllen, doch sprühte aus ihnen nur so die Lebensfreude. In ihrem Arm steckten mehrere Nadel und Schläuche, die sie mit Monitoren verband. Man sah dem armen Ding an wie sehr es leidet. Einem kurzen Moment kam Marie der Gedanke, es zu erlösen, doch verwarf sie diesen schnell wieder.
„Johannes, schön das du da bist.“ Das Mädchen stallt wie ein Sonnenscheinchen. „Wer ist das denn?“ Das Mädchen zeigte auf Marie.
„Ähm das ist ,ähm.“ Stotterte Johannes.
„ Hallo, ich bin Marie.“ Stellte sie sich vor. „Und du bist bestimmt Johannes kleine
Schwester.“ Marie schenkte dem Mädchen ein Lächeln. Eigentlich mochte sie, die Menschen ja nicht, doch bei Johannes und seiner Schwester war es anders, aber vielleicht war es ja bei allen Menschen so, was wenn Marie sich es bloß all die Jahre eingeredet hat, damit sie es ertragen konnte sich von ihnen zu ernähren.
Johannes war inzwischen zu seiner Schwester getreten und umarmte sie.
„Hallo ich bin Lilie, bist du Johannes neue Freundin?“ Lilie lächelte Marie an.
Es verwundert Marie, dass sie bei Lilie kein Verlangen verspürte die Seele oder das Blut aus zu saugen, eher im Gegenteil, sie tat ihr leid.
„So würde ich es jetzt nicht aus drücken.“ Marie lächelte
„Aber was nicht ist kann ja noch werden!“ Johannes zwinkerte Marie zu
„Au ja, Johannes ist ein super Kerl!“ quiekt Lilie und lachte. Es tat Marie weh sie so Glücklich zu sehen, obwohl sie genau weiß, dass sie womöglich nicht mehr lange leben wird.
„ Wenn du das sagst muss ja, was dran sein.“ Marie zwinkerte ihr zu.
„Da fällt mir ein Ich hab dir was mit gebracht.“ Johannes holte den Wolf aus seiner Tasche und reichte ihn Lilie.
Lilie strahlte übers ganze Gesicht. „Danke Johani, danke.“
Lilie fing an über Wölfe zu reden und erzählte Marie alles was sie, darüber wusste. Marie setzte sich zu ihr aufs Bett und hörte Lilie zu, beinahe hatte Marie vergessen was sie war. Dieses Mädchen, das dem Tod so nahe und doch so voller Lebensfreude faszinierte Marie und sie fand es nicht gerecht das Lilies Tage womöglich bald gezählt waren.
Nach einiger Zeit, kam eine Krankenschwester ins Zimmer, um Lilie für die bevor stehenden Untersuchungen fertig zu machen. Johannes und Marie verabschiedeten sich von Lilie.
„Kommst du morgen wieder?“ fragte Lilie
„Mal schauen ob ich Zeit hab, aber ich werde dich auf jeden Fall wieder besuchen, wenn auch nicht morgen.“
„Danke. Tschüss bis dann.“ Lilie winkte ihr nach.
„Tschüss meine kleine Prinzessin.“ Verabschiedete sich Johannes von ihr.
„Tschüss Lilie.“ Zusammen verließen sie das Krankenhaus.
Draußen fragte Johannes Marie: „ Soll ich dich nach hause fahren?“
„Besser nicht ich laufe.“ Marie wollte sich abwenden doch Johannes hielt sie fest. Das Licht der Straßenlampen spiegelte sich in seinen Augen. „Ich möchte dich gern wieder sehen. Wo kann ich dich finden, Marie?“ Es klang wie eine Melodie als er ihren Namen aus sprach.
„Ich weiß nicht, ich denke es ist besser wenn wir uns nicht wieder sehen.“
„Bitte Marie, sag mir wo ich dich finden kann, außerdem hast du Lilie versprochen das du sie noch mal besuchen kommst.“
„Unter der alten Brücke in der Mauer ist eine Tür klopf dreimal an damit ich weiß, dass du es bist.“ Mit diesen Worten drehte Marie sich um und rannte fort. Sie wollte nicht, dass man sieht dass sie weinen musste und sie hatte Angst, dass sich das Make-up durch die Tränen abwäscht und Johannes ihre wahre Haut sieht.
