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EINE KELLERGESCHICHTE

Er öffnet die Kellertür und tastet sich im Dunkeln die Treppe hinunter. „Wozu das Licht anknipsen?“, denkt er. „Bis diese Energiesparlampe zum Leben erwacht, bin ich längst durch den ersten Keller und im Waschkeller angekommen.“

Ein süßlich muffiger Gestank weht ihm entgegen, ähnlich wie sein toter Großvater einst roch, als er drei Tage im Wohnzimmer aufgebahrt lag. Hat die Katze wieder eine Maus angeschleppt und hier zu Tode gequält? Kann eine Maus allein so stinken? Er würde sich später bei Licht darum kümmern.

Er tastet sich weiter, da hörte er ein leises Geräusch von links aus dem Nebenkeller, wo Kartoffeln lagern, Weinflaschen verstauben, Regale mit allerlei Fläschchen und Tiegeln stehen. Er verharrt, die Haare sträuben sich ihm im Nacken.

„Ist da wer?“
Keine Antwort.

Plötzlich öffnet sich knarrend die Tür zum Nebenkeller. Schwaches Licht dringt hindurch und bildet ein Rechteck, in dessen Mitte eine schwarze Gestalt steht. Nur ihr Gesicht schimmert bleich mit dunklen Augenhöhlen. Sie reckt ihm ihren Arm entgegen und flüstert: „Willst du davon haben?“

Das ist seine Tochter! Mit einer Quarkmaske im Gesicht und dem Topf noch in der Hand!

„Was soll ich damit?“, fragt er heiser. „Essen?“

„Nein! Das ist mit Propolis-Extrakt.“
„Popel-Extrakt?“
„Propolis! Was die Bienen machen! Bist du blöd, Papa!“

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Tag der Veröffentlichung: 03.11.2009

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