Anmutig im Mondlicht tanzt die Elfe,
kennt noch nicht Leid, noch Glück, noch Liebe.
Auf jenen fremden Reiter trifft ihr Blick,
in seinem Harnisch sieht sie selbst sich wie im Spiegel,
verharrt verwundert vor dem stolzen Ritter,
vom eignen Spiegelbild gebannt, verzaubert.
Dem Ritter scheint’s, er wäre selbst verzaubert,
sieht er im Sternenschein die Elfe.
Hart ist sein Kriegerherz, und keine Liebe
liegt noch in jenem ersten Blick,
nur Ruhm und Ehre ist sein Spiegel,
aus tiefster Seele ist er eins nur: Ritter.
Noch nie zuvor hatte ein Ritter
und auch kein andrer Mann verzaubert
die mondscheintrunkne, waldgeborne Elfe,
sie kennt nur Menschenlieder von der Liebe,
und unverwandt auf ihm verweilt ihr Blick,
doch sieht sie nur sich selbst im Spiegel.
Tief drin, in seiner Seele Spiegel,
spürt das Mysterium der grimme Ritter.
Von der Magie des Augenblicks verzaubert,
entgegen schlägt sein Herz der schimmerleichten Elfe.
Ist das gar Liebe?
Staunend weitet sich sein Blick.
Nur einen winzigkleinen, kurzen Augenblick
ahnt sie ein Wesen hinter diesem Spiegel,
doch fürchtet sie den kampfgewohnten Ritter
mehr, als sein Anblick sie verzaubert.
So bleibt auch weiter für die Elfe
Geheimnis, was der Mensch nennt Liebe.
Des Ritters Herz pocht staunend: Liebe.
Doch schon trennt sich von ihm ihr Blick,
verschleiert sich wie hinter einem Spiegel.
Ein Frösteln überläuft den Ritter,
die Nacht ist nimmer mehr verzaubert,
denn von ihm wendet sich die Elfe.
Den Blick voll Trauer steht der Ritter,
die Elfe schimmert blass auf fernem Waldteichspiegel,
doch seine Seele bleibt verzaubert von der Liebe.
Texte: Text und Cover Elisabeth Schwaha
Tag der Veröffentlichung: 08.09.2009
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