Unterwegs stieß Marie auf einen alten Bettler an dem sie ihren durst stillte, dann rannte sie nach hause. Erst dort wurde ihr klar was sie getan hatte. Sie hatte einem Menschen gesagt wo sie wohnte, was sollte sie denn tun wenn er jetzt wirklich zu ihr kam, was wenn sie sich nicht so beherrschen kann wie heute, weil er sie küsste. Oder was wenn er sah was sie ist.
Traurig warf sie sich auf ihr Bett was sollte sie nur tun? Scream kam angekrochen und drückte seine kleine feuchte Schnauze an ihr Gesicht.
„Ach, Scream warum hab ich das nur getan?“
Sream legte den Kopf schief.
„Ich wie? was geschehen ist, kann man nicht ändern.“ Sie streichelte Scream über den Kopf dann kramte sie ein Käsestück aus ihrer Tasche hervor und gab es ihm.
Marie malte den ganzen Tag lang, am Nachmittag war das Bild fertig, darauf war im Hintergrund ein schöner Frühlingswald zu sehen. Ein großer rotbrauner Wolf stand davor, auf seinem Rücken sah ein junges Mädchen. Marie hatte Lilie recht gut hinbekommen, sie hatte, sie so gemalt wie sie aussah, als sie von den Wölfen erzählt hatte. Marie hat sich Mühe gegeben diese Lebensfreude wieder in dem Gesicht des Mädchens wieder zu spiegeln. Neben dem rotbraunen Wolf stand recht ein dunkelbrauner fast schwarzer und links ein sandfarbener Wolf. Lilie hatte ein weises Rankenkleid an und auf dem Kopf trug sie einen Haarkranz aus Efeuranken.
Marie betrachtete ihr Werk, sie war ganz zu frieden mit sich. Morgen wollte sie ins Krankenhaus gehen und es Lilie schenken und so gleichzeitig ihr Versprechen ein zu lösen.
Doch Johannes kam ihr zu vor, am Nachmittag klopfte er dreimal an der Tür.Marie lag gerade auf ihrem Bett und las das Buch Romeo und Julia von Shakespeare, es war ein altes verschlissenes Buch, Marie hatte es vor einigen Jahren am Ufer des Baches gefunden und in zwischen konnte sie es fast auswendig, trotzdem liebte sie es.
Als es klopfte, sprang Marie sofort auf, griff nach ihrer Jacke und zog die Kapuze tief ins Gesicht. Unsicher öffnete sie die Tür, Johannes stand davor er hatte sein schiefes Grinsen im Gesicht und eine schwarze Rose in der Hand.
„Komme ich im falschen Augenblick?“ Er versuchte unter die Kapuze zu lucken.
„Nee, nee geht schon. Ähm was gibt’s denn?“
„Ich wollte fragen ob du mit mir ins Kino gehst, ich lad dich ein! Kostet nur ein Ja, Nein wird leider nicht akzeptiert.“
„Ja, ähm einen Moment ich komm gleich wider ich muss mich nur noch fertig machen.“
Sie wollte sich schon umdrehen, doch Johannes hielt sie fest.
„Hier sie ist für dich sie macht einen genau so geheimnisvollen Eindruck wie du.“
Er reichte ihr die Rose, Marie nahm sie und sah sie an. Im inneren der Rose glitzerte es, er hatte recht sie wirkte geheimnisvoll.
„Danke, ich komme gleich wieder.“ Schnell ging sie wieder rein und machte die Tür zu
Sie steckte dir Rose an den verhängten Spiegel und trug sich das Make-up auf, nahm eine neue Box Kontaktlinsen hervor und legte sie auf. Zu letzt nahm sie ihre Tasche und ging.
Johannes wartete draußen, als sie raus kam, sie stiegen zusammen den Hang hinauf.
Johannes stieg auf seinen Roller und sagte zu Marie: „Halt dich einfach an mir fest.“
Marie setzte sich hinter ihn und er fuhr los.
Marie wurde beinah schwindelig von dem stechenden Geruch des Blutes, doch konnte sie sich beherrschen. Wenn man mal von dem verführerischen Blutgeruch absah roch Johannes auch so recht gut. Marie konnte zwar nicht einordnen wonach, aber sie mochte es.
Im Kino entschieden sie sich für einen Fantasiefilm. Sie saßen in der letzten Reihe, Johannes hatte eine Tüte Popcorn gekauft, doch Marie nahm sich nichts, sie verträgt nichts anderes als Blut.
Der Film war wunder schön, Marie musste beinahe weinen. Er ging darum das sich ein Vampirmädchen in einen Werwolfjungen verliebt, sie brennen beide zusammen durch, doch das Rudel des Jungen folgt ihnen und tötet den Jungen. Das Mädchen ist am Boden zerstört und verbrennt sich, vorher ritzt sie in einen Felsen: Ohne dich an meiner Seite bin ich zerstört. Ich liebe dich. Die Mutter des Werwolfes beerdigte ihn vor dem Stein mit der Asche.
„Der Film war wunder schön:“ sagte Marie.
„Ja, find ich auch.“ Johannes sah sie an. „Kommst du mit mir ins Krankenhaus?“
„Ja gerne, aber vorher, muss ich noch etwas von zuhause holen.“
„Gut dann halten wir da.“ Mit diesen Worten stand er auf.
Draußen schien die Sonne und Marie wollte sich die Kapuze überziehen, doch Johannes reichte ihr seine Sonnenbrille. Ein paar kleine Kinder schossen sich mit Wasserpistolen ab, einer erwischte Marie voll im Gesicht, sie schrie auf und zog sich blitzschnell dir Kapuze ins Gesicht. „Scheiße das Make-up.“ Dachte sie.
„Was ist los?“ Johannes stellte sich vor sie und ehe sich Marie wehren konnte hatte er ihr Gesicht hoch gedreht und sah sie an. Falls er erschrak, so ließ er sich es nicht anmerken.
„Komm, ich fahr dich nachhause.“ Johannes führte sie zu seinem Roller, Marie hielt den Kopf gesengt. Er fuhr recht schnell als ob er es eilig hätte „Natürlich hatte er es eilig, er wollte mich so schnell wie möglich los werden!“ dachte Marie.
Die ganze Fahrt lang sprachen sie kein Wort, auch als sie den Hang runterkletterten nicht. Marie schloss die Eisentür auf, sie machte einen Schritt in den Verschlag und drehte sich um: „Johannes ich kann dir das erklähren.“
„Ist das dien Geheimnis was du vor mir hüten wolltest?“
„Johannes, es ist nicht wegen dir, nur weil, ach komm rein.“ Sie traten ein.
„Hier sieht es ja schlimm aus!“ Johannes blieb stehen. „Hier wohnst du?“
„Ja, dies ist mein Heim.“ Marie setzte sich auf das Himmelbett und nahm Scream auf den Schoss.
„Aha, was ist dein Geheimnis?“ Johannes lief umher und schaute sich genau um.
„Johannes bitte erschreck dich jetzt nicht!“ Marie holte tief Luft. „Ich… Ich bin ein Dämon. Johannes ich bin ein Monster. Ein Mörder!“ Marie kamen die Tränen, Johannes blieb stehen und drehte sie um: „Nein das bist du nicht, meiner kleinen Schwester hast du einen wunder schönen Tag bereitet gestern.“ Johannes setzte sich neben sie, Scream knurrte.
„Doch Johannes, ich töte einen Menschen um zu über leben. Ich ernähre mich von Blut.
Schau mich an siehst du die schwarzen Linien unter meiner Haut? Durch meine Adern fließt schwarzes Blut und meine Augen, haben auch nicht diese Farbe.“ Marie nahm die Kontaktlinsen raus und schaute ihn an. „Sie sind pechschwarz.“ Johannes erwiderte ihren Blick. „Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass du mich wegen dem bisschen wieder los wirst oder ?“ Johannes schenkte ihr sein schiefes Grinsen.
„Johannes! Ich hab dir gerade gebeichtet, das ich eine Mordmaschine bin!“ Sei schaute Johannes verwundert an.
„Das mag sein, aber ich habe dich anders kennengelernt von einer anderen, einer weichen Seite. Marie, ich liebe dich und davon kann mich nichts abbringen!“
„Johannes, du musst wissen, dass ich wenn ich große Gefühle für jemanden entwickle ich mich bisher nie zurück halten konnte jemanden entweder die Seele oder das Blut auszusaugen.“ Sie schaute Johannes in die Augen.
„Wie schon gesagt ich glaub an dich!“
„Johannes, wir werden uns nie küssen können! Nie uns wirklich nahe sein!“
„Na und da mit komme ich klar!“ Johannes drehte Maries Kopf zu sich. „Du bist das hübscheste Mädchen für mich und ich will dich so wie du bist!“
„Danke, Wollten wir nicht noch zu deiner Schwester?“
„Oh stimmt!“ Johannes stand auf.
„Warte ich hab was für sie gemalt.“ Marie holte das Bild unterm bett hervor. „Und ich muss mir wieder Make-up auftragen und neue Kontaktlinsen nehmen.“ Marie stand auf und suchte alles zusammen.
„Nur die Ruhe, ich warte schon auf dich!“ beruhigte Johannes sie.
Zusammen fuhren sie zum Krankenhaus, Lilie wartete schon auf sie.
„Du bist ja doch schon heute wieder gekommen, Marie.“ Rief sie erfreut. Marie erschrak, Lilie sah heute noch schlechter aus, als gestern. Sie wirkte abgemagert und die Ringe unter ihren Augen waren größer und dunkler.
„Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen!“ begrüßte Marie sie.
Es klopfte und ein Arzt öffnete die Tür: „Herr Köhler kann ich sie mal sprechen?“
„Klar.“ Johannes stand auf und ging mit dem Arzt raus. Marie schaute ihm nach.
„Schau mal das hab ich dir gemalt.“ Marie reichte Lilie das Bild.
„Boar, das ist ja schön, danke Marie.“ Lilie schaute das Bild begeistert an.
Leise kam Johannes wieder ins Zimmer, er war leichenblass und hatte leicht gerötete Augen.
„Entschuldigung Lilie, aber Marie und ich müssen, jetzt schon wieder gehen. Der Arzt möchte mit dir unter vier Augen sprechen.“
„Schade, Tschüss ihr zwei, besucht mich bitte bald wieder.“ In Lilies Augen konnte man sehen, dass sie Angst hatte, vor dem was der Arzt ihr sagen wollte.
„Tschüss Lilie, mach dir keine Sorgen wird schon alles wieder gut.“ Marie zwinkerte ihr zu.
„Tschö Prinzesschen!“ Er winkte ihr zu, dann gingen Marie und Johannes.
Draußen fragte Marie Johannes: „Was hat der Arzt dir gesagt?“
„Er hat gesagt das Lilie wahrscheinlich nicht mehr das Ende der Woche mit erleben wird.“
„Nein, das kann doch nicht sein!“ Marie war geschockt.
„Doch, da man keine Knochenmarkspende für sie gefunden hat, hat sich der Krebs im ganzen Körper aus gebreitet. Aber es war klar, sie ist schon wieder magerer geworden….“ Johannes Stimme versagte, er schaute Marie an, ihm liefen die Tränen übers Gedicht.
„Komm doch erstmal mit zu mir und erhol dich von dem schock.“ Bot Marie ihm an.
„Oder musst du deinen Eltern noch bescheid sagen?“
„Nein, der Arzt sagt sie wissen schon bescheid.“ Er schwang sich auf den Roller und sie fuhren los.
Unterwegs trafen sie auf die drei Jungen von der Disko: „Ey Johannes, was hast du denn da hübsches mit?“ rief Josh ihnen zu.
„Hau ab Josh und lass Marie in Ruhe.“ Rief Johannes genervt zurück
„Was soll das Kumpel ich werde mir ja wohl noch mal deine neue Nutte anschauen dürfen!“
Jetzt platzte Johannes der Kragen: „ verpiss dich Josh und lass mich in Ruhe.“ Auf einmal wurde seine Stimme bedrohlich ruhig: „ Wehe du beleidigst noch einmal Marie dann kannst du dir deine Zähne ihn einem Taschentuch nachhause tragen.“
Mit diesen Worten fuhr er weg.
„Ich dachte immer du und Josh wärt Freunde:“ Marie und Johannes lagen auf dem schwarzen Himmelbett.
„Also ob, ich geh zwar manchmal mit denen in die Disco, aber eigentlich mag och sie nicht wirklich.“ Johannes schaute auf die Uhr. Es war 23:15.
„Ich muss los.“ Sagte Marie als sie sah wie spät es war.
„Wieso wo musst du hin?“ Johannis setzte sich irritiert auf.
„Ich muss jagen gehen, wenn du nicht willst das du mir zum Opfer fehlst.“
Marie stand auf, zog sich ihre Jacke an und nahm ihre Tasche: „ Dauert aber nicht lange, ich bin bald wieder hier.“ Mit diesen Worten verschwand sie.“
Die Nacht war kalt und feucht. Marie kletterte den Hang empor und rannte Richtung innen Stadt, sie hatte das Gefühl das ihr jemand folgte, doch wenn sie sich umdrehte war da niemand. Marie blieb vor einem Restaurant stehen und versteckte sich hinter einer Mülltonne, als ihr auf einmal jemand eine Hand auf die Schulter legte. Marie fuhr zusammen, sie drehte sich um. Da stand Josh, er hauchte sie mit seinem Alkoholatem an.
„Na wen haben wir den da? Johannis kleine Nutte? Was machst du hier denn so ganz alleine?
„Las mich los!“ zischte Marie ihn an.
„Ach sind wir etwas zickig heute?“ Josh schubste sie an die Wand und beugte sich über sie „Das wird die aber bestimmt gleich!“ Er versuchte ihre Jacke zu öffnen. Er wollte sie küssen, doch Marie biss zu. Sie saugte ihm das ganze Blut aus, seine Leiche schmiss sie in die Mülltonne und spuckte auf sie. „ Du Schwein jetzt kannst du dich nicht mehr an wehrlosen Mädchen vergreifen.“ Sie rannte nachhause.
Am Morgen wachte Johannes von dem klingeln seines Handys auf, Marie lag neben ihm sie las in Romeo und Julia weiter.
„Willst du nicht rangehen?“ fragte sie ihn.
„Doch, doch!“ er nahm sein Handy in die Hand auf dem Display wurde die Nummer seiner Mutter angezeigt.
Während Johannes draußen telefonierte, räumt Marie etwas auf. Sie stapelte, die zerstörten Möbel aufeinander und kehrte mit dem alten Besen einmal durch.
Als Johannis wieder rein kam, sah Marie sofort, dass etwas schreckliches Geschehen war. Er war blass und ihm liefen Tränen übers Gesicht.
„Was ist Geschehen?“
„Meine Schwester ist gestorben, ihr Herz hat ausgesetzt. Die Ärzte haben versucht sie zu reanimieren, doch sie kam nicht wieder.“ Johannes vergrub sein Gesicht in Maries T-Shirt. „Sie war einfach schon zu schwach.“
„Nein, sie war doch gestern noch so lebendig, wie konnte das nur geschehen?“
„Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht!“
„Ich muss gehen, Lilie wird schon heute beerdigt. Willst du mitkommen?“ Johannes schaute sie an.
„Ich denke es ist besser, wenn ich nicht mitkomme du kannst mir das Grab ja mal zeigen.“
„Bist du dir sicher?“ Johannis wirkte traurig.
„Ja, ich denke schon.“ Marie schaute weg sie wollte nicht das er sieht, das sie weinen musste. „Wann musst du los?“
„In einer Stunde Mutter hat schon alles organisiert, sie hatte schon länger geahnt das Lilie bald sterben würde auch wenn sie es nicht war haben wollte, doch hat sie schon alles geplant. Sie wusste es schon seit gestern Nacht das Lilie tot ist. Sie wollte mir nur meinen Schlaf lassen.“ Johannes setzte sich auf. „Hast du einen Spiegel? Ich muss schauen ob ich raus gehen kann.“
„Ja, ich hab ihn verhängt.“ Johannes stand auf und stellte sich vor dem Spiegel, langsam zog er das Tuch weg. Der Spiegel war zerbrochen überall waren Risse.
„Was ist den mit dem geschehen?“ vorsichtig zeichnete er mit dem Finger die Risse nach.
„Als ich klein war konnte ich meinen Anblick nicht ertragen, deshalb hab ich ihn zerschlagen und dann verhängt. Ich wollte das Monster in mir nicht sehen. Ich war fünf und hatte meine ganze Familie umgebracht…“ Marie erzählte Johannes die Geschicht und er hörte ruhig zu.
„Aber du hast dich geändert! Du kannst mich in deiner Nähe ertragen.“
„Ja, aber das Verlangen ist trotzdem groß.“ Marie schaute weg.
„Du konntest damals nichts dafür.“ Er stand auf. „Ich muss jetzt los. Marie ich liebe dich!“ Er zog Marie an sich heran und küsste sie auf die Stirn, dann ging er.
Marie stand auf und stellte sich vor den Spiegel, sie sah sich zum erstmal, Johannes hatte Recht sie hatte sich geändert, doch noch nicht genug. Sie verhängte den Spiegel wieder und schmiss sich auf ihr Bett.
Marie wartete auf Johannis, sie wartete an diesem Tag, am nächsten und am folgenden Tag, doch er kam nicht, nach fünf Tagen, raffte sie sich auf und machte sich bereit, sie wollte auf den Friedhof gehen. Draußen kam ihr Johannes entgegen und umarmte sie:
„Es tut mir leid, das ich nicht eher gekommen bin, aber meine Eltern sind mit mir sofort nach der Beerdingung, zu Verwandten gefahren, damit sie sich von dem Schreck erholen konnten, auch wenn sie das denke ich immer noch nicht haben, aber ich kann es ihnen nicht übelnehmen, ich habe mich auch noch nicht erholt.“
„Johannes du brauchst dich nicht bei mir zu entschuldigen, deine kleine Schwester ist gestorben, da stehe ich nun mal erst an zweiter Stelle.“
„Trotzdem war es nicht richtig, komm ich zeig dir ihr Grab.“
Zusammen fuhren sie zum Friedhof. Sie schlenderten an den Gräbern vorbei, Johannes hielt Marie bei der Hand.
„Joshs Leiche wurde gefunden, sie wurde Blut leer gefunden.“ Johannes schielte zu ihr hinüber.
„Was sollte ich tun? Das Schwein wollte mich vergewaltigen!“
„Ich mach dir keinen Vorwurf, er hatte es verdient!“ Johannes blieb stehen. „Hier ist es.“ Er zeigte auf das eine Grab, es war klein und mit lauter weißen Lilien geschmückt, Marie kniete sich nieder und setzte eine kleine Wolfsfigur darauf.
Johannes liefen Tränen über das Gesicht. „Ich kann es immer noch kaum glauben, dabei wollte sie mit mir, doch noch in ein Wolfsreservat nach Amerika.“
„Ja, sie war ein sehr nettes Mädchen, es hätte nicht Geschehen sollen.“
Marie umarmte Johannes, Johannes schaute ihr in die Augen, seine Lippen drückten sich auf ihre, es war ein wunderbares Gefühl, doch auf einmal klappte Johannes zusammen, aber Marie konnte erst auf hören, als es schon zu spät war.
Johannes lag tot neben dem Grab seiner Schwester. Marie stolperte rückwärts, sie tastete an ihren Mund er war von dem Blut verschmiert. Sie schrie und sagte neben seiner Leiche zusammen, sie weinte bis tief in die Nacht hinein neben ihm. Dann stand sie auf und rannte fort. Sie hatte einen Plan, als sie beim Verschlag ankam, riss sie das Tuch weg und kratzte mit ihren Fingernägeln Ohne dich an meiner Seite bin ich zerstört. Ich liebe dich, Johannes. Dann nahm sie Scream auf den Arm nahm ein Feuerzeug aus ihrer Hosentasche und steckte sich in Brand. Ihre Schmerzensschreie waren in der ganzen Stadt zu hören, doch schrie sie nicht weil sie brannte, sie schrie weil sie sich nicht beherrschen konnte und ihre große Liebe umgebracht hatte, diese Schmerz war größer als alles andere. Als die schrei verstummten war nur noch ein Aschehaufen übrig auf dem eine schwarze Rose lag.
Tag der Veröffentlichung: 02.03.2012
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